Spezielle Risikohinweise im Devisenhandel Die nachfolgenden Informationen ergänzen die allgemeinen Risiken. Devisentermin– und Kassageschäfte sind mit einem hohen Verlustrisiko behaftet. Bevor Sie sich als Marktteilnehmer an den internationalen Devisenmärkten engagieren, sollten Sie die nachstehenden Informationen aufmerksam lesen. Funktionsweise des Devisenhandels Der Devisenhandel basiert auf einem weltweiten dezentralen Handelssystem (keine feste Börse, sondern OTC- (Over-The-Counter-)Geschäft), zu dem alle Handelsteilnehmer einen direkten Zugang besitzen. Es existiert jedoch kein fester Börsenplatz oder eine Börse, deshalb spricht man im Devisenhandel von einem OTC- Markt (Over-The-Counter = über den Schalter hinweg). Dieses Handelssystem wird als Interbank FX Market bezeichnet; der Handel zwischen den Marktteilnehmern ist der Interbankenhandel. Den Kern dieses Systems bildet das Interbank Matching System, das während der Handelszeiten aktuelle Kurse ermittelt (market making). Private Devisenhändler sind über einen Devisenbroker direkt mit dem weltweiten Handelssystem verbunden und partizipieren dadurch von allen Vorteilen, die dieses System bietet. Die wesentlichen Vorteile sind erstens ein vollautomatisches Handelssystem von der Kursermittlung bis zur Ausführung des Trades. Zweitens steht ein transparentes RealtimeKurssystem zur Verfügung. Der Broker handelt den Kurs, den er wie alle Marktteilnehmer sieht und hat nach Sekundenbruchteilen den Trade vollständig abgewickelt. Man unterscheidet Devisenkassageschäfte und Devisentermingeschäfte (Devisenterminkontrakte). Wie die nachfolgenden Erläuterungen noch genauer aufzeigen, werden Kassageschäfte typischerweise mit einer Wertstellung von zwei Werktagen nach Abschluss getätigt. Bei Devisentermingeschäften erfolgt die Wertstellung vereinbarungsgemäß an einem bestimmten zukünftigen Termin und zu einem im Vorhinein vereinbarten Preis. Am Spotmarkt (Kassamarkt) können Fremdwährungen zu einem aktuellen Preis mit sofortiger Lieferung und Abrechnung getauscht werden. Die Preisfeststellung beruht auf dem Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage derjenigen Marktteilnehmer, die Fremdwährungen mit sofortiger Lieferung benötigen. Diese Preisfindung wird als »Preis auf dem Spotmarkt« bezeichnet. Die Devisenkurse auf dem Spotmarkt reagieren ausgesprochen sensibel auf wirtschaftliche Veränderungen. Sie bilden die Grundlage der internationalen Mittelflüsse, da Fremdwährungstransaktionen in nur wenigen Minuten abgewickelt werden können. Unter den großen Devisenmärkten sind die Spotmärkte diejenigen mit der höchsten Liquidität. Neue Kauf- und Verkaufsaufträge beeinflussen die Preise laufend. Definition eines Devisenkurses Der Devisenkurs bezieht sich immer auf zwei Währungen und beschreibt das Wechselkursverhältnis untereinander. Die Währung, deren Preis festgelegt wird, wird Basiswährung genannt. Sie ist die erstgenannte Währung des Währungspaares. Die Währung,

