Zielgruppenanalyse Frankreich

Energie Zielgruppenanalyse Frankreich Oberflächennahe und Tiefengeothermie Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer in Paris, Frankreich ww...
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Energie

Zielgruppenanalyse Frankreich Oberflächennahe und Tiefengeothermie Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer in Paris, Frankreich

www.exportinitiative.bmwi.de

1.

Einleitung .................................................................................................. 3

2.

Erneuerbare Energien in Frankreich ................................................................. 5 2.1.

Politik und Wirtschaft im Überblick .......................................................... 5

2.1.1. Politischer Hintergrund ........................................................................... 5 2.1.2. Umweltpolitik ...................................................................................... 5 2.1.3. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung.......................................................... 6 2.1.4. Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Frankreich .......................................... 7 2.1.5. Investitionsklima und –förderung ............................................................... 7 2.2.

Der Energiemarkt in Frankreich............................................................... 9

2.2.1. Stromerzeugung und -verbrauch ................................................................ 9 2.2.2. Frankreichs Energiepreise im EU-Vergleich ..................................................12 2.2.3. Marktakteure ......................................................................................13 2.2.4. Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen ......................................15 2.2.5. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt .................................................16 2.2.6. Energieverbrauch und –erzeugung aus erneuerbaren Energien ...........................18 2.2.7. Ziele in punkto erneuerbare Energien ........................................................19 3.

Geothermie in Frankreich ............................................................................ 20 3.1.

Die Geothermie in Frankreich im Überblick .............................................. 22

3.1.1. Die Zielsetzung der Umwelt-Grenelle .........................................................22 3.1.2. Marktakteure ......................................................................................25 3.1.3. Gesetzliche Reglementierungen ...............................................................27 3.1.4. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme ........................................30 3.2.

Die Anwendung in Privathaushalten und im Tertiärbereich .......................... 34

3.2.1. Das Wachstum des Wärmepumpenmarktes ..................................................34 3.2.2. QualiPAC – Die Referenz für Qualität .........................................................35 3.2.3. Die Vorgehensweise QualiForage für Vertikalsonden .......................................36 3.2.4. Die Forschungsplattform für Wärmepumpen.................................................36 3.2.5. Bestandsaufnahme von Oberflächenaquifern ................................................37 3.2.6. Projektbeispiele ..................................................................................38

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

2

3.3.

Wärmenetze und andere Direktnutzungen ............................................... 41

3.3.1. Wichtige Ressourcen .............................................................................41 3.3.2. Eine Branche, die wieder anfängt .............................................................41 3.3.3. Bis 2013 30.000 neue, durch Geothermie beheizte Unterkünfte in Ile-de-France .....42 3.3.4. Das Projekt „Orly-Choisy“ ......................................................................43 3.3.5. Die Triplette von Sucy-en-Brie .................................................................43 3.3.6. Das Aquitanische Becken ........................................................................44 3.3.7. Die anderen Ressourcen: Elsass, Limagne, Bresse, Südosten, Hainaut ..................45 3.3.8. Ein technisches Zentrum für die Geothermie ................................................47 3.4.

Die Stromerzeugung ........................................................................... 48

3.4.1. Die Geothermie in den französischen Überseegebieten ...................................48 3.4.2. Geothermischer Strom aus Guadeloupe ......................................................48 3.4.3. Die regionale Zusammenarbeit in der Karibik (Dominica) .................................49 3.4.4. Die Entdeckung geothermischer Lagerstätten auf La Réunion ............................50 3.4.5. Das größte EGS-Projekt der Welt in Soultz-sous-Forêts ....................................50 4.

Anhang .................................................................................................... 52 4.1.

Informationsquellen und Kontaktadressen................................................ 52

4.1.1. Verbände und Organisationen ..................................................................52 4.1.2. Ministerien und Ämter ...........................................................................57 4.1.3. Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren und Ingenieurbüros.......................57 4.1.4. Projekte und Initiativen .........................................................................60 4.1.5. Internetseiten und -portale .....................................................................60 4.2.

Fachzeitschriften und Fachmessen/-veranstaltungen .................................. 62

4.2.1. Fachzeitschriften .................................................................................62 4.2.2. Fachmessen/-veranstaltungen .................................................................63 4.3.

Energielieferanten/-betreiber ............................................................... 65

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1.

Einleitung

Seit mehreren Jahren setzt die EU verstärkt auf erneuerbare Energien. In Deutschland ist dieser Bereich schon fest etablierter Bestandteil der Energiegewinnung. Auch in Frankreich sind erneuerbare Energien inzwischen vermehrt in den Vordergrund getreten. Grund dafür sind zum einen die weltweiten Debatten über einen drohenden Klimawandel, zum anderen der immer weiter ansteigende Energiebedarf der modernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Somit bekommen die erneuerbaren Energien nach und nach neben den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Gas sowie der Atomenergie einen höheren Platz in der Rangordnung. Es geht nun darum, neue Wege zu erschließen, die die bisher bekannten Energieressourcen entlasten und langfristig ersetzen. Außerdem soll den negativen Auswirkungen des Klimawandels Einhalt geboten werden. In geopolitischer Hinsicht liegt die Herausforderung vor allem darin, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Aufgrund des steigenden Ölpreises ist eine unabhängigere Energieversorgung auch aus finanziellen Aspekten wichtig. In den Mitgliedsstaaten der EU tut sich viel im Bereich der erneuerbaren Energien: Staaten verpflichten sich, Energie aus erneuerbaren Quellen zu einem vorteilhaften Preis abzukaufen, Fördermaßnahmen

werden

gesetzt.

Dennoch

ist

derzeit

noch

keine

Homogenisierung

diesbezüglich auf EU-Ebene in Sicht. Das Europaparlament adoptierte allerdings im Dezember 2008 eine neue Richtlinie zur Nutzungsförderung von Energien aus erneuerbaren Quellen. Diese legt fest, dass bis 2020 20 Prozent der gesamten Energienutzung der EU aus erneuerbaren Energiequellen kommen muss. Was den Treibstoff betrifft, der für den Verkehr bestimmt ist, müssen mindestens zehn Prozent aus erneuerbaren Energiequellen kommen. In der Politik der erneuerbaren Energien in den jeweiligen EU-Ländern sind Schwankungen zu beobachten, da diese kurzfristige Projekte beinhalten können. Für mehr Stabilität und längerfristige Projekte sind verbindliche Ziele auf EU-Ebene von großer Bedeutung. Die Mitgliedsstaaten mussten daher bis 2010 einen Aktionsplan vorlegen, der ihre Strategie in der Nutzungsförderung von Energie aus erneuerbaren Quellen definiert. Frankreich und die Regierung von Nicolas Sarkozy zeigen sich besonders motiviert und möchten aus Frankreich den Leader der Energien ohne Kohle machen. Außerdem soll in Zukunft Parität zwischen der Nuklearenergie und der Energie aus erneuerbaren Quellen bestehen. So soll für jeden Euro, der für Nuklearenergie ausgegeben wird, ein Euro in die Forschung von Technologien der erneuerbaren Energien investiert werden. Außerdem zeigt die Regierung ihre Unterstützung, indem sie sich verpflichtet, die erzeugte grüne Energie zu einem guten Preis abzukaufen. Bis 2012 sind keine Tarifsenkungen vorgesehen. Zuletzt sollen auch die Verfahren bezüglich ökologischer Bauweisen und des Verkaufs von grüner Energie etc. vereinfacht werden.

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Um bei der Umsetzung des ambitiösen Zieles, die Treibhausgase bis 2050 weltweit um 50 Prozent zu senken, entscheidend beizutragen, will Frankreich verstärkt die unabhängigste der regenerativen Energien nutzen: die Geothermie. Mit dieser von Wetter und Klima unabhängigen und stets verfügbaren Energie kann emissionsfrei Wärme als auch Strom erzeugt werden. Bis zum Jahr 2020 soll die Energieerzeugung durch Erdwärme versechsfacht werden, so dass Geothermie ingesamt 23 Prozent des Gesamtenergiemixes in Frankreich (sprich: 1,3 MTRÖE) ausmacht. Frankreich gehört zu den europäischen Ländern, die bereits seit mehreren Jahrzehnten geothermische

Energie

in

größerem

Umfang

in

der

Wärmeversorgung

einsetzen.

Geothermische Heizwerke und Fernwärmeversorgungen gibt es vor allem im Umland von Paris. Ein weiterer Schwerpunkt ist Aquitanien im Südwesten des Landes. Im karibischen Übersee-Département Guadeloupe wird ein geothermisches Kraftwerk betrieben. Die weitere Entwicklung der tiefen Geothermie stockte jedoch für lange Zeit. Erst in den vergangenen beiden Jahren nahm sie mit zwei neuen Wärmeversorgungsvorhaben am Flughafen Orly und im Pariser Nordwesten und mit der Inbetriebnahme des petrothermischen Pilotkraftwerks in Soultz-sous-Forêts wieder neuen Schwung auf. Stark entwickelt hat sich dagegen der Markt für oberflächennahe geothermische Anlagen. Diese Zielgruppenanalyse soll einen Überblick über die momentane Situation der erneuerbaren Energien im Allgemeinen und speziell über den Geothermie-Markt in Frankreich übermitteln. Dabei wird genauer auf die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, die Marktakteure und laufende Projekte eingegangen. Die Analyse schließt mit der Auflistung wichtiger Kontaktadressen und Informationsquellen der Branche.

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4

2.

Erneuerbare Energien in Frankreich

2.1.

Politik und Wirtschaft im Überblick

2.1.1. Politischer Hintergrund Präsident

Nicolas

Sarkozy

ist

mit

einem

umfassenden

Reformprogramm

bei

den

Präsidentschaftswahlen 2007 angetreten. Mit diesen Reformen will er Verkrustungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aufbrechen und Frankreich grundlegend modernisieren. Im bisherigen Verlauf seiner Amtszeit (Amtsantritt 16. Mai 2007) hat er wichtige Reformprojekte durchgesetzt darunter Maßnahmen zur Erhöhung des Wachstums, eine Anpassung der Sonder-Rentensysteme im öffentlichen Sektor an das allgemeine Rentensystem, die Einführung eines Mindestservices im öffentlichen Personenverkehr und in öffentlichen Schulen bei Streiks, die Stärkung der Autonomie von Hochschulen, ein umweltpolitisches Maßnahmepaket, Streitkräfte- und Justizreform sowie eine Verfassungsreform. Unter dem Druck der Wirtschafts- und Finanzkrise und mehrerer Großdemonstrationen Anfang 2009 hat Präsident Sarkozy das Reformtempo zunächst reduziert. Er betont jedoch, an seinem Modernisierungskurs festhalten zu wollen. Präsident Sarkozy pflegt im Gegensatz zu seinen Vorgängern einen direkteren Kommunikationsund Regierungsstil. Er identifiziert auch politische Einzelthemen selbst und schaltet sich regelmäßig in tagesaktuelle Fragen der Politik ein. Dem Premierminister kommt eher die Rolle eines Koordinators bei der Umsetzung der Beschlüsse zu. 2.1.2. Umweltpolitik Der Umweltschutz genießt in Frankreich seit 2005 Verfassungsrang. Das Land ist Unterzeichner des Kyoto-Protokolls und setzt sich für die im Rahmen der EU festgelegte Reduzierung der Emissionen ein. Die Chancen der Nutzung von erneuerbaren Energien für die Umwelt und für die Schaffung von Arbeitsplätzen, auch in der Landwirtschaft, werden inzwischen allgemein erkannt. Ein breit angelegtes Expertengremium, bestehend aus Marktakteuren der Branche (Verbände, Gewerkschaften, Firmen, Abgeordnete, Staatsvertreter), hat im Umweltgipfel „Grenelle de l’Environnement“ Ende 2007 ein umfangreiches Maßnahmenbündel zur Nachhaltigkeit erarbeitet. Die Arbeitsgruppe für Klima und Energie hat ein Szenario entwickelt, das vorsieht, die CO2Ausstöße bis 2050 zu vierteln. Die erste Etappe des sogenannten „facteur 4“ ist für 2020 angesetzt, gemäß den europäischen Zielen von März 2007. 33 operationelle Komitees (Comop) wurden mit der Umsetzung dieser Ziele in konkrete Maßnahmen betraut.

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2.1.3. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Frankreich ist eines der acht großen Industrieländer (G8) und mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1.946,8 Mrd. Euro (2010) die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist Frankreich weniger betroffen als seine großen europäischen Nachbarländer. Nach Wachstumsraten von +0,1 Prozent (2008) und –2,5 Prozent (2009) konnte für das Jahr 2010 eine Rate von +1,5 Prozent erreicht werden. Für 2011 erwartet man eine Wachstumsrate von +2,1 Prozent. Analog zur Entwicklung anderer großer westeuropäischer Industrienationen erfährt auch die französische Wirtschaft einen großen Strukturwandel. Der Anteil der traditionell starken Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt erreicht 2009 nur noch 1,4 Prozent, während er im Jahr 2000 noch bei 2,8 Prozent lag. Der Anteil der Industrie stieg 2009 von 13,8 auf 15,5 Prozent. 1998 betrug dieser noch 22 Prozent, 1982 sogar noch 29 Prozent. Leichte Veränderungen gab es hingegen im Dienstleistungssektor: Sein Anteil am BIP belief sich 2009 auf 54,2 Prozent (davon 30,6 Prozent für unternehmensbezogene Dienstleistungen) und sank somit leicht um 1,1 Prozent. Der französische Staat nimmt im Vergleich zu anderen westlich geprägten Industrieländern durch eine starke Präsenz und Mitwirkung im Unternehmenssektor eine Sonderrolle ein. Es gehört zur politischen Tradition aller Staatspräsidenten und Regierungen, den großen Industriebetrieben beizustehen und auch einen gewissen Einfluss auf die Unternehmenspolitik auszuüben. Die

nachfolgende

Tabelle

zeigt

die

SWOT-Analyse

Frankreichs,

die

die

allgemeinen

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergänzt:

Strenghts (Stärken)

Hohe

Arbeitsproduktivität,

gute

Verkehrsinfrastruktur

und

Logistik, Marktführer in Schlüsselindustrien, effizientes Rechtsund Verwaltungssystem, zukunftsgerichtete Wirtschafts- und Industriepolitik, hohe ausländische Direktinvestitionen Weaknesses (Schwächen)

Hohe Staatsverschuldung, großes Haushaltsdefizit, schwache Exportperformance,

komplizierte

Steuerpolitik,

rigider

Arbeitsmarkt mit niedriger Arbeitsstundenzahl Opportunities (Chancen)

Ausbau von Hightech-Industrien, wachsende Technologiecluster mit internationaler Ausrichtung, umfassende FuE-Förderung, intensiver wirtschaftlicher Austausch mit den Anrainerstaaten der Mittelmeerunion, Ausbau des Transport- und Logistiknetzes

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Threats (Risiken)

Hohes Handelsbilanzdefizit, wenig dynamische Entwicklung des KMU-Sektors

im

Kontext

Jugendarbeitslosigkeit, Technikern

und

Abwanderung

der

Abwanderung

Globalisierung, von

Naturwissenschaftlern,

größerer

hohe

hochqualifizierten lohnkostenbedingte

Industrieunternehmen,

schwächelnde

Binnennachfrage

2.1.4. Wirtschaftsbeziehungen Deutschland – Frankreich Im Jahr 2010 wurden nach vorläufigen Zahlen Waren im Wert von 152,4 Mrd. Euro zwischen Deutschland und Frankreich gehandelt (Einfuhr und Ausfuhr). Frankreich war auch im Jahr 2010 – wie schon seit 1961 – wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) war das Nachbarland Frankreich damit auch im Jahr 2010 wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner. 2.1.5. Investitionsklima und –förderung Frankreich zählt weltweit zu den führenden Investitionsstandorten und hat in den letzten Jahren für

ausländische

Unternehmen

sogar

an

Attraktivität

gewonnen.

Die

wirtschaftlichen

Rahmenbedingungen sind in den letzten Jahren verbessert worden und garantieren ausländischen Unternehmen ein vielseitiges und dynamisches Geschäftsfeld. Maßgebliche Reformen wurden mit dem Gesetz zur Modernisierung der Wirtschaft oder der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes eingeleitet. Trotz globaler Krise nahmen die Auslandsinvestitionen auch 2009 noch zahlenmäßig zu. Bei einem internationalen Ranking der Ursprungsländer für ausländische Investitionen in Frankreich führte Deutschland mit 6.256 geschaffenen Arbeitsplätzen (113 Projekte) und konnte sich somit noch gegen die USA (5.580 geschaffene Arbeitsplätze; 106 Projekte) und Italien (3.152 geschaffene Arbeitsplätze; 56 Projekte) durchsetzen. Neben einigen traditionellen Zweigen sehen Investoren vor allem in Sektoren mit starker Entwicklung und hohem Technologiepotential - insbesondere in den Bereichen Energie, Umwelttechnologie, Information und Kommunikation, Pharmazeutika und Transport - Wachstumschancen. Laut OECD ist Frankreich dank seines intakteren Bankensystems weniger von den Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Allerdings sorgt die massive Neuverschuldung für wachsende Besorgnis. Das öffentliche Haushaltsdefizit lag 2009 bei 138 Mrd. Euro.

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Nach dem Weltbank-Bericht „Doing Business in 2009“, der jährlich die aus Unternehmersicht relevanten Rahmenbedingungen für Investitionen von 181 Ländern bewertet, liegt Frankreich auf Rang 31. In den letzten Jahren konnte Frankreich das Investitionsprofil deutlich verbessern, 2005 stand das Land noch auf Rang 44. Seit Beginn 2009 verfügt Frankreich über einen Investitionsfonds FSI (Fonds Stratégique d'Investissement) für ausgewählte Beteiligungen an innovativen und strategischen Unternehmen. Dieser beschränkt sich nicht auf den nationalen Rahmen und soll den Schwerpunkt auf Technologiebranchen erneuerbarer Energien, Biotechnologie und angewandte Medizin legen.

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2.2.

