Superar Steiermark ist eine Initiative von: Partner:

Superar Steiermark ist eine Initiative von: Partner: 2 < Superar > Abl., lat. < superare > (Grenzen) überwinden - (sich) übertreffen „Ein Projekt...
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Superar Steiermark ist eine Initiative von:

Partner:

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< Superar > Abl., lat. < superare > (Grenzen) überwinden - (sich) übertreffen

„Ein Projekt wie Superar ist in hohem Maße unterstützenswert, da es über das Wunder Musik junge Menschen unterschiedlicher Herkunft, Nation und kulturellem Background mühelos und friedlich zusammenführen kann. Ein wichtiges Beispiel an gelebter Integration!“ Markus Schirmer, Pianist

Kontakt: Mag. Lukas Priebsch Projektkoordinator [email protected] Tel +43 676 88015 436 www.superar.eu

Fotos: Seiten 1, 17, 19: lichtbildnerei.at Seite 18: steiermark.at (Foto Frankl) Seite 20: Lucija Novak alle anderen Fotos: Beatrix Lorber

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Superar kompakt

Superar ist ein interkulturelles und ressoucenorientiertes Chorprogramm für Volksschulkinder und bietet eine kostenfreie und hochwertige musikalische Ausbildung nach einer motivierenden Methode für jedes Kind. Die positive Energie von Musik, und die Erfahrung gemeinsamen Musizierens stärken die TeilnehmerInnen in ihrer Persönlichkeit und damit in ihren Chancen in der Gesellschaft von morgen.

WAS IST superar?

Das Programm Superar stärkt das Individuum und die Gemeinschaft. Superar verkörpert damit eine neue Strategie der Inklusion: Dem konstruktiven Miteinander zwischen steirischen Kindern jeder sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft wird eine Bühne gegeben.

Wie wirkt superar?

In der Steiermark ist Superar ein Kooperationsprojekt der Caritas der Diözese Graz-Seckau, der Theaterholding Graz/Steiermark und der Kunstuniversität Graz. Superar basiert auf den Prinzipien der Bewegung „El Sistema“ in Venezuela, von wo sich die Idee mittlerweile auf viele Länder weltweit übertragen hat. Seit 2009 besteht in Wien der Verein Superar, gegründet von Caritas der Erzdiözese Wien, Wiener Konzerthaus und Wiener Sängerknaben. Seither entstanden acht Superar-Schulen in Wien, sowie von Wien ausgehend eigenständige nationale und internationale Standorte, etwa in der Steiermark, Salzburg, in der Schweiz, der Slowakei, Rumänien und Bosnien/Herzegovina.

WER STEHT HINTER superar?

Superar Steiermark startete im Herbst 2013 mit einer Klasse an der Volksschule Afritschgasse. Mittlerweile konnte das Chorpogramm auf zwei Schulstandorte und rund 55 teilnehmende Kinder ausgeweitet werden. Eine Ausweitung auf weitere Standorte in Graz und in den steirischen Regionen ist geplant.

WIE IST DER STATUS IN DER STEIERMARK?

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Superar-Visionen für die Steiermark

Standort Steiermark

VISION

Superar ist ein Erfolgskonzept, das gerade am Beginn der Schullaufbahn wichtige Weichen stellt: Durch Freude am Lernen, an der Gemeinschaft und dem erleichterten Zugang zu Kulturgütern wird jedes Kind individuell und die Gesellschaft gestärkt. Es ist unsere Herausforderung aus Superar Steiermark einen starken, eigenständigen Standort im Superar-Netzwerk zu machen. Starke steirische Kooperationspartner bürgen für Qualitätssicherung und/oder die Einbindung in die steirische Kulturlandschaft. Wer täglich lernt, mit sich selbst und anderen Freude zu empfinden und etwas zu erreichen, wird stark für sich selbst und stärkt die Gesellschaft. Tägliche künstlerische Förderung erreicht Menschen jeder sozialen, ethnischen, religiösen und politischen Prägung auf nachhaltige Weise von früher Kindheit an bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Superar erzieht selbstverantwortliche europäische BürgerInnen. Superar vermittelt zentrale Kompetenzen: Die Kinder werden beim täglichen Training gefördert und gefordert. Lebenswichtige Fähigkeiten (wie Selbstvertrauen, Respekt, Disziplin, Ausdauer, Gemeinschaftssinn und Verantwortungsbewusstsein), die sich nicht beim passiven Freizeitkonsum erlernen lassen, vermittelt einE sensibleR Profi-ChordirigentIn bei der Arbeit mit Stimme, Haltung, Text, Bewegung und Choreographie.

