zu diesem geschlossenen Waldland

Der Naturpark Arnsberger WaId und seine Besucher Potential und Bedeutung für den Fremdenverkehr vonAdolf l. S Der Naturpark Unter Potential soll ...
Author: Jesko Scholz
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Der Naturpark Arnsberger WaId und seine Besucher Potential und Bedeutung für den Fremdenverkehr

vonAdolf

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Der Naturpark

Unter Potential soll hier das gesamte Angebot verstanden werden, das den Fremdenverkehr eines Gebietes ermöglicht und fördert. Dieses,,landschaftliche Erholungspotential" (Krssr,nn 1980) wird sowohl von naturgegebenen Faktoren bestimmt als auch von den Einwirkungen des Menschen auf die von ihm gestaltete Landschaft, die Kulturlandschaft. Dazu gehört auch die für den Fremdenverkehr so wichtige Infrastruktur.

Die Bedeutung eines Gebietes für

t I er, Detmold

chüt

den

Fremdenverkehr zeigt sich darin, wie das touristische Angebot von den Besuchern angenommen und genutzt wird.

Ein

besonders hohes Erholungspotential die Naturparks. Das sind ,,großräumige Gebiete, die sich durch Vielfalt, Eigenart oder Schönheit von Natur und Landschaft auszeichnen und für die Erholung besonders eignen. Naturparke sollen

kennzeichnet

chen Sauerlandes über lange Bergrücken, runde Kuppen und kleinere Hochflächenreste hinweg. Nur zwei Rodungsinseln sind in

das Waldgebiet eingelagert: eine größere um die Stadt Warstein und eine kleinere um die ehemalige Stadt Hirschberg. Im Gegensatz zu diesem geschlossenen Waldland steht die offene Landschaft nördlich der

Möhne, die Haar oder der Haarstrang, mit ausgedehnten Ackerfluren, in denen verstreut viele auch heute noch stark bäuerlich bestimmte Haufendörfer liegen. Noch dichter besiedelt als der Haarstrang ist das südlich an den Arnsberger Wald anschließende Ruhrtal mit zahlreichen aneinandergereihten, 2."1. von Industrie bestimmten Ortschaften, darunter den Städten Arnsberg, Meschede und Olsberg. Der Naturpark Arnsberger Wald umfaßt eine Fläche von 447,8 km2. Davon sind 3Bl km2 (: B5%) mit WaId bedeckt. Um das vormalige Landschaftsschutzgebiet zu ei-

plant, gegliedert und erschlossen werden. In diesem Raum ist die Landschaftsplanung nach einheitlichen Kriterien durchzuführen" (amtliche Definition). Dabei kann es zu Konflikten kommen zwischen der Notwendigkeit, ,,Vielfalt, Eigenart und Schönheit" zu erhalten, und den Maßnahmen, die Naturparke,,entsprechend ihrem Erholungszweck zu planen, zu gliedern und zu erschließen", besonders dann, wenn dieses touristische Angebot in großem Maße angenommen wird wie im Arnsberger Wald.

nem Naturpark auszubauen, schlossen sich 1961 die Kreise Arnsberg, Meschede und Soest zu einem Zweckverband ,,Arnsberger Wald" zusammen; 1963 traten nach einer Erweiterung des Gebietes die Kreise Brilon und Lippstadt hinzu. Seit der Auflösung der alten Kreise durch die kommunale Neugliederung 1975 besteht der ,,Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald" aus dem Kreis Soest und dem Hochsauerlandkreis. Federführend ist der Kreis Soest. Aufgabe des Zweckverbandes ist es, den Besucherstrom in geordnete Bahnen zu lenken und

Der Naturpark Arnsberger Wald (Abb. 1) erstreckt sich im Nordosten des waldrei-

gung der landschaftlichen Gegebenheiten

entsprechend ihrem Erholungszweck ge-

den Wert der Landschaft zu erhalten. Der Naturpark soll sinnvoll unter Berücksichti-

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Der Arnsberger Wald

und im Einklang mit den Erfordernissen des Erholungsverkehrs erschlossen werden. Bis zum Jahresende 1980 wurden durch den

Zweckverband vielfäItige Einrichtungen geschaffen: 93 Parkplätze (24 mit Rastplatz) für fast 4000 PKW, 27 Spiel- und Rastplätze außerhalb von Ortschaften, 220 Rundwanderwege (zus. 850 km), 41 Schutzhütten, 3

Aussichtstürme, B Wald- u.a. Lehrpfade (zus. 23 km), 3 Wildgehege (zus. 34 ha), 14 Weiheranlagen (soweit aus Naturparkmitteln gefördert), 9 Waldtrimmpfade (zus. 25

Sauerländische Gebirgsverein.

Seit der kommunalen Neugliederung (1975)

Der Ausbau des Naturparks ist weitgehend abgesihlossen. Hauptaufgabe des Zweckverbandes ist es jetzt, die bisher geschaffe-

nen Erholungseinrichtungen instand

Gemeinden haben durch den Ausbau von Gaststätten, Pensionen und zahlreichen Freizeit- und Erholungseinrichtungen zur Ausgestaltung des Naturparks ebenso beigetragen wie zahlreiche private Organisationen, namentlich die örtlichen Heimatund Wandervereine und der überregionale

gehört der nördliche Teil des Arnsberger Waldes mit zwei Dritteln seiner Fläche zum

km), 4 Wassertretbecken, 62 Orientierungstafeln. 20 Wanderwegetafeln, 63 Wegesperren/Drehtore, 145 Sitzgarnituren, 1200 Ruhebänke, BB5 Papierkörbe (nach Angaben des Zweckverbandes NP Arnsberger Wald).

zt)

halten. Die hierzu erforderlichen Arbeiten werden von den im Naturpark gelegenen Gemeinden und Forstbehörden durchge-

führt. Auch die im Naturpark

4

gelegenen 252

Kreis Soest, der südliche Teil zum Hochsauerlandkreis. Im Kreis Soest liegen die Gemeinden Ense und Möhnesee (Verwaltungssitz Körbecke) und die Städte Warstein und Rüthen. Diese Gemeinden haben sowohl Anteil am Arnsberger Wald als auch an der Haar. Zum Hochsauerlandkreis gehören die Städte Arnsberg, Meschede und Olsberg sowie die Gemeinde Bestwig. Ihre Verwaltungsgebiete reichen vom Arnsberger Wald über das Ruhrtal bis in das Mescheder Bergland südlich der Ruhr. Der Naturpark Arnsberger Waid deckt sich also nicht mit einer oder mehreren Verwaltungseinheiten, was

di.e Auswertung amtlicher Statistiken sehr

erschrvert.

Die für die heutige Landschaft so bestimmende Verteilung verschiedenartiger Gesteine an der Oberfläche ist das Ergebnis erdgeschichtlicher Prozesse. Am Anfang der Landschaftsgeschichte des Arnsberger Waldes wurden im Devon und Karbon Tone und Sande auf dem Meeresgrund abgelagert, die später zu Tonsteinen, Sandsteinen und Grauwacken

Die äußerst günstige Verkehrslage hat die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Naturpark Arnsberger Wald sehr gefördert, Iiegt er doch in guter Erreichbarkeit zum größten deutschen Ballungsraum, dem Ruhrrevier, besonders zu seinem östlichen,

weit zurückreichender

westfälischen Teil. Von den Städten Hamm, Lünen, Dortmund, Bochum und Hagen ist der Möhnesee im Arnsberger Wald in einer Stunde Fahrtzeit über die Autobahn Dortmund - Kassel zu erreichen.

verfestigt wurden. Zeitweise dehnte sich hier auch ein riesiges, küstennahes Korallenriff aus. Ihm entstammen die mittelde-

2. Gestein, Relief und Reliefenergie

Berge, Wälder und Wasser bieten äußerst günstige Voraussetzungen für die Entwicklung des Fremdenverkehrs eines Gebietes, besonders dann, wenn sie nicht nur in großen Flächen vorkommen, sondern auch intensiv miteinander verzahnt eine abwechs-

lungsreiche Landschaft gestalten. Gerade die Randsäume der Wälder und Gewässer

sind begehrte Ziele der Erholungssuchenden. Das ist im Natupark Arnsberger Wald in besonderem Maße der Fall. Der Wechsel zwischen WaId und offenem Land ist hier in entscheidendem Maße vom Gestein abhängig. Auf dem Haarstrang nördlich der Möhne stehen Kalke und Mergel der Oberen Kreide an (Cenoman und Turon); die Warsteiner Rodungsinsel deckt sich mit der Verbreitung mitteldevonischer Massenkalke. Beide Kalkgebiete wurden wegen ihrer relativ günstigen Böden früh besiedelt, und der hier einst ausgedehnte Wald wurde fast vollständig gerodet. Der größte Teil des Arnsberger Waldes wird jedoch von Tonsteinen, Grauwacken, Sandsteinen, Kieselkalken und Kieselschiefern devonischen und karbonischen Alters aufgebaut. Diese Gesteine liefern weniger günstige, flachgründige, nährstoffarme Böden. ist bewegter, steile Hänge erschweren landwirtschaftliche Tätigkeiten. So blieb der Wald erhalten. Dabei snielen

vonischen Kalkablagerungen des Warsteiner Kalkgebietes.

Vom Ende der Karbonzeit an bis in das Perm hinein wurden alle bisher abgelagerten Schichten durch die variskische Ge-

birgsbildung gefaltet, gegeneinander verschoben, von Spalten und Brüchen durchsetzt und über den Meeresspiegel angehoben. Dann setzte eine Abtragung dieses Gebirges ein (Abb. 2). Es kam zur Ausbildung einer tiefgelegenen Abtragungsfläche, der ,,Permischen Rumpffläche". Im Mesozoikum sank das ehemalige Gebirgsland unter den Meeresspiegel; die Rumpffläche wurde zum Meeresboden, auf dem sich zur Zeit der Oberen Kreide Grünsande, Plänerkalke und Plänermergel ablagerten.

In der Tertiärzeit wurden mit dem gesamten Rheinischen Schiefergebirge auch der Sauerländische Gebirgsblock angehoben und die im Hebungsgebiet zwischen Ruhr und Möhne auf den älteren Gesteinen aufliegen-

den Kreideschichten wieder

abgetragen.

Kleine Reste der ehemaligen Kreideabdekkung in der Warsteiner Gegend auf mitteldevonischen Kalken weisen auf die einstige

Verbreitung über das ganze Gebiet hin. So wurden z. B. südlich Kallenhardt ,,Auf der Sandkaule" früher kreidezeitliche Grünsandsteine abgebaut und zu Mühlsteinen verarbeitet. Es ist

strittig, ob bei der Abtragung im Sau-

Das Relief

erland eine einzige, nach Norden geneigte

aber auch historische Gründe eine Rolle. Die Grafen von Arnsberg und die Kurfürsten von Köln nutzten den Arnsberger Wald in erster Linie als Jagdrevier und verhinderten eine Rodung durch bäuerliche

Rumpffläche entstand (Eennr 1961) oder ob sich mehrere treppenförmige, nach Süden ansteigende Flächen bildeten (Konern 1956, Hrnpnr 1962). Ein exakter Nachweis wird durch die Auswirkungen der jüngsten Ereignisse der Landschaftsgeschichte erschwert. Im Quartär entstand das heutige, äußerst dichte Gewässernetz. Flüsse und

Siedler.

