Statistische Auswertung

Acta Radiologica ISSN: 0001-6926 (Print) (Online) Journal homepage: http://www.tandfonline.com/loi/iaro20 Statistische Auswertung To cite this artic...
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Acta Radiologica

ISSN: 0001-6926 (Print) (Online) Journal homepage: http://www.tandfonline.com/loi/iaro20

Statistische Auswertung To cite this article: (1941) Statistische Auswertung, Acta Radiologica, 22:sup39, 46-62, DOI: 10.3109/00016924109173513 To link to this article: http://dx.doi.org/10.3109/00016924109173513

Published online: 13 Dec 2010.

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Date: 14 March 2017, At: 04:32

STATISTISCHE AUSWERTUNG In Tabelle I und Fig. 5, welche einen Uberblick uber die Haufigkeit peripherer und zentraler Arteriosklerose bei Mannern und Frauen geben, ist das ganze Material (307 Falle) herangezogen ohne Rucksicht auf die Diagnose. Die peripheren Arterien sind bei allen Patienten untersucht, namlich bei 164 Mannern und 143 Frauen, die Aorta abdominalis nur in 220 Fallen, namlich bei 119 Mannern und 101 Frauen. Die 5 Altersgruppen umfassen je 10 Jahre, von 4 L 9 0 Jahren. Die hochste Altersklasse, 8 L 9 0 Jahre, ist sehr wenig zahlreich, da es sich als schwierig erwies, sie vor den Rontgenapparat zu bekommen, und daher konnen aus den betr. Zahlen nicht viele Schlusse gezogen werden.

DIE ZENTRALE ARTERIOSKLEROSE (AORTA ABDOMINALIS)

Selten kann man rontgenologisch eine Verkalkung der Aorta abdominalis unter den funfziger Jahren feststellen. In unserm Material (Tabelle I) von 25 Patienten im Alter von 4 0 - 4 9 Jahren, namlich 10 Frauen, 15 Manner, fanden sich 2 positive Falle, beides Frauen. Ein Vergleich mit den Beobachtungen anderer Autoren kommt nicht in Frage ; zwar haben L e d o u x L e b a r d und Mitarbeiter ( 75) zahlreiches Material gesammelt, im Canzen etwa 50 positive Falle. Es kommt aber in den Erlauterungen dieser Autoren nicht zum Ausdruck, wie sich die Alters- und Ceschlechtsgruppen verteilen ; die Verfasser weisen jedoch darauf hin, dass man besonders jenseits des 50. Jahres auf eine sichtbare Verkalkung der Aorta abdom. im Rontgenbilde rechnen konne. T a b e 11 e I zeigt die Haufigkeit der zentralen und der peripheren Arteriosklerose nach Alter und Ceschlecht. Es fallt sehr ins Auge, dass sowohl bei Zentraler als auch bei peripherer Arteriosklerose ein grosser Geschlechtsunterschied

-

46

T A B E L L E 1. Hhfigkeit peripherer und zentraler Arteriorklerose nach Alter und Geschlecht.

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Periphere Arteriosklerose Anzahl Positive UnterDiff. Zw.

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Zentrafe Arteriosiderose Anzahl Positive

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1 34.4

3

8.1

26.3

9.7

29.8 & 11.3

29 35.2 k 12.7

vorhanden ist. Der Verkalkungsmodus des weiblichen Geschlechts ist vonvieJ., gend zentral, der der Manner peripher. In der ersten Altersgruppe, 4-9 haben 2 Frauen von 10 Aortenverkalkung, d. h. 20%. Der Prozentsatz erhoht sich stetig mit dem Alter und betragt 83,3 in der Jahresklasse 80-89. Unter den Mannern ist hingegen kein positiver Fall bei 15 Untersuchten unter 50 Jahren. Bei den 50-59 jahrigen sind 3 positiv unter 37, d. h. 8,170. Von den 70-79 jahrigen sind 44% positiv, aber in der hochsten Altersgruppe von 80-89 J. 33.3 %. Es ist zu berucksichtigen, dass in dieser Gruppe nur 3 Patienten untersucht wurden, sodass diese Zahl keinen statistischen Wert hat. Wie aus Tabelle I ersichtlich ist, betragt der Unterschied in der Haufigkeit der zentralen Arteriosklerose, wenn alle Altersgruppen vereinigt werden, 28,3% 6,4 ( O 48,5%,d20,2%),und ist mithin mehr als 4 ma1 so gross wie seine Standarddeviation. Bei den einzelnen Altersgruppen besteht ebenfalls ein deutlicher Unterschied. Da es sich aber innerhalb der Gruppen nur um kleine

k

47

Zahlen handelt, wird die Standarddeviation betrachtlich. In den am besten besetzten Cruppen, 50-59 und 60-69 J., betragt der Unterschied immerhin ca. 2% ma1 soviel wie die Standarddeviation. Es liegt also zweifellos ein wirklicher Unterschied vor. Prozentuale Haufigkeit der Arteriosklerose bei beiden Gerchlechtern. Diagramm zu Tebelle 1. O/O

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F i g. 5 zeigt in graphischer Darstellung das Cleiche wie Tabelle I. Man kann sagen, dass die zentrale Verkalkung bei Frauen von ahnlicher Haufigkeit ist, wie die periphere bei Mannern, und zentrale Verkalkung bei Mannern etwa wie die periphere bei Frauen. V e r k a 1k u n g s s t a d i e n. Bei Frauen verteilen sich die positiven Falle nach Alter und Grad folgendermassen : Bei 40-49 jahrigen: 2 positiv, I. Grades. ,, , I. Cr. 6, 11. Gr. 5. ,, 5 0 - 5 0 ,, : 1 1 ,, 60-69 ,, : 18 ,, , I. ,, 7, 11. ,, 1 1 . ,, 70-79 ,, : 13 ,, , I . ,, 4,II. ,, 9. ,, 80-89 ,, : 5 ,, , I. ,, 1, 11. ,, 4.