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Superar-Prinzipien

Regelmäßigkeit: Die Kinder erhalten viermal in der Woche Gesangs- und Chorunterricht. Superar bietet damit eine Verbindlichkeit und kontinuierliche Förderung, die viele Kinder im Alltag vermissen. Kostenfreiheit: Die Teilnahme an jedem unserer Projekte sind für die TeilnehmerInnen kostenfrei. Damit unterstützt Superar den Zugang zu musikalischer Bildung und Kultur unter dem Aspekt der Chancengleichheit. Künstlerischer Anspruch: Superar legt bei der Zusammenstellung der Unterrichtseinheiten sowie bei der Auswahl der Lehrenden hohe pädagogische, künstlerische und musikalische Maßstäbe an. Regelmäßige Fortbildungen der Lehrenden stützen die hohe Qualität des Unterrichts. Weiterentwicklung: Superar ist als Aufbauprogramm organisiert und wird in Zukunft auch in der Steiermark Module für Fortgeschrittene anbieten, um jedem Kind eine künstlerische Weiterentwicklung zu ermöglichen. Sichtbarkeit: Das Selbstwertgefühl der Kinder und der gesellschaftliche Zusammenhalt werden durch regelmäßige Auftritte – auch auf renommierten Bühnen – von Anfang an gefördert. Internationaler Austausch: Sowohl innerhalb der Strukturen von Superar als auch in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartner Sistema Europe soll allen TeilnehmerInnen die Möglichkeit geboten werden, gemeinsames Musizieren über Grenzen hinweg erleben und erfahren zu können.

PHILOSOPHIE

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Wirkungsweise

Die Werkzeuge von Superar sind Musik und Gesang. Sie bürgen für Freude am Lernen, Unbeschwertheit und Leichtigkeit. Kostenfreier, täglicher Chorunterricht auf höchstem künstlerischem Niveau ist im Schulalltag verankert. SchülerInnen sozialer Brennpunktschulen, die zu Musikerziehung und Persönlichkeitsbildung in dieser Form nur erschwert Zugang hätten, nehmen daran teil. Künstlerische Förderung dient als Mittel gegen soziale Armut und für gesellschaftliche Veränderung. Unsere Zielsetzung ist es, Kinder und Jugendliche in einem frühen Entwicklungsstadium für Musik, Rhythmus und Bewegung zu begeistern. Neben den künstlerischen Kompetenzen wird auch das soziale Lernen gefördert. Bei der Arbeit am Körperbewusstsein, der Stimmbildung und der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit werden durch Freude am Singen also auch Werte vermittelt: Gemeinschaftssinn und Verständnis für andere Kulturen, Respekt, Disziplin, Ausdauer und Selbstverantwortlichkeit.

inputs

Ressourcen werden von den Partnerorganisationen von Superar Steiermark zur Verfügung gestellt. Die Caritas fungiert als Impulsgeberin und bringt ihre Erfahrung in der Initiierung und Abwicklung von Projekten für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Integration und Bildung ein. Die Theaterholding Graz/Steiermark steuert ihr hohes künstlerisches Know-how und den Zugang zu Aufführungsstätten zur Kooperation bei. Die Kunstuniversität Graz versorgt Superar Steiermark mit Expertise aus der Welt der Musik und der Pädagogik. Bereits seit November 2012 hat die Caritas Steiermark die Position eines Superar-Projektkoordinators besetzt. Weitere Personalkosten entstehen durch die Anstellung von erstklassig ausgebildeten KünstlerInnen als ChorleiterInnen. Sie verfügen über Bühnenerfahrung als performing artist, außerdem eine fundierte musikpädagogische Ausbildung. Das Ziel ist, an einem Schulstandort jeweils vier Superar-Klassen zu unterrichten. Die Superar-Stunden sind in den Stundenplan implementiert. Jede Klasse erhält vier Superar-Chorstunden pro Woche und zusätzlich eine weitere Chorstunde, an der alle Klassen des Standortes gemeinsam teilnehmen.

