SIMATIC HMI. WinCC V6.0 Optionen. Vorwort. User Archives. Mehrplatzsysteme. Handbuch. Einrichtung des zentralen Archivservers

SIMATIC HMI WinCC V6.0 Optionen Vorwort 0 User Archives 1 Handbuch Mehrplatzsysteme 2 Einrichtung des zentralen Archivservers 3 Einrichtung ...
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SIMATIC HMI WinCC V6.0 Optionen

Vorwort

0

User Archives

1

Handbuch

Mehrplatzsysteme

2

Einrichtung des zentralen Archivservers

3

Einrichtung des LangzeitarchivServers

4

Einrichtung des Fileservers

5

WinCC Redundancy

6

Dieses Handbuch hat die Bestell-Nummer: 6AV6392-1DA06-0AA0

Ausgabe 04/03 A5E00221817

Sicherheitstechnische Hinweise Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise sind je nach Gefährdungsgrad folgendermaßen dargestellt: Gefahr bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Warnung bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Vorsicht mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Vorsicht ohne Warndreieck bedeutet, dass ein Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

Achtung bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

Hinweis ist eine wichtige Information über das Produkt, die Handhabung des Produktes oder den jeweiligen Teil der Dokumentation, auf den besonders aufmerksam gemacht werden soll.

Qualifiziertes Personal Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Software dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Befähigung haben, die Standards der Sicherheitstechnik beim Einsatz dieser Software in Anlagen zu berücksichtigen. Marken Die eingetragenen Marken der Siemens AG finden Sie im Vorwort. Impressum Redaktion und Herausgeber: A&D AS SM ID 5

Copyright Siemens AG 2003 All rights reserved

Haftungsausschluss

Weitergabe sowie Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und Mitteilung ihres Inhalts ist nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich zugestanden. Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GMEintragung.

Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so daß wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, und notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. Für Verbesserungsvorschläge sind wir dankbar.

Siemens AG Bereich Automation & Drives Geschäftsgebiet SIMATIC HMI Postfach 4848, D-90327 Nürnberg

 Siemens AG

Siemens Aktiengesellschaft

Bestell-Nr. 6AV6392-1DA06-0AA0

2003 Änderungen vorbehalten.

04.03

Vorwort

Vorwort Zweck Das Handbuch WinCC V6 Optionen beschreibt User Archives, Server, Redundancy und die Konfiguration. Das in WinCC integrierte Informationssystem enthält weiterführende Informationen: Sie erhalten in elektronischer Form Anleitungen, Beispiele und Referenzdaten. Im vorliegenden Handbuch finden Sie einen Überblick über •

User Archives



das Arbeiten mit Mehrplatzsystemen



Redundancy

Informationen zu WinCC allgemein und zu den Konfigurationen erhalten Sie in dem Handbuch WinCC V6 Basis-Dokumentation.

Historie Ausgabe

Bemerkung

08/1999

WinCC Options V5.0

04/2003

WinCC Optionen V6

Einordnung in die Informationslandschaft

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

i

Vorwort

04.03

Dokumentation

Inhalt

Installation Notes

Enthält wichtige Informationen zu Lieferumfang, Installation und Betrieb von WinCC.

WinCC V6 BasisDokumentation

Liefert Informationen • zu WinCC allgemein •

zum Arbeiten mit Projekten



zum Arbeiten mit Variablen



zum Erstellen von Prozessbildern



zum Dynamisieren von Prozessbildern



zum Erstellen von Prozeduren und Aktionen mit VBS



zum Erstellen von C-Funktionen und Aktionen im Global Script



zum Aufbau eines Meldesystems



zum Archivieren von Meldungen und Prozesswerten



zur Dokumentation von Projektierungs- und Runtimedaten



zum Aufbau mehrsprachiger Projekte



zum Aufbau einer Benutzerverwaltung



zur automatisierten Projektierung mit VBA



über die Prozesskommunikation

Referenzdaten zu VBS

Enthält die Referenzdaten zu VBS

Migration

Enthält Hinweise zur Migration von Projekten, die mit WinCC kleiner V6.0 erstellt wurden.