48

Die Verkalkung nimmt mit dem Alter zu, sodass der 11. Grad in den hoheren Altersgruppen uberwiegt. Bei Mannern hingegen tritt kein solcher Altersunterschied hervor ; die entsprechenden Zahlen sind : Bei 50-59 jahrigen: 3 positiv, I. Gr. I , 11. Gr. 2. ,,60-69 ,, : 9 ,, , I . ,, 5, 11. ,, 4. ,, 70-79 ,, : 1 1 ,, , I. ,, 6, 11. ,, 5. 80-89 ,, : 1 ,, , I. ,, . Da es sich hier um kleine Zahlen handelt, sind Schlusse daraus mit Vorsicht zu verwerten. 9.

DIE PERIPHERE ARTERIOSKLEROSE (CRUS, PELVIS, ANTEBRACHIUM)

Bei Patienten unter 40 Jahren sieht man verkalkte Extremitatenarterien relativ selten, und daher haben wir keine jungeren Leute zu unsern Untersuchungen herangezogen. Bei Verkalkung in jungeren Jahren ist an die Krankheiten zu denken, die besonders zu Mediaverkalkung disponieren, z.B. Diabetes. Ausserdem konnen verschiedene ausgedehnte destruktive Knochenprozesse, z.B. Myelom, verbreitete Krebsmetastasen oder Sarkom, Osteomyelitis usw. metastatische Verkalkung hervorrufen, die sich zuweilen in der Media der peripheren Arterien lokalisiert. Ferner fuhrt Hyperparathyreoidismus zu starker Entkalkung des Skeletts und es kann sich dann gelegentlich eine starke periphere Mediaverkalkung herausbilden; solche Falle sind jedoch selten (P e t e r s e n, 96). T a b e 1 1 e I und F i g. 5. Wie bei der zentralen Arteriosklerose, besteht auch bei der peripheren Arteriosklerose ein grosser Geschlechtsunterschied. Bei Mannern sind bereits in der ersten Gruppe (40-49 J.) 13% positiv ; die Haufigkeit steigt auf 41,770 bei den 50-59 jahrigen und 80% in der hochsten Altersstufe von 80-89 J. Bei Frauen hingegen war unter den 12 Untersuchten im Alter von 40-49 J. kein positiver Fall. Im Alter von 50-59 J. sind 8% positiv, und mit 70-79 J. wird erst ein Prozentsatz von 345 erreicht. Im hochsten Alter, 80-89 J., ist der Prozentsatz dann dem der Manner ahnlich, namlich 85,7%. Doch sind in dieser Gruppe der 8-9 jiihrigen so wenige Falle untersucht, bei peripherer wie bei zentraler Arteriosklerose, dass die Zahlen nur einen beschrankten Wert haben, wie bereits friiher erwahnt. Der Unterschied in der Hiiufigkeit der peripheren Arteriosklerose bei Mannern und Frauen betragt meist mehr als das Dreifache seiner Standarddeviation in den Altersgruppen, die ihrer Grosse nach uberhaupt des Ausrechnens wert waren.