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Beim Einstudieren von Liedern aus allen Teilen der Welt werden kulturkundliche Inhalte vermittelt. Da andere Superar-Standorte annähernd dasselbe Liederrepertoire erarbeiten, ist ein internationaler Austausch möglich und Freundschaftskonzerte sind das erklärte Ziel. Dies unterstreicht die europäische Dimension des Programms. Regelmäßige Konzerte sind ein zentraler Bestandteil von Superar. Sie bedeuten Erfolgserlebnisse und Anerkennung für die SchülerInnen und machen ihre Fortschritte sichtbar. Auf diese Weise können auch die Familien der SchülerInnen angesprochen werden. Wichtige Kooperationspartnerorganisationen aus dem steirischen Kulturbereich bürgen für renommierte Auftrittsmöglichkeiten und mediale Aufmerksamkeit. Auf diese Art profitieren alle Beteiligten, denn etablierte Kulturinstitutionen bekunden Interesse an Jugendarbeit im Sinne einer zukunftsorientierten Nachwuchsförderung mit der Zielsetzung neue Publikumssegmente zu erschließen. Im Kern der Superar-Aktivitäten stehen also zwei Teilbereiche, deren Wirkung gleichermaßen bedeutend sind: tägliche künstlerische Förderung und regelmäßige Bühnenauftritte. Rahmenaktivitäten sichern die Einbindung in die Lebenswelt der SchülerInnen: Bei Kooperationen mit Institutionen des Bezirks und der Stadt, mit NGOs, dem Freiwilligen Engagement der Caritas, mit anderen Jugendchören, Firmen und Kulturinitiativen werden Synergien genutzt.

Outputs

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Impacts

Für die SchülerInnen bedeutet Superar Freude am Leben und Freude am Lernen. Neben den musikalischen Kompetenzen, werden den SchülerInnen Kontinuität und Halt geboten: Die ChorleiterInnen betreuen die SchülerInnen täglich und stellen so eine Konstante in ihrer Entwicklung dar. Von ihm/ihr erfahren sie Wertschätzung und Anerkennung als heranwachsende KünstlerInnen. Persönliche Erfolge können schnell verzeichnet werden und die Lebensqualität der SchülerInnen direkt verbessern. Positive Auswirkungen auf die Selbstorganisation und die Lernfähigkeit werden von bereits existierenden Superar-Standorten belegt. Zusätzliche Begabtenförderung und die Entwicklung von Spitzenensembles ist angedacht und dient der Nachhaltigkeit des Programmes, jedoch nicht als Segregation: Der Bezug zum Basischor bleibt im Sinne des Gemeinschaftsgedankens immer aufrecht. Besonders hervorzuheben ist die große Nachhaltigkeit von Superar. Für die Zielgruppe bedeutet Superar im Bewusstsein ihrer Fähigkeiten zu wachsen, statt sich mit schwierigen Verhältnissen abzufinden und gegenüber gesellschaftlichen Missständen zu resignieren. Superar verkörpert eine neue Strategie der Inklusion: Dem konstruktiven Miteinander zwischen Kindern und Jugendlichen jeder sozialen Herkunft in Österreich wird eine Bühne gegeben.