Der Energiemarkt in Frankreich

2.2.1. Stromerzeugung und -verbrauch Frankreich macht mit 63 Mio. Einwohnern gerade mal ein Prozent der Weltbevölkerung aus. Sein Primärenergieverbrauch, der sich seit 2002 relativ stabilisieren konnte, sank stark um etwa fünf Prozent auf 259 MTRÖE im Jahr 2009 und auf 255,7 MTRÖE für 2010. Der Endenergieverbrauch sank um etwa drei Prozent auf 156 MTRÖE. Damit ist Frankreich weltweit der achtgrößte Energieverbraucher nach den Vereinigten Staaten von Amerika, China, Russland, Japan, Indien, Kanada und Deutschland. Seit Ende der 1970er Jahre ist die nationale Kohleproduktion von jährlich über 40 Mio. Tonnen auf weniger als drei Mio. Tonnen im Jahre 2003 zurückgegangen. Mit der Schließung des letzten Schachts im lothringischen Creutzwald wurde im April 2004 die Förderung sogar ganz eingestellt. Die Erdgaslagerstätte in Lacq lieferte bis Ende der 1970er Jahre zwischen sechs und sieben MTRÖE Gas pro Jahr und trug bis zu 15 Prozent zur nationalen Erzeugung von Primärenergie bei; allerdings sank dieser Prozentsatz 2008 auf zwei Prozent. Die Erdölförderung überstieg kaum drei MTRÖE pro Jahr und lag 2008 bei unter 1,5 Mio. Tonnen pro Jahr, was etwas mehr als ein Prozent des Primärenergieverbrauchs darstellt. Um die Sicherheit seiner Energieversorgung zu gewährleisten, hat Frankreich bei seiner Energiepolitik der Entwicklung eines nationalen Energieangebots den Vorrang eingeräumt. Dieses französische Energieangebot setzt sich hauptsächlich aus Kernenergie und erneuerbaren Energieträgern

zusammen.

Dank

der

Erzeugung

von

Atomenergie

lag

Frankreichs

Energieunabhängigkeit im Jahr 2009 bei etwa 46,1 Prozent. Heute schwankt dieser Wert sogar zwischen 50 und 51 Prozent. Die folgende Grafik und die dazugehörende Tabelle verdeutlichen, wie sich die Nutzung der verschiedenen Energieträger im Laufe der Jahre entwickelt hat. Im Jahr 1973 wurden zwei Drittel des Energiebedarfs noch mit Erdöl abgedeckt. Rund 30 Jahre später war es nur noch ein Drittel. Ausgeglichen wurde dies mit einer verstärkten Nutzung von Nuklearstrom und Erdgas. Der aktuelle französische Energiemix ist im Ländervergleich eher untypisch und die Konsequenz aus der Ölpreiskrise von 1973 und 1979. 90 Prozent der heute in Frankreich umgewandelten Energie ist durch die Kernenergie und Wasserkraft bereits CO2-frei. Frankreich ist schon jetzt eines der Länder, die am wenigsten Treibhausgase in Europa emittieren.

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Primärenergieerzeugung nach Energieträger

MTRÖE Kohle

1973 17

1979 13

1985 11

1990 8

2000 2

2005 0

2008 0

2009 0

Erdöl

2

2

3

3

2

1

1

1

Erdgas

6

6

5

3

2

1

1

1

Primärstrom, davon: - aus Kernkraft - aus Wind- und Wasserkraft Erneuerbare Energien und Abfälle Total

8

16

64

87

114

123

121

113

4 4 10

10 6 10

58 6 11

82 5 11

108 6 11

118 5 12

115 6 15

107 6 16

44

48

94

111

131

137

138

130

Quelle: Service de l’Observation et des Statistiques (SOeS)

Die

nachstehende

Grafik

verdeutlicht

Frankreichs

Energiebilanz

und

zeigt,

dass

der

Energieverbrauch trotz aller Bemühungen der Staatsgewalt weiterhin steigt. Nach dem stabilen Energieverbrauch zwischen 2004 und 2006 stieg der Verbrauch 2007 um 2,2 Prozent im Vergleich zu 2006 und um 1,2 Prozent 2008 im Vergleich zu 2007. Somit wurde 2008 ein Rekord von 486,1 TWh erreicht. Verantwortlich für diesen Anstieg sind hauptsächlich private Haushalte, deren Energieverbrauch in 2008 um drei Prozent anstieg, wozu die Kältewelle wesentlich beitrug. In der Industrie, insbesondere im Großgewerbe (Energiesektor ausgenommen), hingegen sank der Verbrauch das dritte aufeinanderfolgende Jahr. 2008 war er um 2,6 Prozent geringer als 2007. In

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KMB/KMI ist eine stabilisierende Tendenz zu beobachten; der Energieverbrauch in 2007 und 2008 ist fast identisch. Im November 2009 sank er im Vergleich zu der gleichen Zeitspanne 2008 (-7,3 Prozent im September, -4,6 Prozent

im Oktober, -0,3 Prozent im November). Der

Gesamtenergieverbrauch im November 2009 betrug 251 MTRÖE (Klima bereinigt). Im Jahr 2010 stieg dieser nur leicht um 0,3 Prozent. Im Vergleich zu 2009 stieg im Jahr 2010 der Stromverbrauch in Frankreich um 5,5 Prozent und erreichte somit 513 TWh. Laut dem Betreiber des französischen Übertragungsnetzes RTE (réseau de transport d'électricité), einer Tochtergesellschaft von EDF, überstieg der jährliche Stromverbrauch in Frankreich zum ersten Mal die 500 TWh–Marke. Der Stromverbrauch erreichte 2010 seine Rekordwerte in den Wintermonaten mit 93.100 MW (11. Februar 2010), 94.200 MW (14. Dezember 2010) und 96.350 MW (15. Dezember 2010).

Aufgrund milderer Temperaturen im

Januar diesen Jahres (im Durchschnitt +2,8°C) konnte ein geringerer Stromverbrauch (-4,6 Prozent) im Vergleich zum Januar des Vorjahres verzeichnet werden.

Primärenergieverbrauch nach Energiequellen (Klima bereinigt)

Quelle: Service de l’Observation et des Statistiques (SOeS)

Im Laufe der Periode von 1973 bis 2009 hat sich die Struktur des Energieverbrauchs stark verändert. Der Anteil von Kohle sank von 15 auf vier Prozent, während sich der Anteil von Erdöl nahezu von 68 auf 32 Prozent halbierte. Im Gegensatz dazu verdoppelte sich der Anteil von Gas von sieben auf 15 Prozent und der von Strom verzehnfachte sich, indem er von vier auf 14 Prozent stieg.

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Aufgrund

der

niedrigen

Energieerzeugungskosten

in

Frankreich

und

der

großen

Erzeugungskapazität der Atomkraftwerke exportiert Frankreich seit Jahren seinen Strom (unter anderem nach Deutschland und Italien). 2008 exportierte Frankreich 81,4 TWh, was einem Rückgang von 1,6 TWh im Vergleich zu 2007 entspricht. Die Energieimporte Frankreichs hingegen stiegen von 27,5 TWh 2007 auf 34,8 TWh 2008. Nach einer Bilanz des RTE für den Monat Januar erreichte Frankreich am 16. Januar 2011 um 17:00 Uhr einen Rekordexportsaldo (netto) von 13.887 MW. Nachdem im Januar 2010 noch 397 GWh importiert wurden, exportierte Frankreich im Januar dieses Jahres ein Nettosaldo von 3.826 GWh. Die Elektronen wurden insbesondere nach Belgien, Italien, Großbritannien und die Schweiz exportiert. Ein Saldo in dieser Größenordnung erklärt sich vor allem durch einen starken Anstieg der Stromerzeugung durch Nuklearenergie (+8,8 Prozent pro Jahr), die im Januar 2011 einen historischen Rekord erreicht hat. Im Verhältnis zu 2009 stiegen die Strom-Exporte um 53,5 Prozent. 2.2.2. Frankreichs Energiepreise im EU-Vergleich Es wurden zahlreiche aktuelle europäische Untersuchungen mit dem Ziel durchgeführt, Stromund Gaspreise der EU-Mitgliedsstaaten zu vergleichen. Diese zeigten, dass Frankreichs Gaspreise und vor allem seine Strompreise unter dem EU-Durchschnitt liegen. Eine Analyse über die Strompreise in Europa verglich die Strompreise inklusive Mehrwertsteuer im September 2010 und ergab, dass Frankreich mit einem Tarif von 12,15 c€/kWh zu den Ländern gehört, in denen die Strompreise am niedrigsten sind. Günstigere Tarife lassen sich nur noch in Lettland, Griechenland, Rumänien, Litauen, Estland und Bulgarien (8,65 c€/kWh) vorfinden. Dänemark hatte mit 24,62 c€/kWh die höchsten Strompreise. Die Produktionsart von Elektrizität erklärt teilweise die unterschiedlichen Strompreise. Frankreichs Strompreise liegen unter anderem deswegen unter dem Durchschnitt der EU, da die Franzosen auf Atom- und Wasserkraft zurückgreifen. Andere Faktoren, die den Preis beeinflussen, sind das Niveau der Liberalisierung des Energiemarktes sowie die Art und Weise, wie die Preise festgelegt werden. Preise können reglementiert oder frei sein, d. h. sie können entweder in Abhängigkeit des Stromgroßhandels festgelegt werden (der Preis geht somit aus Nachfrage und Angebot hervor), oder sie können direkt in Bezug auf die Stromerzeugungskosten festgelegt werden. In der Regel sind die Strompreise in jenen Ländern niedriger, in denen Atomkraft einen großen Anteil der Energieerzeugung ausmacht, wie zum Beispiel in Frankreich, Schweden, Slowenien oder der Slowakei. Belgien ist ein Gegenbeispiel, da 50 Prozent aus Atomkraft stammt, der Strom allerdings recht teuer ist. In der Regel besitzen Länder, in denen der Strom

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verhältnismäßig teuer ist, meist keinen Nuklearpark (z.B. Italien). Nichtsdestotrotz gibt es Länder ohne Atomkraftwerke, die dennoch günstige Strompreise (ohne Steuer) aufweisen, beispielsweise Dänemark. Der durchschnittliche Strompreis der EU ohne Steuer lag 2009 bei 12,06 c€/kWh für Haushalte und 9,67 c€/kWh für Unternehmen. Frankreich gehört zu den Ländern, in denen der Strompreis ohne Steuer am günstigsten ist, allerdings ist Frankreich auch eines der Länder, das Elektrizität am meisten besteuert. Dies kann die Rangordnung wesentlich ändern, wobei die Mehrwertsteuer wenig Einfluss auf den Preis hat, da in den meisten Ländern der Normalsatz angewendet wird (außer in Griechenland und Irland zum Beispiel). Vielmehr sind es Sondergebühren, welche von einem Land zum anderen sehr unterschiedlich sein können, die den Strompreis wesentlich beeinflussen. Der durchschnittliche Gaspreis der EU ohne Steuer lag 2009 bei 3,63 c€/kWh für Unternehmen und 4,93 c€/kWh für private Haushalte. Frankreichs Gaspreis liegt mit 5,54 c€/kWh für Haushalte und 3,77 c€/kWh für Unternehmen knapp unter dem Durchschnitt der EU. Die Abgaben auf Gas sind mit durchschnittlich 10,3 Prozent in der Regel geringer als die Abgaben für Strom (durchschnittlich 12,1 Prozent). Die Mitgliedstaaten der EU können frei wählen, ob sie Gas für Haushalte besteuern. Frankreich entschied sich für die Mindestabnahme von 0,06 c€/kWh. Im Gegensatz dazu beschlossen andere Länder, wie Dänemark und Schweden, mehr zu besteuern. Somit ist Gas, alle Steuern inbegriffen, in Schweden am teuersten. 2.2.3. Marktakteure Stromerzeuger und –anbieter / Gaserzeuger und -anbieter Seit 1999 erlebt der französische Energiemarkt eine Liberalisierung, die durch eine europäische Richtlinie in die Wege geleitet wurde. 1999 hatten zunächst nur Großabnehmer die Möglichkeit, ihren Energieanbieter (Strom- sowie Gasanbieter) frei zu wählen, und seit 2007 können dies auch private Haushalte. Dies bedeutet das Ende für die Monopolposition der beiden Anbieter EDF (Electricité de France) und GDF (Gaz de France). Bei der Deregulierung des Energiemarktes geht es darum, vom Markt und nicht von der Staatsgewalt festgelegte Preise anzubieten. Daraus ergibt sich, dass die Preise der neuen Anbieter derzeit um etwa fünf bis acht Prozent niedriger sind als die reglementierten Preise, die EDF und GDF anbieten. Die Hauptstromanbieter seit der Marktliberalisierung sind nach EDF: Poweo (gewinnt ca. 50 Prozent der Kunden, die ihren Vertrag mit EDF kündigen), Direct Energie, Electrabel, Proxelia, Gaz électricité de Grenoble, Alterna. Die neuen Gasanbieter sind Poweo, Altergaz sowie kleine regionale Konzessionen von GDF. Seit der Liberalisierung bieten GDF und EDF nun auch Verträge mit nicht reglementierten Preisen an. Die Hauptstromerzeuger Frankreichs sind CNR (Companie

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Nationale de Rhône), EDF und Endesa France. Die Hauptgaserzeuger Frankreichs sind GDF und Total Infrastructure Gaz de France. Dabei ist anzumerken, dass Frankreich den Großteil des Erdgases importiert. 2008 erzeugte Frankreich 10,5 TWh Erdgas, was nur zwei Prozent seiner Erdgasversorgung entspricht. Die Erdgas-Importe, insbesondere aus Norwegen, Russland, Algerien und den Niederlanden, stiegen um 5,8 Prozent und erreichten somit das Niveau von 2006. Speicheranlagenbetreiber und Übertragungsnetzbetreiber

Strom -

Réseau de transport d'électricité (RTE): www.rte-france.com Electricité Réseau Distribution France (ERDF): www.erdfdistribution.fr Sonstige: www.anroc.com, www.fnsicae.asso.fr, www.fedsem.fr

Erdgas -

GRTgaz: www.grtgaz.com Total infrastructures Gaz de France (TIGF): www.tigf.fr Gaz Réseau Distribution France (GRDF): www.grdf.fr Sonstige: www.spegnn.com und www.fedsem.fr

Staatsgewalt Die Nationalversammlung und der Senat erstellen die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Regierung (insbesondere das Ministerium für Energie und Industrie) die Verwaltungsvorschriften im Bereich der Energien. Der Konsumentenschutz unter anderem fällt in den Aufgabenbereich der Generaldirektion für Wettbewerb, Konsum und zur Bekämpfung betrügerischer Praktiken DGCCRF (Direction Générale de la Concurrence, de la Consommation et de la Répression des fraudes) des Ministeriums für Wirtschaft, Finanzen und Industrie. Die

Energieregulierungskommission CRE (Commission de

Régulation de

l'Energie), eine

unabhängige Staatsverwaltung, trägt zum reibungslosen Funktionieren des Gas- und Strommarktes bei.

Körperschaften, die sich um Strom- und Gasversorgung kümmern Diese Körperschaften bestehen aus Gewerkschaften und Gemeinden und sind Eigentümer des Strom- und Gasversorgungsnetzes. Sie überlassen den Betreibern der Verteilernetze den öffentlichen Dienst, oder verwalten diesen direkt in kommunaler oder interkommunaler Regie.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Der Wettbewerbsrat, eine unabhängige Justizbehörde, ist auf die Analyse und Regulierung des reibungslosen Funktionierens der Konkurrenz spezialisiert. Er wird von der Energieregulierungskommission bei gewissen Themen zu Rate gezogen. Die Aufgabe der nationalen Konsumentenvereine ist es, die Konsumenten in Streitfällen zu verteidigen und diese auch über deren Rechte zu informieren. 2.2.4. Gesetzliche und administrative Rahmenbedingungen 1997 hat die Europäische Kommission grundlegende Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energien getroffen. So wird zum Beispiel angestrebt, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien von 14,3 Prozent (1995) auf 22,1 Prozent (2010) zu steigern. Die Mitgliedsstaaten der europäischen Union wurden dazu aufgefordert, nationale Unterziele für die Jahre 2005 und 2010 zu formulieren, um das EU-Gesamtziel zu erreichen. Seit der Öffnung der europäischen Energiemärkte haben sich die Rahmenbedingungen der europäischen Energiepolitik geändert. Auch wenn die Energie auf europäischer Ebene ein Bereich mit geteilter Zuständigkeit bleibt (Subsidiaritätsprinzip), in dem jeder Mitgliedsstaat die Energieproduktion frei wählen kann, so führt der liberalisierte Rahmen mit seinen neuen Möglichkeiten

doch

zu

Änderungen

bei

der

Durchführung

der

Energiepolitiken,

der

Preisfestsetzung sowie bei der Art, wie die einzelnen Energieakteure auf diesem Binnenmarkt agieren. Im Mai 2004 wurde von der französischen Regierung das Rahmengesetz zur Energiepolitik PLOE (Projet de Loi d’Orientation sur les Energies) verabschiedet, in dem die Ziele der französischen Energiepolitik definiert werden und außerdem die aktuelle Gesetzgebung durch Maßnahmen in den Bereichen Energiemanagement, erneuerbare Energien und Stromverteilung vervollständigt werden soll. Die französische Energiepolitik muss sich zwei großen Herausforderungen stellen: dem Kampf gegen den Treibhauseffekt und einem wahrscheinlichen Anstieg der Ölpreise, der einerseits aus einer kontinuierlichen Stagnation der Produktion und andererseits aus der steigenden Nachfrage seitens der Entwicklungsländer resultiert. Um die im Rahmengesetz zur Energiepolitik festgesetzten Ziele zu erreichen, wird in verschiedenen Reformen unter anderem vorgesehen, den Energieverbrauch bis Ende 2015 um jährlich 2 Prozent und zwischen 2015 und 2030 um jährlich 2,5 Prozent zu senken und die Entwicklung der erneuerbaren Energien auszubauen. Im Hinblick auf Geothermie soll vor allem die Entwicklung der Techniken im Bereich der Niedrigenthalpie vorangetrieben werden. Folglich stehen insbesondere eine Förderung von Unterbodenstudien und die Entwicklung geothermischer Wärmepumpen im Mittelpunkt. Ebenso

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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will Frankreich seine Treibhausgasemissionen jährlich im Schnitt um drei Prozent reduzieren und diese bis 2050 um drei Viertel zurückfahren. Des Weiteren geht es darum, alle Akteure in Frankreich

zu

mobilisieren

(Gebietskörperschaften,

Unternehmen

und

Bürger).