WinCC V6 Optionen

Liefert Informationen zu den Optionen • User Archives: Erstellen und Bedienen von Anwenderarchiven

(User Archives, Server, Redundancy)

ProAgent



Server: Aufbau und Bedienung von WinCC in einem Mehrplatzsystem



Redundancy: Aufbau und Bedienung von redundanten Systemen

Liefert Informationen zur Option ProAgent (Prozessdiagnose) • Projektieren einer anlagenspezifische Prozessdiagnose •

ii

Ermittlung von Prozessfehlern und ihren Ursachen

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

Vorwort

Dokumentation

Inhalt

WebNavigator

Liefert Informationen zur Option WebNavigator und Dat@Monitor • Projektierung des Web-Projektes

Dat@Monitor

Basic Process Control



Zugriff auf Prozessbilder des Web-Projektes über das Intra-/Internet



Funktionen zur Anzeige von Archivdaten und aktuellen Prozesswerten in Excel



Funktionen zur Anzeige von Archivdaten aus WinCC Historian in Tabellen und Kurven



Beobachtungsfunktion zu Prozessbilder

Liefert Informationen für die leittechnischen Optionen von WinCC • Picture Tree Manager •

Hörmelder



Chipcard



Lifebeat Monitoring



Time Synchronization



OS-Projekteditor

Process Control Runtime

Liefert Informationen für die leittechnischen Optionen von WinCC zur Bedienung in Runtime

Open Development Kit

Ermöglicht dem Programmierer die Nutzung der APIFunktionen von WinCC und den Zugriff auf die Daten

Marken Die nachfolgenden Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG: SIMATIC®, SIMATIC HMI®, SIMATIC Multi Panel®, SIMATIC Panel PC®, ®

®

®

®

®

SIMATIC Multifunctional Panel , HMI , WinCC , ProTool , ProTool/Lite , ®

ProTool/Pro

Die übrigen Bezeichnungen in dieser Dokumentation können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

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iii

Vorwort

04.03

A&D Technical Support Weltweit erreichbar:

Nürnberg Johnson City Peking

SIMATIC Hotline

Weltweit (Nürnberg)

Weltweit (Nürnberg)

United States (Johnson City)

Technical Support (FreeContact)

Technical Support (kostenpflichtig, nur mit SIMATiC Card)

Technical Support and Authorization

Ortszeit:

Mo.-Fr. 7:00 bis 17:00

Ortszeit:

0:00 bis 24:00, 365 Tage

Ortszeit:

Mo.-Fr. 8:00 bis 19:00

Telefon:

+49 (180) 5050-222

Telefon:

+49 (911) 895-7777

Telefon:

+1 423 461-2522

Fax:

+49 (180) 5050-223

Fax:

+49 (911) 895-7001

Fax:

+1 423 461-2289

E-Mail:

techsupport@ ad.siemens.de

E-Mail:

simatic.hotline@ sea.siemens.com

GMT:

+1:00

GMT:

–5:00

GMT:

+1:00

Europa/Afrika (Nürnberg)

Asien/Australien (Peking)

Authorization

Technical Support and Authorization

Ortszeit:

Mo.-Fr. 7:00 bis 17:00

Ortszeit:

Mo.-Fr. 8:30 bis 17:30

Telefon:

+49 (911) 895-7200

Telefon:

+86 10 64 75 75 75

Fax:

+49 (911) 895-7201

Fax:

+86 10 64 74 74 74

E-Mail:

authorization@ nbgm.siemens.de

E-Mail:

adsupport.asia@ siemens.com

GMT:

+1:00

GMT:

+7:00

Auskunft vom Technical Support und von der Authorization erhalten Sie in den Sprachen Deutsch und Englisch.