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Erfolgsstorys aus Wien

„Der Chorleiter hat gefragt: ‚Wer traut sich das alleine singen?‘ Ein Kind, das sich wirklich sonst nie meldet, hat aufgezeigt und gesungen. Es hat super gesungen, wirklich toll! Ich bin mit offenem Mund dagestanden! Ist das wirklich dasselbe Kind? Gibt´s das wirklich? Deswegen bin ich so von Superar begeistert!“ (Interview 3, S. 4) „Die Eltern, die es gesehen haben, waren sehr stolz. Viele Kinder haben erzählt, dass sie zu Hause alles noch einmal vorsingen mussten.“ (Interview 12, S. 1) „Ich glaube, dass es für alle Kinder eine Bereicherung ist, bei Superar dabei zu sein. Jeden Tag üben und dann auf eine große Bühne gehen ... Wir hatten schon ein Konzert. Die Kinder sind da freudestrahlend hineingegangen. Es gab etwas zu essen und zu trinken und da waren sie ganz wichtig! (lacht) Ja, alle haben gestrahlt. Es war einfach so schön! Die Kollegin und ich, wir haben auch gestrahlt, weil sich einfach die Kinder so gefreut haben!“ (Interview 8, S. 9) „Wenn die Kinder aufgeregt sind, dann baue ich die Entspannungs- und Atemübungen auch im Unterricht ein. Das wirkt sich auf die Leistung in der Stunde aus. Die Schüler wissen, wie sie atmen müssen und wie sie sich entspannen können und ich glaube, teilweise wenden es die Kinder selbst an, weil sie merken, es funktioniert.“ (Interview 5, S. 3) „Mittlerweile muss ich sagen, liege ich so gut im Stoff, wie noch nie. Diese Wochenpläne in Kombination mit den regelmäßigen Superar-Stunden haben deutlich dazu beigetragen, dass das Lernverhalten der Kinder selbstständiger geworden ist.“ (Interview 2, S. 1-2) „Wir singen ein jüdisches Lied, ein kroatisches Lied, türkisches Lied … Lieder in vielen Sprachen. Das ist natürlich super für die türkischen Kinder. Normalerweise haben sie Probleme im Deutschen, beim Lesen und Sprechen. Nun können sie etwas so viel besser, als die anderen.“ (Interview 5, S. 6-7) „Eine andere Lehrerin hat mich gefragt, was mit dem Kind los ist! Es war immer nur als Mäuschen bekannt, das nur sitzt und nun ist es lustig und macht Scherze. Früher wollte es einfach untergehen in der Masse und jetzt ist es kein Problem im Mittelpunkt zu stehen. Es genießt das richtig!“ (Interview 16, S. 3)

Lehrerinnen sprechen über ihre Erfahrungen mit superarKlassen Interviewreihe von Renate Stupar. in: superar-Chancen für Volksschulkinder durch musikalische Förderung, 2012

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Erfolgsstorys aus Graz

Einige Eindrücke aus der Arbeit mit den Kindern der Grazer Superar-Klassen

Die Kinder können sich jetzt viel besser konzentrieren. Vorher haben sie nie richtig hingehört und alles lässig genommen. Jetzt hören sie genauer zu und können Aufgaben genau ausführen. Brigitte Swatek, Klassenlehrerin Es war toll zu sehen, wie schnell sie die Lieder in verschiedenen Sprachen gelernt haben und wie perfekt sie das hinbekommen haben. … diese Herausforderung hat ihnen sehr gut gefallen. Am nächsten Tag haben viele schon den Text auswendig gekonnt. Daniel Erazo-Muñoz, Chorleiter In der Klasse ist durch Superar ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl entstanden. Das hat sich sowohl bei den Konzerten als auch bei Nachmittagsaktivitäten gezeigt. Da gab es gemeinsame Aktivitäten von muslimischen und christlichen Kindern, das habe ich davor so nicht gesehen. Brigitte Swatek, Klassenlehrerin Die Aufmerksamkeit ist gestiegen. Vor allem M. war am Anfang mit seinen Gedanken immer irgendwo. Nach dem Auftritt in Salzburg ist er immer aktiver und konzentrierter geworden und wollte einer der Hauptdarsteller sein. Daniel Erazo-Muñoz, Chorleiter

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Ein großer Auftritt im Stefaniensaal

Am Sonntag den 20. Oktober 2013 feierte der steirische Landesjugendchor Cantanima, unter der Leitung von Franz M. Herzog, im Grazer Stefaniensaal mit dem vokalen Wahnsinn sein 10jähriges Bestehen. Superar Steiermark, die Kinder der Volksschule Afritschgasse, hatten die große Ehre als einziger Gastchor auf diesem Jubiläumskonzert zu singen. Der Abend hinterließ bei unseren Superar-Kindern aus der Steiermark einen bleibenden Eindruck. Hier ein paar Erinnerungen der Kinder von dem unvergesslichen Konzert: Am Sonntag haben wir uns in der Schule getroffen. Da war auch unsere Lehrerin und ihre Freundin Gabi. Dann sind wir zum Congress gegangen. Dort war auch unser Chorleiter Daniel. Zainab, 9 Jahre „Ihr könnt auf der Bühne proben!“ Da hab ich den wunderschönen Saal gesehen. Dort oben standen Namen von Komponisten z.B. Mozart und Beethoven. Auch Bilder von denen waren da. Destan, 9 Jahre

superar auf der Bühne des Stefaniensaals (mit Klavier im Vordergrund), Jsra, 9 Jahre

