11. Liebe Freunde der Lebenshilfe,

1/11 Liebe Freunde der Lebenshilfe, Danke im Namen aller Kinder, Jugendlichen und erwachsenen geistig behinderten Menschen, die mit uns ein Stück weit...
Author: Marta Lenz
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1/11 Liebe Freunde der Lebenshilfe, Danke im Namen aller Kinder, Jugendlichen und erwachsenen geistig behinderten Menschen, die mit uns ein Stück weit Normalität erleben!

auch das neue Jahr 2011, an dessen Anfang wir stehen, stellt uns alle, die wir uns für und mit geistig behinderten Menschen für ein Recht auf „ein Leben wie du und ich“ hier in unserer Heimat einsetzen, wieder vor viele Herausforderungen. Gemeinsam werden wir, dessen bin ich mir sicher, die Aufgaben tatkräftig anpacken und meistern. Mit Ihrer aller Hilfe werden wir es schaffen, unsere Familien, Freunde, Bekannte und alle anderen Menschen, denen geistig behinderte Menschen nicht gleichgültig sind, davon zu überzeugen, dass wir auf Ihre Unterstützung angewiesen sind.

Auf der Mitgliederversammlung unserer Bundesvereinigung Ende letzten Jahres empfand ich die Rede unseres Bundesvorsitzenden Robert Antretter als so ermutigend für uns alle, die wir uns für geistig behinderte Menschen einsetzen, dass ich ihn kurz danach anrief und bat, ob er mir seine Rede für unseren Infobrief zur Verfügung stellen würde. Wie das bei der Lebenshilfe – auch auf Bundesebene so ist – hat auch unser Bundesvorsitzender nur einen Stichwortzettel. Er hat sich dann die Mühe gemacht und daraus für uns und natürlich auch für alle anderen diese sehr beeindruckende Rede, die das Herz eines jeden echten Lebenshilfemenschen trifft, übermittelt. Dafür danke ich ihm sehr. Es grüßt Sie alle herzlich, ich freue mich auf unsere Begegnung bei der Lebenshilfe

Liebe Eltern und Familien, deren Kinder und Angehörige in unseren Einrichtungen gefördert werden und die Hilfe erfahren, die sie für „ein Leben wie Du und ich“ benötigen. Ich bitte Sie herzlich, werden Sie Mitglied im Verein. Wir brauchen jeden von Ihnen, damit unsere Stimme gehört wird! Es ist wichtig, damit wir in der Zeit, in der gerade das Soziale in unserer Gesellschaft (hören Sie sich doch mal um, wenn Sie in einer Gaststätte sitzen, ohne dass Ihre Betroffenheit bekannt ist) in Frage gestellt wird. Deshalb werden Sie Mitglied! Sie setzen damit ein Zeichen dafür, dass die Unterstützung geistig behinderter Menschen jeden Alters wichtig ist.

Rita Hartmann

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einer Forschung, die sie missbraucht und vor einer Umwelt, die sie verspottet. … Unser 50-jähriges Jubiläum, die wunderbare Feier hier in diesem Raum, der evangelische Fernsehgottesdienst, deutschlandweit übertragen, die Audienz beim Papst, die zahlreichen 50- und 40-Jahr-Feiern in den Ortsvereinen und Kreisverbänden im Westen und die 20-JahrFeiern in den neuen Ländern – all dies hat deutlich gemacht: Wir sind Teil der Geschichte unseres Landes, und wir standen am Beginn des diesmal erfolgreichen Versuchs Deutschlands mit einer Demokratie. … Ihr habt etwas vom besten eingebracht in diese neue Gesellschaft, was nötig und möglich war. Ihr habt das Land, das eineinhalb Jahrzehnte vorher noch weggeschaut hat, gelehrt, dass es die in ihre Mitte nehmen muss, die nicht perfekt sind, die nicht alles so schnell können wie die anderen. Das Leben und Überleben behinderter Menschen hängt entscheidend davon ab, wie die Gesellschaft sie wahrnimmt. Unsere heutige Gesellschaft zum Beispiel muss erkennen, wie gefährlich der Wahn von – ohnedies nie erreichbarer – ewiger Schönheit und Jugend und womöglich ewigem Leben sein kann, wie gefährlich es ist, den perfekten Menschen schaffen zu wollen.