iv

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

Vorwort

Service & Support im Internet Der SIMATIC Customer Support bietet Ihnen über die Online-Dienste umfangreiche zusätzliche Informationen zu den SIMATIC-Produkten an: •

Allgemeine aktuelle Informationen erhalten Sie im Internet unter http://www.siemens.com/simatic



Aktuelle Produktinformationen, FAQs, Tipps und Tricks und Downloads erhalten Sie im Internet unter http://www.siemens.com/automation/service&support

Trainings-Center Um Ihnen den Einstieg in die Automatisierungssysteme zu erleichtern, bieten wir entsprechende Kurse an. Wenden Sie sich bitte an Ihr regionales Trainings-Center oder an das zentrale Trainings-Center in D-90327 Nürnberg. Telefon:

+49 (911) 895-3200

Internet:

http://www.sitrain.com

E-Mail: [email protected]

Weitere Unterstützung Bei weiteren Fragen zu den SIMATIC HMI-Produkten wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Ansprechpartner in den für Sie zuständigen Vertretungen und Geschäftsstellen. Die Adressen finden Sie: •

im Siemens-Katalog ST 80



im Internet unter http://www.siemens.com/automation/partner



im interaktiven Katalog CA01 http://www.siemens.com/automation/ca01

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v

Vorwort

vi

04.03

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

Inhalt

Inhalt 1

User Archives ..................................................................................... 11 1.1 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.1.4 1.1.5 1.2 1.2.1 1.2.1.1 1.2.1.2 1.2.1.3 1.2.2 1.2.2.1 1.2.2.2 1.2.2.2.1 1.2.2.2.2 1.2.2.2.3 1.2.2.2.4 1.2.2.2.5 1.2.2.3 1.2.2.4 1.2.2.4.1 1.2.2.4.2 1.2.2.4.3 1.2.2.4.4 1.2.2.5 1.2.3 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.3.1 1.3.3.2 1.3.4 1.4 1.4.1 1.4.2 1.4.2.1 1.4.2.2 1.4.2.3 1.4.2.4 1.4.3 1.5 1.5.1 1.5.2 1.5.3 1.5.3.1 1.5.3.2

Die Komponenten des Editors User Archives ........................................12 Der Editor User Archives.......................................................................12 Das WinCC User Archives Table Element.............................................13 Die Standardfunktionen der WinCC Skriptsprache ................................13 Einsatzmöglichkeiten von User Archives ...............................................14 Funktionsumfang von User Archives .....................................................17 Der Editor User Archives.......................................................................19 Aufbau des Editors User Archives.........................................................19 Die Menüs ............................................................................................19 Die Symbolleiste...................................................................................29 Das Tabellenfenster..............................................................................31 Projektierung ........................................................................................32 Beispiel eines Anwenderarchivs............................................................33 Projektierung eines Anwenderarchivs ...................................................35 Erstellung eines Anwenderarchivs.........................................................35 Erstellung von Anwenderarchivfeldern ..................................................42 Eigenschaften von Anwenderarchiven...................................................47 Eigenschaften von Anwenderarchivfeldern............................................49 Eigenschaften von Steuervariablen.......................................................52 Änderungsprojektierung von Anwenderarchiven....................................58 Projektierung von Sichten .....................................................................59 Erstellung von Sichten ..........................................................................59 Erstellung von Spalten einer Sicht.........................................................62 Eigenschaften von Sichten....................................................................64 Eigenschaften von Spalten einer Sicht ..................................................67 Tips zur Projektierung ...........................................................................69 Sprachumschaltung ..............................................................................70 Standardfunktionen der WinCC Skriptsprache.......................................71 Projektierung von Aktionen ...................................................................72 Funktionen zur Bearbeitung und Darstellung von Anwenderarchiven.....73 Handles der Standardfunktionen ...........................................................75 Handles zur Konfiguration von Anwenderarchiven.................................75 Handles für die Runtimefunktionen........................................................76 Beispiel eines Skriptes..........................................................................78 Datenaustausch mit SIMATIC S5 / S7...................................................89 Datenaustausch über WinCC-Variablen ................................................89 Datenaustausch über Rohdatenvariablen..............................................90 Senden der Aufträge / Daten an WinCC................................................90 Senden der Bearbeitungsquittierung / Daten an SIMATIC S5 / S7.........91 Aufbau der Telegrammköpfe.................................................................91 Der Auftragskopf...................................................................................92 Datenformat- Unterschiede zwischen WinCC und S5 / S7.....................95 Anhang.................................................................................................96 Die SQL-Sprache..................................................................................96 Alphabetische Liste von SQL Schlüsselwörtern.....................................97 Mengengerüst.......................................................................................99 Performance beim Schreiben und Lesen von Variablen ......................100 Performance der Bildaufschlagszeiten ................................................101