die den Preis ausdrückt, wird notierte Währung genannt. Der durch die notierte Währung ausgedrückte Preis bezieht sich auf eine Einheit der Basiswährung. Der Devisenkurs für das Währungspaar EUR/USD gibt den Wert eines Euros in US-Dollar an, er drückt also die Menge der notierten Währung aus, die für das Wechseln zu oder aus der Basiswährung benötigt wird. Wenn ein Makler eine Notierung für den Verkauf von EUR/USD abgibt, verkauft er den Euro und kauft den US-Dollar. Er tauscht somit Euro in US-Dollar um. Der Markt hält sich bei der Auswahl der Basiswährung für jedes Hauptwährungspaar an eine etablierte Hierarchie. Für einen Handel zwischen amerikanischen und australischen Dollar notiert der Markt z.B. AUD/USD. Für einen Tausch zwischen australischen Dollar und britischen Pfund notiert der Markt GBP/AUD. Der Euro wird in jedem Währungspaar als Basiswährung verwendet. Abwicklung Devisengeschäfte Devisenkassageschäfte werden i. d. R. durch die gegenseitige tatsächliche Lieferung von Währungsbeträgen erfüllt. In der Praxis kann die Erfüllung aber auch durch Verrechnung mit einem abgeschlossenen Gegengeschäft erfolgen. Die maßgeblichen Wechselkurse im Kassageschäft werden durch den Bid-(Geld-) und Ask-(Brief-)Kurs definiert. Im internationalen Devisengeschäft ist der Bid-Kurs der Kurs, zu dem der Kunde eine Basiswährung verkaufen kann und der Ask-Kurs der Kurs, zu dem der Kunde eine Basiswährung kaufen kann. Die Differenz zwischen diese beiden wird als Marktdifferenz (Spread) bezeichnet. Auf dem Spotmarkt wird der Devisenkurs am Handelsdatum vereinbart; die eigentliche Transaktion erfolgt dann so rasch wie möglich. Die Konvention für ›sofortige‹ Abrechnung beträgt zwei Geschäftstage nach dem Handelsdatum (T+2). Dieses wird Valutadatum oder Spotdatum genannt. Als einzige Ausnahme werden USD/CAD-Transaktionen innerhalb eines Geschäftstages (T+1) abgerechnet. Dieses Vorgehen verringert das Abrechnungsrisiko und lässt Zeit für den Austausch der Formalitäten, wie Handelsbestätigungen mit den Zahlungsanweisungen der beiden Parteien. Wenn diese Spottransaktion nicht am zweiten Geschäftstag (2 Tage nach dem Handelsdatum) abgerechnet ist, werden der Partei, die nicht geliefert hat, Zinsen angerechnet. Mit der Entwicklung von »Intraday« (Bruttoabrechnungssysteme in Echtzeit – RTGS) in den 90er Jahren, d.h. Abrechnungsmöglichkeiten von Kauf und Verkauf innerhalb eines Tages, wurde das Abrechnen von Transaktionen per Heute (T+0) und über Nacht per Morgen (T+1) ermöglicht. Wie bereits erläutert, werden Devisenkassageschäfte grundsätzlich durch Zahlung eines entsprechenden Währungsbetrages erfüllt. Zur Deckung des Nichterfüllungsrisikos kann der Vertragspartner des Kunden eine Sicherheitsleistung (»Margin«) verlangen. Die Margin deckt in einer entsprechenden Höhe das gehandelte Währungsvolumen des Kunden ab. Die Höhe der Margin-Zahlung wird in der Regel von der Entwicklung der Devisenkurse abhängig gemacht.