Grundsatzrede (Auszüge) des Bundesvorsitzenden der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, Robert Antretter, bei der Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Marburg

Foto: Hans D. Beyer

Ich heiße Sie auf das herzlichste Willkommen hier an unserem Traditionsstandort Marburg, wo nun seit 52 Jahren durch unseren Souverän, die Bundesmitgliederversammlung, die grundlegenden politischen Weichen für die Menschen mit geistiger Behinderung durch deren einflussreichste Elternorganisation, die Lebenshilfe, gestellt werden. Zehn Jahre, nachdem unsere Verfassungsväter und -mütter 573 km von hier beim Verfassungskonvent im Sommer 1948 in Herrenchiemsee in unser Grundgesetz hineingeschrieben haben „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt“, haben eine Hand voll Männer und Frauen, mitgenommen von der Kraft und der Menschlichkeit des Niederländers Tom Mutters, diesen Artikel 1 unserer neuen Verfassung an der Stelle verbindlich gemacht, wo es am meisten nötig war, bei den Menschen mit geistiger Behinderung.

Und das ist auch die Gefahr, die wir in der Folge des neuen Richterspruchs zur Präimplantationsdiagnostik verstärkt heraufziehen sehen: Wir lehnen die PID ab, weil damit eine neue Qualität der Selektion ungeborenen Lebens verknüpft ist – es geht nicht mehr darum, in einer Konfliktlage wegen Gefährdung der Mutter einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen, sondern darum, aus Embryonen den Besten auszuwählen und andere zu verwer-fen. Das führt zu einer Beurteilung über lebenswert und lebensunwert, die weitführende gesellschaftliche Folgen haben kann.

Sie wollten, wenige Jahre nach der Ermordung hunderttausender geistig behinderter und psychisch beeinträchtigter Menschen, mithelfen, dass in diesem Land nie mehr möglich sein sollte, was einmal möglich war, dass Eltern ihre behinderten Kinder verstecken müssen - aus Angst vor einem verbrecherischen Staat, vor

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Jetzt schon stellen wir eine abnehmende Solidarität mit Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft fest. Schon jetzt werden Eltern behinderter Kinder gefragt, ob sie das denn nicht vorher gewusst hätten. Davon, dass es dann nicht zur Geburt des Kindes gekommen wäre, gehen die Fragesteller selbstverständlich aus. Dabei leben Menschen mit Behinderung und ihre Familien ein Leben, das genauso glücklich oder unglücklich ist wie in „normalen“ Familien. Das zeigen mittlerweile auch zahlreiche Untersuchungen.

Schon damals konstatierte Ulla Schmidt, dass die Sozialhilfeträger auf keinen Fall unter Hinweis auf die Pflegeversicherungen Leistungen zurückfahren dürfen. Und sie bestätigte, dass Menschen mit geistiger Behinderung, die über 65 Jahre alt sind, Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe haben. Gleichermaßen betonte sie, dass sie es auf keinen Fall zulassen werde, dass geistig behinderte Menschen in der Gesundheitsversorgung zu kurz kommen. Den Aufbau der Lebenshilfe in den neuen Bundesländern charakterisierte sie als „eine der schönsten Erfolgsgeschichten der Deutschen Einheit“, und sie forderte uns alle auf: „Bleiben Sie lästig! Bleiben Sie fordernd! Lassen Sie nicht locker, auch bei der Umsetzung des Projektes 2020.“

Vielleicht, so meinte unser Landsmann Hölderlin vor über 200 Jahren, hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte. Deshalb ist es so wichtig, dass gerade behinderte Menschen beweisen können, was in ihnen steckt: Eigene Qualitäten, eigene Talente, eigene Werte. Wir haben gelernt, dass Menschen mit Behinderungen zwar einerseits Schutz, Förderung und Begleitung brauchen, andererseits aber wurde auch klar, dass sie mitdenken, mitreden und mitfühlen können; auch wer nicht zählen kann, zählt mit, auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen. … Der Weltkongress geistig behinderter Menschen, die Umsetzung der UN-Konvention, die Jubiläumsveranstaltungen in ganz Deutschland, der Teilumzug der Bundesvereinigung nach Berlin und die weitere Konsolidierung der Finanzen waren die zentralen Themen, wenn man so will, die Kernaufgaben, die wir miteinander zu bewältigen hatten.

Ein Ereignis von weltweiter Wirkung der Inklusionsbewegung war gewiss der 15. Weltkongress, der, von der deutschen Lebenshilfe ausgerichtet, in Berlin stattfand. Mit knapp 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 70 Ländern unserer Erde war dieser Weltkongress das größte Ereignis der Familie von Inclusion International.

Wenn man den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Referentinnen und Referenten Glauben schenken kann, ist er auch unter dem Aspekt der Teilnehmerzufriedenheit als großer Erfolg zu werten. Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die „Rechnung“ mit dem Weltkongress zumindest inhaltlich aufgegangen ist: • Dank des hohen Einsatzes vieler Menschen aus den Reihen der Lebenshilfe haben wir unserer Organisation weltweit Ehre eingelegt. • Von deutschem Boden aus konnte ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, die UNKonvention verantwortungsvoll weltweit im Lebensalltag geistig behinderter Menschen ankommen zu lassen.

Der Berichtzeitraum begann mit dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Marburg. Festrednerin war Bundesministerin a.D. Ulla Schmidt, die sich in einem beeindruckenden Referat zu Menschen mit geistiger Behinderung bekannt hat. Ihren Worten war anzumerken, dass sie Menschen mit geistiger Behinderung und der Lebenshilfe persönlich auf das Engste verbunden ist.

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Oktober 2010 hat Bundespräsident Christian Wulff eine sehr bemerkenswerte Ansprache anlässlich der 20-jährigen Wiederkehr der deutschen Vereinigung gehalten. Er ist in diesem Zusammenhang auch auf behinderte Menschen eingegangen. Für uns als Interessenvertretung geistig behinderter Menschen war es besonders überraschend und wohltuend, dass diese Veranstaltung vom Blaumeieratelier aus Bremen künstlerisch mit gestaltet wurde. Es ist doch ein gutes Gefühl, erleben zu dürfen, dass 65 Jahre nach Kriegsende Menschen mit einer geistigen Behinderung ein denkwürdiges Jubiläum unseres Landes so positiv mit gestalten. Und wir als Lebenshilfe dürfen uns besonders darüber freuen, haben die Blaumeier doch genau in diesem Raume das 50-jährige Jubiläum der Bundesvereinigung mit ihrer „Schmonzette“ „Suite Elisabeth“ eingeleitet.

Das Ansehen der Bundesvereinigung Lebenshilfe als gesellschaftliche Kraft unseres Landes wurde – am neuen Standort Berlin auch auf nationaler Ebene erheblich gestärkt. Herausragend war zweifellos die Rolle der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, die mit überzeugenden Ausführungen gepunktet und über den Kongress hinaus den Weg zur Lebenshilfe gefunden hat. Aber auch das Bundesministerium des Auswärtigen wie das Bundesfamilienministerium haben sich als unterstützende und faire Partner für das Gelingendes Weltkongresses erwiesen.

… Vor wenigen Wochen wurde die 20. Wiederkehr der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes gefeiert. Dieses Ereignis war auch für die Lebenshilfe prägend. Unmittelbar nach der Wende brach in den neuen Bundesländern der Selbsthilfestau auf. Dank solidarischer und freundschaftlicher Partnerschaften auf Augenhöhe zwischen Lebenshilfen in Ost und West ist in kürzester Zeit ein wirkungsvolles Netz der Hilfen in ganz Deutschland gewachsen. Wir können heute nur in Bewunderung und Dankbarkeit darauf zurückzublicken, was in den frühen Neunziger Jahren von der Bundesvereinigung, den Landesverbänden und insbesondere von den örtlichen Lebenshilfen in nunmehr 527 Ortsvereinigungen geleistet wurde. … Ich grüße von hier aus auf das Herzlichste die Delegierten aus Brandenburg, MecklenburgVorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in unserer Mitte. ….Und, liebe Freunde, wir sind zurecht stolz auf den Teil, den wir als Lebenshilfe auf wichtigem Feld zum Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten geleistet haben. Immerhin wurde die Bundesvereinigung Lebenshilfe als einzige Organisation im Bereich behinderter Menschen mit dem „Einheitspreis“ ausgezeichnet.

Natürlich habe ich dabei die Lebenshilfen im Westen nicht vergessen. … Ich zähle die Namen der Städte und Regionen auf, die ich besucht habe, weil diese Termine alle auch Begegnungen mit Menschen der Lebenshilfe bedeuteten, mit Eltern, mit behinderten Menschen, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – und auch mit Menschen, die politische Verantwortung tragen in Kommune, Land und Bund. Und weil ich dabei noch mehr von dem erfuhr, was sie sich wünschen, welche Sorgen sie haben und was sie von uns erwarten. Sie erwarten zum Beispiel, dass wir ihre Sorgen im Blick auf die UN-Konvention verstehen. Dabei muss man niemand von unseren Verantwortungsträgern in den Orts- und Kreisvereinigungen sagen, dass eine Konvention ab dem Zeitpunkt ein Gesetz ist, ab dem sie der Deutsche Bundestag ratifiziert hat. Und man muss ihnen nicht sagen, dass sich auch die Lebenshilfe an Gesetze zu halten hat. Im Gegenteil, die allermeisten, denen ich – und es werden allein im zurückliegenden halben Jahr an die fünfeinhalb Tausend gewesen sein – begegnet bin, sehen einen Fortschritt, manche sogar einen histori-

Lassen Sie mich aber an dieser Stelle auch noch auf ein jüngeres Ereignis eingehen: Am 3.

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schen, in dieser UN-Konvention. Ich gehöre dazu.

Das spüren die Menschen übrigens. So haben heute viele die Befürchtung, dass die Politik im Begriff ist, gegenüber den scheinbar naturgesetzlichen Mechanismen der Märkte abzudanken und dass nicht mehr politischer Gestaltungswille, sondern die von der weltweiten Standortkonkurrenz ausgehenden Sachzwänge letztendlich das Handeln und Denken der Politiker bestimmen. …

Die Lebenshilfe steht nicht über dem Gesetz. Aber: Die Lebenshilfe ist mehr als ein Gesetz. Unsere Menschen möchten, dass auch künftig „Lebenshilfe“ drin ist, wo Lebenshilfe drauf steht. Sie möchten, dass das Wort Lebenshilfe nicht Schall und Rauch ist, sondern dass es von den Gründungsmüttern und -vätern her bedeutet, dass es jemanden geben muss, der auch dann für die Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen da ist, wenn sie sich selbst nicht mehr zu helfen wissen. Sie wollen nicht, unsere Menschen, dass sie nach 52-jähriger Lebenshilfegeschichte nun wieder der bangen Frage ausgesetzt sein könnten „Was wird mit unserem Sohn, unserer Tochter, wenn wir einmal werden nicht mehr für ihn oder für sie da sein können?“ „Was geschieht meinem Kind, wenn in der Regelschule nicht die Voraussetzungen geschaffen sind, die es benötigt, damit es eine seinen spezifischen Möglichkeiten und Beeinträchtigungen gemäße Bildung erfährt?“ „Wird es gehänselt, wird es gemobbt, wird es ausgelacht, wird es einsam?“

Der Weg der Lebenshilfe begann mit Visionen und ist mit Visionen gepflastert. Visionen, die Wirklichkeit wurden. In den frühen 50er Jahren war die Schulpflicht für geistig behinderte Menschen eine Vision. Oder unser emanzipatorisches Menschenbild war in Zeiten des menschenverachtenden Menschenbildes ebenfalls Vision. Oder dass geistig behinderte Menschen zu olympischen Spielen fahren, Kunst ausstellen oder Theater spielen – und das oft auf hohem Niveau – wer das vor 60 Jahren vorausgesagt hätte, den hätte man schlechthin als Spinner abgetan. Und wir werden auch in diesem neuen Jahrtausend nur erfolgreich sein, wenn unsere Arbeit von Visionen geprägt wird. Denn wir haben noch ein gutes Stück Weges zurückzulegen auf das große Ziel zu, dass Menschen, die wir geistig behindert nennen, ganz normal zu uns gehören. Dieser Weg mag noch relativ lang sein. Aber eines ist heute schon klar: Geistig behinderte Menschen haben ihren eigenen Platz in unserer Mitte erobert. Und es wird immer selbstverständlicher, dass sie zu uns gehören: Weil es Menschen wie Sie gibt, die Eltern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Lebenshilfe, die durch ihr Wirken immer mehr Teilhabe behinderter Menschen ermöglichen. Und das ist der beste Schutz, den wir ihnen bieten können. Daran wollen wir weiter miteinander arbeiten.“

Diese Sorge unserer Eltern ist doch gerechtfertigt in einer Zeit, in der auch unter den Schülern die Solidarität mit dem Schwächeren längst hinter den in Designer-Klamotten ausgetragenen Konkurrenzkampf zurückgetreten ist; so wie es diese Sherholder-Gesellschaft ihnen eben vorlebt. Und wir müssen ihre Befürchtung verstehen, Lebenshilfe, dieses Wort, das für Eltern und Geschwister behinderter Menschen Wärme, Hoffnung und Sicherheit bedeutet, könnte zu einem kalten Terminus technicus verkommen in einer Gesellschaft, die als einzige Werte nur noch ökonomische Effizienz und Rentabilität kennt, ihre ethische Fundierung verliert und sich der Fähigkeit begibt, eine Sinnhaftigkeit des Lebens auch außerhalb des Erfolges am Markt zu definieren.

Wir danken unserem Bundesvorsitzenden für seine klaren Worte!

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die sich durch Zeit- oder Geldspenden hier engagiert haben.

Aus dem Verein Weihnachtlicher Kunst- und Hobbymarkt in Flammersfeld ein großer Erfolg!

Freizeitplanung 2011 abgeschlossen Aufgrund des interessanten Freizeitprospektes gingen für die diesjährigen Ferienfreizeiten insgesamt 200 Anmeldungen ein, etwa 30 Anmeldungen mehr als im letzten Jahr. Daher wurden zu den angebotenen 23 Freizeiten noch vier Freizeiten nachgebucht; weiterhin wurden in mehreren Freizeiten die Plätze aufgestockt, so dass 36 zusätzliche Plätze eingerichtet werden konnten. So konnten bis auf sieben Personen allen ein Freizeitplatz angeboten werden, der dem Erst- oder Zweitwunsch entsprach, wenn auch nicht immer im gewünschten Zeitraum. Leider gab es die eine oder andere Klage hinsichtlich der Zuordnung zu den Freizeiten, so z.B. dass der Freizeittermin nicht dem gewünschten entsprach, dass ein Freund oder eine Freundin nicht an der gleichen Freizeit teilnehmen kann oder dass trotz sofortiger Anmeldung der Freizeitwunsch nicht erfüllt werden konnte. Die endgültige Zuordnung zu den Freizeiten hängt von vielen Gesichtspunkten ab, sodass der Zeitpunkt des Eingangs der Anmeldung nicht ausschlaggebend ist (und war). Viele Wünsche wie z.B. der nach gemeinsamer Teilnahme mit einem Freund oder einer Freundin waren nicht bekannt. Trotzdem haben sich die Verantwortlichen bemüht, jedem/jeder gerecht zu werden. Für Verwirrung sorgte auch, dass ein Antrag auf Verhinderungspflege aus Vereinfachungsgründen mitgeschickt wurde, auch wenn die Verhinderungspflege in der Vergangenheit nicht in Anspruch genommen werden konnte oder sollte. Selbstverständlich muss dieser Antrag nur ausgefüllt werden, wenn diese tatsächlich beantragt werden soll. Die Geschäftsstelle bittet um Verständnis dafür, dass die Zuordnung der TeilnehmerInnen zu den einzelnen Freizeiten nicht mehr verändert werden kann. Rückfragen richten Sie bitte an Jochen Krentel, Tel.: 02742/932516 (Email: [email protected])

Der 7. Kunst und Hobbymarkt lockte am ersten Adventwochenende wieder viele Besucher in die festlich geschmückten Räumlichkeiten der Lebenshilfe. Einerseits nutzten die einzelnen Einrichtungen wie Werkstatt, Wohnstätte, Tagesförderstätte und Kindergarten das Wochenende, um ihre Arbeit vorzustellen. Darüber hinaus hatten die behinderten Menschen und ihre Betreuer wieder viele selbst gemachte Weihnachtsund Geschenkartikel gezaubert wie zum Beispiel Adventkränze, Vogelhäuschen, Skulpturen Marmelade, Stollen und boten diese zum Verkauf an. Das bunte Warenangebot bereicherten weitere 24 Hobbyaussteller. Darunter Holzfiguren, Glaskugeln, Schmuck, Patchwork, Schmuckkästen, Socken, Dinkelkissen, Laubsagearbeiten, Liköre, Bienenwachskerzen, Türkränze und vieles mehr. Tatkräftig unterstützt wurden wir auch in diesem Jahr wieder von den Landfrauen Flammersfeld und Weyerbusch die selbst gemachten Kuchen und Reibekuchen verkauften sowie vom Gemeinderat und der Feuerwehr die für Würstchen und Getränke verantwortlich waren. Ein ganz besonderes Dankeschön geht auch in diesem Jahr wieder an Maritta und Wolfgang Lindner die uns ihren selbst gemachten „Kunst und Hobbymarkt Punsch“ kostenlos zur Verfügung stellten. Musikalisch abgerundet wurde das Ganze vom Frauenchor Hilgenroth und dem Chor Chorussal die an den beiden Tagen auftraten. Der Erlös ist für den Aufbau von Altenhilfeangeboten für behinderte Menschen bestimmt. Herzlichen Dank an alle,

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LEBENSHILFE besuchte Weihnachtsmarkt in Rüdesheim

Ehrenamtsagentur bleibt weiter aktiv Zu Beginn des Jahres 2008 startete die LEBENSHILFE ihr Projekt „Ehrenamtsagentur“, das – gefördert durch Aktion Mensch – zunächst auf 3 Jahre befristet war. Durch den großen Einsatz von Frau Natascha Imhäuser ist es in den vergangenen 3 Jahren gelungen, zahlreiche Menschen für ein ehrenamtliches und freiwilliges Engagement in der LEBENSHILFE zu gewinnen. Patenschaften, Begleitung zu Kirchgängen und anderen Aktivitäten, Freizeitangebote und kreatives Gestalten sind nur einige Beispiele der ehrenamtlichen Aktivitäten in der LEBENSHILFE. Leider konnte die Stelle von Frau Imhäuser, der wir an dieser Stelle noch mal ganz herzlich für ihren großen Einsatz danken möchten, aufgrund der auslaufenden Förderung von Aktion Mensch nicht im bisherigen Umfang gehalten werden. Wir freuen uns, dass es gleichwohl gelungen ist, die Arbeit der Ehrenamtsagentur fortzuführen, wenn auch mit reduzierter Stundenzahl. Frau Helga Kober, Leiterin der ambulanten Hilfen für Kinder, steht seit Anfang des Jahres 2011 als Ansprechpartnerin für ehrenamtlich Tätige, aber auch für Interessierte zur Verfügung. Frau Kober ist wie auch Frau Imhäuser unter der Nummer 02742/723037 in der Ehrenamtsagentur in Wissen, Rathausstr. 21, erreichbar. Per Email ist Frau Kober unter der Adresse [email protected] zu kontaktieren.

Vorweihnachtszeit erleben – wo ist dies besser möglich als auf einem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt? Eine große Gruppe der LEBENSHILFE brach daher am Samstag vor dem 3. Advent zum Weihnachtsmarkt der Nationen nach Rüdesheim auf. Hier war die Weihnachtszeit international dargestellt: die Mongolei, Kirgisien, Finnland, Türkei und viele andere Länder stellten sich mit attraktiven Angeboten vor. Bei allem internationalen Flair war jedoch der Besuch der Krippenlandschaft der eigentliche Höhepunkt des Weihnachtsmarktes – und natürlich der traditionelle Glühwein! Eine gelungene Aktion für viele behinderte Menschen und ihre Angehörigen, die im nächsten Jahr mit anderem Ziel wiederholt werden soll!

Aus den Einrichtungen Sicherheit der DRK-Busse durch Handys Seit Anfang 2011 sind alle Busse des DRK mit einem Handy ausgestattet. Der Eltern- und Be-

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treuerbeirat der Westerwald Werkstätten hatte dies vorgeschlagen, damit die Busse für die Angehörigen besser erreichbar sind und die Angehörigen schneller informiert werden können. Die Geschäftsführer des DRK, Alfons Lang, und der Westerwald Werkstätten, Jochen Krentel, sind froh über die größere Sicherheit in den Bussen.

dem viele Länder mitmachen. Dort stehen die Rechte von Menschen mit Behinderung. In den Sitzungen reden wir aber auch über Probleme und überlegen zusammen, was man in der Werkstatt noch besser machen könnte. Wir haben erreicht, dass wir zwei neue Rollstuhl –Toiletten in der Werkstatt bekommen. Hierfür wurden 2 Räume umgebaut. Wir haben erreicht, dass die Löcher im Boden am Eingang der Gruppe MV2 zu gemacht worden sind. Damit niemand darüber fällt. Ob der Boden komplett repariert wird, wird mit dem Herrn Krentel noch besprochen. Die Mitarbeiter können jetzt die Brötchen vorbestellen. Im Speisesaal an der Ausgabe ist eine Liste, wo ihr aufschreiben könnt, was ihr haben möchtet.

Frühstück mit Schäfer Shop in Steckenstein Alfred Leukel, Schäfer Shop, und Edgar Schmitt, Schäfer Werke, übergaben gemeinsam mit Mitgliedern des Betriebsrates und der Vertretung der

Viele Mitarbeiter haben einen Behindertenausweis. Sie haben dann 5 Tage mehr Urlaub. Das war Vielen nicht bekannt. Wir haben diese Information am Schwarzen Brett aufgehängt. Das ist kein Brett, was schwarz ist, sondern ein Brett, wo man Informationszettel aufhängen kann. Wir haben erreicht, dass ein Mitarbeiter dem Andreas Rosenbauer, unserem Hausmeister in Steckenstein, bei der Arbeit hilft. Wir haben erreicht, dass in den Rollstuhl – Toiletten die PapierHandtücher-Spender tiefer aufgehängt worden sind.

Schwerbehinderten im Rahmen eines gemeinsamen Frühstücks die Weihnachtstüten für die von der LEBENSHILFE im Kreis Altenkirchen betreuten behinderten Menschen an Melanie Reifenrath, Stefan Marx, Klaus Gerhardus und Jochen Krentel. Schäfer Shop und Schäfer Werke verbinden seit langer Zeit gute Beziehungen zu den Westerwald Werkstätten sowohl als Kunden im produktiven Bereich als auch als Freunde und Förderer der behinderten Menschen. Im Namen der LEBENSHILFE dankte Jochen Krentel für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit im Jahr 2010.

Wir durften bei vielen Dingen mitsprechen. Zum Beispiel Dinge, die den Lohn und den Urlaub betreffen. Herr Krentel hat z.B. mit uns darüber gesprochen, dass ALLE Mitarbeiter 30 Tage Urlaub bekommen sollen. Aber dafür werden zum Beispiel die Tage, wo man von den Busfahrern nicht abgeholt wird, als Urlaub abgezogen. Oder wenn man bei einer Sportveranstaltung teilnimmt, das wird dann ebenfalls vom Urlaub abgezogen. Früher hatten die Mitarbeiter folgenden Urlaub:

Bericht des Werkstattrates Der Werkstattrat besteht in dieser Zusammensetzung seit einem Jahr. In dieser Zeit hat sich sehr viel getan. Einmal im Monat treffen wir uns zu einer Sitzung. Dort besprechen wir verschiedene Dinge. Wir haben uns zum Beispiel in diesem Jahr mit dem Grundsatzprogramm der Lebenshilfe beschäftigt.