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

vii

Inhalt

04.03

1.6 1.6.1 1.6.1.1 1.6.1.2 1.6.1.3 1.6.2 1.6.2.1 1.6.2.2 1.6.2.3 1.6.2.4 1.6.2.5 1.6.3 1.6.3.1 1.6.3.2 1.6.4 1.6.4.1 1.6.4.2 1.6.4.3 1.6.4.4

2

Mehrplatzsysteme ............................................................................ 135 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.6.1 2.6.2 2.6.3 2.6.4 2.6.5 2.7 2.7.1 2.8

Client-Server-Systeme in WinCC ........................................................135 Konfigurationen und Mengengerüste...................................................137 Client-Server-Szenarien......................................................................139 Server-Projektierung ...........................................................................142 Client-Projektierung ............................................................................144 Systemverhalten in Runtime ...............................................................146 Hochlaufen des Servers......................................................................148 Hochlaufen des Clients .......................................................................149 Besonderheiten der Kommunikation bei einem Server mit mehreren Netzwerkkarten...................................................................................149 Herunterfahren des Servers................................................................151 Herunterfahren des Clients .................................................................151 Remote-Projektierung .........................................................................152 Zugriff auf Projekte von mehreren Clients aus.....................................153 Anwendung der OPC-Schnittstelle in Client-Server-Systemen.............155

3

Einrichtung des zentralen Archivservers ...................................... 157

4

Einrichtung des Langzeitarchiv-Servers........................................ 159

5

Einrichtung des Fileservers ............................................................ 161

6

WinCC Redundancy......................................................................... 163 6.1 6.1.1 6.1.2 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.3.1 6.3.3.2

viii

WinCC User Archives Table Element..................................................102 Projektierung eines User Archives Table Elements .............................104 User Archives Table Element in einem Prozessbild platzieren.............104 Die Eigenschaften des User Archives Table Element festlegen ...........106 Das User Archives Table Element löschen..........................................107 Projektierung einer Formularansicht....................................................108 Formularfeld "Text" anlegen................................................................110 Formularfeld "Edit" anlegen.................................................................111 Formularfeld "Button" anlegen.............................................................112 Formularfelder nachträglich bearbeiten ...............................................113 Formularfelder löschen .......................................................................113 Eigenschaften des WinCC User Archives Table Element ....................114 Objekteigenschaften des WinCC User Archives Table Element...........114 Eigenschaftendialog des WinCC User Archives Table Element ...........115 User Archives Table Element im Runtime ...........................................125 Die Tabelle des User Archives Table Element.....................................125 Das Formular des User Archives Table Element .................................126 Die Symbolleiste des User Archives Table Element ............................127 Bedienung des Controls über dynamisierte Objekte ............................132

Aufbau des WinCC Systems...............................................................165 Aufbau des WinCC Systems ohne Redundancy..................................165 Aufbau eines WinCC Systems mit Redundancy ..................................166 Funktionsweise von Redundancy........................................................167 Projektierung der Redundancy-Server.................................................170 Funktionsgleiche Projektierung ...........................................................170 Voraussetzungen für redundante Systeme..........................................171 Redundante Anwenderarchive ............................................................172 Voraussetzungen der redundanten Anwenderarchive..........................172 Funktionsweise des Anwenderarchivabgleichs....................................174