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Der Saal war groß und sehr exklusiv. Es war uns eine Ehre in diesem Saal singen zu dürfen. Wir durften zuschauen, wie die Profis sangen. Sie haben sehr gut gesungen! Majesty, 10 Jahre Wir haben uns den ersten Teil angeschaut von Cantanima. Als die Gruppe sang, war es sehr schön. Sie haben sogar etwas mit einem Glas gemacht, das war auch gut. Özge, 9 Jahre Als die großen Kinder mit dem Singen fertig waren, gab es eine Pause. Nach der Pause waren wir mit dem Singen dran! Riem, 9 Jahre Erst hatte ich viel Angst, dann sagte uns Daniel, wir sollen auf uns vertrauen. Amela, 9 Jahre Die Lichter strahlten auf uns und im Publikum war es dunkel. Aber da ich immer Daniel angeschaut habe, war es gar nicht so schwer. Özge, 9 Jahre Wir haben „Halleluja“ und „Mein kleiner, grüner Kaktus“ gesungen. Ardita, 9 Jahre Es ist schön, wenn man im Rampenlicht ist und der Star der Show ist. Man bekommt im Bauch ein leichtes Kribbeln. Mein Vater hat gesagt, er fühlte sich bei unserem Auftritt, als ob er im Himmel wäre. Jeremiah, 10 Jahre Wir haben keinen Fehler gemacht. Daniel war stolz auf uns. Das Publikum hat geklatscht. Meine Mutter war sehr stolz auf mich. Unser Applaus war riesig! Amela, 9 Jahre Es hat großen Spaß gemacht. Wir durften im wichtigen Saal von Graz singen! Majesty, 10 Jahre Es war sehr, sehr, sehr schön und ich möchte noch einmal ein Konzert im Stefaniensaal haben. Eryon, 9 Jahre Für mich war das der beste Abend der Welt. Alex, 9 Jahre Ich bedanke mich sehr, dass wir auftreten durften. Danke!!!! Mahmoud, 9 Jahre

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superar erreicht Regionen. superar berührt Menschen. St. Marein bei Knittelfeld ist eine 1217-Seelengemeinde. Die Ansiedlung des Flüchtlingswohnheimes war ein tiefer Einschnitt ins traditionelle „Ortsbild“ und ins Kulturverständnis der Menschen. Jetzt existieren zumindest zwei Kulturen nebeneinander. Es hat noch niemand in die Hand genommen, die beiden zusammen zu führen und den Wert in der Unterschiedlichkeit der Kulturen zum Thema zu machen. Superar Steiermark hat das vor! Der steirische Standort trägt Superar ins Land und in die Regionen. Bereits bestehende Standorte verkörpern Superar als urbanes Konzept. Gerade in strukturschwachen Gebieten herrscht großer Bedarf an Initiativen wie Superar, die an den besonderen Fähigkeiten der Menschen ansetzen! Die Caritas Steiermark nimmt schwerpunktmäßig die steirischen Bezirke in den Fokus. In Punkto Armutsbekämpfung und Integration bringt die Caritas Steiermark Hilfe auch in Regionen, deren Bedarf sonst oft übersehen wird. Auf europäischer Ebene formulieren sich vergleichbare Forderungen: Die Stärkung von Regionen, in denen sich Strukturen zunehmend zersetzen und zerbröseln, ist ein erklärtes Ziel der Europäischen Union. An der Schnittstelle beider Bestrebungen steht Superar: Gemeinsames Chorsingen vermittelt Identität und Zugehörigkeit. Alle Beteiligten leben und erleben steirisches, überregionales und internationales Kulturgut. Superar ist belebte Volkskultur. Superar setzt Akzente, verwirklicht neue Ideen und schafft Perspektiven. Superar nimmt die Gegebenheiten vor Ort auf und führt sie in den Fokus. Das Programm ist in verschiedenen Ausbaustufen umsetzbar. In einer Pilotphase werden Bedürfnisse und Erwartungen geklärt und adaptiert. Wird ein Standort gegründet, ist bis hin zu Superar-Tanzworkshops oder zum Superar-Orchester alles möglich. Die einzelnen Standorte erhalten ein möglichst einzigartiges, regional individuell geprägtes Profil.