Eine

Herkunftsgarantie bei der Nutzung von erneuerbaren Energien soll deren Etablierung in die moderne Gesellschaft Frankreichs verstärken. Obwohl der französische Energiemarkt 1999 liberalisiert wurde, sind noch nicht alle Energieanbieter von der Marktöffnung überzeugt. Im Dezember 2010 wurde der sehr umstrittene Gesetzesentwurf zur Neuorganisation des französischen Strommarktes NOME (Loi de la Nouvelle Organisation des Marchés de l’Electricité) vom Senat in die erste Lesung genommen. Trotz der Öffnung des Strommarktes für seine Konkurrenten am 1. Juli 2007 sichert EDF noch immer 80 Prozent der nationalen Stromerzeugung und bleibt somit der hauptsächliche Energielieferant des Hexagons. Mit dem neuen Gesetz soll EDF dazu verpflichtet werden, ein Viertel seiner Nuklearproduktion zum Selbstkostenpreis an seine Konkurrenten abzugeben, um so der unzureichenden Konkurrenz auf dem Strommarkt ein Ende zu setzen. Vor allem Fachleute aus dem Bereich erneuerbare Energien empfinden das neue Gesetz als ungünstig für die Entwicklung regenerativer Energien. Während die Europäische Kommission den Vorschlägen bereits prinzipiell zugestimmt hat, ist in den Augen der Konkurrenten von EDF noch keine Marktöffnung umgesetzt: Zu groß sei noch der Einfluss des Staates, der im Wesentlichen die Preise reguliert. Die französische

Regulierungsbehörde

CRE

befürchtet,

dass

letztendlich

der

französische

Stromverbraucher die negativen Auswirkungen tragen werde. Die zwei größten Stromanbieter auf dem französischen Markt sind EDF und GDF SUEZ, gefolgt von E.ON, dem größten ausländischen Stromanbieter. Das deutsche Strom- und Gasunternehmen hat SNET, die Tochter von EDF und Charbonnage de France, übernommen. Der Gesetzesentwurf wurde Ende Mai 2010 in der Nationalversammlung beraten und soll nun mit etwas Verspätung ab 1. Juli 2011 – ursprünglich war der 1. Januar 2011 vorgesehen – in Kraft treten. 2.2.5. Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Das Gesetz (August 2009) zur Umsetzung der im Ökopaket Frankreichs (Grenelle de l’Environnement) getroffenen Entscheidungen sieht eine massive Entwicklungspolitik der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien vor. Um diese Entwicklung zu unterstützen, wurden etwa 50 Maßnahmen gesetzt. Bis zum Jahr 2020 müssen mindestens 23 Prozent des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammen. Wie die untenstehende Tabelle veranschaulicht, soll die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen erheblich gesteigert

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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werden. Die Wärmeerzeugung aus Geothermie soll zum Beispiel von 180 ktRÖE (2006) auf 259 ktRÖE (2012) ansteigen.

Situation 2006

Übergang 2012

Ziel 2020

WÄRMEERZEUGUNG Holz (individuell)

7.400 ktRÖE

7.400 ktRÖE

7.400 ktRÖE

Biomasse

1.400 ktRÖE

2.500 ktRÖE

5.200 ktRÖE

180 ktRÖE

295 ktRÖE

750 ktRÖE

17 ktRÖE

150 ktRÖE

817 ktRÖE

200 ktRÖE

1.200 ktRÖE

1.600 ktRÖE

10 ktRÖE

35 ktRÖE

110 ktRÖE

400 ktRÖE

470 ktRÖE

900 ktRÖE

55 ktRÖE

60 ktRÖE

555 ktRÖE

+3 MTRÖE

+10 MTRÖE

Geothermie Thermische Solarenergie (individuell) Individuelle Wärmepumpen Kollektive Solarenergie Anteil der erneuerbaren Energie Biogas Zuwachs der Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Vergleich zu 2006 ELEKTRIZITÄTSERZEUGUNG

64 TWh / Jahr

Wasserkraft Windkraft

1.600 MW

11.500 MW

25.000 MW

0

1.100 MW

5.400 MW

460 MW

980 MW

2.760 MW

+2,5 MTRÖE

+6,8 MTRÖE

Photovoltaik Biomasse und Anteil erneuerbarer Energien

70 TWh / Jahr

Zuwachs der Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energiequellen im Vergleich zu 2006

Quelle: Ministère de l’Ecologie, du Développement durable, des Transports et du Logement

Eines der ehrgeizigen Ziele des Ökopakets betrifft den Energiemix Frankreichs. Dieser soll ausgeglichener sein und sich sowohl aus intermittierender (Photovoltaik, Windenergie) und nicht intermittierender erneuerbarer Energie (Wasserkraft, Biomasse, Geothermie) als auch aus der thermischen

Energiegewinnung

zusammenstellen.

Besonders

ermutigend

sind

die

Windkraftprojekte, da diese so zahlreich sind, dass es bereits Wartelisten gibt. Die Bemühungen müssen nun vor allem den nicht intermittierenden Energiequellen und der Entwicklung der Lagerungseinrichtungen gelten.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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2.2.6. Energieverbrauch und –erzeugung aus erneuerbaren Energien 2009 kamen 15,3 Prozent der nationalen Gesamtenergieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, was 20 MTRÖE entspricht. Trotz des derzeit niedrigen Anteils ist ein stetiger Anstieg zu beobachten. Mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 30 Prozent (2007: 79,4 Prozent; 2008: 37,4 Prozent) ist Windenergie die erneuerbare Energiequelle, die am stärksten wächst. Innerhalb von fünf Jahren wurde die erzeugte Windenergie um das 14fache multipliziert. 2010 zählte man in Frankreich 3.500 Windräder, die ungefähr 4.500 MW Strom erzeugen. Somit konnte letztes Jahr 9,6 TWh Strom durch Windkraft erzeugt werden. Unter den anderen erneuerbaren Energiequellen stieg hauptsächlich die Energieerzeugung aus Biomasse, was im Durchschnitt jährlich 4 Prozent entspricht (2000 – 2009); sie (Biokraftstoffe ausgeschlossen) ist an der Spitze der erneuerbaren Energiequellen in Frankreich. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (Windkraft ausgeschlossen) stieg um 27,2 Prozent im Vergleich zu 2008 und erreichte somit 2009 ca. 12,3 TWh (im Vergleich: 2008 waren es ungefähr 9,7 TWh). Die Stromproduktion der Wärmekraftwerke, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, sank von 2008 auf 2009 um 6,8 Prozent von 418,3 TWh auf 390,0 TWh. Die unten stehende Grafik verdeutlicht die Aufteilung der Primärenergieerzeugung aus erneuerbaren Quellen 2009:

Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Primärerzeugung 2009

Quelle: Service de l’Observation et des Statistiques (SOeS)

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Traditionellerweise überwiegt in Frankreich der Holzanteil (wie in ganz Europa) bei den erneuerbaren Energien. Frankreich verfügt zudem über die größte Waldfläche Westeuropas, nämlich 15 Mio. Hektar, was 27 Prozent des nationalen Gebietes ausmacht. Der weitaus größte Teil des Holzes wandert allerdings in Frankreich als Brennholz in traditionelle Kamine oder Küchenöfen. Doch der hohe und steigende Preis für die Brennstoffe Gas und Erdöl lässt das preiswerte Holz auch für moderne Heizungsanlagen zur Alternative reifen. 2.2.7. Ziele in punkto erneuerbare Energien Frankreichs ehemaliger Umweltminister Jean-Louis Borloo (2007 – 2010) hat im Dezember 2009 einen Fahrplan für erneuerbare Energien sowie Energieerzeugung festgelegt. Priorität ist die Entwicklung erneuerbarer Energien, die bis 2012 um 50 Prozent und bis 2020 um 120 Prozent gesteigert werden sollen. Der Anteil am Energiemix soll 23 Prozent ausmachen, was einer Gesamterzeugung aus erneuerbaren Energien von 36 MTRÖE entspricht. Anlagen, die zur thermischen Stromerzeugung dienen, werden modernisiert und mehr als die Hälfte der Kohlekraftwerke sollen bis 2015 geschlossen und durch umweltfreundlichere Gaskraftwerke ersetzt werden. Somit sollen die Treibhausgasemissionen der gesamten Wärmekraftwerke Frankreichs

bis

2020 um zwei Drittel verringert werden. Was

die

Wärmeversorgung betrifft, soll die Zahl der Haushalte, die an ein Wärmenetz aus erneuerbaren Energien angeschlossen sind, verdoppelt werden. Somit sollen zwei Mio. Haushalte mit Wärmepumpen und über vier Millionen mit solaren Warmwasseranlagen ausgestattet werden. Der Fahrplan berücksichtigt die Energieeinsparungen, die Frankreich dank der Umwelt-Grenelle macht. Der Energieverbrauch soll somit zum ersten Mal auf Dauer sinken und laut Schätzungen 167 MTRÖE erreichen – im Vergleich zu derzeit 177 MTRÖE.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

19

3.

Geothermie in Frankreich

Der französische Geothermiemarkt zeigt eine klare Tendenz zum Wachstum. Eine jährliche Zuwachsrate von sechs Prozent auf dem Gebiet der Wärmegewinnung aus direkter Geothermie reflektiert ein steigendes Interesse seitens der Bevölkerung, nicht zuletzt dank des verstärkten Engagements der Forschungsverbände und Institute. Das Potential an Lagerstätten des Hexagons ist vielversprechend. So finden sich Mittel- bis Hochenthalpie-Ressourcen vor allem im französischen Oberrheingraben, wo der geothermische Gradient durchschnittlich 80°C pro Kilometer beträgt. Das Pariser und das Aquitanische Becken sind dagegen reich an Niedrigenthalpie-Ressourcen (> 50°C). Der in einer Tiefe von 2.000 m im Pariser Becken gelegene Doggeraquifer beispielsweise weist eine Temperatur zwischen 56 und 85°C auf, jedoch wirkt er durch den hohen Salz- und Gasgehalt hoch korrosiv. Weitere Erdwärmepotentiale wurden im Elsass und in der Auvergne (Limagne) festgestellt. Allerdings sind die dort bestehenden Verhältnisse weitaus komplizierter. Vorkommen geothermischer Ressourcen und potentieller Quellen in Frankreich

Quelle: BRGM

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Die Entwicklung der Geothermie in Frankreich begann im Jahr 1969 mit der Errichtung des ersten geothermischen Fernwärmenetzwerks in Melun bei Paris. In den 1970ern wurden Studien über geothermische Quellen auf Initiative des Staates in Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Elf Aquitaine durchgeführt und schon ein Jahrzehnt später befanden sich zahlreiche geothermisch gespeiste Fernwärmeanlagen in Frankreich. Die Höchstanzahl mit 74 Anlagen wurde 1986 erreicht. Am Ende der 1980er Jahre wurden regionale Bestandsaufnahmen über oberflächennahe Vorkommnisse in Zusammenarbeit mit dem BRGM, ADEME und EDF realisiert. Heute gibt es allerdings nur noch 39 Anlagen, was auf Korrosionsprobleme, aber auch auf die Verringerung der Wirtschaftlichkeit infolge eines Rückgangs des Energiepreisniveaus der fossilen Energien zurückzuführen ist. Dem Korrosionsproblem konnte man vorbeugen, indem man eine Technik entwickelt hat, bei der permanent ein Korrosionsschutz durch die Produktionsleitung fließt.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

21

3.1.

Die Geothermie in Frankreich im Überblick

Die Hauptzweige der Geothermie in Frankreich sind geothermische Wärmepumpen für Privathaushalte und den tertiären Sektor, Wärmenetzwerke zur Beheizung von Wohnhäusern sowie die Stromerzeugung (hauptsächlich in den französischen Überseegebieten). Bis zum Jahr 2020 soll die Geothermie mehr als 1,3 MTRÖE zum französischen Energiemix beitragen. 3.1.1. Die Zielsetzung der Umwelt-Grenelle Laut dem operationellen Komitee zur Umsetzung der Zielvorgaben der Umwelt-Grenelle Comop Nr. 10 soll die Geothermie einen der Pfeiler in der Entwicklung alternativer Energien darstellen. Geothermie sei besonders gut für die Erzeugung von Wärme und Kälte in Gebäuden geeignet ist. Vor allem im Gebäudesektor wird sehr viel Energie verbraucht und bis 2020 könnte die Geothermie mit bis zu vier Prozent zur Beheizung von Gebäuden beitragen. Die Entwicklung von sogenannten Territorialen Klima-Energie-Plänen „PCET“ (Plans ClimatEnergie Territoriaux) wird neben den Regionen und Départements auch auf interkommunaler Ebene vorgeschlagen. Diese Pläne würden als Verordnungen gelten und ergänzen die Bauakten SCOT (Schéma de cohérence territoriale; Plan zur Wahrung territorialer Kohärenz), PLU (Plan local d’urbanisme; Bebauungsplan), ZAC (Zone d’aménagement concerté; Städtebauliches Erschließungsgebiet)

und

die

Dokumente

zur

Grundstücksteilung.

Demzufolge

werden

Wärmenetzwerke, die in einem PCET eingetragen sind, in den Bebauungsplan PLU von vorrangig zu entwickelnden Regionen/Zonen aufgenommen, um zum Anschluss dieser Netzwerke an bereits bestehende oder neu zu schaffende Netzwerke zu verpflichten. Somit würde die „Procédure de classement“ durch die Entwicklung eines PCET ersetzt werden. Diese Vorschläge verdeutlichen das Interesse, die Anwendung erneuerbarer Energien und vor allem der Geothermie zu verbreiten. Die durch die PCET gebotenen Möglichkeiten könnten unter anderem durch finanzielle Mittel unterstützt werden, die den Führungskräften der territorialen Gemeinschaften dank des „Fonds chaleur renouvelable“ (Fonds für Wärme aus erneuerbarer Energie) gewährt werden. Ausführliche Informationen zu den Finanzierungshilfen und –möglichkeiten werden in Punkt 3.1.4. gegeben. In den französischen Überseegebieten strebt man auf langfristige Sicht eine Entwicklung an hin zur energetischen Autonomie, d. h. man möchte zu 50 Prozent auf erneuerbare Energien zurückgreifen (im französischen Übersee-Département Mayotte bis zu 30 Prozent). Um die Entwicklung der Geothermie in Frankreich zu beschleunigen, hat Jean Louis Borloo, ehemaliger Minister für Umwelt, Energie, Nachhaltige Entwicklung und Meeresfragen und Beauftragter für Grüne Technologien und Klimaverhandlung, im Sommer 2010 ein nationales

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Geothermie-Komitee ins Leben gerufen. Vorsitzender dieses Komitees ist Philipp Vesseron, Ehrenpräsident des Forschungsinstitutes BRGM. Dieses Komitee soll sowohl Maßnahmen als auch Ratschläge für die Entwicklung der Hauptzweige der Geothermie mittels dem „Gouvernance à 5“ vorschlagen. Die „Gouvernance à 5“ ähnelt in ihrem Modell und ihrer Funktionsweise der UmweltGrenelle. Ingesamt arbeiten 35 Personen unter anderem an der Vereinfachung der Verwaltung, der Qualitätsförderung, der Ausbildung von Fachleuten und der Kommunikation zum Thema Geothermie. Zum Erreichen der nationalen Ziele verstärkt man vor allem die Forschung und Entwicklung in folgenden Zweigen: Geothermische Wärmepumpen Der Kenntnisstand zur Beschaffenheit der Erdoberfläche (besonders in den Städten und deren Randgebieten) sowie über die Pumpenleistung und den Einfluss auf die Umgebungen der verschiedenen unterirdischen Tauscher soll verbessert bzw. weiterentwickelt werden. Weiterhin versucht man, Bohrtechniken zu optimieren und Kosten zu reduzieren wie auch den Einfluss beispielsweise auf die Bodensubstanz – zu tiefe und häufige Bohrungen können zu Zerklüftungen des Gesteins, Einbruchskratern und eventuell Erdbeben führen – zu verringern.

Geothermische Wärmenetzwerke Die Forschung befasst sich vor allem mit der Speicherung der Energie in den tiefen AquiferStrukturen zwischen den Jahreszeiten. Ein technisches Zentrum soll die Aufwertung der aus dem Dogger erworbenen Daten koordinieren. Stromerzeugung in den französischen Überseegebieten Der Kenntnisstand über die Ressource, deren Modellierung und der diversen Möglichkeiten zur Erschließung soll verbessert werden.

Kälteerzeugung und Klimatisierung in den französischen Überseegebieten In den französischen Überseegebieten ist vor allem die Nachfrage nach Kühlung und Klimatisierung

sehr

hoch.

Dank

der

Wärmepumpentechnologie

kann

dieser

Nachfrage

nachgekommen werden – vorausgesetzt, dass bei der Produktenwicklung die tropischen Klimabedingungen berücksichtigt werden. Außerdem erlauben die vorhandenen geothermischen Ressourcen mittlerer Temperatur die Nutzung von Absorptions- und Adsorptionswärmepumpen, ohne auf eine externe Stromquelle zurückgreifen zu müssen.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Neue

Nutzungstechnologien der Tiefengeothermie

zur Wärme- und Stromerzeugung in

Großstädten Mit dem technologischen Fortschritt dehnt sich der Begriff „geothermale Ressource“ immer weiter aus, wobei neue Lagerstätten genutzt oder auch die Stromerzeugung mithilfe Ressourcen relativ geringer Temperatur (120°C) in Betracht gezogen werden können. Davon könnten betroffen sein: das Elsass, die insularen Überseegebiete (mit Ausdehnung der Nutzungsgebiete der hydrothermischen Felder) und weit reichender auch die Großstädte (mit ihren tiefen Sedimentgesteinen aus dem Trias und den zerklüfteten Sockelgesteinen, die sich unter sedimentären Ablagerungen befinden). In Bezug auf die Technologie EGS (Enhanced Geothermal System) sollen die wissenschaftlichen Errungenschaften des Pilotprojektes in Soultz-sous-Forêts (Elsass) dienen, die Stimulation der Vorkommen zu kontrollieren und neue Konzepte zur Gewinnung thermischer Energie zu entwickeln.

