Wie die einzelnen Kriterien untersucht werden

Wie die einzelnen Kriterien untersucht werden.. Die Kriterien 1968 wurde das „Harvard Kriterium" zur Bestimmung des Hirntodes in der Zeitschrift der „...
Author: Curt Becker
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Wie die einzelnen Kriterien untersucht werden.. Die Kriterien 1968 wurde das „Harvard Kriterium" zur Bestimmung des Hirntodes in der Zeitschrift der „American Medical Association" veröffentlicht unter dem Titel „Eine Definition des irreversiblen (nicht umkehrbaren) Komas". Dieser Artikel wurde ohne stichhaltige Fakten veröffentlicht, weder aus der wissenschaftlichen Forschung noch aus Fallstudien von Einzelpatienten. 2002 wurden in der Neurologie die Resultate einer weltweiten Untersuchung veröffentlicht mit der Schlussfolgerung, dass der Gebrauch des Begriffes „Hirntod" weltweit zwar „akzeptierte Tatsache" ist, dass es „aber keine globale Übereinstimmung über die diagnostischen Kriterien gab" und dass es noch „weltweit ungelöste Fragen" gibt. Tatsächlich wurden zwischen 1968 und 1978 mindestens 30 grundverschiedene Aufzählungen von Hirntod-Kriterien veröffentlicht, und seitdem kamen noch viele weitere hinzu. Jede neue Aufstellung von solchen Kriterien tendiert dazu, weniger streng zu sein als frühere, und keine von ihnen ist gegründet auf wissenschaftliche Beobachtungsmethoden und auf Hypothesen, die verifiziert wurden. Versuche, die neueren Kriterien mit den im Lauf der Zeit erprobten und allgemein akzeptierten Kriterien für den Tod zu vergleichen - nämlich Stillstand des Kreislaufs, der Atmung und der Reflexe -, zeigen, dass diese Kriterien sich deutlich unterscheiden. Übrigens.. Bei der 1968 veröffentlichten Hirntod - Definition und der heute in Deutschland geltenden Definition gibt es gravierende Unterschiede.. Nach den ursprünglichen Harvard - Kriterien muss das gesamte zentrale Nervensystem ausgefallen sein, also auch das Rückenmark, das Bewegungen und Reflexe steuert. Nach dieser Definition ist der hirntote Mensch also völlig reglos. Das gilt heute nicht mehr. Laut Statistik werden bei drei Viertel aller Hirntoten Bewegungen beobachtet.. Und trotz bis heute nicht bewiesen, erklärt die BÄK immer noch.. „Nach dem Hirntod gibt es keine Schmerzempfindung mehr. Deshalb sind nach dem Hirntod bei Organentnahmen keine Maßnahmen zur Schmerzverhütung (zum Beispiel Narkose) nötig. Die Tätigkeit eines Anästhesisten bei der Organentnahme dient ausschließlich der Erhaltung der Funktionsfähigkeit der zu entnehmenden Organe “ Das Problem der Bundesärztekammer ist, dass mit einer verpflichtenden Erklärung zur Narkose bestätigt würde, es handele sich bei den „Hirntoten“ um noch lebende Menschen. Also nimmt man billigend in Kauf, dass Menschen während der Organentnahme Schmerzen erleiden könnten..

Was auch die wenigsten wissen dürften, ist die Tatsache, schon wenn der bloße Verdacht auf Hirntod besteht, werden alle Medikamente, auch Schmerzmedikamente, abgesetzt. Ihre Wirkung könnte das Ergebnis der Tests verfälschen, mit denen die Ärzte den Hirntod feststellen wollen. Bei der Hirntodfeststellung werden schließlich Schmerzreize gesetzt um die Reflexe zu testen. Dabei verursachen gerade Hirnschwellungen extreme Schmerzen. Die Folge davon; Der Patient gerät durch die starken Schmerzen noch tiefer ins Koma.. Aber welche Medikamente in welchem Maße stören, ist wie viele andere Aspekte der Hirntoddiagnostik kaum erforscht, bestätigt auch die DSO. So ist bekannt, dass ein hoher Natriumwert im Blut das Gehirn in einen Dämmerzustand versetzt, so dass der Hirntod nicht mehr zuverlässig festgestellt werden kann. Aber wie viel Natrium ist zu viel? Wer den Hirntod feststellen darf, muss nie zuvor einen Hirntoten gesehen haben Ebenso unklar ist, wie kühl der Körper des Patienten sein darf, wie viel Kohlendioxid beim Atemtest zugefügt werden muss und wie viel Zeit zwischen den beiden Hirntoduntersuchungen mindestens vergehen muss und höchstens vergehen darf, um sicher zu gehen, dass nicht einfach die äußeren Umstände das Gehirn vom Arbeiten abhalten. Für viele Regeln bei der Hirntoddiagnostik gibt es "keine gesicherte Evidenz", sagte Sabine Müller im Herbst während der Jahrestagung der DSO.

Koma Das Koma ist Ausdruck einer schweren Störung der Großhirnfunktion. Der hier zu fordernde Koma-Grad ist definiert als Bewußtlosigkeit ohne Augenöffnung und ohne Reaktion auf wiederholten adäquaten Schmerzreiz. Starker Druck auf die supraorbitalen Nervenaustrittspunkte oder Schmerzreize an der Nasenschleimhaut lösen keine motorische und keine vegetative Reaktion aus. Im Gesicht ist der Mensch sehr empfindlich. Das liegt an dem Nervus trigeminus, der den Hauptanteil des Gesichtes versorgt. Im Normalfall reagiert ein Mensch, der nicht im Hirnversagen ist, auf einen Schmerzreiz in diesem Gebiet mit einer Muskelzuckung. Das Fehlen dieses Reflexes deute auf eine schwere Schädigung des Gehirns hin. Die Nervenaustrittspunkte sind seitlich der Nasenwurzel, unterhalb des inneren Augenwinkels und an den mundwinkeln. Bei Gesichtsverletzungen kann die Reaktion auf Schmerzreize an den Nervenaustrittspunkten und der Nasenschleimhaut stark eingeschränkt sein. Die Nervenaustrittspunkte des Nervus trigeminus können bei Erhöhung des intrakraniellen Drucks, durch Reizung der Hirnhäute, die vom Nervus trigeminus innerviert werden, sowie bei Trigeminusneuralgie äußerst druckschmerzhaft sein. Lautes Ansprechen und starker Druck auf die supraorbitalen Nervenaustrittspunkte und Schmerzreize an der Nasenschleimhaut sollen die Tiefe der Bewußtlosigkeit deutlich machen. Dazu versucht der Arzt eine Schmerzreaktion auszulosen. Der Arzt preßt den Griff seines metallenen Reflexhammers rechts und links auf die Nagelbetten. Er kneift so stark wie moglich an beiden Seiten in die Haut unter den Achseln und unterhalb der Ohren - Stellen, die empfindlich sind. Dann sticht er mit einer Braunule rechts und links in die Nasenscheidewand - ein starker Schmerzreiz im Bereich des Trigeminusnervs.

Beidseitiger Ausfall des Pupillenreflexes Bei Lichteinfall verengen sich die Pupillen. Selbst wenn das Licht nur auf ein Auge fällt, verengen sich beide Pupillen. Patienten mit Hirnödem zeigen auf beiden Augen meist keine Reaktion auf Lichteinfall, weder direkt noch indirekt. Die Pupillen sind bei Patienten mit Hirnschwellung meist mittelweit bis weit.Pupillenweite und Reaktion zeigen zwar einen Trend an, es sind jedoch keine 100% Aussagen möglich. Dass heißt: Weite Pupillen sind kein sicherer Hinweis auf einen bleibenden zerebralen Schaden. Neurologen sagen das sie

keinen Hinweis auf einen späteren Verlauf zulassen.

Beidseitiger Ausfall des Hornhautreflexes Die Hornhaut des menschlichen Auges ist sehr empfindlich. Bei Berührung versucht der Mensch reflektorisch diese zu schützen, indem er die Augenlider schließt. Bei schwerer Hirnschädigung ist dieser Reflex erloschen. Aufgrund der Tatsache, dass es sich beim Lidschlussreflex um einen Fremdreflex handelt (und nicht um einen Eigenreflex), ist es sogar möglich, Kontaktlinsen ohne Festhalten des Augenlides in das Auge einzusetzen. Kontaktlinsenträger gewöhnen sich diesen Reflex ab und können dann direkt die Hornhaut berühren. Auch Menschen die nicht im Hirnversagen sind, sondern im tiefen Koma oder Wachkoma, können diesen Reflex verloren haben. In diesem interessanten Film „Im Augenblick des Todes“ der auf Arte lief, können Sie eine Hirntodfeststellung ab Minute 26.00 sehen. Und ab min 30.00 sehen Sie dass der Patient obwohl wie Sie anhand der EEG-Ströme sehen, nachweislich nicht Hirntod ist, er keinen Lidschluss hat..!!

Fehlen des Würge- und Hustenreflexes Die Rachenhinterwand ist sehr empfindlich. Bei Berührung dieser wird unwiderruflich ein Würgereflex ausgelöst, den jeder von uns kennt, wenn er, besonders im Kindesalter, eine Untersuchung der Mandeln über sich ergehen lassen musste. Ein Fehlen dieses Reflexes ist ein Zeichen für einen schweren Hirnschaden. Nur.. Schädigungen im Gehirn, können die Koordination des Schluckprozesses erheblich durcheinander bringen. Jeder zweite Schlaganfallpatient leidet nach einem Hirninfarkt unter akuten Schluckstörungen (Dysphagien). Bei 40% der Patienten mit einer Schluckstörung, ist überdies der Hustenreiz ausgeschaltet, wird jetzt hier der Hustenreflex getestet, gibt es ein verfälschtes Ergebnis. Ein weiteres Problem ist der Würgereflex. Große Teile der Bevölkerung haben diesen Reflex gar nicht, oder nur ganz schwach ausgeprägt. Je älter desto weniger.

Fehlen des sogenannten okulozephalen Reflexes oder das sogenannte „Puppenkopfphänomen“ Wird der Kopf von tief bewusstlosen Patienten schnell gedreht, so bewegen sich die Augen langsam in die Gegenrichtung. Bei Patienten mit Hirnversagen bewegen sich die Augen bei schneller Drehung nicht, so wie man das aus der Kindheit von Puppen kennt. Hat der Patient eine Halswirbelverletzung, oder schwere Kopfverletzung, wird meiist auf eine beiderseitige Ohrspülung mit Eiswasser ausgewischen; auch dabei muss jede Augenbewegung fehlen. Vier Grad kaltes Wasser im Gehorgang ist ein gefährlicher Test. Fur das Gehirn ist dies das Signal, dass der Mensch in eiskaltes Wasser gefallen ist. Die Folge; Verlust des Gleichgewichtssinns und der Orientierung, ein Schock fur das Gehirn. Dabei konnen Menschen mit Vorerkrankungen gefährliche Herzrhythmusstorungen erleiden. Durch das Wasser im Gehorgang wird auch der so genannte „Tauchreflex“ ausgelost. Durch eine Stimulation des Parasympathikus wird die Atmung zum Stillstand gebracht, der Herzschlag verlangsamt und der Blutkreislauf zentralisiert. Damit wird der Sauerstoffverbrauch auf die überlebenswichtigen Organe reduziert. Kaltes Wasser verstärkt den Reflex noch. Dem Gehirn wird die Information gegeben, dass sich die Atemwege unter Wasser befinden. Der Apnoe-Test tut im Anschluß sein übriges, denn auch die Partialdrücke von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut beeinflussen den Parasympathikus..

Ausfall der Spontanatmung Die Spontanatmung ist der lebenswichtigste Reflex, den der Mensch besitzt. Die Atmung wird durch das Atemzentrum im unteren Hirnstamm gesteuert. Der Körper reagiert sehr sensibel auf einen Anstieg des Kohlendioxids oder einen Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut. Der Mensch kann nicht länger als wenige Minuten die Luft anhalten. Selbst bei größter Willensanstrengung ist es nicht lange möglich, nicht zu atmen. Der Ausfall der Spontanatmung ist ein Hinweise auf das Vorliegen einer Hirnschädigung. Ein zentraler Atemstillstand liegt vor, wenn bei bisher gesunden Menschen bei einem pa CO2 60 mmHg keine Eigenatmung einsetzt. Die Hyperkapnie von mindestens 60 mmHg kann je nach einer O2-Gas-wechselstörung entweder durch Diskonnektion vom Respirator oder durch Hypoventilation herbeigeführt werden. Hinreichende Oxygenation ist durch intratracheale O2-Insufflation oder Beatmung mit reinem O2 zu gewährleisten. Für Patienten, deren Eigenatmung aufgrund kardio-pulmonaler Vorerkrankungen an einen CO2-Partialdruck von mehr als 45mmHg adaptiert ist, gibt es keine allgemein anerkannten Werte des pa CO2 für den Apnoe-Test. In diesen Fällen ist der Funktionsausfall des Hirnstamms zusätzlich durch apparative Untersuchungen zu belegen. Dies gilt auch, wenn ein Apnoe-Test wegen Thorax-Verletzungen oder ähnlicher Traumata nicht durchführbar ist. Bei diesem Test kann es zu Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen und sogar zum Herzstillstand kommen. Gerade dieser Test, wird wohl dafür sorgen, das aus der Prognose eine Bestätigung wird. Durch chronische Vorerkrankungen (z. B. COPD,Schlafapnoe) können Patienten an einen sehr hohen paCO2 wert gewöhnt sein, so das der Atemreflex ausbleibt. Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Atemantrieb durch die Erhöhung des Sauerstoffs möglicherweise erst einsetzt, wenn der CO2-Gehalt bereits in Hypoxische Bereiche geht, d.h. der Patient wird durch das CO2 bewusstlos, bevor der Atemantrieb einsetzt.. Außerdem sollte ein Kohlendioxidanstieg im Blut bei Hirnverletzungen vermieden werden, da er die Schwellung des Gehirns verstärken und so den Innendruck des Schädels erhöht, während gleichzeitig der Blutdruck des Patienten abfällt, was wegen des größeren Unterschiedes zwischen Schädelund Blutdruck die Durchblutung des verletzten Gehirns weiter reduziert. Durch Sauerstoffmangel, Blutdruckabfall und Erhöhung des Schädelinnendrucks beim Apnoe-Test wird ein verletztes Gehirn, das sich bis zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch hätte erholen können, weiter geschädigt.

Weitere diagnostische Untersuchungen wie z.B. der Atropintest oder die Prufung des okulokardialen Reflexes sind fur die Hirntoddiagnostik nicht vorgeschrieben, tragen aber zur Sicherung der Diagnose bei. Der Okulokardiale Reflex („Augen-Herz-Reflex“) tritt bei Druck auf den Augapfel auf. Der Organismus reagiert mit einem Abfall der Herzschlagfrequenz (Bradykardie) und des Blutdrucks (Hypotonie) sowie mit vertiefter Atmung und Brechreiz. Der Atropintest ist ein fakultatives, also nicht unbedingt nötiges Hilfsmittel bei der Diagnostik des Hirntodes, wird aber des öferen benützt. Bei Verdacht auf Hirnversagen werden 0,5 bis 2 mg Atropin intravenös verabreicht. Ein fehlender Herzfrequenzanstieg spricht für eine Denervierung des Herzens und eine Zerstörung der parasympathischen Vaguskerne im unteren Hirnstamm. Damit ist der Hirntod nicht bewiesen, ein Anstieg der Herzfrequenz schließt ihn jedoch aus. Atropin erweitert die Pupillen.

Natürlich sind das alles Umstände die nicht auf jeden Fall zutreffen, aber die Tatsache, das es diese Zweifel gibt, und sie bei nur einem einzigen übersehen würden, zeigt welche Probleme in der Hirntod- Diagnostik stecken, wie Berichte in jüngster Vergangenheit immer öfter zu Tage bringen. Ich finde aber, da es hier um Leben oder Tod geht, dürfte es nicht den geringsten Zweifel für diese Diagnose geben..

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