Ein Devisenterminkontrakt ist eine Transaktion, mit der ein Austausch von Währungen, d.h. der Kauf oder Verkauf einer bestimmten Währung an einem zukünftigen Termin zu einem heute vereinbarten Kurs (Preis) vorgenommen wird. Dieser Kurs wird Terminkurs genannt. Die Banken erstellen Devisenterminnotierungen für die meisten handelbaren Währungen. Das Termindatum wird vom Valutadatum Spot berechnet, dass ab dem Transaktionsdatum berechnet wird. Wie bereits erwähnt, liegt das Spotdatum zwei Geschäftstage nach dem Transaktionsdatum. Für einen 1-monatigen Terminkontrakt, der am Mittwoch, den 11. August 2015 abgeschlossen wird, ist das Valutadatum Spot Freitag, der 13. August, und das Valutadatum Termin, Montag, der 13. September. Die Laufzeit von Devisenterminkontrakten liegt zwischen 3 Tagen bis zu ungefähr 2 Jahren. Beide Vertragstypen zeigen mittels der eingenommenen Positionen die erwartete Entwicklung der zukünftigen Fremdwährungskurse an. Spekulation und Absicherung Devisenterminkontrakte werden hauptsächlich zur Absicherung von offenen Positionen und zur Spekulation verwendet. Reine Spekulanten äußern mittels Devisenfutures eine spezifische Meinung über die erwartete Entwicklung der Wechselkurse. An der Börse gehandelte Futures weisen oft einen sehr großen Hebel auf. Die Standardisierung dieser Kontrakte (Preis, Umfang, Fälligkeit) schaffen Liquidität, die es Spekulanten ermöglicht, Kontrakte vor dem Verfalldatum zu handeln. Die begrenzte Anzahl der zur Verfügung stehenden Währungspaare sowie der standardisierte Umfang und die begrenzten Abrechnungstermine sind Faktoren, die zur Liquidität von Futureskontrakten beitragen. OTC-Devisenterminhandel Der OTC-Devisenterminhandel ist das bevorzugte Instrument zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken oder aber der Spekulation. Man unterscheidet vier Hauptkategorien: Hegding gegenläufiger Positionen Risikoscheue Hedge-Kunden mit zugrunde liegenden Fremdwährungstransaktionen: Diese wollen den zukünftigen Wert eines fixen Einkommens absichern. Wenn ein britisches Unternehmen z.B. in 30 Tagen Euro erhält, kann der Wert des Euro zum GBP heute festgelegt werden, indem ein Devisenterminkontrakt mit einer Bank abgeschlossen wird, in 30 Tagen Euro gegen GBP zu einem vereinbarten festen Kurs zu verkaufen. Hedging zukünftiger Erträge Portfoliomanager setzen Devisenterminkontrakte ein, um sich gegen das Risiko von Wechselkursbewegungen abzusichern. Sie wollen den Wert einer Investition oder zukünftiger Investitionserträge (z.B. Zinscouponzahlungen für festverzinsliche Wertpapiere in Fremdwährung) sicherstellen. Liquiditätsmanagement Banken setzen Devisenterminkontrakte hauptsächlich im Liquiditätsmanagement ein. Sie

kombinieren ein Devisentermingeschäft mit einem Devisenkassageschäft und schaffen so eine zweiseitige Transaktion, einen so genannten Devisenswap. Spekulation Portfoliomanager gehen Positionen ein mit dem ausschließlichen Ziel, ein günstiges eigenständiges Geschäft zu erzielen. Diesem Geschäft liegen keine abzusichernden Positionen zugrunde. Sie dienen einzig dem Umsetzen aufgespürter (vermeintlicher) günstiger Gelegenheiten. Risiken beim Devisenhandel Diese Risikoinformation kann nicht über alle möglichen Risiken beim Devisenhandel aufklären. Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich auf die typischen Risiken des Devisenhandels. Der Handel mit Devisen erfordert aufgrund der damit verbundenen Risiken besondere Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen und ist deshalb für viele Kapitalanleger nicht geeignet. Sie sollten daher sehr sorgfältig prüfen, ob der Handel mit Devisen angesichts Ihrer Erfahrung, Anlageziele, finanziellen Möglichkeiten und sonstigen anlagerelevanten persönlichen Verhältnisse eine angemessene Form der Kapitalanlage darstellt. Sollten Sie sich hinsichtlich dieser notwendigen Einschätzung unsicher sein, so sollten Sie entsprechenden Rat Ihrer Rechts-, Wirtschafts- und ggf. sonstigen Berater einholen. Die nachfolgend gemachten Erläuterungen zu Risiken verstehen sich ergänzend zu den Allgemeinen Risikohinweisen Risiko aufgrund extremer Kursschwankungen Wie zuvor aufgezeigt, ist der Devisenmarkt der liquideste Finanzmarkt der Welt. Die große Zahl der Marktteilnehmer und die extrem kurzen Reaktionszeiten führen bisweilen an einem Tag zu Kursschwankungen, wie sie früher nur über längere Zeiträume zu beobachten waren. In diesem Umstand liegt zwar einerseits die Attraktivität des FOREX-Handels, andererseits aber auch sein außerordentlich hohes Risiko. Risiko bei Margin-Geschäften – Leverage-Effekt Die Abwicklung eines Devisengeschäftes auf der Basis einer Margin-Leistung reduziert zwar den Kapitaleinsatz, so dass mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz ein vergleichsweise großes Handelsvolumen bewegt werden kann, jedoch erhöht sich auch das Verlustrisiko. Dieser Zusammenhang wird als „Hebeleffekt“ oder „Leverage-Effekt“ bezeichnet. Konsequenz des Hebeleffektes ist aber, dass selbst geringe Kursschwankungen starke Auswirkungen auf das von Ihnen eingesetzte Kapital haben können. Dies kann dazu führen, dass Sie Ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren. Bsp.: Sie haben auf Ihrem Handelskonto eine verfügbare Margin i.H.v. 20.000 USD und kaufen 100.000,- EUR. Bei einem aktuellen EUR/USD-Kurs von 1,2500, dann hat dieses Geschäft einen Gegenwert von 125.000,- USD, die Sie bezahlen müssten. Für dieses Geschäft müssen Sie aber nur eine Sicherheitsleistung, die so genannte Margin, hinterlegen. Die Margin beträgt nur einen Bruchteil des Wertes des eingegangenen Geschäfts; in diesem Bsp. beträgt sie 10 % des Wertes

des Geschäftes, somit 12.500 USD. Durch die zum Gesamtwert des Geschäftes relativ niedrige Einstiegsbedingung in Form der gebundenen Margin ergibt sich ein Hebel: In obigem Beispiel beträgt dieser 1:10. Die hinterlegte Margin beträgt ein Zehntel, des gehandelten Volumens i.H. von 125.000 USD. Fällt der EUR/USD-Kurs von 1,2500 auf 1,2000 (minus 4 % = 0,05 USD), so ergibt sich ein Verlust von 5.000 USD (für 100.000 EUR mussten 125.000 USD bezahlt werden, für 100.000 EUR bekommt man aber jetzt nur noch 120.000 USD zurück). Der Verlust für das Gesamtkonto vergrößert sich durch den eingesetzten Hebel auf 25 %. Denn von der ursprünglich eingezahlten Margin-Leistung von 20.000 USD sind nach Abzug des Handelsverlustes von 5.000 USD nur noch 15.000 USD übrig. Der Hebel bewirkt, dass bereits kleine Schwankungen im Kurs des Währungspaares eine große Auswirkung auf das Kontokapital haben können. (Im Beispiel führte eine 4-prozentige Veränderung des Wechselkurses zu einem 25-%igen Verlust (5.000 USD) auf dem Handelskonto). Dies kann zum Gesamtverlust des als Margin eingezahlte Kapitals führen. Bsp.: Zum Kauf der 100.000 EUR werden von den 20.000 USD verfügbare Margin 12.500 