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Wenn man alle Altersgruppen vereinigt, ist der Unterschied 29,6% 5.5 ( O 21,070, 6 50,6%) und betragt also mehr als das Funffache. Dieser Unterschied hat eine wesentliche statistische Bedeutung. Zum Vergleich sei erwahnt, dass bei den Untersuchungen von L u n d s g a a r d und R u d von 141 Frauen von 40-69 J. 9,270 rontgenologisch sichtbare periphere Arteriosklerose hatten, aber von 1 77 Mannern gleichen Alters waren 54,8% positiv. A r o n o w i t s c h findet bei 65 Frauen von 3585 Jahren 36,970 positive Ergebnisse, bei 97 Mannern 58,87/0. Fruhere Untersucher haben also diesen Unterschied gefunden, aber keinen besonderen Wert darauf gelegt. R e g i o n a r e H a u f i g k e i t . Von den Regionen, die hinsichtlich der peripheren Arteriosklerose untersucht worden sind, namlich Unterschenkel, Becken und Unterarm, weist der Unterschenkel den hochsten Anteil positiver Ergebnisse auf, nahmlich 100 von 1 13 positiven Fallen, d.h. 88,5%. In den Beckenarterien fand sich Verkalkung in 76 Fallen oder 67,3TI. In 12 Fallen ( 1 0,670) war die Verkalkung ausschliesslich in den Beckenarterien positiv. Im Unterarm ist Verkalkung sehr selten, sodass sich nur in 10 von den 131 Fallen, die daraufhin untersucht wurden, eine Gefassverkalkung fand, d.h. in 7,670. Nur in einem Falle (Fall 46) wurde ausschliesslich im Unterarm und nicht in andern Regionen Verkalkung festgestellt. Wenn man die positiven Falle daraufhin betrachtet, wie sie sich dem V e rk a l k u n g s s t a d i u m nach verhalten, zeigt sich, dass bei Frauen, die an sich seltner periphere Verkalkung aufweisen als Manner, die Verkalkung auch geringgradiger bleibt. Im Alter von 50-59 J.: 4 positive, I. Gr. ., ,, ,, 60-69 J. : 10 ,, , I. ,, ,, ,, ,, 70-79 J. : 10 ,, , davon I. Gr. 9, 11. Gr. 1. ,, ,, , , 8 0 - 8 9 J . : 6 ,, ,, I. ,,4,11. ,, 2. Es sind also nur 3 Frauen in den hochsten Altersstufen, die eine Verkalkung 11. Grades haben. Ein Vergleich mit den Verkalkungsgraden bei Mannern zeigt. wie gross der Unterschied ist : Im Alter von 40-49 J.: 3 positive, I. Gr. ,, ,, ,, 50-59 J. : 20 ,, , davon I. Gr. 15, 11. Gr. 5. ,, ,, ,, 60-69 J.: 33 ,, , ,, I. ,, 17, 11. ,, 16. ,. ,. ,, 70-79 J. : 23 ,, , ,, I. ,, 9, 11. ,, 14. ., ,, ,, 80-89 J.: 4 ,, , ,, 1. ,, 3, 11. ,, 1. Nur in den ersten beiden Altersgruppen uberwiegt die Verkalkung I. Grades, spater sind die Stadien ungefahr in gleicher Haufigkeit vorhanden.

.

50

BEZIEHUNGEN ZWISCHEN PERIPHERER UND ZENTRALER ARTERIOSKLEROSE Es ist von grosser klinischer Bedeutung, wieweit eine Beziehung zwischen peripherer und zentraler Arteriosklerose besteht, und ob man von verkalkten Extremitatenarterien auf eine Arteriosklerose der inneren Organe schliessen darf. Die P a t h o l o g e n sind sich noch nicht ganz einig dariiber, ob die periphere Mediaverkalkung und die zentrale Atherosklerose dieselbe Krankheit sind und ob nur der anatomische und physiologische Unterschied der muskularen und elastischen Arterien bewirkt, dass entweder Mediaverkalkung oder Atherosklerose der Intima entsteht. Von k 1i n i s c h e r Seite ist man geneigt gewesen, auf viszerale Arteriosklerose zu schliessen, wenn periphere Arterien, z.B. A. rad., brach. und temp. rigid und geschlangelt sind, und hat die verschiedenen Skleroseformen nicht unterschieden. Abgesehen von den Beziehungen zwischen der Arteriosklerose der inneren Organe und der peripheren Gefasse ist die Palpation der Gefasse eine subjektivere Untersuchungsmethode, und es ist schwer, Schlusse auf das anatomische Substrat der so gefundenen Sklerose zu ziehen. Das Rontgenbild ist unabhangig vom Patienten nachpriifbar und stellt das Arterienrohr in ganzer Lange dar, wahrend der Palpation besonders an den unteren Extremitaten nur beschrankte Teile der Arterien zuganglich sind. R o n t g e n o 1o g i s c h e Untersuchungen uber diese Frage sind nicht viele gemacht worden. L u n d s g a a r d und R u d untersuchten die Bedeutung der rontgenologischen peripheren Verkalkung fur Erkrankungen, die eine arteriosklerotische Grundlage vermuten lassen. Die Verff. kommen zu dem Ergebnis. dass der rontgenologische Nachweis peripherer Arteriosklerose fur die klinische zentrale Arteriosklerose namentlich bei Herzerkrankungen wichtig sein und die Dif ferentialdiagnose zwischen organischen und funktionellen Herzsymptomen erleichtern konne. S p i 1 1 e r und B r a u e r (2 1 ) haben ahnliche Untersuchungen gemacht, aber nur an kleinem Material, etwa 20-30 Patienten. S p i 11 e r sagt, dass es nicht moglich sei, Ruckschlusse auf eine allgemeine Arteriosklerose zu ziehen, wenn man verkalkte periphere Arterien finde. B r a u e r dagegen neigt zu der Anschauung von L u n d s g a a r d und R ud. Aus meinen Untersuchungen uber die Verkalkung peripherer Arterien einerseits und der Aorta abdominalis anderseits ergibt sich eine rontgenologische

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T A B E L L E 11. Hiiufigkeit der Arterioskleroseformen bei

220 Patienten.

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Periphere

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Vergleichsmoglichkeit peripherer und zentraler Arteriosklerose. Der Vergleich wird umso objektiver, als auch in der Aorta die Verkalkung den Vergleichspunkt bildet und nicht klinische Anzeichen von zentraler Arteriosklerose. Der auffallende Geschlechtsunterschied (Tab. I) deutet in die Richtung, dass es sich hier urn zwei getrennte Prozesse handelt, nicht aber urn verschiedene Formen derselben Krankheit. Von Mannern haben 50,6% periphere und 20,2 % zentrale Verkalkung. Bei Frauen ist das Verhaltnis umgekehrt, denn 21 % haben periphere und 48,5% zentrale Verkalkung. Ausserdem ist die periphere Verkalkung gewohnlich geringeren Grades bei den Frauen. Dies s p r i c h t f u r die Anschauung, d a s s Atherosklerose und Mediaverkalkung zwei selbstandige Prozesse sind, u n d d a s s es nicht moglich sei, v o n p e r i p h e r e r Arterienverkalkung auf viszerale Arteriosklerose zu schliessen. Von den 220 Patienten, die auf periphere und zentrale Arteriosklerose hin untersucht wurden, erwiesen sich 120 als positiv (Tab. 11). Davon hatten 47, namlich 5 Frauen und 42 Manner, ausschliesslich periphere Verkalkung, 37, namlich 3 1 Frauen und 6 Manner, nur zentrale Verkalkung. 36 Patienten, nam-

52

Fig. 6

lich 18 Frauen und 18 Manner, hatten sowohl periphere als zentrale Verkalkung. Periphere und zentrale Verkalkung geht also parallel in etwa ?hder positiven Falle, und zwar ebenso bei Mannern wie bei Frauen. Hauptsachlich stellen die hoheren Altersgruppen die Falle mit sowohl zentraler wie peripherer Verkalkung: nur 3 dieser Patienten, Fall 179, 293 und 303 waren weniger als 60 Jahre alt. Die Frage, ob zwischen peripherer und zentraler Arteriosklerose eine Korrelation besteht, wird folgendermassen behandelt : Die Tabelle I gibt die relative Haufigkeit der peripheren resp. zentralen Arteriosklerose, wenn man die Anzahl positiver Falle durch die Anzahl Untersuchter fur jede Altersklasse dividiert. Diese Resultate werden auf Millimeterpapier eingetragen und eine graphische Ausgleichung vorgenommen (Fig. 6). Mit Hilfe dieser Abbildung kann man die ausgeglichenen (theoretischen) Werte der Wahrscheinlichkeit ablesen. Diese werden mit P resp. Z bezeichnet (Tab. 111). Mit PZ bezeichnet man in ahnlicher Weise die Wahrxheinlichkeit fur das gleichzeitige Auftreten von peripherer und zentraler Arteriosklerose an einer und derselben Person, und es besteht nun Korrelation oder nicht, je nachdem n X PZ f Obs. Koinzidenz, oder n X PZ = Obs. Koinzidenz.

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T A B E L L E Ill. Korrelation peripherer und zentraler Arteriosklerose bei Frauen und MZinnern ( P U. Z=Wahrrcheinlichk. periph. U. zentr. Arteriorkl PZ= Wahrrcheinlichk. d Koinzidenr)

1 An- I Periph. Arterioskl.

Zentr. Arierioskl. ~~

..

I

:1 1 !; I

I

I

40 - 49 . . II 10 I 0.02 I - 0.I2 0 50-59.. . . 60 - 69 . . . 34 0.20 70- 79.. . . 0.40 10.09 -80 - 89 . . 6 0.80 4.8 II

.

. .

I 101 40 - 49. . . . 1 15 ~

Summa

I 22.3 0.13 I 2.0

Theor nXZ’

I

Ohs. Anrahl

Koinrid. uon periph. u. rentr. Art -ioslrl. ~~

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I

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I

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I

0.2 1 -

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0.32 0.56

Summa

II 119 I

I

57.6

60

I

I

26.1 I 24

1

16.1

Diese Untersuchung ist in Tab. I11 fur das Material der Tabelle I1 durchgefuhrt, wo gleichzeitig periphere und zentrale Arteriosklerose untersucht wurde. Sie zeigt, dass die Korrelation sehr gering ist, wenn sie uberhaupt existiert. Der Ceschlechtsunterschied ist aus der Wahrscheinlichkeitskurve ersichtlich. Wenn alle Altersgruppen vereinigt werden, wiirde man das Zusammentref3,4 fen von peripherer und zentraler Arteriosklerose bei den Frauen in I3,5 Fallen erwarten, bei volliger Unabhangigkeit der beiden Arterioskleroseformen voneinander. Die Koinzidenz wurde aber in 18 Fallen gefunden. Die Differenz zwischen der beobachteten und der berechneten Haufigkeit betragt also wenig mehr als die Standarddeviation. Bei den Mannern sind die entsprechenden Zahlen 16 3,7 gegen 18; die Differenz ist also hier noch geringer.

&

EINFLUSS GEWISSER LEBENSBEDINGUNGEN ,,Jeder bekommt die Form und den Grad von Arteriosklerose, die durch seine Konstitution und seine Lebensweise bedingt sind‘ (M u n k) . Ebenso wie mit einem geographischen Unterschied in der Verbreitung der

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Arteriosklerose zu rechnen ist, wurde auch der Unterschied zwischen stadtischer und landlicher Bevolkerung und die Verbreitung der Arteriosklerose nach Beruf und sozialer Stellung vie1 diskutiert, ohne dass bisher ein einheitliches Ergebnis gefunden worden ware. F e 11 e r (38) findet, dass die Arteriosklerose im allgemeinen in der Stadt haufiger sei als auf dem Lande. A n i t s c h k o w ( 6 ) ,der das Material der SOC. i n t e r n a t . d e P a t h o l . g 6 o g r . bearbeitet hat, berichtet, dass die Autoren zu verschiedenen Ergebnissen uber den Einfluss der Berufe auf die Arteriosklerose gekommen seien ; doch stimmten einige darin uberein, dass hohere soziale Stellung und geistige Arbeit mehr zur Arteriosklerose disponiere als korperliche Arbeit. Verf. hat sein Material unter diesem Cesichtspunkt betrachtet, aber es eignet sich nicht gut fur einen solchen Vergleich. Ein verhaltnismassig kleiner Teil der Kranken hat seinen Wohnsitz auf dem Lande, und uberhaupt besteht zwischen stadtischer und landlicher Bevolkerung nicht ein solcher Unterschied wie auf dem Kontinent. Eine Grossstadt im eigentlichen Sinne gibt es auf Island nicht. Ausser der Hauptstadt Reykjavik mit 38.000 Einwohnern gibt es nur kleine Handelsplatze, die der Crosse nach in weitem Abstande folgen. Die Wohnweise der Landbewohner aber ist in letzter Zeit von der in den Stadten nicht wesentlich verschieden, und auch der Unterschied in der Emahrung ist nicht so betrachtlich, wie zwischen Crossstadt und Land. Die Diat ist auf dem Lande einformiger, besonders im Winter. Sie setzt sich, wie friiher erwahnt, mehr aus Vorraten zusammen, die zum Teil durch Einsalzen konserviert sind, und enthalt weniger frische Nahrungsmittel. Dazu kommt, dass ein Teil der Bevolkerung seinen Aufenthalt zwischen Stadt und Land wechselt entsprechend den Jahreszeiten und den Arbeitsverhaltnissen. Die Fischerei und Fischverarbeitung wird von vielen neben ihrem baurischen oder stadtischen Beruf oder saisonweise betrieben, und nur wenige sind einen grossen Teil des Jahres auf See. - Nur ein kleiner Teil unserer Patienten sind ausschlieslich geistige Arbeiter oder haben standig Arbeit in geschlossenen Raumen. Das Material ist etwas einseitig insofern, als von den Mannern bei weitem die meisten korperliche Arbeiter sind, d. h. hauptsachlich Seeleute, Bauern und Arbeiter. Trotz dieser Einschrankungen hat Verf. eine Cruppierung nach Stadt und Land und auch eine standische Trennung vorgenommen in Ceistesarbeiter einerseits, zu denen gelehrte Berufe, Kaufleute und Buroangestellte gerechnet wurden, und Korperarbeiter anderseits, namlich Seeleute, Bauern, Arbeiter und Handwerker. S t a d t - L a n d : Von 307 Patienten haben 223, namlich 109 Frauen

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und 114 Manner, ihren Hauptwohnsitz in der Stadt, hingegen 84, namlich 34 Frauen und 50 Manner auf dem Lande. Von den Stadtbewohnern haben 48 Frauen, d. h. 44%, rontgenologisch sichtbare Arteriosklerose, von den Mannern 64, d. h. 56,1"/0. Bei den Landbewohnern sind die entsprechenden Zahlen: 13 Frauen, d. h. 38,2%,25 Manner, d. h. 50%. Die Haufigkeit der ArterioLklersse in Stadt und Land ist also bei meinem Material sehr ahnlich. S o z i a 1 e S t e 11 u n g : In der Gruppe der Geistesarbeiter haben I8 von 33 Untersuchten periphere Arteriosklerose, d. h. 545%. 7 von 24 haben zentrale Arteriosklerose, d. h. 29,2%, In der Gruppe der Korperarbeiter haben 65 von 13 I Untersuchten periphere Arteriosklerose, d. h. 49,6%,und 17 von 95 zentrale Arteriosklerose, d. h.

17,9777. Die periphere Verkalkung ist in beiden Gruppen in ahnlicher Haufigkeit vertreten, die zentrale Arteriosklerose ist bei den Geistesarbeitern etwas haufiger. Die Zahl der Untersuchten ist in diesen Gruppen leider so gering, dass das Ergebnis mit Vorsicht zu verwerten ist, jedoch deutet es wohl in die richtige Richtung. Ein solcher Vergkich der Haufigkeit der Arteriosklerose in Stadt und Land bezw. nach Berufsklassen beruhrt naturlich aufs engste die Frage der Aetiologie dieser Krankheit. Es liegt nicht im Rahmen dieser Arbeit, auf diese Seite der Sache einzugehen. Das Rontgenbild kann nur dariiber Auskunft geben, ob, wo und in welcher Anordnung Kalk in den Arterien abgelagert ist, aber nicht, wie er dahin gekommen ist. Zudem entziehen sich die wichtigsten Auswirkungsstellen von Gewohnheitsschaden wie Nikotin, Alkohol, soweit solche fur die Arteriosklerose anzunehmen sind, der Beobachtung des Rontgenologen, namlich Gehirn, Herz und Nieren. R o m b e r g ( 102) schreibt : ,,Jeder bekommt seine Arteriosklerose in dem Gefassgebiet, das er am meisten angestrengt hat". Man nimmt an, dass vermehrte Muskelarbeit eine erhohte Beanspruchung der muskularen Arterienwand bedeute und zur Arteriosklerose disponiere. Es ist auch gesagt worden, dass bei solcher Schwerarbeit, die vorwiegend mit den Armmuskeln ausgefuhrt wird, die Gefassveranderungen hier am auffallendsten seien. A s c h o f f ( 10) sieht die Belastung als begunstigenden Faktor fur die Verkalkung der muskularen Arterien an, und der hydrostatische Druck der Blutsaule wird fur belangreich angesehen fur die Lokalisation der Sklerose in den Cruralarterien ( B u c h e r , 23, S p i l 1 e r). D i e t r i c h (28) hingegen halt die Mediaverkalkung fur seltner bei Hypertonie, obgleich doch gerade hier das Gefasssystem starker beansprucht

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wird. Er legt mehr Wert auf die aetiologische Bedeutung des vegetativen Nervensystems. Bei dem Vergleich nach Berufsgruppen hat sich an unserm Material kein Unterschied hinsichtlich der peripheren Arteriosklerose herausgestellt. Zwar ist die Zuteilung zu den Gruppen gelegentlich schwierig, aber man muss doch den Schluss ziehen, dass ein Einfluss des Berufs auf die periphere Mediaverkalkung, wenn uberhaupt vorhanden, nur von untergeordneter Bedeutung ist. Es sei bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, dass man unterscheiden muss zwischen k 1 i n i s c h e r p e r i p h e r e r A r t e r i o s k 1 e r o s e und Mediaverkalkung, die durch rontgenologische Untersuchung festgestellt werden kann. Der Sklerose, die man durch Palpation feststellt, liegt mehr zugrunde als eine Deposition von Kalksalzen; es spielen dabei auch fibrose Veranderungen und der Tonus der Gefasswand eine Rolle. Untereinander vergleichbar sind nur die Ergebnisse, die mit der gleichen Untersuchungsmethode erhalten worden sind. Die Theorie, dass es sich bei der Aderverkalkung um eine Storung des Kalkstoffwechseb im Korper handle, erscheint sehr einleuchtend. M u 11 e r (89) geht so weit, es fur wahrscheinlich zu halten, dass die gewohnliche senile Mediaverkalkung (M o n c k e b e r g s) durch die gleichen Stoffwechselstorungen verursacht ist, wie Kalkmetastase (V i r c h o w) oder Kalkgicht (M. B. S c h m i d t) . Monckebergs Verkalkung ist nur eine langsame, chronische Form. Verschiedene lokale Momente, wie die Disposition des Muskelsystems fur Kalkausfallung und Veranderungen der PH-Konzentration im Gewebe sollen dazu fuhren, dass der Kalk sich in der Media lokalisiert. Wecn es sich so verhalt, musste die Ausfallung in die Muscularis primar ohne vorherige Degeneration vor sich gehen, wie bei der akuten Form ( M U 11 e r). Bei H y p e r p a r a t h y r e o i d i s m u s , wo eine generelle Dekalzifikation des Knochensystems stattfindet, wird der Kalk manchmal im Gefasssystem deponiert. h einem solchen Falle, bei einer Frau von 34 J., die Verf. beobachtet hat (P e t e r s e n, 96), bestand ausgedehnte Mediaverkalkung in den muskularen Arterien. Die Verkalkung im Gefasssystem war die gleiche wie bei Monckebergs Verkalkung;, da hauptsachlich die Pelvis-, Femoral- und Cruralarterien affiziert waren; nur eine Spur fand sich im Vorderarm, dagegen nichts in der A. brachialis. Selbst kleinere Aste waren verkalkt, ganz wie bei der senilen Mediaverkalkung, wenn sie hochgradig ist (Tafel VI, Abb. 20). In der Umgebung der Celenke wird die Kalkablagerung geringer und in der A. fem. hort sie bei der Abgangsstelle der A. profunda auf (Abb. 2 1 ) . Bei der Rontgenuntersuchung ist die Lokalisation und der Charakter der Verkalkung in diesem Fall von

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Hyperparathyreoidkmus in keiner Weise von der senilen Mediaverkalkung verschieden, und der Prozess stellt sich als akute Form derselben Krankheit dar. Es ist vermutet worden, dass die s e n i l e O s t e o p o r o s e eine Beziehung zur peripheren Mediaverkalkung haben konne. A s c h o f f ( 10) meint, dass es sich um eine Art ,,Retentions-Kalzinose" handeln konne, wo ein ,,verminderter Anspruch des Knochengewebes an den vorhandenen Saftekalk besteht und . . vielleicht auch eine verminderte Ausscheidung desselben statthat". S p i 11 e r sieht bei seinem Rontgenmaterial auch verhaltnismassig oft Kalkarmut der Knochen mit peripherer Schlagaderverkalkung zugleich auftreten und vermutet einen Zusammenhang zwischen beiden. Man sollte denken, dass auch ein vermehrter Kalkgehalt des Blutes vorhanden ware, aber bisher ist eine mit der Cefassverkalkung parallelgehende Hyperkalzaemie noch nicht sicher festgestellt worden (W e 11 s, 128). Das hier vorliegende Material gibt eine gute Celegenheit, die Osteoporose zu berucksichtigen, besonders deshalb, weil nicht nur die Extremitaten, sondern auch Becken und Wirbelsaule gerontgent worden sind, wo gerade die Entkalkung auffallender und besser zu beurteilen ist. Hauptsachlich beginnen diese Veranderungen jenseits des 60. Jahres hervorzutreten. Die Knochen werden kontrastarmer, die Spongiosa wird rarefiziert und die Struktur verwaschen, die Corticalis hingegen scharf. In der Wirbelsaule, wo die Entkalkung sehr betrachtlich werden kann, konnen die Wirbelkorper niedriger werden. Wir haben unter den 60-79jahrigen 52 Kranke, gleichviel Frauen und Manner, mit mehr oder weniger Osteoporose. Bei diesen tritt die periphere Arteriosklerose in folgender Haufigkeit auf : Frauen von 60-69 J.: 37,5%, 70-79 J.: 40%. Manner von ,, : SO%, : 93.8%. Diese Zusammenstellung zeigt eine etwas grossere Haufigkeit der peripheren Arteriosklerose in den Fallen, wo gleichzeitig cine Kalkarmut der Knochen besteht, und stutzt daher die Hypothese eines Zusammenhangs zwischen Osteoporose bei alteren Leuten und peripherer Cefassverkalkung. Die gemeinsame Ursache konnte in einer Funktionsstorung endokriner Drusen, z. B. der C1. parathyreoidea, zu suchen sein. Der grosse Unterschied in Haufigkeit und Grad der Arteriosklerose bei den Geschlechtern weist ebenfalls auf das Vorhandensein hormonaler Einflusse hin.

.

I,

58

FERIPHERE ARTERIOSKLEROSE I N ISLAND UND ANDERN LANDERN Verf. hat versucht, einen Vergleich der Haufigkeit rontgenologischer Arteriosklerose 'zwischen seinem Material und dem anderer Lander zu ziehen. Es ist schwer, vollkommen vergleichbares Material anderswoher zu bekommen, und nur fur die periphere Verkalkung ist dies uberhaupt moglich. Die Verkalkung der Bauchaorta ist an andern Orten wenig untersucht worden, und daher kann von einem Vergleich nicht die Rede sein. Um einen sicheren Vergleich zu ermoglichen, miisste das Krankenmaterial nach gleichen Grundsatzen ausgewihlt und die Rontgentechnik dieselbe sein. Immerhin habe ich die Haufigkeit hier und an danischem (Lu n d s g a a r d und R u d) und russischem (A r o n o w i t s c h) Material verglichen. Die beiden Autoren scheinen Profileinstellung bei Unterschenkelaufnahmen verwendet zu haben, gehen aber nicht naher darauf ein. Man muss damit rechnen, dass dabei eher weniger positive Falle konstatiert wurden, als bei der vom Verf. angewendeten Technik, da die Arterien grossenteils auf den Knochen projiziert werden, vergl. S. 31. Das danische Krankenmaterial ist dem unsrigen vergleichbar, das russische aber nicht ganz; es handelt sich da meist um organisch oder funktionell Nervenkranke und um viele Falle von Arteriosklerose als klinischer Diagnose, sodass unter gleichen Umstanden dort mehr positive Falle zu erwarten sind.

Frauen

Manner

Alter

Anxahl Unter-

wchter

-~

.... 59. . . .

40-49

50-

1 1

23 48

1

I

I 1

+ Arteriosklerose Anzahl

I

Anzahl Unter-

wChter

Olo

1

1

+ Arteriosklerose Anzahl

010

3

18

0.0

1

37.5

1

50

1

4

1

8.0

59

Trotz dieser Bedenken gibt jedoch der folgende Vergleich zweifellos eine sehr gute Vorstellung von der Haufigkeit peripherer Verkalkung hier und in diesen beiden Landern. T a b e l l e I V , d a s i s l a n d i s c h e M a t e r i a l . Um das islandische Material besser mit dem auslandischen vergleichen zu konnen, sind die 12 Falle abgezogen, bei denen periphere Verkalkung lediglich in den Beckenarterien positiv war, sodass man etwas niedrigere Zahlen erhalt als in Tab. I, im Canzen sind nur 101 Falle von 307 Untersuchten als positiv gerechnet.

I

Manner

I

I

Alter

20-29..

..

-

.... 1 5 0 - 5 9 . . . . j/

1

70

5 ....

suchter

Anzahl

(1

1)

35

,

12

82

I

47

60

I I

38

Anzahl Unter-

ip~z~~pSkIerOSe

s"chter

0

-__

0

Frauen

I

00

0

4

6

30-39.. , , -~ 40-49

60-69....

+ Arteriosklerose 1 1-

Anzahl Unter-

0;0

5

0

0

0

6

0

0

34

41

4

10

-

-

-

,

-1 I 1I1 1i 1 -1 '!

I

6

71

4

63

29

5

17

50

O

O

O

57

~

T a b e l l e V, d a s d a n i s c h e M a t e r i a l , stammtvon L u n d s g a a r d und R u d. Des Vergleichs wegen werden die 2 1 Kranken unter 40 Jahren unberucksichtigt gelassen. Keiner dieser Falle war positiv. Der Vergleich ist nur bis zum 70. Jahre durchgefuhrt, da das Alter der 6 Pat. uber 69 J. nicht genauer angegeben ist. Die Verff. photographierten den r. Unterarm und Unterschenkel. Teils handelt es sich um Kranke, bei denen Arteriosklerose mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen war, aber teils auch um solche mit verschiedenen andern Krankheitszustanden, vonviegend anscheinend aus der inneren Klinik. Es ist ein vielseitiges Material und durfte dem hiesigen vergleichbar sein. T a b e l l e V I , d a s r u s s i s c h e M a t e r i a l , stammt von A r o n o w i t s c h . Die 19 Patienten uber 65 Jahre werden nicht berucksichtigt, da die Altersklasse 20 Jahre umfasst und mit unserer Aufstellungen nicht gut vergleichbar ist (65-85 J.) . Die Rontgentechnik ist die gleiche wie bei L u n d sg a a r d : es ist ebenfalls die Profilaufnahme beim Unterschenkel und die ant.-

60

Mhknner Alter

.... 46-55.. . , 56-65.. . . 66-85 . . . . 35-45

Anzahl Untersuchter

I

24

+ Arteriosklerose Anzahl

5

1 1

4' 24

8

I

I

Anzahl Unter~suchter -

010

+ Arteriosklerose Anrnhl

010

21

23

5

22

26

63

19

6

32

19

79

5

42

I

88

8

13

I

I

Frauen

I 1;

12 11

post.-Einstellung beim Unterarm gewahlt worden. Sein Material hat die Besonderheit. aus einer Nervenabteilung zu stammen. Von 134 Kranken litten 22 an organischen Erkrankungen des Zentralnervensystems (Scler. vas. cerebri mit Herdsymptomen, Hemiparesen, Tabes dors., Lues cerebrospin., Scler. dissem.) . Von den ubrigen Fallen betrafen 8 periphere Erkrankungen des Nervensystems, 20 Neurosen, 12 intermittierendes Hinken, 50 Arteriosklerose. 14 Herzerkrankungen, 4 Celenkrheumatismus, 2 Lues latens, 2 Varices cruris. Es ist wahrscheinlich, dass von diesem Material unter gleichen Bedingungen mehr Falle positiv sind. sodass es mit dem islandischen nicht ganz vergleichbar ist. F ig . 7: Zur besseren Obersicht wurde die Haufigkeit der peripheren Verkalkung nach den Tabellen IV-VI graphisch dargestellt. Auch hier sind die Geschlechter getrennt behandelt, sodass der Unterschied der Zahlen klar hervortritt. Wie die Ubersicht ergibt, ist die Verkalkung bei weitem uberwiegend bei dem russischen Material, sowohl bei Mannern als bei Frauen. Bei dem danischen Material sind die Zahlen bei Mannern viel hoher als bei dem islandischen. Im Alter von 40-49 Jahren haben von den danischen Kranken 34% Verkalkung, von den islandischen nur 13%. Im Alter von 50-59 J. sind die entsprechenden Zahlen 57 % gegen 3 7,5% ; mit hoherem Alter vermindert sich jedoch der Unterschied. Die Kurve der Frauen ist ahnlich in beiden Landern. Zwar sind im danischen Material 10% positive Falle im Alter von 4049 J. gegen Null im hiesigen Material; da aber die Gruppe nur 12 Falle umfasst, sind Schlusse daraus nur mit Vorsicht zu ziehen. Die viel hoheren Zahlen im russischen Material durften aber kaum ganz aus dem Unterschied der Zusammensetzung zu erklaren sein.

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Aus diesem Vergleich g e h t m i t W a h r s c h e i n l i c h k e i t hervor, dass periphere Mediaverka1,kung hier s e l t n e r ist a l s in Danemark (Kopenhagen) u n d R u s s l a n d (Leningrad). Vergleich des islandkchen, danischen und russischen Materials. Diagramm zu Tabelle IV-VI.

Fig. 7.

L u n d s g a a r d und R u d finden in knapp 50% ihrer positiven Falle Verkalkung sowohl im Unterarm als auch im Unterschenkel, jedoch nur in 2 Fallen ausschliesslich Verkalkung im Vorderarm. A r o n o w i t s c h fand in 23 der positiven Falle Verkalkung der oberen Extremitatenarterien, aber niemals dort allein. Diese Autoren konstatieren also weit haufiger eine Verkalkung der Gefasse der oberen Extremitat, als Verf. Dies bestatigt, dass die Verkalkung dort haufiger ist und einen hoheren Grad erreicht als bei uns, denn gewohnlich geht eine positive Verkalkung im Antebrachium mit einem hoheren VerkaIkungsgrade in Crus und Pelvis parallel. In allen hiesigen Fallen bis auf einen war die Verkalkung in Unterschenkel oder Becken oder beiden im 11. Grade, wenil sie auch im Unterarm nachgewiesen werden konnte.

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