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Abb. 2: Querschnitt durch den Arnsberger Wald Bäche schnitten sich tief in den Gebirgskör-

per ein und lösten die alte(n) Rumpffläche(n) bis auf kleine Reste auf. Dabei wurden die langgestreckten Rücken und Kuppen aus dem Gebirgskörper herausgeschnitten, die den heutigen Landschaftscharakter bestimmen. Vom Möhnesee im Nordwesten mit einer Wasserspiegelhöhe von 213 m steigen die

Höhen des bewegten Reliefs allmählich nach Südosten an bis zu dem langgestreckten West-Ost-laufenden Plackwegrücken mit der Wasserscheide zwischen Möhne und Ruhr. Hier werden die höchsten Lagen des Arnsberger Waldes erreicht, am ,,Haus Sonnenbruch" im Mescheder Stadtwald mit 559

m und am ,,Judenkirchhof" nördlich

Eversberg mit 581 m.

Die größeren Gewässer Ruhr, Möhne und auch die untere Heve fließen in Ost-West gerichteten LängstäIern, die kleineren folgen nördlich des Plackwegrückens der alten Nordabdachung des Gebirges zur Möhne. Die nach Süden gerichteten Zuflüsse der Ruhr haben nur kurze Laufstrecken; denn die Wasserscheide auf dem Plackwegrücken ist weit nach Süden vorgeschoben worden, weil die nach Norden der Möhne zufließen-

den Gewässer eine stärkere Erosionswirkung entwickeln konnten. Demzufolge ist das Nord-Süd-Profil durch den Arnsberger Wald asymmetrisch. Auf einen längeren allmählichen Anstieg von der Möhne zur Wasserscheide folgt ein kürzerer steiler Abfalt zum Ruhrtal.

Im einzelnen zeigt der Formenschatz

des

Gebirges starke Abhängigkeiten vom Bau-

material. Harte Gesteine wie Grauwacken.

Sandsteine, Kieselschiefer und Kalke leisten der Erosion größeren Widerstand. Sie

bilden die höchsten Lagen mit Rücken, Kuppen und Verflächungen (Rumpfflä-

chenreste). Weiche Gesteine, wie Tonsteine und Mergel, wurden schneller und gründlicher abgetragen. Sie bilden Ausräume und flache Senken. So ist das Ruhrtal in einem Ausraum aus weichen Schiefern des Oberund Mitteldevon angelegt. Über terrassierten unteren Hängen mit drei Terrassenstu-

fen folgen nach Norden steil aufragende Rücken und Kuppen aus äußerst harten karbonischen Kieselschiefern und Kiesel-

kalken (Geistenberg bei

Wennemen,

Schneisenberg, Hasenberg, Hardt, Eiserkaulen, Eversberg, Hülsenberg, Heinberg, Sengenberg bei Nuttlar). Die von Norden kommenden Bäche haben sich zwischen den Kuppen in engen Talkerben eingeschnitten.

Auf einer dieser Kuppen liegt die Burg Eversberg in malerischer Lage über dem Ruhrtal. Nach Norden schließt sich an diese

Kuppen ein zweiter Ausraum in weichen Schiefern an (,,Hangende Alaun- und Kulmtonschiefer" des Unterkarbon). Diese West-Ost-laufende Senke ist weitgehend gerodet und wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt mit hohem Grünlandanteil. Es folgt nach Norden der dicht bewaldete, Ianggestreckte paßlose Plackwegrücken, aufgebaut aus den Arnsberger Schichten des flözleeren Oberkarbon. Hier wechseln in rascher Folge weiche Tonschiefer mit

harten Grauwackenbänken, wodurch das ganze Schichtpaket hart und widerstandsfähig wird. Wo wasserstauende Tonschiefer ausstreichen, treten häufig Quellhorizonte 254

auf, wie im Naturschutzgebiet ,,Hamorsbruch" am Stimmstamm nördlich Meschede.

Die ältesten Ablagerungen im Arnsberger Wald treten im Scheitel des Warsteiner Sattels zu Tage. Das sind mehrere hundert Meter mächtige mitteldevonische Massenkalke

Kallenhardt. Ein drittes, wesentlich kleineres Massenkalkgebiet mit der Bilsteinhöhle Iiegt im Westen am Bilsteinbach.

Infolge Lösung des Kalkgesteins durch das eindringende Niederschlagswasser wurden

nach Nord aufgeschoben. So entstanden zwei West-Ost-streichende Massenkalk-

Klüfte erweitert und Höhlen gebildet, die durch die Erosion unterirdisch fließender Gewässer vergrößert wurden. Im Warsteiner Massenkalk hat man bisher 21 Höhlen nachgewiesen und zum größten Teil beschrieben und vermessen (Abb. 4). Dabei lassen sich mehrere Höhlen wegen ihrer räumlichen Nachbarschaft und wegen deren unterirdischen karsthydrologischen

schwellen, die durch eine ganz flache Senke

Verbindungen zu 7 Höhlensystemen zusam-

in weichen Schiefern voneinander getrennt sind. Beide sind im Gelände und auf den Karten deutlich anhand der großen Kalk-

menfassen: die Bilsteinhöhlen im Bilstein-

mit hohem Kalkgehalt (Abb. 3). Bei

der

Auffaltung zerbrach der Scheitel des Warsteiner Sattels. Der wegen seiner Härte schwer faltbare Massenkalk wurde in mehreren getrennten Schuppen auf die oberdevonischen Schiefer im Hangenden von Süd

steinbrüche zu verfolgen: von Warstein bis ,,Auf dem Stein" südlich Suttrop und von Altenwarstein (südlich Warstein) über das ,,Hohe Liet" und den ,,Hohen Stein" bis

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Höhlen, die Lörmecketal-Höhlen, die Höhle im Hohlen Stein an der Lörmecke und die Höhle im Kattenstein, östlich Kallenhardt.

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Ober- und Mitteldevon:

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(Ansbe(ger Schichten)

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den Kalksteinabbau zerstört), die Liet-

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BasisderOberkreide: Grünsndstein

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felsen, die Fuchshöhlen im Westertal, das ehemalige Eppenloch im Rangetal (durch

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auch Mergel und Kalke

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Ober und Unterkarbon: vomiegendTonschiefer

Abb. 3: Arnsberger Wald: Gesteine (Geologie) 255

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Abb. 4: Höhlen im Massenkalk bei Warstein

In einigen Höhlen hat man Skeletteile vorzeitlicher Menschen und ihre Werkzeuge

Kulturhöhlen ausgewiesen: drei im Bilsteinfelsen, dazu das Eppenloch, die Schöpershol im Lörmecketal und der Hohle Stein, ebenfalls an der Lörmecke. Das Bilsteinmassiv ist das kleinste, am weitesten im Südwesten gelegene Vorkommen des Warsteiner Massenkalks, das mit drei hohen Felstürmen steil zum Bilsteintal abfäIIt. Darin hat man bisher vier Höhlen entdeckt, von denen die größte mit Tropfsteinbildungen ausgestattet ist. Ursprünglich dürften

Bilsteinbachs erweitert, der heute noch im tieferen Untergrund die Bilsteinhöhte durchfließt. Wasserstandsmarken und gerundete Felswände, besonders am Höhleneingang, weisen auf diese Wasserwirkung hin. Heute verschwindet das meiste Wasser des Bilsteinbachs am Fuß des Bilsteinfelsens und tritt 400 m weiter nördlich in zwer Karstquellen wieder zutage. Nur ein geringer TeiI des Wassers fließt oberirdisch über einen künstlichen Nebenarm ab. Die Tropfstej.nhöhle ist als Schauhöhle dem Publikum zugänglich gemacht worden. Dabei wurde eine der drei Kulturhöhlen durch einen Stollen mit einbezogen. Die Bilsteinhöhle ist ein bedeutender Anziehungspunkt

sie eine zusammenhängende Höhle gebildet haben, die dann Einstürzen ausgesetzt war. Die Richtung der Höhlengänge ist an Klüfte und Spalten gebunden, vorwiegend quer zur Streichrichtung des Gebirges. Sie wurden durch die Lösung des kohlensauren Kalks und durch das fließende Wasser des

92000 Besuchern im Jahre 1976 stand sie unter den sauerländischen Tropfsteinhöhlen an dritter Stelle nach der Attahöhle bei Attendorn mit 355000 Besuchern und der Dechenhöhle bei Iserlohn mit 153 000 Besuchern. Seit 1973 sind die Besucherzahlen

und Geräte gefunden. Fundstücke sind im Städtischen Museum,,Kupferhammer" in Warstein ausgestellt. Bisher wurden sechs

für den Fremdenverkehr geworden. Mit

256

der Bilsteinhöhle deutlich angestiegen, nachdem im Herbst 1972 die Autobahn Dortmund-Kassel fertiggestellt wurde (Tab. 1). Attraktiv für den Fremdenverkehr

sind weitere Einrichtungen in unmittelba-

rer Nähe der Höhle: das schönste Wildgehe-

ge im Arnsberger Wald, ein instruktiver Waldlehrpfad rund um die Kahlenbergsköpfe, dazu ein Restaurant, ausreichende Parkplätze, darunter ein sehr schöner Waldparkplatz mit Rast- und Picknickmöglichkeiten und ein Kinderspielplatz. Auch die viel kleinere, aber malerisch gelegene Höhle im Hohlen Stein im Lörmecketal mit ihren beiden Zugängen ist begehbar. Tabelle 1 Besucher der Bilsteinhöhle Jahr

Besucher

1962 1963 1964 19 65

966 196? 1968 1

19 69

19? 0

197 1 19721

19?3 r97 4 1975 1976 19? ?

1978 1 070 1980 19 81

1982 1983 1984 19 B5

1986

51000 54 000 56 000 57 000 56 000 60 000 70 000 71 000 71 000 71 000 73 000 89 000 94 000 91 000 92 000 94 000 96 0002 82 000 84 000 ?9 000 84 000 77 000 72 000 76 000 77 000

genden Kahlenbergsköpfe im Westen die Warsteiner Massenkalk-Hochfläche. Sie bestehen in ihrem inneren Kern aus den gleichen harten Kulmkieselschiefern und -kalken, welche auch die steilen Kuppenberge

nördlich der Ruhr bedingen. Auf einem schmalen, steil abfallenden Sporn, der von den Kahlenbergsköpfen nach Westen ab-

zweigt, Iiegt die kleine ehemalige Stadt Hirschberg, umgeben von dem bis zu 300 m

tief eingeschnittenen Hirschberger Aus-

raum, den die Quellbäche der Heve aus wei-

chen Karbonschiefern

herausmodelliert

haben.