USD als gebundene Margin abgezogen. Die verfügbare Margin beträgt jetzt noch 7.500 USD. Sollte der EUR/USD-Kurs von 1,2500 auf 1,1000 fallen (minus 12 % = 0,15 USD), so ergibt sich ein Verlust von 15.000 USD (für 100.000 EUR mussten 125.000 USD bezahlt werden, für 100.000 EUR bekommt man aber jetzt nur noch 110.000 USD zurück). Die vorhandene verfügbare Margin i.H.v. 7.500 USD würde nicht ausreichen, um diesen Verlust zu tragen. Die Bank würde in einem solchen Fall den Nachschuss von Margin-Leistungen (Kapital) zum Ausgleich des Kontosaldos einfordern und, sofern noch nicht durch ein Handelssystem mit seinen Risikomanagement Kriterien geschehen, die Zwangsschließung des Geschäftes einleiten. Würde das Geschäft geschlossen werden, so würde die hinterlegte Margin in diesem Fall die angefallenen Verluste begleichen können. Ein Nachschuss von Kapital wäre in dieser Situation nicht erforderlich. Als neues frei verfügbares Kapital für weitere Geschäfte würden noch 5.000 USD verbleiben. Je größer der Hebel bei einem Kassageschäft ist, desto größer ist das Verlustrisiko bei kleinen Marktschwankungen. Dazu wieder obiges Beispiel unter der Annahme, dass die gebundene Margin 10 % des Handelsvolumens, also 12.500 USD beträgt. Es ergibt sich ein Hebel von 1:10, da eine 10-prozentige Veränderung des EUR/USD-Kurses zu einem Verlust von 12.500 USD führt. Machen Sie sich klar, dass beim Abschluss eines Geschäftes ein Teil Ihres eingezahlten Kapitals (verfügbare Margin) als Margin fixiert wird, sowie Sie Positionen im FOREX Markt eröffnen. Verluste im Rahmen des Geschäftes können weit über das verbleibende verbliebene Kapital hinausgehen und die gebundene Margin aufzehren. Sie können Ihr gesamtes eingezahltes Kapital verlieren (Totalverlust). Sollten Verluste dazu führen, dass Ihre gesamte hinterlegte Margin nicht mehr in ausreichender Höhe für die offenen Geschäfte vorhanden ist, so müssen Sie zusätzliche Margin-Leistungen zur Wiederherstellung eines ausgeglichenen Kontosaldos einzahlen. Die hierfür gesetzte Frist kann extrem kurz sein. Falls Sie es unterlassen, das erforderliche Kapital in der gesetzten Frist

nachzuschießen, werden die offenen Geschäfte durch die Bank geschlossen. Die meisten elektronischen Handelssysteme sind bereits soweit ausgereift, dass diese bei definierten Verlustgrenzen oder bei Erreichen bestimmter Risikomanagementkriterien die offenen Positionen des Kunden automatisch liquidieren. Währungs- und Kursrisiko Gewinne und Verluste von Devisengeschäften stehen sich für Käufer und Verkäufer jeweils spiegelbildlich gegenüber. Der Verkäufer bei einem Devisentermingeschäft verpflichtet sich, Devisen zu einem zukünftigen Wechselkurs zu liefern. Der Wechselkurs zum Erfüllungstag kann erheblich über oder unter dem Preis des Abschlusstag liegen. Wenn in diesem Fall die zu liefernden Devisen nicht im Besitz des Verkäufers sind, ist der Verkäufer u. U. verpflichtet, ein Glattstellungsgeschäft abzuschließen. Sein Risiko liegt in der Preisdifferenz. Dieses Verlustrisiko ist im Vorhinein nicht bestimmbar und kann Ihr gesamtes eingezahltes Kapital umfassen. Dies ist z.B. der Fall, wenn der Verkäufer die Devisen nicht besitzt, sondern sich erst bei Fälligkeit damit eindecken muss. In diesem Fall können erhebliche Verluste entstehen, denn der Verkäufer muss je nach Marktsituation eventuell zu einem deutlich höheren Preis kaufen. Ist ihm die Eindeckung nicht möglich, muss er entsprechende Ausgleichszahlungen leisten. Entsprechendes gilt auch für den Käufer eines Devisengeschäftes, wenn der Wechselkurs zum Erfüllungstag unter dem Preis am Abschlusstag liegt. Es liegt am jeweiligen Vertragspartner des Kunden oder an dem mit diesem geschlossenen Vertrag, inwiefern dieser Geschäfte des Kunden bei eintretendem Verlust vorzeitig durch Abschluss eines Gegengeschäfts oder durch Verrechnung glattstellt. Diese Risiken können auch durch sorgfältige Kursanalysen nicht ausgeschlossen werden. Beim Handel verschiedener Währungen im Kassamarkt/Interbankenmarkt findet der Tausch der Währungen umgehend statt. Hier findet sofort bei Abschluss der Transaktion ein Tausch zwischen zwei Währungen zu dem aktuellen Marktpreis statt. Adressenausfallrisiko Das Adressenausfallrisiko (auch »Bonitäts-«, »Kredit-« oder »Kontrahentenrisiko« genannt) bezeichnet das Risiko, dass ein Vertragspartner seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt und sprichwörtlich als Partner ausfällt. Der andere Vertragspartner erleidet dadurch einen finanziellen Schaden, denn er muss Ersatzgeschäfte zu ungünstigeren Preisen abschließen. Der Ausfall des Kontrahentenpartners kann in der Bonität des Geschäftspartners oder mittelbar über Länderrisiken am Sitz des Geschäftspartners begründet sein. Zu einem solchen Adressenausfall kann es jederzeit und unabhängig vom Marktgeschehen kommen. Ein Teilnehmer fällt bspw. aus, wenn er zahlungsunfähig wird, Insolvenz/Konkurs anmeldet oder wenn ein Moratorium über ihn verhängt wird. Der potentielle Verlust bei Ausfall eines Kontrahenten beläuft sich auf den Aufwand für die Wiedereindeckung durch das Ersatzgeschäft. Das Adressenausfallrisiko wird deshalb auch als »Wiederbeschaffungs-« oder als »Substitutionsrisiko« bezeichnet.

Bei Devisentermingeschäften fällt das Risiko, dass die Gegenpartei ihre Verpflichtungen nicht erfüllt und als Folge hiervon mit einem Verlust endet, besonders ins Gewicht. Die Erfüllung von Devisentermingeschäften erfolgt in der Regel an unterschiedlichen Orten. Deshalb können beide Parteien bei Erteilung ihrer Zahlungsaufträge nicht wissen, ob die Gegenseite ihren Verpflichtungen vertragskonform nachkommen kann. Dieses (Zeitzonen-)Risiko ist dann besonders groß, wenn aufgrund von Zeitzonenunterschieden zwischen den zwei Zahlungsorten die eine Partei zeitlich vorleistungspflichtig ist. Leerlaufen von Risikoeinschränkungen Geschäfte, mit denen die Risiken aus eingegangenen Geschäften ausgeschlossen oder eingeschränkt werden sollen (Glattstellungsgeschäfte), können möglicherweise nicht oder nur zu einem verlustbringenden Marktpreis getätigt werden. Zu diesen Geschäften gehören Limitoder Stop-Aufträge oder kombinierte „Wenn-Dann“– Limit- oder Stop-Aufträge. Die Anwendung von Limit-Orders oder Stop-Orders (hierbei handelt es sich um Aufträge, die dazu dienen, die Handelsgewinne oder Handelsverluste im Falle von gewissen Marktbewegungen zu begrenzen, indem automatisch die Schließung eines Geschäftes eingeleitet wird) kann die Verluste nicht unbedingt auf die vorgesehenen Beträge beschränken. Es ist möglich, dass aufgrund bestimmter Marktbedingungen die Aufträge nicht zeitgerecht, nicht zum festgesetzten Preis oder überhaupt nicht ausgeführt werden können, was zum Totalverlust Ihres Margin-Kapitals sowie zu weiteren darüber hinausgehenden Verlusten führen kann. Gerade in sehr volatilen Marktphasen können unvorhersehbare Preisveränderungen dazu führen, dass die Schließung der Position schlechter ausfällt als die definierte Risikogrenze. Dies kann dazu führen, dass ein größerer Verlust entsteht bzw. sogar ein Totalverlust erlitten werden kann. Die mit diesen Orders beabsichtigte Risikobegrenzung kann somit völlig fehlschlagen und es kann zu einem Totalverlust oder noch größeren Verlusten kommen. Risiken des Online-Tradings Weitere Risiken können sich aufgrund der Eigenheiten des Online-Tradings ergeben, insbesondere kann es aufgrund von Systemfehlern, Systemabstürzen, Übertragungsfehlern, anderen Störungen der Hardware oder Software oder der Unterbrechung der Verbindung dazu kommen, dass Aufträge aller Art, insbesondere auch Stop-Limit-Orders und/oder Stop-LossOrders, nur teilweise, gar nicht oder nicht rechtzeitig übermittelt oder ausgeführt werden können. Auch diese Fehler und Störungen können Verluste bis zum Totalverlust des gesamten eingezahlten Margin-Kapitals zur Folge haben. Sonstige Risiken Zusätzliche Risiken können sich dann ergeben, wenn Abschluss und/oder Abwicklung von Devisengeschäften einem anderen Recht als dem deutschen Recht unterliegen. Dies kann dazu führen, dass die Geltendmachung und Durchsetzung von Ansprüchen aus dem Abschluss und/oder der Abwicklung von Devisengeschäften mit tatsächlichen oder juristischen Schwierigkeiten verbunden sein kann. Risiken können sich auch aus dem Fehlen aufsichtsrechtlicher Bestimmungen oder der Existenz nur unzulänglicher aufsichtsrechtlicher Bestimmungen ergeben. Weitere Risiken können sich dann ergeben, wenn der Vertragspartner

beim Abschluss und/oder der Abwicklung von Devisengeschäften eine andere Sprache spricht. Hierdurch kann es zu Verständigungsschwierigkeiten oder Übersetzungsfehlern kommen. Daytrading-Risiko Beim Day-Trading können schon unerwartet kleine und kurzfristige Kurschwankungen ausreichen, um einen Totalverlust binnen kürzester Zeit, also den sofortigen Verlust ihres gesamten beim Day-Trading eingesetzten Kapitals, herbeizuführen.. Im Fall kreditfinanzierter »Daytrading«-Geschäfte sind Kunden grundsätzlich verpflichtet, den Kredit unabhängig von deren Erfolg zurückzuzahlen. Bei dem Versuch, durch »Daytrading« Gewinne zu erzielen, konkurriert der Kunde auch mit professionellen und finanzstarken Marktteilnehmern. »Daytrading« setzt vertiefte Kenntnisse von Kunden in Bezug auf die Devisenmärkte, Devisenhandelstechniken und Devisenhandelsstrategien voraus. Bei Tagesgeschäften werden Marktpositionen oft nur sehr kurzfristig eingenommen. Bei daytrades wird eine eröffnete Position noch am gleichen Tage geschlossen. Hier kann es der Fall sein, dass eine entsprechende Position innerhalb eines Börsentages, im selben Markt mehrmals eröffnet (gekauft) und geschlossen (verkauft) wird (sog. „intra day trading”). Bei over-night-trades werden erworbene Positionen bereits am nächsten Tag wieder geschlossen, wobei das Risiko durch die „Übernachtung“ der offenen Position erhöht wird. Bei der Berechnung der Risiken sind neben den Marktrisiken die so genannten Transaktionskosten zu berücksichtigen. Dabei handelt es sich um etwaige Börsengebühren für die Ausführung der Geschäfte, die Gebühren bzw. Kommissionen des kontoführenden Institutes und die Provisionen übriger Finanzdienstleister, d.h. auch unserer Vermittlungsprovisionen, die allerdings schon in den Kommissionen des kontoführenden Institutes enthalten sind. Durch den regelmäßig täglichen Erwerb von Termin- und/oder Optionskontrakten nehmen Sie in der Regel täglich eine vollständige Umschichtung Ihres Depots vor. Dies hat möglicherweise eine unverhältnismäßig hohe Anzahl von Geschäften in Ihrem Depot zur Folge. Die damit verbundenen Kosten - die jeweils pro Kontrakterwerb anfallen - können im Verhältnis zum eingesetzten Kapital und den Marktbewegungen unangemessen hoch sein. Diese Kostenbelastung kann für Sie zur Folge haben, dass Ihr Kapital allein durch die anfallenden Kosten (Provisionen) aufgezehrt wird. Dieses ist insbesondere dann der Fall, wenn der Markt keine oder nur geringe Kursschwankungen aufweist, so dass bei einer Glattstellung einer Position der erzielte Erlös die Kosten nicht deckt bzw. der Verlust allein oder zum weit überwiegenden Teil in den Kosten besteht. Günstige Marktbedingungen werden erst Gewinne, wenn die Kursbewegung (Prämien der Optionen oder der Preis der Termin-kontrakte) den Betrag Ihrer Kosten überschritten haben. Da Sie aber sehr kurzfristig handeln, werden diese Kursbewegungen sich immer in Grenzen halten. Es ist deshalb schon eine sehr genaue Kalkulation nötig, um die richtigen Ein- und Ausstiegspunkte zu bestimmen, die die Ausnutzung von Kursbewegungen erlauben, welche die Kosten übersteigen.

Mit dieser Kostenkalkulation ist es jedoch noch nicht getan. Sie dürfen nicht davon ausgehen, dass Sie immer auf der richtigen Marktseite liegen. Das Marktrisiko bedeutet, dass sich der Preis Ihrer Positionen nicht bewegt, oder sich auch gegen Sie entwickeln kann und Sie diese Positionen dann mit Verlust glattstellen müssen. Auch hier müssen Sie also den richtigen Ausstiegszeitpunkt vorher bestimmen. Tun Sie dies nicht, können die Verluste, verursacht einerseits durch Kosten, andererseits durch negative Markt-bewegungen, binnen kürzester Zeit Ihr gesamtes Spekulationskapital aufzehren. Dieses Risiko wird verstärkt, wenn in Werte investiert wird, bei denen innerhalb eines Tages eine hohe Volatilität, also eine hohe Kursschwankung, erwartet wird. Mit Ihren Transaktionserlösen müssen Sie nicht nur die Kosten dieser Geschäfte, sondern auch die Verluste nebst den Kosten für frühere Geschäfte auffangen, bevor Sie per Saldo ein positives Ergebnis für sich selbst verbuchen können. Dies kann sich bei Erleiden anfänglicher Verluste als unmöglich erweisen. Aus diesen Gründen müssen Sie insbesondere für den kurzfristigen Handel (Day-Trading) über vertiefte Kenntnisse in Bezug auf Wertpapiermärkte, Wertpapierhandelstechniken, Wertpapierhandelsstrategien und derivative Finanzinstrumente verfügen. Dies umso mehr, da Sie im Bereich des kurzfristigen Handels (Day-Trading) insbesondere mit professionellen und finanzstarken Marktteilnehmern konkurrieren. Selbstverständlich sind die sonstigen Risiken der Termingeschäfte zu beachten! Hervorgehoben sei noch einmal, dass derartige Geschäfte nicht mit aufgenommenen Krediten vollständig oder auch nur teilweise finanziert werden sollten. Die Verpflichtung zur Rückzahlung des Kredites und der darüber hinaus anfallenden Zinsen besteht unabhängig vom Erfolg der Geschäfte. Ferner muss das Risiko der Aufbringung weiteren Kapitals für den Fall berücksichtigt werden, dass der eingetretene Verlust über die Sicherheitsleistungen (bei Terminkontrakten) hinausgeht.

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