Die Geothermie bis 2020 in Frankreich

Quelle: BRGM

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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3.1.2. Marktakteure Die Geothermie und erneuerbare Energien allgemein sind in Frankreich noch nicht so weit verbreitet wie in Deutschland. Umso mehr zeigen sich Institute, Verbände und Ministerien engagiert, die Entwicklung in Frankreich voranzutreiben. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Forschungsinstitut BRGM und der Umweltverband ADEME. Die Marktakteure in der Geothermie unterscheiden sich je nach Zweig bzw. Anwendungsbereich. Dabei kann es sich um Hersteller aus der Industrie, Materialhändler, Ingenieur- und Planungsbüros, Installateure, Forschungsinstitute, Ministerien etc. handeln. Marktakteure für Privatpersonen Im Jahr 2001 gründete ADEME in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden das Netzwerk „Info Energie“: 155 Beratungsstellen mit 300 Beratern informieren und beraten die Öffentlichkeit über Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Der französische Wärmepumpenverband AFPAC (Association française pour les pompes à chaleur) unterstützt bei der Wahl des geeigneten Wärmepumpeninstallateurs. Um seiner Aufgabe, „der Förderung und Entwicklung von Wärmepumpen in Frankreich“ gerecht zu werden, hat der Verband 2007 zwei Zertifizierungen ins Leben gerufen, die die Qualität der verwendeten Materialien und der Leistungen der Installateure bewerten sollen. So sollten auf NF PACzertifizierte Materialien zurückgegriffen und bei der Wahl des Installateurs auf die Zertifizierung „QualiPAC“ geachtet werden. Innerhalb der AFPAC wurde zudem mit Unterstützung des Fachverbandes BRGM eine geothermische Bohrkommission (commission géothermie-forage) gegründet, mithilfe derer die spezifischen Anforderungen geothermischer Wärmepumpensysteme bei der Bohrung und insbesondere die Anforderungen bei der Installation geothermischer Erdwärmesonden besser berücksichtigt werden sollen. Weiterhin haben ADEME, BRGM und EDF auf der Internetseite www.geothermie-perspectives.fr eine Liste mit Bohrunternehmen veröffentlicht, die mit der Zertifizierung QualiForage ausgezeichnet sind und dementsprechend vertikale Sonden qualitativ einzusetzen verstehen.

Marktakteure für den tertiären Bereich und den Wohnungsbau Der Gewerbe- und Wohnungsbau umfassen vor allem Hersteller und Installateure von geothermischen

Wärmepumpen,

Bohrfirmen,

Planungsbüros

für

Bodenphysik

und

Verwaltungsinstanzen. Wird eine Bohrung vorgesehen, so muss man sich an Firmen wenden, die die in der Norm AFNOR NF X 10-999 vom 20. April 2007 festgehaltene Verfahren und Vorschriften

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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einhalten. Einige dieser Bohrfirmen gehören dem Fachverband für Brunnenbohrungen und Wassergewinnung SFE (Syndicat National des entreprises de puits et forages d’eau) an. Bei der Planung von Wärme- und Kältesystemen berät der Ingenieursverband für Klimatisierung, Belüftung und Kühlung AICVF (Association des ingénieurs en climatique, ventilation et froid), welcher Baumeister, Zulieferer, Installateure, Wissenschaftler etc. vereint – so auch der Berufsverband UCF (Union climatique de France). Der französische Wärmepumpenfachverband AFPAC kann bezüglich Wärmepumpen mit hoher Leistung zu Rate gezogen werden. Weitere wesentliche Marktakteure sind Planungsbüros für Bodenphysik. Einige von ihnen sind Mitglieder des Verbandes für erneuerbare Energien SER (Syndicat des énergies renouvelables). Dieser Verband verfügt seit 2007 über eine Kommission aus Fachleuten für den Gewerbe- und Wohnungsbau. Nicht zuletzt muss man sich für alle administrativen Formalitäten und Meldepflichten an die regionalen Behörden wenden. Marktakteure für Wärmenetzwerke Für die Realisierung eines Wärmenetzwerks bedarf es zahlreicher Akteure: Behörden, die sich für eine

größere

Unabhängigkeit

von

herkömmlichen

Energiequellen

einsetzen,

Verwaltungsgesellschaften von Wohn- und Geschäftshäusern, die die Heizkosten für die Bewohner/Benutzer senken möchten, sowie Energiebetreiber und –dienstleistungsunternehmen, die ihre Aktivität erweitern wollen. Der 1986 gegründete Verband für öffentliche Bauunternehmen aus der Geothermie AGéMO (Association des maîtres d’ouvrage publics en géothermie) vereint einen Großteil der Baumeister aus der Pariser Region. AGéMO verfolgt das Ziel, häufig auftretende und typische Probleme von Baumeistern auf dem Gebiet der Geothermie zu untersuchen und geeignete Problemlösungen zu entwickeln. Der Verband fördert außerdem den Informationsaustausch, um finanzielle, technische und vorschriftsmäßige Probleme zu analysieren. Darüber hinaus werden gemeinschaftliche Maßnahmen zur Förderung der Geothermie organisiert. In Zusammenarbeit mit ADEME und ARENE entwickelt AGéMO zahlreiche Forschungs-, Untersuchungs- und Entwicklungsprogramme, wie beispielsweise Einsatzmethoden bei der Bohrung oder Maßnahmen für die Bekämpfung von Korrosion. Seine Fachgebiete umschließen: Beheizung/Klimatisierung, Kraftwärmekopplung, Umwelt, Geothermie, Energieeinsparung, energetische Politik. Die Vereinigung für Instandhaltung, Umwelt und Energie FG3E (Fédération française des entreprises gestionnaires de services aux équipements, à l’énergie et à l’environnement) vereint sechs

Gewerkschaften,

deren

Mitglieder

sich

für

die

Entwicklung

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

von

Wärme-

und

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Kältenetzwerken, der Kraft-Wärmekopplung sowie der Entwicklung erneuerbarer Energien (wie der Geothermie) einsetzen. Weiterhin ist es unerlässlich, ein Planungsbüro für die Projektplanung und Bauüberwachung, für die Durchführung thermischer Studien und Untersuchungen des Unterbodens etc. hinzuziehen. Zu den Marktakteuren der Geothermie zählen ebenfalls die regionalen Organisationen, allen voran die regionalen Vertretungen des Ministeriums für Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Transport und Wohnen MEEDDAT (Ministère de l'Ecologie, du Développement durable, des Transports et du Logement) sowie die Regionen, die meist über fachbezogene Strukturen verfügen. Eine Auflistung der regionalen Vertretungen befindet sich im Anhang. 3.1.3. Gesetzliche Reglementierungen Ein geothermisches Verfahren kann als ein Vorgang zur Gewinnung thermischer Energie aus dem Unterboden - mit oder ohne Entnahme einer Wasserprobe – definiert werden. Dabei unterliegt die thermische Energiegewinnung dem Bergrecht; die Entnahme einer Wasserprobe jedoch richtet sich

nach

dem

Umweltrecht

(früher:

Wassergesetz).

Bei

der

Durchführung

eines

Erdwärmeprojekts können dementsprechend Genehmigungen gemäß dem Bergrecht UND dem Umweltrecht, eventuell sogar dem Gesundheitswesen, erforderlich sein. Um sich besser an die heutige Technologie oberflächennaher Bohrungen anpassen zu können, beabsichtigt man, das Bergrecht zu modernisieren, um insbesondere den Begriff „gîte géothermique“ (geothermische Lagerstätte) besser zu definieren und somit jede Zweideutigkeit zwischen den Vorgängen des Berg- und des Umweltrechts aufzuheben.

Das Bergrecht (Le Code Minier) Das Bergrecht findet Anwendung bei der Durchführung von Bohrungen. Je nach seinen Eigenschaften (wie beispielsweise der Tiefe) muss die Bohrung nach Artikel 131 bei dem leitenden Mineningenieur (ingénieur en chef des mines) deklariert werden. Außerdem muss eine Erlaubnis zur Erschließung der geothermischen Lagerstätte vorliegen, die grundlegend in drei Kategorien unterteilt wird: -

Lagerstätten mit niedriger Temperatur (< 150°C),

-

Lagerstätten mit hoher Temperatur (> 150°C) und

-

Lagerstätten geringer Bedeutung.

Nur letztere Kategorie bedarf keiner Genehmigung; in den zwei anderen Fällen muss man sich an die Präfektur oder das oberste französische Verwaltungsgericht (Conseil d’Etat) wenden.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Die Umweltverordnung (Le Code de l’Environnement) Die Umweltverordnung (ehemals: Wassergesetz) regelt die Nutzung der Wasserquelle. Für die Geothermie sind mehrere Vorgänge erforderlich, insbesondere zum Beispiel für die Wasserprobe, die Erforschung der geothermischen Stätte, die wiederholte Injektion der Flüssigkeit in das Grundwasser. Die Anmeldungen erfolgen ebenfalls bei der Präfektur. Die Umweltverordnung umfasst ebenfalls die Planung und Umsetzung von Probebohrungen. Somit sollen alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um eine Beschädigung der Wasserquellen im Unterboden zu verhindern. Bei der Erschließung einer geothermischen Lagerstätte finden demnach die Bestimmungen des Bergrechts (Artikel 131) und der Verordnung Nr. 78-498 vom 28. März 1978, die die Vorschriften zur Erforschung und Nutzung der Geothermie festlegt, Anwendung. Die Nutzung der Installation unterliegt der Berg-Police (Verordnung Nr. 2006-649 vom 2. Juni 2006). Um die Arbeiten beginnen zu können, ist ein Erlass des Präfekten notwendig. Dieser entspricht einer Erlaubnis nach der Umweltverordnung. Wenn die Tiefe der Bohrung weniger als 100 m beträgt und der maximal mögliche Wärmestrom, berechnet im Verhältnis zu einer Temperatur von 20°C, unter 200 Thermie pro Stunde (= 232 kW) liegt, handelt es sich um die Erschließung einer geothermischen Stätte geringer Bedeutung (siehe Artikel 17 der Verordnung Nr. 78-498 vom 28. März 1978). Sobald die Bohrung eine Tiefe von 10 m erreicht (unabhängig vom Wärmestrom), muss die Erschließung beim Regionalamt für Industrie, Forschung und Umwelt DRIRE der jeweiligen Region angemeldet werden. Außerdem finden die Verfahren, die in der Rubrik 5.1.1.0 der Nomenklatur „Wasser“, Artikel R214-1 der Umweltverordnung, Anwendung: Handelt es sich um eine Lagerstätte, bei der eine Wasserprobe entnommen und das abgekühlte Wassers reinjiziert wird und der entnommene Wasserstrom zwischen 8 und 80 m3/h beträgt, so muss eine Anmeldung bei der Präfektur vorgenommen werden. Bei einer Durchflussmenge von mehr als 80 m3/h ist eine Genehmigung durch die Präfektur erforderlich. Für eine Durchflussmenge unter 8 m3/h sind keine bestimmten Regeln in Bezug auf die Wasserentnahme zu beachten. Für die Erforschung und Nutzung geothermischer Stätte niedriger Temperatur benötigt man eine Erlaubnis zur Erforschung oder zum Bergbau, die von der Präfektur ausgestellt wird (Bergrecht, Artikel 98 bis 103, und Verordnung Nr. 78-498 vom 28. März 1978). Die Erschließung einer geothermischen Quelle niedriger Temperatur, bei der eine Bohrung zwischen 10 und 100 m Tiefe erfolgt, wird als Lagerstätte niedriger Temperatur mit geringer Bedeutung klassifiziert (Artikel 17 der Durchführungsverordnung Nr. 78-488 vom 28. März 1978 hinsichtlich Genehmigungen zur Erforschung und Nutzung der Geothermie). Die Anmeldung für

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

28

solche Bohrungen erfolgt beim DRIRE, die ebenfalls für die Genehmigung des Vorhabens nach Artikel 131 des Bergrechts zuständig ist. Für die Nutzung geothermischer Stätten niedriger Temperatur, bei denen eine Bohrung von mehr als 100 m Tiefe vorgenommen wird, sind ein Anhörungsverfahren des DRIRE und ein Beschluss der Präfektur notwendig. Für die Erforschung und Erschließung geothermischer Stätten hoher Temperatur finden die allgemeinen Bestimmungen des Bergrechts Anwendung. So muss eine Sondergenehmigung für die Erforschung beim Ministerium oder ein Nutzungsrecht durch die Verordnung des Conseil d’Etat (Bergrecht, insbesondere Teil 2 et 3, und Verordnung Nr. 2006-648 vom 2. Juni 2006) eingeholt werden. Für Arbeiten im Unterboden von einer Tiefe bis zu 10 m findet keine besondere Bestimmung Anwendung. Somit gibt es für die Nutzung geothermischer Quellen niedriger Energie durch horizontale Sensoren oder thermische Brunnen keine rechtliche Beschränkung.

Norm AFNOR NF X 10-999 vom 23. April 2007 für Wasser- und geothermische Bohrungen Die Norm AFNOR soll Fachleute aus der Bohrbranche bei der Verbesserung der Qualität und der Anerkennung ihrer Leistung unterstützen. Diese Norm präzisiert die Regeln zur Vorbereitung des Marktes und gibt Anweisungen über die administrativen Verfahren. Außerdem legt sie die auszuführenden Kontrollen und die Vorgaben zur Erdwärmegewinnung genau fest. Wasserrahmenrichtlinie DCE (Directive Cadre sur l’Eau) Am 23. Oktober 2000 wurde vom Europäischen Parlament und des Rats die sogenannte Wasserrahmenrichtlinie erlassen, die als höchste europäische Verordnung zum globalen Schutz von Süß- und Salzwasserquellen, sowohl an der Oberfläche als auch im Unterboden, gesehen werden kann. Sie bildet einen rechtlichen Rahmen, durch den die Wasserpolitik innerhalb der EU vereinheitlicht werden soll. Ziele sind unter anderem die Förderung der nachhaltigen Nutzung der Wasserquellen, Umweltschutz, die Verbesserung des Zustandes von Wasserökosystemen und die Verringerung der Umweltverschmutzung. Artikel 17 der DCE bezieht sich dabei auf Unterbodengewässer, die vor Verschmutzung bewahrt werden sollen. Bis 2015 möchte man einen quantitativ und chemisch guten Zustand erreichen. Die Mitgliedstaaten

haben

die

Aufgabe,

die

Unterbodengewässer

zu

definieren

und

eine

Charakterisierung innerhalb der hydrographischen Gebiete vorzunehmen. Unter anderem sollten die Auswirkungen menschlicher Aktivität auf die Unterbodengewässer analysiert werden. Außerdem beabsichtigt man mit der Analyse eine Identifikation der Unterbodengewässer, die womöglich nicht den Umweltzielen der DCE entsprechen. Zwischen 2004 und 2005 waren die Mitgliedstaaten zu einer Klassifizierung der Gewässer verpflichtet, deren Resultate anschließend

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

29

an die Europäische Kommission weitergeleitet wurden. Diese hatte die Berichte der einzelnen Mitgliedstaaten

zusammengefasst

und

2007

veröffentlicht.

Bis

2009

wurde

ein

Maßnahmenprogramm entwickelt, mit dem die Umweltziele der DCE erreicht werden sollen und das unter anderem Wasserproben und Maßnahmen zur Kontrolle der Abwässer vorsieht. Dieses Programm soll soweit ausgearbeitet werden, dass es bis Ende 2012 einsatzbereit ist. Weiterhin wird 2015, wenn notwendig, eine Aktualisierung vorgenommen, die dann im Intervall von sechs Jahren wiederholt werden soll. 3.1.4. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme Die Möglichkeiten an finanziellen Hilfen zur Durchführung geothermischer Projekte sind vielfältig und werden sowohl auf regionaler Ebene als auch auf nationaler Ebene gewährt. Von finanziellen Hilfen und Unterstützungen können neben Privatpersonen und Gemeinden auch Firmen profitieren. So besteht für Privatpersonen die Möglichkeit einer Steuergutschrift; Firmen können von einer beschleunigten Amortisierung profitieren. ADEME

und

die

Gebietskörperschaften

unterstützen

bei

Machbarkeitsstudien

(Regionen, und

unter

Départements, bestimmten

Ballungsgebiete

Bedingungen

auch

etc.) durch

Investitionen.