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04.03

Inhalt

6.3.4 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 6.4.3.1 6.4.3.2 6.4.3.3 6.4.4 6.4.5 6.4.5.1 6.4.5.2 6.4.5.3 6.4.5.4 6.4.5.5

Online abgeglichene Meldungen .........................................................175 Arbeiten mit Redundancy....................................................................176 Leitfaden zur Einrichtung eines redundanten Systems ........................176 Eintragung der Server in Windows ......................................................177 Konfiguration der Redundanz..............................................................179 Registerkarte "Allgemeines"................................................................180 Registerkarte "User Archive"...............................................................185 Beispiel zur Client-Umschaltung bei Störung der Prozesskopplung .....187 WinCC Project Duplicator ...................................................................190 Szenarien von Ausfällen .....................................................................192 Szenarium 1: Server nicht in Runtime .................................................193 Szenarium 2: Verbindungsstörung zum Partnerserver.........................194 Szenarium 3: gestörte Netzwerkverbindung zu Client..........................195 Szenarium 4: Gestörte Prozesskopplung ............................................195 Szenarium 5: Software-Störung ..........................................................196

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ix

Inhalt

x

04.03

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1

User Archives

User Archives In der Einführung zum Editor User Archives erhalten Sie folgende Informationen: •

Einsatzmöglichkeiten der Anwenderarchive



Die Komponenten des Editors User Archives



Konfiguration und Runtime



Funktionsumfang von User Archives

Daten aus technischen Prozessen können mit dem Editor User Archives von WinCC kontinuierlich auf einem Server-PC abgespeichert werden. Im Graphics Designer kann ein WinCC User Archives Table Element projektiert werden, welches im Runtime eine tabellarische Darstellung der Online-Daten aus den Anwenderarchiven ermöglicht.

Anwenderarchive werden auch verwendet, um Daten für Automatisierungssysteme wie z.B. S5, S7 bereitzustellen. Bei Bedarf können dann Daten in Form von Rezepturen oder Sollwerten von den Steuerungen eingelesen werden.

Der Editor User Archives bietet zwei Arten von Datenbank-Tabellen: •

Anwenderarchive: Anwenderarchive sind Datenbank-Tabellen in denen der Anwender eigene Datenfelder anlegen kann. Anwenderarchive dienen der Abspeicherung von Daten und bieten einen standardisierten Zugriff auf diese Daten gemäß der SQL-Datenbankkonventionen.



Sichten: Sichten beziehen Daten aus den Anwenderarchiven und dienen der Zusammenfassung von Daten, um zum Beispiel Übersichten über Produktgruppen zu erhalten.

Zum Erstellen und Bearbeiten der Anwenderarchive gibt es zwei Möglichkeiten: •

Den Editor User Archives zur komfortablen interaktiven Projektierung der Anwenderarchive.



Die Funktionen zur Bearbeitung von Anwenderarchiven in der WinCCSkriptsprache.

Mit den Funktionen der WinCC-Skriptsprache können auch vielfältige Aktionen für den Runtimebetrieb realisiert werden. Im Runtimebild kann eine Tabelle projektiert werden, welche direkt mit den Prozessabbildern der Automatisierungssysteme verbunden ist.

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11

User Archives

1.1 1.1.1

04.03

Die Komponenten des Editors User Archives Der Editor User Archives Der Editor User Archives bietet mit seiner Windows-Bedienoberfläche eine komfortable Möglichkeit User Archives einzurichten und zu pflegen. Die Arbeitsfläche des Editors User Archives teilt sich in drei Bereiche auf:



das Navigationsfenster zur Auswahl von Anwenderarchiven und Sichten.



das Datenfenster zum Anzeigen und Ändern von Feldern. Im Datenfenster werden die Felder der Anwenderarchive und Sichten angezeigt, welche im Navigationsfenster ausgewählt wurden.



das Tabellenfenster zum Anzeigen und Ändern von Online-Daten der ausgewählten Anwenderarchive und Sichten. Im Tabellenfenster des Editors User Archives ist ein Online-Anschluss an die Prozessabbilder der SPS'en möglich.