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Bedarfsanalyse

soziale Herkunft & bildungsniveau

bevölkerung

Soziologen sagten es voraus, die PISA-Ergebnisse belegen es: Die soziale Herkunft wirkt sich höchst negativ auf die Bildungsbeteiligung aus. Ein niedriger sozialökonomischer Status der Eltern hat eine ausgeprägte Bildungsbenachteiligung der Kinder zur Folge. Die am stärksten Betroffenen sind SchülerInnen mit Migrationshintergrund. 2010 lebten in Österreich rund 1,5 Millionen MigrantInnen, was etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung (17,8%) ausmacht. Deutsch ist für 15% der steirischen Volksschulkinder die Zweitsprache und die Tendenz steigt. Österreichweit spiegelt sich im Schulsystem ein drastischer Wandel der Bevölkerungsstruktur wider: Beinahe jedes vierte Volksschulkind hat eine Migrationsbiografie (23,2%). Dass betroffene SchülerInnen an einschlägigen Pflichtschulen mit niedrigem Leistungsniveau konzentriert sind, verhindert häufig eine erfolgreiche Schulkarriere. Der PISA-Test 2009 bestätigt die Theorie in Zahlen. Im Bereich Naturwissenschaften gehörten 15,1% der einheimischen, aber 45,3% der migrantischen SchülerInnen der Risikogruppe an. Sie erreichten lediglich die Kompetenzstufe 1 („kann nur die einfachsten Aufgaben lösen“).

kulturelles kapital

Eine überaus relevante Einflussgröße für die Bildungsbeteiligung ist, laut PISA, die Verfügbarkeit von Kulturgütern. Der Soziologe Pierre Bourdieu definierte „kulturelles Kapital“ als besonders bedeutsam, da es die Möglichkeit der Teilnahme an der bürgerlichen Gesellschaft beinhalte. Es umfasse Bildungsabschlüsse, Kompetenzen, Werthaltungen und Einstellungen, die sich wiederum in ökonomisches Kapital verwandeln ließen.

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Die vorliegende Grafik visualisiert die SchülerInnenzahlen nicht deutscher Muttersprache im Jahr 2012 in der Steiermark. Die höchste Konzentration besteht im Stadtgebiet mit einem 60% Anteil im Schulbezirk Graz I. Traditionell hoch ist der migrantische Anteil außerdem in der Mur- und Mürzfurche (30%). In diesen Regionen ist die Caritas bereits mit den Lerncafés aktiv. Die Situation gibt Anlass, die Förderung von SchülerInnen mit (oder ohne) Migrationshintergrund weiter auszubauen! Prozentangaben sind Durchschnittswerte, die den drastischen Bedarf an einzelnen Schulstandorten verschleiern. Maßnahmen zur Inklusion müssen jetzt getroffen werden, um schichtspezifisch-unterschiedliche Ausgangsbedingungen in der Zukunft zu kompensieren.

60%

30% 15% 8% 4%

SchülerInnenzahlen mit anderen Erstsprachen als Deutsch in %, 2012

SchülerInnenzahlen

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Superar-Impressionen: Salzburger Festspiele, Hangar 7 Chor „El Sistema“ aus Venezuela unterstützt superar.

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Stefaniensaal, 20. Oktober 2013 Wir sind Gastchor beim 10-Jahres-Jubiläum des Landesjugendchores „Cantanima“.

Grazer Burg, 16. Juni 2014 Superar singt bei der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern an Caritasdirektor Franz Küberl.

Landhaushof, 17. Dezember 2014 Superar beim Eiskrippensingen im Grazer Landhaushof

Förderer: