DAS MAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS EXPORTWIRTSCHAFT

Ausgabe 01 | Juni 2015 | EUR 5,90

VIENNA CALLING. Die lebenswerteste Stadt der Welt als Besuchermagnet

AUFWÄRTSTREND

HÖHENFLIEGER

GIPFELSTÜRMER

Beeindruckende Exportleistungen von Österreichs Gewerbe- & Handwerksbetrieben

Schindler Aufzüge erklimmen die Spitze von Chinas höchstem Gebäude

Österreichs Seilbahnen zählen weltweit zu den stärksten Unternehmen ihrer Branche

P.B.B. | Verlagspostamt 1060 Wien | Zlg.-Nr. 03Z035011M

Rahofer.

EDITORIAL

LIFETIME EXCELLENCE: ZUVERLÄSSIGKEIT FÜR VIELE, VIELE JAHRE

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Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Deshalb setzen unsere Kunden auf die langlebigen Produkte von PALFINGER. Höchste Belastbarkeit, Premium-Qualität und das weltweite Service-Netzwerk sorgen dafür, dass man sich jederzeit auf unsere Hebe-Lösungen verlassen kann. Wie Sie von der PALFINGER LIFETIME EXCELLENCE profitieren, lesen Sie auf www.palfinger.ag

neben branchenspezifischem Know-How vor allem eines: Informationen über den Zielmarkt und mögliche neue Geschäftspartner.

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DI DIETER BODINGBAUER, MBA MANAGING DIRECTOR BISNODE D&B AUSTRIA GMBH

G

GLOBALER HANDEL und grenzüberschreitende Investitionen sind treibende Kräfte der zunehmend vernetzten Weltwirtschaft. Diese Dynamik erklärt sich aus der gestiegenen Know-How-Intensität wirtschaftlichen Handelns und aus neuen Informations- und Kommunikationstechnologien. Das Exportgeschäft wird immer wichtiger für österreichische Unternehmen, denn neue Märkte zu erschließen und Exportaktivitäten zu setzen sind wichtige Faktoren für das Wirtschaftswachstum. Im Ausland sind die Herausforderungen für geschäftliche Aktivitäten besonders vielfältig, da jedes Land meist spezifische Bestimmungen einbringt. Daher ist hoch qualifiziertes Wissen gefragt, um die praktische Abwicklung möglichst friktionsfrei zu gestalten. Dafür braucht es neben branchenspezifischem Know-How vor allem eines: Informationen über den Zielmarkt und mögliche neue Geschäftspartner. Die Risikoabschätzung stellt - heute mehr denn je - für alle Geschäftsleute eine tägliche Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt, um wichtige Unternehmensentscheidungen schnell und richtig treffen zu können. Unternehmen gehen Beziehungen mit ihren Geschäftspartnern ein und nehmen dabei Risiken auf sich. Eines dieser Risiken betrifft die Bonität von Kunden und Lieferanten. Um dieses Risiko zu beziffern, benötigen Unternehmen eine qualitativ hochwertige und unabhängige Einschätzung ihrer Geschäftspartner. In Zeiten so großer Unsicherheiten ist diese externe Beurteilung eine essenzielle Entscheidungshilfe im Management von Kundenforderungen. Denn überfällige Forderungen stellen vor allem klein- und mittel-

ständische Firmen vor Liquiditätsprobleme. 90% der Unternehmen haben im Vorfeld der Insolvenz eine verspätete, schwankende oder unter dem Branchenschnitt liegende Zahlungsweise gezeigt. Mit der D&B D-U-N-S® Nummer können Sie Unternehmen weltweit identifizieren und eindeutige, einheitliche und transparente Informationen über Ihre Geschäftspartner gewinnen. So kennen Sie immer die ganze „Geschichte“ einer Firma – und schätzen geschäftliche Risiken und Chancen optimal ein, um so die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir leben und arbeiten in einer schnelllebigen Zeit: Verschiedenste Fragestellungen beschäftigen alle Unternehmungen, Organisationen und Geschäftsbetriebe weltweit. Fragen, die eingehende Betrachtung und richtige Antworten verlangen, bevor eine Entscheidung getroffen und effektive Handlung gesetzt werden kann. Bisnode D&B Austria verfügt über einen direkten Zugang zu einzigartigen Daten von Märkten auf der ganzen Welt. Mit unserer Erfahrung vor Ort in Österreich wandeln wir diese Daten in wertvolle Antworten und Erkenntnisse für unsere österreichischen und internationalen Kunden um. Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren bonitätsgeprüften Daten zu über 240 Millionen Unternehmen weltweit einen Teil zum Erfolg der österreichischen Unternehmen beitragen können und wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen des neuen NEW BUSINESS Export-Magazins. ◆ DI Dieter Bodingbauer, MBA Managing Director Bisnode D&B Austria GmbH

EXPORT

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© Bisnode Austria GmbH

PALFINGER AG · 5020 Salzburg, Österreich · E-Mail [email protected]

« Für das Exportgeschäft von heute braucht es

JUNI 2015

INHALT

INHALT

INHALT

COVER-THEMA

DYNAMISCH: ÖSTERREICHS EX 10 HANDWERKSKÜNSTLER Beeindruckende Exportleistungen von Österreichs Gewerbeund Handwerksbetrieben

14 REKORDERGEBNIS Spitzenjahr für internationale Investitionen

16 BLATT FÜR BLATT ZUM ERFOLG Die heimische Papierindustrie blickt auf ein gutes Jahr 2014 zurück

32 ERFOLGSGARANTEN MIT Vienna calling: Wien als Besuchermagnet Ein Nächtigungszuwachs von 6,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 ließ Wien im Jahr 2014 die 13-Millionen-Grenze nicht nur knacken, sondern mit insgesamt 13,5 Millionen Gästenächtigungen sehr deutlich überschreiten.

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Seite 24–30

Seite 32–38

Seite 40–43

PERSPEKTIVE Österreichs Seilbahnen zählen weltweit zu den stärksten Unternehmen ihrer Branche

40 SKI HEIL Wintersport hat in Österreich seit jeher eine enorme Bedeutung

Seite 48–51

PORTERFOLGE BEFLÜGELN DIE HEIMISCHE WIRTSCHAFT 44 WIRKUNGSVOLL Abbau von Handelsschranken zeigt erste Erfolge

46 GRUND ZUR SORGE? Es gibt 47.000 österreichische Exporteure – und 90 Prozent davon sind ohne Kreditversicherung

48 INTERVIEW Im Gespräch mit A.C.I.C.-Geschäftsführer Peter Androsch

52 DIE SILICON-VALLEYALTERNATIVE Washington State als interessante HightechDestination für heimische Unternehmen

56 PITCHING DAYS Österreichische Start-ups überzeugen in Tel Aviv

Seite 52–54

© WienTourismus/Christian Stemper, BMLFUW/Alexander Haiden, Doppelmayr, Atomic Austria GmbH, A.C.I.C. Kreditversicherungmakler GmbH, Wikipedia,

Seite 60–63

58 AUSTRO-KNOW-HOW IN ABU DHABI Heimisches Multimediasystem für den Louvre Abu Dhabi

60 AUFWÄRTS, BITTE! Schindler Aufzüge erklimmen die Spitze von Chinas höchstem Gebäude

64 WACHSTUMSSTARK Würth Österreich liegt weltweit an fünfter Stelle unter den Auslandsgesellschaften

68 STILVOLL PLATZIERT Mit einer Exportquote von circa 50 Prozent zählt Wiesner-Hager zu den renommiertesten Unternehmen der Branche

76 INNOVATIV & EINZIGARTIG Die Wolford AG vertreibt ihre Produkte in rund 60 Ländern

Seite 64–66

Seite 16–20 80 SOJAWUNDERLAND ÖSTERREICH Österreich als viertgrößter Sojaproduzent der Europäischen Union

82 THE AUSTRIAN DREAM

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USA-Exporte sind mit 7,8 Milliarden Euro auf einem neuen Rekordniveau

Seite 68–75

Schindler 2015, Würth, Wiesner-Hager

IMPRESSUM Medieneigentümer-, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift: New Business Verlag GmbH Geschäftsführung: Lorin Polak Chefredaktion: Bettina Ostermann Art-Direktion: Genious Graphics Gabriele Sonnberger Anzeigenleitung: Lorin Polak Anzeigen Exportmedien: Andrea Kühtreiber, Marcus Kellner, Aniko Kellner Lektorat: Julia Theresa Friehs Coverfoto: Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH Verlagsanschrift: New Business, 1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 6/4, Tel.: +43/1/2351366-0, Fax: +43/1/2351366-999, [email protected] Verlagspostamt: 1060 Wien Druck: Stadtdrucker 2012 GmbH, 1180 Wien, Eduardgasse 6, Tel.: +43/1/8156711-33, Fax: +43/1/8156711-50. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten.

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Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Export, Recht und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderweitige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung der Herausgeber gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.

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NEWS & FACTS

NEWS & FACTS

INVESTITION

INTERNATIONALE PROJEKTE

GROSSER ERFOLG DER GRAZER 2B-MEHRFRUCHT-FUNKTIONSGETRÄNKE IN DUBAI

BAUGEWERBE

Baumit verstärkt Engagement in der Ukraine

NEUE SGS-SERVICES IM PROJEKTGESCHÄFT

FRUCHTIGER EXPORTERFOLG

GRIFFNER eröffnet Musterhaus in Mailand





Baumit behält seinen Fokus auf Osteuropa und inves-

tiert – allen Risiken zum Trotz – weiter in der Ukraine: Das 2012 eröffnete, 25 Kilometer von der Hauptstadt Kiew entfernt gelegene Baumit-Trockenmörtelwerk wird um eine Nassproduktion erweitert. Baumit Ukraina OOO investiert rund drei Millionen Euro in die Errichtung eines modernen Werks für pastöse Putze, das über eine Jahreskapazität von 9.000 Tonnen verfügt.

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und Zertifizierungsbereich, setzt in Österreich vermehrt auf hochwertige Dienstleistungen im Projektgeschäft. „Wir haben einige langjährige Kunden aus Bau und Anlagenbau, für die wir Lieferantenaudits, Abnahmen bei Zulieferern bis zu komplettem Expediting übernehmen. Der Vorteil des SGS-Netzwerks mit rund 84.000 Mitarbeitern ist, dass wir in fast jedem Land der Erde eigenes erfahrenes Personal zu lokalen Bedingungen anbieten können. Damit ist eine engmaschige Qualitäts- und Terminkontrolle zu vernünftigen Kosten möglich“, erklärt Bernd Gottinger, Leiter Industrial Services der SGS Austria. „Zunehmend erhalten wir nun Anfragen von Finanzdienstleistern und Investoren, um als unabhängige Dritte Feasibility-Studies und Technische DueDiligence-Reports zu erstellen sowie Projektpläne zu überprüfen. Die Projektpartner bekommen durch SGS-Checks Sicherheit über die technischen Projektparameter und Berichte, die ihren Anforderungen im Risikomanagement entsprechen. Aufbauend auf den Erfahrungen von Aufträgen im Project-Monitoring für Entwicklungsbanken, agieren wir hier als Prüfer und Übersetzer zwischen Technik und Finanzwelt. In der Umsetzungsphase übernehmen wir die Fortschrittskontrolle und die Prüfung der Verwendung der Gelder bis zum Check und der Beratung bei der Einhaltung von Auflagen im Umweltschutz, Health & Safety oder spezieller Qualitätsnormen.“ ◆

DER ÖSTERREICHISCHE Getränkehersteller Lifestyle Trading aus

Graz konnte seine erfolgreiche Markteinführung vom Vorjahr auf der GULDOOD – der größten jährlich stattfindenden Lebensmittelmesse – in Dubai erneut bestätigen. Die beiden Sorten 2B ACTIVE und 2B RELAXED sind bereits in Supermärkten und Tankstellen der Vereinigten Arabischen Emirate erhältlich. Nun setzt sich dieser Erfolg auch in der Gastronomie fort. Gerade Betriebe wie Fitnessstudios oder Hotels, speziell im Wellness-Segment, die alles für das Wohlbefinden oder die Gesundheit ihrer Gäste tun, wenden sich von „Zucker-Bomben“ mehr und mehr ab und bieten ihren Kunden ein natürliches Fruchterlebnis ohne Zuckerzusatz. Mitverantwortlich dafür ist der Umstand, dass im sogenannten Energy-Regal Warnungen an Schwangere, stillende Mütter, Koffein-allergische Personen sowie an Patienten, die an Herz- oder Gefäßerkrankungen leiden, angebracht sind. ◆



Um starke Präsenz auf dem wachsenden italienischen

Markt zu zeigen, hat das Kärntner Familienunternehmen GRIFFNER Haus schon vor mehr als zehn Jahren das erste Musterhaus in der Nähe von Udine errichtet. Hier hat auch das italienische Tochterunternehmen, die CASA GRIFFNER SRL, ihren Sitz. Mit fünf weiteren Verkaufsbüros in Oberitalien will man das Wachstum in den kommenden Jahren vorantreiben.

E-SHELTER

DB SCHENKER WEITER AUF EXPANSIONSKURS

Tor zu Expansion auf chinesischen Markt

Erstes Datacenter in Österreich eröffnet

Inbetriebnahme von neuem Logistikzentrum auf über 30.000 Quadratmetern

1.500 KMU aus knapp 100 Ländern und Regionen

einschließlich Südkorea, Japan, USA, Australien, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Malaysia, Indonesien, Indien und Iran nahmen an der China Yiwu Imported Commodities Fair teil. Die Messe ist eine Plattform, um den chinesischen Markt und die Produkte ausländischer KMU in Einklang zu bringen.

© 2B, e-shelter, DB Schenker, Baumit, Yiwu Municipal Bureau of Commerc, GRIFFNER, SGS

MESSEERFOLG



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SGS, BEKANNT ALS WELTWEITER Marktführer im Inspektions-



e-shelter, einer der führenden europäischen Anbieter



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Mit einer feierlichen Zeremonie eröffnete DB Schenker Logistics am 15. Juni 2015 die neue Firmenzentrale und das neue Speditionsterminal

für Rechenzentrumsdienst-

in Budapest-Szigetszentmiklós. Die DB Schenker Landesgesellschaft Schenker

leistungen, eröffnet sein achtes

Kft. legt damit den Grundstein für weiteres Wachstum in dieser Region und

Datacenter und damit e-shelters

schließt erfolgreich den 2010 gestarteten Integrationsprozess sämtlicher

erstes Rechenzentrum in

Speditionssparten und ungarischen Joint Ventures ab. „Mit der örtlichen

Österreich. Die Gesamtentwick-

Zusammenführung sämtlicher Aktivitäten am neuen Standort setzen wir

lungskosten betragen im End-

erfolgreich unseren langfristigen Expansionskurs in Ungarn fort und können

ausbau 140 Millionen Euro, die

höchste Kundenanforderungen rasch und effizient aus einer Hand anbieten“,

Ansiedlung wird von der Wirt-

freut sich Kurt Leidinger, CEO von DB Schenker in Österreich und Südost-

schaftsagentur betreut und im

europa. Künftig sind damit Landverkehr, Luft- und Seefracht, Kontraktlogistik

Zuge der Standortinitiative 2014

sowie Messespeditionen in der ungarischen Hauptstadt unter einem Dach

mit 200.000 Euro gefördert.

angesiedelt.

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NEWS & FACTS

NEWS & FACTS

LIDL ÖSTERREICH

DELOITTE.RADAR 2015

GUT AUSGEBILDETE AKADEMISCHE FACHKRÄFTE UND WISSENSCHAFTER SIND GEFRAGT

PARKER-PUNKTE

Türöffner zu internationalen Märkten

GLOBALE WIRTSCHAFTSELITEN TRAUEN ÖSTERREICH TRENDWENDE NICHT ZU

GEMEINSAM FORSCHEN FÜR ENTWICKLUNG

Wein aus der Wachau erneut Weltspitze



Österreichische Produzenten erzielten im vergange-

nen Jahr einen Handelsumsatz von ca. 500 Mio. Euro durch die Zusammenarbeit mit Lidl. Mehr als ein Drittel davon erwirtschafteten die heimischen Unternehmen dabei über Exporte in andere Lidl-Länder. Neben internationalen Marken wie Red Bull liefern auch nationale Top-Hersteller wie Manner, Handl Tyrol etc. an Lidl-Filialen in ganz Europa.

8 KONGRESSE IN ALPBACH

Am Weg zum europäischen Top-Anbieter



Das Congress Center Alpbach ist mit seinem Erwei-

terungsbau am besten Weg zu einem der führenden Anbieter im deutschsprachigen Kongress- und Tagungswesen und überzeugt mit nachhaltigen Bau-Entscheidungen. Die Green Meeting-Destination punktet ab Frühsommer 2016 mit 1.234 Quadratmetern an zusätzlichen modularen Flächen und mit seiner bewährten einmaligen Lage inmitten der Tiroler Alpen.

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DER DELOITTE.RADAR, eine Studie zur Attraktivität des Wirt-

schaftsstandorts Österreich, wurde heuer zum zweiten Mal erstellt. Das Gesamtergebnis ist besorgniserregend: Der Index über die sieben bewerteten Standortfaktoren ist von 3,14 im Vorjahr auf 3,00 von fünf Punkten gesunken. Hintergrund ist das mangelnde Vertrauen der Wirtschaftseliten in die Qualitäten des Standorts. Dieses ist auf die vielen ungelösten Probleme zurückzuführen, auf die Deloitte schon in der ersten Ausgabe des Radars aufmerksam gemacht hat. Auch heuer hat Deloitte internationale Studien und Standort-Rankings – etwa den Global Competitiveness Index des World Economic Forum, den World Competitiveness Index des International Institute for Management Development oder den Better Life Index der OECD – analysiert. Das Ergebnis: Der Abwärtstrend hält weiter an. Während Österreich 2011 noch in allen relevanten Standort-Rankings unter den Top 20 rangierte, ist dies 2014 nur mehr bei zwei der fünf Indizes der Fall. Die Resultate aus den internationalen Rankings wurden mit eigenen Studien sowie der Erfahrung aus der Beratungsarbeit für 5.000 Kunden aus allen Branchen zusammengeführt und für die Bewertung von sieben relevanten Standortfaktoren herangezogen. Positiv schneidet Österreich derzeit noch in den Bereichen Innovation, Forschung und Technologie, Unternehmensinfrastruktur und Umfeld sowie Lebensqualität ab. Das Gesamtergebnis spricht aber eine klare Sprache: Bei der „Verfügbarkeit von Arbeitskräften“ sehen die Experten aufgrund des ausgeprägten Fachkräftemangels, einer steigenden Jugendarbeitslosigkeit und der nicht ausreichenden Beteiligung von Frauen und älteren Erwerbstätigen eine deutliche Verschlechterung. Problematisch werden auch die Staatsverschuldung, die hohe Abgabenquote, der Reformstau und die Zurückhaltung bei zukunftsweisenden Investitionen bewertet. ◆

© dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss, ESW, Wolf Theiss, Deloitte/APA-Fotoservice/Hinterramskogler, Lidl Österreich, Nikolaihof Wachau, Congress Centrum Alpbach





DIE INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT APPEAR (Austrian

Partnership Programme in Higher Education and Research for Development) fördert die Steigerung der Qualität von Lehre, Forschung und Hochschulmanagement. Dafür arbeiten wissenschaftliche Einrichtungen in 16 Partnerländern des Südens und Ostens mit österreichischen Universitäten zusammen. „In den vergangenen fünf Jahren sind durch APPEAR viele innovative Kooperationen entstanden. Wir setzen das Programm daher bis 2020 mit einer Gesamtfördersumme von zwölf Millionen Euro fort“, freut sich Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency, der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Als Beispiele für gelungene Kooperationen führt Ledolter die Erforschung von Malaria-Medikamenten auf Basis von Pflanzen in Burkina Faso an oder auch Studien in Äthiopien, die Menschen mit Behinderungen das Studieren erleichtern. ◆



Die Bewertung des Weinvirtuosen

Robert Parker hält wieder eine Sensation bereit: Erneut nehmen zwei Weine des Nikolaihof Wachau bei einer der international angesehensten Weinbewertungen Österreichs Spitzenpositionen ein. Nach dem 100-Punkte-Erfolg für den 1995er Riesling Vinothek im Vorjahr könnte nun dessen Nachfolger, der 1997er Vinothek, mit 97 Punkten brillieren.

AUSZEICHNUNG

GROSSINVESTITION IN DEN USA

IFLR Award 2015 für WOLF THEISS

Auftrag in Pittsburgh für Salzburger Unternehmen





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Das Salzburger Unternehmen Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW) hat in den USA eine Großinvestition getätigt: Am Firmengelände der 100-prozentigen

WOLF THEISS wurde bei der

Tochterfirma MCC International in Pennsylvania wurde eine neue Halle zur

Verleihung der International

Wärmebehandlung der dort selbst produzierten und weltweit verkauften

Financial Law Review (IFLR)

Stahlprodukte errichtet. Das Pongauer Unternehmen ESW mit Stammsitz in

European Awards 2015 zum sechs-

Tenneck bei Werfen steckte mehr als 5,5 Mio. US-Dollar (4,4 Mio. Euro) in das

ten Mal mit dem Preis „Best Law

Projekt. „Künftig können wir in der Halle auf einer Fläche von 1.500 Quadrat-

Firm in Austria“ ausgezeichnet. Die

metern die Wärmebehandlung der Walzringe im eigenen Haus durchführen. Für

internationale Anwaltssozietät hat

unseren Standort

in den vergangenen Jahren bereits

bedeutet dies Know-how-

zahlreiche Awards der Fachzeit-

Integration direkt ins

schrift erhalten und wurde in den

Unternehmen, Kostenredu-

letzten Jahren auch zur „Czech

zierung durch optimierte

und Hungarian Law Firm of the

Logistik sowie eine

Year“ gekürt. WOLF THEISS wurde

Erhöhung von Wertschöp-

1957 in Wien gegründet und zählt

fung und Produktqualität“,

heute zu den führenden Anwalts-

erklärt Rudolf Weinberger,

sozietäten in CEE/SEE.

Vorstand im Eisenwerk Sulzau-Werfen und Mitglied des Aufsichtsrats bei MCC International.

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GEWERBE

GEWERBE

HANDWERKSKÜNSTLER

Aktuell erwirtschaftet das Gewerbe und Handwerk 80,7 Milliarden Euro pro Jahr, beschäftigt über 700.000 Menschen, bildet 43 Prozent aller Lehrlinge aus und steht für mehr als 50 Prozent aller Start-ups pro Jahr.

Laut aktueller Erhebung der KMU Forschung Austria haben die österreichischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe 7,7 Prozent ihres Jahresumsatzes 2014 im Ausland erzielt. Bei einem Gesamtumsatz von 80,6 Milliarden Euro lag das Exportvolumen bei 6,2 Milliarden Euro.

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DAS SIND SEHR beeindruckende Exportleistungen,

© Rainer Sturm, Angela Parszyk, sillilein74/PIXELIO.de

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urteilt Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria. Die Exporte werden allerdings von nur wenigen Unternehmen getragen. Lediglich 16 Prozent der Gewerbeund Handwerksbetriebe waren 2014 auch im Ausland aktiv. Da zeigt sich ein enormes Potenzial, meint Bornett. Das Gewerbe und Handwerk zeichnet sich durch qualitativ hochwertigste Produkte und Dienstleistungen mit generell sehr guten Chancen auf internationalen Märkten aus. Diese Chancen werden aber sowohl regional als auch branchenspezifisch sehr unterschiedlich genutzt. Im Bundesländerranking führt Vorarlberg, wo 42 Prozent der Betriebe Umsätze mit ausländischen Kunden realisierten. Demgegenüber waren etwa in der Steiermark nur sieben Prozent der Betriebe exportorientiert. Die Exportquote der exportierenden Unternehmen betrug in Kärnten 37,4 Prozent, im Burgenland hingegen nur elf Prozent. Bezogen auf alle Gewerbeund Handwerksbetriebe (auch nichtexportierende) lag die durchschnittliche Exportquote in Vorarlberg bei 16,3 Prozent, im Burgenland bei drei Prozent. Eine noch größere Bandbreite zeigt sich nach Branchen: So erwirtschafteten 76 Prozent der Kunststoffverarbeiter 35,9 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Im Bekleidungsgewerbe exportierten hingegen lediglich 23 Prozent der Betriebe, bei den Tischlern waren es 18 und bei den Bäckern nur sechs Prozent. Der Anteil exportierender Unternehmen und die Exportquote differieren auch stark nach Unternehmensgrößen.

Von den größeren Gewerbe- und Handwerksbetrieben (mit 20 und mehr Beschäftigten) waren 38 Prozent exportorientiert, von den Kleinstbetrieben (mit weniger als zehn Beschäftigten) hingegen nur 15 Prozent. In vielen Kleinstund Kleinbetrieben mangelt es weniger an exportfähigen Produkten und Leistungen, sondern eher am Selbstvertrauen beziehungsweise den notwendigen Ressourcen, vermutet Walter Bornett. Unternehmen, deren Angebot noch nicht attraktiv genug für einen internationalen Marktauftritt ist, empfiehlt Bornett die Kooperation mit Innovationsexperten wie aus dem Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR).

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GEWERBE UND HANDWERK: OFFENSIVE FÜR MEHR BETRIEBE IM EXPORT „Die zuletzt veröffentlichten Zahlen der KMU Forschung Austria zeigen, dass die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe einen Fuß in der Tür des heimischen Exports haben. Wir wollen aber, dass die Exporttür weiter aufgestoßen wird, und planen daher eine Offensive, damit mehr Gewerbe und Handwerksbetriebe ihren Erfolg im Ausland suchen“, betonte die Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk, Renate Scheichelbauer-Schuster. Rund 7,7 Prozent ihres Umsatzes haben die Betriebe der Sparte im Ausland erwirtschaftet, eine Steigerung im langjährigen Schnitt um rund 50 Prozent, den bisher lag dieser Wert bei rund fünf Prozent. Trotzdem gelte es nun Anreize zu setzen, damit mehr innovative Betriebe von der Exportinitiative go international profitieren können und sich am Weltmarkt etablieren. „Mit einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro im Ausland weisen die Gewerbe- und Handwerksbetriebe solide Zahlen aus. Bei einem Gesamtvolumen von 127,9 Milliarden Euro der heimischen Wirtschaft gilt es weitere Potenziale zu heben, denn starke Werte im Export bedeuten eine zusätzliche Konjunkturstütze“, so die Gewerbe- und Handwerksobfrau. Waren 2005 lediglich fünf Prozent der Betriebe im Export aktiv, sind es aktuell 16 Prozent. „Aus

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GEWERBE

GEWERBE

und effizient auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren, ist Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria und Aufsichtsrat der Austrian Cooperative Research, überzeugt. Von den insgesamt 13.965 neuen Arbeitsplätzen fielen lediglich 1.884 (13,5 %) in die Kategorie „geringfügig Beschäftigte“. Die Anzahl der Normalarbeitsverhältnisse stieg von 645.206 auf 657.288 (+12.081). Größter Arbeitgeber im Gewerbe und Handwerk sind nach wie vor die gewerblichen Dienstleister mit mehr als 116.000 Beschäftigten. Zu dieser sehr heterogenen Gruppe zählen etwa die Personenbetreuung und -beratung sowie Personal- und sonstige Wirtschaftsdienstleistungen. Bei den „klassischen“ Handwerksbranchen führt das Baugewerbe mit rund 78.700 Beschäftigten vor den chemischen Gewerben, Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigern (rund 56.300  Beschäftigte) sowie den Metalltechnikern JOBMOTOR GEWERBE UND HANDWERK (rund 45.600 Beschäftigte). Laut Beschäftigungsstatistik der Wirtschaftskammer hatDie gewerblichen Dienstleister lieten im Jahresdurchschnitt 2014 mehr als 2,5 Millionen gen mit 6.503 neuen Arbeitsplätzen Beschäftigte ihren Arbeitsplatz in der gewerblichen Wirt(+5,9 %) auch beim Beschäftigungsschaft, davon knapp 720.000 (28,6 %) in einem Gewerbewachstum an der Spitze, gefolgt von und Handwerksbetrieb – um rund 14.000 mehr als im den chemischen Gewerben, DenkVorjahr. Das Beschäftigungswachstum lag im Gewerbe mal-, Fassaden- und Gebäudereiniund Handwerk mit zwei Prozent deutlich über jenem der gern (+5.889  Beschäftigte bzw. gewerblichen Wirtschaft insgesamt (+0,3 %). 11,7  %). Deutliche Zuwächse verDiese – trotz schwieriger wirtschaftlicher und politischer zeichneten weiters Mechatroniker Rahmenbedingungen – positive Entwicklung basiert nicht (+775 Beschäftigte), das Bauhilfsgewerbe (+755), Kunstzuletzt auf der Innovationskraft der Unternehmen. Die stoffverarbeiter (+591), Metalltechniker (+280), das Nahüberwiegend kleinen Betriebe von Gewerbe und Handrungs- und Genussmittelgewerbe (+263), die Fleischer werks können aufgrund ihrer Kundennähe sehr schnell (+220) sowie die Gärtner und Floristen (+128). Demgegenüber gingen im Baugewerbe rund 900 und bei den Tischlern mehr als 700 Arbeitsplätze verloren. Für Walter Bornett belegen diese Mit einem Umsatz von 6,2 Milliarden Zahlen die enorme Bedeutung einer vielfältigen Branchenstruktur: Je heteEuro im Ausland weisen die Gewerbe- und rogener die Wirtschaftslandschaft, Handwerksbetriebe solide Zahlen aus. umso stabiler und krisenresistenter ist ING. RENATE SCHEICHELBAUER-SCHUSTER, OBFRAU eine Volkswirtschaft. DER BUNDESSPARTE GEWERBE UND HANDWERK unserer Sicht eine echte Erfolgsstory, aber die Zahl soll weiter steigen: In den kommenden vier Jahren peilen wir einen Wert von 20 Prozent der Betriebe an, die im Außenhandel aktiv sind. Damit sollte der Anteil am Umsatz auf etwa zehn Prozent steigen. Das sind echte Benchmarks, die wir erreichen wollen. Unsere Produkte und Dienstleistungen sind qualitativ hochwertig und innovativ. Dies müssen wir mehr in den Vordergrund rücken“, so Scheichelbauer-Schuster. Im Fokus sind dabei folgende Branchen: Kunststoffgewerbe, Mechatroniker, Nahrungs- und Genussmittel, Bekleidungsgewerbe, aber auch bisher weniger aktive Branchen. Es gelte jedoch nicht nur die traditionellen Mittelbetriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern in den Export zu bekommen, sondern auch Kleinbetriebe mit weniger Mitarbeitern seien gefragt, sich am internationalen Markt zu behaupten. Dies betont auch Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, der darauf verweist, dass es weniger an exportfähigen Produkten und Leistungen mangle als vielmehr am Selbstvertrauen und den notwendigen Ressourcen. Im Rahmen eines Maßnahmenpakets gelte es nun auszuloten, wo konkret anzusetzen sein. Etwa durch Kooperationen mit Innovationsexperten, Unterstützung des Besuchs wichtiger Branchentreffs, von Kongressen und Messen sowie die Teilnahme an Forschungskooperationen.

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Das Gewerbe und Handwerk ist Österreichs größter Arbeitgeber, und dennoch sind seine Leistungen der breiten Öffentlichkeit wenig bewusst.

FACHKRÄFTE GESUCHT Laut Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria sind derzeit 26 Prozent der zum Gewerbe und Handwerk zählenden Unternehmen trotz allgemein gedämpfter Nachfrage sehr gut ausgelastet und leiden unter Fachkräftemangel. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften dürfte aktuell bei mindestens 14.000 liegen, schätzt Walter Bornett. Und das, obwohl der mit etwa 720.000 Beschäftigten größte Arbeitgeber Österreichs auch der mit Abstand wichtigste Ausbildungssektor ist: Per 31. Dezember 2014 wurden in 17.891 Gewerbe- und Handwerksbetrieben 49.183 Lehrlinge ausgebildet. Das Gewerbe und Handwerk stellt damit 56  Prozent aller Ausbildungsbetriebe und

43 Prozent aller Lehrplätze. Das derzeitige Lehrlingsangebot reicht aber offensichtlich nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken. Die Absolvierung einer Lehrausbildung bietet enorme Karrierechancen bis zur Selbstständigkeit als Unternehmerin oder Unternehmer in unglaublich vielen zukunftsträchtigen Berufsfeldern, ist Bornett überzeugt. Zu den Branchen mit überdurchschnittlich hohem Fachkräftebedarf zählen zum Beispiel Dachdecker, Spengler, Elektrotechniker, Gärtner, Steinmetze, Tischler, Installateure, Friseure, Bodenleger, Hafner, Bäcker und Fleischer. Nach Bundesländern haben Vorarlberg, Salzburg, Tirol und Kärnten den höchsten Fachkräftebedarf. ◆

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BETRIEBSANSIEDLUNGEN

BETRIEBSANSIEDLUNGEN

REKORDERGEBNIS

ABA-BILANZ: DEUTSCHLAND NUMMER EINS, MEHR ANSIEDLUNGEN AUS ITALIEN SOWIE ZENTRAL-, OST- UND SÜDOSTEUROPA

Der Betriebsansiedler ABA betreute im vergangenen Jahr 276 internationale Investoren und schaffte damit ein Spitzenjahr. Dieser Erfolg führt zu mehr Investitionen und Arbeitsplätzen in Österreich.

Wichtigstes Investorenland mit 88  Ansiedlungen ist Deutschland, das Plus lag bei vier Prozent. „Erfreulicherweise waren darunter wieder einige größere Investitionen im zweistelligen Millionenbereich, daher liegt die mit den deutschen Ansiedlungen verbundene Investitionssumme in Höhe von 274,5 Millionen Euro rund 40 Prozent über dem Vorjahreswert von 196,7  Millionen“, so ABA-Geschäftsführer René Siegl. „Sehr positiv“ sei auch der Aufwärtstrend bei den Betriebsansiedlungen aus Italien, er brachte 2014 das beste Ergebnis seit ABA-Bestehen: Insgesamt 43 italienische Unternehmen haben sich im Vorjahr mit Unterstützung der ABA in Österreich niedergelassen – fünfmal so viele wie vor zehn Jahren und 23 Prozent mehr als 2013 (35). Markant ist auch das zunehmende Interesse aus dem CEE- und SEE-Raum: Mit 74 Unternehmen zeichnet diese Gruppe für rund 27 Prozent aller ABA-Ansiedlungen verantwortlich. „Viele Unternehmen, die sich bei uns ansiedeln, schätzen die Drehscheibenfunktion in Richtung Zentral-, Südostund Osteuropa. Dazu kommen langfristige Erfolgsfaktoren wie die qualifizierten Fachkräfte und unsere Stabilität und Rechtssicherheit, was gerade in einem schwierigen geopolitischen Umfeld eine besondere Stärke ist“, erläutert Wirtschaftsminister Mitterlehner. „Darüber hinaus punkten wir mit der guten Lebensqualität und einer hohen Energieversorgungssicherheit“, so Mitterlehner.

diesem Sinne haben wir eine Steuerreform erarbeitet, forcieren die Entbürokratisierung und verbessern die Fachkräfte-Ausbildung. Gerade das Angebot an Spitzen- und Fachkräften wird im Wettbewerb immer entscheidender. Als neue Maßnahme erhöhen wir die Forschungsprämie ab 2016 von zehn auf zwölf Prozent“, erläutert Mitterlehner. Weiter verstärken will Mitterlehner die Umsetzung der Standortstrategie Leitbetriebe sowie die Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

F&E-INVESTITIONEN GESTIEGEN, NEUE FORSCHUNGSPLATZ-KAMPAGNE GESTARTET Derzeit betreut die ABA-Invest in Austria 737 internationale Unternehmen mit konkretem Ansiedlungsinteresse, das sind um sechs Prozent mehr als zur selben Zeit vor einem Jahr.

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DIE ZUM WIRTSCHAFTSMINISTERIUM ressortierende Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria konnte im Jahr 2014 gemeinsam mit den Regionalgesellschaften 276 neue internationale Unternehmen in Österreich ansiedeln. „Das ist ein Plus von mehr als 21 Prozent und stellt das bisher beste Ergebnis in der 33-jährigen Firmengeschichte dar“, teilt ABA-Eigentümervertreter Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit. Zusätzlich zum Rekordwert bei den Ansiedlungen haben sich auch die weiteren Erfolgsparameter deutlich verbessert: Die Investitionssumme erhöhte sich um knapp sieben Prozent auf 371 Millionen Euro, während die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze gegenüber dem Vorjahr um 79 Prozent auf 2.645 gestiegen ist. „Das gestiegene Vertrauen internationaler Investoren ist ein positives Signal, muss aber vor allem ein Ansporn für weitere Reformen sein. Denn die internationale Konkurrenz wird härter, daher müssen wir die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts schrittweise verbessern“, sagt Mitterlehner. „In

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Besonders erfreulich ist der deutliche Ansiedlungszuwachs bei Unternehmen, die hierzulande Forschung und Entwicklung betreiben (13 gegenüber vier im Jahr 2013). Seit dem Start der Marketingkampagne „Forschungsplatz Österreich“ haben 72 internationale Unternehmen F&E-relevante Investitionen in Österreich getätigt. Sie schufen 1.442 zusätzliche Arbeitsplätze und investierten 282 Millionen Euro. Für Staatssekretär Harald Mahrer ist dies ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit der angesiedelten Betriebe, die „qualitative, nachhaltige Arbeitsplätze mit Zukunftsperspektiven schaffen“. In diesem Zusammenhang will Mahrer auch die Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft weiter verstärken: „Unsere Kampagne ‚Forschungsplatz Österreich‘ trägt Früchte. Die neuen Zahlen sind ein klarer Auftrag, die erfolgreiche und international sichtbare Initiative zu verlängern. Damit wollen wir die F&E-Investitionen internationaler Unternehmen erhöhen und die Ansiedlung von Leitbetrieben und Kompetenzzentren weiter forcieren. Österreich soll ein bedeutender Forschungs-Hotspot werden.“ Vier neue Werbesujets, die die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft illustrieren, werden in den nächsten Monaten in internationalen Wirtschafts- und Wissenschaftsmagazinen erscheinen und sollen verstärktes Interesse am Innovationsstandort Österreich wecken.

BUNDESLÄNDER-RANKING: WIEN VOR KÄRNTEN, NÖ UND SALZBURG GLEICHAUF Auch 2014 siedelte sich mit 131 die Mehrzahl der internationalen Unternehmen in der Hauptstadt Wien an (2013: 104). Stärkstes Bundesland nach Wien war Kärnten mit 38 Betriebsansiedlungen vor Niederösterreich und Salzburg mit je 20. 18 der von der ABA und den Regionalgesellschaften betreuten Firmengründungen wurden in Oberösterreich, 16 in der Steiermark, 14 in Tirol, zehn in Vorarlberg und neun im Burgenland angesiedelt.

SIEMENS VILLACH BEI DER PRODUKTIVITÄT GLEICHAUF MIT WERKEN IN JAPAN UND DEN USA © I-vista/pixelio.de

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Das deutsche Unternehmen Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter, ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Energieübertragungslösungen und Pionier bei Infrastrukturlösungen, etwa im Schienenverkehrsbereich mit dem weltweiten Headquarter für Urban Trans-

port in Wien, sowie bei Automatisierungs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medi zinischer Geräte wie Computertomografen und Magnetresonanztomografen sowie in der Labordiagnostik und klinischen IT. Insgesamt arbeiten für Siemens in Österreich rund 10.400 Menschen. Mit österreichweit sechs Werken und einer Niederlassung in jedem Bundesland beschäftigt das Unternehmen in diesem Land rund 6.600 weitere lokale Lieferanten und Geschäftspartner. Siemens Österreich nimmt von Wien aus auch die Geschäftsverantwortung für 18 weitere Länder im Raum CEE (Central Eastern Europe) wahr. In einigen Divisionen des Unternehmens geht die Geschäftsverantwortung über diesen Verantwortungsbereich hinaus. Die Zuständigkeiten umfassen hierbei die Schweiz, die Tschechische Republik und die Türkei. ◆

ANSIEDLUNGS-BEISPIELE ◆ Schäflein Logistics aus Baden-Württemberg hat in Hallein ein Logistikcenter mit 40 Beschäftigten errichtet. Den Schritt des Unternehmens nach Österreich begründet Achim Schäflein, Vorstandsvorsitzender der Schäflein AG, so: „Österreich hat viele Schlüsselindustrien wie Automobilzulieferer und Maschinen- und Anlagenbauer sowie eine gute Anbindung auch an osteuropäische Länder.“

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◆ Der frühere Unternehmensberater Peter Stebe gründete mit Kollegen das Start-up nextSociety in New York, um eine neue Networking-App zu entwickeln. In Wien haben die Gründer nun ihr globales Entwicklungszentrum angesiedelt. „Die österreichische Szene ist jung und frisch, mobil und attraktiv. Und die Lebensqualität ist eine der besten weltweit“, sagt Stebe, der sich nach Gesprächen mit der ABA für den Standort Wien entschieden hat. „Österreich wird als Forschungsstandort bei amerikanischen Investoren sehr geschätzt. Die Zusammenarbeit mit unserem österreichischen Partner brachte tolle erste Ergebnisse.“ ◆ Poly-Clip errichtete in Oberösterreich eine Produktionsstätte für Metall- und Kunststoffclips und die dazugehörigen Maschinen. Das deutsche Unternehmen investiert fünf Millionen Euro und wird in der Anfangsphase 15 Mitarbeiter beschäftigen.

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PAPIERINDUSTRIE

PAPIERINDUSTRIE

Papier ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken: Aufgabenhefte, Baustoffsäcke, City-Fahrscheine, Küchenrollen, Meldezettel, Umzugskartons, Tapeten, Urkunden, Wellpappe-Boxen für Obst oder Zeitungen.

ÖSTERREICHISCHE PAPIERINDUSTRIE LIEGT ÜBER EU-DURCHSCHNITT Die österreichische Papierindustrie verzeichnete 2014 eine geringe Produktionssteigerung von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei einer Produktion von 4,9 Millionen Tonnen Papier. Damit war das Jahr für viele Unternehmen positiv und besser als der EU-Durchschnitt. Langfristig hängt die Wettbewerbsfähigkeit aber stark von der Entwicklung der Holz- und Energiepreise ab, diese beiden Faktoren verzeichneten 2014 kurzfristige Preissenkungen, die für das gute Ergebnis mitverantwortlich waren. Der Umsatz war 2014 mit minus 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht rückgängig und lag bei 3,8 Milliarden Euro.

PRODUKTIONSENTWICKLUNG ÜBERDURCHSCHNITTLICH Besonders gut entwickelt haben sich die Spezialpapiere. Diese legten um 2,4 Prozent auf 280.000 Tonnen zu. Ebenfalls leicht stieg die Produktion bei grafischen Papieren um 0,5 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen und bei Verpackungspapieren auf 1,9 Millionen Tonnen (+0,4 % im Vergleich zu 2013). Die Zellstoffproduktion sank 2014 um 2,2 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen bedingt durch Anlagenumbauten. Das hatte auch Rückgänge beim Holzeinsatz (–4 % auf 8 Mio. t) und Energieverbrauch (–3,6 % auf 15.000 GWh) zur Folge. Die Strompreise waren 2014 zwar rückläufig, dafür müssen die Unternehmen aber Aufschläge für Ökostromförderung und zukünftig wahrscheinlich auch durch das Energieeffizienzgesetz in Kauf nehmen. Die Investitionen beliefen sich gesamt auf 155 Millionen Euro. Große Projekte wurden etwa in Gratkorn oder Frohnleiten umgesetzt.

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BLATT FÜR BLATT ZUM ERFOLG Die österreichische Papierindustrie blickt auf ein gutes Jahr 2014 zurück. Langfristig sieht die Branche die größte Herausforderung in der Entwicklung der Energie- und Holzpreise. In Zukunft möchte sie ihre Vorreiterrolle als nachhaltige Industriebranche durch die optimale Nutzung des Wertstoffs Holz ausbauen.

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AUFGRUND DES WASSER- und Holzreichtums besitzt Österreich eine lange Tradition in der Papiererzeugung. Die erste Papiermühle wurde 1321 in Leesdorf bei Baden (Niederösterreich) gegründet, im 16. Jahrhundert war die Papiermacherei bereits in ganz Österreich verbreitet. Ab 1950 nahm die Papierindustrie einen starken Aufschwung: Im Zuge von Strukturbereinigungen wurden

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zahlreiche kleinere Betriebe geschlossen, die einzelnen Unternehmen spezialisierten sich auf bestimmte Papiersorten. Vor allem in den 90er-Jahren wirkte sich die Internationalisierung auf Österreich aus. Ausländische Beteiligungen an österreichischen Unternehmen stehen solchen österreichischer Unternehmen im Ausland gegenüber. Gründe für die Internationalisierung sind vor allem die

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ENERGIE- UND KLIMAZIELE GEFÄHRDEN HOLZVERSORGUNG Sicherung der Rohstoffversorgung und der Absatzmärkte. Die Papierindustrie ist ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier, die in Österreich rund 250.000 Menschen beschäftigt und einen jährlichen Produktionswert von rund elf Milliarden Euro erzielt. In Europa werden heute zirka 100 Millionen Tonnen Papier produziert, davon rund fünf Millionen in über 20 Unternehmen in Österreich. Von diesen Betrieben sind knapp die Hälfte große Papiererzeuger, die mehr als 100.000 Tonnen jährlich herstellen. Österreichs Produkte sind weltweit gefragt - nicht umsonst werden über 85 Prozent der in unserem Land erzeugten Papierprodukte ins Ausland exportiert. Die Verflechtung der heimischen Papierindustrie mit internationalen Firmen ist groß und liegt bei über 80 Prozent.

Der Holzeinsatz 2014 reduzierte sich hauptsächlich wegen eines Kesselschadens im Zellstoffwerk Pöls um vier Prozent auf acht Millionen Festmeter (m³). Infolgedessen und durch ein Schadholzereignis, das ungeplant Holzmengen freisetzte, konnte die Importquote auf 35 Prozent gesenkt werden. Bei Vollauslastung der Werke würden jedoch sowohl Holzmenge und Importanteil wieder steigen. 2014 wurden nur 17 Millionen von den projektierten 22 Millionen Festmetern geerntet, deshalb muss die Holzernte in den kommenden Jahren entsprechend vorangetrieben werden. Zudem wird bei Holz die Konkurrenz zur rein thermischen Verwertung zu einer immer größeren Herausforderung. Rundholz fließt in großen Mengen in Biomassekraftwerke, während Sägenebenprodukte wie Hackschnitzel

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PAPIERINDUSTRIE

PAPIERINDUSTRIE

PAPIERINDUSTRIE IST VORREITER BEI KLIMASCHUTZ UND ENERGIEEFFIZIENZ Die Branche zählt selbst zu den größten und effizientesten Erzeugern von Ökostrom, ist aber von der Ökostromförderung ausgeschlossen. Insgesamt setzt sie über 60 Prozent biogene Brennstoffe ein und erzeugt damit jährlich 1.700 Gigawattstunden Ökostrom. Auf der anderen Seite zahlt sie als energieintensive Industrie fünf Millionen Euro in den Ökostromfördertopf und wird dadurch mehrfach durch das Ökostromförderregime benachteiligt. Weitere Zusatzkosten auf Energie befürchtet die Papierindustrie nun durch das Energieeffizenzgesetz. „Die Papierindustrie ist Vorreiter von effizientem Energieeinsatz, dadurch sind

Einsparungspotenziale schon in hohem Maße realisiert. Trotzdem sind wir sehr daran interessiert, weiterhin freiwillige Einsparmaßnahmen umzusetzen und deren Anrechenbarkeit für unsere Energieversorger mit diesen zu vereinbaren. Allerdings muss die Rechtsunsicherheit bezüglich der Bewertung der Industriemaßnahmen endlich bereinigt werden. Dazu ist ein konstruktiverer Dialog zwischen Politik und Wirtschaft notwendig“, stellt Oberhumer fest. Die hohe Energieeffizienz findet auch in den CO₂Emissionen ihren Niederschlag: Seit 1990 hat die Papierbranche die CO₂-Emissionen pro Tonne Produkt um circa 40 Prozent senken können, weitere Einsparungen, wie es die EU fordert, sind – wenn überhaupt – nur mit enormem

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Papier ist ein Hightech-Produkt mit sehr vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Um neuen, sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden, wird in der österreichischen Papier- und Zellstoffindustrie Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Neben der produktbezogenen Forschung und Entwicklung wird eine Reihe kooperativer Forschungsprojekte von betriebsübergreifendem Interesse durchgeführt. Die Forschungsarbeit zeichnet sich durch enge Kooperation mit Universitätsinstituten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus. Zur Beantwortung spezieller Fragestellungen werden Unternehmen des Maschinenbaus sowie der Zulieferindustrie beigezogen. Hier ein Auszug einiger Forschungsprojekte:

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◆ Komplexbildner (HFA)

Die Vereinigung der österreichischen Papierindustrie, Austropapier, präsentierte am 29. April 2015 den Branchenbericht 2014/15.

immer öfter in die Pelletsherstellung gehen. „Die politischen Energie- und Klimaziele gefährden zunehmend die Rohstoffversorgung der Papier- und Zellstoffwerke, indem sie die Verbrennung von Holz fördern. Klagenfurt plant mit zwei Biomasseheizkraftwerken einen weiteren Schritt in diese falsche Richtung. Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz, aber Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sollten immer im Vordergrund stehen“, gibt Christian Skilich, Vizepräsident der Austropapier, zu bedenken. Bereits seit Längerem appelliert die Papierindustrie unter dem Motto „Veredeln statt Verbrennen“ dafür, Holz zuerst

◆ Druckqualität (TU Graz – Institut für Papier- und Zellstofftechnik) Oberflächenbasierende Fehlstellen in der Farbübertragung werden analysiert, um die Ursachen von Druckfehlern zu identifizieren und in Zukunft vermeiden zu können.

◆ Chromophore (Universität für Bodenkultur Wien) zu Produkten wie Papier zu verarbeiten und erst nachfolgend thermisch zu verwerten. Das bringt positive Effekte für die CO2-Bilanz, die Wertschöpfung sowie die Arbeitsplätze. „Das Ökostromgesetz räumt der sogenannten kaskadischen Nutzung zwar auf dem Papier den Vorrang ein, muss aber endlich auch in die Realität umgesetzt werden“, fordert deshalb Max Oberhumer, Vizepräsident und Energiesprecher der Austropapier.

Analyse der chemischen Reaktionen, die zur Bildung von farbgebenden Substanzen, sogenannten Chromophoren, führen. Ziel des Projekts ist es, dem Prozess der Verbgilbung in Zukunft besser entgegenwirken zu können.

◆ Enzymanwendung (Universität für Bodenkultur Wien) Die Wirkung unterschiedlicher Enzyme wird untersucht, um neue Anwendungsmöglichkeiten für diese in der Papier- und Zellstoffherstellung zu finden.

◆ BAOPAP (Holzforschung Austria) Die Wirkung unterschiedlicher Oberflächenbeschichtungen auf die Bildung von Ablagerungen in Papiermaschinen wird untersucht. Ziel ist das Finden eines geeigneten Beschichtungsmaterials, welches unter den Bedingungen der Papierherstellung stabil und langfristig wirksam ist.

◆ Tribosystem Schaber/Walze (AC2T)

« 2014 war für viele Unternehmen gut, häufig bedingt durch

kurzfristige Preissenkungen bei Holz und Energie. Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit ist aber weiterhin stark von der Entwicklung der klima- und energiepolitischen Ziele abhängig, die sich stark auf Energie- und Rohstoffkosten auswirken.

»

ALFRED HEINZEL, PRÄSIDENT DER AUSTROPAPIER

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Ziele: Identifizieren von neuen technisch geeigneten und gesetzeskonformen Alternativkomplexbildnern als Ersatz von EDTA und DTPA. Bessere Kenntnis der Prozessbedingungen und Optimierung des Einsatzes von Komplexbildnern. Beschleunigung des Abbaus von ausgewählten Komplexbildnern.

Wissenschaftliche Grundlagen für das Tribosystem Schaber/Walze werden erarbeitet, um dieses hinsichtlich der Werkstoffauswahl und des Energieeinsatzes optimieren zu können.

◆ FORENT (TU Graz – Institut für Papier- und Zellstofftechnik) Die Einflüsse unterschiedlicher Retentionsmittel auf Flockung, Formation und Retention unterschiedlicher Faserstoffsuspensionen werden untersucht, um Optimierungen hinsichtlich der eingesetzten Moleküle und deren Konzentration zu ermöglichen.

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2014 war für die meisten Unternehmen ein gutes Jahr. Langfristig werden aber die Energie- und Holzpreise ausschlaggebend für die Wettbewerbsfähigkeit sein. Ihre Zukunft sieht die Papierindustrie als nachhaltige Industriebranche durch die optimale Nutzung des Wertstoffs Holz.

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Kostenaufwand möglich. „Das 40-Prozent-Reduktionsziel der EU ist standortpolitisch extrem gefährlich. In Europa müssen Industriepolitik und Klimapolitik endlich in Einklang gebracht werden. Deindustrialisierung ist der falsche Weg, Emissionen einzusparen. Um international weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, ist es unumgänglich, dass der Papierindustrie ihre Gratiszuteilung und damit der Carbon-Leakage-Status erhalten bleibt. Wachstum muss weiterhin möglich sein!“, appelliert Oberhumer.

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MIT NACHHALTIGKEIT PUNKTEN Die österreichische Papierindustrie blickt aber trotz aller Herausforderungen positiv in die Zukunft. „Wir sehen unser Potenzial im Bereich der ganzheitlichen Nutzung des Rohstoffs Holz. Durch das Know-how im Bereich der Biomasse hat die Papierindustrie das Potenzial, den Wertstoff Holz mit Produkten wie hochwertigen Chemikalien oder Brennstoffen optimal zu nutzen“, ist Alfred Heinzel überzeugt. ◆

© Rainer Sturm, Günter Rehfeld, I-vista/pixelio.de, Heinzel Group, Austropapier/APA-Fotoservice/Schedl, BMLFUW/Alexander Haiden, Bernhard Kern

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Für das Vorstandsteam der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich stehen langfristig stabile Kundenbeziehungen, qualitatives Wachstum und der nachhaltige Erfolg der Kunden im Mittelpunkt. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen wir Sie mit Kompetenz und individuellen Lösungen beim Nutzen von Zukunftschancen. Dabei setzen wir auf moderne Finanz- und Wirtschaftsdienstleistungen, die sich an den aktuellen Bedürfnissen und den künftigen Entwicklungen unserer Kunden orientieren.

Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor Dr. Heinrich Schaller, Generaldirektor-Stellvertreterin Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Mag. Markus Vockenhuber, Mag. Reinhard Schwendtbauer, Dr. Georg Starzer, Mag. Stefan Sandberger

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich

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TOURISMUSARCHITEKTUR IN HOLZ Dass sich Hotelbauten in zukunftsweisender Holzbauweise nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland zunehmender Popularität erfreuen, ist nicht weiter verwunderlich. „Natürlich, behaglich, ressourcenschonend und klimaneutral“ sind Attribute, mit denen der Holzbau in Verbindung gebracht wird.

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Ästhetik in der Tourismusarchitektur: Ob Hotel, Chalet oder Schutzhütte – die technologische Entwicklung im Holzbau und neue Produkte wie die großformatigen Konstruktionselemente von KLH haben dazu geführt, dass Holz immer mehr seinen Platz in der ästhetischen Tourismusarchitektur gefunden hat. Wie wunderbar das Ergebnis sein kann, wenn Tradition auf Moderne trifft, zeigt das im November des Vorjahres eröffnete Hotel „mama thresl“ im Salzburger Land.

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Urban Soul in den Alpen „Die Verbindung von Architektur mit hochwertigem Handwerk, begleitet von Kunst und Lebensfreude“ ist die Philosophie der Architekten der W2 Manufaktur. Dass eine Philosophie in einem so hohen Ausmaß auf ein Projekt übertragen werden kann, erscheint schier unglaublich. Herzlich, frech und nie tierisch ernst geht es im Hotel „mama thresl“ zu – urbaner Lifestyle verbunden mit der Freiheit der Berge.

© KLH

INFO-BOX Weitere Informationen zum Hotel, den Architekten, dem bauausführenden Unternehmen und den KLHMassivholzelementen finden Sie unter: www.mama-thresl.com www.w2manufaktur.at www.hoeck-holzbau.at www.klh.at

In acht Monaten „ready to stay“ Mit Höck Holzbau war ein weiterer Routinier am Werk. In nur sechs Wochen wurden 4.500 Quadratmeter großformatige KLH-Massivholzelemente montiert, in nur acht Monaten das gesamte Projekt fertiggestellt. Mit keinem anderen Baustoff ist eine derartige Rekordzeit möglich, was gerade bei Tourismusprojekten ein entscheidender Faktor ist, um die Saison zu nutzen. ★

KONTAKT KLH Massivholz GmbH 8842 Katsch an der Mur 202 Tel.: +43/3588/8835 Fax: +43/3588/8835-20 [email protected] www.klh.at

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„WIE SEIT LÄNGEREM schon absehbar, hat die Wie-

VIENNA CALLING Ein Nächtigungszuwachs von 6,3 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 ließ Wien im Jahr 2014 die 13-Millionen-Grenze nicht nur knacken, sondern mit insgesamt 13,5 Millionen Gästenächtigungen sehr deutlich überschreiten.

ner Tourismuswirtschaft 2014 wiederum ein Rekordergebnis vorgelegt. Die Nächtigungen haben dabei mit einer Steigerung von 6,3  Prozent erstmals die 13-MillionenGrenze nicht nur erreicht, sondern mit insgesamt mehr als 13,5 Millionen gleich sehr deutlich überschritten. Noch stärker war die positive Dynamik des Netto-Nächtigungsumsatzes der Wiener Hotellerie. Die Dezember-Zahlen dafür liegen zwar noch nicht vor, doch von Jänner bis No-

Lonely Planet, einer der größten internationalen Verlage für unabhängige Reise- und Sprachführer, reiht Wien unter die interessantesten Reiseziele 2015. Wien wurde zusammen mit Metropolen wie Washington, Mailand, Chennai oder Toronto in die Liste aufgenommen.

WienTourismus-Direktor Norbert Kettner erklärt, warum 2014 trotz des großen Rückgangs russischer Gäste ein so starkes Jahr werden konnte: „Der WienTourismus hat immer die Strategie verfolgt, die Abhängigkeit von einem einzelnen Markt so gering wie möglich zu halten, und daher großes Augenmerk auf die Entwicklung von Hoffnungsmärkten und die Erschließung neuer Märkte gelegt. Wie wichtig eine solche Absicherung ist, hat sich 2014 am Beispiel Russland besonders deutlich gezeigt. Von allen 55 Märkten unserer Nächtigungsstatistik haben insgesamt nur sieben ein Minus vor ihrem Ergebnis 2014, aber 24 ein zweistelliges Plus. Generell zeichnet sich bei Wiens Herkunftsländern eine interessante Entwicklung ab: Wir sehen zunehmend kontinuierlich hohe Wachstumsraten bei einer beträchtlichen Zahl von Märkten mit bisher vergleichsweise noch mittelgroßem beziehungsweise geringerem Aufkommen. Beispiele dafür sind etwa einige Länder im Raum CEE und Asien oder Israel. Es bedeutet, dass die ,Reiseschwelle‘ in deren Bevölkerung zusehends abgebaut wird – ein für uns sehr erfreulicher Trend.“

RUSSLAND-RÜCKGANG ALLEIN DURCH DEUTSCHLAND MEHR ALS WETTGEMACHT

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vember 2014 betrug das Wachstum 9,6 Prozent, in absoluten Zahlen wurden 602,3 Millionen Euro erwirtschaftet, und nachdem im Dezember ein Nächtigungshöchststand zu verzeichnen war, darf auch von hervorragenden Umsatzzahlen ausgegangen werden. Apropos Nächtigungshöchststand sei angemerkt, dass im vergangenen Jahr alle Monate mit Ausnahme des März Rekordwerte aufgewiesen haben. Außerdem haben sich die Monate, in denen es mehr als eine Million Nächtigungen in Wien gegeben hat, um einen vermehrt, nämlich den November, sodass es von April bis Dezember eine durchgehende Kette so aufkommensstarker Monate gegeben hat. Großer Dank für dieses erfolgreiche Jahr an alle Akteure im Tourismus unserer Stadt, insbesondere die Hotellerie, die so effizient für das Wohlbefinden unserer Gäste sorgt. Wer Partner wie sie hat, darf sich auch an das ambitionierte Ziel einer Nächtigungssteigerung um 40 Prozent auf 18 Millionen in den kommenden fünf Jahren heranwagen, wie es die Wiener Tourismusstrategie 2020 formuliert“, resümierte Vizebürgermeisterin Renate Brauner das touristische Erfolgsjahr der österreichischen Hauptstadt.

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In Wiens Jahresbilanz 2014 mit 13.524.000 Nächtigungen (+6,3 %), davon 82 Prozent aus dem Ausland, sticht Russland besonders heraus: Es hat mit einem Rückgang um 15 Prozent rund 106.000 Nächtigungen weniger erbracht als 2013, was allerdings allein schon der fünfprozentige Zuwachs im Ausmaß von 137.000  Nächtigungen aus Deutschland überkompensierte. Steigerungen bei den Top-Ten-Märkten gab es auch aus Österreich, der Schweiz, Spanien sowie Frankreich und mit zweistelligen Zuwachsraten aus den USA, Italien und Großbritannien, während Japan unter seinem Ergebnis 2013 blieb. Ebenfalls doppelstellig wuchsen die Nächtigungen aus den Entwicklungsmärkten China (237.000 Nächtigungen, +13 %), Südkorea (156.000, +26 %), Brasilien (128.000, +11 %) und Indien (65.000, +18 %), und wieder im Kommen im wahrsten Sinne des Wortes war Griechenland (94.000, +11 %). Beachtlich ist auch das Wachstum von Ländern wie Polen (189.000, +19 %), Ungarn (182.000 +19 %), Tschechien (146.000, +7 %) und Israel (130.000, +12 %).

BESSERE AUSLASTUNG, UMSATZENTWICKLUNG UND PREISDURCHSETZUNG DER HOTELLERIE Wiens positive Nächtigungsentwicklung im Jahr  2014 wirkte sich in allen Hotelkategorien, ausgenommen die Fünfsternebetriebe, aus. Die durchschnittliche Bettenaus-

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Museen, Kirchen, Theater, Denkmäler, Schlösser, Gebäude aus vielen Stilepochen, Parks und Grünanlagen, Naherholungsgebiete etc.: Wien hat eine unendliche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten zu bieten.

Euro ein Plus von 9,6 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode 2013 erzielt. Damit ist das im Tourismuskonzept Wien 2015 angestrebte Umsatzziel bereits 2014 erreicht worden, bei den Nächtigungen war dies schon 2011 der Fall. Die Erträge der Hotellerie waren deutlich besser als 2013, denn der durchschnittliche „Revenue per available room“ (nicht zu verwechseln mit dem wesentlich höheren Nächtigungspreis) ist in den ersten elf Jahresmonaten 2014 auf 55,3 Euro (+6,5 %) gestiegen. Bei der Preisdurchsetzung hatten die Fünfsternehäuser trotz leicht gesunkener Nächtigungen die Nase vorn, denn sie erhöhten ihren Nettoumsatz pro Nächtigung um 13,6 Prozent und damit stärker als alle anderen Kategorien.

MERCER-RANKING BESTÄTIGT: WIEN IST AUCH 2015 DIE HAUPTSTADT DER LEBENSQUALITÄT Mercer sieht die Stadt Wien auch im Jahr 2015 wieder in ihrer internationalen Vergleichsstudie als die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Bürgermeister Häupl und Vizebürgermeisterin Renate Brauner dazu erfreut in einer ersten Reaktion: „Wien wurde nun bereits zum wiederholten Mal zur Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität gewählt. Das zeigt zum einen, dass die hohen sozialen Standards, die gute Infrastruktur und die kulturellen Angebote, die Wien bietet, international anerkannt sind. Andererseits ist es vor allem auch der Auftrag für uns, diesen erfolgreichen Wiener Weg hin zu einer pulsierenden, lebenswerten und sozial gerechten Metropole künftig fortzusetzen.“ Die Studie vergleicht 230 internationale Großstädte anhand von insgesamt 39 Kriterien, die unter anderem politische, soziale, wirtschaftliche sowie umweltorientierte Faktoren umfassen. Mit Zürich (Rang 2) und München (Rang 4) befinden sich zwei weitere europäische Städte unter den Top fünf. Komplettiert wird die Spitzengruppe von Auckland (Rang 3) und Vancouver (Rang 5). Weltweites Schlusslicht ist Bagdad.

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lastung erhöhte sich auf 56,3 Prozent (2013: 54,7 %), die Zimmerauslastung auf rund 71 Prozent (2013: rund 69 %), obwohl sich Wiens Beherbergungskapazität von Dezember 2013 auf Dezember 2014 um 2.900 Betten auf 61.400 erhöht hat (+4,9 %). Das zeigt, dass die Wiener Hotellerie schon begonnen hat, die starken Kapazitätszuwächse der letzten Jahre zu absorbieren, wenngleich dieser Prozess noch nicht zur Gänze abgeschlossen ist. Vom Netto-Nächtigungsumsatz der Beherbergungsbetriebe liegen noch keine Dezember-Zahlen vor, doch im Zeitraum Jänner bis November 2014 wurde mit 602.275.000

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WIEN ALS EINKAUFSDESTINATION Wien hat kulturell viel zu bieten, tourismustechnisch benötigt die Bundeshauptstadt aber noch die Positionierung Einkaufsdestination als weiteres Standbein. „Wenn die Geschäfte in Wien weiterhin geschlossen bleiben, sehe ich dies als klaren Nachteil unserer Stadt gegenüber anderen internationalen Metropolen, mit denen wir uns in anderen Belangen durchaus vergleichen können. Bei einer Befragung der Touristen in Wien wurde dies ja als eindeutiger Kritikpunkt herausgefiltert. Unsere Gäste wollen an den touristischen Hotspots die Möglichkeit haben, am Sonntag einkaufen zu gehen. Eine Öffnung in Form von Tourismuszonen ist daher unbedingt notwendig“, so Andrea Feldbacher, Obfrau der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien.

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WIEN AUF PLATZ ZWEI IN DER ICCA-KONGRESS-STATISTIK 2014 Die Kongressmetropole Wien verbesserte sich laut der soeben veröffentlichten Statistik der International Congress and Convention Association (ICCA) im Jahr 2014 und landete auf dem weltweit zweiten Platz – nach einem dritten Platz 2013 und zuvor acht Jahren auf Platz eins. Mit 202 einschlägigen Veranstaltungen wurde es nach Paris (214) und vor Madrid (200) gereiht. Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau im WienTourismus, erklärt: „Wir freuen uns sehr über die erneute Top-Platzierung Wiens und gratulieren Paris zum ersten Platz. Der jüngste Erfolg reflektiert auch die Zuwächse, die Wiens Tagungsindustrie im

Jahr 2014 erzielen konnte. Für das Vienna Convention Bureau ist die Erhebung ein wichtiges Trendbarometer und eine Benchmark, die Wiens Position im globalen Umfeld abbildet.“ An vierter Stelle des ICCA-Rankings liegen die Städte Berlin (193), Barcelona (182), London (166), Singapur (142), Amsterdam (133), Istanbul (130) und Prag (118). In der Länderstatistik konnte sich Österreich mit 287 Veranstaltungen auf den elften Platz verbessern. Platz eins nehmen die USA (831) ein, gefolgt von Deutschland (659) und Spanien (578).

KONGRESSTOURISMUS IN WIEN TOP – ABER WIE LANGE NOCH? Der Wiener Tourismusverband bedankte sich erst kürzlich im Rahmen einer prestigeträchtigen Gala im Rathaus bei mehr als 340 Wiener Kongressveranstaltern für deren Beitrag zur Wiener Kongresswirtschaft im Jahr 2014. Der Anteil der durch Kongresse generierten Nächtigungen am gesamten touristischen Aufkommen Wiens betrug im Vorjahr elf Prozent, die Wertschöpfung erreichte rund 900 Millionen Euro, und 17.000 Ganzjahresarbeitsplätze in Österreich konnten durch Wiens Kongresswirtschaft

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Wien ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität. Das wissen auch die zahlreichen Wien-Besucherinnen und Wien-Besucher zu schätzen.

WIENER TAGUNGSINDUSTRIE Im Mai 2015 präsentierten die Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) Petra Stolba und der Präsident des Austrian Convention Bureaus (ACB) Christian Mutschlechner den Meeting Industry Report Austria (mira) mit den Ergebnissen der österreichischen Tagungsstatistik für das Jahr 2014. Die erste gesamtnationale Datenerfassung zeigt ein erfreuliches Bild des vergangenen Tagungsjahres, es konnten Zuwächse in allen drei Segmenten (Kongresse, Firmentagungen und Seminare) verzeichnet werden. Gemeinsam generierten diese im Jahr 2014 rund 2,8 Millionen Nächtigungen. Damit wies die Tagungsbranche wie im Vorjahr einen Anteil von 2,1 Prozent an den gesamten

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Tourismusnächtigungen auf. Das Gesamtaufkommen lag 2014 bei 17.028 Veranstaltungen mit 1,46 Millionen Teilnehmern. Das bedeutet einen Zuwachs von 9,7 Prozent an Veranstaltungen und ein Plus von 2,1 Prozent an Teilnehmern im Vergleich zum Vorjahr. Wien als Flaggschiff der österreichischen Tagungsbranche hielt wie im Vorjahr im Bundesländervergleich die größten Anteile in den Bereichen Kongresse, Firmentagungen sowie Seminare und umfasste mit einem Anteil von 46,2 Prozent einen beachtlichen Teil des Gesamtvolumens der Branche. Im Bereich der Kongresse und Firmentagungen belegten Salzburg (16,1 %) und Tirol (6,8 %) die Plätze zwei und drei.

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KNAPP BILANZIERT MIT REKORDWERTEN

Dem „Smart Cities-Index“ des US-Klimastrategen Boyd Cohen zufolge liegt Wien in Europa aktuell auf Platz drei und reiht sich somit ganz vorne in die Liste der innovativsten, umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Städte ein. Das Ranking bescheinigt der Stadt außerdem eine Vorreiterrolle in Fragen der Stadtentwicklung.

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JEDE STADT WILL KONGRESSTOURISTEN Der Kongresstourismus ist ein hart umkämpfter, so gut wie jede Stadt ringt um den wertvollen Kongresstouristen, der deutlich mehr Geld in der jeweiligen Destination lässt, genauer gesagt 474  Euro pro Kopf und Nächtigung in Wien. Andere Touristen geben durchschnittlich circa 250 Euro aus. „Wiens Vormachtstellung beim Kongresstourismus muss weiterhin ausgebaut werden. Deshalb läuten bei mir die Alarmglocken, wenn ich höre, dass das österreichische Finanzministerium einen Alleingang bei der Besteuerung von Reiseleistungen plant. Dies würde sich für den Bereich der Incoming-Reisebüros (Verkauf von inländischen Reiseangeboten an in- und ausländische Firmen oder Unternehmen, Reisebüros und Reiseveranstalter) sowie Kongresse (MICE – Meetings, Incentives, Conventions

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Erfolgreiches Geschäftsjahr für das Vorstandsteam der KNAPP AG: Christian Grabner, Franz Mathi, Gerald Hofer

und Events) höchst problematisch auswirken und unweigerlich ein Zurückfallen im Kongressstädte-Ranking bedeuten und somit für uns alle: weniger Geld in unseren Kassen und weniger Arbeitsplätze“, so Grießler.

ÄNDERUNG BEI DER BESTEUERUNG Hintergrund: Bis jetzt haben die österreichischen Reisebüros bei der Verrechnung von Dienstleistungen für Unternehmen von ihrem Recht auf Vorsteuerabzug Gebrauch gemacht. Nach einen EuGH-Urteil soll das jetzt nicht mehr möglich sein. „Während andere europäische Länder gar nicht daran denken, dies umzusetzen, bevor es eine einheitliche europäische Regelung dazu gibt, hört man, dass das österreichische Finanzministerium in vorauseilendem Gehorsam bereits an der gesetzlichen Umsetzung arbeitet“, kritisiert der Spartenobmann. Somit würden sich die Kosten für Kongresse in Österreich automatisch erhöhen, während andere europäische Kongressdestinationen weiterhin mit billigeren Angeboten punkten könnten. „Ich fordere somit das Finanzministerium auf, im Sinne der Unternehmerinnen und Unternehmer die drohende Besteuerung nochmals mehr als kritisch zu überdenken und den Kongressstandort Wien in so schwierigen Zeiten wie diesen nicht noch mehr zu belasten, als es die Tourismuswirtschaft aktuell sowieso schon ist. Noch einen Schlag können wir nicht verkraften“, meint Grießler. ◆

© WienTourismus/Christian Stemper, Manfred Horvath, Lois Lammerhuber, F3

gesichert werden. Die Branche wird also gefeiert, jedoch blickt Markus Grießler, neuer Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, durchaus kritisch in die Zukunft des Wiener Kongresstourismus. „Die Wiener Kongresswirtschaft leistet großartige Arbeit. 2014 verzeichnete Wien sein zweitbestes Kongressergebnis mit 3.582 Kongressen und Firmenveranstaltungen, doch das bisherige Rekordergebnis 2012 wurde leider verfehlt. Die dadurch bewirkten Nächtigungen sind gegenüber dem Vorjahr zwar um sechs Prozent gestiegen, liegen aber mit 1.490.695 ebenfalls unter dem Rekord von 2012.“

Die steirische KNAPP AG steigerte im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2014/15 den Umsatz um 20 Prozent auf 466,3 Millionen Euro und erzielte einen Gewinn (EBIT) von 21 Millionen Euro. Das äußerst positive Ergebnis ist Teil der langfristigen Wachstumsstrategie.

Der Intralogistiker KNAPP mit Firmensitz in Hart bei Graz verzeichnete in den letzten vier Jahren ein starkes Wachstum. Mit innovativen Systemlösungen für die Kernbranchen Pharma, Fashion, Retail, Food und Industry hat sich KNAPP am Weltmarkt strategisch gut positioniert. Die Exportquote ist konstant hoch und beträgt 98 Prozent. Europa ist mit einem Umsatzanteil von 75 Prozent erneut die stärkste Absatzregion. Das Vorstandsteam Gerald Hofer, Franz Mathi und Christian Grabner blickt optimistisch in die Zukunft. Für 2015 plant KNAPP sowohl den weiteren Ausbau der steirischen Standorte als auch Investitionen in das internationale Niederlassungs- und Produktionsnetzwerk. Partner für die Pharma-Supply-Chain Mit Innovationskraft und Branchen-Know-how bringt KNAPP neueste Technologie in die Lagerlogistik. Bereits

in den 70er-Jahren war KNAPP für den Pharmagroßhandel ein Entwicklungspartner und Vorreiter für Automationslösungen. Heute bedient KNAPP mit seinem Lösungsportfolio die gesamte Pharma-Supply-Chain – vom Hersteller bis zum Patienten. Ein wichtiger Schritt in Richtung Komplettanbieter war die Beteiligung an der deutschen KHT-Apostore-Gruppe letzten Jahres. Mit neuen Kommissionierautomaten für Apotheken sowie Pharmagroßhändler bietet KNAPP der Pharmabranche zukunftsorientierte Lösungen für nachhaltigen Erfolg. „Im Bereich der Pharma-Supply-Chain konnten wir einen starken Zuwachs verzeichnen, die vielen innovativen Lösungen werden zunehmend honoriert“, betont KNAPPCOO Franz Mathi.

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Wachstumskurs wird fortgesetzt KNAPP startete mit einem sehr guten Auftragsstand in das neue Geschäftsjahr. „Was Zukunftsprognosen angeht, sind wir immer vorsichtig. Sorge bereiten die überbordende Regulierung im Bereich von Arbeitszeitmodellen oder der generelle Verlust des Wettbewerbsvorteils für den Standort, wie die aktuelle IMD-Studie untermauert. Wir haben ein moderates Wachstum geplant und möchten weitere Marktanteile gewinnen“, meint Christian Grabner. Die Standorte in der Steiermark werden weiter gefestigt, aber auch die globale Ausrichtung vorangetrieben, die für Kunden Investitionssicherheit bedeutet. „Wir werden weiterhin für Bewegung in der Intralogistik sorgen.“ ★

KONTAKT KNAPP AG 8075 Hart bei Graz • Günter-Knapp-Straße 5–7 Tel.: +43/5/04952-0 Fax: +43/5/04952-4000 [email protected] www.knapp.com

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Österreichs Seilbahnen zählen weltweit zu den stärksten, modernsten und innovativsten Unternehmen ihrer Branche. Dank massiver Modernisierung, weitblickenden Investitionen und international führendem Know-how erfreuen sich heimische Betriebe unveränderter Beliebtheit.

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Österreichs Seilbahnen ermöglichen pro Winter über 50 Millionen Skitage.

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MIT KNAPP 3.000 Liftanlagen, die jährlich in etwa 600 Millionen Menschen befördern, liefern die Seilbahnen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg Österreichs als europäischer Marktführer im Wintersport-Tourismus. In einem Pressegespräch informierten Verkehrsminister Alois Stöger, Walter Bacher (Vorsitzender des Berufsgruppenausschusses Seilbahnen, Gewerkschaft vida) und Franz

Als Qualitäts-, Technologie- und Marktführer im Seilbahnbau betreibt Doppelmayr/ Garaventa Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in mehr als 35 Ländern der Welt.

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Hörl (Obmann des Fachverbands der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich) über die positiven Effekte der Seilbahnbranche für die Gesamtwirtschaft und deren Bedeutung für den ländlichen Raum.

SEILBAHNEN ALS WERTSCHÖPFUNGSFAKTOREN „Die hochwertige und international tonangebende Infrastruktur garantiert nicht nur jede Menge Skispaß, sondern ermöglicht erst die Bewirtschaftung der österreichischen Berggebiete, sichert den Tourismusbetrieb der Ferienregionen und somit Tausende Arbeitsplätze und ist einer der bedeutendsten Wertschöpfungsfaktoren gerade auch für jene Regionen mit eingeschränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten“, betont Alois Stöger, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. „Österreich ist eine der beliebtesten Skiregionen weltweit, und das spiegelt sich auch in den beachtlichen wirtschaftlichen Kennzahlen in diesem Bereich wider: 1,2 Milliarden Euro Umsatz im letzten Winter, sieben Milliarden Euro, die seit dem Jahr 2000 in die Modernisierung und Sicherheit der Seilbahnanlagen investiert wurden, und über 111.000 direkt und indirekt geschaffene Arbeitsplätze sprechen eine ganz klare Sprache für die hohe Wertschöpfung durch die Seilbahnwirtschaft“, so Stöger weiter. So ist es nicht verwunderlich, dass Österreich in diesem Bereich weltweit führende Unternehmen wie etwa die Firma Doppelmayr stellt. „Ohne qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre das alles nicht möglich. Deshalb freut es mich besonders, dass die Seilbahnwirtschaft in Österreich mit der Lehrlingsausbildung und dem Ausbildungszentrum in Hallein eine Vorreiterrolle einnimmt und damit auch in Sachen Mitarbeiterqualifikation Europameister ist“, so der Bundesminister. „Mit dieser Expertise ist es für uns ganz klar, dass wir in der EU federführend an den rechtlichen Rahmenbedingungen beteiligt sind, aktuell etwa bei der Erarbeitung der neuen EU-Seilbahnverordnung“, verdeutlicht Stöger die starke Rolle Österreichs auf internationaler Ebene.

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INFO-BOX ◆ Sommer für die Seilbahnwirtschaft immer wichtiger Bis Mitte Juni starten 205 österreichische Seilbahnunternehmen in die Sommersaison. Viele von ihnen agieren überaus vielversprechend als innovative Bergerlebnisanbieter. So hat sich der Bergbahnen-Bergsommer im letzten Jahrzehnt überaus erfolgreich entwickelt. Die Seilbahnwirtschaft ist heute ein nicht mehr wegzudenkender Motor und eine tragende Säule des alpinen Sommertourismus. Denn nur Bergbahnen sind in der Lage, große Gästevolumen schnell, bequem, sicher und vor allem auch umweltschonend hinauf in Österreichs prachtvolle Bergwelt zu bringen. Der Sommer wird für die Seilbahnwirtschaft von Jahr zu Jahr wichtiger. Die Anzahl der Ersteintritte zwischen Mai und Oktober steigt jährlich signifikant. „Dank stets attraktiver werdender Angebote kommen bestehende Gäste immer wieder zu uns in die Berge, und die Anziehungskraft auf neue Gäste wird beständig stärker“, freut sich Franz Hörl. Wetterkapriolen sehr gut zu trotzen, ist eine weitere Stärke der Sommer-Bergbahnen, was sich gerade im Sommer 2014 positiv auswirkte.

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Bis heute realisierte Doppelmayr über 14.600 Seilbahnsysteme für Kunden in 89 Staaten. Mit Flexibilität, Know-how und Pioniergeist ist die Gruppe allen Herausforderungen in traditionellen und neuen Märkten gewachsen.

kräfte in Branchen wie Gastronomie, Einzelhandel und Freizeit/Unterhaltung. Zusätzlich werden noch indirekt Arbeitsplätze im Baugewerbe, Kleingewerbe, Versicherungen, Banken etc. gesichert. „In den Weihnachtsferien waren in der Region Zell am See/Kaprun 25.000 Gäste. Da sind nicht nur die Seilbahnen gefordert, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frisöre, Fleischhauer, Bäcker usw.“, weiß Bacher aus Erfahrung. Die direkte Wertschöpfung der Seilbahnen bedeutet in dieser Region 13,7 Millionen Euro, die Gesamtwertschöpfung beträgt 100,5 Millionen Euro. „Speziell in strukturschwachen Regionen sind die Seilbahnen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der nicht nur attraktive Arbeitsplätze sichert sondern auch für qualitativ hochwertige Ausbildung und Wirtschaftskraft sorgt“, so der Pinzgauer Nationalrat abschließend.

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Wir sichern Wertschöpfung und Beschäftigung in Regionen, die mehr als andere vom Wintertourismus und der entsprechenden Seilbahninfrastruktur abhängig sind.

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FRANZ HÖRL, OBMANN FACHVERBAND DER SEILBAHNEN ÖSTERREICHS

„DER WIRTSCHAFTSMOTOR SEILBAHN LÄUFT AUF HOCHTOUREN“

AUFWERTUNG DER REGION „Seilbahnanlagen sind hochtechnische, komplexe Anlagen, die entsprechende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen benötigen. Der ,braun gebrannte Liftler‘ von einst, der nur die Fahrkarten kontrolliert und den Liftbügel reicht, ge-

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hört endgültig der Vergangenheit an. Durch die Einführung des Lehrberufs Seilbahntechnik ist es den Seilbahnen möglich, den zukünftigen Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften selbst auszubilden. Der Lehrling von heute ist der Betriebsleiter von morgen“, sagt Walter

Bacher, Abgeordneter zum Nationalrat der Region Pinzgau, Pongau und Lungau sowie Vorsitzender des Berufsgruppenausschusses Seilbahnen. In der Pinzgauer Region Zell am See/Kaprun kommen auf 550 Mitarbeiter bei den Seilbahnen 3.000 Arbeits-

Für Franz Hörl, Obmann des Fachverbands der Seilbahnen Österreichs, zählen die Seilbahnen zu den stabilsten und innovativsten Wirtschafts- und Jobmotoren des Landes. „Wir sichern Wertschöpfung und Beschäftigung in Regionen, die mehr als andere vom Wintertourismus und der entsprechenden Seilbahninfrastruktur abhängig sind“, so Hörl. Beinahe die Hälfte des letztjährigen Umsatzes, geschätzte 539 Millionen Euro, wurde für die aktuelle Wintersaison in die Modernisierung der Anlagen investiert. „Schon heute findet jeder sechste weltweite Skitag in Österreich statt. Kaum eine andere heimische Branche kann auf eine solch imposante Resonanz verweisen und das Angebot modernster und sicherster Dienstleistung so glaubwürdig vermitteln wie wir“, erklärt Hörl. Dabei liegen die durchschnittlichen Preise für Tagesskipässe deutlich unter jenen in Frankreich, Italien oder der Schweiz. Einer der Erfolgsgründe ist für ihn die charakteristische Eigentümerstruktur der Seilbahnunternehmen: „Dass es

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Mit den Bergen und der Landschaft als den wichtigsten Gründen für die Wahl Österreichs als Sommerurlaubsziel sind untrennbar die vielfältigen Angebote der Sommer-Bergbahnen verbunden.

Mobilität auf höchstem Niveau La Paz und das daran angrenzende El Alto in Bolivien zeigen vor, wie Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel Millionen Menschen effektiv und umweltschonend verbinden. Das neue Seilbahnnetz, bestehend aus drei Linien mit einer Gesamtlänge von knapp 10 Kilometern bringt den Menschen viele Vorteile: Weniger Lärm, weniger Emissionen und ein erheblicher Zeitgewinn erleichtern ihnen das Leben. Eine Stunde und mehr dauerte vorher ein Weg, der nun mit der Seilbahn in nur zehn Minuten zurück gelegt wird. Der schöne Nebeneffekt: beste Aussichten auf die Stadt. Vorausschauen, Trends erkennen, Innovationen schaffen – auf diese Stärken können Doppelmayr/Garaventa Kunden zählen.

DOPPELMAYR ERHÄLT ZUSCHLAG FÜR SECHS WEITERE SEILBAHNLINIEN IN BOLIVIEN Blau, Weiß, Orange, Hellblau, Lila und Braun: das sind die Farben der sechs neuen Seilbahnlinien in La Paz–El Alto. Cesar Dockweiler, Direktor der staatlichen Firma Mi Teleférico und Doppelmayr-Vorstand Hanno Ulmer besiegelten am Donnerstag, den 5. März 2015, das neue Großprojekt mit der offiziellen Vertragsunterschrift. In den nächsten vier Jahren entstehen insgesamt 20 weitere Seilbahn-Kilometer. Wie bereits jene drei Seilbahnen der ersten Phase werden es kuppelbare Zehner-Gondelbahnen

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sein. Die zweite Phase ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Infrastruktur und Mobilität in La Paz und El Alto. Bis 2019 werden in Bolivien sechs neue Seilbahnlinien gebaut, die nicht nur dem Regierungssitz La Paz, sondern auch dem benachbarten El Alto neue Mobilität bringen. Das bestehende Netz, es ist etwa zehn Kilometer lang, wird um knapp 20 Kilometer und 23 Stationen erweitert – direkte Verbindungen zwischen den Linien werden entstehen. Wie auch zuvor wird Doppelmayr die Anlagen schlüsselfertig übergeben: Neben diversen Studien und Berechnungen beinhaltet dies die gesamte Konstruktion, Produktion, Seilbahntechnik, Montage, Logistik, Mitarbeiter-Trainings und noch einiges mehr. Es wurde bereits ein Zeitplan für das vier Jahre dauernde Projekt erstellt: Die Inbetriebnahme der Línea Azul (Blau) und der Línea Blanco (Weiß) ist für 2017 geplant, Naranja (Orange) und Celeste (Hellblau) folgen 2018, 2019 schließen die Linien Morada (Lila) und Café (Braun) das Großprojekt ab. 2012 begann die erste Phase des weltweit größten urbanen Seilbahnnetzes, sie ist seit Dezember 2014 abgeschlossen – die drei Linien sind sehr erfolgreich in Betrieb und haben alle Erwartungen übertroffen. Die Resonanz bei den Einheimischen, Pendlern und auch Touristen ist hervorragend. Mehr als 16 Millionen Fahrten beweisen das eindrücklich. Deshalb startet Mi Teleférico nun gemeinsam mit Doppelmayr in die zweite Phase. ◆

... zu neuer Mobilität.

© Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, Janusz Klosowski/pixelio.de, Fachverband Seilbahnen, Doppelmayr

kaum internationale Besitzverhältnisse gibt, schafft enge Verbundenheit zu den jeweiligen Orten und Regionen und stärkt das Verantwortungsbewusstsein auch abseits der wirtschaftlichen Situation“, so Hörl, der darauf verweist, dass bergbahnnutzende Wintersportler einen Bruttoumsatz von rund 7,2 Milliarden Euro generieren, wie aus der aktuellsten Erhebung zur Wertschöpfung von MANOVA hervorgeht. Die Republik Österreich profitiert dabei mit einem Umsatzsteueraufkommen von über einer Milliarde Euro in erheblichem Umfang von diesen Ausgaben. „Aus den 7,2  Milliarden Euro Bruttoumsatz entsteht eine Wertschöpfung von knapp vier Milliarden Euro als Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt, wovon 772 Millionen Euro direkt bei den Seilbahnen anfallen“, bilanziert Hörl.

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Von bewährter Technik ...

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SPORTINDUSTRIE

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SKI HEIL

Wintersteiger profitiert vom Trend zum Skiverleih und erweiterte das Produktportfolio mit dem Kauf des Marktführers für beheizte Sohlen. Sehr gut läuft das Geschäft mit den Automaten für Ski und der Snow-Board-Service. So konnten etwa zwei große Automaten für diese Saison in Aspen und Vail installiert werden. Die Entwicklung der österreichischen Skiexporte in die USA ist durchwachsen. Vor zehn Jahren wurden Ski im Wert von 39 Millionen Euro verkauft, 2013 waren es nur noch 26,9 Millionen Euro. In den ersten drei Quartalen 2014 stiegen die Exporte österreichischer Ski und Bindungen auf 22,7 Millionen beziehungsweise 7,8 Millionen Euro und erzielten einen Zuwachs von 11,9 und 17,4 Prozent. Stark gestiegen, allerdings auf geringem Niveau, sind die Exporte von Mützen und Spezialhandschuhen.

Der Wintersport hat in Österreich seit jeher eine enorme wirtschaftliche Bedeutung und wird auch künftig der Hauptfaktor für den touristischen Erfolg Österreichs sein.

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DER ÖSTERREICHISCHE Wintersporttourismus

MADE IN AUSTRIA AM US-SKIMARKT

weist eine bemerkenswert erfolgreiche Entwicklung auf. Die topografischen und klimatischen Voraussetzungen Österreichs und seine Lage im Herzen Europas, seine landschaftlich attraktiven Regionen, eine sprichwörtlich gastfreundliche Bevölkerung, aber auch die nationale Begeisterung für den Wintersport haben ausgezeichnete Bedingungen geschaffen. Die über ein halbes Jahrhundert anhaltende wirtschaftliche Dynamik in diesem Bereich gibt davon Zeugnis ab.

Die Wintersaison 2014/15 hatte mit einem guten Vororderverlauf bereits einen erfolgreichen Start. Der frühe Wintereinbruch in einzelnen Regionen der USA und die anziehende US-Wirtschaft stimmten optimistisch für ein gutes Jahresergebnis. Für Fischer läuft das US-Geschäft durch den guten Winterverlauf „sehr zufriedenstellend“. Head konnte trotz eines späten Starts in Europa die Umsätze gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent steigern, wobei die Geschäftsentwicklung in den USA einen sehr wesentlichen Beitrag lieferte. Die österreichischen Aussteller trumpften mit Innovationen und Neuheiten auf: Kästle stellte die neu überarbeitete BMX-FX-Linie vor, Blizzard extrem leichte Ski mit Zero-G-Technologie, Head präsentierte seine neue Monster-Linie und Vector Skischuhe. Atomic trat mit dem Slogan „We are skiing“ auf. Fischer punktete beim klassischen Tourengehen, das in den USA mehr und mehr Interesse hervorruft, mit einem Fellersatz. Am Stand war der leichteste Tourenrennski mit weniger als 600 Gramm zu finden.

SIA 2015 Die SnowSports Industries America Snow Show (SIA), die heuer vom 29. Jänner bis 1. Februar stattfand, ist der jährliche Treffpunkt der Wintersportindustrie in Denver. Das Who’s who der österreichischen Wintersportindustrie war auf der SIA 2015 mit zahlreichen Ausstellern vertreten – die Teilnehmerliste reicht von Atomic, Bagjump Action Sports, Blizzard, Eisbär und Fischer über Hagan, Head, Jägerndorfer, Kästle und Komperdell bis zu Wintersteiger und Zanier.

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DIE ÖSTERREICHISCHE WINTERSPORTINDUSTRIE CARVT IM RIESENMARKT USA MIT INNOVATION AUF SCHNELLER LINIE

© Atomic Austria GmbH

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Die Wintersportsaison des Vorjahres legte mit 3,6 Milliarden US-Dollar einen Rekordumsatz vor. Zur Saisonmitte 2014/15 wurden gemäß Report der Vereinigung der USamerikanischen Wintersportindustrie (SIA) Wintersportprodukte im Wert von 2,3 Milliarden US-Dollar verkauft  – das sind zwei Prozent weniger als im Vergleichszeitraum August bis Dezember der Vorsaison. Alpine Ausrüstung erzielte einen Umsatz von 334 Millionen und Snowboardsets von 16 Millionen Dollar. Beide Segmente sind zahlenund wertmäßig um drei bis sechs Prozent rückläufig,

ebenso nordische Ausrüstung (–6 %). Im Gegenzug stiegen die Verkäufe von Ski und Snowboards an Verleihfirmen jeweils um zehn und 13 Prozent. Wintersportbekleidung legte um zwei Prozent auf 604 Millionen US-Dollar zu. Bei Zubehör stieg der Verkauf von Kopfbekleidung um 15 Prozent auf über 4,1 Millionen Stück. „Schneefall ist ein entscheidender Faktor für den Verkaufserfolg. Die Schneesituation war zwar in weiten Teilen der USA katastrophal, aber die Schneefälle setzten zumindest rechtzeitig vor den Feiertagen ein. Die Verkaufszahlen in der zweiten Hälfte dürften im Großen und Ganzen an die Vorjahresbestmarke anschließen“, erwartet Rudolf Thaler, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. Für die im Premiumsegment antretende österreichische Wintersportindustrie sollte sich trotz der Wetterkapriolen zu Saisonschluss ein Ergebnis über der Vorjahresmarke ausgehen. Thaler: „Die USA sind der größte Einzelmarkt und dementsprechend bedeutend für die österreichische Wintersportindustrie. Für viele Unternehmen sind die USA der wichtigste Markt, der auch Rückgänge in anderen Märkten auffängt.“ Da der Skisport in den USA eher elitär ist, bieten sich Chancen im Premiumsegment. Individualität ist „in“. Kaufkräftige Besucher mit Privatskilehrer in Nobelresorts greifen gerne zu Customized-Ski, die im Shop mitunter bis zu 10.000 US-Dollar kosten. Für Head-Rennsportdirektor René Harrer sind „die WMErfolge mit drei Gold-, drei Silber- und fünf Bronze-Medaillen ,Gold wert‘, und das können wir für die Saison 2015/16 wunderbar verwerten“. Er sieht die kommende

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SPORTINDUSTRIE

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Tochterfirma in Colorado. Seilbahnspezialist Doppelmayr sieht laut Markus Geiger im Vergleich zu den Vorjahren eine wachsende Nachfrage nach „Spezialanlagen“. Nordamerika war bis dato mehr oder weniger ein Markt, in dem sich „nur“ Standardanlagen verkaufen ließen. „2015 konnten wir einige spezielle Projekte ins Boot holen“, so Geiger, wie eine Achter-Kabinenbahn in Canyon-Lake City und eine Kombibahn in Sugar City. Letztes Jahr hat Doppelmayr in Beaver Creek infolge der Ski-WM eine innovative Kombibahn realisiert. Einen WM-Effekt erwartet man im Seilbahngeschäft allerdings nicht. Absatzmöglichkeiten ergeben sich nach der Übernahme von Skigebieten, da dies meist mit einer Investition einhergeht.

Saison positiv und ist überzeugt, „als Marke weitere Marktanteile zu gewinnen“. Mehr verkaufte Ski und Bindungen und ein vorteilhafter Produktmix führten bei Head in den USA zu einer Steigerung der Wintersportumsätze im Geschäftsjahr 2014 um 3,9 Prozent zu vergleichbaren Wechselkursen. Die WM in Vail/Beaver Creek hatte für die Tourenskimarke Hagan indes keinerlei Einfluss. Sales-Manager Max Kumpfmüller erwartet „für die Saison 2015/16 allerdings ein weiteres Wachstum des Ski-Mountaineering- und Back-Country-Segments und eine Wettbewerbsverschärfung in dieser Nische“. Gerechnet wird, als Spezialist und dank einer innovativen Kollektion, mit einer Umsatzsteigerung in der nächsten Saison. Diesen Winter konnten die Verkaufszahlen auf Vorjahresniveau gehalten werden. „Die Firma Eisbär hat für die kommende Saison die Vertriebsagenden selbst übernommen, was sich bereits in einer Verdoppelung des Umsatzes niederschlägt“, freut sich Horst Hauer Geschäftsfüher der Eisbär Sportmoden GmbH. Vorerst werden Wintersport-Resorts bearbeitet, in denen der Aufschwung spürbar ist. „Made in Austria“ ist als Premiumanbieter ein wichtiges Detail beim Verkauf. Eisbär plant heuer die Eröffnung einer

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erreichen – das ist ein Zuwachs von 15 Milliarden Dollar zwischen 2013 und 2017. Der größte Anteil entfällt dabei auf den Fußball, der weiterhin stabile Zuwachsraten verzeichnet, während andere Sportarten wie Rugby oder Cricket sehr schnell wachsen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Sport in den nächsten Jahren sehr interessante Möglichkeiten für Unternehmen bietet.“ Weltweit bietet der Sport beträchtliche Wachstumschancen. Es gibt einen großen Wettbewerb um die Ausrichtung internationaler Sportevents, um Medienrechte und Sponsorenverträge. Nicolas Sultan, Principal bei A.T. Kearney Middle East in Doha, kommentierte: „Die Sportbranche verzeichnete in den letzten Jahren weltweit ein großes Wachstum. Sport wird immer mehr zu einem Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und öffentliche Wahrnehmung von Städten und Ländern. In Zeiten, in denen das Fernsehpublikum zwischen Hunderten von Kanälen und Internetangeboten wählen kann, ist Sport außerdem für viele TV-Sender die sicherste Möglichkeit, Zuschauer zu binden. Erfolg werden die Marktteilnehmer haben, die ein durchdachtes und publikumswirksames Konzept entwickeln.“ ◆

SPORTINDUSTRIE WÄCHST SCHNELLER ALS DAS BRUTTOINLANDSPRODUKT VIELER LÄNDER Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von sieben Prozent zwischen 2009 und 2013 ist der Sportmarkt stärker gewachsen als das BIP in den meisten Ländern der Welt. Das gilt insbesondere für große Märkte wie die USA, Brasilien, Großbritannien und Frankreich. Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney. Auch die langfristigen Prognosen sind sehr gut, allein der Umsatz mit jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen ist gestiegen, von 58 Milliarden US-Dollar im Jahr 2009 auf 75 Milliarden 2013. Rechnet man Sportartikel, Bekleidung, Ausrüstung sowie Ausgaben für Gesundheit und Fitness hinzu, generiert die Sportindustrie einen Umsatz von 700 Milliarden US-Dollar jährlich. Das entspricht einem Prozent des globalen BIP. Das Wachstum ist über alle Sportarten hinweg zu beobachten, wobei der Fußball weiterhin mit großem Abstand führend ist. Insgesamt hat sich das Ranking der sieben Top-Sportarten nicht verändert: Fußball, American Football (NFL), Baseball, Formel 1, Basketball (NBA), Eishockey (NHL) und Tennis. Medienrechte und Sponsorenverträge gehören dabei zu den wichtigsten Einnahmequellen. 2013 entfielen auf jede dieser beiden Kategorien 35 Prozent der

ERFOLGREICHE EXPORTE IN SCHWIERIGE LÄNDER Spezialdienstleister wie SGS unterstützen gerade bei Exporten in schwierige Länder. Als Weltmarktführer in den Bereichen Prüfen, Testen und Zertifizieren ist SGS seit 1921 in Österreich präsent und erwirtschaftete weltweit 2014 einen Gruppenumsatz von über 5,5 Mrd. Euro. NEW BUSINESS sprach mit Bernd Gottinger, Leiter Industrial Services der SGS in Österreich, über neue Entwicklungen für Exporte in den Nahen Osten.

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Erfolge von Sportlern auf österreichischen Produkten stärken das Image und unterstreichen die Leistungsstärke der heimischen Wirtschaft.

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Umsätze mit Sportevents. Der Anteil der Ticketverkäufe lag bei 27 Prozent. Zahlreiche Marktteilnehmer stehen bereit, um dieses Wachstum für höhere Renditen, die Steigerung von Markenwerten und als Antrieb für die wirtschaftliche Entwicklung zu nutzen. Der Markt für Sportveranstaltungen mit Einnahmen aus Ticketverkäufen, Medienrechten und Sponsorenverträgen bietet den Unternehmen enorme Möglichkeiten, wenn sie die wichtigsten Werte pflegen und ihre Geschäftsmodelle sorgfältig gestalten. Die Studie hat auch gezeigt, dass viele Marktteilnehmer wie Medienunternehmen, Markenhersteller, Ligaverbände und Vereine versuchen, sich in diesem Marktsegment ein immer größeres Stück vom Kuchen zu sichern. Dabei fließt das Geld in verschiedene Richtungen – von den Fans zu Pay-TV-Anbietern oder von den Ligaverbänden zu den Vereinen. Hinzu kommen die komplexen Besonderheiten in jedem einzelnen Land. Hervé Collignon, Partner und Head of Communications, Media and Technology bei A.T. Kearney in Paris, kommentierte die Ergebnisse: „Die Umsätze mit Sportevents werden in den kommenden Jahren weiter steigen und 2017 voraussichtlich ein Volumen von 91 Milliarden US-Dollar

Exporteure sind auch in schwierigen Ländern immer auf der Suche nach neuen Absatzmärkten. Welche Entwicklungen konnten Sie zuletzt beobachten? Neben dem hohen Interesse an Iran als Exportziel haben wir auch vermehrt Anfragen zu Exporten nach Saudi-Arabien und Libyen erhalten. Beide Länder haben die Regulative für Importe verändert bzw. deren Umsetzung. Als langjähriger Spezialist für diese Länder berät und unter-

stützt SGS Exporteure in der Dokumentation und Zertifizierung der Waren, damit der Import reibungslos funktioniert. Schwerpunkte sind Saudi-Arabien, Iran, Kenia, Libyen, Nigeria und Uganda, um nur einige zu nennen. Wie kann SGS in dieser Situation helfen? Über unser SGS-Netzwerk und die SGS-Labore in allen wichtigen Ländern sind wir in ständigem Kontakt mit den Behörden und können den Exporteuren den Weg zu einem Importzertifikat aufzeigen, das von Banken, Zoll und z. B. dem iranischen Normungsinstitut ISIRI anerkannt wird. So ist sichergestellt, dass die Waren problemlos durch den Zoll kommen und die Bedingungen für Finanzierungen und Zahlungen erfüllt werden. ★ KONTAKT SGS Austria Controll-Co GmbH 1150 Wien • Diefenbachgasse 35 Tel.: +43/1/5122567-0 • Fax: +43/1/5122567-9 [email protected] • www.at.sgs.com

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WELTHANDEL

WELTHANDEL

WIRKUNGSVOLL

Autoteilen noch immer 1.300 US-Dollar über dem Niveau von Industriestaaten. Damit die brasilianische Pkw-Fertigung weltweit konkurrenzfähig bleibt, sind Änderungen unter anderem bei Steuern, Arbeitskosten und Marktzugang notwendig. Die Import- und Exportkosten in Nigeria hingegen sind fast doppelt so hoch wie in Ostasien und im Pazifikraum. Faktoren wie unzureichende Infrastruktur oder Korruption wirken sich negativ auf das Handelsvolumen aus. „Nur mit einem systemischen Ansatz über die gesamte Lieferkette hinweg lassen sich die Handelskosten deutlich senken und das Wachstum steigern“, betont Sinn.

Rund ein Jahr nach dem Welthandelsabkommen von Bali beginnt der Abbau von Handelsschranken seine Wirkung zu entfalten. Darüber hinaus macht die dritte Ausgabe der Studie „Enabling Trade“ deutlich, dass Handelshemmnisse immer noch höhere Wohlstandsgewinne verhindern.

RÜCKGANG NICHTTARIFÄRER HANDELSSCHRANKEN BRINGT ERHEBLICH MEHR ALS ZOLLSENKUNGEN

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DAS 2013 AUF BALI getroffene WTO-Abkommen sieht unter anderem eine einfachere Zollabwicklung und somit eine bessere Einbeziehung ärmerer Länder in den Welthandel vor. Während die Entwicklungsländer erst 26 Prozent der Maßnahmen umgesetzt haben, liegt der Implementierungsgrad in den Emerging Markets bereits bei 44  Prozent. Die vollständige Umsetzung könnte das jährliche weltweite Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um mehr als einen Prozentpunkt erhöhen und die globalen Handelskosten um 30 Milliarden USDollar senken. Für Bain-Deutschland-Chef Walter Sinn ist dies aber nur ein Zwischenschritt: „Der konsequente Ausbau des Handels ist ein Schlüssel für mehr Wohlstand in der Dritten Welt. Dafür müssen Güter und Dienstleistungen möglichst schnell und effizient Grenzen überwinden können. Je reibungsloser Lieferketten funktionieren, desto eher steigt die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.“

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Ein zentrales Thema ist die Zollabfertigung. Doch bei der Beschleunigung von Ein- und Ausfuhren kommt die Umsetzung des Bali-Abkommens nur schleppend voran. Die entsprechenden Maßnahmen wurden bislang nur zu 35 Prozent implementiert, das Gleiche gilt für den Abbau von Formalitäten. Dabei kann eine zentrale Zollabfertigung wie das brasilianische Portal Único Lieferzeiten erheblich verkürzen. In Brasilien soll sich die durchschnittliche Zeit für Importe von 17 auf zehn Tage reduzieren. Weltweit gibt es bereits 70 zentralisierte Zollabfertigungen, doch nur 18 binden sämtliche Beteiligte ein und erleichtern so Importeuren wie Exporteuren nachhaltig das Geschäft. Die Zollabfertigung ist indes nur ein Teil der Lieferkette vom Produzenten über den Importeur und Exporteur bis hin zum Endkunden. Anhand von Beispielen aus Brasilien und Nigeria zeigt die neue Studie von Bain und dem WEF, wo noch Verbesserungsbedarf besteht: So liegen in Brasilien die Kosten für den Import eines Containers mit

© sokaeiko/PIXELIO, Bain & Company

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Die konsequente Beseitigung von grenzüberschreitenden Handelshemmnissen könnte laut früheren Studien von Bain und dem WEF weltweit zu einem BIP-Wachstum von knapp fünf Prozent führen. Dies entspricht dem Sechsfachen des Wohlstandsgewinns, der sich aus der Abschaffung sämtlicher Zölle ergeben würde. Die positiven Effekte eines systemischen Ansatzes werden am Beispiel Singapur deutlich. Das Land konnte in den vergangenen Jahrzehnten sein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf fünfmal schneller steigern als der globale Durchschnitt. Handelshemmnisse lassen sich der aktuellen Studie zufolge in drei Schritten reduzieren: Erstens ergeben sich durch die Analyse der bestehenden Rahmenbedingungen Prioritäten für Veränderungen. Zweitens tun gezielte Pilotprojekte not. Deren Erfolge schaffen die notwendige Basis, um drittens über alle Lieferketten hinweg Hemmnisse zu beseitigen.

GUT GEMACHTE HANDELSABKOMMEN STÄRKEN EXPORTLAND ÖSTERREICH Anfang des Jahres traf sich Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner mit EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zu einem Arbeitsgespräch in Wien. Dabei ging es

um die geplante Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) und die damit verbundenen Herausforderungen, die von Mitterlehner angesprochen wurden. „Wir begrüßen, dass der Kontakt mit den Mitgliedsstaaten intensiviert wird, weil bestimmte Probleme wie Transparenz, Standards und Investitionsschutz erkannt wurden. Ein starkes Exportland wie Österreich profitiert von gut gemachten Handelsabkommen, aber die Qualität muss stimmen“, betonte Mitterlehner. Die Transparenz müsse trotz einiger Fortschritte weiter gestärkt werden. „Wir brauchen auch bei künftigen Verhandlungen mehr Offenheit, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten“, so Mitterlehner. Die Frage der Standards sei in diesem Sinne zu erörtern, obwohl eine Absicherung durch das ‚right to regulate‘ gegeben ist. „Demnach kann jeder Vertragspartner das Schutzniveau selbst festlegen, um zum Beispiel die hohen nationalen Standards bei Lebensmitteln, Umwelt, Konsumentenschutz oder Arbeitsrecht zu sichern“, bekräftigt der Minister die Position Österreichs. Beim Thema Investitionsschutz informierte Mitterlehner die EU-Kommissarin erneut über die Bedenken des Nationalrats und sprach sich für eine vertiefte Diskussion dieser Frage sowie neuer Ansätze aus. „Wir werden nur dann Vertrauen für das Abkommen gewinnen, wenn die Ergebnisse der öffentlichen Konsultation berücksichtigt werden und ein neuer qualitativer Anlauf unternommen wird, der transparent und rechtsstaatlich ausgerichtet ist“, spricht sich Mitterlehner für eine qualitative Weiterentwicklung und einen offenen Verhandlungsprozess aus. Darüber hinaus gehe Österreich nach wie vor davon aus, „dass TTIP ein ‚gemischtes Abkommen‘ sein wird, das sowohl vom EU-Parlament als auch von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden muss.“ ◆

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Die Schwellenländer haben die im WTO-Abkommen von Bali festgelegten Handelserleichterungen bereits zu 44 Prozent umgesetzt.

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VERSICHERUNG

VERSICHERUNG

GRUND ZUR SORGE?

Vorarlberg (je 6 %) und dem Burgenland (3 %) scheint die Kreditversicherung für den Export noch nicht richtig angekommen zu sein. Mertes begrüßt die vielen Initiativen der Wirtschaftskammern, um Unternehmen für den Export zu gewinnen. Er sieht aber auch wachsendes Aufklärungspotenzial: „Unternehmer denken beim Export daran, die Waren zu versichern oder den Transport. Sie vergessen dabei aber oft das Risiko einer Kundeninsolvenz. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe kann eine Kreditversicherung die Existenz sichern. Mit einer Kreditversicherung kauft sich das Unternehmen nicht nur eine finanzielle Absicherung im Falle einer Insolvenz, sondern auch eine permanente Bonitätsprüfung. Denn ein vermiedener Schaden ist immer noch das Beste.“

Die Anzahl der österreichischen Exporteure ist laut Wirtschaftskammer Österreich seit 2007 von 30.000 auf 47.000 angewachsen. Das entspricht einem Plus von rund 57 Prozent. Die Anzahl der Kreditversicherungsverträge ist dagegen in etwa gleich geblieben.

INTERNATIONALE INSOLVENZPROGNOSE 2015 2014 hat sich der erwartete Abwärtstrend der Unternehmensinsolvenzen bestätigt, er wird sich auch 2015 fortsetzen (2013 –2 %, 2014 –12 %, 2015 –3 %). Das Ausmaß von minus zwölf Prozent im letzten Jahr ist sehr erfreulich und war so nicht prognostiziert. Trotzdem gibt es auch Grund zur Besorgnis, denn das gesamte Niveau ist immer noch zwölf Prozent höher als vor der Wirtschaftskrise 2008/09. Die Weltwirtschaft kommt nicht ausreichend in Schwung, Konfliktherde bedeuten die eingeschränkte Verfügbarkeit kurzfristiger Finanzierung, die strukturellen Reformen in einigen reichen Ländern und Schwellenländern werden viel zu zaghaft angegangen. „Der Rückgang der Insolvenzen dürfte sich 2015 zwar fortsetzen, aber wieder an Tempo verlieren (–3 %). Es ist im Hinblick auf Wachstum, Welthandel und Kreditverfügbarkeit nur mit moderaten Verbesserungen zu rechnen. Negative Impulse für Nachfrage und Liquidität sind nach wie vor nicht auszuschließen, auch auf politischer Ebene“, erklärt Mertes.

Niemand verliert gerne Geld, und dennoch passiert es immer wieder. Eine Kreditversicherung dämmt dieses vor allem für Exporteure wachsende Risiko ein.

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„EXPORTE SIND RISIKOREICHER als Inlands-

geschäfte. Wenn 90 Prozent unseres Außenhandels ohne Kreditversicherung abgewickelt werden, kann das für viele Unternehmen schwierig werden. Das Risiko einer Kundeninsolvenz ist in Zeiten wie diesen nicht zu unterschätzen“, sagt Ludwig Mertes, der zuständige Markenvorstand für PRISMA. Kreditversicherung sei in erster Linie ein Produkt, das die Unternehmen im Bonitäts- und Liquiditätsmanagement unterstützt. Mit Blick auf die wirtschaftliche Nähe österreichischer Unternehmen zu Ost- und Südeuropa können Zahlungsschwierigkeiten schnell auch volkswirtschaftliche Dimensionen erreichen. Die Kreditversicherungsbranche in Österreich zählt rund 4.500 Kunden. Diese Zahl ist in den letzten Jahren relativ stabil sowohl für Österreich als auch für die einzelnen Bundesländer. Die Expansion des österreichischen Exports von 57  Prozent gegenüber 2007 bildet sich in diesen Zahlen in keiner Weise ab. „Wir müssen als Branche auch

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darüber nachdenken, wie wir noch besser aufklären und den Einstieg niederschwellig gestalten“, reflektiert Mertes die Situation, „,Keep it simple‘ ist für mich das Ziel.“

BUNDESLÄNDER IM VERGLEICH In der Bundesländerbetrachtung fällt Oberösterreich als der stärkste Nachfrager von Kreditversicherungen auf. 25 Prozent der oberösterreichischen Exporteure versichern ihre offenen Forderungen gegen das Risiko einer Kundeninsolvenz. Dieser Befund spiegelt natürlich auch die Wirtschaftsstruktur des Bundeslandes mit den großen Industrieunternehmen wider. Im Mittelfeld spielen Wien (17 %), Niederösterreich (16 %) und die Steiermark (14 %) – Bundesländer, die ebenfalls einen hohen Industrieanteil vorweisen, jedoch Kreditversicherung zur Bonitätsprüfung und Liquiditätssicherung nicht in dem Maße nachfragen. In den restlichen Bundesländern Salzburg und Kärnten (je 7 %), Tirol und

© uschi dreiucker/pixelio.de

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MUSTERSCHÜLER FÄLLT ZURÜCK: IN DEUTSCHLAND STEIGEN DIE INSOLVENZEN GEGEN DEN TREND Deutsche Unternehmen kämpfen zunehmend mit den Folgen der zahlreichen geopolitischen Krisenherde. Zudem machen den exportstarken Deutschen die schwächelnde Konjunktur im Euroraum sowie ein verlangsamtes Wachstum in China zu schaffen. Deshalb wird für 2015 ein geringeres Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,2 Prozent (2014: +1,4 %) prognostiziert sowie gleichzeitig steigende Insolvenzzahlen. Nach einem Rückgang der Insolvenzen um sechs Prozent im Jahr 2014 (24.490 Fälle) nehmen diese im kommenden Jahr um zwei Prozent zu und belaufen sich dann auf knapp 25.000 Fälle. Die deutsche Transport- und Papierbranche ist besonders gefährdet. Hier wird ein Zuwachs von neun beziehungsweise acht Prozent erwartet. Derzeit zahlen deutsche Kunden nach weniger als 60 Tagen – ein Anstieg um bis zu zehn Tage wird erwartet.

RISSE IN DER CHINESISCHEN MAUER: ZAHLUNGSAUSFÄLLE STEIGEN Auch in China steigen die Insolvenzen 2015 um voraussichtlich fünf Prozent. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft wird sich nach 2014 voraussichtlich auch 2015 verlangsamen. Die Regierung verfolgt weiterhin den Kurs, das bisher investitionsgetriebene Wachstum vermehrt auf den privaten Konsum auszurichten. Investitionen werden zurückgehen – eine Folge der Verschärfung der Kreditkonditionen, um die Aktivitäten der Schattenbanken zu begrenzen. Die Exporte dürften zukünftig eine Pufferrolle spielen und infolge der wachsenden weltweiten Nachfrage um 300 Milliarden US-Dollar zunehmen. Das Zahlungsverhalten verschlechtert sich zunehmend. Die Zahlungen erfolgen etwa nach 90 Tagen.

ÖSTERREICH: ABWÄRTSTREND IST ZU ENDE

RUSSLAND VERZEICHNET WELTWEIT ZWEITHÖCHSTEN ANSTIEG BEI INSOLVENZEN 2015 UM ZEHN PROZENT

Die Insolvenzzahlen waren 2013 und 2014 rückläufig, 2015 steigen sie aber vermutlich wieder an. Konkret heißt das: 2014 gab es 5.423 Insolvenzen (–0,7 % zum Vorjahr). Für 2015 wird mit einem Plus von drei Prozent gerechnet. Die Pleitefälle werden zwar zahlreicher, bleiben aber weiterhin deutlich kleiner als in der Vergangenheit. Der KSV1870 berechnete im Oktober 2014 den größten Zuwachs bei den Gesamtinsolvenzen im Bundesländervergleich in Vorarlberg (+17 %), gefolgt von Wien (+8 %) und der Steiermark (+6 %). Diese drei Bundesländer sind stark exportorientiert.

Russland hingegen spürt die Folgen des weiterhin schwelenden Konflikts mit der Ukraine sowie der verhängten Sanktionen und Gegensanktionen bei der Konjunkturentwicklung und den Insolvenzzahlen deutlich: Für 2014 sieben Prozent mehr Insolvenzen im Vergleich zu 2013 (9.600 Fälle). Für 2015 wird ein deutlicher Anstieg der Insolvenzfälle um zehn Prozent auf 10.570 Fälle prognostiziert – neben Kolumbien und Marokko ist dies der weltweit höchste Anstieg. Russische Unternehmen zahlen unverändert zügig – im Durchschnitt nach 55 Tagen – sie wollen weiterhin in einem günstigen Licht wahrgenommen werden. ◆

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INTERVIEW

INTERVIEW

KREDITVERSICHERUNG DARF KEIN SCHÖNWETTERPROGRAMM SEIN!

kann und nicht von der alleinigen „Bodensicht“ geprägt werde. Außerdem macht es ungemein mehr Spaß, Versicherern gegenüber die Anpassung des Deckungskonzepts an die Geschäftspolitik des Lieferanten zu argumentieren als umgekehrt. Worin sehen Sie die größten Vorteile von Kreditversicherungen? Wie hat sich hier der Markt in den letzten Jahren entwickelt?

Kreditversicherungen stellen einen integralen Bestandteil des betrieblichen Kreditrisikomanagements dar und ermöglichen den Transfer des Insolvenzrisikos aus dem Buch der Lieferanten hin zu Spezialversicherern.

A

A.C.I.C., das Austrian Credit Insurance Counsel, ist die

Peter Androsch ist geschäftsführender Gesellschafter der A.C.I.C. Kreditversicherungmakler GmbH.

erste österreichische Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen, die Schutz vor Verlusten infolge von Kundeninsolvenzen bietet. A.C.I.C. berät Unternehmen bei der Konzeption der optimalen Kreditversicherungslösung und unterstützt bei der laufenden Abwicklung. Beratungsleistungen zu Themen „rund um den Debitor“ runden das Leistungsspektrum ab. Das sind Leistungen, die Kunden in unruhigen Zeiten und risikoreichen Branchen gerade heute einen großen Nutzen bieten. Für NEW BUSINESS ein Grund, um mit A.C.I.C.-Geschäftsführer Peter Androsch ins Gespräch zu kommen.

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Nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei Österreichs führendem Kreditversicherer – ich war der Umsatzverantwortliche – beschloss ich Anfang 2009, meine Kenntnisse und Kompetenzen zukünftig anbieterunabhängig und ausschließlich aus dem Blickwinkel des Lieferanten dem österreichischen Markt anzubieten. So kam es zu Gründung des A.C.I.C. (Austrian Credit Insurance Counsel). Bereits ein Jahr nach Gründung konnte die größte österreichische Regionalbank als weiterer Gesellschafter gewonnen werden. Durch die Beratung des A.C.I.C. wurden österreichische Unternehmen unabhängiger von der Kreditpolitik einzelner Kreditversicherer und zugleich die Kreditversicherer dazu bewogen, ihre Deckungskonzepte verstärkt an die Geschäftsmodelle der Lieferanten anzupassen. Binnen weniger Jahre gelang es A.C.I.C., eine signifikante Markt-

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position (annähernd zehn Prozent des österreichischen Gesamtmarkts sind in Betreuung durch A.C.I.C.) einzunehmen. Diese Erfolge des A.C.I.C. wurden auch international wahrgenommen und führten in der Folge zum Beitritt des A.C.I.C. in die a.u. Group (die weltweit größte Gruppe hoch spezialisierter Kreditversicherungsmakler). Sie waren jahrelang erfolgreich in der Branche tätig. Was war letzten Endes für Sie entscheidend, als unabhängiger Makler aufzutreten?

Die Zäsur stellten für mich der Beginn der Finanzkrise nach der LEHMAN-Pleite und die daraus abgeleitete neue Kreditpolitik einiger Kreditversicherer dar. Kreditversicherung darf kein Schönwetterprogramm sein! Und Lieferantenkredite sind zwar in ihrem Gesamtvolumen

EXPORT

© A.C.I.C. Kreditversicherungmakler GmbH

Herr Androsch, können Sie uns kurz den Werdegang von A.C.I.C. skizzieren?

von signifikanter Größe, werden jedoch trotzdem absehbar niemals ähnliche Prüfroutinen aufweisen können wie Bankkredite. Oder können Sie sich vorstellen, dass in zukünftigen Lieferanten-Kunden-Gesprächen Zahlungszielvereinbarungen in Form von verzinsten und besicherten Kreditverträgen getroffen werden? In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit auf Versicherer-Seite hatte ich oft den Eindruck, spezielle Fragen der Interessenten grundsätzlich beantworten zu können – jedoch nicht durch eine Antwort meines eigenen Unternehmens. Erst die Position des unabhängigen Maklers versetzte mich in die Lage, das gesamte Marktangebot den Lieferanten gegenüber offenlegen zu können. Ebenfalls von Vorteil ist, dass ich nun in der Beobachtung des internationalen Produktangebots eine „Vogelperspektive“ einnehmen

Kreditversicherung ist wohl die untypischste aller Versicherungssparten. Die Kerndienstleistung stellt die Beurteilung und laufende Überwachung der Kreditwürdigkeit von Abnehmer-Unternehmen dar. Und dies üblicherweise ohne laufend Einblick in die Bücher zu haben; lediglich Wirtschaftsauskünfte und Zahlungserfahrungen anderer versicherter Lieferanten stehen zur Beurteilung zur Verfügung. Erst wenn diese Kerndienstleistung an ihre Grenzen stößt, mutiert die Dienstleistung zu einer Versicherung (wir alle haben genügend Beispiele für unerwartete Insolvenzen à la SWISSAIR, KONSUM, PARMALAT etc. zur Hand). Kreditversicherung ist daher einer gemonitorten Auskunft mit Haftung durch den Auskunftsgeber sehr nahe. Klassische Frühindikatoren wie Zahlungsverhalten verlieren an Aussagekraft, die Aktualität von Auskünften ist oftmals schwer nachvollziehbar, die Gewinnung neuer Märkte wird in vielen Fällen zur Notwendigkeit. Die Herausforderungen an das Debitoren-Management steigen somit enorm und sind letztlich nur durch die in vielen Ländern präsenten Kreditversicherer zu meistern. Trotz dieser fundamentalen Notwendigkeit einer Kreditversicherung ist diese Sparte in Österreich zwar bei rund 25 bis 30 Prozent aller kurzfristigen Lieferantenkredite, jedoch nur bei rund zwei Prozent aller infrage kommenden Lieferunternehmen in Anwendung. Kreditversicherung dürfte also noch immer ein Produkt der großen Unternehmen

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INFO-BOX ◆ INTERNATIONAL – A.U. GROUP A.C.I.C. ist Representative Office der a.u. Group in Österreich – ein internationales Netzwerk an Spezialmaklern und Experten für Factoring und Forderungsmanagement. Die a.u. Group mit Hauptsitz in Frankreich ist die weltweit führende ausschließlich auf Kreditversicherung spezialisierte Maklergruppe. Sie ist in über 26 Ländern vertreten und betreut für ihre Kunden ein Versicherungsvolumen von circa 200 Milliarden Euro.

EXPORT

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INTERVIEW

INTERVIEW

sein – obschon die Probleme für kleinere Unternehmen um nichts geringer sind. Der Gesamtmarkt auf Basis der Prämieneinnahmen liegt in Österreich bei weniger als 150 Millionen Euro pro anno und bewegt sich seit einiger Zeit aufgrund des verschärften Wettbewerbs seitwärts. Es gibt drei große Kreditversicherer in Österreich (Anm.: Acredia Versicherung AG, Coface, Atradius). Wie unterscheiden sich diese Ihrer Meinung nach?

Hinter den drei großen Kreditversicherungsgruppen ACREDIA (mit den Marken PRISMA und OeKB-Versicherung), ATRADIUS und COFACE verbergen sich durchaus die globalen Leader des Kreditversicherungsmarkts. ATRADIUS und COFACE sind selbstständige lokale Niederlassungen, ACREDIA jedoch ein eigenständiges österreichisches Versicherungsunternehmen (51  % OeKB, 49 % EULER-HERMES). Gemeinsam repräsentieren die drei Genannten rund 95 Prozent des privaten österreichi-

EXPORTBERATUNG VON A.C.I.C. ◆ Zielsetzung: Identifikation und Reduktion von Risiken bei der Erschließung neuer Märkte und Finanzierung der Exporte bzw. der Auslandsinvestition.

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◆ Instrumente: Neben der Absicherung von Risiken (z. B. Warenkreditversicherung, aber auch Absicherung von Investitionen gegen politische Risiken wie Enteignung) stellen wir ein Netzwerk an Finanzierungspartnern und Beratern zur Verfügung. Vor allem der Export in Schwellenländer bedarf einer eingehenden Vorbereitung und der Einbindung von Experten mit Markterfahrung. Von der „marktkonformen“ Erstellung der Lieferkontrakte bis hin zur Finanzierung und Absicherung steht Unternehmen das Netzwerk des A.C.I.C. zur Verfügung.

◆ Analyse: Neue Märkte bringen eine Vielzahl an Chancen mit sich. Insbesondere zu Beginn der Exportbemühungen stehen den Chancen mindestens gleichwertig aber auch Risiken gegenüber, die nicht nur im unternehmerischen Risiko bestehen müssen. Diese Risiken gilt es zu erheben und weitgehend abzusichern. Unsere Partner unterstützen mit ergänzenden Beratungsleistungen oder stellen Finanzierungslösungen zur Verfügung.

◆ Konzept: A.C.I.C. zeichnet für den Transfer von Zahlungsausfall- und politischen Risiken verantwortlich. Unsere Netzwerkpartner bieten weiterführende maßgeschneiderte Konzepte.

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schen Kreditversicherungs-Markts. Sowohl im Produktangebot, in der geografischen Ausrichtung als auch in der Kreditpolitik verfolgen die drei großen Kreditversicherer einen durchaus eigenständigen Weg. Beispielsweise großteilige Portfolios mit Ausrichtung nach Osten bedingen andere Voraussetzungen als hauptsächlich lokale kleingewerbliche Märkte. Auch die Integration der IT-Systeme des Lieferanten und des Versicherers werden unterschiedlich angeboten. Alle drei Versicherer können neben dem Insolvenzrisiko auch das Risiko des anhaltenden Zahlungsverzugs versichern, oftmals ergänzt um die Deckung des politischen Risikos. ACREDIA ist unangefochtener Marktführer mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent und zeichnet sich durch eine besonders „ruhige Hand“ und damit verbundene Berechenbarkeit aus. COFACE ist bestrebt, den Abstand zu ACREDIA nicht weiter anwachsen zu lassen, und hat sich verstärkte persönliche Präsenz bei Kunden und Interessenten auf die Fahnen geschrieben. ATRADIUS folgt auch in Österreich der internationalen Politik des Konzerns nach stetigem qualitativem Wachstum. Gibt es eine Art „Wertigkeit“ beziehungsweise Gewichtung Ihrer Lösungen, Kompetenzen und Dienstleistungen? Womit haben Sie den „besten Erfolg“? Ist Ihr Portfolio ausgereizt oder gibt es noch Platz für mehr? Was wäre hier besonders spannend für Sie?

Der nach wie vor umfangreichste Teil unserer Arbeit beschäftigt sich mit „klassischer“ Kreditversicherung (Versicherung von kurzfristigen revolvierenden Forderungen gegen Zahlungsausfall aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen). Am stärksten wachsend ist für uns jedoch derzeit die Single-Risk-Versicherung (mittel- bis langfristige Projektgeschäfte), in diesem Bereich haben wir, wie ich meine, ein in Österreich einmaliges Knowhow aufbauen können. Nachdem wir uns als Gesamtdienstleister rund um den Begriff „Debitor“ verstehen, beraten wir selbstverständlich auch zu Themen der Finanzierung (wie Factoring), Bürgschaften und Garantien (Übertragung von Avallinien an Nichtbanken), Inkassound Informationssystemen sowie begleitenden Fragen wie etwa Vertrauensschadens- und Anfechtungsrisken. Wann immer es möglich ist, erweitern wir unser Team um erfahrene Kreditversicherungs- und Finanzierungsexperten und können somit der wachsenden Nachfrage nach unserem Angebot bestens entsprechen.

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Unser grundsätzlicher A.C.I.C. ist national zu einer fixen Größe am Ansatz lautet, dass die Kreditversicherungsmarkt geworden. Durch unsere Lösung nicht vom Anbindung an die international führenden Netzwerke Marktangebot, sondern von der Kundenanfordekönnen wir das auch international behaupten. rung determiniert wird. PETER ANDROSCH, GESCHÄFTSFÜHRER A.C.I.C. KREDITVERSICHERUNGMAKLER GMBH Wir beschäftigen uns daher bei neuen Kunden sehr intensiv und detailreich mit dem Geschäftsmodell, den Erfahrungen, Plänen Warum bleibt Ihre Firma auch 2015 die richtige und Möglichkeiten unseres Kunden und suchen dann Wahl für Ihre bestehenden und für neue Kunden? nach der maßgeschneiderten Lösung am Markt. Laufende Was macht Ihr Geschäftsmodell so besonders? Begleitung, Beobachtung und Intervention werden in der A.C.I.C. ist national zu einer fixen Größe am KreditversiFolge zu unserem zentralen Thema bei Bestandskunden. cherungsmarkt geworden. Durch unsere Anbindung an die international führenden Netzwerke können wir das auch international behaupten. Abgesehen von aus der Wollen Sie uns einige Referenzen nennen? Größe stammenden Skaleneffekten bieten wir unseren Die durch uns betreuten Sparten gehen tief ins Zentrum Kunden spezielle Wordings an, welche die Kreditversichedessen, was für Unternehmen den höchsten Wert darrungsvereinbarungen ergänzen und gewährleisten, dass stellt: deren Kunden. Die Möglichkeiten der individuellen aus dem abstrakten Versicherungsversprechen im Falle Vertragsgestaltung sind mannigfaltig und ebenfalls nicht des Falles eine konkrete Zahlung resultiert. Das Interesse für eine breitere Öffentlichkeit bestimmt. Ich kann und und Verständnis für die Bedürfnisse und Gegebenheiten darf daher Ihre Frage nicht konkret beantworten; vielleicht des Lieferanten in einem Versicherungsvertrag bestmöghilft ja der Hinweis, dass A.C.I.C. Unternehmen mit eilich abzubilden, ist unser täglicher Ansporn. ◆ nem Gesamtumsatz von rund 14 Milliarden Euro betreut.

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HIGHTECH

HIGHTECH

In den vergangenen Jahren hat sich im US-amerikanischen Nordwesten rund um Seattle eine florierende und wettbewerbsfähige Hightech-Branche entwickelt.

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DIE SILICON-VALLEY-ALTERNATIVE Der amerikanische Bundesstaat Washington State mit der Luft- und Raumfahrtindustrie als dem bedeutendsten Wirtschaftszweig ist eine überaus interessante Hightech-Destination für österreichische Unternehmen.

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WASHINGTON STATE grenzt im Nordwesten der USA an Kanada und weist mit seiner exportorientierten und diversifizierten Wirtschaft Parallelen zu Österreich auf: sieben Millionen Einwohner, eine 375-Milliarden-USDollar-Wirtschaft und Fokussierung auf Hightech. Boeing, Microsoft, Amazon und Starbucks haben dort ihren Sitz. „Luft- und Raumfahrt, Life-Science, IT und Clean Tech sind interessante Kooperationsbereiche für österreichische Unternehmen“, sagt Rudolf Thaler, österreichischer

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Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. AMAG, austriamicrosystems, FACC, Schiebel, TTTech Computertechnik und andere sind Bestandteil der Zulieferkette des weltgrößten Aerospace-Clusters. Das Innsbrucker Ingenieursbüro ILF hat dort sein Nordamerika-Hauptquartier und betreut mit drei weiteren US-Niederlassungen Projekte in den Bereichen Erdöl, Energie, Wasser und Infrastruktur. Bei der kalifornischen Hochgeschwindigkeitsstrecke ist ILF verantwortlich für die Tunnelsegmente. Neben dem

Faible für Wein – der Evergreen State ist der zweitgrößte Produzent von Premium-Weinen in den USA – ergeben sich weitere Parallelen beim Wintersport: Der zunehmende Schneemangel eröffnet Chancen für Lieferanten von Beschneiungsanlagen und zum Ausbau der Liftinfrastruktur. Washington State importierte 2014 österreichische Waren im Wert von 180 Millionen Dollar und exportierte nach Österreich vergleichsweise 43,1 Millionen Dollar. Thaler: „Die Aerospace-Industrie ist mit 267.000 Jobs der wichtigste Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor. Jährlich werden 1.200 bemannte und unbemannte Flugzeuge produziert. Zunehmend entwickelt sich die Region mit ihren hoch qualifizierten Mitarbeitern zum Zentrum der kommerziellen Space-Industrie: Etwa 30 Space-Unternehmen exklusive Boeing beschäftigen 2.000 Mitarbeiter.“ Erst kürzlich siedelte sich die kalifornische SpaceX mit einem Satellitenunternehmen an. Der Evergreen State ist der größte Hydropower-Produzent in den USA. Nahezu drei Viertel der Energie werden aus

Wasserkraft gewonnen. Kleinwasserkraftwerke sind aufgrund des Widerstands der Stämme kein Thema, da sie die Lachswanderung beeinflussen. Die staatliche Vorgabe an die großen Elektrizitätserzeuger ist, 15 Prozent der Energie aus neuen Energiequellen wie Wind und Solar zu gewinnen. Im Februar wurden in der Hauptstadt Olympia eine Reihe von Gesetzesvorlagen diskutiert, so beispielsweise der Einsatz von nuklearen Kleinkraftwerken. Großen Elektrizitätsunternehmen sollen alternative Möglichkeiten zur CO₂-Reduzierung durch die Installierung von Ladestationen für E-Autos eingeräumt werden. Ein 15 Millionen US-Dollar schweres Transportpaket sieht die Anhebung der Benzinsteuer für den Bau von Straßen, Fährverbindungen, Brücken, Fahrrad- und Fußwegen vor, womit vor allem Tausende von Jobs geschaffen werden.

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SEATTLE BOOMT Der Großraum Seattle verfügt unter den 366 US-Metropolen nach Washington D.C. und Des Moines, Iowa, über die stärkste lokale Wirtschaft. Baukräne bestimmen das Stadtbild, denn der florierende Tech-Sektor benötigt Wohn- und Büroflächen. Washington State ist ein Zentrum der Informations- und Kommunikationstechnologie. Das 1,5 Stunden entfernt gelegene kalifornische Silicon Valley steht zwar im Rampenlicht, wird aber mit den hohen Mieten und Gehältern für Spitzenfachkräfte ein zunehmend teures Pflaster. Thaler: „Seattle möchte sich mit vergleichsweise günstigen Immobilienpreisen, einem

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HIGHTECH

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1916 wurde das Unternehmen Boeing in Seattle gegründet, das bis heute einen starken Wirtschaftsfaktor in der Stadt darstellt.

Guter Zugang zu Investitionsmitteln sowie lokale Wirtschaftsförderungsinitiativen und Forschungseinrichtungen sorgen für ein Start-up-freundliches Standortklima. Zu den wichtigsten Branchensegmenten zählen Software Publishing und die Videospielentwicklung. Diese Segmente machen einen Anteil von mehr als 33 Prozent des Jahresumsatzes für den US-Markt im Video- und Computerspielesegment aus, der sich im Jahr 2010 auf zehn Milliarden US-Dollar belief. Die Region entwickelt sich aktuell mit Webdienstleistern wie Microsoft Azure, Amazon Web Services und Skytap zum führenden Standort im Bereich Cloud-Computing und Virtualisierung. ◆

« Die Aerospace-Industrie ist mit 267.000 Jobs

der wichtigste Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor in Washington State.

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DR. RUDOLF THALER, ÖSTERREICHISCHER WIRTSCHAFTSDELEGIERTER IN LOS ANGELES

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A ticket is all you need … and let us take care of the rest.

START-UP-PARADIES

© WKO, Seattle Waterfront Homes, Wikipedia, Boeing

Pool an qualifizierten Fachkräften und einem attraktiven Ecosystem der internationalen Start-up-Szene als Alternative zum Silicon Valley anbieten.“ Jährlich setzt die IKTBranche mit ihren 3.000 Software- und mobilen Technologiefirmen sowie 300 digitalen Spieleentwicklern 25 Milliarden US-Dollar um. Mit über 11.000 Angestellten hat Washington State den höchsten Personalstand bei Videospielen und ist Spitzenreiter bei Software-Publishing und Computer-Systems-Design. Washington State ist mit Firmen wie T-Mobile und HTC führend bei der Entwicklung mobiler Applikationen. Start-ups werden Seattle künftig verstärkt auf ihrem Radar haben.

Moving • Relocation A-2100 Leobendorf/Vienna/Austria, Stockerauer Str. 161 Telefon/phone: +43/2262/691-0 Fax: +43/2262/66915 email: [email protected] www.sobolak.com

START-UPS

START-UPS

PITCHING DAYS

die Gunst israelischer Investoren. Nach London fanden die Pitching Days, die von der Jungen Wirtschaft (JW) gemeinsam mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) organisiert werden, in Tel Aviv statt. Die Österreicher überzeugten sowohl bei den Präsentationen (Pitches) als auch beim informellen Networking. „Die österreichischen TeilnehmerInnen haben wieder eindrucksvoll gezeigt, wie innovativ unsere heimische Start-up-Szene ist. Es macht mich stolz sagen zu können, dass Österreich im internationalen Vergleich der Konkurrenz aus dem Ausland um nichts nachsteht“, kommentiert Herbert Rohrmair-Lewis, Bundesvorsitzender der JW.

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ÖSTERREICH ÜBERZEUGT INVESTOREN UND DAS PUBLIKUM Auch das Publikum konnte sich beteiligen und über die Präsentationen der Unternehmen eine Wertung abgeben. Dabei wurde die vom österreichischen Start-up Reef Interactive dargebotene Präsentation zur besten gewählt. Neben der Präsentation konnte jedes Start-up auch im persönlichen Networking mit den Investoren sein Projekt genauer vorstellen, was sich für die Jungunternehmer gerade im Hinblick auf den Abschluss einer möglichen Finanzierung als nützlich erweist. „Das spezielle Präsenta tionstraining im Vorfeld der Pitches hat sich für unsere Teilnehmer bezahlt gemacht. Sie konnten bei den internationalen Investoren einen

© buergermeldungen.com, LINEAPP GmbH

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IM FEBRUAR 2015 pitchten heimische Start-ups um

© Reef Interactive, LOCCA Lost & Found services GmbH

Österreichische Start-ups überzeugen in Tel Aviv: Neun österreichische Start-ups präsentierten ihre Geschäftsideen erfolgreich vor israelischen Investoren.

hervorragenden Eindruck hinterlassen. Außerdem freut es mich, dass wir mit unserem umfassenden Netzwerk vor Ort die erfolgreiche Durchführung unterstützen konnten“, erklärt Günther Schabhüttl, Leiter des AußenwirtschaftsCenters der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) in Tel Aviv. Vor Ort waren Investoren der Deutschen Telekom, Telefonica, Qualcomm Israel und viele mehr. Neben dem eigentlichen Pitching-Event standen auch Besuche bei einem israelischen Venturecapital-Fonds, einer Finanzierungsplattform, einem multinationalen Accelerator sowie dem Entrepreneurship Center der Universität Tel Aviv auf dem Programm. Für Bernd Litzka, Leiter von aws i2 Business Angels Austria, bestätigen die Pitchings Days, wie essenziell alternative Finanzierungsformen für Start-ups und junge Entrepreneure sind: „Ohne das neue Format – die Pitching Days – finden heimische Start-ups nur schwierig den Zugang zu internationalen Investoren. Wir coachen die besten Start-up-Teams und bereiten sie dadurch auf die internationale Angel- und Venturecapital-Szene erstklassig vor. Eine gute Idee für ein Business ist eben nur die Basis – für eine erfolgreiche unternehmerische Umsetzung bleibt die rasche Frühphasen-Finanzierung ein kritischer Erfolgsfaktor. Deshalb setzen wir uns bei aws i2 Business Angels Austria genau dafür ein, dass erstklassige

Ideen und Spitzenteams ihre passenden Investoren tatsächlich finden, und unterstützen großartige Events wie die Pitching Days mit vollem persönlichen Einsatz.“ Neben dem Jurysieger Reef Interactive waren auch die Teams von buergermeldungen, Lineapp, LOCCA Lost & Found, courseticket, ZEBRA New Media, Kiwi Security, Nanu und Chilli Island im Rampenlicht der israelischen Investoren.

EVENT UNTERSTREICHT WICHTIGKEIT ALTERNATIVER FINANZIERUNGSFORMEN Die Pitching Days sind ein gutes Beispiel dafür, was man mit alternativen Finanzierungsformen bewirken kann. In Israel mit einer der aktivsten Start-up-Szenen weltweit, stimmt nicht nur das Bewusstsein für alternative Finanzierungsformen, sondern es stimmen auch die dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Für Österreich gibt es hier hingegen noch deutlichen Aufholbedarf, gerade was die Rahmenbedingungen betrifft. Für einen unbürokratischen und schnelleren Zugang zu alternativen Finanzierungsformen fordert die JW daher die Anhebung der vollen Prospektpflicht auf fünf Millionen Euro, eine Änderung des BankwesenGesetzes sowie einen 50.000-Euro-Freibetrag für Business-Angels. ◆

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INFO-BOX

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◆ LINEAPP

◆ buergermeldungen.com

◆ LOCCA Lost & Found

◆ Reef Interactive

Mit dem Intercom-System LINEAPP sollen mehrere Personen günstig und einfach in Echtzeit miteinander sprechen können. Die Software von LINEAPP läuft auf allen mobilen Geräten und ist der Ersatz der Walkie-Talkie-Technologie. Teams können damit über ein bestehendes WLAN ohne Internet in Echtzeit kommunizieren. Eine Revolution in der Branche, die auch bei einem Megaunternehmen auf großes Interesse gestoßen ist.

Ob Schlaglöcher, behindertenfeindliche Gehsteigkanten, Schäden an öffentlichen Einrichtungen, Wünsche, Kritik oder Lob: Alles, was ärgert, mangelhaft ist oder auch als toll empfunden wird, kann über die gemeindeeigene Website oder via App an die zuständigen Stellen der Gemeinde- oder Stadtverwaltung übermittelt werden. buergermeldungen.com ergänzt bzw. unterstützt die Mitarbeiter in der Bürgerservicestelle. Bürgeranliegen werden automatisch dokumentiert, und gleichzeitig wird der Erledigungsstatus im Internet publiziert.

LOCCA ist ein Wiener Start-up, das von Julian Breitenecker und Albert Fellner 2012 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, schnell geliebte Menschen, Tiere oder Gegenstände wiederzufinden. Knapp zwei Jahre investierten die beiden in die Entwicklung der technologisch leistungsfähigsten Ortungsgeräte LoccaMini und LoccaPhone.

Mit umfangreichen technischen sowie Hintergrundinformationen verhilft Reef Interactive zu einer einzigartigen Übersicht. Die weltweit ersten interaktiven 3D-Tauchplatzkarten basierend auf hochauflösenden Sonar-, Satelliten- und Videodaten. Niemals zuvor waren die interessantesten Tauchregionen in solch einer Qualität erhältlich. Sogar Regionen, die man bereits zu kennen meint, öffnen plötzlich verborgene Bereiche, die es zu erforschen gilt.

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MULTIMEDIA

MULTIMEDIA

AUSTRO-KNOW-HOW IN ABU DHABI

Standort lokalisiert und mit den jeweils relevanten Informationen versorgt. Diese Informationen werden als Text, Audio, Video, Augmented Reality und 3D-Animationen dargestellt. Eine Public App zur Installation auf den persönlichen Smartphones und Tablets ergänzt das speziell für den Louvre Abu Dhabi konzipierte Multimediasystem.

Österreichisches Know-how kommt demnächst in Abu Dhabi zum Einsatz: NOUS ist mit Konzeption und Gestaltung des Multimediasystems für das neue Museum beauftragt.

ÖSTERREICHISCHE KOMPETENZ IM ARABISCHEN RAUM „Wir freuen uns sehr über das internationale Vorzeigeprojekt, es ist ein weiterer Meilenstein für unser Unternehmen. Unser Ziel war immer, von Wien aus am internationalen Museums- und Ausstellungsmarkt erfolgreich zu sein. Mit diesem Projekt gelingt uns der Schritt in den Nahen Osten“, so CEO Wolfgang Schreiner.

NOUS ERFOLGREICH AM INTERNATIONALEN MUSEUMSMARKT NOUS Wissensmanagement ist der führende Anbieter von digitalen Lösungen im Kulturbereich. Zuletzt wurden Multimediaguides für das neu eröffnete Österreichische Literaturmuseum, eine App für das Wiener MAK, ein interaktiver Museumsguide für die Albertina, eine multimediale Ausstellungsinstallation für das Jüdische Museum Wien sowie ein mobiler Erlebnisparcours für das Perot Museum (Dallas) konzipiert und umgesetzt. Für das Projekt „opera.live“ in Kooperation mit der Wiener Staatsoper hat NOUS den Staatspreis Multimedia und E-Business 2015 gewonnen. ◆

Die offene Kuppelkonstruktion des Louvre Abu Dhabi entspricht mit rund 180 Metern Durchmesser der Größe von fünf Fußballfeldern und ist aus Stahlprofilen gefertigt.

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NOUS, der führende Anbieter von digitalen Lösungen im Kulturbereich, ist weiter auf internationalem Erfolgskurs. Nach der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Multimedia und E-Business im März 2015 zieht NOUS nun einen prestigeträchtigen Auftrag an Land. Das Unternehmen hat die Konzeption und Gestaltung des Multimedia-Guiding-Systems und der Public Apps für den Louvre Abu Dhabi gewonnen.

PRESTIGEPROJEKT IN ABU DHABI Auf Saadiyat Island, einer Insel unmittelbar vor dem Zentrum Abu Dhabis, entsteht derzeit das ambitionierte Museumsprojekt Louvre Abu Dhabi. Das neue Museum ist als Treffpunkt der Kulturen der Welt mit Fokus auf die

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NOUS ist mit seinen digitalen Innovationen für Kulturprojekte auf weltweitem Erfolgskurs.

Kulturbrücke zwischen Orient und Okzident geplant. Das Museumsprojekt wird international neue Maßstäbe setzen, auch im Bereich von Präsentation und Vermittlung der Inhalte.

MUSEUMS-KOMPASS SETZT NEUE MASSSTÄBE NOUS ist beauftragt, das Konzept für einen interaktiven Multimediaguide zu entwerfen und umzusetzen. Der Guide fungiert als eine Art Kompass für die Besucher, damit diese das Museum und seine Ausstellungsstücke intuitiv entdecken können. Durch unterschiedliche Technologien wie GPS, WLANLokalisierung und iBeacon werden die Besucher an ihrem

© Rendering/Atelier Jean Nouvel

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NOUS gewann die Ausschreibung für Konzeption und Gestaltung des Multimediasystems für den Louvre Abu Dhabi.

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MOBILITÄT

MOBILITÄT

Auftrag über 33 Hochleistungsaufzüge in einem Wolkenkratzer mit 115 Stockwerken. Die PORT-Technologie von Schindler sorgt für schnellen und reibungslosen Transport.

AUFWÄRTS, BITTE! Innovationen und Erfolge, Rückschläge und Rekorde: Der rote Faden der 160-jährigen Unternehmensgeschichte ist die Begeisterung für Technologie und Mobilität. Schindler zeigt, wie aus einem lokalen Maschinenbauer einer der weltweit führenden Anbieter von Aufzügen, Fahrtreppen und Serviceleistungen wird.

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IN DER ZEIT des industriellen Aufbruchs Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Grundstein für den Unternehmensaufbau der Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH mit einer kleinen Werkzeugstätte gelegt. In den folgenden 150 Jahren gelang es, das Unternehmen vom Kassenbauer zum Weltmarktführer im Fahrtreppenbereich sowie zum Weltmarktzweiten im Aufzugsgeschäft

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auszubauen. Heute ist Schindler Teil eines weltweiten Netzwerks – der Schindler-Gruppe, ein globaler Anbieter von intelligenten Mobilitätslösungen. Aufzüge und Fahrtreppen von Schindler bewegen täglich schnell, sicher, zuverlässig und effizient eine Milliarde Menschen auf der Welt. Hinter dem Erfolg des Unternehmens stehen über 44.000 Beschäftigte in mehr als 100 Ländern.

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BAHNBRECHENDE INNOVATION Bereits 1990 hat Schindler die erste Zielrufsteuerung Miconic 10 als Weltneuheit eingeführt. Im Jahr 2000 folgte Schindler ID als zweite Generation eines Verkehrsmanagementsystems, das seitdem tausendfach am Markt eingesetzt wurde. Entscheidend für diesen Durchbruch war der neue Zuteilungsalgorithmus, kombiniert mit einem Zutrittskontrollsystem auf höchstem technischem Niveau. Wiederum zehn Jahre später folgt nun die PORT-Technologie (Personal Occupant Requirement Terminal). Herzstück dieser Technologie ist ein im gesamten Gebäude vernetztes Kommunikationssystem, das Personen mit einer vorprogrammierten Zugangskarte identifiziert. Dadurch werden Gebäudesicherheit und Gebäudeeffizienz gewährleistet. Nach der Identifikation berechnet PORT für jeden Punkt des Gebäudes den kürzesten und schnellsten Weg, wie etwa zu einer bestimmten Bürotür. Der Aufzug mit der kürzesten Wartezeit wird zugewiesen oder längere Türöffnungszeiten ausgelöst. Die PORT-Technologie bietet eine hoch individualisierte Dienstleistung, die zudem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen berücksichtigt, Energie einspart und den Verkehrsfluss im Gebäude optimiert. Hinter PORT verbirgt sich ein einzigartiges Zwei-Wege-Kommunikationssystem zwischen einem Hauptcomputer, Gebäudeschnittstellen und den Passagieren. Via Touchscreen kann es Befehle entgegennehmen. PORT spricht mit dem Passagier, identifiziert ihn und hilft ihm, sich im Gebäude zu orientieren. Die PORT-Technologie revolutioniert die Verkehrs- und Sicherheitsphilosophie in Gebäuden und eröffnet dem Architekten bisher ungeahnte Möglichkeiten.

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SCHINDLER RÜSTET DAS HÖCHSTE GEBÄUDE CHINAS AUS Schindler China, die chinesische Division des SchindlerKonzerns, erhielt im vergangenen Jahr den Auftrag, das zukünftig höchste Gebäude in China mit Aufzügen

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„Dies ist eines der spannendsten Projekte in der Firmengeschichte“, sagt Thomas Oetterli, Mitglied der Konzernleitung und Verantwortlicher für die Aktivitäten in China. „Das Ping An Finance Center ist das höchste Gebäude, an dem wir je mitgewirkt haben, und wir sind sehr stolz darauf, Teil dieses bedeutenden Projekts zu sein.“

Schindler liefert 34 Aufzüge für das architektonisch wegweisende MarinaOne-Projekt in Singapur. Energierückspeisung sorgt für hohe Effizienz.

GROSSAUFTRAG FÜR MARINA-ONE-PROJEKT IN SINGAPUR

Schindler wird die Aufzüge für das Marina-One-Projekt im neuen Geschäftsbezirk von Singapur liefern. In Marina South gelegen, sollen hier auf einer Fläche von 341.000 Quadratmetern zwei 30-stöckige Bürotürme und zwei 34-stöckige Wohngebäude mit 1.042 luxuriösen Apartments entstehen. Den Mittelpunkt der vier Hochhaustürme von Marina One wird ein öffentlicher Park mit Wasserfällen und Dachgärten bilden, „The Heart“ genannt. Die Fertigstellung des Gebäudekomplexes ist für 2017 geplant. „Mit diesem herausragenden Projekt stärkt Schindler seine führende Marktposition in der besten Lage von Singapur“, Das Streben nach Qualität treibt uns an und sagt Hugo Martinho, bestimmt unser tägliches Handeln, denn die Sicherheit Geschäftsführer von Schindler Aufzüge unserer Passagiere und Mitarbeiter geht vor. Singapur. DIPL.-ING. (FH) PETER SCHNIEPER, VORSITZENDER DER GESCHÄFTSLEITUNG SCHINDLER AUFZÜGE UND FAHRTREPPEN GMBH Das von ingenhoven architects aus Düsseldorf entworfene Marina One wurde bereits jetzt mehrfach prämiert. So erhielt das Projekt den Auftraggeber ist die Ping An Insurenommierten Asia Pacific 2012 International Property rance Group, eine der größten VersiAward in drei Kategorien und wurde für die nachhaltige cherungsgesellschaften Chinas. Das Konzeptionierung mit GreenMark Platinum ausgeGebäude wird mit 33  Doppeldeckerzeichnet. aufzügen Schindler 7000 ausgestattet. Schindler liefert insgesamt 34 Aufzüge für die beiden Diese speziell für Hochhäuser konWohntürme, davon 30 Hochleistungsaufzüge vom Typ zipierte Produktlinie bietet eine hochSchindler 7000. Alle Anlagen werden mit regenerativen effiziente Transportlösung, die sich Antrieben ausgestattet. Diese Technologie ermöglicht es, ideal für Gebäude mit hohem Persoüberschüssige Energie, die beim Bremsen eines Aufzugs nentransportaufkommen eignet. entsteht, ins Gebäudenetz zurückzuspeisen. Im Ping An Finance Center kommt Auf diese Weise verbrauchen die Anlagen bis zu 30 Proauch das Verkehrsmanagementsystem zent weniger Energie als vergleichbare Aufzüge. Zudem PORT von Schindler zum Einsatz. werden sie mit dem Management-Tool Lobby-Vision ausDiese Kommunikationsplattform begestattet, das es erlaubt, jede Anlage einzeln zu überwarechnet den optimalen Weg zu jedem chen. ◆ Ziel im Gebäude, bietet Orientierungshilfen und gewährleistet darüber hinaus eine hohe Sicherheit durch die SCHINDLER ÖSTERREICH Identifikation jedes Besuchers. Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH „Es ist eine Ehre für uns, an der Realiist die österreichische Tochter des Schindlersierung eines solch bedeutenden ProKonzerns. Langjährige Erfahrung, höchste jekts mitwirken zu dürfen“, sagt Jackie Produktqualität, Flexibilität und umfangreiche Han, Präsident von Schindler China. „Da wir von Anfang Kundenbetreuung zeichnen dabei die Leistunan involviert waren, konnten wir uns schon frühzeitig in gen von Schindler aus und sichern so auch in die Projektplanung einbringen. Wir freuen uns auf die Österreich eine führende Position. langfristige professionelle Zusammenarbeit mit der Ping www.schindler.at An Group.“

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auszurüsten. Das Ping An Finance Center ist ein 115-stöckiger Mega-Wolkenkratzer, der in Shenzhen in der Provinz Guangdong errichtet wird. Nach seiner Fertigstellung wird das Ping An Finance Center mit einer Höhe von 660 Metern das höchste Ge-

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bäude in China sein und Büro- und Einzelhandelsflächen bereitstellen. Schindler installiert hier Hochleistungsaufzüge der Produktlinie Schindler 7000, ausgerüstet mit dem hochmodernen Schindler-Verkehrsmanagementsystem PORT.

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© Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH

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EXPANSION

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WACHSTUMSSTARK

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2015 SETZT DAS UNTERNEHMEN mit der Eröff-

Würth Österreich erzielte 2014 mit einem Umsatz von 169 Millionen Euro und einem Gewinn nach IFRS von 5,3 Millionen Euro ein zufriedenstellendes Ergebnis. Im Würth-Konzern liegt Würth Österreich damit weltweit an fünfter Stelle unter den Würth-Auslandsgesellschaften.

nung von zwei weiteren Kundenzentren (Wien-Landstraße und St. Johann/Pongau) sowie der Neueröffnung von Wien-Inzersdorf weiter auf Expansion im Niederlassungsbereich. In den 39 Kundenzentren konnte 2014 ein Rekordumsatz von 28,8 Millionen Euro erzielt werden, das entspricht einer Steigerung von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

64 Die Würth Handelsges.m.b.H. ist Spezialist im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterialien für die professionelle Anwendung. Die Produktpalette umfasst ca. 100.000 Artikel – von Schrauben, Schraubenzubehör und Dübeln über Werkzeuge bis zu chemisch-technischen Produkten und Arbeitsschutz.

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Mit dem Wachstum und Betriebsergebnis sind wir unter unseren Erwartungen geblieben, durch unsere relativ gute Marktdurchdringung ist unsere Abhängigkeit von der Auslastung unserer Kunden sehr groß.

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ALFRED WURMBRAND, GESCHÄFTSFÜHRER WÜRTH ÖSTERREICH

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Auch der E-Commerce-Bereich entwickelt sich den Erwartungen entsprechend gut. „Wir legen unseren Fokus auf Multichannel-Marketing, mit der Stärkung aller Vertriebskanäle werden wir unsere Marktposition weiter ausbauen“, so Alfred Wurmbrand, Geschäftsführer Würth Österreich. Im Jahr 2015 strebt Würth Österreich einen Umsatz von 178,7 Millionen Euro an. Per 31. Dezember 2014 beschäftigte das Unternehmen 770 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 432 im Außendienst.

ERSTMALS ÜBER ZEHN MILLIARDEN EURO UMSATZ Die Würth-Gruppe verzeichnet 2014 gemäß vorläufigem Konzernabschluss einen Umsatz von 10,12  Milliarden Euro (Vorjahr: 9,75 Milliarden Euro). In Lokalwährungen liegt das Wachstum bei 4,8 Prozent. Währungsveränderungen haben die Gruppe einen Prozentpunkt beim Wachstum gekostet. Alle Regionen konnten ihren Umsatz steigern, auch in Südeuropa nimmt Würth wieder Fahrt auf. Positiv entwickeln sich ebenfalls die Gesellschaften außerhalb Europas, speziell in Nordamerika mit 8,6 Prozent. In Deutschland wächst Würth mit 4,1 Prozent. Die größte Einzelgesellschaft der Würth-Gruppe, die Adolf Würth GmbH & Co. KG, feiert 2015 ihr 70-jähriges Firmenjubiläum. Das Betriebsergebnis wird 2014 nach vorläufigen Berechnungen bei 500 Millionen Euro liegen (Vorjahr: 445 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 12,4 Prozent. Mit einem Eigenkapitalzuwachs von rund 300 Millionen Euro auf 3,68 Milliarden Euro weist die Würth-Gruppe im Geschäftsjahr 2014 eine Eigenkapitalquote von über 45 Prozent aus und ist damit sehr solide finanziert. Die Anzahl der Mitarbeiter erhöhte sich 2014 von 63.571 auf 66.044; dieser Anstieg war vor allem in vertriebsnahen Bereichen zu verzeichnen. Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe, ist zufrieden mit den Kennzahlen des Jahres 2014. „Die Entwicklung der Würth-Gruppe zeigt einen klaren Aufwärtstrend trotz teilweise sehr schwieriger Einflüsse der Weltwirtschaft wie zum Beispiel in Russland, und zwar weltweit. Wir blicken optimistisch ins Jahr 2015 und investieren weiterhin in zusätzliche Verkäufer und gezielt in Wachstumsmärkte und Vertriebskanäle wie EBusiness.“

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VORREITERROLLE IN DER DÜBELTECHNIK Mit der Erlangung der Europäischen technischen Zulassung für Mauerwerk (Vollziegel, Kalksandvollstein, Hochlochziegel und Kalksandlochstein) nimmt Würth erneut eine Vorreiterrolle ein, denn damit erhält das Injektionssystem VM 250 seine dritte Zulassung. Neben der ETA Option 1 (Zulassung für gerissenen und ungerissenen Beton) mit handelsüblichen Gewindestangen besitzt das Injektionssystem VM 250 auch eine ETA für nachträglichen Bewehrungsanschluss.

AUSGEKLÜGELTES INJEKTIONSSYSTEM Die Würth-Injektionstechnik WIT ist ein Verankerungssystem, das speziell für den Einsatz in Beton sowie in Vollund Hohlmauerwerk geeignet ist. Sie ist als Zweikomponentensystem aufgebaut. Dabei enthalten die Kartuschen

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EXPANSION

PROMOTION

WEIL DIE UMWELT ES WERT IST Der französische Haarpflegemittel-Hersteller L’Oréal setzt auf Nachhaltigkeit, indem all seine Werke auf CO2-neutrale Energieversorgung umgestellt werden. Der niederösterreichische Anbieter von luft- und feuerungstechnischen Anlagen POLYTECHNIK spielt dabei eine wesentliche Rolle. Das erste Werk wurde 2014 im spanischen Burgos umgestellt. Dort wurden Erdgas und Strom bereits durch Biomasse und Sonnenenergie ersetzt.

WIT-VM 250: Das Allroundtalent deckt alle wichtigen Anwendungen ab.

vorkonfektionierte Mengen von Mörtel und Härter. Diese werden beim Einbringen in das Bohrloch mithilfe einer auf die Kartuschen abgestimmten Auspresspistole durch einen speziellen Mischer ausgepresst. Die Gewindestange oder die Innengewindehülse wird ausschließlich ins Bohrloch gedrückt und dabei leicht gedreht, um den Kontakt zwischen Verankerungselement und der Verbundmasse zu verbessern. Für eine zugelassene Verankerung im Mauerwerk sind eine Siebhülse aus Kunststoff (bei Lochziegeln), eine Gewindestange mit Mutter und Beilagscheibe sowie der passende Injektionsmörtel vorgesehen.

ALLESKÖNNER Mit dem Neuprodukt WIT-VM 250 hat Würth einen Alleskönner in sein Programm aufgenommen, der die häufigsten zugelassenen Verankerungen in der Dübeltechnik abdeckt. WIT-VM 250 ist für den Mittel- und Schwerlastbereich sowie im nachträglichen Bewehrungsanschluss einsetzbar. Weiters ist die Würth-Injektionstechnik für Verankerungen unter vorwiegend ruhender oder quasi ruhender Belastung ideal geeignet. Der Einbau ist sowohl in trockenem als auch in nassem Beton sowie in Wasser gefüllten Bohrlöchern möglich. Das Besondere daran ist, dass der WIT-VM 250 sowohl im Winter als auch im Sommer bei Untergrundtemperaturen von –10 bis +40 Grad Celsius verwendet werden kann.

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ZULASSUNGEN SIND TRUMPF Zulassungen sind von höchster Bedeutung. Bei bauaufsichtlich relevanten Produkten gefährdet ein Versagen dieser Produkte die öffentliche Sicherheit oder Ordnung (Gefahr für Leib und Leben). Dies ist immer dann der Fall, wenn durch das Versagen eines Dübels ein Menschenleben gefährdet werden kann, etwa durch herunterfallende Fassaden- oder Deckenplatten oder durch das Versagen des gesamten Tragwerks. Eine Zulassung beinhaltet deshalb allgemeine Bestimmungen, den Zulassungsgegenstand, Bestimmungen für den Dübel sowie für den Entwurf, Bestimmungen für Ausführung und Montage und die Bestimmung für die Nutzung. Mit der Erlangung der neuen Europäischen technischen Zulassung für Mauerwerk (Vollziegel, Kalksandvollstein, Hochlochziegel, Kalksandlochstein) für den Verbundmörtel WIT-VM 250 beweist Würth seine Innovationskraft. Zusätzlich bestehen auch die Europäische technische Zulassung für gerissenen und ungerissenen Beton mit handelsüblichen Gewindestangen (Abnahmeprüfzeugnis 3.1) sowie die Europäische technische Zulassung für den nachträglichen Bewehrungsanschluss (die sogenannte REBARAnwendung). Die häufigsten Anwendungen in der Dübeltechnik sind damit abgedeckt. Somit bleibt Würth in einer seiner Kernkompetenzen weiterhin die Nummer eins am österreichischen Markt. ◆

Hauptenergieerzeuger der Anlage ist eine mit Hackschnitzel betriebene hydraulische Vorschubrostfeuerung mit einem 4,8-MW-Thermoölkessel und ORC-Modul von Polytechnik. Ein Sattdampfgenerator produziert mit zwölf bar Betriebsdruck 2,3 t/h Dampf. Ein Stromgenerator aus dem Hause Turboden mit der Typenbezeichnung ORC 6 CHP mit 400 Volt Output holt aus dem Thermoöl 600 kWel und 2.600 kW Leistung. In dem Thermoölkessel zirkuliert das 850 ° C heiße Rauchgas im Zuge der Verbrennung durch den Hauptwärmetauscher und erhitzt dadurch das Öl auf maximal 310 ° C. Danach gelangt das Rauchgas in Economizer, in welchen das zurückströmende Thermoöl vorgeheizt wird. Im nächsten Schritt wird das Rauchgas in einem Zyklonfilter entstaubt und in einem weiteren Wärmetauscher zur Vorwärmung der für die Verbrennung notwendigen Luft herangezogen.

© Würth Handelsges.m.b.H.

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Erst dann kommt es, bevor es in die Atmosphäre entlassen wird, zur Endreinigung in einen Elektrofilter. Im ORC 6 CHP überträgt das 310 ° C heiße Thermoöl seine Wärme auf ein organisches Silikon, bis dieses verdampft. Das gasförmige, unter Druck stehende Silikon betreibt den Generator und wird danach abgekühlt und durch den Kontakt mit einem Wasserkreislauf rekondensiert. Das auf 90 ° C aufgeheizte Wasser wird in zwei 50.000-l- Tanks gesammelt. Zusätzlich gibt es einen 50.000 l großen Tank für kaltes Wasser. Benötigt wird das Heißwasser bei L’Oréal für das Heizen seiner Gebäude und diverse Produktionsprozesse. Der Dampf wird für unterschiedliche Reinigungsprozesse in der Produktion eingesetzt. Durchschnittlich verbraucht das Unternehmen in der Stunde 1,7 t Dampf bei fünf bar Druck. Die möglichen zwölf bar sind zur Deckung von Spitzenleistungen nötig. Das Kaltwasser (7–8 ° C) wird zur Raum- und Prozesskühlung eingesetzt. Das Kraftwerk benötigt pro Tag 40 bis 60 t Hackschnitzel. Um die Versorgung jederzeit gewährleisten zu können, ist die Anlage mit vier 8-t-Silos ausgestattet. Einer davon verfügt über einen Schubbodenaustrag, wodurch der Polytechnik-Kessel direkt mit Rohstoff versorgt werden kann. Um die elektrische und thermische Versorgung des L’Oréal-Standorts zu jeder Zeit gewährleisten zu können, ist das Kraftwerk rund um die Uhr mit einem technischen Manager und zwei Bedienern besetzt. ★

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KONTAKT Polytechnik Luft- & Feuerungstechnik GmbH 2564 Weissenbach • Hainfelder Straße 69 Tel.: +43/2672/890-0 Fax: +43/2672/890-13 [email protected] www.polytechnik.com

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DESIGN

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Am Exporttag 2014 der Wirtschaftskammer Österreich wurde die Wiesner-Hager Möbel GmbH als Hidden Champion ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde aufgrund herausragender Verdienste um die österreichische Exportwirtschaft verliehen.

als Nummer eins in Österreich festigen. Bereits in den 50er-Jahren gab es immer wieder große Exportaufträge. Drei Jahrzehnte später wurde die Internationalisierung schließlich zu einer wichtigen Säule der Unternehmensstrategie. Eng damit verbunden erfolgte ab Ende der 80er-Jahre die konsequente Neuausrichtung mit der Konzentration auf Bürostühle, Büromöbel und Objekteinrichtung. Das Angebot umfasst heute neben der Möblierung von Büro und Objekt die Dienstleistungen Office-Consulting und Innenarchitektur. Mit einer Exportquote von 50 Prozent zählt Wiesner-Hager zu den renommiertesten Unternehmen der Möbelbranche in Europa.

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MIT DESIGN ZUM ERFOLG

STILVOLL PLATZIERT Mit einer Exportquote von circa 50 Prozent zählt Wiesner-Hager in Europa zu den renommiertesten Unternehmen der Branche. Am Heimmarkt Österreich ist die ehemalige Bauzimmerei Marktführer bei Bürostühlen und Objekteinrichtung.

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Wiesner-Hager setzt auf Differenzierung durch Design. Dieser Fokus auf die Produktgestaltung spiegelt sich auch in der engen Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Designbüros wider. Die jüngste Auszeichnung ist einmal mehr eine Bestätigung für diesen strategischen Weg: Der Reihenstuhl nooi wurde mit dem Red-Dot-Designpreis in Form einer „Honourable mention“ für eine besonders gelungene Detaillösung im Produktdesign prämiert.

1849 ALS BAUZIMMEREI in Altheim gegründet,

RED DOT AWARD

begann Wiesner-Hager 1921 mit der Produktion von Sitzmöbeln. In den darauf folgenden Jahren wurde das Produktsortiment um verschiedene Geschäftsbereiche erweitert, etwa Theater, Kino, Gastronomie und Wohnen. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Objektmöbel ins Sortiment aufgenommen. Mit großen Prestigeprojekten wie der Ausstattung der Wiener Staatsoper (1955) oder dem Linzer Brucknerhaus (1974) konnte Wiesner-Hager seine Marktstellung

Mit 4.928 innovativen Einreichungen von 1.994 Teilnehmern aus 56 Ländern alleine im Jahr 2015 ist der Red Dot Award heute nicht nur der größte und anerkannteste Designwettbewerb der Welt, sondern auch der internationalste. Umso mehr spricht es für den Reihenstuhl nooi, dass er von der Jury für besonders gelungene Aspekte in der gestalterischen Arbeit wie der innovativen Gestellverkettung ausgezeichnet wurde. Wiesner-Hager konnte

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DESIGN

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damit bereits zum dritten Mal in Folge einen Red Dot Award gewinnen. Die drei prämierten Produkte  – der Cafeteria-Stuhl macao (2011), der Bürostuhl poi (2013) und der soeben ausgezeichnete Reihenstuhl nooi – stammen aus der Designwerkstatt von neunzig° design.

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verkettet wird. So gewinnen wir wertvollen Platz zugunsten eines Komfortvorteils, der sich in der Sitzbreite ausdrückt. Ästhetisch entsteht ein angenehm ruhiges Gesamtbild, da die Doppelung der angrenzenden Beine entfällt.“ Mit nooi präsentiert Wiesner-Hager den Stapelstuhl mit der wohl einfachsten Verkettungsfunktion, die es derzeit am Markt gibt: kein zusätzliches Verbinden, kein kniffliges Ineinanderhaken – einfach nur die angrenzenden Stuhlbeine übereinanderstapeln und fertig! Für einen rascheren Auf- und Abbau der Stuhlreihen. Von diesen Vorzügen ließ sich auch das Radisson Blu Royal Hotel in Brüssel überzeugen und stattete als einer der ersten Großkunden die neu renovierten Tagungsräumlichkeiten des Fünfsterne-Luxushotels mit 600 Stück nooi-Reihenstühlen aus. Komplettiert wird die Stuhlfamilie durch einen Kufen-Stapelstuhl, der speziell für kommunikative Mehrzweckräume entwickelt wurde, eine markante Setbank, speziell für Warte- und Transitbereiche, und einen Meeting- und Cafeteriastuhl.

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FX INTERIOR DESIGN AWARD

SPIELEND LEICHTE VERKETTUNGSFUNKTION Im Zentrum der Stuhlfamilie steht die Saal- und Großraumbestuhlung. Der nooi-Vierfuß-Reihenstuhl ist ein Gestellverketter. Das bedeutet, dass er ohne ein extra Verkettungselement auskommt. Das Prinzip funktioniert ebenso einfach wie intelligent. Dazu Barbara Funck von neunzig° design: „Die beiden angrenzenden Beine werden übereinandergestapelt, wobei immer von links nach rechts

Vor 1.200 geladenen Gästen aus Architektur, Design und Industrie fand am 26. November die diesjährige Verleihung des international renommierten FX Interior Design Awards in London statt. WiesnerHager war mit seinem Bürostuhlprogramm poi in der Kategorie „Workplace seating“ angetreten und schaffte es nicht nur unter die Nominierten für den Designpreis, sondern wurde auch als Sieger bei der Preisverleihung gekürt. Mit ihrer Begründung bekräftigte die Jury aus namhaften Journalisten, Designern und Architekten die gelungene Kombination aus Design und Komfort des Bürostuhls in eleganter Schalenbauweise: „Unverwechselbares Design, sehr gute ausgereifte Entwicklung. Es verleiht Arbeitsplätzen ein einheitliches Erscheinungsbild.“

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Der Entwurf von macao bringt scheinbar widersprüchliche Eigenschaften in Einklang: einerseits das zarte und leichte Erscheinungsbild, andererseits die tragfähige, robuste Konstruktion. macao findet Verwendung in allen Bereichen der Regeneration.

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Die Effizienz steigern und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen – das sind die zentralen Aufgaben, die wir mit ideenreichen Büround Möbelkonzepten für unsere Kunden lösen.

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MARKUS WIESNER, GESCHÄFTSFÜHRER WIESNER-HAGER

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DESIGN

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BÜROTRENDS 2015 Der Wettbewerb wird härter, der Konkurrenzdruck steigt. Noch arbeiten 70 Prozent der Menschen in traditionellen, starren Zellenbüros, doch im Zeichen der rasanten Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien wird Flexibilisierung zum Gebot der Stunde. Fünf große Trends bestimmen die Arbeitswelt und prägen die Planung und Gestaltung der Büros von morgen.

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◆ Mobilität „total“ Smartphones, Tablets und Notebooks machen das Büro mobil und ortsunabhängig und gewähren freien Datenzugriff, überall und jederzeit. Viele Menschen arbeiten zunehmend auch in dezentralen BusinessCenters, zu Hause oder unterwegs. Die Möglichkeiten flexibler Büroarbeit werden damit völlig neu definiert.

Die Technisierung unserer Arbeitswelt ist allgegenwärtig. Als Begleiterscheinung haben wir viel an funktionaler Kälte in Kauf genommen. Umso verständlicher ist der Wunsch nach einem Ausgleich zur technologiegetriebenen Anmutung moderner Büroarchitektur.

◆ Vernetzung von Organisationen Unternehmen entwickeln sich zu Netzwerkorganisationen. Klassische Hierarchien werden zunehmend abgelöst von dezentralen Netzwerken, in denen jeder seine Leistung einbringt – im Team und trotzdem unabhängig von Ort und Zeit. Traditionelle Büroarbeit verliert an Bedeutung. An ihre Stelle treten neue, flexiblere Arbeitsformen, die besser auf die flacheren Organisationsstrukturen abgestimmt sind. ◆ Kommunikation wird zum Schlüsselfaktor Dezentralisierung und Flexibilisierung stellen einen höheren Anspruch an die Qualität der Zusammenarbeit. Geschwindigkeit und Komplexität sind die Treiber der Kommunikationsbedürfnisse. Die moderne Technologie sorgt für den Speed, vielschichtige Zusammenhänge verlangen das direkte Gespräch. Dies erfordert geeignete Raumkonzepte für die Face-to-face-Kommunikation vor Ort.

Der FX Award für poi, dessen Gestaltung ebenfalls aus der Designschmiede von neunzig° design stammt, ist nach dem Gewinn des Red-Dot-Designpreises 2013 bereits die zweite internationale Auszeichnung und eine Bestätigung für die hohe gestalterische Kompetenz von WiesnerHager. Von besonderer Bedeutung ist der Designpreis für die Wiesner-Hager-Tochtergesellschaft in London. Gerade auf dem attraktiven aber hoch kompetitiven UK-Markt für Büromöbel wirkt sich die gesteigerte Wahrnehmung der Marke Wiesner-Hager in den relevanten Zielgruppen äußerst positiv aus.

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KOMMUNIKATION IN BEWEGUNG Besprechungen, Konferenzen, Präsentationen, Workshops, Seminare – die Bedeutung von Kommunikation in Unternehmen nimmt zu. Das Raumangebot aber wächst meist nicht im gleichen Ausmaß mit, im Gegenteil: Die Flächenwirtschaftlichkeit zwingt zu einer größeren Anzahl an multifunktional nutzbaren Räumen, in denen die verschiedenen Spielarten der Kommunikation stattfinden können. Voraussetzung dafür ist ein mobiles Tischsystem, das sich den rasch ändernden Anforderungen spielend anpasst. Und genau dafür wurde der Falttisch skill

◆ Der Effizienzdruck steigt Die Organisation bestimmt den Raum: Gute Büroarchitektur definiert sich zukünftig noch mehr an den Anforderungen für effiziente Arbeitsprozesse. Flächenoptimierungen sowie intelligente Nutzungskonzepte – wie z. B. shared spaces – für den Bürobetrieb gewinnen stark an Bedeutung. ◆ Gestaltung wird wichtiger Die großen IT-Konzerne leben es vor, immer mehr Firmen springen auf den Zug auf: Ob Google in Zürich oder Microsoft in Wien – dort lässt man sämtliche Sinne für sich arbeiten und bricht mit den verstaubten Vorstellungen von Büros. Da finden dann schon mal Meetings in einer Gondel statt oder werden Besprechungen in einer kuscheligen „Wohnzimmer-Lounge“ abgehalten. Diese Extravaganz ist aber kein Selbstzweck, sondern dient einem höheren Ziel: Denn Innovationskraft braucht soziale Reibung in einem kreativen Umfeld.

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DESIGN

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Vielfältig und individuell, ohne eindeutige Trends, dafür aber architekturbetont und wohnlicher. Wichtig sind stilsichere Farbwelten, die Stimmungen in Räumen je nach Nutzungszweck beleben oder beruhigen, ohne das Büro in ein Disneyland zu verwandeln.

mehr unter Beweis. skill bietet ein Höchstmaß an Flexibilität, Komfort und zeitgemäßem Design für die moderne Büro- und Objektarchitektur.

GREET VIENNA Die GREET Vienna ist Österreichs führende internationale Networking-Plattform rund um das Thema Gewerbeimmobilien und Investitionen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CEE & SEE) einschließlich Russland, Türkei und CIS. GREET steht für Global Real Estate & Economy Talks. Sie vereint Ausstellung, Konferenzen und Networking und findet jedes Jahr im Frühling in Wien statt. Dieses Jahr war auch Wiesner-Hager auf der Veranstaltung vertreten: Die historische und prunkvolle Ausstellungshalle sowie die Podien der beiden Konferenzsäle im Palais Niederösterreich wurden mit Möbeln aus dem Hause Wiesner-Hager ausgestattet. Die Konferenzteilnehmer nutzten die Pausen zwischen den hochkarätigen Vorträgen und Diskussionsrunden, um sich auf den Lounge-Möbeln zu erholen. macao-Bistrotische und -stühle luden zum Genießen des erstklassigen Buffets ein. Außerdem wurde auf den stylishen pixie-Würfeln fleißig genetworkt. ◆

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VEREDELUNG FÜR DIE ENDGÜLTIGE FUNKTION

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elegante Gestellvarianten zur Verfügung. Für statische Meetingräume wurde das Tischsystem um einen Konferenztisch mit fixem Untergestell erweitert: Optisch leicht, im gleichen eleganten Design wie bei den mobilen Falttischen, lassen sich auch große Plattenformate umsetzen. Sowohl die mobile Variante als auch der fixe Konferenztisch sind für den Einsatz moderner Medientechnik gerüstet: Ein durchdachtes Kabelmanagement mit verdeckter Kabelführung und einfachem Plug-in über Tischniveau sorgt für perfekte Medienintegration. Fazit: Mit skill setzt Wiesner-Hager seine führende Rolle bei der Konzeption von Kommunikationsräumen einmal

PROMOTION

entwickelt. In der mobilen Variante ist skill durch (feststellbare) Rollen fahrbar und ermöglicht so die rasche Umstellung von Konfigurationen. Umgekehrt lassen sich gerade nicht benötigte Tische einfach schwenken und aneinandergereiht platzsparend parken. Variable Tischformate sorgen für eine breite Auswahl an Aufstellungsoptionen – vom Konferenz-„O“, über das Seminar-„U“ bis zum Workshop-„Block“. Bei Bedarf stehen Schnellverketter zur Verfügung, die eine niveaugleiche und sichere Verkettung der Tische (z. B. aufgrund von Bodenunebenheiten) herstellen. Mit dem V-, T- und C-Fuß stehen neben zahlreichen Plattenoberflächen auch drei

© Wiesner-Hager Möbel GmbH

Die Collini-Zentrale in Hohenems

Was haben ein Lady-Gaga-Konzert, eine Papstmesse und die Auftritte eines US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten gemeinsam? Hunderttausend kleine Audiostecker, die bei Großveranstaltungen für die richtige Akustik sorgen. Ihre Oberflächen wurden alle bei Collini veredelt. Seit 116 Jahren beschäftigt sich die Firma Collini mit Oberflächen. Als Scherenschleifer-Betrieb gegründet, hat sich Collini im Laufe der Zeit auf das Veredeln von Grundwerkstoffen durch Beschichten spezialisiert: Feuerverzinken, Galvanisieren und organisches Beschichten. Die Werke der Collini Holding stehen in ganz Europa, Stammsitz des Familienunternehmens ist jedoch immer Hohenems geblieben. Ende der 80er-Jahre wurde begonnen, die ColliniGruppe zum führenden Technologie-Unternehmen für

Oberflächenveredelung in Europa zu formen. In allen Lebensbereichen sind wir von Produkten umgeben, deren Oberfläche veredelt wurde. Wenn die Espressomaschine morgens den Kaffee mahlt, würde sich die Mühle ohne galvanisierte Bauelemente nicht rühren, und auch bei Mobiltelefonen herrschte ohne die Technologie von Collini Funkstille. Das Ausgangsmaterial vieler Bauteile verfügt eben nicht über die geforderten Eigenschaften des Endprodukts. Erst die Beschichtung der Oberfläche gibt dem Grundwerkstoff seine endgültige Funktion: Korrosionsschutz, Verschleißschutz, Gleitvermögen und Lötbarkeit werden meist erst durch diese sehr dünnen Metallschichten erzielt. ★ KONTAKT Collini Gesellschaft m.b.H. 6845 Hohenems Schweizer Straße 59 Tel.: +43/5576/7144-0 Fax: +43/5576/7144-142 [email protected] www.collini.eu

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MODE

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INNOVATIV, HOCHWERTIG, EINZIGARTIG

Der Tradition und Kompetenz für Stricktechnik folgend, bietet Wolford ihren Kundinnen die feinsten Strümpfe der Welt, ergänzt durch eine exklusive Auswahl innovativer, modischer Produkte – all dies vermittelt in einer individuellen Einkaufserfahrung.

Die Wolford AG mit Hauptsitz in Bregenz am Bodensee unterhält 16 Tochtergesellschaften und vertreibt ihre Produkte in rund 60 Ländern über 270 Monobrand-Verkaufsstandorte, etwa 3.000 Handelspartner und online.

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DAS SEIT 1995 an der Wiener Börse notierte Unternehmen für Legwear, Lingerie, Ready-to-wear (Bodywear, Clothing), Accessoires und Handelsware erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2013/14 (1. Mai 2013 bis 30. April 2014) mit rund 1.560 Beschäftigten einen Umsatz von 155,87 Millionen Euro. Seit Gründung im Jahr 1950 entwickelte sich Wolford zur weltweit führenden Herstellermarke für luxuriöse Strümpfe, exklusive Lingerie und hochwertige Bodywear. POSITIVE ERGEBNISSE Die Wolford AG konnte in den ersten neun Monaten ein positives Netto-Ergebnis in Höhe von 4,5 Millionen Euro erzielen. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,9 Prozent auf 121,1 Millionen Euro zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um knapp fünf Millionen von 2,2 auf 7,1 Millionen Euro. Auch das um nicht wiederkehrende Aufwendungen und Erträge bereinigte EBIT verbesserte sich von 2,8 auf 4,1 Millionen Euro. Hintergrund der schwächeren Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten sind die bereits umgesetzten Schließungen unprofitabler Vertriebsstandorte sowie die bekannt schwierigen Rahmenbedingungen im zweiten Quartal. Im dritten Quartal lag der Umsatz hingegen auf Vorjahreshöhe. Die deutlichen Ergebnissteigerungen resultieren aus konsequenten Optimierungsmaßnahmen und Sondereffekten. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt das Management das Ziel des operativen Turnarounds mit einem positiven EBIT.

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© Wolford AG

UMSATZ IM DRITTEN QUARTAL AUF VORJAHRESNIVEAU

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Einem relativ schwachen zweiten Quartal und einem ebenfalls rückläufigen November folgte ein erfreuliches Weihnachtsgeschäft: Im Dezember stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat um vier Prozent. Auch im Jänner konnte Wolford noch einen Umsatzzuwachs in Höhe von zwei Prozent verzeichnen. Das EBIT im dritten Quartal lag mit 3,9 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (4,5 Mio. Euro), was vor allem auf höhere Miet- und Marketingaufwendungen zurückzuführen ist.

STABILES RETAIL-GESCHÄFT Spürbare Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung hatte die Schließung von mehr als 20 unprofitablen Vertriebsstandorten im vergangenen und laufenden Geschäftsjahr. Ihr Wegfall bewirkte in den ersten neun Monaten einen negativen Umsatzeffekt von 4,7 Millionen Euro. Dennoch konnte Wolford die Umsätze im eigenen Retail-Geschäft im Berichtszeitraum auf Vorjahresniveau halten. Das eigene Online-Geschäft von Wolford wies erneut ein deutliches Umsatzplus von 17 Prozent auf. Dagegen verzeichnete das Wholesale-Geschäft einen Rückgang von vier Prozent. Hintergrund waren Probleme einzelner Handelspartner ebenso wie die Folgen der Ukrainekrise und des schwachen Rubels. Das Ausbleiben russischer Touristen wirkt sich inzwischen auch spürbar negativ auf das Geschäft in den europäischen Metropolen aus. Positive Auswirkungen auf den Umsatz hat indes die Aufwertung von US-Dollar, britischem Pfund und Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Der Effekt dieser Wechselkursänderungen beläuft sich für die ersten neun Monate auf 1,2 Millionen Euro.

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REGIONALE UMSATZENTWICKLUNG UNEINHEITLICH Regional war die Umsatzentwicklung in den ersten neun Monaten 2014/15 unterschiedlich, zum Teil auch infolge der Schließung einzelner Vertriebsstandorte. Rückgänge zeigten die für Wolford bedeutenden Märkte Deutschland (–5 %), Österreich (–6 %) und Frankreich (–5 %). Vor allem in Deutschland litt der Modehandel monatelang unter spürbarer Kaufzurückhaltung – er meldete 21 Wochen in Folge zum Teil zweistellige Umsatzrückgänge, unterbrochen nur durch zwei Wochen mit Zuwächsen. Im größten Markt USA war das Geschäft in den ersten neun Monaten zwar leicht rückläufig(–2 %), stabilisierte sich zuletzt aber. In Italien (+10 %) und Spanien (+10 %) lagen die Umsätze klar im Plus, auch Großbritannien verzeichnete Zuwächse (+4 %). Bedingt durch die Ukrainekrise kam es in Zentral- und Osteuropa zu einem

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3,4 Millionen Euro entstanden, wodurch sich das EBIT um fast fünf Millionen von 2,2 auf 7,1 Millionen Euro verbessert hat. Das Ergebnis nach Steuern stieg auf 4,5 Millionen Euro nach 1,7 Millionen Euro im Jahr davor. Die Vermögens- und Kapitalstruktur der Wolford-Gruppe zeigt sich weiterhin sehr solide: Zum Bilanzstichtag 31. Jänner 2015 betrug das Eigenkapital der Wolford-Gruppe 79,2 Millionen Euro (31.1.2014: 79,0 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 53 Prozent nach 55 Prozent im Jahr davor, der Verschuldungsgrad (Gearing) errechnet sich mit 20 Prozent (31.1.2014: 19 %).

STRATEGISCHE REFOKUSSIERUNG AUF GUTEM WEG Wolford macht weiter signifikante Fortschritte bei der Umsetzung der strategischen Refokussierung. So hat das Unternehmen kürzlich einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg der Neuausrichtung des Produktportfolios erreicht: „Die Ende Jänner vorgestellte Herbst/Winter-Kollektion 2015/16 stieß auf sehr positive Resonanz beim Fachpublikum“, freut sich Axel Dreher, stellvertretender Vorstands-

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Wolford setzt in all seinen Handlungen einen bewussten Gegensatz zur „Fast Fashion“. Nachhaltig denken und handeln ist selbstverständlich, dies gilt für den zwischenmenschlichen Umgang ebenso wie für technische Abläufe.

www.newbusiness.at

vorsitzender. Den bekannten Schließungen unprofitabler Vertriebsstandorte steht auch eine Reihe von Neueröffnungen in strategisch wichtigen Städten gegenüber. Zu den neuen eigenen Standorten beispielsweise in Barcelona, Florenz und Frankfurt zählt seit Anfang März auch ein neuer Flagship-Store in der Münchner Weinstraße. In exklusiver Lage zeigt Wolford hier auf rund 100 Quadratmetern Verkaufsfläche seine komplette Produktpalette.

VORSTANDSTEAM KOMPLETT Seit dem 7. Jänner ist das Vorstandsteam von Wolford wieder komplett  – mit Ashish Sensarma als neuem Vorstandsvorsitzenden, verantwortlich für die Bereiche Marketing und Vertrieb. Der Vorstand ist sich einig, dass Wolford in diesen Bereichen künftig noch eine weitaus schlagkräftigere Aufstellung braucht. „Das bedeutet auch, dass wir unsere starken Assets, allen voran die eigenen Vertriebsstandorte, künftig deutlich besser nutzen müssen“, so Sensarma. Dazu gehört unter anderem eine weitere Aufwertung der Schaufenster und die Optimierung des Visual Merchandising. ◆

DAS MAGAZIN FÜR UNTERNEHMER

deutlichen Umsatzrückgang (–21  %). Im asiatischen Markt konnte Wolford den Umsatz um 13 Prozent steigern, was auf die Eröffnung neuer eigener und partnergeführter Standorte sowie flächenbereinigtes Wachstum zurückzuführen war.

POSITIVE OPERATIVE ERGEBNISSE UND SOLIDE BILANZSTRUKTUR Positiv entwickelten sich in den ersten neun Monaten die Ergebnisse: Das bereinigte EBIT stieg von 2,8 auf 4,1 Millionen Euro, unter anderem dank des Verkaufs einer Mietrechtsoption. „Dieses Ergebnis ist aber auch konsequenten Optimierungsmaßnahmen zu verdanken. Allein durch die Neuorganisation von Prozessen in Produktentwicklung, Produktion und Logistik konnten wir in den ersten neun Monaten Einsparungen in Höhe von 1,8 Millionen Euro realisieren“, erläutert Finanzvorstand Thomas Melzer. Durch die Veräußerung eines nicht betriebsnotwendigen Grundstücks ist zusätzlich ein Buchgewinn von

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Exklusiv für unsere Leserinnen und Leser: wir vergeben ZWEI Lehrgangsstipendien der Donau Universität Krems und übernehmen je 50% der Kosten: 1x € 7.850,– für ein MSc Management und IT - Studium (z.B.: Supply-Chain Management) * 1x € 8.850,– für ein MBA Corporate Governance und Management-Studium (IT-Governance und Strategie) *

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LANDWIRTSCHAFT

LANDWIRTSCHAFT

SOJAWUNDERLAND ÖSTERREICH

ÖSTERREICHISCHER SOJAANBAU IST NACHHALTIG „Die enorme Ausweitung der Sojaproduktion in Südamerika ging nicht nur zulasten riesiger Weideflächen, sondern auch von Regenwald. Heimischer Sojaanbau reduziert demgegenüber wirksam den Druck, solche Flächen zu Ackerland umzuwandeln“, verwies Schultes auf die Nachhaltigkeit heimischer Sojaflächen und führte weiter aus: „Ein weiterer Aspekt ist, dass die Sojabohne als Leguminose ‚stickstoffautark‘ ist. Die in Symbiose an den Wurzeln der Sojapflanze lebenden Bakterien stellen den für das Pflanzenwachstum notwendigen Stickstoff zur Verfügung. Es bedarf daher keines zusätzlichen Mineraldüngers. Darüber hinaus hinterlässt die Sojabohne auch noch eine geringe Menge Stickstoff für die Folgekultur.“

China importiert ein Viertel der Soja-Weltproduktion, Europa und Japan stagnieren. Das macht Soja aus Österreich zu einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte.

EIWEISSSTRATEGIE: EU & ÖSTERREICH „Eiweiß ist essenziell für die menschliche Ernährung und für die Tierhaltung. Zudem haben die meisten Konsumenten in der EU ein gewisses Unbehagen gegenüber der Gentechnik. Eine bessere Eigenversorgung Europas mit eigenem Eiweiß anzustreben und nicht mehr so stark auf Importe angewiesen zu sein, ist das Ziel unserer Eiweißstrategie. Es laufen daher verschiedenste Anstrengungen, die Selbstversorgung in diesem Bereich zu verbessern. Eines der konkretesten Projekte ist die Forcierung des heimischen Sojaanbaus. Daneben verbessern der Anbau von Ölsaaten insgesamt und auch die Produktion von Bioethanol die heimische Eiweißbilanz. Aus den agrarischen Rohstoffen, die auf einem Hektar wachsen, entstehen ebenso viele Eiweißfuttermittel wie Bioethanol. Dieser Aspekt ist zwar wohlbekannt, wird jedoch in der Diskussion um Biotreibstoffe beharrlich ignoriert“, meinte Hermann Schultes.

Österreich hat mehr zu bieten als Skigebiete und Schlösser! Nur wenige Kilometer von Wien entfernt erstrecken sich unsere Sojafelder.

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ÖSTERREICH BEWIRTSCHAFTET zwar nur knapp

PROPAGANDA VERSUS WAHRHEIT

zwei Prozent der EU-Ackerfläche, ist aber der viertgrößte Sojaproduzent der Europäischen Union. „Wir erzeugen gentechnikfreies Soja für die menschliche Ernährung und als Futtermittel, wir haben uns in beiden Bereichen florierende Exportmärkte aufgebaut und sind mittlerweile bei Eiweiß kein Netto-Importeur mehr. Außerdem schützt jede Tonne Eiweiß, die im Inland erzeugt wird, den Regenwald vor Abholzung. Heimischer Sojaanbau schließt offene Kreisläufe: Wir sind weniger auf Importe angewiesen, sparen Devisen, reduzieren den globalen Transportwahnsinn und schaffen Wertschöpfung für die Landwirtschaft. Das ist eine klassische Win-win-Situation im Sinne der Nachhaltigkeit. Mit einem Wort: Soja aus Österreich ist zur nachhaltigen Erfolgsgeschichte geworden.“ Dies stellte Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, fest.

„Weder die europäischen noch die österreichischen Konsumenten müssen beim Fleischkonsum ein schlechtes Gewissen haben, denn entgegen der Global-2000-Propaganda sind es nicht die Europäer, die den steigenden Sojaverbrauch verursachen. Dieser hat seine Ursache in den Entwicklungs- und Schwellenländern, allen voran China. Dort ist die Entwicklung des Verbrauchs geradezu atemberaubend. Innerhalb von nur 20 Jahren haben sich die Sojaimporte Chinas von null auf zuletzt 72 Millionen Tonnen gesteigert, dieses Land allein importiert rund 25 Prozent der Weltproduktion. Die Erklärung dafür ist Chinas steigender Wohlstand. Damit verändern sich die Konsumgewohnheiten, es wird mehr Fleisch gegessen“, erläuterte Schultes. „Wie zynisch muss man sein, um den Menschen dort ihren bescheidenen Wohlstand, der sich eben auch in geänderten Ernährungsgewohnheiten ausdrückt, vorzuwerfen?“, fragte der Präsident.

SOJAANBAU & -ZUCHT: GENTECHNIKFREI

© Weimer Carvalho/DPA

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„Wir haben in Österreich eine sehr gute und erfolgreiche Wertschöpfungskette rund um die Sojabohne. Wir erzeugen faktisch alles – vom Saatgut bis zum Tofu“, fasste Schultes zusammen. „Im heimischen Sojaanbau werden keine GVO-Sorten verwendet. Die Ernte wird zu großen Teilen von österreichischen Verarbeitungsbetrieben im Bereich der Fermentationsprodukte (Sojadrinks) oder der Mahlprodukte (Sojamehle), etwa in der Backindustrie, benötigt. Der Exportanteil der inländischen Verarbeitungsbetriebe ist hoch. Heimisches Soja wird zunehmend auch in der Fütterung eingesetzt. Ein österreichisches Züchtungsunternehmen, das Sojabohne im Programm hat, schaffte schon nach relativ kurzer Zeit die ersten Sorteneintragungen. Darüber hinaus gibt es in Güssing eine

Ölmühle, die Sojabohne verarbeiten kann“, informierte der LK-Präsident.

EU HAT NUR GERINGEN ANTEIL AN GLOBALER SOJABOHNENPRODUKTION Die Sojabohne ist, global gesehen, eine der Hauptkulturen. Innerhalb der Ölsaaten ist sie die absolute Nummer eins mit einer Jahresproduktion von zuletzt 312 Millionen Tonnen. Sie deckt etwa 60 Prozent der globalen Ölsaatenproduktion ab. Mit großem Abstand folgen Raps (72 Mio. t) und Sonnenblume (40 Mio. t). Überwiegend ist die Sojabohne heute am amerikanischen Kontinent heimisch, obwohl sie ursprünglich aus Asien stammt. Der Anteil der Europäischen Union an der Welt-Sojaproduktion umfasst nur etwa 0,5 Prozent. Es gibt bis jetzt relativ wenige EU-Länder, die über einen namhaften Sojaanbau verfügen. Österreich nimmt in diesem Ranking den respektablen vierten Platz ein. Die Ernte 2014 repräsentiert knapp acht Prozent der EU-Menge, wobei die Alpen republik nur über knapp zwei Prozent der EUAckerfläche verfügt. Speziell die südamerikanischen Staaten haben die Erzeugung in den letzten 20 Jahren massiv ausgedehnt. Auf riesigen Farmen im amerikanischen Mittelwesten sowie in Argentinien und Brasilien wurde der Sojaanbau systematisch ausgeweitet. Doch nicht überall ging steigender Sojaanbau zulasten des Regenwalds. So haben die USA die Produktion in den letzten 30 Jahren verdoppelt, wobei sicher nicht ein Hektar Regenwald dafür geschädigt worden ist. ◆

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MULTITALENT SOJA ◆ Soja wird seit mehr als 3.000 Jahren angebaut. Ursprünglich stammt diese kleine Wunderbohne aus Ostasien. Derzeit gibt es 3.500 verschiedene Arten, die weltweit angebaut werden. ◆ In Österreich werden jährlich rund 25.000 Hektar Soja angebaut. Die Hauptanbaugebiete liegen im Burgenland und in Oberösterreich, aber auch in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark wird immer mehr auf diese Pflanze gesetzt. ◆ Das Saatgut ist 100-prozentig GMO-frei. Dazu wird die österreichische Saatgutproduktion mehr und mehr ausgebaut. ◆ Sojabohnen sind Leguminosen. Durch das Binden von atmosphärischem Stickstoff ist keine zusätzliche Düngung nötig. www.soja-aus-oesterreich.at

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REKORD

THE AUSTRIAN DREAM Die österreichischen USA-Exporte sind mit 7,8 Milliarden Euro auf einem neuen Rekordniveau. Ausfuhren in die USA sind damit um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der Abstand zum zweitwichtigsten Markt Italien hat sich gewaltig verringert.

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IM JAHR 2013 freute sich die österreichische Exportwirtschaft noch über das erstmalige Überschreiten der Sieben-Milliarden-Euro-Marke bei den Ausfuhren in die USA. „2014 wurde diese Bestmarke mit einem starken Zuwachs der Exporte in Höhe von zehn Prozent weit übertroffen“, freut sich Michael Friedl, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in New York. Mit Exporten im Ausmaß von 7,8 Milliarden Euro seien die USA auf dem besten Weg, die zweitwichtigste Exportdestination für Österreich zu werden und Italien zu verdrängen. Österreichische Firmen exportierten im abgelaufenen Jahr Waren im Wert von 38 Milliarden Euro nach Deutschland (+0,5 %), gefolgt von 8,22 Milliarden Euro nach Italien (–0,05 %). Besonders gewachsen sind die Exporte von Maschinen und Fahrzeugen, Fertigwaren, Stahl und Fertigprodukten.

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© FotoHiero/pixelio.de

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Aber auch die österreichischen Klassiker aus dem Nahrungsmittelbereich stiegen wieder. Die Importe aus den USA stiegen 2014 um 3,3 Prozent auf 4,46 Milliarden Euro. Friedl: „Nach wie vor erwirtschaftet Österreich in keiner anderen bilateralen Handelsbeziehung Überschüsse in ähnlicher Größenordnung wie im US-Geschäft. Der Handelsbilanzüberschuss machte 2014 3,3 Milliarden Euro aus.“ Die gesamtösterreichischen Ausfuhren erreichten weltweit im Jahr 2014 mit 127,9  Milliarden (+1,7 %) ein neuerliches Alltime-high. Die Exportzuwächse in den USA sind für ein Drittel des österreichischen Exportplus verantwortlich. „Natürlich spielt auch der Wechselkurs eine Rolle – für die USA ist es derzeit einfach günstiger geworden, aus Europa Waren zu beziehen. Allerdings sind manche Lieferungen auch auf ältere Verträge zurückzuführen, und österreichische Produkte und Dienstleistungen sind nur teilweise preiselastisch. Die österreichische Qualität und der Nutzen, den sie dem US-Konsumenten bringt, sind einfach sehr geschätzt“, so Friedl. Dazu komme das gute Wirtschaftswachstum in den USA von knapp drei Prozent und das niedrige Zins- und Preisniveau, was sowohl die Konsumenten als auch die Firmen zu vermehrten Käufen und Investitionen ansporne. „Höheres verfügbares Einkommen durch niedrige Energiepreise, das Reshoring von US-Firmen vor allem aus Asien zurück in die Heimat und gestiegenes Konsumentenvertrauen spornen die Importe noch weiter an“, schließt Friedl ab. ◆

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