Langgestreckte, Ost-West-gerichtete Rük-

ken zwischen Möhne und Heve, die von Srid-Nord-gerichteten Tälern zerschnitten werden, kennzeichnen den niedrigeren westlichen Teil des Arnsberger Waldes, den sogenannten Unteren Arnsberger Wald, der

aus den Grauwacken und Schiefern der

Arnsberger Schichten des flözleeren Oberkarbon aufgebaut wird. Die Gipfellagen dachen sich allmählich von Osten nach Westen ab. Rund um den Möhnesee werden keine Höhen über 300 m erreicht (Abb. 5). Die zahlreichen Bäche im Arnsberger Wald entspringen zu beiden Seiten des wasserscheidenden Plackwegrückens in kleinen

flachen Dellen (Ursprungmulden

oder

Quellmulden). Sie entstanden in der letzten Kalkzeit, als das nordische Inlandeis nach Süden über die Ostsee vordrang, unseren

Raum aber nicht mehr erreichte. Damals war hier der Boden bis in größere Tiefen das ganze Jahr über gefroren. Er taute nur im Sommer und nur an der Oberfläche auf. Dann kam das wasserdurchtränkte Material auch auf geringen Hangneigungen ins Rutschen. Große Schuttmengen wanderten ins Tal, wobei die Dellen entstanden, die dann später von der rückschreitenden Erosion der Gewässer angeschni.tten wurden.

An die Dellen schließen sich nach unten Vförmige Kerbtäler an mit steilen Hängen, die unmittelbar an den Bachufern ansetzen.

i) Fertigstellung der BAB Dortmund-Kassel

im Herbst 1972 ') Maximum Quelle : Stadtverwaltung Warstein

Diese ebenfalls eiszeitlich entstandenen Kerben, hierzulande ,,Siepen" genannt, haben sich tief in die ursprüngliche(n) Rumpffläche(n) eingeschnitten und ein dichtes Gewirr von Rücken und Kuppen herausmodelliert. So wurde das Sauerland zum ,,Land der tausend Berqe".

Rund um den Warsteiner Sattel treten die jüngeren Gesteine des Oberdevon und Karbon zutage. Durch ihr mehr oder weniger widerstandsfähiges Material bedingen sie ein entsprechend wechselhaftes Formenbild. So überragen die bis 467 m steil anstei,q1

Unterhalb der Kerbtalstrecken schließen sich Sohlentäler an, wobei eine schmale

Warte nördlich Rüthen an. So entstand durch intensive Zertalung des alten Gebirgsblocks ein äußerst abwechslungsreicher, zum Teil auch durch die Gesteinsun-

ebene Talsohle zu beiden Seiten des Baches ansetzt, die nach außen hin von steilen Tal-

hängen begrenzt wird. Auf der Talsohle pendelt der Bach in vielen Mäandern hin und her, wobei er ursprünglich mit wech-

terschiede bedingter Formenschatz und damit für den Besucher und Betrachter ein ansprechendes interessantes Relief.

selnder Wasserführung seinen Lauf immer

Das Relief ist in besonderer Weise ,,Träger

wieder verlegte. Inzwischen sind die meisten Gewässer künstlich begradigt und in ihrem Lauf endgültig festgelegt. Aber in den TäIern der Heve und der Großen und Kleinen Schmalenau sind noch strecken-

von Formen und Linien und trägt dadurch zur Vielfalt der Landschaft bei. Aufgrund

der häufig wechselnden Kulissenwirkung wird die Phantasie des Menschen angeregt" (Krnr,rsrror 196?, S. 1). Auch hat das Relief unmittelbare Auswirkungen auf die physische Konstitution des Menschen. ..So bewirkt der Wechsel von Anstieg, Gefälle und ebenen Flächen im Gelände unterschiedli-

weise solche naturnahen, baumbestandenen

Mäanderstrecken erhalten geblieben und zum Teil unter Naturschutz gestellt. Ruhr und Möhne sind in die stark gefalteten

che Belastungen des menschlichen Organis-

paläozoischen Grauwacken, Sandsteine und Schiefer eingelagert, begleitet von eiszeitlich aufgeschotterten Terrassen. Aber auf dem rechen Talhang tritt der flachla-

mus, allerdings unter der Vorausselzung, daß der Raum und das Relief durch eigene Muskelkraft - zu Fuß oder mit dem Fahrrad - erschlossen wird" (KnrNen 1986, S. 43). Die für die Erholung so wichtige Differen-

gernde Rüthener Grünsandstein der Oberen

Kreide zutage. Darüber folgen Kalke und Mergel. Der Rüthener Grünsandstein besteht aus grünlich gefärbten, kalkhaltigen Sandsteinen, die an der Küste des Kreidemeeres abgelagert wurden. Sie sind besonders gut unterhalb der alten Stadtmauer von Rüthen aufgeschlossen. Im Gegensatz

zierung des Reliefs wird anschaulich deutIich und meßbar durch die Reliefenergie.

Darunter versteht man den auf eine bestimmte Fläche (meist 2 x 2 km) bezogenen absoluten Höhenunterschied. Von den weiten Ebenheiten der Hellwegbörden über die

Haar, das Möhnetal zum Plackwegrücken und zu dem stark zertalten Abfall von dort

zu den stark gefalteten Gesteinen des paläo-

zoischen Grundgebirges fallen die Schichten der Oberkreide ganz flach nach Norden ein. Hier endet das Sauerland und mit ihm das Rheinische Schiefergebirge. Die nördlich anschließende Haar ist bereits ein Teil der Münsterländer Kreidemulde und damit der Westfälischen Tieflandsbucht.

zum Ruhrtal nimmt die Reliefenergie von 20 bis 100 m auf 4 km2 (,,wellig"), über 100 bis 200 (,,hügelig") bis auf 200 bis 250 m (,,bergig") zu. Dabei tritt das breitsohlige Heve-

tal mit geringeren Werten (60 bis 100 m) deutlich hinter das hügelige Relief im Norden und Süden zurück.

Über dem steilen Talhang der Möhne bildet der Grünsandstein eine deutliche Verflächung, die zugleich die höchste Terrasse

Möhne darstellt' Viele kleine,

3' Klima und Bioklima

der

tief einge- Klimatisch liegt

schnittene Talkerben zergliedern diese Terrassenfläche in kleine Einzelplateaus. Auf einem solchen liegt der Altstadtkern von Rüthen in 380 m Höhe. Weiter nach Norden folgt nach einem flachen Ausraum in weicheren Mergelschichten ein erneuter An-

der Naturpark Arnsberger Wald im übeigangsbereich vom Tiefland_ klima der Westfälischen Bucht zum kühl_

feuchten Höhenklima des Sauerlandes.

Dem etwas wärmeren und trockeneren Un_ teren Arnsberger wald im Nordwesten steht der rauhere und feuchtere Obere Arnsber-

stieg zum Haarstrang, der aus harten ger wald im Nordosten und süden gegen_ Turonkalken aufgebaut wird. Er bildet die über. Mit d.er Höhe steigen die wiedeÄÄla_ wasserscheide zwischen Ruhr und Lippe ge von Norden nach süäen an (Tab. 2). und steigt als flacher Rücken von Westen nach Osten allmählich von 280 m nördlich Auf dem 550 bis 580 m hohen Plackwegrükdes Möhnesees auf 390 m an der Spitzen ken östlich von Lattenberg ist sogar mit 258

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MÖhne-Lippe (Haarstrang) Möhne-Ruhr (Plackw€grücken)

Abb. 5: Arnsberger Wald: Höhenschichten und Gewässer Niederschlägen über 1000 mm im Jahr zu rechnen; doch liegen hier keine Messungen vor. Mit 800 - 900 mm Niederschlag sind die Täler der Ruhr und Möhne relativ trocken' Die Talstrecken der Ruhr und Möhne haben unterhalb von 200 m auch recht milde Win-

ter mit durchschnittlichen Januar-Temperaturen von +

1o C.

Bis zu den Höhenrücken

um 300 m im westlichen Arnsberger Wald fallen sie auf 0'C und weiter bis zum Plackwegrücken auf - 1' C. Die Juli-Temperatu-

Tabelle

2

Jahresmenge des Niederschlags Station Niederense Möhnetalsperre Neuhaus

Hirschberg Lattenberg

Niederschlag mm a9Ä

901 931 968 995

zum Vergleich: Soest

Kahler Asten

676

t454

ren liegen im Ruhr- und Möhnetal zwischen 16 und 1?' C; sie sinken bis zum Plackweg

auf 15' C ab. Für viele im Bergland gelegene Fremdenverkehrsgebiete sind der Wintersport und damit die winterliche Fremdenverkehrssaison von Bedeutung. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend lang andauernde Schneedecke, die allerdings in den Mittelgebirgen von Jahr zu Jahr starken Schwankungen

unterworfen ist. Im Unteren Arnsberger Wald, also nördlich der Heve, bleibt die Schneedecke im Durchschnitt nur 20 - 40 Tage liegen, die durchaus nicht alle aufeinander folgen; vielmehr wechseln Schneetage mit schneefreien Tagen ab. Auf dem Plackwegrücken hält die Schneedecke etwa 40 - B0 Tage an. Aber erst bei einer Dauer von mehr als 80 Tagen würde sie für die Entwicklung einer auf den Wintersport ge-

gründeten Wintersaison ausreichen. Im Hinblick auf die im benachbarten Hochsauerland gelegenen günstigeren Standorte mit einer Schneedecke von mehr als 80 Tagen ist der Arnsberger Wald benachteiligt' so daß es nicht zur Ausbildung einer ausgepro-

chenen Wintersaison gekommen 259

ist.

Der

Wintersport tritt daher hier hinter anderen Freizeitaktivitäten zurück. So gibt es zum Beispiel keinen Skilift im Bereich des Naturparks.

N p

Für den Erholungs- und Fremdenverkehr

o

sind die Ergebnisse der bioklimatologischen Forschung von großer Bedeutung. Die Bio-

klimatologie untersucht die Einflüsse des Klimas auf den menschlichen Organismus. Im Arnsberger Wald folgen mit zunehmender Höhe die bioklimatischen Wertstufen von ,,schonend" über ,,reizschwach", ,,reizmild" bis ,,reizmäßig" (Tab. 3). Die darüber liegende Stufe ,,reizstark" wird nicht mehr erreicht: Sie ist charakteristisch für das

Hochsauerland. Auch die Stufe ,,teilweise belastend", die ungünstigste Stufe, fehlt im Arnsberger Wald. Sie tritt in den dichtbesiedelten und industrialisierten Ballungsgebieten auf, wie im Ruhrrevier, dessen Bevölkerung geradezu auf Erholung in den schonenden und reizmittleren bioklimatischen Stufen angewiesen ist. Das neutrale Schonklima, ohne jede Belastung für den menschlichen Organismus,

herrscht großflächig in der Westfälischen Bucht und in den Hellwegbörden vor, umfaßt aber auch die Uferränder des Möhnesees und die Talsohle der Ruhr. Seine scho-

nende Wirkung beruht auf geringen Abküh-

lungen

mit

gedämpftem Tagesgang der Temperaturen, auf vermehrter, aber nicht zu intensiver Sonnen- und Himmelsstrahlung und auf reiner Luft. Die ,,reizschwache Stufe" in Höhenlagen von 300 - 400 m er-

streckt sich über die Haar, die Kalkgebiete von Warstein und Kallenhardt und über die unteren Hänge des Ruhrtals, also wie die Stufe ,,schonend" über offenes, waldloses Land. Es folgt weiter nach oben mit zunehmenden Reizstärken das ..reizmilde" I(lima zwischen 400 und 500 m im bewaldeten Teil des Naturparks mit Ausnahme des Plackwegrückens. Der Plackwegrücken zwischen 500 und 580 m ragt in die ,,reizmäßige" Stufe hinein.

Die im Arnsberger Wald vertretenen Reizstufen sind gegenüber dem Schonklima gekennzeichnet durch einen gemäßigten Tagesgang der Bioklimaelemente, erniedrigte Temperaturen, schwach erniedrigten Sauerstoffpartialdruck, zunehmende Windge-

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schwindigkeiten

den nährstoffarmen

Himmelslichtes, erhöhte Luftreinheit und durch Berg- und Talwindwechsel bei wolkenarmen Hochdruckwetterlagen. Die bio-

der ..Artenarme Hainsimsen-Buchenwald".

in ungeschützten Lagen, erhöhte Strahlenintensität des Sonnen- und klimatischen Reizstufen des Arnsberger Waldes ohne das Schonklima haben Heil-

wirkungen für

Erkältungskrankheiten,

Bronchitiden, Asthma, Herz- und Kreislaufkrankheiten, Rheuma, Arthritis, Base-

dow,

Funktionsgleichgewichtsstörungen und Hautkrankheiten. 4. Wald und Wild

Mit einer Waldfläche von 381 km2 steht der Arnsberger Wald unter den neun Naturparken Westfalens an zweiter Stelle hinter dem Naturpark Rothaargebirge mit ?35 km2 (Tab. 4). Im Hinblick auf den Waldanteil

Verwitterungsböden

der Grauwacken, Sandsteine und Tonschiefer ist der Wald sehr artenarm. Hier stockt

Oft bilden Hain- und Waldsimsen den einzi-

gen lückigen Bodenbewuchs. Vielfach ist die immergrüne Hülse oder Stechpalme der einzige Strauch. Dann macht der WaId den Eindruck einer weiten. hohen. von Säulen getragenen Halle.

Auf ehemaligen Hutungen entwickelte sich eine Heide aus Besenginster mit eingestreuten, oft übermannshohen Wachholderbüschen, die wegen ihrer spitzen Nadeln vom Weidevieh verschont blieben. Eine solche Wacholderheide wurde am Schnettenberg westlich von Eversberg unter Naturschutz gestellt. 1975 wurden hier 600 Wacholdersträucher mit Höhen bis zu 6 m gezählt

von 85% der Gesamtfläche erreicht er sogar den ersten Platz. Er gehört zu den größten

(Rurcn 1982, 41).

zusammenhängenden Waldgebieten der Bundesrepublik Deutschland. Die Zusam-

Viel reicher an anspruchsvollen Arten ist

mensetzung seines Baumbestandes und seiner übrigen Pflanzenwelt ist durch die wirtschaftlichen Tätigkeiten der Menschen

stark verändert worden; aus natürlichem Wald wurde geplanter Forst. So sind z. B. durch forstliche Maßnahmen seit Beginn des 19. Jhs. heute 60% der Waldfläche im Arnsberger Wald mit Fichten besetzt. Im ursprünglichen WaId gab es, abgesehen von einigen Wacholderbüschen und wenigen Ei-

ben, nur Laubbäume. Vorherrschend war entsprechend den Boden- und Klimagegebenheiten die Buche, begleitet von der Eiche, besonders in den tieferen Lagen im Nordwestteil des Arnsberger Waldes. Auf Tabelle

4 Naturparks in

der Perlgras- oder Kalkbuchenwald auf den Kalkböden der Warsteiner Hochfläche, der seinen Namen nach dem häufig auftretenden Perlgras führt. Zu den vorherrschenden Buchen kommen in der Baumschicht Esche, Bergahorn, Vogelkirsche.

Während der Artenarme Hainsimsenbuchenwald heute noch weite Teile des Arnsberger Waldes bedeckt, ist der Artenreiche Perlgrasbuchenwald auf den fruchtbaren Kalkböden weitgehend gerodet worden. Aber auf dem Oberhagen östlich der Stadt Warstein ist davon noch ein größeres Stück mit äußerst artenreicher Flora und vielen seltenen Pflanzen erhalten geblieben und

Westfalen davon Waldfläche

Naturpark

km2

7q

85 50 20

JJO

DI

at2

60

1 Arnsberger Wald

447

381

2 Diemelsee 3 Dümmer 4 Ebbegebirge

124

62

396 658 539 1009 210

5 Eggegebirge/südl. Teutoburger Wald

6 Hohe Mark 7 NördI. Teutoburger Wald/Wiehengebirge 8 Homert 9 Rothaargebirge 1

-

400

9 Gesamt

261

J+J 147

236

I 130

735

49 13

2621

70 59 65 53

1985 unter Naturschutz gestellt worden. Mitten in diesem Naturschutzgebiet ist ein tiefer Schacht zu sehen. Hier wurde - wie auch an anderen Stellen des Gebirges hochwertiger Roteisenstein gefördert. 1949

Talsohlen. Hier wächst noch der sonst von

Kulturmaßnahmen bedrohte, selten vorkommende Straußfarn, von dem 1971 noeh 5000 Exemplare gezählt wurden.

Durch forstliche Maßnahmen hat sich die Zusammensetzung der Holzarten in den letzten 100 Jahren entscheidend verändert, wie es das Beispiel aus dem Warsteiner

wurde die Eisenerzförderung im Arnsberger Wald endgültig aufgegeben.

Nur in den Tälern tritt die Buche zugunsten anderer Waldbäume zurück. In den feuchten Quellmulden bilden sich unter Einfluß

Stadtwald zeigt (Tab. 5). Leider liegen entsprechende Zahlen für das gesamte Waldgebiet des Arnsberger Waldes nicht vor. Durch die Ausdehnung der Fichtenbestände

von gestautem Oberflächen- und Hangwasser Hangmoore mit Bruchwäldern, wie in dem Naturschutzgebiet am Stimmstamm (53 ha) im Quellgebiet des Bilsteinbaches in einer Höhenlage von 485 bis 552 m. Dort stehen mit Flechten bewachsene Moorbirken auf bis zu zwei Meter mächtigen Torf-

nimmt die Buche, der ursprünglich dominierende Baum des Arnsberger Waldes, heute nur noch etwa 20"/" der Waldfläche ein. Über dem Durchschnitt hoch ist ihr Anteil nur auf den ihr besonders zusagen-

schichten.

den nährstoffreichen Kalkböden im Bereich

Die schmalen, langgestreckten, heute meist wiesenbedeckten Talsohlen sind von Natur aus bewaldet gewesen, und zwar mit dich-

ten ErlenbruchwäIdern. In neuerer Zeit

sind auch sie, wie in vielen deutschen Mittelgebirgen, z. T. mit standortfremden Fich-

ten aufgeforstet worden. Naturnahe Talstrecken wurden 1986 in zwei Naturschutz-

Im Naturschutzgebiet,,Möhnesee-Völlinghausen" entstand am Einfluß der Möhne in den Stausee teils spontan, teils durch Anpflangebieten unter Schutz gestellt.

zung zwischen dem Fluß und dem neu angelegten Wanderweg auf der ehemaligen Trasse der Westfälischen Eisenbahn ein Wald, ,,der große Ahnlichkeit mit der ursprüngli-

chen, weit verbreiteten Weichholzaue auf zeitweilig überschwemmten Talböden hat" (SrrcHueNN 1973, 106). Das andere Natur-

schutzgebiet ,,I(leine Schmalenau-Hevesee" umfaßt den Hevesee und die Mündungen der Heve und der Kleinen Schmalenau. Beide fließen in malerischen Mäandern auf ursprünglich alljährlich überschwemmten

der ursprünglichen PerlgrasbuchenwäIder. Gegenüber der Buche tritt der Anteil der Eiche sehr zurück. Er dürfte für den Arnsberger Wald bei 8% liegen. Anspruchsvolle Edelhölzer wie Ahorn, Esche, Linde, Wildkirsche und Hainbuche treten als Beimischung und nur auf nährstoffreichen feuchten Böden auf. Viel häufiger sind anspruchslosere Arten, besonders Birken und Erlen, beide auf feuchten Standorten, die Birke auch in steilen Hanglagen. Während die Erlen auch angepflanzt werden, stellt sich die Birke überall spontan ein. Schnellwüchsige Pappeln werden auf Talsohlen, besonders im Möhnetal, angebaut (Abb. 6).

Auffällig und sehr problematisch ist die starke Zunahme der standortfremden Fichte auf Kosten der einheimischen Laubhölzer. Im Arnsberger Wald nimmt sie schon über 60% der Waldfläche ein, und es ist anzunehmen, daß noch auf längere Zeit mit einer weiteren Zunahme zu rechnen ist, zu-

mindest im Bereich des bäuerlichen Kleinbesitzes. Durch ihre Schnellwüchsigkeit

Tabelle 5 Holzarten im Warsteiner Stadtwald 1872 und 1972 ahr TB72

ha

Eiche

t6t2

bbr 23 396

20 19

%

t972

Fichte

Buche

ha

599

%"

19

Erle/Birke

Blößen

Holzboden

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60

2936

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262

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Abb. 6: Arnsberger Wald: Laub- und Nadelholz (SateIIitenbiId-Auswertung)

bringt sie relativ hohe Erträge. Von seiten der Forstverwaltungen werden Umtriebszeiten von 80-100 Jahren empfohlen, gegen-.

über 120-140 Jahren bei Buchen und 200-240 Jahren bei Eichen. Aber in den Bauernwäldern liegt das Umtriebsalter für

Fichten meist niedriger,

oft bei nur

60

Jahren.

Neuerdings gewinnt die Fichte noch - wie erwähnt - weiter an Boden durch die Aufforstung von WiesentäIern, unter anderem im Möhnetal, Hallebachtal, Lottmannshardtal und oberen Hevetal. Die Talwiesen sind für die moderne Landwirtschaft von geringer Bedeutung, zumal ihre Pflege einen beachtlichen Arbeitseinsatz erfordert. Die Fichtenforstungen beeinträchtigen aber in negativer Weise das Landschaftsbild und

damit die Erholungsfunktion des Naturparks. Nach Heranwachsen der Bestände

geht der erwünschte reizvolle Wechsel von WaId - Wiese - Bach verloren. Deswegen bestehen seit einiger Zeit Erstaufforstungsverbote für besonders wertvolle Talpartien.

Da der Arnsberger Wald zu den größten

zusammenhängenden Waldgebieten in der Bundesrepublik Deutschland gehört, beherbergt er noch beachtliche Bestände an Rot-,

Reh- und Schwarzwild, das der Wanderer allerdings nur selten in freier Wildbahn zu

sehen bekommt. Aber in drei gut ausgestat-

teten Wildgehegen sind die Wildtiere jederzeit gut zu beobachten. An der Bilsteinhöhle

und am Engelslieth südlich Völlinghausen äsen Rehe und Hirsche in einer parkartigen Landschaft mit Bäumen und Gehölzen. Wanderwege und Ruhebänke ermöglichen müheloses Beobachten. Am Brummerhagen,

am Bahnhof Scharfenberg im oberen Möhnetal, suhlen sich Wildschweine in einem lichten Buchenwald.

Eine Besonderheit im Arnsberger Wald ist das in Ostasien heimische Sikawild, eine Hirschart, die nach Größe und Gewicht zwischen Dam- und Rehwild einzuordnen ist. Charakteristisch ist ein schwarzer Aalstrich vom Hals bis zur Schwanzspitze und beim Sommerkleid eine helle Tüpfelung. Das Winterkleid ist sehr dunkel und meist ohne Tüpfelung. Im Gegensatz zum Rotwild ist das Sikawild deutlich zutraulicher und kann von Besuchern im Arnsberger Wald häufiger beobachtet werden als Hirsche und Rehe. Dieses in Deutschland uirgewohnte Wild ist auf eigenartige Weise in den Arnsberger Wald gekommen. Im Jahre 1893 kaufte der Baron von Donner bei Hagenbeck in Hamburg ein halbes Dutzend SikaHirsche und setzte sie in seinem 600 ha großen Wildgehege in der Nähe seines Jagd263

schlosses ..Wilhelmsruhe" aus. Im Winter 1936 wurde das Gatter durch Schneebruch beschädigt: Nunmehr und seitdem in freier Wildbahn lebend, hat sich das Sikawild bis heute auf über 800 Stück erhöht und über eine Fläche von 100 qkm ausgebreitet, ver-

einzelt bis Warstein, Eversberg und Meschede. Aber das Dichtezentrum liegt immer noch im Bereich des ehemaligen Gatters an der unteren Heve. Im Wildgatter an der Engelslieth bei Völlinghausen kann man das Sikawild aus nächster Nähe beobachten. Durch seine starke Vermehrung hat es

das Rotwild merklich zurückgedrängt. Mit schätzungsweise 520 Stück ist aber der Arnsberger Wald immer noch eines der größten Rotwildreviere in der Bundesrepu-

blik Deutschland. Die große Bedeutung des Waldes für den Fremdenverkehr wurde in vielen Untersuchungen der letzten Jahre erwiesen. So sagten 44 7o von 2860 Befragten aus, daß sie sich am liebsten im Wald erholten (Brcur.naarrn 1969, 35 ff.); weitere 26 "/" bevorzugten einen Wechsel von Wald und Feld. Innerhalb des Waldes ist der Aufenthalt an Lichtungen, breiten Wegen, Waldwiesen u. dgl. besonders erwünscht. Dafür sprachen sich 51 7" aus. Als Hauptgründe für die Beliebtheit des Waldes wurden genannt: saubere Luft (50 %), Ruhe (34%\ und die Möglichkeiten zur körperlichen Bewegung wie Wandern, Spazierengehen, Radfahren,

Jogging (36 %). Auch eine Untersuchung des Studienkreises für Tourismus aus dem Jahre 19?9 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis (Scuxer.r. 1983, 138). Danach hatten 79 "Ä der befragten Urlauber kurze und 68 % längere Spaziergänge und Wanderun-

gen unternommen. Dem entspricht eine Rangordnung von Erholungsaktivitäten, die I(rrusroor 1975 für die Erholung außerhalb der Wasserflächen, also vorwiegend für den Wald, aufgestellt hat: 1. Spazierengehen, 2. Wandern, 3. Radfahren, 4. aktiver Sport, 5. Naturbeobachtung. Alle diese gewünschten

Freizeitaktivitäten werden im Arnsberger Wald in großem Umfang ermöglicht. Ihnen dienen schon seit Jahrzehnten die erprobten Wanderstrecken des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) und die im Zusammenhang mit dem Naturpark angelegten und gepflegten Rundwanderwege und Lehrpfa-

de. Außer Wald- und Forstlehrpfaden gibt

es einen originellen landwirtschaftlichen Lehrpfad im Ortsteil Günne der Gemeinde Möhnesee, unmittelbar oberhalb der Sperr-

mauer, der am Beispiel des Hofes SchulteGünne anschauliche Auskunft über die

Landwirtschaftsstruktur dieses Raumes gibt.

Die Rundwanderwege führen von Parkplätzen mit großen Orientierungstafeln an den Ausgangspunkt zurück und ermöglichen im Gegensatz zu den langen Wanderstrecken des SGV kürzere Weglängen für verschiedenartige Ansprüche. Selbstverständlich lassen sich auch mehrere Rundwanderwege miteinander zu längeren Tagestouren oder gar mehrtägigen Programmen verbinden. Erwünscht und notwendig wären für viele ,,Rundwanderer" nicht nur die üblichen Angaben auf den Tafeln über Kilometerlängen und Zeitdauer, sondern auch über Steigungen, was für Behinderte und Altere von großer Wichtigkeit wäre. Auch sollten besonders interessante Objekte am Wegesrand und vor allem die zu erwartenden Fernblikke auf den Tafeln gekennzeichnet und mit

wenigen Worten kommentiert werden. So wäre ein Beitrag zu leisten, Erholung und Bildung zu verbinden, was von vielen aufgeschlossenen Urlaubern sehr begrüßt würde.

Von besonderem Interesse und geradezu Zielpunkte für Wanderungen sind Aussichtspunkte mit weiter Fern- oder Rundsicht. Vom Bismarckturm auf dem Haarweg

nördlich Körbecke, vom Wasserturm auf der Stadtmauer von Rüthen und von der Windmühle auf der Spitzen Warte nördlich Rüthen schaut man nach Norden über die weite Feldlandschaft der kahlen Haar und nach Süden über das Möhnetal auf die Berge und Täler des Arnsberger Waldes. Von dem Turm der Burgruine Eversberg blickt man nach Norden über das mittelalterliche Stadtbild mit seinen Fachwerk- und Schieferbauten und über den südlichen Arnsberger Wald wieder auf den Plackwegrücken. Vom Aussichtsturm auf dem Küppel bei Freienohl sieht man im Norden die weiten Wälder des Naturparks und im Süden über das Ruhrtal hinweg in das Hochsauerland hinein. Vom Piusberg bei Warstein erkennt man die mittelalterliche Höhenstadt und 264

die neuzeitliche Talstadt. Die Warte west-

li.ch von Kallenhardt bietet einen eindrucksvollen Rundblick über die offenen Feldfluren auf dem Massenkalk, die von den ausgedehnten Wäldern auf den Grauwakken und Tonschiefern umrahmt werden (weitere Hinweise zu diesen Aussichtspunkten bei Sorürrrnn 1982 und Meauost 1984).

den Weltkriegen - als es noch keinen modernen Ferntourismus gab - hatte die Möhnetalsperre durch den Ausflugs- und Sommerfrischeverkehr einen hohen Bekannt-

heitsgrad erreicht, der sich besonders bei der BevöIkerung des Ruhrgebietes bis in die Gegenwart ,,vererben" konnte. Die neue Biggetalsperre konnte erst allmählich in einem weiteren Umkreis bekannt werden.

5. Die Möhnetalsperre und die Gemeinde Möhnesee ,,Gewässer - Meere, Seen, Flüsse - üben auf den Erholungsuchenden eine besondere An-

ziehungskraft aus. Wasserflächen machen das Landschaftsbild abwechslungsreicher und damit attraktiver für den Betrachter" (Kurrxnr u. Srrrr.rrcrn 1984, 93). ,,Seeniandschaften gehören zu den beliebtesten Feriengebieten, vor allem wenn sie mit bewegtem Relief und ausgedehnten WäIdern umgeben sind, eine Verbindung, die man geradezu als ,Ideallandschaft' für den Fremden-

verkehr bezeichnen kann" (Parsrrn 1979. 102). Daher sind im Naturpark Arnsberger Wald der Möhnesee und die gleichnamige Gemeinde mit dem Verwaltungssitz in Körbecke zum eindeutigen Schwerpunkt des Fremdenverkehrs geworden. Das gilt sowohl für die Fremdenverkehrseinrichtungen als auch für die Annahme dieser Angebote.

Der Möhnesee ist weit über die Grenzen des Sauerlandes hinaus ein begehrtes Erho-

lungsziel geworden, besonders für das dichtbevölkerte Ruhrgebiet. Bei einer Be-

fragung von 43 400 Personen aus dem Ruhrgebiet wurde die Frage gestellt: ,,Jetzt nenne ich Ihnen Ziele außerhalb des Ruhrgebiets. Sagen Sie mir, ob Sie dort schon waren oder nicht." (Deutsches Wirtschaftswiss. Inst. für Fremdenverkehr 1977). 74% der Befragten nannten an erster Stelle die Möhnetalsperre (Tab. 6), 59 % di.e Innenstadt von Düsseldorf und 44 % die Biggetalsperre im Sauerland. Die in vi.eler Hinsicht ähnlich ausgestattete Biggetalsperre, in einer ähnlichen landschaftlichen Umgebung im Naturpark Ebbegebirge, 1965 gebaut, rangiert also im Hinblick auf den Bekanntheitsgrad im Ruhrgebiet weit hinter der bereits 1913 gebauten, früher erschlossenen und auch etwas besser zu erreichenden Möhnetalsperre. Schon zwischen den bei-

Tabelle 6 Von Bewohnern des Ruhrgebietes besuchte Ziele außerhalb des Ruhrgebietes % der Befragten

Rang

I. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

Möhnetalsperre Innenstadt Düsseldorf Biggetalsperre Dechenhöhle (Iserlohn)

Innenstadt Münster Zoo Wuppertal Schloß Burg an der Wupper/Solingen Langenberg (Sender) Krickeberger Seenplatte/ NP Rhein-Nette

73,8 58,5

440 41 q 41,8 41,6 0,4 30,3 3

9,8

Befragung von 43400 Personen Quelle: Dt. Wiftschaftswiss. Institut (197?, 209)

Die räumliche Differenzierung der Befragten ergab - wie zu erwarten - eine Abnahme des Bekanntheitsgrades der Möhnetalsperre innerhalb des Ruhrreviers mit zunehmender Entfernung von Osten nach Westen. Im na-

he gelegenen Kreis Unna und der Stadt Hamm waren 93 Prozent der Befragten schon einmal oder mehrmals an der Tarsperre gewesen. Im östlichen Revier, vertreten durch die Städte Hagen, Dortmund, Lünen, Wattenscheid, Wanne-Eickel, Bochum, Castrop-Rauxel, Witten und dem EnnepeRuhr-Kreis, waren es 79 - 81 Prozent und im Westen des Reviers, in Duisburg, Oberhausen, Moers und dem Kreis Geldern, immer noch 66 Prozent (Tab. 7).

Auch andere Befragungen ließen die engen Beziehungen des Möhneseegebietes zum Ruhrrevier erkennen. Im Jahre 197? kamen von den Inhabern von Freizeitwohnsitzen am Möhnesee 2l Prozent aus Dortmund, 15 Prozent aus Essen, 12 Prozent aus Hamm, also insgesamt etwa die Hälfte aus dem öst-

lichen Ruhrrevier. 10 Prozent waren in dem 265

Tabelle 7: Besucher der Möhnetalsperre aus dem Ruhrgebiet Herkunft 1. Kreis Unna, Hamm 2. Ennepe-Ruhrkreis, Hagen 3. Dortmund, Lünen 4. Wattenscheid, Wanne-Eickel,

Befragte

dav. Besucher der

Personen

Möhnetalsperre, %

2 000

ar7

4 000

A1 4

6 000

78,8 78,6

7 000

Bochum, Castrop-Rauxel, Witten 5. Kreis Dinslaken, Rees 6. Bottrop, GIadbeck, Gelsenkirchen,

2400 6

000

7

73,7 69,4

Recklinghausen, Herten 7. MüIheim. Essen. Kettwig 8. Kreis Geldern, Moers 9. Duisburg, Oberhausen

Gesamt

000

68,3

3 000

oo, o

3 000

66,3 73,8

Quelle: Dt. Wirtschaftswiss. Institut (19??, 213)

tai. Allerdings nahm man dabei in Kauf,

näher gelegenen Soest zu Hause, insgesamt 13 Prozent in Unna, Werl und Neheim. Viel geringer war der Anteil aus dem ostwestfä-

daß der Niederschlag im Bereich der Möhnetalsperre im Vergleich zum regenreicheren Hochsauerland verhältnismäßig gering ist; werden doch in dem kleinen Einzugsge-

lischen Ballungsgebiet Bielefeld-Herford wegen der Konkurrenz näher gelegener ZieIe im Weserbergland (Wrmr,rans 197?).

biet der Möhne erst auf den Höhen des Piackwegs 1000 mm Jahresniederschlag

Die Ruhr und ihre Zuflüsse versorgen über 14 Talsperren das Ruhrrevier, den größten deutschen industriellen Ballungsraum, mit Trink- und Brauchwasser. Von diesen ist die Möhnetalsperre mit einem Stauraum von 135 Mio. m3 die zweitgrößte, nach der

Biggetalsperre (einschl. Listersperre) mit 172 Mio. m". Hinsichtlich der maximalen Wasserfläche steht die Möhnetalsperre mit 1037 ha jedoch vor der Biggetalsperre mit 876 ha. Hauptaufgabe der sauerländischen Talsperren ist es, dafür zu sorgen, daß zu jeder Zeit dem Revier genügend Wasser zur Verfügung steht, und daß die Ruhr bis zur Mündung immer eine Mindestwassermenge aufweist. Der Ausgleich zwischen wasserreichen und wasserarmen Zeiten mit Hilfe der Talsperren ist gesetzlicher Auftrag des 1899 gegründeten Ruhrtalsperrenvereins. Ais die vorhandenen kleineren Talsperren nicht mehr ausreichten, wurde 1906 der Bau der Möhnetalsperre beschlossen und 1913 vollendet. Man wählte als Standort für die neue Sperre das untere Möhnetal, weil es weit dünner besiedelt und industrialisiert war als das obere Ruhrtal und wegen der verhältnismäßig kurzen Entfernung zu den Wassergewinnungsstellen im unteren Ruhr-

überschritten. Der Untergrund aus den festen Grauwacken der Arnsberger Schichten erwies sich als ausreichend wasserdurchläs-

sig und standfest für die mächtige Staumauer.

Die 1000 ha große Wasserfläche des Möhnesees wurde sehr schnell für die Wasservögel ein wichtiger Mauser-, Durchzug- und Überwinterungsplatz, begünstigt durch die Zwischenlage zwischen den nordeuropäischen Brutgebieten und den Überwinterungsräumen am Mittelmeer und in Nordafrika. Ailjährlich überwintern hier um die Jahreswende an die 10 000 Wasservögel, vor allem Lachmöwen, Stockenten, Bläßhühner, Reiherenten, Tafelenten, Schellenten, Gänsesäger, Krickenten, Singschwäne und Höckerschwäne. Graureiher und Haubentaucher suchen den See zur Brutzeit auf, und für die Reiherenten i.st er ein beliebtes Mauserquartier geworden.

Die im Herbst aus Nordeuropa nach Südwest ziehenden Wasservögel stoßen an der Ruhr-Möhne-Li.nie auf die markante Grenze des Tieflandes zum Mittelgebirge. Die meisten von ihnen biesen nach Westen um

266

und versuchen, das bewaldete Bergland zu umfliegen. Dann stoßen sie auf den Möhnesee und die Ruhrstauseen, und viele bleiben um zu überwintern.

Das reiche Vorkommen von Wasservögeln wurde dadurch ermöglicht, daß der Ruhrtalsperrenverein von Anfang an einen Teil des Sees, nämlich das überflutete untere Hevetal, als Regenerationsbereich für Plankton und Fische reservierte und von Störungen durch Angler und Boote freihielt. 1972 wurde der ..Hevearm des Möhnesees" zu einem 256 ha großen Naturschutz-

gebiet erklärt. Die Ufer wurden nicht bebaut und die Uferwege für den Fahrverkehr gesperrt. Der See ist nur an bestimmten Stellen zugänglich, von denen aus die Wasservögel beobachtet werden können. Mit Ausnahme der Rundfahrboote, die auf festgelegten Routinestrecken verkehren, darf der Hevearm nicht mit Wasserfahrzeugen befahren werden. So blieb hier in nächster Nähe dicht gedrängter Naherholungseinrichtungen eine Zone wohltuender Ruhe er-

halten. Am nördlichen Ufer des Hevearms führt ein instruktiver Lehrpfad entlang mit vielseitigen Informationen über die zu beobachtenden Wasservögel und über die Waldbäume und ihre Nutzung. So ist dieses Naturschutz- und Vogelschutzgebiet ein interessantes Angebot für den Fremdenver-

kehr geworden, das auch angenommen wird. Aber trotz eindeutiger und ausrei-

chender Hinweise werden die Seeufer auch im Naturschutzgebiet Hevearm immer wieder betreten. Während der Sommermonate lagern hier viele Erholungssuchende, baden oder befahren die geschützte Wasserfläche mit Booten. Das sind Nachteile, die sich aus

der leichten Erreichbarkeit des Naturnarks ergeben.

Im Gegensatz zum Naturschutzgebiet Hevearm zeigen sich am Nord- und Südufer des Hauptsees Ansätze zu einer Uferverbauung, die aber inzwischen gestoppt werden konnte, um allen Erholungssuchenden den Zugang zum See zu ermöglichen und das attraktive Landschaftsbild zu erhaiten. Obwohl die Möhnetalsperre ein künstliches Gewässer ist, hat sich doch dank gezielter Maßnahmen des Ruhrtalsperrenvereins ein

arten- und individuenreicher Fischbesatz eingestellt. Voraussetzungen sind reiches

Planktonvorkommen, gemäßigte Wassertemperaturen und gute Laichmöglichkeiten. Zur Ergänzung der Bestände hat der Ruhrtalsperrenverein eine Fischzucht eingerichtet, die von einem Berufsfischer betreut wird. Hier werden über den Laich der eigenen Fischbestände Jungfische herangezogen, die dann im Möhnesee und den ande-

ren Talsperren des Ruhrtalsperrenvereins ausgesetzt werden, vor allem Zander, Hech-

te, Karpfen, Schleie, Maränen, Aale, Saiblinge, Regenbogen-, Bach- und Seeforellen, insgesamt über 6 Millionen Stück pro Jahr. Aus den Fängen des Berufsfischers kann man auf die Zusammensetzung der Fischbestände in der Talsperre schließen. Etwa die Hälfte der Fänge besteht aus Weißfischar-

ten, besonders Plötzen (Rotaugen)

und

Brassen (Bleie). An zweiter Stelie folgt mit einem Viertel der Fänge die Kleine Maräne (Coregonus alba Lin), eine Salmonidenart, die dem Bodenseefelchen verwandt ist. Maränen leben fast ausschließIich von Plankton. So konnten sie sich wegen des reichen Planktongehaltes der Möhnetalsperre ausgezeichnet entwickeln. Für den Aufbau eines guten Fischbestandes sind sie von großer Bedeutung; denn sie dienen als Beutefische für die Raubfische Hecht und Zander, die zusammen 14 Prozent der Fänge ausmachen. Aale machen B Prozent aus. Hingegen haben Karpfen und Schleie nur einen geringen Anteil von zusammen 3 Prozent. Es ist anzunehmen, daß von den zahlreichen Sportfischern etwa genausoviele Fische gefangen werden wie von dem Berufsfischer, an Plötzen und Brassen wahrscheinlich so-

gar mehr. So ist der reiche und vielseitige

Fischbestand auch für die Freizeitangier recht attraktiv geworden. Bei Angelwettbewerben kommen an einem Tage an die 1500 Sportfischer an den Möhnesee. Mit dern Bau der Talsperre entwickelte sich das bis dahin stille und abgelegene, kaum bekannte untere Möhnetal zu einem immer stärker besuchten Erholungs- und Freizeit-

gebiet. Zunächst brachte die Eisenbahn über die Strecke Soest-Wamel-BeleckeWarstein und von Neheim immer mehr Menschen an die Möhnetalsperre. In den Ortschaften am nördlichen Seeufer entstanden Gaststätten, Hotels und Privatpensionen für Sommergäste, die meist mehrere Tage blieben. 267

für Veranstaltungen bis zu 1000 Teilnehmern und im Ortsteil Echtrop am Haarweg

Aber nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich dieser Fremdenverkehr in entscheidender Weise. Mit der allgemeinen Motorisie-

rung, der Entwicklung des Autoverkehrs, dem Ausbau der Straßen, besonders dem Bau der Autobahn Dortmund-Kassel und ihrer Abfahrt Soest-Arnsberg, nur 6 km nördlich des Möhnesees, wurden der See und seine nächste Umgebung zum Naherholungsgebiet des östlichen Ruhrreviers. Wäh-

rend man heute im Ferienurlaub zu immer

weiter entfernten Zielen reist, wird der Möhnesee vor allem kurzfristig zum Wochenende und an Feiertagen aufgesucht. Hier hat heute die Tages- und Halbtagserholung Vorrang vor der mehrtägigen und mehrwöchigen,,Sommerfrische". In zunehmendem Maße wurde dabei auch das bis dahin fast unbesiedelte Südufer für den Fremdenverkehr erschlossen.

sogar ein Eissportzentrum, ebenfalls mit 1000 Zuschauerplätzen. Es wurde von in der Nähe stationierten kanadischen Truppen gebaut und nach deren Abzug der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ,,Haus des Gastes" in Körbecke hat eine Gymnastikhalle, Lese- und Fernsehräume, Spielzimmer, einen Vortragsraum, vier Ke-

gelbahnen und ein Restaurant. Nach wie vor aber ist die begehbare, vom Fahrverkehr freigehaltene Sperrmauer mit weiten Ausblicken auf den See und in das tiefe Möhnetal hinein für viele Besucher das

wichtigste Fahrtziel und Besichtigungsobjekt geblieben. Seit 1970 entstanden rund um den Möhnesee viele Freizeitwohnsifze (Wrrruons 1976).

Darunter versteht man ,,jeden weiteren

Dte Freizeitwünsche der Besucher sind in erster Lini.e unmittelbar auf den See ausgerichtet. Hier gibt es vier Strandbäder, drei

Wohnsitz, der neben einem Hauptwohnsitz überwiegend während der Freizeit und nur

vorübergehend (stunden- oder tageweise,

am Nordufer und eins am später erschlosse-

am Wochenende oder während des Urlaubs) benutzt wird" (RureEnr 1973). 19?5 gab es in der Gemeinde Möhnesee 233 Häuser oder Wohnungen, die als Freizeitwohnsitze in

nen Südufer, außerdem ein Hallenbad in Körbecke, auf der Nordseite des Sees, und ein kombiniertes Frei- und Hallenbad in Brünningsen unmittelbar an der Sperrmauer. An zehn Anlegestegen - acht an dem Nordufer und nur zwei am Südufer - können 822 Segelboote festmachen. Das entspricht einem Boot auf t ha Segelfläche.

diesem Sinne genutzt wurden, außerdem 624 Wohnwagendauerstellplätze - 63 Prozent aller Stellplätze - auf sieben Campingplätzen am Seeufer, denen eine gleiche Bedeutung zukommt. Von den 233 festen Freizeitwohnsitzen liegen 57 Prozent an dem erst später erschlossenen Südufer. Fast alle Häuser haben Zugang oder zumindest Ausblick auf die Wasserfläche. 1979 wurde hier

Doch werden darüber hinaus noch weitere Zu den Seglern treten neuerdings in zunehmendem Maße Windsurfer. Mehrere Bootsverleiher bieten Segel-, Ruder- und Tretboote an. Während Baden und Segeln im wesentliöhen auf den Sommer begrenzt sind, wird der See das ganze Jahr über von Wanderern, Spaziergängern und Anglern aufgesucht. Im südlich anschließenden Waldgebiet gibt es besonders unmittelbar am Südufer - Park-

Boote ausgasetzt.

das Freizeitzentrum,,Atrium" fertiggestellt, das aber leider nicht gut in die Landschaft eingepaßt wurde. Von seinen 90 Appartements wurden 84 als Freizeitwohnsitze verkauft. Die restlichen werden an wechselnde Feriengäste vermietet. Nördlich des

Sees gibt es Freizeitwohnsitze in unmittelbarer Ufernähe in Delecke, Körbecke und Wamel, außerdem weiter nördlich hangaufwärts bei Günne, Stockum, Wamel und VölIinghausen. Das größte Wohngebiet für Erholungszwecke ist das ,,Feriendorf Kettelbötel" bei Völlinghausen mit 51 Freizeit-

plätze mit markierten Rundwanderwegen, Schutzhütten, Kinderspielplätze, Trimmpfade, Grillplätze. Weniger an Landschaft, Wasser und Wald gebunden sind weitere,

zum Teil recht großzügige Einrichtungen auf der dichter besiedelten Nordseite des Sees: Tennisplätze, Minigolfanlagen, Mehrzweckspielfelder, Abenteuerspielpiätze, ein vielbesuchtes Freizeitzentrum mit vielseitigem Angebot, die Möhnehalle in Körbecke

wohnsitzen.

Aber auch als Erstwohnsitz ist das Möhneseegebiet in letzter Zeit interessant gewor268

den, wobei

für die landschaftlich

erland sei anhand von ausgewählten statistischen Angaben zur Infrastruktur ver-

schöne

und ruhige Lage längere tägliche Anfahrten zum Arbeitsplatz hingenommen werden. So wuchs durch hohe Zuwanderung die Einwohnerzahl der Gemeinde Möhnesee zwischen 1960 und 1982 von 6200 auf 9211 an. Seit 1970 entstanden auch größere Neubausiedlungen in Körbecke, Delecke, Gün-

deutlicht (Tab. 8). Mit einem Angebot von 1472 Fremdenbetten liegt die kleine Gemeinde Möhnesee nur wenig hinter den größeren Städten Arnsberg und Meschede mit 1596 und 1689 Betten, bleibt aber erheblich hinter dem Luftkurort Olsberg mit 1934 Betten zurück. Das überragende Angebot hat der Luftkurort und das Wintersportzentrum Winterberg im Hochsauerland mit

ne, Stockum, Wamel und Völlinghausen, zum Teil als Erstwohnsitze, zum Teil als Freizeitwohnsitze. Ein großes Familienfreizeitheim mit 240 Betten wurde für die Katholische Arbeitnehmerbewegung in leider sehr exponierter Lage, weithin sichtbar un-

8243 Gästebetten.

Noch deutlicher wird die Bedeutung des Bettenangebotes für den Fremdenverkehr, wenn man die Zahl der Gästebetten mit der ZahI der Ei.nwohner in Verbindung bringt. Dann kommen auf 100 Einwohner in der

mittelbar über der Staumauer gebaut. Es ist die Frage, ob eine weiter anhaltende Sied-

nicht den Erholungswert dieser schönen Landschaft entscheidend beeinträchtigt oder gar zerstört. Unter diesem Aspekt wird der PIan, in der bisher lungsbewegung

Gemeinde Möhnesee 16,7 Fremdenbetten. Das ist der höchste Wert im Arnsberger Wald. Mit weitem Abstand folgen die Städte Warstein, Rüthen und Arnsberg mit 2 - 3 Betten auf 100 Einwohner, Meschede mit 5,3, Bestwig mit 8,2 und Olsberg mit 13,8, knapp unter dem Wert von Möhnesee. Aber alle liegen weit hi.nter Winterberg mit 58,3 Fremdenbetten auf 100 Einwohner. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für eine Gemeinde ist auch daran zu messen, wie hoch

noch rein ländlichen Ortschaft Westrich ein neues Feriensiedlungs-Großobjekt zu bauen, immer kritischer beurteilt.

1981 hatte die Gemeinde Möhnesee 9206 Einwohner, die ihren ersten Wohnsitz hier hatten. Dazu kamen 2213 Personen mit zweitem Wohnsitz, wobei es sich vorwiegend um Ferienwohnungen handeln dürfte. Nach Schätzungen kommen im Ausflugsund Durchgangsverkehr alljährlich etwa eine Million Menschen an den Möhnesee und in die gleichnamige Gemeinde. Ein einziger schöner Sommertag kann bis zu 30000 Besucher bringen!

der Anteil des Fremdenverkehrsgewerbes an dem gesamten versteuerbaren Umsatz ist. Er liegt für Möhnesee mit 10 % weit über den Werten aller anderen Gemeinden des Arnsberger Waldes, die nur zwischen 1,4 und 2,? % aufbringen. Aber hier ragt Winterberg mit 12 % weit über alle hinaus. Die Übernachtungszahlen geben einen Hinweis darauf, wie das Angebot der Fremden-

Die

wirfscä aftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs für die Gemeinden des Arnsberger Waldes im Vergleich zum Hochsau-

verkehrseinrichtungen angenommen und

Tabelle 8 Fremdenbetten und Umsatz des Fremdenverkehrsgewerbes

Gemeinde

FIäche km2

Möhnesee

1.23

Warstein Arnsberg

158 158 193

Meschede

Rüthen

Fremdenbetten

Einwohner

I

gesamt

I

auf 100 E.

%-Anteil des Fremdenverkehrsgewerbes am gesamten versteuerbaren Umsatz

211

1472

16,7

28 139

720 263

9,8 2,0

Z'J

tt264

2t5

77 404 31 197

Bestwig

69

11817

Olsberg

118

14 186

596 1 689 959 1 934

Winterberg

148

15 370

8243

1

Nach SCHNELL 1986 u. a

269

8,2 13,8

,1 1L 1A ,1 ,R

6Q ?

12,0

2,0 D,J

Tabelle 9 Übernachtungen und Aufenthaltsdauer

2. 3.

Aufenthalt

Übernachtungen*

Gemeinde

Mittel

1975

- B0

Möhnesee

146 39?

Warstein

87 424

auf 100 E.

|

1

Tage

659 306

?a 4,5

14264

r27

Arnsberg

173 923

219

?9

Meschede

2221.06

699

5,6

Bestwrg Olsberg

82787 257375

704

4q

I ?56

6.5

978270

534

4,7

165 090

8250

6,9

Rüthen

? \TD

Arnsberger WaId 8. Winterberg

1

* ohne Campingplätze, Jugendherbergen, Kinderheime Quelle: SCHNELL 1986

Auch die Campingfreunde bevorzugen deutlich den Möhnesee. Im Berichtsjahr

genutzt wird (Tab. 9). Die Gemeinde Möhnesee steht mit 146400 Übernachtungen im Durchschnitt der Jahre 1975 - 1980 hinter den größeren Städten Meschede und Arnsberg, aber vor den Städten und Gemeinden Warstein, Rüthen und Bestwig. Führend ist der Luftkurort Olsberg mit 251 000 Übernachtungen. Dennoch reicht der Naturpark Arnsberger Wald nicht an das Hochsauerland heran, wo allein Winterberg 1165000 Übernachtungen aufweist und damit den gesamten Arnsberger Wald noch um rd.

l97B/79 übernachteten auf den 6 Plätzen der Gemeinde Möhnesee 39 392 Campinggäste, viermal soviel wie auf den Plätzen in Warstein-Allagen (2747), Rüthen-Kallenhardt (957) und Meschede am Hennesee (5309) zusammen.

Viel gieichmäßiger und ohne Bevorzugung des Möhnesees verteilen sich die Übernachtungen in den Jugendherbergen in Möhnesee (22006), Rüthen (27851), Arnsberg (22025) und Meschede (2? 116). Das ist aus den Leitzielen der Jugendherbergen zu verstehen, die mehr auf das Wandern als auf Baden und Wassersport ausgerichtet sind.

200000 übertrifft. Ein ganz anderes Bild ergibt die Aufenthaltsdauer. Im Arnsberger Wald haben Möhnesee und Arnsberg die kürzeste Verweildauer mit 3,8 und 3,2 Tagen. In Warstein, Rüthen, Meschede und Bestwig lag die Aufenthaltsdauer zwischen 4.2 (Warstein) und 5,6 (Meschede), in Olsberg aber mit 6,5 fast so hoch wie in Winterberg. Alle Gemeinden mit Anteil am Naturpark Arnsberger Wald zählen die meisten Über-

nachtungen im Sommer, da im Gegensatz zum Hochsauerland die Mögiichkeiten für den Wintersport begrenzt sind. Um so auffälliger ist der immerhin noch hohe Anteil an Übernachtungen im Winterhalbjahr in der Gemeinde Möhnesee mit 34 % nach

Arnsberg

(39uzo)

und noch vor

Meschede

(31%), Rüthen (30%) und Warstein (?7%).

Allerdings geben die Übernachtungszahlen nur Hinweise über mehrtägige Aufenthalte: über die für den Möhnesee und seine Ufer so wichtigen Tagesaufenthalte macht die Sta-

tistik keine Aussagen.

Es steht außer Frage, daß eine derartige stürmische Entwicklung des Freizeitverkehrs mit über einer Million Besuchern im Jahr und mit oft über 30 000 an einem einzigen Sommertag auch ernste Gefahren für den Erhalt der Landschaft und damit auch für ihren Freizeitwert mit sich bringt. Die Natur wird bedroht durch Verschmutzung und Beschädigung der Ufer und ihrer Vegetation. Lagernde Besucher und parkende Autos verursachen Schäden im Wald, besonders in Nähe der Straßen und Wege. Das Sauerland und damit auch der Arnsberger Wald sind Ferienziele auch für die Niederländer geworden. Sie finden hier eine nicht allzu fern gelegene Berg- und Waldlandschaft, die sie sehr schätzen. Doch ist der Möhnesee selbst für sie keine besondere

270

Attraktion, wie der geringe Anteil an den Urlaubern zeigt. Diese stellten in der Gemeinde Möhnesee im Urlaubsjahr 1979/80 nur 1,9% der Übernachtungen. Ir,n übrigeh Arnsberger Wald lag der Anteil weit höher: in Rüthen und Arnsberg bei 9 %, in Meschede bei 15 % und in Warstein sogar bei 16 %. Hier dürften die Bilsteinhöhle und die Höhle im Hohlen Stein als Naturerscheinungen, die in ihrem Lande fehlen, wohl mit von Bedeutung für die Urlaubswahl sein.

Aus Strukturdaten der Besucher in bezug auf ihre Einstellung, ihr Verhalten und ihre

Erwartungen entwickelte ScHNerl (1986) für Westfalen fünf regional differenzierte tJrlaubertypen, darunter einen Typ ,,Möhnesee", den er auch als den ,,Talsperrentyp"

bezeichnet. Ihm gegenüber stellt er einen Typ ,,Sauerland", den er in die Untertypen ,,Südsauerland" und,,Hochsauerland" unterteilt. Dem Talsperrentyp liegen Daten der Gemeinde Möhnesee zugrunde. Mit dem Südsauerland ist der Besuch des Kreises

Olpe gemeint. Dem Hochsauerland ent-

spricht der Hochsauerlandkreis.

Dabei

dürften die Angaben über das Südsauerland (Kreis Olpe) eher dem Bereich des Naturparks Arnsberger Wald ohne die Gemeinde Möhnesee entsprechen als die des stärker durch Wintersport und winterlichen Fremdenverkehr bestimmten Hochsauerlandkreises.

Im Naturpark Arnsberger Wald ist

der Möhneseetyp stark an den Wirkungsbereich

des Sees gebunden. Aber er unterscheidet sich auch in anderer Hinsicht von dem sau-

erländischen Besuchertyp:,,Die Besucher des Möhnesees sind jünger, in höherem Maße Beamte und Angestellte mit besserem Einkommen, die aus der näheren Umgebung mit der Familie i.m Wagen anreisen. Entsprechend der besseren Einkommenssituation wird mehr Geld für Übernachtung und Frühstück und andere gastronomische Dienstleistungen ausgegeben. Nahezu

der

werten vermutet werden kann" (ScuNu,l 1986. S. 12).

Die besonders hohe Aktivität des Möhneseetyps im Vergleich zu den beiden anderen

Urlaubertypen aus dem Sauerland zeigt sich sowohl in den Gründen für die UrIaubswahl als auch in der tatsächlichen Urlaubsgestaltung (Tab. 10 und 11). Höher als die beiden anderen bewertet der Möhneseetyp selbstverständlich alle an freie Wasser-

flächen gebundenen Aktivitäten und Einrichtungen. Aber auch geführte Wanderungen, Baden und Schwimmen in der Halle, Ausflugsfahrten und Besichtigungen, Kegeln, Tennis, Reiten, Benutzung der Trimmdich-Pfade, Sauna, Waldlehrpfade und So-

larium finden höhere Zustimmung und Inanspruchnahme: dagegen sind z. B. ..Sich verwöhnen lassen und gut essen" weniger gefragt.

Auch eine andere Strukturuntersuchung stellte für die Besucher der Möhnetalsperre

und die Gemeinde Möhnesee ,,ein sehr hohes Aktivitätsniveau" fest (Dt. Wirtschaftswiss. Inst. f. Fremdenverkehr 197?, S. 1?4): -,,Betätigungen, die relativ hohe Anforde-

rungen an die Leistungsfähigkeit bzw. die

Ausbildung stellen (wie Tennis, Segeln,

50 7o

Rudern, Angeln) werden in der Regel von

Zweit-

und Kurzreiseintensität er-

Besucher unternehmen

Drittreisen. Die

Urlauber am Möhnesee eine große Rolle. Bei der Ortswahl erreichen Gesichtspunkte wie die, daß man auch bei schlechtöm Wetter etwas unternehmen kann und Freizeiteinrichtungen am Ort vorhanden sind, einen weitaus höheren Stellenwert als bei den Gästen des Sauerlandes. Andererseits treten die Ruhe am Urlaubsort und das preisgünstige Angebot in der Bedeutung zurück, während dem Aspekt, daß man mit der Familie und mit den Kindern Urlaub machen kann, hohe Bedeutung beigemessen wird. Der Möhneseeurlauber zeigt sich in seiner Freizeit aktiver als nach den Erwartungs-

reicht bei den Möhneseebesuchern mtt ihren höchsten Wert in Westfalen.

37

mehr als 15% der Befragten ausgeübt, was im Vergleich zur Masse der Erho-

"/o

Auch in Einstellungen, Erwartungen und Verhalten treten Unterschiede auf. So spielt der Wunsch, aktiv Sport zu treiben, für den

lungsgäste außergewöhnlich ist.

- Schlechtwettereinrichtungen, Freizeitge-

staltungsmöglichkeiten werden sehr hoch eingeschätzt.

27t

Tabelle 10 Generelle Gründe für die Urlaubnahme Motive

Möhnesee

Abschalten, entspannen Mit Leuten zusammensein Zeit fiir die Familie, füreinander haben Sich verwöhnen lassen, gut essen Aktiv Sport treiben Neue Eindrücke gewinnen, etwas erleben Etwas für die Bildung tun Etwas für die Gesundheit tun

Besucheranteile in % südl. Sauerland Hochsauerland

el (-)

95 (+)

93

36 (+)

tQ /-l

65 (+)

61 (-) 60 (+)

36 65 54

45 (-) 37 (+) 46 (+) ,4 t+\ q1 /-\

2).

15

45

40

2l

18

93

95

(-) niedrigster Wert SCHNELL 1986, S. 14

(+) höchster, Que11e:

Tabelle

l1

Verhalten der Gäste im Freizeitbereich

Ausgeübte Aktivitäten und

Besucheranteile in % südl. Sauerland Hochsauerland

benutzte Freizeiteinrichtungen

Möhnesee

Baden/Schwimmen im Freien Segeln

66x 20x

Rudern

rb x

Angeln Markierte Wanderwege Geführte Wanderungen

84

87x

84x

27

11+

X

24x

Baden/Schwimmen in der Halle Ausflugsf ahrten, Besichtigungen Kegeln Tennis Reiten

19x 15x 14 X

8x ?x 5x 4x 3x 3x

Trimm-Dich-Pfad Wlldpark/Gehege Sauna

Waldlehrpfad Solarium Heimabende, Filmabende, Dia-Vorträge Kneippbecken

1 1

60

7 1B

I 1

6 2 2 2

I I t4 x

x : höchster Wert Quelle:

Dt. Wirtschaftswiss . Institut für SCHNELL 1986.

- Paraliel zu einem

S.

überdurchschnittlichen

Erwartungsniveau

München 197?i aus Diagrammen umgerechnet von

Fremdenverkehr

l4

ist auch eine höhere

-

Ausgabenbereitschaft bei den Gästen der Region,,Möhnesee" zu konstatieren. Andererseits ist der Anteil der Gäste, die zwei und mehr Urlaubsaufenthalte pro

Jahr einplanen, hier kleiner als in den anderen Fremdenverkehrsregionen Westfalens; neben den längerfristigen Erholungsaufenthalt tritt hier in der Regel in stärkerem Maße der Kurzaufenthalt.

Großes Gewicht liegt auf einem familiengerechten Angebot; der Anteil der Familien an der Nachfrage insgesamt ist aufgrund der sehr guten Möglichkeit für das Wassererlebnis in jeder Form (steht bei Familien mit Abstand ganz oben in der Rangskala) sehr groß; dies ist angebotsseitig zu berücksichtigen."

Die mit dem Fremdenverkehr verbundene Verkehrsentwicklung ist auch nicht ohne Einfluß auf die Qualität der Freizeiterhr,272

Iung geblieben. Drei Bundesstraßen durch-

ziehen den Naturpark Arnsberger Wald. Die Bundesstraßen 229 von Soest nach Arnsberg und 55 von Rheda-Wiedenbrück

über Meschede in Richtung Köln dienen dem Nord-Süd-Durchgangsverkehr' Darüber hinaus ist die B 229 die wichtigste Zufahrt für den Urlaubsverkehr aus dem Ruhrgebiet, seitdem sie die Autobahnauffahrt Soest mit dem Möhnesee verbindet. Von weit geringerer Bedeutung ist die WestOst gerichtete Bundesstraße 516 am nördlichen Seeufer entlang; denn der gleichgerichtete Fernverkehr geht heute über die Autobahn Dortmund-Kassel und über den

auf die einzelnen Ortschaften zu verteilen. Um das Nordufer vom Durchgangsverkehr zu entlasten und in erste Linie für Freizeit und Erholung zu erschließen, wird sie zur Zeit vom Nordufer des Möhnesees auf den Haarstrang verlegt, wobei der Haarweg zur Bundesstraße ausgebaut wird mit nach Süden zum See abzweigenden Stichstraßen.

Park- und Rastplätze könnten dabei die großartigen Fernblicke vom Haarweg vielen

Autofahrern erschließen.

wiegend die Aufgabe, den lokalen Verkehr

Die Gemeinde Möhnesee bemüht sich um Anerkennung als Luftkurort. Auch werden große Anstrengungen gemacht, zusätzlich zu dem stark vorherrschenden Kurzurlaub den längerdauernden Urlaub durch entsprechende Angebote und Werbungen zu entwickeln.

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