Finanzierungshilfen für Unternehmen ADEME hat eine Reihe von Fördermaßnahmen für die Geothermie geschaffen, die von der Finanzierung von Machbarkeitsstudien über die Unterstützung bei der Projektdurchführung bis hin zu Investitionen sowohl für die Sanierung bestehender als auch für die Durchführung neuer Projekte reichen. Dieses Förderpaket kann durch regionale und sogar europäische Hilfen (FEDER/EFRE – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) ergänzt werden. Zudem bietet ADEME methodologische Instrumente und finanzielle Unterstützung in Form von Subventionen

für

Einrichtungen,

Dienstleistungsunternehmen

wenden:

die für

sich eine

für

mehrere

Vordiagnose,

Durchführungen eine

Diagnose

an

ein

oder

eine

Machbarkeitsstudie. Weiterhin verwaltet ADEME den Fonds Chaleur, der durch die Umwelt-Grenelle ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, den Einsatz von erneuerbaren Energien (Biomasse, Geothermie, Solarthermie etc.) zur Wärmeerzeugung zu fördern. Allein für den Zeitraum 2009 – 2011 wurde eine Milliarde Euro zur Verfügung gestellt, die dafür genutzt werden soll, das Ziel des Europäischen Klima- und Energie-Pakets, 23 Prozent des nationalen Energieverbrauchs bis 2020 durch erneuerbare Energien abzudecken, zu erreichen. Gerichtet ist der Fonds an: Mehrfamilienhäuser, Gemeinden

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

30

sowie an alle Unternehmen aus Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe. Mithilfe dieses Wärmefonds konnten im Jahr 2009 mehrere Projekte wie die Wärmenetze in Courneuve, Clichysous-Bois, Saint-Cloud und Val Maubée sowie die Gebäude des Flughafens Orly in Paris, finanziert werden. Darüber

hinaus

können

Unternehmen

von

beschleunigten

steuerlichen

Abschreibungen

profitierend, d. h. Material zur Erzeugung erneuerbarer Energie (Wärmepumpen, Materialien zur Fernverarbeitung etc.) können innerhalb von zwölf Monaten (sofort nach ihrer Instandsetzung) abgeschrieben werden. Für den Wohn- und Gewerbesektor haben ADEME, BRGM und EDF die Versicherung AQUAPAC geschaffen. Sie soll gegen alle geologischen Risiken im Zusammenhang mit der möglichen Energiegewinnung aus einer Wasser führenden Schicht

in weniger als

100 m Tiefe

(Oberflächenaquifer) versichern. Außerdem kommt sie für Risiken zur Aufrechterhaltung der Leistungskapazität der Ressource im Laufe der Zeit auf. Die Versicherung findet Anwendung für Installationen mit Wärmepumpen mit einer thermischen Leistung von über 30 KW und verspricht eine

sogenannte

Doppelgarantie:

Zum

einen

gibt

es

die

„garantie

de

recherche“

(Forschungsgarantie); sie greift dann, wenn eine Wasserressource im Unterboden entdeckt wurde, jedoch für das Funktionieren der geplanten Installationen nicht geeignet ist. Die „garantie de pérennité“ (Garantie gegen Risiken, die während der Nutzung auftreten können) sichert gegen das Risiko einer qualitativen Verschlechterung, Zerstörung oder Austrocknung der Ressource im Laufe der Erdwärmegewinnung. Der Versicherungsschutz für die getätigten Investitionen (für die Wassergewinnung, die Übertragung des Wassers bis zum Wasser-Wasser-Tauscher und seiner Reinjektion) erstreckt sich auf einen Zeitraum von zehn Jahren. Allerdings umfasst die Garantie weder eventuelle Vorkommnisse auf der Baustelle noch Folgen, die auf Fehlern bei der Planung, der Umsetzung und der Instandhaltung beruhen. Der Baumeister trägt die volle Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Regeln, die Wahl des Studienbüros oder anderer in das Projekt integrierter Firmen und die Durchführung der Erschließung. Die administrative und finanzielle Verwaltung der Versicherung AQUAPAC erfolgt durch SAF Environnement. Um die Entwicklung der geothermischen Wärmenetzwerke zu fördern, wurden mehrere Maßnahmen und Instrumente geschaffen. Dies umfasst die reduzierte Mehrwertsteuer für erneuerbare Wärmenetze, die Wahl der Geothermie hinsichtlich der Energieeffizienzzertifikate und der CO2-Quoten sowie der geologische und bergbauliche Risikoschutz. Der Artikel 76 des Gesetzes Nr. 2006-872 vom 13. Juli 2006 erweitert den Vorteil der gesenkten Mehrwertsteuerrate

auf

bestimmte

Abonnements

aus.

Dies

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

betrifft

vor

allem

die

31

Wärmeversorgung und ihre Freisetzung durch Wärmenetzwerke, wenn sie mindestens zu 60 Prozent von erneuerbaren Energiequellen produziert bzw. wiederverwertet wurde. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 5,5 Prozent. Die Energieeffizienzzertifikate betreffen Wärmenetzwerke, die durch Geothermie betrieben werden, gesetzt den Fall, dass erneuerbare Energie (Geothermie) über ein Wärmenetzwerk produziert

(Dokument Nr. RES-CH-01) wird oder im Falle

eines Anschlusses an ein

Wärmenetzwerk, das durch erneuerbare Energie versorgt wird. Aufgrund der hohen Investition bei der Erschließung von tiefen Wasser speichernden Bodenschichten (Tiefenaquifern) und deren langen Abschreibungsdauer hat der französische Staat ein Verfahren zum Schutz vor (kurz- und langfristigen) geologischen Risiken errichtet. Der kurzfristige Schutz greift während der Durchführung der Bohrungen, beispielsweise bei unzureichendem Wärmestrom oder zu geringer Temperatur. Langfristig werden Risiken gedeckt, die sich auf einen längeren Zeitraum des Betriebes der Anlage beziehen, so unter anderem im Falle einer Abnahme des Wärmestroms oder bei Schäden an Material und Ausstattung der Betriebsanlage, welche durch die geothermale Flüssigkeit entstanden sind. Die Garantie wurde auf einen Zeitraum von 20 Jahren festgelegt. Entscheidungen bezüglich der Genehmigung

neuer

Verfahren

oder

der

Zahlung

von

Entschädigungen

infolge

von

unvorhergesehenen Katastrophen fallen ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich des Comité Technique (Technischer Ausschuss).

Finanzierungshilfen für Privatpersonen Privatpersonen können Unterstützungen wie Steuergutschriften, Hilfen der ANAH und zinsenlose Darlehen in Anspruch nehmen. Die Steuergutschrift (crédit d’impôt) beläuft sich auf die Kosten für Ausstattungen, deren hauptsächlicher Zweck in der Wärmeproduktion liegt. Dabei spielt das Datum der Fertigstellung des Gebäudes (im Hinblick auf die Installation von Wärmepumpen, Tauschern, Umwälzpumpen etc.) keine Rolle. Es kann sich also um den Erstwohnsitz eines Neubaus, eines Altbaus oder ein sich noch im Bau befindliches Haus handeln. Bedingung ist allerdings, dass die Besitzer in Frankreich

steuerpflichtig

sind

und

die

Baumaßnahmen

zu

einer

Verbesserung

der

Gebäudeeffizienz führen. Die Steuergutschrift kann für anfallende Materialkosten in Anspruch genommen werden und ist in den Finanzgesetzen von 2005, 2006 und 2007 verankert, die diese Hilfe zur nachhaltigen Entwicklung und für Energieeinsparungen vorsehen. Der Zinssatz der Steuergutschrift für Wärmepumpen wird jedes Jahr durch das Finanzgesetz neu festgelegt. Dabei wird der Leistungskoeffizient der Wärmepumpe berücksichtigt. Diese Regelung betrifft ausschließlich Privatpersonen.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

32

Des Weiteren kann die Agentur für Verbesserung des Wohnungswesens ANAH (Agence Nationale de l’Amélioration de l’Habitat) Privatpersonen eine Prämie und eine Subvention bei der Installation einer Wärmepumpe gewähren. Bedingung ist, dass es sich bei dem Haus um den Hauptwohnsitz des Eigentümers bzw. des Mieters handelt und dass es vor mehr als 15 Jahren erbaut wurde. Schließlich wurde 2009 das zinslose Darlehen (prêt à taux zéro bzw. éco-prêt à taux zéro) geschaffen, welches den französischen Bürgern erlauben soll, Sanierungsarbeiten durchzuführen, um die energetische Leistung ihres Wohnsitzes zu verbessern.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

33

3.2.

Die Anwendung in Privathaushalten und im Tertiärbereich

3.2.1. Das Wachstum des Wärmepumpenmarktes Die Nutzung der Geothermie zur Beheizung und Abkühlung durch Wärmepumpen auf Oberflächenaquifern, horizontalen oder vertikalen Erdwärmesonden erfährt seit einigen Jahren ein starkes Interesse und hat sich in Frankreich sehr schnell entwickelt. Heute schätzt man, dass dieser Markt sich bald zu einem der wichtigsten in Europa etablieren wird. Im Jahr 2007 wurden 19.000 geothermische Wärmepumpen in Privathaushalten installiert: 15.000 Installationen mit horizontalen Erdwärmesonden (vor allem in Neubauten), 2.000 Installationen auf Oberflächenaquifern (15 Prozent davon in bereits bestehenden Gebäuden) und 2.000 Installationen mit vertikalen Sonden (überwiegend in Neubauten). Im Wohn- und Gewerbesektor lässt sich seit einigen Jahren ein konstantes Wachstum des Marktes für Installationen auf Oberflächenaquifern feststellen. Der Markt für Installationen auf Sondenfeldern ist erst vor ein paar Jahren entstanden und Projekte mit geothermischen Energiepfählen stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung.

Der geothermische Wärmepumpenmarkt von 2002 – 2009 in Frankreich

Quelle: AFPAC

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

34

Innerhalb von sieben Jahren (2002 – 2008) hat sich der Wärmepumpenmarkt mehr als verdoppelt. In Anbetracht der Statistiken wird jedoch ein Absatzrückgang von 26 Prozent von 2008 auf 2009 deutlich. 2002

2003

2004

2005

2006

5.800

7.000

2007

2008

2009

4.700

3.188

3.200

1.219

9.600

7.900

4.407

(98 % neu

(95 % neu

(90 % neu

und 2 %

und 5 %

und 10 %

bestehend)

bestehend)

bestehend)

1.1 Direktverdampfung/ Direktkondensation 5.100

5.400

6.800

9.600

1.2 Direktverdampfung/

2.000

2.600

Wasser

GESAMT 1

5.100

5.400

6.800

7.800

9.600

(-18 %) 2.1 Sole/Wasser 2.900

3.600

GESAMT Geothermie

2.900

8.000

3.600

9.000

6.350

1.700

2.500

7.030

6.969

4.500

2.973

9.000

11.530

9.942

(75 % neu

(60 % neu

70 % neu

4.900

2.2 Wasser/Wasser

GESAMT 2

3.700

4.900

11.700

9.000

5.400

13.200

8.850

und 25 %

und 40 %

und 30 %

bestehend)

bestehend)

bestehend)

(+2 %)

(+27 %)

18.450

18.600

19.430

14.349

(+40 %)

(+1 %)

(+3,3 %)

(-26 %)

3.2.2. QualiPAC – Die Referenz für Qualität Um die Entwicklung von Wärmepumpen langfristig zu sichern, hat der französische Fachverband für Wärmepumpen AFPAC (Association Française des Professionnels de la Géothermie) Maßnahmen zur Qualitätssicherung erstellt. Sie setzen sich aus der Kennzeichnung für Materialien „NF PAC“ und aus der Zertifizierung für Wärmepumpeninstallateure „QualiPAC“ zusammen. Die

Kennzeichnung

NF

PAC

garantiert

ein

gewisses

Qualitäts-

und

Leistungsniveau der Wärmepumpen. Der Leistungszahl von Pumpen mit einer solchen Markierung erreicht die Mindestgrenze von 3,3, d. h. für eine verbrauchte elektrische TWh erfolgt eine Wärmefreisetzung von 3,3 TWh.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

35

Die Zertifizierung QualiPAC setzt sich aus drei Aspekten zusammen: der Ausbildung

der

Installateure

in

sechs

von

der

AFPAC

zugelassenen

Bildungszentren, der von dem Installateur einzuhaltenden Qualitätscharta sowie der stichprobenartigen Kontrolle der installierten Wärmepumpen durch eine unabhängige Einrichtung. 3.2.3. Die Vorgehensweise QualiForage für Vertikalsonden Insbesondere

für

Wärmepumpen

mit

oberflächennahen

Vertikalsonden haben ADEME, BRGM und EDF eine verpflichtende Vorgehensweise für Bohrfirmen ausgearbeitet, um einen gewissen Qualitätsstandard zu sichern und die Leistung der Installationen zu verbessern. Das BRGM übernimmt dabei die Überwachung der Standards und die Auswahl der Bohrfirmen. 3.2.4. Die Forschungsplattform für Wärmepumpen Wie können die Leistungen der Sensoren (Tauscher im Unterboden) gesteigert und gleichzeitig ihre Kosten, einschließlich der Ausgaben für die Installation in den Boden, gesenkt werden? Diese und viele weitere Fragen werden auf der experimentellen Plattform für Wärmepumpen in Orléans diskutiert und erforscht. Die Plattform befindet sich auf de Gelände des BRGM und wird im Rahmen des Vertragsentwurfes für Staat-Region-Zentrum finanziert. Dank der Versuchsplattform können alle Typen von Unterbodentauschern unter realistischen Bedingungen getestet – sowohl diejenigen, die schon auf dem Markt eingeführt sind, als auch innovative Tauscher, die vor allem hinsichtlich ihrer Geometrie eine Neuheit darstellen. Die Installationen werden über mehrere Monate (einschließlich Sommer- und Winterzeit) getestet, indem sie mit Kreisläufen verbunden werden, die die energetischen Bedürfnisse eines Gebäudes simulieren. Die erworbenen Daten werden automatisch an Partnerunternehmen weitergeleitet, die die Informationen zentralisieren, integrieren und anhand von numerischen Modellen auswerten. Dabei werden mehrere entscheidende Fragen untersucht: der kurz- und langfristige Einfluss der Sonden auf den Unterboden, der Zusammenhang zwischen ihrer Größe und deren Einfluss auf die Bodentemperatur

(zur

Kosteneinsparung),

eventuelle

Störungen

des

geochemischen,

hydrogeologischen und biologischen Gleichgewichts.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

36

3.2.5. Bestandsaufnahme von Oberflächenaquifern Geschlossene Horizontalkollektoren und Vertikalsonden können überall installiert werden. Anders jedoch Installationen auf Aquifern. Sie benötigen eine Ressource am Ort der Realisierung. Das Potential an Oberflächenaquifern variiert stark zwischen den verschiedenen Regionen. Vor allem die Regionen Ile-de-France, Centre, Aquitaine und das Elsass gelten als besonders vielversprechend. So werden unter anderem spezifische Informationen über die Situation in Ilede-France, in Centre und Lothringen zur Verfügung gestellt. Die Resultate werden in Form des geographischen Informationssystems SIG (Système d’Informations Géographiques) dargestellt, das für einen bestimmten regionalen Punkt, beispielsweise einer Kommune, die Charakteristika der wichtigsten Aquifer liefert. Das System beruht auf einem Verzeichnis potentieller Oberflächenschichten und erlaubt es, vorhandene goethermale Ressourcen zwischen null und 100 m Tiefe zu bewerten. Das Verzeichnis der geothermalen Ressourcen wurden auf Grundlage von Daten erstellt, die aus der Datenbank über Unterböden BSS (Banque des données du Sous-Sol) des BRGM, der Datenbank ADES mit Informationen zum Grundwasser sowie aus einem Koordinatensystem der Oberflächenaquifer stammen. Über die geologische Dimension hinaus kann man mithilfe des Systems auch die Nutzbarkeit der Aquifer einschätzen. Die Temperatur dieser oberflächennahen Aquifer beträgt etwa zwischen zwölf und 16°C und die Durchflussmenge kann in bestimmten Fällen sogar 100 m3/h übersteigen. Wärmepumpen, die an eine solche Ressource angeschlossen sind, haben einen stabilen Leistungskoeffizient, der über vier betragen kann. Nimmt man unter diesen Vorraussetzungen eine Wasserprobe von 7 °C, so beträgt die zur Verfügung stehende Leistung 10 kW/m3/h. Mit einer Leistung von 100 m3/h wäre es beispielsweise möglich, einen Gewerbekomplex mit einer Gesamtfläche von 15.000 m2 zu beheizen (und eventuell auch au kühlen). Bevor man mit der Realisierung beginnt, ist es zwingend notwendig, eine hydrogeologische Studie im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durchzuführen.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

37

Die wesentlichen unterirdischen Wassermassen des Hexagons

Quelle: BRGM

3.2.6. Projektbeispiele Innovation in Kriegsheim-Rottelsheim: Die erste Wärmepumpe auf einem Sondenfeld Im Dezember 2010 lud der Energiebetreiber ES Energies Strasbourg zahlreiche Firmen und Vertreter des Elsass nach Kriegheim-Rottelsheim ein, um dort die Baustelle eines völlig neuartigen Projektes zu entdecken: Die erste Wärmepumpe auf einem geothermischen Sondenfeld. Die Gemeinschaft der Gemeinden der Region von Brumath hat sich an den Konzern ES gewendet, um erstmalig eine Wärmepumpe auf einem geothermischen Sondenfeld zu installieren. Diese Technologie bietet zahlreiche Perspektiven im Hinblick auf erneuerbare Energien für die Gemeinden und die elsässischen Unternehmen. Weiterhin stellt sie eine Alternative zu den Wärmepumpen auf dem Grundwasser dar. Im Bezug auf Wärmepumpen wird der Konzern ES als Wegbereiter in Europa gesehen. Dank der seit über 20 Jahren ausgeführten Arbeit in Soultz-sousForêts in Zusammenarbeit mit seinen Partnern ist es ES Geothermie gelungen, das Wissen über

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

38

die Geothermie voranzutreiben und Techniken zur Nutzung dieser Wärmequelle zu entwickeln. Diese Arbeit führte zur Gründung der Gesellschaft ES Geothermie, Filiale des Konzerns ES. Die Hauptziele der Gesellschaft bestehen in der Übertragung und Anwendung des in Soultz-sousForêts erworbenen Wissens und der Entwicklung der Nutzung der Geothermie. Geoforest reagierte als einzige elsässische Firma auf die Ausschreibung von ES Geothermie und installierte 26 tiefe Erdwärmesonden, die es ermöglichen, die konstante Erdtemperatur von 18°C bei einer Tiefe von 150 m dem Boden zu entziehen. Die geothermischen Bohrungen zur Installation der Sonden wurden mit einer Maschine des Typs Nordmeyer von 14 t durchgeführt. Die Leistungsfähigkeit der Installation erreicht 156 kW. Die Tiefe und die Dichte des Mergels, der relativ schwer zu bohren ist, erklären den relativ langsamen Rhythmus der Sonden von mehr als anderthalb Taten pro Sonde. Der konstante Leistungskoeffizient beträgt 4. Nach

der

Fertigstellung

dieser

Arbeiten

im

Februar

wird

ein

Gaskompressor

einer

Leistungsfähigkeit von 25 m3/s für einen Druck von 25 bar die Wassertemperatur von 40°C tragen. Folglich könne der gemeinsame Kindergarten und die Grundschule der Dörfer von Kriegsheim und Rottelsheim beheizt werden. Das Projekt wurde finanziell durch den Staat, des Generalrats des Départments des Niederrheins und der CAF unterstützt. Zum Teil wurde das Projekt auch durch den Wärmefonds der ADEME finanziert, die eine Subvention von mehr als 50 Prozent gewährt hat. Laut ES Geothermie wird es etwa acht Jahre dauern, bis sich die Investition von 300.000 Euro (ohne Steuern) rentiert hat.

Die Cité du Design in Saint- Etienne Die Cité du Design in Saint-Etienne ist das erste Gebäude in Frankreich, das die Konzepte von geothermischen Pfählen und Sonden zur Beheizung und Abkühlung miteinander verbindet. Das Projekt wurde im Herbst 2009 begonnen und die Arbeiten werden voraussichtlich bis 2012 andauern. Für die Sanierung der drei Gebäude der ehemaligen Waffenmanufaktur und der Errichtung von zwei neuen Gebäuden (La Tour Observatoire und La Platine) rechnet man mit einem Betrag von 64 Mio. Euro. Bei der Umsetzung des geothermischen Projektes kamen drei verschiedene Techniken zum Einsatz: –

100 energetische Pfähle mit einer Tiefe zwischen sieben und acht Metern und einem Durchmesser zwischen 60 und 70 Metern,



24 geothermische Sonden mit einer Tiefe zwischen 100 und 200 m und



ein Thermo-Luft-Erdwärmetauscher.

Die Beheizung des Gebäudes wird durch die Kombination der Sonden und Energiepfähle mit der Wärmepumpe gewährleistet. Weiterhin tragen drei Wärmekessel zur Wärmeversorgung von La

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

39

Platine und den bestehenden Gebäuden bei, während hingegen die Pfähle eine direkte Abkühlung der Räume (free-cooling) ermöglichen. Aus Stabilitätsgründen wurde das Gebäude auf Betonpfählen konstruiert. Die innovative Idee war dabei, diese in energetische Pfähle umzuwandeln und ihr Potential zu nutzen. Die in La Cité du Design installierten Pfähle sind Geostrukturen aus Beton, in deren Inneren sich zwei Rohre aus Polyethylen eines Durchmessers von 16 mm befinden. Sie sind U-förmig angeordnet und in Beton getränkt, um einen guten thermischen Kontakt herzustellen. Ein Kühlmittel, das in einem Kreislauf zwischen der Wärmepumpe und den Pfählen fließt, sorgt für einen Austausch von Wärme und Kälte. Mit dieser simplen und rationellen Technologie fallen keine überhöhten Extrakosten an, jedoch sind Überlegungen über die Konstruktion und den Energieverbrauch notwendig. Die Komplexität der Installation lässt sich damit erklären, dass die Pfähle allein nicht ausreichen, um den thermischen Gesamtbedarf zu decken. Folglich müssen zusätzlich 24 geothermische Sonden mit einer Tiefe von 100 m zum Einsatz kommen. Der Wärmeaustausch erfolgt über die gesamte Länge jedes Rohrs, das es erlaubt, 130 kW zu liefern. Die Kombination des Netzwerks der Pfähle mit dem der Sonden ermöglicht die Versorgung einer Wärmepumpe des Typs Carrier, die eine Leistung bis zu 374 kW entwickeln kann. Der Thermo-Luft-Erdwärmetauscher dient zur Belüftung. Er ist in den leeren Sanitäranlagen unter la Platine installiert. Die Lösung für die Problematik, wie die Beheizung und Abkühlung in einem Gebäude ohne

Mauern und Wände

gewährleistet werden kann, besteht in heizenden und abkühlenden Böden. Dank ihnen kann die Geothermie in einem architektonischen Projekt integriert werden. Dieses Projekt ist hinsichtlich seiner Entwicklung und Durchführung das erste seiner Art in Frankreich. Mit seiner Weiterverfolgung wird man nicht nur Erfahrung über ein solches Konzept sammeln, sondern auch durch den Beitrag zu einem besseren Energiemanagement der Cité du Design helfen. ADEME, EDF, CSTB, Saint-Etienne Métropole und die Gewerkschaft „La Cité du Design“ sind mit der Weiterverfolgung des Projektes beauftragt, die die Überwachung der Bodentemperatur, der Außentemperatur, des Strom- und Wärmeverbrauchs beinhaltet. Die im Januar 2010 angelaufenen Untersuchungen haben erste Resultate geliefert und zeigen einen durchschnittlichen Leistungskoeffizient zur Beheizung (Kompressor) von 3,2. Die Wärmepumpe hat zu 35 Prozent an der Wärmeversorgung des Gebäudes beigetragen und ermöglichte es, einen CO2-Ausstoß von 34 t über die ersten neun Monate einzusparen. Aktuell wurden Maßnahmen getroffen, um die Beteiligung der Wärmepumpe an der Beheizung sowie ihre Leistung zu erhöhen.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

40

3.3.

Wärmenetze und andere Direktnutzungen

Frankreich hat eine Pionierrolle in der Entwicklung der Geothermie mit den Doggerwässern im Pariser Becken eingenommen; heute zählen sie weltweit zu den Regionen mit den meisten intakten geothermischen Operationen. In Frankreichs Unterböden befindet sich ein wahrer geothermischer Schatz, von dem bis heute nur ein geringer Teil genutzt wird. Man zählt insgesamt 65 Installationen, die zur Beheizung in den Städten dienen und zum größten Teil in den 1980ern errichtet wurden. Sie decken in etwa die Bedürfnisse von 200.000 Unterkünften, davon 150.000 in der Pariser Region. Nach ungefähr 15 Jahren Ruhepause infolge des relativ geringen Preisniveaus für fossile Energie erfährt die Geothermie in Frankreich einen Aufschwung mit vielen neuen Projekten (vor allem in der Region Ile-de-France). 3.3.1. Wichtige Ressourcen Aufgrund des Ölschocks und der Schaffung politischer Fördermaßnahmen wurden in nur wenigen Jahren nahezu hundert Projekte im Pariser Becken realisiert – bis 1985, als die Entwicklung der Filiale abrupt durch wirtschaftliche, technische und finanzielle Probleme gestoppt wurde. 1989 tritt der französische Staat in Verhandlungen mit den Bauherren des Pariser Beckens. Die daraus resultierenden Verhandlungen erlauben die Aufrechterhaltung und Funktion von etwa 30 Anlagen. Seitdem konnten die technischen Probleme (hier: Korrosionsprobleme) komplett gelöst werden. Die Anlagen sind noch heute in Betrieb mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von 95 Prozent - und dies, ohne eine Temperaturabnahme der geothermischen Lagerstätte festzustellen. 3.3.2. Eine Branche, die wieder anfängt Seit 1961, dem Jahr der ersten Bohrung in 600 m Tiefe unter dem Maison de la Radio (France), wurden 117 Tiefenbohrungen (Neu- und Sanierungsbohrungen) im Hexagon, hauptsächlich im Pariser und im Aquitanischen Becken, durchgeführt. 97 dieser Bohrungen wurden in Betrieb genommen; aktuell werden 65 geothermische Anlagen als Einzelbrunnen, Brunnendublette oder triplette genutzt. Ungefähr ein Drittel der Anlagen wurde aufgrund von technischen oder wirtschaftlichen Problemen oder wegen Konkurrenz auf dem Energiemarkt eingestellt. Die Wärmezufuhr aus Niedrigenthalpie-Ressourcen erlaubt es, jährlich 1.265 GWh zu ersetzen, was ungefähr 130.000 tRÖE entspricht.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

41

Die vermiedenen Schadstoffemissionen werden auf mehr als 400.000 t CO2 pro Jahr geschätzt. In der Region Ile-de-France kann Geothermie als erste erneuerbare Energie betrachtet werden. Die Region zählt heute 34 in Betrieb befindliche Geothermiekraftwerke, davon 16 im Département Val-de-Marne, was allein 40 Prozent der geothermischen Wärmeproduktion Frankreichs umfasst. 3.3.3. Bis 2013 30.000 neue, durch Geothermie beheizte Unterkünfte in Ile-de-France In zwei Jahren werden viele in Ile-de-France lebende Familien mit Geothermie heizen können. Denn: Die Region Ile-de-France ist sehr bemüht, sowohl die CO2-Emmissionen als auch den Verbrauch von fossilen Energien in seinem Gebiet zu senken. Um die Nutzung von Geothermie wieder anzukurbeln, investiert die Region zusammen mit ADEME für den Zeitraum 2008 – 2013 insgesamt 22 Mio. Euro für die Schaffung sechs neuer Dublettenbetriebe und die Sanierung sechs weiterer Anlagen, die nicht mehr in Betrieb sind, wie in Sucy-en-Brie (94) oder La Courneuve Sud (93). Diese Anlagen sind für ungefähr 30.000 Unterkünfte geplant. Dabei werden die neuen Brunnen zur Beheizung von Unterkünften und öffentlichen Gebäuden in mehreren Kommunen der Region dienen. Diese Maßnahmen ergänzen den Energieplan 2006 – 2011 von Ile-de-France, der ebenfalls die Entwicklung der Geothermie anstrebt. Eines der Ziele ist in der Tat, die Kommunen in ihrer Entscheidung, Wärme mit Geothermie zu erzeugen, zu unterstützen. Mit diesem Projekt zeigt sich Ile-de-France bestrebt, den Verbrauch von fossilen Energien und Treibhausgasausstöße zu senken.

Die Aquifer des Pariser Beckens

Quelle: BRGM

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

42

3.3.4. Das Projekt „Orly-Choisy“ In Orly und Choisy (Val-de-Marne) werden 8.000 Unterkünfte mit 76°C heißem Wasser beheizt, welches aus 1.700 m Tiefe entnommen wird. Die im Juli 2007 durch das Wohnungsbauamt von Val-de Marne OPAC (Office public d’aménagement et de construction) angeordnete Bohrung einer Dublette kennzeichnet die Renaissance der Geothermie in der Region. Die Machbarkeitsstudie begann im Jahr 2006 im Rahmen des Plans zur Wiederbelebung der Tiefengeothermie in Ile-de-France. Dieser beruht auf einer in 2004 ins Leben gerufene Initiative von ADEME, ARENE IDF und BRGM. ADEME finanzierte dabei 50 Prozent der Machbarkeitsstudie, die durch das Ingenieur- und Planungsbüro Antea durchgeführt wurde. Nach den von Juli bis Dezember 2007 durch die Bohrfima Cofor durchgeführten Bohrungen konnte Ende Februar 2008 die Dublette in Betrieb genommen werden. Das elf Millionen schwere Projekt deckt 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs des Flughafens Orly und verhindert einen jährlichen CO2-Ausstoß von 9.000 t, sprich 3.2000 Wohnungen. In Anbetracht der Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit der Anlage stellte dieses Projekt jedoch die günstigste Lösung dar. 3.3.5. Die Triplette von Sucy-en-Brie Die Stadt Sucy-en-Brie in Val-de-Marne hat 2007 entschieden, die Geothermie, die sie seit mehr als 20 Jahren zur Energiegewinnung nutzt, nachhaltig zu sichern und das geothermische Wärmenetz, welches jährlich etwa 2.350 Wohnungen mit 24.000 MW geothermischer Energie versorgt, auszuweiten. Ziel ist es, mit 34.760 MW 2.900 Wohnungen zu beheizen und somit 90 Prozent des Bedarfs abzudecken. Dementsprechend wurde in etwa 2.000 m Tiefe eine neue Bohrung durchgeführt; die zwei alten Brunnen wurden für die Reinjektion saniert. Dieses Triplett bietet eine Nutzungstemperatur von 77°C mit einer potentiellen Pumpleistung von 300 m3/h. Im Vergleich dazu: 2006 betrug die maximale Pumpleistung 150 m3/h bei einer Temperatur von 78°C. Die Bohrungen für die Brunnen wurden im Stadtzentrum auf der Esplanade des Schlosses von Sucy-en-Brie durchgeführt. Mehrere öffentliche und Wohngebäude wurden an das Wärmenetzwerk angeschlossen und eine Ausweitung des Wärmenetzwerkes auf andere Stadtviertel (im Umkreis von vier Kilometern) wurde vorgenommen. Die Arbeiten wurden von März bis August 2008 innerhalb von 6 Monaten mit Hilfe der Region Ilede-France und ADEME durchgeführt; finanziert wurde das fünf Mio. Euro-Projekt zum Teil durch den Energiebetrieb Elyo.

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

43

Das geothermische Triplett am Dogger von Sucy-en-Brie funktioniert nun ohne Vorfall seit knapp fünf Jahren. Der im Sommer 2008 gebohrte Brunnen GSUC-3 erlaubt eine Leistung von 250 m3/h mit einer Temperatur von 77°C. Nach einem Wärmeaustausch wird das Wasser in die zwei Brunnen GSUC-1 und GSUC-2 reinjiziert. Die Bohrarbeiten liefen wie geplant und ohne größere Vorkommnisse: Das Projekt war ein Erfolg. 3.3.6. Das Aquitanische Becken Das Aquitanische Becken verfügt über eine etwas komplexere geologische Struktur. Die Aquifergebilde sind zwar zahlreich vorhanden, aber weniger ausgebreitet. Die tiefsten Aquifere befinden am Fuße der Pyrenäen, bis zu 10 km in der Tiefe. Es wurden vor allem zwei besonders günstige Zonen in der Region entdeckt: Eine Zone befindet sich im Norden und Nordosten von Bordeaux; die andere erstreckt sich von Arcachon über Bayonne bis hin zum Fuße der Pyrenäen. Die geothermischen Haupterschließungsgebiete befinden sich in der Region um Bordeaux, Mont-de-Marsan und Dax.

Die geothermischen Haupterschließungsgebiete in Aquitanien mit über 60°C

Quelle: BRGM - SNEA

Sie setzen sich aus sedimentären Formationen (Kreidezeit, Obere Jurazeit, Lias und Trias) zusammen, die auf dem antiken Sockel liegen. Die Gebilde sind poröser Art (Sandstein, Sand,

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oolithischer Kalkstein, Dolomiten etc.) oder rissiger/karstiger Art (mit oder ohne porösem Kalkstein). 3.3.7. Die anderen Ressourcen: Elsass, Limagne, Bresse, Südosten, Hainaut Im Elsass befindet sich die Oberrheinische Tiefenebene in einem abgesenkten Graben, dem Rheingraben, der sich mit tertiären und Quartärablagerungen gefüllt hat. Diese Ablagerungen können teilweise mehrere Kilometer Stärke erreichen. Außerdem findet man dort mit durchschnittlich 4 bis 5°C pro 100 m den höchsten Gradienten in Frankreich: In der Region von Haguenau beträgt er 10°C pro 100 m Tiefe. Die in dieser Region vorzufindende Tektonik ist komplexer als im Pariser Becken. Bis heute findet dort keine Nutzung statt, allerdings wird in dieser Region das große Forschungsprogramm von Soultz-sous-Forêts durchgeführt. Weitere Forschungsprojekte zur direkten Wärmegewinnung sind jedoch für die Zukunft vorgesehen. Die Limagne, ein abgesenktes Becken in der Region von Riom, birgt einen Tiefenaquifer des Oligozäns, der Tiefen bis zu 2.000 m mit einem Gradient in einer Größenordnung von 6 bis 9°C pro 100 m erreichen kann. Zwei Bohrungen zu geothermischen Zwecken, die zu Beginn der 1980er Jahre dort durchgeführt wurden, lieferten jedoch nicht die erhofften Resultate. Der Bresse ist ein abgesenkter Graben mit mehreren Vorkommen, deren Temperatur 70°C übersteigen könnte. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde in Bourg-en-Bresse eine geothermische Bohrung durchgeführt, die sich allerdings als Misserfolg herausstellte. In der südöstlichen Zone, die sich über das Rhône-Becken, die Schluchten am Rande der Cevennen, die Haute-Provence, die Camargue und Languedoc-Roussillon erstreckt, existieren zahlreiche Kalkstein-, Sandstein- und Dolomitvorkommen. Jedoch ist ihre Ausbreitung oft durch die tektonischen Unterbrechungen begrenzt. 2008 wurde ein Forschungsprojekt im Großraum von Aix-en-Provence begonnen. Allerdings führte das Projekt nicht zu den erwarteten Ergebnissen: Anstatt der geschätzten 40°C Wassertemperatur wurden nur 24°C erreicht, welche nicht wie vorgesehen für die Wärmeversorgung des zukünftigen städtebaulichen Erschließungsgebietes und des Gemeindegebäudes von Meyreuil (11 km von Aix-en-Provence entfernt) ausreichen. In Hainaut wurden Bohrungen im kohlehaltigen Kalkstein des französisch-belgischen Kohlebeckens durchgeführt. Allerdings stieß man hier ebenfalls nicht auf ausreichende Resultate.

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Die geothermischen Lagerstätten des Hexagons

Quelle: BRGM

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3.3.8. Ein technisches Zentrum für die Geothermie Um besser auf die technische Problematik, die sich sowohl den Bauherren als auch den Betreibern geothermischer Wärmenetzwerke stellt, reagieren zu können, wurde von ADEME und BRGM ein technisches Zentrum innerhalb der Geothermie-Abteilung des BRGM gegründet. In erster Linie soll das Zentrum die „Wiederbelebung“ der Geothermie als Wärmequelle in der Region Ile-de-France unterstützen und dabei bei Fragen zur nachhaltigen Verwaltung der Lagerstätte, zur Leistungsoptimierung, zur Kontrolle der Strömung (Korrosion, Ablagerungen etc.) sowie bei technisch-wirtschaftlichen und rechtlichen Problemen beratend zur Seite stehen. Dies ist beispielsweise der Fall bei dem Pilotprojekt „Gestion du Dogger“ (Verwaltung des Doggers) des BRGM in Zusammenarbeit mit ADEME und der Region Ile-de-France. Ziel dieses Projektes ist es, den Instanzen, die an der geothermischen Erschließung des Doggers beteiligt sind, Elemente und Methoden zu liefern, um die Konsequenzen einer langfristigen Nutzung der Lagerstätte besser einschätzen zu können. Dabei müssen Fragen wie zum Beispiel: Welche Wirkung hat der Rückfluss von abgekühltem geothermalen Wasser in den Dogger nach der Entnahme seiner Wärmeinheit an der Oberfläche? oder aber: Wie können neue Projekte in die bestehende Anlage integriert werden? geklärt werden. Auf lange Sicht gesehen soll das technische Zentrum sein Einsatzgebiet auf alle Arten der Geothermie und ganz Frankreich ausweiten.

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3.4.

Die Stromerzeugung

In Frankreich hat die Stromerzeugung durch Geothermie vor über 20 Jahren mit dem Kraftwerk in Bouillante, auf der Karibikinsel Guadeloupe, begonnen. Gerade die französischen Überseegebiete weisen viel geothermisches Potential auf. Im Hexagon selbst existiert ein Geothermiekraftwerk in Soultz-sous-Forêts, wo das Hot-Dry-Rock-Verfahren erprobt wird. 3.4.1. Die Geothermie in den französischen Überseegebieten Dank der vulkanischen Gegebenheiten verspricht die Geothermie, zukünftig einen bedeutenden Beitrag zur Stromerzeugung auf den insularen Überseegebieten zu leisten. Denn: Heutzutage sind die Inseln weitestgehend abhängig von Elektrizität aus fossilen Energiequellen, deren Kosten immer weiter in die Höhe steigen. Die Geothermie stellt dabei die einzige erneuerbare Energiequelle

dar,

die

geeignet

ist,

grundlegend

bei

der

Stromerzeugung

zu

einem

wettbewerbsfähigen Preis beizutragen. Das Kraftwerk in Bouillante (Guadeloupe), das durch eine Filiale des BRGM betrieben wird, produziert bereits 15 MW. Weitere Erkundungsarbeiten laufen auf Guadeloupe, La Réunion und auf Dominica. Man schätzt, dass das in Dominica verborgene Potential ausreichend sei, um damit auch die Inseln Martinique und Guadeloupe zu versorgen. Bis 2020 möchte man in diesen Gebieten eine Leistung von 200 MW erreichen, was einen großen Anteil des Strombedarfs dieser Departements decken würde. BRGM hat ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, bei dem die Methoden zur Erforschung der Oberfläche verbessert und diese an den spezifischen Kontext der Überseegebiete angepasst werden sollen. Gleichzeitig sollen damit geologische Risiken reduziert und die Kosten für die Erkundungsphasen, bei denen eine Bohrung durchgeführt werden muss, minimiert werden. 3.4.2. Geothermischer Strom aus Guadeloupe Das nur unweit des Vulkans La Soufrière gelegene Werk in Bouillante blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits in den 1960er Jahren wurden dort Probebohrungen und Bohrungen zur Erschließung unter der Schirmherrschaft des BRGM durchgeführt. In den 1970er Jahren folgten vier Tiefenbohrungen, die von dem Privatunternehmen Eurafrep realisiert wurden. Von den vier durchgeführten Bohrungen konnte eine mit einer Tiefe von 350 m als geeignet erklärt werden; sie bot eine Temperatur von 250°C und ein Potential zur Dampferzeugung von 30 t/h. 1984 wurde darauf das Werk „Bouillante 1“ mit einer Produktionskapazität von 4,2 MW installiert. Um die installierte Leistung zu verdreifachen, wurde im Jahr 2000 ein Projekt zur Erweiterung der geothermischen Aktivität untersucht. Daraus resultierend wurden in 2001 ganz in der Nähe der Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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Lagerstätte drei neue Brunnen (mit einer durchschnittlichen Tiefe von 1.000 m) und in 2003 das Kraftwerk „Bouillante 2“ in Betrieb genommen. Die Kopplung beider Kraftwerke erlaubt es heute, etwa 15 MW zu produzieren, was ungefähr sieben Prozent der in Guadeloupe verbrauchten Elektrizität entspricht. 40 Jahre nach den ersten Erkundungsarbeiten hat die Nutzung der geothermischen Vorkommen auf Bouillante beträchtlich an Bedeutung gewonnen. Und die Entwicklung kann fortgesetzt werden, denn die geothermische Lagerstätte erstreckt sich großzügig um die Bucht von Bouillante. Die Nutzung eines Teiles des Reservoirs im Norden der Bucht ist unter dem Projekt „Bouillante 3“ geplant. Die erhoffte Produktionskapazität beträgt zwischen 20 bis 40 MW. Erkundungsbohrungen sollen dieses Potential bestätigen. Im Falle eines positiven Resultats wird anschließend die Entwicklungsphase initiiert, die die Bohrung von Brunnen zur Stromerzeugung, das Einsetzen von Übertragungsleitungen für die Flüssigkeiten und die Errichtung einer neuen Einheit umfassen. In einer am 19. Juni 2009 veröffentlichten Verordnung wurde der Gesellschaft Geothermie Bouillante „ein Nutzungsrecht für die geothermischen Lagerstätten mit hoher Temperatur einer Fläche von etwa 24 km2 für 50 Jahre bis zum 30. April 2050“ gewährt. Diese Lagerstätten sind Teil des Gebiets der Kommune von Bouillante sowie des Meeresbodens des öffentlichen Seegebiets. Im gleichen Jahr wurde einer der ältesten Brunnen wieder instand gesetzt und die entnommene Flüssigkeit teilweise wieder in die Lagerstätte eingespritzt. Die eigentliche Reinjektion wurde in der zweiten Jahreshälfte durchgeführt. Dank dieser Arbeiten konnte die älteste Turbine wieder in Betrieb genommen werden. Die Arbeiten wurden mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Transport und Wohnen MEEDDAT (Ministère de l’Ecologie, du Développement durable, des Transports et du Logement) durchgeführt. 3.4.3. Die regionale Zusammenarbeit in der Karibik (Dominica) Diese positive in Guadeloupe gemachte Erfahrung spornt auch die anderen Karibischen Inseln an, ihr geothermisches Potential zu nutzen. Dies ist insbesondere der Fall für die Nachbarinsel Dominica, die schätzungsweise über ein Potential von bis zu einigen Hundert MW verfügt. Dominica könnte somit genügend Strom erzeugen, um den gesamten Eigenbedarf abzudecken, und den Überschuss an erzeugter Energie nach Guadeloupe und Martinique per Unterwasserkabel zu exportieren. Dies ist das Ziel des regionalen Projektes, welches in Zusammenarbeit mit Dominica, den Regionen Guadeloupe und Martinique, ADEME und BRGM begonnen wurde. Dank des Projektes könnte der Ausstoß von 250.000 t CO2 im regionalen Maßstab vermieden werden. Außerdem begünstigt der transnationale Charakter des Projektes, d. h. durch den Export

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der Überschüsse nach Martinique und Guadeloupe, die Zusammenarbeit und erzeugt eine Dynamik an wirtschaftlichen und menschlichen Partnerschaften zur gemeinsamen Weiterentwicklung, welches relativ innovativ für diese Region ist. 3.4.4. Die Entdeckung geothermischer Lagerstätten auf La Réunion Bei der in 2001 begonnenen Erforschung von La Réunion kam man zu dem Ergebnis, dass die Ebene „La Plaine des Sables“, über dem Massif von La Fournaise, über das wahrscheinlich höchste geothermische Potential verfügt. Ein Gebiet von ca. 20 km2 wurde definiert, in dem man beachtliche geothermische Vorkommen vermutete. Man schätzte das Potential auf 20 MW (bestenfalls 100 MW). Die Erfolgschancen des Projekts lagen bei 50 Prozent. Am 26. März 2010 entschied der neue Regionalrat jedoch, das Projekt definitiv abzubrechen, „da es im Gegensatz zum Schutz und zur Bewirtschaftung des Naturerbes stehe“. Denn: La Plaine de Sables ist Teil des 2007 gegründeten Nationalparks; der innere Teil des Nationalparks wurde sogar zum Welterbe der UNESCO erklärt. 3.4.5. Das größte EGS-Projekt der Welt in Soultz-sous-Forêts Die Lagerstätte von Soultz-sous-Forêts (Niederrhein) befindet sich auf der westlichen Seite des Rheingrabens, in etwa 50 km Entfernung von Straßburg. Sie wurde auserwählt, da der in dieser Region vorzufindende Granit auf natürliche Weise aufgebrochen ist und einen hohen geothermischen Gradient besitzt, der durch frühere Erkundungs- und Erschließungsarbeiten für Ölquellen bekannt ist. Des Weiteren ist er repräsentativ für die Bedingungen, die in zahlreichen Regionen der Welt herrschen. Die erworbenen Daten können somit als Bezugswerte verwendet werden. Neben zwei tiefen Brunnen (3.600 m und 3.800 m Tiefe), die etwa 450 m voneinander entfernt sind, wurden außerdem fünf Brunnen zur geophysischen Beobachtung (1.400 bis 2.200 m) gebohrt. Nachdem zehn Jahre lang Tests und Probebohrungen durchgeführt wurden, wurde 1997 für einen Zeitraum von vier Monaten ein Wasserkreislauf zwischen zwei Tiefenbohrungen mit einer Pumpleistung von 25 kg/s und einer Temperatur von über 140°C hergestellt. Dabei wurde weder ein Verlust von Wasser noch eine korrosive Einwirkung festgestellt. Die Leistung der Pumpe, die dabei zum Einsatz kam, wird als mittelmäßig eingestuft. Diese Weltpremiere gab grünes Licht für die Fortsetzung des Programms: Es folgte der Bau einer wissenschaftlichen Pilotanlage mit der Durchführung von drei Tiefenbohrungen von 5.000 m Tiefe und der Inbetriebnahme eines Binärwerks zur Stromerzeugung mit einer Leistung von 1,5 MW.

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1996 haben sich die Energieversorger Pfalzwerke und Electricité Strasbourg (ES) zur Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung „Wärmebergbau“ (EWIV) zusammengeschlossen, dem sich seitdem noch weitere europäische Firmen als aktive Mitglieder angeschlossen haben. Mithilfe des Forschungsprojektes in Soultz-sous-Forêts möchte die EWIV Erfahrungen über das Management und Langzeitverhalten eines Wärmetauschers im tiefen Untergrund sammeln. Am Ende der Erprobungsphase soll mit einer hohen Planungs- und Kostensicherheit geprüft werden, wie die Erdwärme unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit am besten genutzt werden kann. Zahlreiche Teams französischer (BRGM, CNRS, Universitäten), deutscher, aber auch schweizer, britischer, japanischer und amerikanischer Wissenschaftler beteiligen sich an diesen Arbeiten. Sie sind Mitglied des europäischen Hot Dry-Verbands EHDRA (European Hot Dry Rock Association), der vom BRGM gegründet wurde. Im Juni 2008 wurde das erste Geothermiewerk zur Stromerzeugung in Soultz-sous-Forêts eingeweiht. Es verfügt über eine Leistung von 1,5 MW, die in das Straßburger Stromnetz eingespeist wurde. Der Erdwärme wird Wasser entzogen, welches bei einer Temperatur von 200°C aus 5.000 m Tiefe gepumpt und an der Oberfläche zur Stromerzeugung genutzt wird. Das abgekühlte Wasser wird anschließend sofort wieder in den Unterboden injiziert. Die Ausbreitung dieser Technologie hängt stark vom Kostenniveau der Stromerzeugung ab, das weitgehend über den aktuellen wirtschaftlichen Richtwerten bleibt, da die Technologie Tiefenbohrungen in einem noch unbekannten Milieu erfordert. Sollte man es jedoch schaffen, die Kosten zu senken, könnte diese saubere und lokale Energie bald ihr ganzes Potential entfalten.

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4.

Anhang

4.1.

Informationsquellen und Kontaktadressen

4.1.1. Verbände und Organisationen NATIONAL ADEME – Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie 20 avenue du Grésille BP 90406 49004 Angers Tel.: +33 (0)2 41 20 41 20 Internet: www.ademe.fr

AFPAC – Association Française des Professionnels de la Géothermie 22 rue de la Pépinière 75008 Paris Tel.: +33 (0)1 42 93 42 42 Fax: +33 (0)1 45 22 33 55 Internet: www.afpac.org

Agentur für Umwelt und Energiemanagement

Fachverband für Wärmepumpen (Gründung: 2002)

AFPG – Association française pour pompes à chaleur 35 boulevard de Magenta 75010 Paris Internet: www.afpg.asso.fr

AgéMO – Association des Maîtres d'Ouvrage en Géothermie 15 bis rue Parmentier 94700 Maisons-Alfort E-Mail: [email protected]

Fachverband für Geothermie (Gründung: 2010) Vereinigung der Bauherren im Bereich Geothermie

Amorce 7 rue du lac 69422 Lyon Cedex 3 Tel.: +33 (0)4 72 74 09 77 Fax: +33 (0)4 72 74 03 32 E-Mail: [email protected] Internet: www.amorce.asso.fr

ANAH – Agence nationale de l’habitat 8 avenue de l’opéra 75001 Paris Tel.: +33 (0)8 20 15 15 15 Internet: www.anah.fr Verband für Wohnungswesen

Verbund für Abfall- und Energiemanagement (Gründung: 1987)

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ASTEE – Association Scientifique et Technique pour l'Eau et l'Environnement 83 avenue Foch – BP 39 16 75761 Paris Cedex 16 Tel.: +33 (0)1 53 70 13 50 Fax: +33 (0)1 53 70 13 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.astee.org

ATEE – Association Technique Energie Environnement 47 avenue Laplace 94117 Arcueil Cedex Tel.: +33 (0)1 46 56 91 43 Fax: +33 (0)1 49 85 06 27 Internet: www.atee.fr Technischer Verband für Energie und Umwelt

Wissenschaftliche und Technische Vereinigung für Wasser und Umwelt

CLER – Comité de Liaison des Energies renouvelables 2 rue Jules Ferry - Bât. B 93100 Montreuil Tel.: +33 (0)1 55 86 80 00 Fax: +33 (0)1 55 86 80 01 Internet: www.cler.org

Qualit’EnR 37 rue La Fayette 75009 Paris Tel.: +33 (0)1 48 78 70 90 Fax: +33 (0)1 42 46 13 45 Internet: www.qualit-enr.org

Verbindungsausschuss für erneuerbare Energien (Gründung: 1984)

Vereinigung zur Qualitätssicherung bei der Nutzung erneuerbarer Energien

SER – Syndicat des Energies Renouvelables 13-15 rue de la Baume 75008 Paris Tel.: +33 (0)1 48 78 05 60 Fax: +33 (0)1 48 78 09 07 Internet: www.enr.fr

SFE – Syndicat National des entrepreneurs de puits et forages d’eau 10 rue Washington 75008 Paris Tel.: +33 (0)1 45 63 70 40 Internet: www.sfe-foragedeau.com

Gewerkschaft für erneuerbare Energien (Gründung: 1993)

Gewerkschaft für Unternehmen im Bereich Brunnen und Wasserbohrungen

Via Sèva 7 rue du Lac 69003 Lyon Tel.: +33 (0)4 72 56 51 82 Fax: +33 (0)4 78 38 15 37 Internet: www.viaseva.com Verband zur Förderung des Informationsaustauschs zwischen Betreibern und Verbraucherorganisationen von Wärme-/Klimanetzwerken

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REGIONAL ADEC – Agence de Développement économique de la Corse Immeuble « Le Régent » 1 avenue Eugène Macchini 20000 Ajaccio Tel.: +33 (0)4 95 50 91 00 Fax: +33 (0)4 95 50 91 60 Internet: http://adec.corse.fr

ALTERRE – Agence pour le l’Environnement et le Développement Soutenable en Bourgogne 9 boulevard Rembrandt 21000 Dijon Tel.: +33 (0)3 80 68 44 30 Fax: +33 (0)3 80 68 44 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.alterre-bourgogne.fr

Regionalagentur für wirtschaftliche Entwicklung (Korsika)

Regionalagentur für Umwelt und nachhaltige Entwicklung (Bourgogne)

APCEDE – Agence de l’Energie et de l’Environnement en Poitou-Charentes 6 rue de l’Ancienne Comédie BP 452 86000 Poitiers Tel.: +33 (0)5 49 50 12 12 Fax: +33 (0)5 49 41 61 11

AREHN – Agence Régionale de l’Environnement de Haute Normandie Cloître des Pénitents 8 allée Daniel-Lavallée 76000 Rouen Tel.: +33 (0)2 35 15 78 00 Fax: +33 (0)2 35 15 78 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.arehn.asso.fr

Regionalagentur für Energie und Umwelt (PoitouCharentes)

Regionalagentur für Umwelt (Haute Normandie)

AREL – Agence Régionale de l’Environnement en Lorraine Place Gabriel Hocquard BP 81004 57036 Metz Cedex 1 Tel.: +33 (0)3 87 31 81 55 Fax: +33 (0)3 87 31 81 54 Internet: www.arel.asso.fr

ARENE IDF – Agence Régionale de l’Environnement et des Nouvelles Energies d’Ile-de-France 94 bis avenue de Suffren 75015 Paris Tel.: +33 (0)1 53 85 61 75 Fax: +33 (0)1 40 65 90 41 Internet: www.areneidf.org

Regionalagentur für Umwelt (Lorraine)

Regionalagentur für Umwelt und Erneuerbare Energien (Ile-de-France)

ARER – Agence Régionale de l’Energie Réunion 40 avenue de Soweto BP226 97456 Saint-Pierre Cedex Tel.: +33 (0)2 62 38 39 38 Fax: +33 (0)2 62 96 86 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.arer.org

ARPE MP – Agence Régionale pour l’Environnement Midi-Pyrénées 14 rue de Tivoli 31068 Toulouse Tel.: +33 (0)5 34 31 97 00 Fax: +33 (0)5 34 31 18 42 E-Mail: [email protected] Internet: www.arpe-mip.com

Regionalagentur für Energie (La Réunion)

Regionalagentur für Umwelt (Midi-Pyrénées)

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ARPE PACA – Agence Régionale Pour l’Environnement Provence-Alpes-Côte d’Azur BP 432 000 13591 Aix-en-Provence Cedex 3 Tel.: +33 (0)4 42 90 90 90 Fax: +33 (0)4 42 90 90 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.arpe-paca.org

CERDD – Centre Ressource du Développement Durable Site du 11/19 rue de Bourgogne 62750 Loos-en-Gohelle Tel.: +33 (0)3 21 08 52 40 Fax: +33 (0)3 21 78 72 69 Internet: www.cerdd.org Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (Nord-Pas de Calais)

Regionalagentur für Umwelt (PACA)

DRIRE IDF – Direction Régionale de l’Industrie, de la Recherche et de l’Environnement Ile-de-France Division Sol / Sous-sol 50 avenue Daumesnil 75012 Paris Tel.: +33 (0)1 53 46 39 60 Fax: +33 (0)1 53 46 39 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.ile-de-france.drire.gouv.fr

RAEE – Rhônalpénergie-Environnement 10 rue des Archers 69002 Lyon Tel.: +33 (0)4 78 37 29 14 Fax: +33 (0)4 78 37 64 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.raee.org Regionalagentur für Energie (Rhône-Alpes)

Regionalleitung für Industrie, Forschung und Umwelt (Ile-de-France)

RARE – Réseau des Agences Régionales de l’Energie et de l’Environnement 14 rue de Tivoli 31068 Toulouse Tel.: +33 (0)5 61 52 46 54 Fax: +33 (0)5 34 31 18 42 E-Mail: [email protected] Internet: www.rare.fr Verbund der Regionalagenturen für Energie und Umwelt

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INTERNATIONAL EGEC – European Geothermal Energy Council Renewable Energy House Rue d’Arlon 63-67 1040 Brüssel Belgien Tel.: +32 (0)24 00 10 24 Fax: +32 (0)24 00 10 39 E-Mail: [email protected] Internet: www.egec.net

EHPA – European Heat Pump Association Renewable Energy House Rue d’Arlon 63-67 1040 Brüssel Belgien Tel.: +32 (0)24 00 10 17 Fax: +32 (0)24 00 10 18 E-Mail: infoehpa.org Internet: www.ehpa.org

Europäischer Dachverband für Geothermie

Europäischer Wärmepumpenverband (Gründung: 2000)

FEDARENE 11 rue du beau-site 1000 Brüssel Belgien Tel: +32 (0)26 46 82 10 Fax: +32 (0)26 46 89 75 Internet: www.fedarene.org

IGA – International Geothermal Association The IGRA Secretariat c/o Samorka Sudurlandsbraut 48 108 Reykjavik Island Tel.: +354 (0)5 88 44 37 Fax: +354 (0)5 88 44 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.geothermal-energy.org

Europäischer Verband der Regionalagenturen für Energie und Umwelt

Internationale Vereinigung für Geothermie (Gründung: 1988)

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4.1.2. Ministerien und Ämter Ministère de l’Ecologie, du Développement durable, des transports et du logement Grande Arche Tour Pascal A et B 92055 La Défense Cedex Internet: www.developpement-durable.gouv.fr

Ministère de l’économie, des finances et de l’industrie 139 rue de Bercy 75572 Paris Cedex 12 Tel.: +33 (0)1 40 04 04 04 Internet: www.minefe.gouv.fr Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie

Ministerium für Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Transport und Wohnungswesen

4.1.3. Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren und Ingenieurbüros FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN / KOMPETENZZENTREN BRGM – Bureau de Recherches Géologiques et Minières 3 avenue Claude-Guillemin BP 36009 45060 Orléans Cedex 2 Tel.: +33 (0)2 38 64 34 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.brgm.fr

COSTIC - Comité Scientifique et Technique de l’Industrie du Chauffage, de la Ventilation, et du Conditionnement d’air Domaine de Saint-Paul 78471 Saint Rémy lès Chevreuse Cedex Tel.: +33 (0)1 30 85 20 10 Fax: +33 (0)1 30 85 20 38 Forschungs- und Entwicklungszentrum des wissenschaftlichen und technischen Ausschusses der Klimaindustrien (Gründung: 1906)

Forschungsverband für Geologie und Bergbau (Gründung: 1959)

CSTB – Centre Scientifique et Technique du Bâtiment 84 avenue Jean Jaurès Champs-sur-Marne 77447 Marne-la-Vallée Cedex 2 Tel.: +33 (0)1 64 68 82 82 Fax: +33 (0)1 60 05 70 37 Internet: www.cstb.fr

LNE – Laboratoire nationale de métrologie et d’essais 1 rue Gaston Boissier 75724 Paris Cedex 15 Internet: www.lne.fr Nationale Mess- und Forschungseinrichtung (Gründung: 1901)

Wissenschaftliches und technisches Zentrum für Bauwesen

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PLANUNGS-/INGENIEURBÜROS: OBERFLÄCHE ALTO Ingénierie Ile de France Bâtiment Alto’Sphère Marne-la-Vallée 1 avenue du Gué Langlois 77600 Buss-Saint-Martin Tel.: +33 (0)1 64 68 18 50 Fax: +33 (0)1 64 68 17 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.alto-ingenierie.fr

BERIM 149 avenue Jean Lolive 93695 Pantin Cedex Tel.: +33 (0)1 41 83 36 36 Fax: +33 (0)1 41 71 06 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.berim.fr

BRP Europe 205 avenue Georges Clémenceau 92204 Nanterre Cedex Tel.: +33 (0)1 70 92 32 00 Fax: +33 (0)1 57 67 17 95

BURGEAP 27 rue de Vanves 92772 Boulogne Billancourt Tel.: +33 (0)1 46 10 25 70 Fax: +33 (0)1 46 10 25 25 Internet: www.burgeap.fr

CFERM 7 rue Sainte Hélène 75013 Paris Tel.: +33 (0)1 43 13 38 68 Fax: +33 (0)1 53 62 01 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.cferm.fr

HYDRO INVEST SAS 60 Route d'Agris 16430 Champniers Tel.: +33 (0)5 45 37 10 22 Fax: +33 (0)5 45 37 00 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.hydroinvest.com

Pöyry SAS 2 boulevard Vauban 78182 Saint-Quentin-en-Yvelines Cedex Tel.: +33 (0)1 30 60 61 36 Fax: +33 (0)1 30 57 47 96 E-Mail: [email protected] Internet: www.poyry.fr

SERMET 1 rue Séjourne 94000 Créteil Tel.: +33 (0)1 43 97 93 49 Fax: +33 (0)1 43 97 47 01

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PLANUNGS-/INGENIEURBÜROS: UNTERBODEN ANTEA 11 rue de la Vanne 92120 Montrouge Tel.: +33 (0)1 57 63 14 00 Fax: +33 (0)1 57 63 14 01 E-Mail: [email protected] Internet: http://fr.anteagroup.com

Archambault Conseil ZA du Charpenay 16 rue de l’Aqueduc 69210 Lentilly Tel.: +33 (0)4 78 48 83 83 Fax: +33 (0)4 78 48 86 31 E-Mail: [email protected] Internet: www.archambault-conseil.fr

BCEOM 1 place des Frères Montgolfier 78286 Guyancourt Cedex Tel.: +33 (0)1 30 12 48 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.bceom.fr

BURGEAP 27 rue de Vanves 92772 Boulogne Billancourt Tel.: +33 (0)1 46 10 25 70 Fax: +33 (0)1 46 10 25 25

CFG Services - Compagnie Française de Géothermie 3 avenue Claude Guillemin BP 6429 45064 Orléans Cedex 2 Tel.: +33 (0)2 38 64 31 22 Fax: +33 (0)2 38 64 32 83 Internet: www.cfgservices.fr

GEOTHER 2/20 rue Salvador Allende 92000 Nanterre Tel.: +33 (0)1 55 17 16 10 Fax: +33 (0)1 55 17 16 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.geother.fr

GCP Instrumentation Process Paris Nord 2 Immeuble Business Park - Bâtiment 4A 165 rue de la Belle Etoile BP 55030 95946 Roissy CDG Cedex Tel.: +33 (0)1 48 63 08 08 Fax: +33 (0)1 48 63 08 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.gpc-france.com

G2H Conseils 29 rue Blanche Hottinguer 77600 Guermantes Tel.: +33 (0)1 64 30 47 81 Mobil: +33 (0)6 84 59 33 95 E-Mail: [email protected]

HYDRO INVEST SAS 60 route d'Agris 16430 Champniers Tel.: +33 (0)5 45 37 10 22 Fax: +33 (0)5 45 37 00 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.hydroinvest.com

SAUNIER & Associés 205 avenue Georges Clémenceau 92024 Nanterre Cedex Tel.: +33 (0)1 70 92 32 81 Fax: +33 (0)1 57 67 17 95 Internet: www. saunier-associes.com

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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4.1.4. Projekte und Initiativen EDF Bleu ciel Internet: www.edf-bleuciel.fr

Initiative von EDF zur Förderung der Energieeinsparung

Fonds Chaleur Internet: www.ademe.fr/fondschaleur

Unterstützungsprogramm des Wärmefonds

Geothermie Perspectives Internet: www.geothermie-perspectives.fr

Initiative von ADEME und BRGM zur Erdwärmenutzung

PREBAT - Programme de Recherche et d'Expérimentations sur l'Energie dans le Bâtiment Internet: www.prebat.net

Forschungsprogramm über Energie in Gebäuden

4.1.5. Internetseiten und -portale www.actu-environnement.com

Informationsseite zu Umweltthemen

www.batiactu.com

Informationsseite zum Thema Gebäudewesen und nachhaltige Entwicklung

www.chaleurterre.com

Internetforum zum Thema Erneuerbare Energien

www.climamaison.com

Internetportal zum Thema Klimatechnik, Heizungstechnik und Erneuerbare Energien

www.ddmagazine.com

Informationsseite über nachhaltige Entwicklung mit aktuellen Artikeln

www.destatis.de

Statistisches Bundesamt Deutschland (Destatis)

www.developpement-durable-environnement.com Internetportal zum Thema Umwelt und nachhaltige Entwicklung

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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www.ecosources.info

Internetportal zum Thema Erneuerbare Energien

www.energie-info.fr

Preisvergleiche für Energie

www.energies-renouvelable.com

Internetportal zum Thema Erneuerbare Energien und nachhaltige Entwicklung

www.enerzine.com

Online-Nachrichtenmagazin zu allen möglichen Energiequellen

www.greenunivers.com

Informationsseite zum Thema Umwelt in Frankreich

www.gtai.com

Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing

http://infoterre.brgm.fr

Geowissenschaftliches Informationsportal des BRGM

www.la-geothermie.fr

Informationsseite zum Thema Geothermie

www.insee.fr

Statistisches Bundesamt Frankreich (INSEE)

www.journaldelenvironnement.net

Online-Nachrichtenmagazin zu den Umweltsektoren Wasser, Luft, Abfälle, Energie, Klima, Böden etc.

www.notre-planete.info

Informationsseite zu Umwelt, nachhaltige Entwicklung und natürliche Risiken

www.portail-energie.fr

Internetportal zum Thema Erneuerbare Energien

www.qualit-enr.org

Internetportal für Installateure von erneuerbaren Energien

www.stats.environnement.developpementdurable.gouv.fr

Abteilung für Statistik und Beobachtung des französischen Umweltsektors (Ministerium für Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Transport und Wohnungswesen)

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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4.2.

Fachzeitschriften und Fachmessen/-veranstaltungen

4.2.1. Fachzeitschriften Energie plus Internet: www.energie-plus.com

Fachzeitschrift für Energie – Die Ausgabe mit aktuellen Informationen erscheint zweimal im Monat; die Ausgabe mit technischen Informationen erscheint vierteljährlich. – Auflagen pro Ausgabe: 5.500 – Leserschaft: Fachleute im Energiebereich

Environnement Magazine Internet: www.environnement-magazine.fr

Fachzeitschrift mit technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Informationen über Umweltthemen – Erscheint monatlich. – Leserschaft: Fachleute im Umweltbereich

EUROBSERV’ER Internet: www.energies-renouvelables.org

Fachzeitschrift für erneuerbare Energien

France BTP Internet: www.francebtp.com

Fachzeitschrift für das Baugewerbe

Géosciences Internet: www.brgm.fr

Zeitschrift für Geowissenschaften (Herausgeber: BRGM)

– Erscheint monatlich.

– Erscheint halbjährlich. – Auflagen pro Ausgabe: 15.000 – Leserschaft: Ingenieur- und Planungsbüros, wissenschaftliche Organisationen, Unternehmer aus der Industrie, staatliche Entscheidungsträger, Vereine und Fachverbände

L’Installateur Internet: www.edipa.fr

Fachzeitschrift für Heizungs- und Klimatechnik – Erscheint monatlich. – Auflagen pro Ausgabe: 24.500 (27.000 Exemplare für Fachmessen) – Leserschaft: Handwerker, Heizungsmonteure, Dachdecker und Fachleute für erneuerbare Energien

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Le Moniteur Internet: www.lemoniteur.fr

Fachzeitschrift des Baugewerbes

Systèmes solaires Internet: www.energies-renouvelables.org

Fachzeitschrift für erneuerbare Energien

– Erscheint wöchentlich. – Leserschaft: Fachleute des Baugewerbes

– Erscheint zweimal monatlich. – Leserschaft: Spezialisten und Fachleute auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien

4.2.2. Fachmessen/-veranstaltungen SCHWERPUNKT GEOTHERMIE 9. Auflage der nationalen Messe zu geotechnischen Bohrungen und Fundamenten

22. – 23. Juni 2011 Palais des Congrès, Beaune

– Kolloquium mit Bauunternehmen, Ingenieur-/Planungsbüros, Bohrunternehmen, Firmen, Versicherungsunternehmen, Fachleuten, Anwälten, Herstellern, Distributionsunternehmen etc. Internet: www.solscope.fr

Zweitätige Fachveranstaltung über Geothermie

13. – 15. Dezember 2011 Parc Floral de Paris, Paris

– Konferenzen z. B. zur Nutzung von HochenthalpieLagerstätten, zur Stromerzeugung mittels Geothermie, Wärmepumpen etc. – Gesprächsrunden mit Experten (Bohrunternehmen, Architekten-/Ingenieurbüros, Installateuren, Herstellern etc.) – Teilnehmer: Fachleute und Akteure aus der Geothermie Internet: www.journeesgeothermie.com

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ALLGEMEIN ERNEUERBARE ENERGIEN Seit 2001 jährlich stattfindende Fachmesse für erneuerbare Energien. – Aussteller/Besucher: Fachleute, Spezialisten aus allen Branchen der erneuerbaren Energien sowie Marktakteure wie Gebietskörperschaften, Auftraggeber etc. 15. – 18. Februar 2011 Eurexpo, Lyon

Internet: www.energie-ren.com

Seit 2006 jährlich vom Kompetenzzentrum DERBI organisierte internationale Konferenz mit den 4 französischen Kompetenzzentren der EE-Branche: Capenergies, S2E2, Tenerrdis und DERBI. – Teilnehmer: Fachleute aus dem Bereich erneuerbare Energien aus über 45 Ländern

16. – 17. Mai 2011 Palais des Congrès, Perpignan

Internet: www.conference-derbi.com

Fachmesse für Energie und Energieeffizienz – Findet 2011 zum ersten Mal statt. Internet: www.jtem-salon.fr 7. – 9. Juni 2011 Parc Expo, Strasbourg Wacken

Jährlich stattfindende Fachmesse für Umwelt

29. November – 2. Dezember 2011 Paris-Nord Villepinte, Paris

– Die Messe findet im Wechsel in Paris und in Lyon statt. – Besucher (2010): 50.830, davon 43% Entscheidungsträger, 42 % „Produktempfehler" (Architekten, Ingenieure etc.), 6 % Techniker und 9 % Sonstige. Internet: www.pollutec.com

Jährlich stattfindende internationale Fachmesse für erneuerbare Energien – Besucher (2010): 36.800 (Fachleute aus dem EE-Bereich und Vertreter von Körperschaften) 7. – 9. Dezember 2011 Parc des Expositions, Montpellier

Internet: www.energaia-expo.com

Zielgruppenanalyse Geothermie in Frankreich Mai 2011

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4.3.

Energielieferanten/-betreiber

Alpiq Energie France 15/19 rue Louis le Grand 75002 Paris Tel.: +33 (0)1 53 43 84 20 Fax: +33 (0)1 53 43 84 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.alpiq.fr

Alterna 75 boulevard Haussmann 75008 Paris Tel.: +33 (0)8 10 10 52 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.alterna-energie.fr Internationaler Leader auf dem Gasversorgungsmarkt; Übernahme durch den Konzern UGI (2004)

DALKIA 37 avenue du Maréchal de Lattre de Tassigny 59350 Saint-André Tel.: +33 (0)3 20 63 42 42 Internet: www.dalkia.fr Zusammenschluss der Gesellschaften Compagnie Générale de Chauffe und Esys Montenay (1998)

E.ON France SAS 3 rue du Quatre Septembre 75002 Paris Tel.: +33 (0)1 42 98 93 46 Fax: +33 (0)1 42 98 93 82 Internet: www.eon-france.com

Direct Energie EBM Entreprises 2 bis, rue Louis Armand 75015 PARIS Tel.: +33 (0)1 73 28 10 99 Fax: +33 (0)1 73 28 10 09 E-Mail: [email protected] Internet: www.direct-energie.com

EDF – Electricité de France 22/30 avenue de Wagram 75008 Paris Tel.: +33 (0)1 56 65 02 15 Internet: www.edf.com

Zu E.ON France SAS gehörige Filialen: Snet S.A., E.ON Energie SAS, E.ON Energies Renouvelables SAS

Enercoop 48 rue Sarrette 75685 Paris Cedex 14 Tel.: +33 (0)8 11 09 30 99 Fax: +33 (0)1 78 94 83 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.enercoop.fr

Energem 2 place du Pontiffroy BP 20129 57014 Metz Cedex 01 Tel.: +33 (0)3 87 54 34 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.energem.fr

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GDF Suez Tour T1 1 place Samuel de Champlain Faubourg de l’Arche 92930 Paris La Défense Cedex Tel.: +33 (0)1 44 22 00 00 Internet: www.gdfsuez.fr

IDEX 8 bis, rue Escudier 92513 Boulogne-Billancourt Cedex Tel.: +33 (0)1 47 12 42 12 Fax: +33 (0)1 46 03 08 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.idex-groupe.com

Zusammenschluss von Suez und Gaz de France (2007); zu den Marken von GDF Suez zählen: GDF Dolce Vita (für Privatpersonen), GDF Provalys (Unternehmen) und Cofely (Zusammenschluss von Elyo und Cofathec).

Poweo 42-44 rue de Washington 75008 Paris Tel.: +33 (0)8 11 10 17 17 Fax: +33 (0)1 70 60 74 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.poweo.fr

SEMHACH 9 rue du Lieutenant Le Coz BP 4 94158 Chevilly-Larue Tel.: +33 (0)1 46 87 66 22 Fax: +33 (0)1 46 87 88 20 Internet: www.semhach.fr Energielieferant von geothermischer Energie

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