Vielfalt der Motive – Nordwesten der USA 2015

04.-06. Juni 2015 Seattle und Umgebung_________3 07.-10. Juni 2015 Olympic National Park _________6 11.-13. Juni 2015 Palouse _____________________10 14.-15. Juni 2015 Columbia Gorge _____________12 16.-17. Juni 2015 Rund um Salem ______________14 18.-19. Juni 2015 Oregon Coast _______________16 20. Juni 2015 Crater Lake _________________18 21.-22. Juni 2015 Lassen Volcanic National Park ___18 23.-25. Juni 2015 California Coast _____________20 26.-28. Juni 2015 Sausalito und San Francisco_____23

© Freya & Jürgen Blösl

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Datum

Eigentlich war die Idee Wasserfälle und Regenwälder im Nordwesten der USA bei entsprechendem Wetter zu fotografieren. Anfang Juni sollte dafür der richtige Zeitpunkt sein. Nicht mehr ganz so kalt und der berüchtigte Küstennebel soll sich auch in Grenzen halten. Dumm nur, dass das aktuelle Wetter nichts von der Vorhersage hielt. Strahlende Sonne in Seattle und im Olympic NP tagsüber und pünktlich zum Sonnenauf- und -untergang Ne© Freya & Jürgen Blösl

bel oder zumindest eine geschlossene Wolkendecke. Nur gut, dass der Nordwesten so viele unterschiedliche Motive zu bieten hat. Von tollen Landschaften und viel Natur, über interessante Museen und schöne alte Autos bis zu vielfältiger Graffiti gibt es für den begeister ten Fotografen eine nicht endend wollende Vielfalt von Motiven.

Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So. Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sa. So.

04.06. 05.06. 06.06. 07.06. 08.06. 09.06. 10.06. 11.06. 12.06. 13.06. 14.06. 15.06. 16.06. 17.06. 18.06. 19.06. 20.06. 21.06. 22.06. 23.06. 24.06. 25.06. 26.06. 27.06. 28.06.

Ziel

Hotel

Bellevue, WA

Coast Bellevue Hotel

Forks, WA

Pacific Inn Motel

Por t Angeles, WA Yakima, WA Colfax, WA Troutdale, OR

Super 8 Days Inn Best Western Comfor t Inn

Woodburn, OR Newpor t, OR

La Quinta Days Inn

Medford, OR Redding, CA Eureka, CA

Days Inn Travelodge Rodeway Inn

For t Bragg, CA San Rafael, CA San Francisco, CA

Holiday Inn Express Motel 6 Travelodge by the Bay

SFO

Preis Tages- Meilen inkl. Meilen ges. Tax [$] 279,89 26 26 27 53 105 158 278,22 243 401 185 586 171 757 94,39 157 914 80,40 277 1.191 120,55 431 1.622 378,02 375 1.997 149 2.146 40 2.186 98,02 97 2.283 236,69 171 2.454 272 2.726 256 2.982 83,74 330 3.312 85,68 331 3.643 190,38 311 3.954 117 4.071 --181 4.252 113,11 177 4.429 --43 4.472 0 4.472 17 4.489 ---

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04.-06. Juni 2015 Seattle und Umgebung

Der Flug war sehr angenehm und das Essen in der Business Class ausgezeichnet. Wie immer konnte Freya auch schon während des Fluges schlafen. Dann ging es in der Zeit zurück und nun befinden wir uns bei strahlend schönem Wetter in Seattle.

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oder nicht?“ Also gut, trottet sie halt noch mal zu der Mitarbeiterin und „Ja, wir dürfen“. Prima! Also schnell das Gepäck in einen Hyundai Santa Fe gepackt und ab geht’s.

Grrrr. Glücklicherweise kein Loch in der Hose.

Das Hotel finden wir schnell und sacken Anders als üblich müssen wir diesmal am nach dem Einchecken erst einmal in uns Tag vor unserem Abf lug noch arbeiten. zusammen. Gerade sind wir leider ein bissDa der Flug vormittags geht sind wir nach Der Wagen ist übrigens wirklich empfeh- chen antriebslos. So langsam schlägt der einem zeitigen Feierabend noch mit dem lenswer t. Er hat 4-Rad Antrieb und hätte Jet lag zu. Auto nach Frankfur t gefahren. Wegen der vielen Baustellen ist dies im Moment Die Mietwagenstation ist leer und so ha- sogar eine Sperre gehabt, die wir aber nie Okay, das mit dem „antriebslos“ übereine ziemliche Gurkerei und wir sind wie- ben wir schnell die Papiere für unseren benötigt haben. Alle ungeteer ten Stre- brücken wir mit unserem schon traditionellen Einkauf bei Walmar t der einmal froh über die Entund so sind wir schon wieder scheidung ganz entspannt am stolze Besitzer einer Kühlbox Vor tag anzureisen. und auch die Getränke sind Vor der Ankunft im Hotel haschon darin verstaut. ben wir noch schnell die Koffer Allzu viel Zeit hat das dann eingecheckt, um dann nah aber doch nicht gekostet. Alam Flughafen zu übernachso gut, dann laufen wir doch ten. Das ist praktisch, denn noch ein wenig. Einmal durch hier im Hotel können wir für das Zentrum von Bellevue die Dauer des Urlaubs auch und weiter bis zum hier allgeunser Auto stehen lassen. Zur genwär tigen Wasser. Der Einstimmung gibt es dann im Pike Place Market - Seattle Seattle Pike Place Market Seattle Beachpark zu dem wir laufen Innenhof des Hotels bei angeist nicht der Rede Wer t. Aber nehmen Temperaturen auch gleich noch einen erstaunlich guten Bur- Mietwagen in der Hand. Dumm nur, dass cken hat er bergauf- und -ab problemlos in einem Land in dem der Wasserzugang ger. die Choice Line für Midsize SUVs nichts gepackt und tiefer Sand oder ähnliches oft genug Privatbesitz ist, ist dies wohl eine der wenigen Möglichkeiten auch AnGescheites anzubieten hat. Der Jeep da stand diesmal nicht auf dem Programm. deren den Zugang zu ermöglichen. DaMorgens ging es dann ziemlich früh mit hinten würde uns ja gefallen, aber da fehlt dem Shuttle zum Flughafen und die Zeit der Schlüssel. Um uns zu orientieren und dem Navi die von wird bei dem schönen Wetter auch bis zum Abf lug haben wir mal wieder in Freya geht zu der Mitarbeiterin an der Chance zu geben sich die Satelliten zu ho- rege Gebrauch gemacht. der Lounge überbrückt. Seit Jürgen Se- Ausfahr t und kommt dann zu Jürgen: „Ich len, stoppen wir an einem Parkplatz. So Nett ist auch die private Leihbücherei im natorstatus hat sind die War tezeiten am glaube wir dürfen einen von denen neh- schöne Rosen - und so unschöne Beton- Kasten am Straßenrand, in der man ein Flughafen ein Teil des Urlaubs geworden men“ und zeigt auf die Reihe mit den grö- balken als Stopper für die Autos. Gleich zu Buch ein gegen anderes austauschen und kein notwendiges Übel mehr. ßeren Fahrzeugen. „Ja, dürfen wir jetzt Beginn des Urlaubs fällt Freya aufs Knie. kann. © Freya & Jürgen Blösl

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Zurück im HoUm 5:00 Uhr Zur Freude der Leider können tel hat dann sind wir dann um diese Zeit wir noch nicht selbst Freya zu beide sowas noch in die Bibliothek übereinem Abendvon wach ... und eine Stunschaubaren essen keine Faul wie wir Anzahl de war ten wolvon Lust mehr und sind, stehen wir Touristen werlen wir sicher so liegen wir aber doch erst fen sie sogar nicht. Sie sah im beide um 19:30 später auf. schon die FiInternet auch Uhr f lach und Frühstück ist sche durch die von Innen gut geben ein bissgut und wir Gegend. Das aus. Na gut, chen später dann wird das nehmen reich- ist eine der Seauch keinen Gebäude nur lich. Schließlich henswürdigkeiChihuly Garden and Glass - Seattle Chihuly Garden and Glass - Seattle Pieps mehr von von außen foist das für unse- ten des Markuns. tografier t. Interessant ist hier auch die Beren Biorhythmus ein spätes Mittagessen . tes. Wach wird Freya dann gegen 24:00 Uhr. Dann fahren wir, etwas unkonventionell Vor einem Donuts-Stand bildet sich schon pf lanzung mit verschieden farbigem Gras. Wir schlafen mit Fenster zum Innenhof geleitet von Bärbel, unserem Navi, nach eine Schlange, aber wir haben nach unse- Dann laufen wir durch das alte Vier tel und dor t wird plötzlich geflucht. Das be- Seattle City in ein Parkhaus und laufen rem Frühstück definitiv keinen Appetit. von Seattle, fotografieren Wandmalereirühmte F-Wor t en und den Tozum Pike Place als Subjekt, Prätempfahl im Danach maMarket. Ganz dikat und ObPioneer Park, chen wir uns bewusst sind jekt - interespausieren bei auf den Weg in wir hier kurz sant. Leider Starbucks, was die „Urzelle“ nach der Öffentwickelt sich in Seattle ja fast der Stadt. Danung. Teilweise aus dieser FluPf licht ist, und bei geht es imwerden die cherei ein Gegehen auf anmer bergauf! Stände sogar spräch, das bis deren Wegen Freya summt noch aufgein die frühen zurück zum „Uptown Girl“ baut. MorgenstunMarkt, wo invor sich hin und den andauer t. zwischen viel fragt sich waHier haben sie Chihuly Garden and Glass - Seattle Chihuly Garden and Glass -Chihuly Garden and Glass -Eigentlich könnmehr Leute als rum man bei einen alten Seattle Seattle te man es ignonoch heute Fischmarkt Endverbraucher- (und Touris- den steilen Straßen in Amerika immer nur rieren, wäre da ten) gerecht umgebaut und so gibt es hier an San Francisco denkt? Seattle steht Morgen herumlaufen. nicht eine Stimme, die immer wieder he- auch Blumen, Gemüse und Gewürze. Er- dem nichts nach. raustönt . freulicherweise aber wenig Tinnef. © Freya & Jürgen Blösl

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Wir halten hier nicht mehr und laufen weiter bis zur Needle, dem Wahrzeichen von Seattle. Auf den Turm wollen wir nicht, aber das Glasmuseum daneben steht auf unser beider Wunschliste. Chihuly Garden and Glass (so nennt es sich) hat Jürgen vor einiger Zeit in einem anderen Reisebericht gefunden und es war eines der Gründe hier her zu kommen. Es ist gar nicht mal so groß, aber es gibt so viele Details zu entdecken, dass wir zweimal durch die inneren Räume laufen. Letztendlich verbringen wir hier mehr als zwei Stunden in denen wir ungezählte Bilder machen. Da können wir zu Hause wieder schön aussor tieren! So langsam holt uns auch der Jetlag wieder ein. Wir setzen uns im Schatten der Needle an einen Kiosk und trinken Limonade. Pink ist die Farbe der Wahl und schmecken tut sie gut. Eigentlich wären wir für heute am Ende. Aber kein Pardon. Hier gibt es eine Stadtrundfahr t mit einem Bus, der auch im Wasser als Boot fahren kann. Das machen wir jetzt noch. Schon an Einsteigeplatz können wir beobachten, dass die Fahrer ganz offensichtlich per Order gut drauf sind. © Freya & Jürgen Blösl

Den Amerikanern gefällts und so werden wir mit vielen Huhus und wechselnden Perücken durch die Stadt gefahren, drehen noch eine Runde im See und fahren wie-

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wir fahren zurück zum Hotel. Gleich daneben ist ein Lokal von Chick-fil-A und das ist sooo beliebt, dass die Polizei hier den Verkehr regeln muss, weil die war tenden

LeMay America’s Car Museum - Tacoma

LeMay America’s Car Museum - Tacoma

LeMay America’s Car Museum - Tacoma

LeMay America’s Car Museum - Tacoma

der zurück. Eher nervig als lustig. Danach wird noch mal gelaufen - zum Parkhaus. Jetzt ist endgültig Schluss und

Autos die Straße versperren. Das müssen wir doch auch ausprobieren. Das Sandwich, das wir dann essen ist gut - den Hype können wir aber nicht verstehen.

Der 06.06. ist ein Samstag und eigentlich stand heute der Gas Works Park in Seattle auf dem Programm. Durch unsere Stadtrundfahr t gestern haben wir aber mitbekommen, dass hier heute ein Radrennen stattfindet. Also haben wir unseren Plan geänder t und fahren nach Tahoma ins LeMay America’s Car Museum. Da das erst um 10 Uhr aufmacht, stehen wir verhältnismäßig spät auf und sitzen dann im völlig überfüllten Frühstücksraum neben einer Familie, die sich dadurch aber mal so gar nicht stören lässt und mit ihrem Kind Uno spielt. Zu einem anderen Nachbar tisch gehör t ein kleines Mädchen von etwa 8 Jahren, das mit hohen Schuhen durch den Raum stöckelt. Nebenan sitzt auch noch ein deutsches Paar mit dem wir ins Gespräch kommen. Freudestrahlend teilen sie uns mit, dass sie morgen schon in Oregon sind und dass da der Haschischkonsum nicht unter Strafe steht … Irgendwie ist heute Morgen alles ziemlich schräg. Tahoma ist nicht wirklich weit entfernt und so sind wir kurz nach Öffnung am [email protected]

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Museum. Im riesigen Stadium nebenan ist wohl die Abschlusszeremonie für die lokale Highschool. Im Museum verlaufen sich die wenigen Besucher. Von Außen sieht es gar nicht so groß aus, aber wir wissen schon, dass es statt in die Höhe in die Tiefe gebaut wurde. Über breite Rampen geht es nach unten - ein Auto neben dem anderen. Das Museum ist riesig und wir verbringen hier Stunden.

Olympic NP

Neben den Autos gibt es auch ein paar andere Motive wie eine Werkstatt oder alte Zapfsäulen. Wir haben Spaß an einem Werbefilm aus den Fünfzigern, der einen Ausblick auf die Zukunft des Autofahrens gibt. Zum Piepen. Irgendwann sind wir dann doch durch. Das Cafe hier macht uns nicht an und so schlägt Freya vor an die Waterfront von Tahoma zu fahren. Dor t stoppen wir © Freya & Jürgen Blösl

durch Zufall in der Nähe von Duke's Chowder House und essen jeder eine Vorspeise. Die ist richtig gut und reichlich. Danach laufen wir noch ein bisschen am Wasser entlang und fahren später noch bis zur Landspitze. Ein wirklich schöner Park ist das hier.

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07.-10. Juni 2015 Olympic National Park Das Thema Stadt ist ab heute erst einmal abgehakt. Unser nächstes Ziel ist Forks. Kommt das jemandem bekannt vor? Jaaaaa, Twilight Fans, genau da fahren wir jetzt hin. Nicht dass wir die größten Twilight Fans wären - der Or t ist einfach nur der ideale Star tpunkt wenn man die Strände und den Hoh Rainforest besuchen möchte.

Und dann fahren wir doch noch mal nach Seattle rein. Unser Ziel ist der Kerry Garden, von dem aus man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt Der Weg hat. Eiführ t uns gentlich wieder durch die typiTahoma. Da sche liegt ein WalSunsetmar t verLocation, in Por t Angeles kehrsgünstig aber das Wetter verspricht keinen schö- und wir brauchen noch einiges für die nen Sonnenuntergang und Frey- nächsten Tage. Wir halten uns aber nicht as Rücken schmerzt. Also wer- lange auf und schon bald sind wir unterden wir heute Abend eher nicht noch mal wegs in Richtung Olympic National Park. Schöne Strecke. Macht Spaß zu fahren. vom Hotel aus in die Stadt fahren. Im Park ist heute posen angesagt. Jungs im Anzug und Mädels im Abendkleid las- Mittagspause machen wir in Por t Angesen sich mit Limousinen herauf kutschie- les, wo wir zunächst die Touristeninfo aufren und mit Blick auf die Stadt fotografie- suchen. Eigentlich war das Thema Whale ren. Auch das scheint zur Abschlussfeier Watching ja schon vom Tisch, aber Freya hakt nach und die nette Dame gibt Auszu gehören. kunft. Natürlich kann man hier Wale angucken, das ganze Jahr über. Es gibt nämlich die, die wandern (und die sind in der

Tat schon durch) und dann gibt es die Residents. Das sind hier Orcas und gerade gibt es bei denen auch zwei Babys. Na das hör t sich doch gut an und auch Jürgen lässt sich überzeugen. Zu Mittag essen wir dann im Lokal „Corner House“, wo es Fish und Chips gibt - so wie sich Freya das gewünscht hat. Auch das war eine Empfehlung aus dem Touristenbüro. Einfache Küche ohne Chichi, aber sehr lecker. Danach geht es weiter in Richtung Forks. Aber weit kommen wir nicht. Wir stoppen am Lake CresMarymere Falls - Olympic NP cent. Der See ist ziemlich groß, gut von der Straße aus zu sehen und liegt spiegelglatt in der Sonne. Nur der Name der benachbar ten Bergkette (Hurrican Ridge) lässt vermuten, dass es hier auch anders aussehen kann. Zunächst fahren wir - Navi geführ t - auf enger Seitenstraße fast ganz um den See. Wir landen schließlich am Trailhead eines Trails den wir gar nicht laufen wollen. Wir wollen zu den Marymere Falls. Kurz in den [email protected]

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Unterlagen nachgeschaut und festgestellt, dass der doch eigentlich direkt an der US-101 star ten müsste. Na gut - also wieder zurück. Der Weg zum Wasserfall führ t vorbei an großen Bäumen mit saftigem Moosbewuchs, großen Farnen, überhaupt üppiger Vegetation. Tja und hier fangen wir leider ein bisschen an zu meckern. Es heißt ja, dass der Wald hier bei leichtem Regen oder Nebel wie verzauber t aussehen soll. Wir beiden Schönwetter-Urlauber haben uns also ganz bewusst für ein Reiseziel mit Schlechtwettergarantie entschieden - und jetzt das: Strahlender Sonnenschein! Danach fahren wir zu unserem Motel und machen erst einmal Pause. Aber was heißt hier Pause. Die Whale Watching Tour kann man nur telefonisch oder im Internet buchen - dor t dann mit Rabatt. Bei der Gelegenheit werden auch gleich Bilder gesicher t und Freya macht sich Notizen für diesen Bericht. Heute Abend aber wollen wir noch zum Second Beach (der heißt tatsächlich so) weil das laut anderen Reiseberichten eine wunderbare Sonnenuntergangs-Location ist. Der Beach ist nicht weit von Forks entfernt und die Tatsache, dass er ordentlich ausgeschilder t ist, zeigt uns, dass dies si© Freya & Jürgen Blösl

cherlich kein Geheimtipp ist. Auf dem ziemlich früh auf, um rechtzeitig in Por t Parkplatz stehen dann auch eine ganze Angeles zu sein. Da aber der Crescent Lake so wunderbar in der Sonne liegt und es Reihe von Autos. Erst eben, dann steil geht es durch dichten so angenehm warm ist, machen wir doch Regenwald. Richtig hell ist es auch schon noch einen kurzen Fotostopp. nicht mehr und die mitgenommenen Das mit der Wärme änder t sich aber Stirnlampen sind im Koffer. Dann kommen schlagar tig, als wir ans Wasser kommen. wir an eine Barriere aus Totholz über die Bei seiner Vorstellungsrede ermahnt uns der Kapitän dann auch, dass wir alles an wir erst mal krabbeln müssen. Aber immer kann man kein Glück haben. Jacken, auch die aus den Autos, mit auf Hier unten ist es düster und nebelig, kalt das Schiff nehmen sollen. und klamm und Der Himmel ist das Thema strahlend blau, Sonnenunterdie Sonne gang ist gegesscheint, beste sen. Ja, es gibt Voraussetzunhier imposante gen für eine Baumskelette Seefahr t. Wir und mit ein bissfahren also raus chen gutem aufs Meer und Willen vom bekommen Wettergott schon bald gehätte man hier Buckelwal - nahe Por t Angeles sagt, dass wir wirklich schöne Fotos machen können. So aber klettern hier aufmerksam gucken sollen. Wir guwir über die Barriere zurück und steigen cken - Nichts. die Treppen hoch. Im Zwielicht laufen wir Es geht auf die Küste Kanadas zu und es durch den Wald – und das bei all den ist gut zu erkennen, dass das schöne WetVampiren und Werwölfen, die sich hier ter heute amerikanischer Staatsbürger ist. Vor der kanadischen Küste waber t diherumtreiben sollen . cker Nebel. Wieder erreichen wir ein GeDas ist mal wieder kein Urlaub für Lang- biet, wo Wale sich häufiger auf halten solschläfer. Wir haben ja für heute Whale len. Wieder gucken wir angestrengt Watching gebucht und stehen daher Nichts. Dafür sehen wir zwei große Vulka-

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ne auf dem amerikanischen Festland, von denen es eigentlich heißt, dass man sie nie zusammen sehen kann. Wir bekommen alle möglichen Geschichten über die vielen Inseln hier erzählt, z.B. dass es durch ein erschossenes Schwein beinahe zu einem Krieg zwischen Kanada und Amerika gekommen wäre. Alles schön und gut. Aber wo sind die Wale? Nach drei Stunden dann endlich eine Sichtung. Es sind Buckelwale. Zwei Stück und sie lassen sich nicht im Geringsten stören. Sie tauchen auf, tauchen ab und hinterlassen den typischen Wal-„Fußabdruck“, eine spiegelglatte Fläche im bewegten Meer. Der Kapitän hat keinerlei Probleme die Richtung zu erraten in der sie sich bewegen und ihnen zu folgen. Etwa eine halbe Stunde machen wir das Spiel mit und dann meint unser Kapitän, dass er jetzt abbricht und zum Hafen zurückkehr t. Uuuh, zurück gegen die Wellen ist das nicht wirklich magenfreundlich. Zwei Alternativen stehen zur Verfügung: Stehend und frierend draußen an der frischen Luft oder aber drinnen warm und mulmig. Wir sind froh als wir wieder in Por t Angeles ankommen. Es war ja toll überhaupt Wale gesehen zu haben - aber wir hatten uns auf die Orcas mit ihren Babys gefreut. Was ein Glück, [email protected]

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Direkt neben dem Schild „Keep the wildlife wild“ stehen drei Rehe und die sind mindestens genauso wild wie wir. Jetzt müssen Von hier hat wir uns erst mal man einen tolwieder aufwärlen Blick auf die men und daher Bergkette, aber laufen wir den für eine Wankleinen Peaboderung hier dy Creek Trail oben ist es uns am Visitor Cenheute zu spät. ter des NatioWir wollen es nal Parks direkt lieber noch einoberhalb von Seeanemone - Kalaloch Area - Olympic NP mal mit Strand Por t Angeles. Danach fahren wir hoch auf den Mount und Sonnenuntergang versuchen. Olympus und kaufen uns am Eingang unsere Nationalpark-Jahreskar te. Ob wir Unser heutiges Abendziel ist der Rialto diesmal damit günstiger wegkommen als Beach. Viel Totholz am leicht erreichbaren Steinstrand. mit einzelnen Nur statt NeEintrittskar ten bel, gibt es heuist zwar nicht te mal einen klar, aber dies komplett klasind nun wirkren Himmel lich sinnvoll auswieder nichts gegebene 80 mit einem tolDollar. len Sonnenuntergang. Vom Gate sind Am nächsten es dann doch Morgen fahren noch mal einige in Forks wir, nicht ganz Meilen bis man das Visitor Center am Hurricane Ridge so früh wie geplant aber durchaus im Zeitrahmen, zum Hoh Rainforest. Wir erreicht hat. dass Jürgen nicht auch noch „siehste“ gesagt hat.

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wollen bei der Regenwaldstation in den- Sonne scheint, aber ein frischer Wind selben gehen. Wir haben strahlend schö- weht über uns hinweg. Es dauer t keine nes Wetter und halbe Stunde, obwohl hier aldass Freya beim les in verwirfotografieren rend vielen ausrutscht und Grüntönen ins Wasser fällt. leuchtet, wäre Da steht sie ein bisschen jetzt im kalten diesig und ReWind und ist gentropfen für klitschnass. Da diesen Weg es wirklich winbesser. So kann dig ist lässt sie man es sich eiSeeanemone - Kalaloch Area - Olympic NP ihre Sachen, ungentlich sparen, zumal mittlerweile mindestens drei Schul- geachtet der Badekleidung die sie darunklassen (und wer sonst noch so alles mehr ter trägt, erst mal an. Im Auto liegen troam tratschen als an der Natur interes- ckene Jeans und Sweatshir t, gedacht für sier t ist) an uns vorbei gelaufen sind. Zur den Strand heute Abend. Unser Ausf lug hier wird also Mittagszeit sind kürzer als gewir dann wiedacht und wieder an dem imder am Auto provisier ten Viwird die Kleisitor Center dung geund picknicken. tauscht. Danach geht es Jürgen will noch nach Kalaloch mal an den Laan den Strand. ke Quinault. EiMittlerweile ist gentlich wollten es Ebbe und wir in Forks wir hier noch wollen an Strand 4 zu den Pools. Hier gibt es vor al- laufen aber als wir ankommen, haben wir lem blau-grüne und rosa Anemonen. Die doch keine Lust mehr. So entdecken wir [email protected]

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nur eine wirklich schöne, alte Lodge direkt am See und kehren wieder um. Jetzt muss man ja schon wieder den Sonnenuntergang planen und wir wollen noch zum Ruby Beach. Den haben wir uns ein bisschen außen vor gehalten, weil wir irgendwo was von „steil“ gelesen haben. Na ja, steil ist relativ und alle möglichen Strände, die wir hier vorher gesehen haben, hatten einen steileren Abgang. Es wäre auch wirklich schade gewesen, wenn wir uns von diesem Strand ferngehalten hätten. Auch hier gibt es wieder malerische Felsen und ein bisschen Totholz. Irgendwie aufgeräumter als an den anderen Stränden, an denen wir bisher waren. Wahrscheinlich hat es Jürgen hier deshalb am besten gefallen. Den Sonnenuntergang war ten wir dann trotzdem nicht ab. Schon früh stiegen die ersten Nebelschwaden aus dem Wasser empor und man kann absehen, dass sich die War tezeit auch heute wieder nicht rentieren wird. Also fahren wir zurück nach Forks und bewundern am dor tigen Visitor-Center die alten Gerätschaften. Hose, Jacke und T-Shir t sind noch nass. Also alles im Hotel auf einen Bügel zum Trocknen aufgehängt. Die Speicherkar te des Fotos ist noch lesbar. Die Kamera selbst? Noch hat Freya Hoffnung. Die Batterien sind raus und wir lassen sie mal © Freya & Jürgen Blösl

trocknen. Morgen sind wir schlauer. Während dessen gibt es am Or tseingang einen „Original Millburger“ in Groß- und Kleinfassung als Abendessen. Am Nebentisch ländliche Jungs, die aussehen als wären sie direkt aus dem Wald in die Kneipe gekommen. Die Unterhaltung hör t sich an wie die Imitation eines Heavy-MetalKonzer tes: „Grummelgrummel, fuck, fucking good, grummelgrumm“ . Heute Morgen haben wir rumgetrödelt nur um festzustellen, dass es endlich mal bewölkt ist. Juju, dann aber nichts wie noch mal ab in den Regenwald. Leider hat sich hier unsere Trödelei gerächt. Als wir den Trail erreichen, ist es dor t strahlend schön! Wer hätte gedacht, dass wir uns mal so den Regen herbeiwünschen … Also gut, dann steigen wir gar nicht erst aus, wenden und halten uns doch an den ohnehin schon geänder ten Plan. Ursprünglich war nämlich geplant den Park in südlicher Richtung zu verlassen. Aber uns hat es auf der Hurricane Ridge so gut gefallen, dass wir einen unserer Reservetage opfern, um dor t noch ein wenig herumlaufen zu können. So fahren wir nun also wieder in Richtung Por t Angeles. Im Auto läuft die zu Hause gebrannte Urlaubs-CD. Normalerweise

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hör t Freya eher nicht auf die Texte - eben aber schon. Gerade singt Edguy. Okay, sie singen Lavatory. Aber was kommt dann? Das kann doch nicht sein. „Jürgen, singt der wirklich ’Lavatory, one more sheet’ ?“ Jürgen kringelt sich. „Hör‘ noch mal genau zu!“ Ahh, doch was anderes. ’Lavatory Love Maschine’. Freya hat ja auch nicht wirklich geglaubt, dass da ein Rocksänger auf dem Klo nach mehr Papier schreit. Aber wenn es sich doch so anhör t . Wir stoppen kurz am Trailhead der Marymere Falls und machen endlich das Bild von der wunderbaren Margaritenwiese. Was heißt hier eigentlich „wir“? Freyas Kamera hat das Wasserbad nicht überlebt. Heute Morgen ließ sie sich noch nicht einmal mehr öffnen. Sie ist hin und hat den Urlaub im Papierkorb vom Hotel beendet. Grrrr. Der nächste Zwischenstopp ist am Elwha River, der 2014 renaturier t wurde und wo die Lachse endlich wieder bergauf schwimmen können. Wenn es denn ihre Zeit ist. Hier gehen wir zum Medison Wasserfall. Kurzer Weg, idyllischer Platz und überall sind an den Bäumen Gedichte angebracht, die Freya liest während Jürgen versucht ein vernünftiges Bild des Wasserfalls zu machen. Am Parkplatz gibt es einige Tische und so machen wir

hier unsere Mittagspause mit wunderbarer Aussicht auf die Berge. Mittlerweile ist es auch spät genug, sodass wir in Por t Angeles einchecken können. Danach holen wir noch schnell Getränke und Gemüse für die morgige Mittagspause und machen uns dann auf zur Hurricane Ridge, die ja der eigentliche Grund für die Planänderung war. Zuerst deuten wir die Schilder so, dass wir vom Parkplatz am Visitor-Center loslaufen müssen. Als uns dann aber auf der schmalen Straße ein Auto entgegen kommt, sind wir doch bis zum eigentlichen Trailhead gefahren. Das war auch besser so, denn es ist doch noch ein ganzes Stück. Da hätten wir auf dem Rückweg ganz schön geflucht. Der Trail ist angenehm zu laufen und ermöglicht weite Blicke auf die umliegenden Berge. Und Blumen hat es hier! Und Murmeltiere! Freya könnte ständig stehen bleiben. Jürgen kommt mit dem männlichen Teil eines jungen Paares ins Gespräch. Er ist Amerikaner, Pilot und lebt in der Nähe von Nürnberg. Erst geht es wie immer um das Foto Equipment. Dann erzählt der junge Mann, dass er seiner Freundin oben auf dem Berg einen Heiratsantrag [email protected]

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chen will. Schön, was? So halten wir dann weiter oben etwas Abstand und als wir sie wieder treffen, strahlen beide. Es gab auch einen schönen Ring . Jetzt geht es den gleichen Weg wieder zurück. Wir haben keine Lust zum Abendessen noch mal loszufahren und gehen daher ins direkt neben dem Hotel liegende Restaurant. Das Essen ist okay bis lecker und die Margaritha hat ausnahmsweise mal zuviel statt so gut wie keinen Alkohol. Dafür ist das Unterhaltungsprogramm umso lustiger. Nebenan sitzt ein Pärchen aus, wir vermuten mal, Korea. Beide sprechen kein Wor t Englisch und bekommen kleine Proben des Essens gereicht. Sie ist interessier t, er genervt. Ihr Übersetzungstool im Handy ist für die Speisekar te wohl auch nicht so toll geeignet. Da sich das Ganze länger hinzieht können wir das Ende der Show leider nicht genießen. Macht aber auch nichts.

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11.-13. Juni 2015 Palouse

Den Mount Rainier NP erleben wir hauptsächlich aus dem Auto heraus. Nur um den Tipsoo Lake herum ver treten wir uns die Füße. Wenn wir wieder nach Seattle kommen sollten, wäre das sicherlich auch ein lohnendes Ziel.

Die Palouse ist eine Landschaft im Osten des Staates Washington und liegt nicht wirklich auf unserer Route von Seattle nach San FranJetzt muss auch cisco. Aber das noch eine neue gilt eigentlich Kamera für Palouse Falls für so ziemlich Freya her. Freya jede touristische Route, die man sich aus- möchte, dass sie in die Handtasche passt. denkt. Außerdem wollten wir unbedingt Außerdem soll sie Dies und Das und Jenes dahin und so hieß es am nächsten Tag erst können. Letztendlich wirft sie aber alle einmal Autofahren. Überlegungen zu Gunsten der bekannten Von Por t Angeles direkt nach Colfax, dem Canon-Benutzerführung über den Hautouristischen „Zentrum“ der Palouse, war fen. es uns dann aber doch zu weit. So bauen wir noch einen kleinen Schlenker durch Nachdem das Highlight des Tages er-

Palouse

den Mount Rainier NP ein und übernachten in Yakima. © Freya & Jürgen Blösl

ledigt war, geht es in die „Creekside West Bar and Grille“. Hier im Hinterland ist es

deutlich wärmer als an der Küste. So sitzen wir nun im Patio und genießen das Abendessen. Es wird eines der leckersten im ganzen Urlaub sein. Das erste Ziel am nächsten Morgen sind die Palouse Falls. Eigentlich ist dies ein typisches Motiv für einen schönen Sonnenuntergang. Aber leider liegt der Wasserfall mitten im Nirgendwo. Am besten man nimmt sich ein Zelt mit und übernachtet auf dem dor tigen Zeltplatz. Nun haben wir weder ein Zelt noch passt ein Abendtermin in unseren Zeitplan. Trotzdem wollen wir ihn uns ansehen. Die Fahr t geht über kleinere Highways durch eine eher langweilige Landschaft. Der State-Park verlangt 10 USD Eintritt. Ganz schön happig wenn man das mit den viel größeren und aufwendigeren Nationalparks vergleicht. Außer einer Zufahr t und einem Toilettenhäuschen gibt es nur noch den (natürlich extra zu zahlenden) Zeltplatz. Anders als z.B. in Oregon versucht man in Washington mit wenig Aufwand aus interessanten Gebieten möglichst viel Geld zu machen. Na gut, wir zahlen also unseren Obolus und laufen die wenigen Meter bis zum offiziellen Aussichtspunkt. Ganz nett, aber nicht wirklich spektakulär. [email protected]

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änder t sich die Landschaft. Es wird grüner und langgestreckte Hügel säumen unseren Weg. Auch die ersten Or tschaften, die aussehen als wären sie irgendwann in den 50ern stehen geblieben, wecken unsere Neugierde.

nahe Colfax

Einen besseren Blick auf Wasserfall und Canyon erhält man wenn man den Trampelpfaden nach links folgt. Nach einem relativ kurzen Aufenthalt geht es wieder ein kurzes Stück nach Norden und dann weiter Richtung Osten. Bis zur eigentlichen Palouse ist es noch ein ganzes Stück zu fahren, insofern täuscht der Name Palouse Falls, aber so langsam

nahe Garf ield

© Freya & Jürgen Blösl

mer im Best Western noch nicht fer tig und so fahren wir zum Steptoe Butte, der einzigen nennenswer ten Erhebung weit und breit.

Eigentlich ist es zum Fotografieren noch zu früh, aber wir wollen uns mal ansehen, ob es sich renWir erreichen Colfax, einen Or t tier t heute Abend oder morgen wo viele Läden an der Haupt- früh hochzufahren. Im Moment straße ist es leer stehen hier oben so und das nicht windig, dass erst seit gesman den Fototern. Soviel zum apparat fast touristischen nicht halten „Zentrum“. kann und an Wir gehen bei Langzeitbelicheinem Mexikatungen vom ner auf der Stativ ist schon Hauptstraße gar nicht zu essen. denPalouse Nichts ken. Besonderes, aber ganz okay. Wenn sich der Wind nicht legt, Überhaupt ist es auffällig, dass ist der Sonnenuntergang also hier oben so viele Mexikaner schon mal gestrichen. sind. Tankstellen und Läden sind Die Aussicht über die hügelige alle englisch und spanisch be- Landschaft ist aber toll - unzählischriftet und irgendwie hat man ge, sanfte, grüne Hügel. Trotzdas Gefühl, dass eigentlich eher dem will sich die Begeisterung irspanisch an erster Stelle kommt. gendwie nicht einstellen. Das sah von unten schöner aus. Leider ist um halb drei unser Zim-

in Palouse

Wir beschließen einfach ziellos die Gegend zu erkunden. Teilweise über asphaltier te Nebenstraßen, teilweise aber auch über Gravel Roads fahren wir durch die Felder. Neben schöner Landschaft gibt es hier aber noch viel mehr zu entdecken: Alte Autos, urige Scheunen von hübsch renovier t bis in sich zusammengefallen, sogar ein witziges Flugzeug mit Haifischbemalung entdecken wir.

nahe Colfax

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Da uns die Restaurantszene von Colfax nicht so angemacht hat, gibt es abends Salat aus dem Supermarkt.

Ziemlich bald wird aus der grünen Farbe ein gelbliches Braun und wir sind in einer trockenen Steppenlandschaft gelandet. So weit im Norden hätte Freya damit gar nicht gerechnet. Der Wind wirbelt hier trockenen Staub auf. Das sieht so ein bisschen aus wie eine Windhose, bloß kleiner und aus Sand.

Fotos hin oder her, wir schlafen aus und frühstücken gut. Jürgen hat sich auch endlich eine Waffel machen können, die ihm schmeckt - aufgeschichtet mit Erdbeersoße und Schlagsahne. Freya bekommt sogar was ab und es schmeckt wirklich aus- Kurz bevor wir auf die I-82 kommen magezeichnet. Überall um uns herum chen wir Mittag. Wir teilen uns noch gesammeln sich die Fotografen und gehen genseitig mit, dass wir keinen großen Hunger haben einzeln oder in und essen dann Gruppen los. doch beide eiAuch uns zieht nen nicht ganz es nach dem so kleinen BurFrühstück noch mal in das grüger . ne Wellental und wir fotoKurz danach grafieren Landverlassen wir schaft und den Staat WaScheunen und shington und ab und an überfahren die nahe Colfax bleibt Jürgen Grenze nach sogar dann stehen, wenn Freya es ihm Oregon. Wir schwätzen ein bisschen mit sagt. der Dame im Visitor Center und verlassen es dann vollgepackt mit Info-Materialien. Irgendwann lösen wir uns dann doch und Hier erfahren wir auch, dass Washington fahren langsam unserem heutigen Zielor t seine Visitor Center zugemacht hat. entgegen. Wir wollen noch nach Troutdale. Das ist dann schon in Oregon und liegt In Troutdale angekommen lernen wir eine an der Columbia Gorge. Besonderheit von Oregon kennen. In ganz Oregon darf man nicht selbst tan© Freya & Jürgen Blösl

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14.-15. Juni 2015 Columbia Gorge

ken. Irre, was? Aber so sind die jungen Leute von der Straße - und wir müssen war ten bis wir dran kommen. Im Comfor t Inn will vor uns ein junges Pärchen einchecken. Okay, irgendwie sehen sie ja nicht so aus, aber sie wollen eine Suite für zwei Nächte. Beim Einchecken schlürfen sie einen Shake und machen einen auf dicke Hose. Dann aber wird ihre Kreditkar te nicht akzeptier t. Nur gegen Bares gäbe es das Zimmer. Unverrichteter Dinge ziehen sie von dannen. In Gresham, nur 11 Minuten von hier, gibt es einen Applebee’s. Seit unserem Aufenthalt im Osten der USA ist dies Freyas erklär te Lieblingskette. In Washington waren sie eher dünn gesät und so ist klar wo es zum Abendessen hin gehen muss. Irgendwie hatten wir die Qualität besser in Erinnerung, aber vielleicht hatte der Koch ja einen schlechten Tag.

Die großen Wälder vom Nordwestpazifik gelten für Viele als die Heimat von Bigfoot. Aktuell gibt es wieder ein Projekt das untersuchen soll ob es ihn jetzt gibt oder nicht. Wir haben jedenfalls auf unseren Wanderungen keinen getroffen.

Ponytail Falls Columbia River Gorge

Oneonta Falls Columbia River Gorge

Von den vielen Möglichkeiten hatten wir uns für heute den Horse Creek vorgenommen. Auf einem gut 5 km langen Rundweg gibt es hier 4 Wasserfälle zu bestaunen. Wir sind früh los und haben einen wunderbaren Vormittag. Die ersten drei Wasserfälle der Route sind einfach zu erreichen und auch die Anzahl der Höhenmeter hält sich in Grenzen. Beim 4. Wasserfall traut Jürgen Freya zwar zu, dass sie hochkommt. Das mit dem Runterkommen will er mit ihr aber nicht riskieren. Also lassen wir den aus, obwohl er laut Beschreibung die Anstrengungen wer t wäre. Wieder unten gehen wir ein [email protected]

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noch durch die Shopping Mall am Or t. Die hier in Oregon fehlende Mehrwer tsteuer kompensier t ein wenig den schlechten Dollarkurs und so finden wir dann auch ein oder zwei Sachen, die wir mitnehmen wollen.

Im Hotel diskutieren wir kurz und beschließen, die neue Kamera von Freya wieder umzutauschen. Sie muckt. Immer mal wieder ist das Display schwarz (auch dann, wenn Freya den Deckel aufmacht). Tendenz steigend. Oft lässt es sich dadurch beheben, dass man die Kamera aus- und wieder einschaltet. Manchmal geht es auch erst nach einem schwarzen Foto. Lästig!

del auf Lager und dies tut auch brav seinen Dienst. Danach gibt es den obligatorischen großen Einkauf für zuhause. Von der Götterspeise in allen Regenbogenfarben für die befreundete Nachbarin, zu Gewürzen, Kosmetika und Medikamenten. Das macht hungrig und so essen wir hier in der Nähe bei Multnomah Falls den „Teriyaki Columbia River Gorge Guys“. Das Essen ist okay, aber wenn es ein nächstes Mal geben sollte reicht definitiv eine Por tion für zwei.

Also fahren wir mal wieder zu Walmar t und tauschen die Kamera um. Obwohl es ein anderer Walmar t ist funktionier t das problemlos. Es hat nur interessier t ob alle Zubehör teile dabei waren. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass die Kamera gleich wieder in die Vitrine wander t. Erfreulicherweise haben sie das gleiche Mo-

Eigentlich hatten wir ja überlegt noch eine kleine WandeColumbia River Gorge rung am späten Nachmittag zu machen, aber mittlerweile wollen wir nicht mehr laufen und so gehen wir

Da es schönes Abendlicht hat, schlägt Freya vor noch ein Columbia River Gorge „wenig“ durch die Gegend zu fahren. So durchs Landesinnere rund um den Mt. Hood bis Hood River und dann

kleines Stück in den Horse Creek rein, aber über die sich weiter hinten türmenden Totholzstämme wollen wir dann doch nicht krabbeln. Mittlerweile sind auch die Letzten aufgestanden und jeder der ein Handy halten kann muss auf die massiven Stämme und knipsen. Waren wir heute Morgen noch das dritte Auto auf dem Parkplatz am Trailhead, so gibt es jetzt kaum noch Parkplätze auf dem Seitenstreifen. Dabei ist dies hier noch nicht einmal der touristische Hotspot der Gegend. Wie es dor t aussieht werden wir morgen sehen.

© Freya & Jürgen Blösl

Columbia River Gorge

Nun aber wieder zurück zum Hotel. Hatten wir erwähnt, dass es hier nachmittags eine kostenlose Suppe gibt? Und Kaffee? Und Kekse? Heute gibt es Minestrone. Da kann Freya natürlich nicht „nein“ sagen.

zurück durch die Gorge. Kurz und knapp: Das war ein Schuss in den Ofen. Im Winter mit viel Schnee mag das ja ganz nett sein, aber wir haben nach gut einer Stunde gedreht und sind wieder zurück. Die komplette Runde hätte bestimmt 3 Stunden in Anspruch genommen. Am nächsten Morgen wollen wir wieder früh genug raus, um zumindest den Tagestouristen aus Por tland zu entgehen. Schließlich wollen wir heute bei den Multnomah Falls star ten und die Größe des Parkplatzes zeigt schon mal wie es dor t zugehen kann. Um kurz vor 8 Uhr ist aber noch wenig los und wir parken fast direkt neben dem Restaurant. Die Aussichtsplattform und der Einstieg in den Trail befinden sich direkt daneben. Wir wollen den Multnomah-Wahkeena Loop Hike gehen. Das ist eine 5 Meilen (=8 km) Wanderung mit 1600 ft. (so knapp 500 Meter) Höhenunterschied, die uns wieder zu mehreren Wasserfällen führen wird . Der Multnomah Wasserfall selbst - in den Prospekten bezeichnet als „the gorge signature icon“ ist natürlich der Hammer. Aber wie immer gilt Freyas Vorliebe mehr den plätschernden Flüsschen und Bächen [email protected]

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und so checkt sie schon viel eher als Jürgen das umgebende Areal. Hoch oben im Baum ist ein angeseilter Mann, der mit einer großen Kettensäge den Baum auf dem er sitzt Ast für Ast kürzer macht. Und das alles gaaaanz vorsichtig - schließlich ist unten Publikumsverkehr.

umso weniger hör t man von der nahen Interstate und die Natur ist einfach beeindruckend in Farbe und Form. So viele verschiedene Blätter, Farne und mit Moos überwachsene Bäume. Das ist ein wahrer Märchenwald in den wir immer tiefer und tiefer eindringen. Dann sind wir oberhalb des Wasserfalls. Das Gelände öffnet sich - ein kleiner Fluss, große Steine zum Sitzen, schattige Bäume, eine Aussichtsplattform. Der Weg ist jetzt auch nicht mehr geteer t sondern wir laufen auf festem Waldboden.

Während Jürgen noch jeden Wasser tropfen einzeln fotografier t, geht Freya langsam die Serpentinen nach oben. Sie ist sowieso langsamer als Jürgen und Um zu unserem nächsten Ziel da passt das ganz gut. Jedenzu kommen, müssen wir ein falls hat er sie schon bald erkurzes Stück zurück laufen reicht und überholt. Beim und biegen dann ab auf den nächsten Wasserfallstopp auf Wanderweg 411, der uns über der von unten zu sehenden den Fluss und noch weiter Brücke war tet er dann auf nach oben bringt. sie. Die Brücke ist zwar besWir stoppen abwechselnd an tenfalls auf halber Höhe der Multnomah Falls, aber die Oregon Garden - Silver ton Blumen (Freya) oder an Wasserfällen (Jürgen) um zu fotomeisten Leute laufen, so sie nicht gleich unten bleiben, nur bis hierher grafieren oder uns einfach nur umzuschauen. Unterwegs treffen wir nur und kehren dann wieder um. wenige andere Wanderer, genießen die Unser Weg führ t uns zur Abbruchkante Stille oder hören auf Vogelgezwitscher, des Wasserfalls und so gehen wir in Ser- Wasserrauschen, Glucksen und Plätpentinen langsam den geteer ten Weg schern. Der Weg ist steinig und wir sind nach oben. Das ist nicht sehr steil, aber froh über unsere Entscheidung gegen die man merkt doch, dass man einige Höhen- Trekkingsandalen und für die Wandermeter überwindet. Je höher man kommt, schuhe. © Freya & Jürgen Blösl

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Irgendwann kreuzt Laura unseren Weg und schließt sich für eine Weile an. Sie ist gerade mit dem College fer tig und sich über die weitere Zukunft noch nicht so schlüssig. So viele Möglichkeiten und Entscheidungen! Ab den Wahkeena Falls sind dann wieder mehr Menschen um uns herum. Auf dem mittlerweile wieder geteer ten Weg geht es weiter bergab bis zur Straße. Nach 6 Stunden Laufund Fotografierzeit sind wir wieder am Auto.

16.-17. Juni 2015 Rund um Salem Wir schlafen aus. Jürgen will zu seinem geliebten REI, um einen Gutschein einzulösen und da der erst um 10:00 Uhr aufmacht, haben wir alle Zeit der Welt. Der ursprüngliche Plan sah vor nun erst mal an die Küste zu fahren und dann mit den Wasserfällen weiter zu machen. In Silver ton gibt es einen Trail, der an 10 Wasserfällen vorbei führen soll.

Zum AbendesUm f lexibel zu sen fahren wir sein haben wir nach Gresham. in der Planung Heute geht es immer ein oder ins Outback. zwei Tage ReÜberhaupt, serve und buOregon Garden - Silver ton Troutdale mag chen die Hotels ja ein touristische Or t sein, aber außer dementsprechend immer nur einige Tage Fastfood haben wir dor t nichts gefunden. im Voraus. Normalerweise funktionier t Gegessen haben wir deshalb meistens im das ganz gut, aber diesmal können wir benachbar ten Gresham. keine vernünftige Unterkunft zu akzeptablen Preisen finden. Also planen wir kurzerhand um. Wir fahren erst mal nach Woodburn nördlich von Salem, von dor t dann nach Newpor t und besuchen die Strände mit Tagestouren von dor t aus. [email protected]

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Damit sind aber die Wasserfälle gestorben. Heute haben wir alles andere als Lust auf Wasserfälle und morgen passen sie nicht mehr in den neuen Plan. Macht nichts - ein Grund mehr wiederzukommen . Im Großraum Por tland gibt es vier REI’s und das ist gut so. Denn durch den in Tualatin laufen wir, gucken uns an und finden NICHTS! Das ist ungewöhnlich, denn sonst haben wir in den REIs immer eine Menge entdecken können. Also fahren wir weiter zum nächsten. In Clackamas fühlen wir uns dann gleich wieder heimisch. Übrigens: Wer auf der rechten Seite des Einkaufszentrums parkt spar t sich einige Meter und viel Sucherei. REI ist nämlich in einem Anbau vor und nicht im Zentrum. Ein Frappé bei Starbucks hilft uns über das Mittagstief und dann geht es durch grüne Weiden nach Silver ton. Der Or t hat etwas von einer Merklin-Anlage. Nette Häuschen mit total gepf legten Gär ten.

© Freya & Jürgen Blösl

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Als Ersatz für die Wasserfälle hat Freya das Thema „Gar ten“ durchgesetzt. In der Gegend gibt es einige und letztlich haben wir uns für den „Oregon Garden“ in

Wir verbringen hier etwas über zwei Stunden und fahren dann nach Woodburn. Kurz bevor wir dor t ankommen, stoppen wir noch an einem riesigen Feld

Antique Powerland - Brooks

Antique Powerland - Brooks

Antique Powerland - Brooks

Antique Powerland - Brooks

Silver ton entschieden. Das ist zwar eindeutig ein Freya-Ziel, aber auch Jürgen findet seine Fotomotive. Keine Libelle ist vor ihm sicher .

voller Mohnblumen. Das La Quinta in Woodburg liegt in Laufweite der mit 110 Läden größten Mall in

Oregon. Große Lust zu stöbern haben wir nicht. Aber Schuhe und ähnliches sind hier so günstig, dass selbst der maue Dollarkurs dem nichts anhaben kann. So gehen wir also relativ zielgerichtet zu einigen Läden und beenden das Ganze auch nachdem wir fündig geworden sind. Am nächsten Morgen steht wieder ein eher unbekanntes Ziel auf unserer Liste: Antique Powerland in Brooks. Dies ist ein Verbund privat betriebener Museen. Man zahlt 6$ Eintritt um auf das riesige Gelände zu kommen. Die einzelnen Museen bekommen davon aber nichts ab, sodass diese sich über eine zusätzliche Spende freuen. Um 9:00 Uhr machen sie auf und wir sind die ersten Gäste. So unter der Woche sind hier ohnehin fast nur die ehrenamtlichen Kräfte am basteln, werkeln und restaurieren. An einigen Wochenenden gibt es aber Veranstaltungen und dann tanzt hier der Bär. Viele Hallen sind geschlossen, aber einige stehen offen. Diese und die Ausstellungen auf den Freiflächen reichen locker, um sich einige Stunden zu beschäftigen. Es gibt [email protected]

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te Traktoren, Dampfmaschinen, Züge, ein Sägewerk, LKWs und und und. Ein älterer Mann öffnet für uns extra ein weiteres Gebäude mit LKW. Ohne jetzt Spezialist zu sein: Die renovier ten Fahrzeuge müssen sich nicht hinter denen anderer Museen verstecken.

gesessen haben, haben wir das dringende Bedürfnis nach Bewegung und so machen wir einen Strandspaziergang und laufen danach auch noch ins Zentrum von Newpor t.

Hier essen wir bei Mo’s. Was wie ein familiengeführ tes Restaurant Um die Mitaussieht ist, wir tagszeit reicht später feststeles uns. Für heulen, eine an der te steht nur Küste weit vernoch die Fahr t breitete Kette. an die Küste auf Jürgens Heilunserem Probutt ist ein bissgramm. chen dürftig. Da sich nicht Die Fischsuppe weit von hier von Freya ist noch eine LaLincoln City dagegen Klasvendelfarm befindet, halten wir und Freya trinkt eine La- se, obwohl das bedeutet, dass sie einen heldenhaften Kampf mit der toten Krabbe vendellimonade. Die schmeckt gut und mittlerweile hat sie bestehen muss. Sehr zur Freude der Benach einem Rezept aus dem Internet auch dienung. Lavendelsirup gemacht. Nach dem Essen können wir feststellen, Der Weg nach Newpor t führ t durch dass um 20:00 Uhr hier gerade die BürMargaritenland. Hügel über Hügel soweit gersteige hochgeklappt werden. Egal, wir das Auge reicht übersät mit Margariten. müssen sowieso noch an unsere abendliSpäter Fingerhut f lächendeckend. Wun- chen Arbeiten: Reisebericht schreiben und Fotos sichern und sor tieren. derschön. Wir erreichen Newpor t gegen 17:00 Uhr und checken ein. Nachdem wir so lange © Freya & Jürgen Blösl

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18.-19. Juni 2015 Oregon Coast Wie schon geschrieben, hatten wir für den nördlichen Küstenabschnitt eigentlich Cannon Beach oder Seaside im Fokus gehabt. Aber in ein paar Tagen findet dor t das Sandburgen Festival statt und selbst einige Tage davor gibt es schon keine Zimmer mehr. Newpor t ist fahr technisch zwar eine gute Alternative, vom Charme vieler Nachbar-Dörfer an der Küste ist es aber meilenweit entfernt. Heute geht es also die 101 wieder zurück nach Norden und morgen schauen wir uns dann die Küste südlich von Newpor t an.

sind aktuell durch eine Krankheit sehr stark reduzier t. Man muss schon Glück haben überhaupt einen zu finden. Wir haben während des ganzen Urlaubs nur 3 Stück gesehen und die auch nur Dank Teleobjektiv. Auch wenn das Festival erst am Wochenende ist, so trainieren einige Teams wohl schon. Jedenfalls können wir vielversprechende Strandburgengrundfeste bewundern. Aber es dauer t uns zu lange, bis man hier Ergebnisse sieht. Also essen wir an der Hauptstraße zu Mittag. Viel Auswahl gibt es hier nicht, dazu muss man in den eigentlichen Or tskern weiter nach Norden fahren. Aber wir finden das nette Cannon Beach Hotel an dem wir draußen sitzen können. Ursprünglich mal eine Unterkunft für Holzfäller ist es heute ein nettes kleines Boutique-Hotel. Jürgen bestellt sich eine sehr leckere Clam-Chowder-Suppe und Freya Zwiebelsuppe - auch fein. Danach gibt es für jeden noch ein Sandwich. Empfehlenswer t.

Peter Iredale Beach For t Stevens State Park

Die Küste hier sieht wirklich nett aus, aber wir fahren erst einmal durch bis Cannon Beach. Wir kommen gegen 11:00 Uhr dor t an und laufen ein bisschen am Strand entlang. Die bekannten Pools mit Annemonen und vielleicht sogar Seesternen liegen aber bereits wieder unter Wasser. Wer die sehen will muss pünktlich zur Ebbe da sein. Apropos Seesterne: Die Bestände

In einem Heft hat Freya entdeckt, dass es hier einen Shop gibt in dem es Schmuck aus angeschwemmtem Altglas zu kaufen [email protected]

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gibt. Da will sie hin - da will sie was kaufen! Gesagt, getan. Wir fahren also die Küstenstraße weiter nach Norden, finden dor t den eigentlichen Or tskern und natürlich auch den Laden. Deren eigentlicher Schwerpunkt sind übrigens Fundstücke aus alten versunkenen Schiffen. Vor allem Münzen, aber auch anderes. Freya bleibt dann aber doch bei Glas. Jetzt geht es aber weiter bis zum nördlichsten Zipfel Oregons. Im For t Stevens State Park gibt es die Reste eines alten Schiffswracks das malerisch am Strand vor sich hin rostet. Auch hier gibt es einen Camping-Platz und wer es ruhiger mag als in Cannon Beach findet hier wunderbare lange Sandstrände. Wir mögen es aber gerade nicht ruhig und fahren wieder zurück. Schließlich wollen wir uns die Sandburgen ansehen, deren Grundfeste wir vor dem Mittag begutachten konnten. Aber da hätten wir lieber ausharren sollen, denn als wir wieder dor t sind, haben herum hüpfende Kinder sie längst zerstör t. Auf unserem Weg zurück nach Süden stoppen wir bei Rockeway Beach. Hier haben wir von der Straße aus gesehen, dass es schöne Vogelhäuser zu kaufen gibt. Zum Glück hat der Laden zu - aber die Vogelhäuser sind klasse. © Freya & Jürgen Blösl

Auch in Garibaldi bei den alten Zügen und in Lincoln City machen wir Halt. Das witzigste Ereignis heute war, als wir am Meer entlang fuhren und Freya zu Jürgen sagte: „Schau mal ein Wal!“ und Jürgen tatsächlich fragt: „Wo?“.

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können. Zum Trost gibt es aber viele interessante Tide Pools mit allem möglichen Getier. Das ist so nett, dass wir am Rückweg gleich noch mal halten werden.

Bei teilweise dichtem Küstennebel, der sich über die Tannenwälder wie eine weiße, flauschige Decke gelegt hat, fahren wir weiter. In Bandon angekommen sieht es nicht viel besser aus: Grau, neblig und zu allem Überfluss auch Darlingtonia Wayside noch lausig kalt und windig, Hinter Yachats bei Cape PerBotanical Garden sodass wir unseren Strandpetua halten wir an. Wir wollen uns Thor’s Well ansehen. Eigentlich spaziergang bibbernd abbrechen. war klar, dass dies nur bei Flut und vorInteressanterzugsweise bei weise ist es ein Sonnenunterpaar hunder t gang interesMeter landeinsant ist. Aber wär ts schon dies soll uns wieder sonnig nicht vergönnt und einigermasein. Flut ist um ßen warm. An die Mittagszeit der Uferstraße bzw. nachdem gibt es ein kleidie Sonne sich nes Restaurant schon verabdas Fish and schiedet hat. Darlingtonia Wayside Botanical Garden Chips anbietet. Und wenn wir zur Flut am Mittag hier sein wollten, hät- Das Ganze ist zwar mehr eine blaue Bretten wir so gut wie nichts anderes machen terbude mit aufgemalten Fischen und ein Sind wir gestern die 101 in den Norden gefahren, so fahren wir sie heute in den Süden. Als Endpunkt haben wir Bandon ausgemacht. Wegen der schönen Felsen im Meer.

paar Bänken davor, aber der Fisch schwamm wahrscheinlich heute Morgen noch im Meer und schmeckt lecker. Danach geht es in gemächlichem Tempo zurück. Aber auch hier gibt es aufregende Momente. So lockt Freya Jürgen gegen den Protest von Navi Bärbel auf eine Gravel Road durch die Klippen. Wie meint Jürgen: „Hier grüßen sich die Autofahrer noch …“. Ja ja, so war das nicht geplant und Aussicht aufs Meer hatten wir auf dieser Strecke auch nicht. Von der Breite der Fahrbahn her haben wir das auch nicht wirklich vermisst. Aber dafür hat das Adrenalin jede Mittagsmüdigkeit ver trieben. Die Mittagsmüdigkeit kommt dann aber doch noch so kurz nach Coos Bay und so stoppen wir zwecks Pinkelpause und Frappé bei McD. Das hilft und danach sind wir wieder etwas frischer und steuern unser nächstes Zwischenziel, die Darlingtonia State Natural Site in der Nähe von Florence, an. Hier wachsen Massen einer f leischfressenden Pf lanze in einem kleinen Waldgebiet. Man erreicht sie über einen hölzernen Steg, sodass man sie gut sehen kann ohne in ihnen herumzutrampeln. Nach dem bereits erwähnten zweiten Stopp bei Thors Well und den Tide Pools machen wir uns so langsam auf den Weg [email protected]

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ins Hotel. Jetzt müssen wir nur noch für morgen eine Gemüseplatte besorgen, für Freya eine Cream Soda und für Jürgen irgendein nettes Pale Ale und dann ist nur noch Abhängen angesagt.

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20. Juni 2015 Crater Lake Gestern hatten wir uns, um das Frühstück zu peppen, noch Joghur t mit frischen Erdbeeren und Crunch gekauft. Das essen wir heute Morgen mit Genuss. Dann wollen wir noch die nächsten Zimmer buchen, aber das Internet ist hier mal wieder

Tannenwald und Mischwald, alles ver treten. Immer wieder zeigt sich ein kleines Flüsschen an der Seite oder die Sonne findet einen See, in dem sie sich spiegeln kann. Schön! Um die Mittagszeit haben wir unser Ziel erreicht und nehmen die Einfahr t im Norden des Nationalparks.

gibt es dann unser frisches Gemüse und außerdem schöne Bilder von einem Vogel, der sich nicht im Geringsten von uns stören lässt. Dann fahren wir zum West Rim und wandern dor t zu einem Aussichtspunkt. Schöne Blumen, wenig Leute - und das an einem Samstag! War es eben noch wunderschön, hat sich nun das Wetter geänder t. Jetzt sieht man dicke Wolken, es hat sich zugezogen und der See ist zu einem undurchsichtigen Tuch geworden. Wir hatten zwar noch einen weiteren kleinen Walk in unserer Planung, lassen den aber aus und fahren direkt nach Medford.

Crater Lake NP

so schlecht, dass nichts klappt. Okay, dann wird das eben auf heute Nachmittag und das nächste Hotel verschoben. Es geht wieder ins Landesinnere. Auf unserem Programm steht der Crater Lake. Wir fahren also durch Wald und durch noch mehr Wald und ach ja, durch Wald. © Freya & Jürgen Blösl

Gleich am ersten Aussichtspunkt ist alles perfekt! Blauer Himmel, wenige Wolken und ein spiegelglatter See, der die Berggipfel der Umgebung wiedergibt. Der Crater Lake selbst leuchtet azurblau. Wir fahren ein kleines Stück auf dem East Rim und setzen uns wie einige andere auf eine kleine Mauer mit schöner Aussicht. Hier

Heute übernachten wir mal wieder in einem Days Inn. Es gibt auch einen Pool, über den sich Freya sehr freut. Leider ist sie da nicht lange alleine. Bald taucht ein (russischer?) Papa mit drei Kindern auf. Das ist eigentlich okay. Als Papa dann aber die Kinder vom Beckenrand springen lässt und dabei filmt ist der Pool für uns alle einfach zu klein. Ja, und dann waren wir zum 2. Mal in diesem Urlaub bei Applebee’s und wieder war es nicht so toll.

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21.-22. Juni 2015 Lassen Volcanic National Park Heute ist Father‘s Day - zumindest in den USA. Das haben wir im Radio und Fernsehen die letzten Tage mehrfach gehör t. Natürlich verbunden mit dem Hinweis, dass sich Papa ganz bestimmt über Diesund-Das freut. Wir fahren auf der Interstate mit einer stolzen Steigung von 15% nach Kalifornien. Immer wieder sehen wir den Mount Shasta. Die Strecke wird ziemlich langweilig, aber dann lesen wir, dass es in 8 Meilen einen Vista Point gibt. Tja und auf was gucken wir nach diesen 8 Meilen? Auf den Mount Shasta, auch noch hinter Bäumen. Sehr witzig . Irgendwie hatte Jürgen für heute zwei Hikes vorbereitet. Den ersten redet Freya ihm aus. Jetzt sind wir natürlich viel zu früh in der Nähe vom Lassen Volcanic National Park. Also entscheiden wir uns spontan für „richtig Mittagessen“ anstelle der mitgenommenen Möhrchen. Das ist jetzt auch der Moment, in dem Freya das nicht so gute Applebee’s vorgehalten bekommt - als ob sie da was für © Freya & Jürgen Blösl

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könnte … Tja und dann Egal, sie will bekommt er jetzt nicht erst noch aufs Haus 40 Kilometer in einen Mürbekudie falsche chen mit ErdRichtung fahbeersauce und ren, um dann in Sahne - weil einer Kette zu Father’s Day ist essen. Sie will . hier und jetzt an der Old StaFrisch gestärkt fahren wir zum tion in JJs Cafe Summit Lake - Lassen Volcanic NP Visitor Center gehen. Jürgen mault, muss aber dann auch zur Toilette vom National Park und von dor t aus hoch zu einem See. und so ist es entschieden.

Straße einfach so stehen bleiben kann. Aber die Gerade ist ja lang genug, mit Warnblinkanlage sollte man eigentlich zu sehen sein. Nur blöd, dass der Rucksack mit dem Foto so hinter dem Fahrersitz liegt, dass er ihn erst zu fassen bekommt als der Bär sich ins Dickicht verzieht. Die Parkplätze und Picknick-Tische am Summit Lake sind gesperr t, aber nirgends steht, dass man nicht hinlaufen darf. Parken wir halt wie alle anderen an der Straße und laufen die paar Meter. Der See liegt wunderschön. Die Wiesen drum herum sind voller Blumen und Libellen. Aber wir wollen doch noch laufen! Die Zufahr t zum Cinder Cone Trail liegt allerdings an einer ganz anderen Stelle des Parks. Also erst mal wieder zurück und raus aus dem Park.

Cinder Cone - Lassen Volcanic NP

Für Freya gibt es Suppe und Salat, für Jürgen einen Burger bei dem er fast den Teller abgeleckt hätte. Das macht er natürlich nicht. Für das schlechte Benehmen in unserer Beziehung ist die Frau zuständig.

Cinder Cone - Lassen Volcanic NP

Jürgen! Stop! Guck‘ mal, ein Bär! Da kreuzt doch tatsächlich ein Bär ca. 15 Meter vor uns die Straße. Bleibt dann auch noch links ein bisschen im Gebüsch stehen - und Jürgen hader t mit sich, ob er auf offener

Der Abzweig von der CA-44 (bei 40°38'45''N, 121°16'46''W) ist nicht so wirklich ausgeschilder t. Man folgt einer ziemlich breiten Gravel Road und der Beschilderung zum Campingplatz und irgendwann kommt man auch an die Grenzen des National Parks. Hier gibt es keine Möglichkeit den Eintritt zu bezahlen, aber als wir den Park wieder verlassen sehen wir Ranger die kontrollieren. Also [email protected]

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weder man hat den Jahrespass oder man fähr t vorher beim Visitor Center vorbei. Um 15:30 Uhr erreichen wir den Trailhead zum Cinder Cone bzw. den Painted Dunes. Man läuft auf einem Aschenweg und das fühlt sich etwa so an, als liefe man durch ganz feinen Sand und strengt genauso an. Eigentlich hatte Freya geplant, den Kegel zusammen mit Jürgen zu besteigen. Als sie jedoch den Steigungswinkel sieht, winkt sie ab. Da mag sie weder rauf noch runter laufen. Auch Jürgen quält sich ziemlich. Jeden Schritt den man macht, rutscht man zur Hälfte wieder runter. Aber es lohnt sich ist man erst mal oben hat man einen tollen Ausblick auf eine völlig unwir tliche Landschaft. „Painted Dunes” trifft es eigentlich sehr gut. Es sieht aus als ob irgendjemand Farbtöpfe ausgeschüttet hätte. Zwischendrin, quasi als Kontrast, stehen einzelne Bäume.

Upper Meadow - Lassen Volcanic NP

Zurück zur Hauptstraße geht es wieder über die breite Gravel Road. Die scheint unserer Bärbel aber nicht zu gefallen. So bietet sie uns immer wieder nicht mal halb so breite Abzweigungen an und geht sogar bis „please make a U-turn“. Was auch

Bumpass Hell Lassen Volcanic NP

immer ihr an diesem schönen Weg nicht passt. Übernachtet wird in Redding, mit Pizzeria gleich nebenan. Hier reicht die kleinste Por tion locker für uns beide zusammen.

Sundial Bridge - Redding

© Freya & Jürgen Blösl

Bumpass Hell Lassen Volcanic NP

Bumpass Hell - Lassen Volcanic NP

Die Travelodge in der wir übernachten hat für das Frühstück einen Ver trag mit Lumberjack. Da wir süße Stückchen und Apfel (die hätte es als Alternative gegeben) ziemlich satt haben, sind wir mit dem Auto da hin gefahren. Die Beschreibung klang als wäre es nur um die Ecke, aber dem war dann doch nicht so. Lumberjack ist so eine Ar t Holzfäller Restaurant mit großen, günstigen Por tionen. Letztendlich nicht so viel anders als Denny’s. Witzig ist die Stihl-Lumberjack-Spor tsendung, die ganz stilecht im Fernsehen läuft. Auf dem Rückweg zum Hotel stoppen wir noch an der Fern Canyon - Redwood NP ausgefallenen Sundial Bridge über den Sacramento-Fluss, die wir im Internet gesehen haben. Auch heute wollen wir noch mal im Lassen Park herumlaufen. Der Bumpass Hell Trail führ t zu einem Gebiet mit Fumarolen, Schlammtöpfen und heißen Quellen. Einfach zu laufen, aber Freya ist trotzdem froh, dass sie ihre Wanderschuhe anhat. [email protected]

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Das Ganze erinner t ein wenig an Yellowstone in klein. Ansonsten schwächelt Freya auch heute. Nutzt ihr aber nichts, denn sie muss die gleiche Strecke laufen wie Jürgen.

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23.-25. Juni 2015 California Coast

Die US-101 läuft mitten durch Eureka und die Tatsache, dass sie hier aus zwei Einbahnstraßen besteht macht die Sache auch nicht besser vor allem da sich unser Hotel auf der „Insel“ zwischen den beiden Teilen befindet. Aber wir haben tatsächlich ausin Eureka geschlafen. Abends sind wir noch zu einem Mexikaner gegangen und haben danach tief und fest geschlafen.

Nach unserer Wanderung verlassen wir den Park und fahren wieder an die Küste. Das heißt, wieder geht es durch den dicht bewaldeten Berggür tel der zwischen uns und dem Meer liegt. Es ist eine richtige Autobzw. Motorradstraße mit vielen Kurven und bergaufund -ab PassaJetzt aber gen. Interessannichts wie los. terweise häufig Wir wollen zum mit GeschwinFern Trail und digkeitsbeLady Bird Johnson Grove - Redwood NP haben eine schränkungen, ziemlich gute Beschreibung, wie man da die man kaum ausfahren kann. hin kommt. Passt auch alles, nur unsere Bärbel ist wie immer wenn wir auf Gravel © Freya & Jürgen Blösl

Roads fahren der Meinung das könnte man noch optimieren.

Wir haben unsere Wanderschuhe angezogen, was uns den einen oder anderen Tritt in den Creek ermöglichen soll. Der Weg star tet langsam und eher langweilig, geht aber bald in den Creek, wo Farne meterhoch an den Felswänden nach oben wachsen. Kein Wunder, dass hier Filme wie Jurassic Park gedreht wurden.

Der Weg zum Fern Canyon ist ziemlich schmal und kurvenreich, rauf und runter. Für Hänger ausdrücklich verboten, was aber einige Intelligenzbolzen mit großen Wohnmobilen nicht daran hinder t es trotzdem zu probieBaumstämme ren. Auf liegen quer in Meereshöhe Lady Bird Johnson Grove - Redwood NP der Schlucht geht es noch und wenn man durch zwei weiter will, nicht sehr tiefe muss man drüFlussbetten. ber klettern. SiTja, und dann cher, der eine landen wir tatoder andere sächlich an eijunge Mensch nem ziemlich macht das elevollen Parkganter als wir platz mit zwei dafür laufen wir Dixi-Klos. Wir aber weiter rein gucken uns an. als viele andere. So hatten wir an der Avenue of the Giants - Humboldt Redwoods State Park Irgendwann uns das nicht hätte man links raus und Treppenstufen vorgestellt. hoch gemusst, um einen Loop zu laufen. Aber wir folgen dem Wasser einfach noch [email protected]

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ein gutes Stück weiter geradeaus. Ach ja, auch hier wäre für die erwünschte fotografische Wirkung ein bisschen Nieselregen oder feiner, englischer Nebel erwünscht gewesen, statt dessen hören wir im Vorbeigehen eine Frau sagen, so schön wäre das Wetter hier noch nie gewesen. Tja. Da es noch gar nicht so spät ist, entscheiden wir uns, noch den Lady Bird Johnson Trail zu laufen. Gute Entscheidung. Ganz einfacher Weg an weit auseinander stehenden Redwoods vorbei. Dadurch erreicht viel Licht den Boden und es gibt viele Blumen und Rhododendron Büsche. Nur wie fotografier t man diese Riesen von Baum? Nachdem wir uns gestern schon nicht wirklich für ein Lokal erwärmen konnten, ist uns heute nach Süß! Statt Abendessen soll es Kaffee und Kuchen geben. Aber Eureka ist auch da eine Enttäuschung und so holen wir uns beim Target etwas Süßes und bei Starbucks einen Capuccino. Man muss auch mal abhängen können meint Freya und so liegen wir auf dem Bett, gucken fern und naschen Süsses.

© Freya & Jürgen Blösl

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Also ganz im Ernst: Eureka ist nichts für chen zwar einen etwas besseren Einuns. Dabei hatte sich die Beschreibung druck, aber es gibt nettere Plätze an Kalides Or tes ganz nett gelesen. Aber heute forniens Küste. Morgen beim Auf dem Weg Wegfahren nach Süden sind wir schon wollen wir eiwieder von eigentlich noch nem Betrunkeeinen Schlenker nen angesproentlang der chen worden. Küste machen Das Gefängnis und fahren daist mitten in der her durch LoleStadt und alles ta. Auch das ist macht einen deprimierend heruntergenahe For t Bragg und Freya kommenen Eindruck. Selbst das in die Liste historischer denkt an den Song „We Gotta Get Out Stätten aufgenommene alte Zentrum ist Of This Place“. Der nächste Or t, Ferndamenschenleer und gammelt vor sich hin. le, dagegen ist ganz hübsch. Dafür verDie Motels am Südende der Stadt ma- fahren wir uns hier und weil Jürgen der

nahe For t Bragg

Glass Beach - For t Bragg

Küstennebel nervt, fahren wir wieder zurück auf die 101. Diese verlassen wir dann aber bald wieder, um die Avenue of Giants zu befahren - eine Autotour durch den Humboldt Redwoods State Park. Natürlich fahren wir hier nicht nur, wir laufen auch. Unter anderem den Drury-Chaney Loop und staunen immer wieder über diese bis zu 2000 Jahre alt werdenden Bäume. Laut Infotafel sind sie die größten Lebewesen auf unserer Welt. Auch dem Visitor Center statten wir einen Besuch ab. Hier können wir die Markierungen einer Überschwemmung durch den kleinen Fluss weiter unten im Tal sehen. Kaum zu glauben, dass der so stark anschwellen kann. Dann fahren wir langsam aus dem Park heraus. Am Living Chimney Grill gibt es noch einen Burger bzw. ein Steak Sandwich. Lecker. Nach kurzer Fahr t auf der 101 biegen wir auf die CA-1 in Richtung For t Bragg ab. Das ist wieder eine Straße nach Jürgens Geschmack: Eng und kurvenreich. Die Wohnmobile, die auch hier reichlich herumfahren, haben ganz schön zu kämpfen. [email protected]

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Die Küste erwar tet uns mit schönstem rein fahren. Ja, auch bei dem hohen WasWetter. Also Koffer ins Hotel und raus an serstand würde es sich rentieren. Na gut, den Glass machen wir Beach für den halt bei schöner For t Bragg beAbendstimrühmt ist. Der mung einen große ParkSpaziergang platz zeigt auf den Holzschon, dass wir steg. nicht alleine sein werden und Auch heute machen wir keitatsächlich sind nen Heckmeck schon etliche mit dem Essen. Souvenirjäger MacKerricher State Park - For t Bragg Es gibt einen unterwegs. Teilweise einfach so, teilweise mit kleinem Re- Salat vom Safeway und ein wirklich leckechen und Eimerchen. Trotzdem ist Freya res Weißbrot. Keine Ironie! enttäuscht. Sie hatte sich den Glasstrand Da das ja gestern mit der Ebbe nicht so spektakulärer vorgestellt. hingehauen hat, sind wir Wir fahren weiheute nach ter zum Madem Frühstück ckerricher erst noch einState Park. Eimal an den gentlich wollten Glasstrand gewir ja nur mal fahren. Ja und schauen wo heute ist das so der Eingang wie Freya sich und wie hoch das vorgestellt der Eintritt ist. hat. Da könnte Day Use ist MacKerricher State Park - For t Bragg man sie morkostenlos - nur die Camper müssen hier bezahlen. Die gens hinbringen und abends abholen und nette Rangerin besteht darauf, dass wir gleich noch einen Container mieten für die © Freya & Jürgen Blösl

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vielen Glasstückchen, die sie aufgeklaubt man denn nicht schon alles gebucht hätte … hat. Zwischendurch Aber so geht haben wir noch das natürlich bei einem nicht und irLeuchtturm gegendwann stoppt, hatten kann sie sich aber mehr Autatsächlich lögen für die über sen und mit Jüruns kreisenden gen noch mal Greifvögel. Leizum Mackerrider wollten sie cher State Park nicht aufs Bild. fahren. Auch hier hat es Tide Gualala Nursery and Trading Co - Gualala Bei den BowPools. Doch ling Kugeln sind wir nicht völlig zu spät auch hier gibt es keine Seesterne. aber sie liegen doch schon teilweise wieWeiter südlich soll es einen Strand geben der im Wasser, sind komplizier t zugängmit großen Steinen, die wie übergroße lich und um die Mittagszeit ist das Licht auch nicht optiBowlingkugeln mal. Kurz: Wir herumliegen. gucken von Den wollen wir oben und veruns auch noch zichten. ansehen. Dafür stoppen Wir fahren vorwir in Gualala. bei an schönen Schöner Name, Stränden und was? Hier sind beeindruckenwir völlig hin den Steilbuchund weg von ten und das alGualala Nursery and Trading Co - Gualala den großen, les bei schönstem Wetter. Hier könnte man auch geschweißten Dinosauriern in einem Garnoch mal eine Nacht verbringen wenn ten Center. Auch die wunderschöne [email protected]

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rose am Gar tenzaun erfreut Freyas Herz. Aber dann müssen wir doch weiter und lassen sogar den Muschel- und den Pebble-Strand rechts liegen. Freya glaubt ganz fest, dass Jürgen Angst wegen dem Koffergewicht hat .

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26.-28. Juni 2015 Sausalito und San Francisco Schlechte Nacht für Freya. Sie findet keine Lage, der Rücken tut weh, das Zimmer ist

Die laufen wir dann auch schön ab - Pier für Pier. Jeder Pier hat seinen eigenen Charakter und die meisten Boote verströmen so ein bisschen Hippie Feeling. Es gibt aber auch Abschnitte, die so konser-

Ein letztes Mal wird Halt gemacht und mit bloßen Füßen über den Strand gelaufen. Dann geht alles ganz schnell: Die 1 führ t nach rechts, wir fahren geradeaus und über die 101 nach San Rafael. Wir fahren durch Sonoma Valley und wow, hier hat es tolle Häuser! Wie meinte Jürgen: „Da war das Grundstück wahrscheinlich so teuer, da kam es auf die Million für das Haus auch nicht mehr an.“

in Sausalito

Chinatown - San Francisco

Von Sausalito aus wollen wir nach San Francisco. Wenn wir schon mal auf dieser Seite der Golden Gate sind, wollen wir noch schauen, ob sich so ein „Brücke-schaut-aus-dem-Nebel“-Bild ergibt. Heute Morgen hingen noch dicke Schwaden über dem Wasser. So langsam haben die sich aber aufgelöst und am Ende hatten wir bei den Hausbooten richtig schönes Wetter. Doch je weiter wir uns dem Meer nähern, desto dichter wird der Nebel und auf dem Parkplatz von dem aus wir zu dem Aussichtspunkt laufen wollten, sieht man außer Nebel nur Nebel. Also sind wir recht früh in der Travelodge in der Lombard Street von wo aus wir uns gleich zu Fuß zu den berühmten Kurven in der gleichen Straße aufmachen.

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, fahren wir gleich wieder los. Abendessen im Outback von Sausalito.

Houseboats - Sausalito

zu hell … Trotzdem ist sie einigermaßen frisch am Morgen. Wir wollen zu den Hausbooten von Sausalito. © Freya & Jürgen Blösl

bei uns höchstens mit viel Winterschutz oder aber gar nicht schaffen.

Chinatown - San Francisco

vativ wirken wie eine Reihenhaussiedlung. Das besondere Klima ermöglicht Blumen im Vorgar ten bzw. auf dem Steg, die es

Danach geht es zum Pier 39 wo wir ein bisschen im Trubel herumlaufen. Wir entdecken am benachbar ten Pier noch ein Museum für altes Jahrmarktspielzeug. Hier kann man mit den alten Geräten spielen, wenn man [email protected]

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Coins einwirft. Das ist wirklich schön gemacht. Auch in eine Galerie am Embarcadero kann Freya Jürgen noch locken. Wir machen einen letzten Applebee’s-Versuch - vor allem wegen der schönen Aussicht, die man über das Hafengebiet hat. So begeister t wir bei unserem USA-Besuch im Osten waren, so wenig ist von unserer Begeisterung übrig geblieben. Auch wenn es hier in SF nicht wirklich schlecht war. Morgen wollen wir noch einmal altbekannte Plätze ablaufen und übermorgen geht es schon wieder nach Hause. Das sollte heute ein anstrengender Tag werden. Wir hatten uns vorgenommen das Tor tenstück zu umlaufen, das von der Van Ness Ave und der Market Street definier t wird. Natürlich mit dem einen oder anderen Abstecher. Also sind wir vom Hotel aus erst die Van Ness hochgelaufen und dann in Höhe Jackson Street nach links und durch Chinatown. Nachdem wir ja letztes Jahr in China waren, hat uns das Ambiente jetzt nicht wirklich vom Hocker gehauen. Ganz im Gegensatz zu den vielen wirklich schönen Wandgemälden.

Finanzzentrum, um schließlich in den Yerba Buena Gardens zu landen. Das Museum für Moderne Kunst wird leider umgebaut und die Ausstellung im Contemporary Jewish Museum hat uns nicht interessier t. Nach einer kurzen Pause bei Starbucks sind wir dann wieder soweit aufgepeppt, dass es weiter gehen kann. Unser Weg führ t uns zum Ferry Building und zum Coit-Tower. Bevor wir die vielen Treppen hoch gehen, pausieren wir im Levi-Center in der Sansome Street. Schöne Toiletten an der richtigen Stelle und auch die kleine AusstelSan Francisco lung mit alten Hosen ist nett gemacht.

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Tja und dann müssen wir auch noch zum Hotel zurück. Das heißt den Berg erst einmal runter und dann wieder rauf. Grrrr. Also gut, San Francisco ist doch hügeliger als Seattle. Vor allem weil man auch wenn man parallel zur Küste läuft hoch und runter muss. Zum Abendessen laufen wir aber erneut. Auf dem Hinweg ist uns in der Van Ness Ave ein afghanisches Restaurant (Hel-

mand Palace) aufgefallen. Hier essen wir sehr gut zu Abend. Einer der kulinarischen Höhepunkte unseres Urlaubs. Und schon wieder ist der Urlaub vorbei. Nach einem ereignislosen Flug kommen wir zurück und erfahren, dass hier fast die ganze Zeit schlechtes Wetter war. Der Gar ten ist entsprechend zugewucher t, der Rasen glücklicherweise von lieben Nachbarn gemäht.

San Francisco

Entlang den Stufen zum Coit-Tower gibt es schöne Gär ten in denen es üppig blüht. Wilder Fenchel, Montbretien, Rosen, Wicken, Jasmin. Es riecht einfach nur gut. Leider ist die Aussicht von oben wegen des Wetters nur mäßig, sodass wir uns den Aufstieg auf den Turm selbst schenken.

Anschließend geht es ein bisschen durchs © Freya & Jürgen Blösl

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