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Leute bis 30 Jahre : 26 Tage Urlaub Leute von 30 bis 40 Jahre : 28 Tage Urlaub Leute über 40 Jahre : 30 Tage Urlaub

Wir waren bei vielen Bewerbungsgesprächen dabei. Zum Beispiel als Gruppenleiter für Steckenstein und Wissen gesucht wurden. Oder als jemand für den Sozialdienst in Wissen und Flammersfeld gesucht wurde. Wir haben eigene Fragen, die wir den Bewerbern stellen.

Außerdem haben wir uns mit der UN – Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beschäftigt. Das ist ein Vertrag, bei

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Auch in diesem Jahr haben wir wieder bei verschiedenen Festen mitgeholfen. So haben wir zum Beispiel beim Karneval in Steckenstein eine Kostümprämierung gemacht. Das Sommerfest in Steckenstein haben wir zusammen mit dem Sozialen Dienst vorbereitet. Wir haben darüber geredet, was wir machen, und welche Musik – Gruppen wir einladen. Wir haben Getränke an unserer Cocktail – Bar verkauft.

Seit September haben wir eine neue Vertrauensperson. Die alte Vertrauensperson war Markus Pause, Gruppenleiter aus der Gruppe MV2 in Steckenstein. Wir möchten uns bei ihm bedanken. Er hat uns bei den Sitzungen gut begleitet. Die neue Vertrauensperson ist Miriam Düber. Markus Pause und Miriam Düber haben uns immer in allem unterstützt. Hierfür möchten wir uns bei ihnen bedanken. Aber es ist noch viel zu tun. So möchten wir zum Beispiel eine Umfrage zu den Arbeitsbegleitenden Maßnahmen machen. Außerdem könnt ihr bald auch etwas über den Werkstattrat auf der Internet Seite der Lebenshilfe lesen. Wir, die Leute vom Werkstattrat wünschen euch allen ein gutes neues Jahr und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit euch.

Auch bei der Weihnachtsfeier in Steckenstein haben wir mitgeholfen. In der Werkstattzeitung und am Schwarzen Brett haben wir euch über alles Neue informiert. Wir waren auf den Treffen von der Landes – Arbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Rheinland – Pfalz. Hier treffen sich verschiedene Werkstatträte aus Rheinland – Pfalz und besprechen alle wichtigen Dinge. Außerdem besuchten Werner Fischer und Melanie Reifenrath eine Informationstagung in Ingelheim. Hier waren alle Werkstatträte aus Rheinland – Pfalz. Es wurde darüber gesprochen, was die Politik in Moment tut, damit es den Menschen mit Behinderung besser geht.

Der Werkstattrat

Zum Abschluss

Im September waren wir 3 Tage lang in Speyer auf einer Fortbildung. Bei dieser Fortbildung ging es um die persönliche Zukunftsplanung. Das bedeutet, dass man zusammen mit Anderen überlegt welche Ziele und Wünsche man hat und wie man sie erreichen kann. Uns ist wichtig, dass Alle in der Werkstatt wissen wer wir sind und was wir machen. In diesem Jahr werden wir eine Sprechstunde machen. Die findet alle 2 Monate in Steckenstein statt. Hierfür wird in Steckenstein ein Büro zur Verfügung gestellt. Die Sprechstunde findet auch in Flammersfeld, Altenkirchen, Wissen und bei der Firma Hess statt.

Karneval in Nauroth: Alle Närrinnen und Narren sind ganz herzlich eingeladen! Samstag, 13. Februar 2011, 14.11 Uhr im Gemeindehaus Nauroth

Also, wenn ihr Euch über was geärgert habt oder wenn ihr was ändern wollt, könnt ihr mit uns darüber reden. Es wird auch ein Kummerkasten aufgehängt. Wenn ihr nicht mit uns reden wollt, dann könnt ihr uns eure Sorgen und Vorschläge aufschreiben. Das Blatt könnt ihr dann in den Kummerkasten rein werfen. Wir werden den Kasten ausleeren, die Briefe durchlesen und bei der nächsten Sitzung darüber reden. In diesem Jahr möchten wir noch besser mit den Hallensprechern zusammenarbeiten.

Steckenstein, Hoppla Hopp!

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