Zusammenfassung der Arbeit mit dem inneren Bild - Kunsttherapie ohne Material

Zusammenfassung der Arbeit mit dem inneren Bild - Kunsttherapie ohne Material Liebe Gruppe 2, hier die versprochene Zusammenfassung der beiden Ausbild...
Author: Maike Stein
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Zusammenfassung der Arbeit mit dem inneren Bild - Kunsttherapie ohne Material Liebe Gruppe 2, hier die versprochene Zusammenfassung der beiden Ausbildungstage 14.10. und 15.10.15. Folgende Themen haben wir in den zwei Tagen bearbeitet: 1. Eure Erfahrungen mit Imagination im letzten Jahr 2. Umgang mit dem Widerstand 3. Gefühlsregulation mit Hilfe der Imagination 4. Belastendes Bild und Ressourcenbild 5. Wieso sind innere Bilder so wirksam? 6. Seilkreisübung 7. Alles falsch machen – der paradoxe Umgang mit Fehlern und Hemmungen 8. Selbstbegegnung oder die Begegnung mit der Doppelgängerin 9. Begegnung mit dem eigenen Körper 10. Gruppenbild imaginieren 1. Eure Erfahrungen mit Imagination im vergangenen Jahr: Hier Eure Beiträge: Eine Selbstwahrnehmung: Das imaginierte Gefühl konnte sich in eine Ressource verwandeln. Lisa ließ uns teilhaben an einer Imagination, die sie für ihre Schulklasse entwickelt hat. Sie übte mit den Kindern mit Hilfe einer geführten Imagination Emotionen zu erkennen, anzunehmen und zu regulieren. Sie hat die Kinder übergroße Emotionen verwandelt und handlich klein werden lassen und ein Geheimversteck für das neue Positive im Körper finden lassen. Ihr habt von einem hilfreichen symbolischen Rettungsanker erzählt Ihr habt die Angst in der Vorstellung nicht so wichtig genommen und hinaus in den Schuppen gebracht Ressourcen können sich im Lauf der Zeit auch ändern Ihr habt schöne Einschlafbilder entwickelt Ihr habt Euch selbst als Chefin des eigenen inneren Systems imaginieren. „Ich bestimme mich.“ Imagination habt Ihr zur Entspannung genutzt. Eure Ressourcenbilder waren Euch im letzten Jahr sehr hilfreich. 2. Umgang mit Widerstand 1. Widerstand am Beginn der Arbeit gegen die Methode: Hilfreich ist, die KlientIn ernst zu nehmen. Keinen Druck auszuüben, sondern die Entscheidungsfreiheit zu betonen. „Ich verstehe Deine Abneigung gegen diesen Vorschlag“ „Ich schlage Dir nur etwas vor und Du wählst das für Dich Stimmige aus“ Information auf der logischen Ebene in Form von Psychoedukation ist hilfreich. zB: „ Unsere Emotionsverarbeitung findet im in unserem Gehirn im limbischen System statt. Das ist für logische Argument und Vernunft nicht zugänglich, aber sehr wohl für Bilder und Musik. Wenn wir also Deine Erregung beeinflussen

wollen, müssen wir mit den Mitteln arbeiten, die wirklich hilfreich sind. Was hältst Du davon, wenn wir’s einfach mal ausprobieren. Wenn’s nichts bringt lassen wir’s wieder.“ 2. Widerstand während der therapeutischen Arbeit: Während der therapeutischen Arbeit treten häufig Blockaden oder Widerstände auf. Die Arbeit wird mühsam und anstrengend im negativen Sinn, wenn man ärgerlich auf diese Widerstände reagiert. Sie sind meist Schutzmechanismen, die von alten Mustern genährt werden. Auch die Klientin kann genervt reagieren, wenn sie merkt, dass sie nicht weiter kommt. Da ist wichtig zu erklären, worum es sich handelt, und dass das Problem normal ist, und dass ihr schon einen Weg finden werdet, den Widerstand zu nutzen oder aufzulösen. Ich nehme Widerstände sportlich. Dadurch wird die Arbeit erst richtig interessant. Meist verwandeln sich Widerstände in Ressourcen oder lösen sich einfach auf. 3. Gefühlsregulation mit Hilfe von Imagination Den Dialog mit einem imaginierten Gefühl haben wir im ersten Semester geübt. In meiner Zusammenfassung des Vorjahres findet Ihr den Ablauf. Gefühle Gefühle entstehen durch Gedanken und Vorstellungen. D.h. Ihr könnt mit deren Hilfe auch gute Gefühle wecken oder mit zu viel Gefühl umgehen, bzw. Gefühle und damit Erregung regulieren. Problem und Gefühl im Sprachgebrauch differenzieren: Ein Problem kann Gefühle auslösen. Aber Gefühle sind nicht an sich ein Problem, sondern sie können sich wie ein Problem anfühlen, wenn sie nicht kontrollierbar sind. Ihr müsst nicht am Problem arbeiten. Meist reicht es, die Erregung herunter zu regulieren (Belastungsskala nutzen). Dann ist der Blick auf’s Problem meist weniger belastend und der Blick auf die Ressourcen unverstellt. Die Klientinnen lösen ihr Problem dann meist leicht selbst. Ihr müsst als Therapeutinnen gar nicht viel tun. Ihr helft mit Euren Methoden bei der Emotions- und Erregungsregulation, bietet den sicheren, akzeptierenden Rahmen und die therapeutische Beziehung und dann lösen Eure Klientinnen ihre Probleme selbst. Während der Arbeit können in Euch auch eigene Bilder zur Situation der Klientin entstehen. Diese sind vom Unbewussten gespeist. Euer Unbewusstes und das Eurer Klientin kommunizieren miteinander. Nehmt Eure Eingebungen wahr und stellt sie ev. Eurer Klientin zur Verfügung, wenn das im Prozess Sinn macht. Selbstbestimmung: Für Euch und auch Eure Klientinnen ist das Gefühl sich selbst bestimmen zu können enorm wichtig. Wir mögen es nicht, wenn wir von unseren Gefühlen dominiert werden. Wir fühlen uns überschwemmt und verlieren das Selbstvertrauen. Unsere therapeutische Arbeit besteht zu einem großen Teil darin, unsere Klientinnen ihre Selbstwirksamkeit wieder spürbar zu machen, und damit das Selbstvertrauen zu unterstützen.

4. Belastendes Bild und Ressourcenbild Den Ablauf findet Ihr in meiner Zusammenfassung vom Vorjahr. Eure Klientinnen müssen Euch das Problem nicht schildern. Wichtig ist nur, dass sie damit emotional verbunden sind. Manche Probleme sind schambesetzt und es ist für die Klientinnen leichter, sie nicht explizit aussprechen zu müssen. Nebenbei kann es auch Eure Nerven schonen, wenn Ihr nicht über alle grausigen Details bescheid wissen müsst. Fragt Eure Klientinnen, ob sie Euch das belastende Bild schildern möchten. Es ist nicht zwingend nötig, dass das passiert. Ihr könnt auch vorschlagen, dass die Klientin ein abstraktes belastendes Bild kreiert. Das Ressourcenbild kann nie zu viel Beachtung kriegen. Je genauer Ihr es abfragt, je mehr Sinne Ihr ansprecht, desto spürbarer wird es für Eure Klientin. Verweilt so kurz als nötig beim belastenden Bild und geht immer so schnell wie möglich wieder zum Ressourcenbild. Stimmt die Klientin wieder ganz auf das hilfreiche Bild ein und wechselt erst dann wieder zum belastenden Bild. 5. Wieso sind innere Bilder so wirksam sind? Wie kann man diese Phänomene erklären? Ihr habt mit Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass Bilder in Eurem Inneren einfach entstehen, dass sie sehr wirksam sind. Das kann natürlich auch Angst machen. Ihr habt über das Phänomen Trance nachgedacht und ob dieses innere Bildersehen ev. ein Trancephänomen ist. Wenn Ihr mehr über Trancephänomene erfahren wollt, empfehle ich Euch Felicitas Goodman. Sie hat sich sehr intensiv mit Ritualen und Trance auseinander gesetzt. Ich persönlich sehe die inneren Bilder und deren Wirksamkeit nicht magisch, sondern einfach mit Hirnorganik erklärbar. Die Emotionsverarbeitung findet im Gehirn, im limbischen System, statt und darauf haben Bilder Einfluss. Unser rationaler Verstand leider nicht. Ihr könnt in meiner Zusammenfassung aus dem Vorjahr nachlesen. 6. Seilkreis-übung Aufwärm- oder Auflockerungsübung oder Überleitung zu einem anderen Thema Unterstützt das Gruppengefühl und den Teamgeist Wirkt vertrauensbildend Fördert das Balancegefühl und tut dem Rücken gut Fördert die Konzentration Fördert das Flowerleben in der Gruppe

7. Alles falsch machen – der paradoxe Umgang mit Fehlern und Hemmungen

Wir lernen aus Fehlern. Oft haben wir, gerade im therapeutischen Kontext, besonders große Sorge, unseren KlientInnen zu schaden. Flow in der Arbeit entsteht leichter mit Selbstvertrauen und Gelassenheit. Angst vor therapeutischen Fehlern, hindert uns oft daran in diese Flow-erfahrung zu gelangen. Ich rate Euch immer wieder miteinander das, was Ihr als therapeutische Fehler bezeichnen würdet, auszuprobieren. Lasst im gemeinsamen Spiel richtig die Sau raus. Das Buch über einen japanischen Psychiater kann Euren Entspannungsprozess unterstützen. Der Autor heißt: Hideo Okuda, neue Geschichten aus der Praxis des Dr. Irabu, eine Buchreihe (Unterhaltsame Literatur über einen japanischen Psychiater und seine unkonventionellen Therapiemethoden) 8. Selbstbegegnung oder die Begegnung mit der Doppelgängerin Stell Dir vor, es gibt Dich noch einmal. Stell Dir vor, die Doppelgängerin kommt durch die Tür in diesen Raum. Wo würde sie sich hinsetzen, würde sie stehen oder wie würde sie sich bewegen im Raum? Kannst Du ihren Gesichtsausdruck wahrnehmen, ihre Haltung oder Bewegung? Welche Gefühle löst diese Wahrnehmung in Dir aus? Welchen Impuls spürst Du jetzt? Möchtest Du etwas sagen oder tun? Wie reagiert deine Doppelgängerin auf Dich? Was fühlst Du dabei? Welchen Impuls hast du jetzt? Usw. Wenn der Dialog stockt, könnt Ihr als TherapeutInnen Vorschläge machen. Wann und wozu ist diese Technik sinnvoll? Sich selbst liebende und akzeptierende Menschen erleben dabei oft eine wunderschöne Begegnung. Menschen mit inneren Konflikten projizieren häufig automatisch innere Anteile auf die Doppelgängerin, z.B. innere Stärke, Hilflosigkeit usw. Dieser Vorgang ermöglicht, dass Ressourcen wieder zugänglich werden. Innere Konflikte werden konkretisierbar und im Dialog lösbar. Sie ermöglicht oft mehr Selbstakzeptanz und den liebevollen, hilfreichen, tröstenden inneren Dialog. Die Technik ist sehr hilfreich bei Menschen, die sich selbst nicht mögen und akzeptieren können, zB Menschen mit Borderlinestörung. 9. Begegnung mit dem eigenen Körper Sinnvoll bei Menschen, die Probleme mit ihrem Körper haben, ihn nicht ganz akzeptieren können. Ein unfreundlicher, distanzierter und überkritischer Umgang mit dem eigenen Körper kann zu nachhaltigen Problemen führen. Dann ist diese Übung empfehlenswert. Die Spaltung von ICH und Körper ist eine Metapher, die eine KörperGeist-Seele-Einheit wieder ermöglichen soll. Ihr habt erlebt, dass sich die Spaltung kaum aufrecht erhalten ließ. Dass Ihr und Euer Körper schnell wieder verschmelzen wollten. Das ist normal und wünschenswert. Das Ziel dieser Arbeit.

Im Ablauf sieht die Übung aus wie die Selbstbegegnung. Nur dass Ihr nicht von der Doppelgängerin sondern vom Körper sprecht. Siehe Arbeit mit der Doppelgängerin. 10. Gruppenbild Zeit und Energien haben nicht gereicht, um ein gemeinsames Gruppenbild zu imaginieren. Hier nun eine kurze Beschreibung. Folgende Regeln werden am Beginn geklärt: Zuerst werden Größe und Material ausgehandelt , z.B. Gestaltung auf Leinwand, oder Objekt oder Installation usw. Dann wird von allen Gruppenmitgliedern, im Kreis sitzend, daran gearbeitet. Jeder kommt gleich oft dran. Die Arbeit am Bild soll von den TeilnehmerInnen ganz genau beschrieben werden. Nachfragen ist erlaubt. Ca. 3 Runden, je nach Gruppengröße. Die Merkfähigkeit der Gruppenmitglieder begrenzt die Dauer. Wozu ein imaginiertes Gruppenbild malen? Fördert das Gruppengefühl, das Gemeinschaftserleben, Teambildung Kognitives Training Trainiert die konkrete Vorstellung Konzentrationstraining Kinder üben damit die Bildbeschreibung Geduldübung Die TeilnehmerInnen können sich als gleichwertig erfahren Das Einhalten von Regeln wird geübt Frei von Erfolgsdruck in der Gruppe agieren können Akzeptanz des Einflusses der anderen Gruppenmitglieder auf die eigene Arbeit In Resonanz zu den anderen und zum entstehenden Bild gehen Trainiert die reife Kommunikation bei Verständnisrückfragen Ich wünsch Euch noch viel Freude mit Imagination und inneren Bildern! Danke für Eure Präsenz und Mitarbeit. Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr mich gerne kontaktieren: Tel. 013152913 oder E-mail: [email protected] Alles Liebe, Eure Ursula Bast