Die Navigations- und Datenfenster des Editors User Archives bieten einen schnellen Zugriff auf alle Elemente der User Archives mit einer Explorer-ähnlichen Bedienoberfläche. Das Einrichten und Ändern von Anwenderarchiven geschieht bedienerfreundlich mit Dialogboxen und Wizards.

12

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.1.2

User Archives

Das WinCC User Archives Table Element Mit dem Graphics Designer kann ein User Archives Table Element projektiert werden. Das User Archives Table Element dient zur Darstellung und Änderung der Anwenderarchivdaten im Runtime. Das Control wird mit Symbolen bedient.

In dem Control können die Inhalte von Feldern interaktiv erstellt, geändert und gelöscht werden. Die Blättern-Funktionen erleichtern den Zugriff auch in großen Anwenderarchiven. Anwenderarchive können importiert und exportiert werden und es können Filter- und Sortierbedingungen definiert werden.

Über eine direkte Verbindung zu den Automatisierungssystemen können Daten online gelesen und geschrieben werden

Ein User Archives Table Element wird bei der Projektierung mit einem ausgewählten Anwenderarchiv bzw. einer Sicht verbunden und kann nur auf dieses Anwenderarchiv / Sicht zugreifen. Für den Zugriff muss das Anwenderarchiv / Sicht freigegeben sein. Über den User Administrator können Sie dem Control gezielte Berechtigungen zuweisen. Wird dieser Zugriffsschutz aufgehoben , so muss das Control im Graphics Designer neu mit dem Anwenderarchiv verbunden werden, damit das Control den aufgehoben Zugriffsschutz erkennt. Der Zugriffsschutz für ein Archiv oder Feld wird beim Bildaufschlag eines User Archives Table Element abgefragt. Ein Zugriffsschutz für die Steuervariablen eines geschützen Archivs muss über die Objekt-Eigenschaften z.B. des Bildes, EAFeldes oder der Schaltfläche separat realisiert werden.

1.1.3

Die Standardfunktionen der WinCC Skriptsprache Die Funktionen der WinCC Skriptsprache teilen sich auf in: •

Konfigurationsfunktionen zum Projektieren von Anwenderarchiven



Runtimefunktionen zum Projektieren von Aktionen im Runtimebetrieb

Die Runtimefunktionen werden durch Aktionen im Runtimebild aktiviert, wie zum Beispiel ein Mausklick auf eine bestimmte Schaltfläche. Die WinCC Skriptsprache basiert auf der Hochsprache C und die Datenbankfunktionen basieren auf dem SQL-Standard.

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13

User Archives

1.1.4

04.03

Einsatzmöglichkeiten von User Archives Bei der Konfiguration von User Archives können eigene Datenbank-Tabellen mit dem Editor User Archives oder mit den Funktionen der WinCC Skriptsprache angelegt werden. Der Editor User Archives ermöglicht auch das Anlegen neuer Datensätze und das Editieren von Daten in bestehenden Datensätzen schon während der Konfiguration. Im Runtime können Anwenderarchive (gleichbedeutend mit Datenbank-Tabellen) in Bildfenstern des User Archives Table Elements als Tabellen dargestellt werden. Über Rohdaten- oder WinCC Variablen kann ein kontinuierlicher Datenaustausch mit den AS stattfinden.

Beispiel mit Betriebsdatenerfassung von Turbine Ein Energieerzeugungsunternehmer richtet das Anwenderarchiv "HDTurbine1" ein. Dieses Anwenderarchiv dient der Betriebszustandsüberwachung einer Hochdruckturbine. Das Anwenderarchiv "HDTurbine1" besitzt folgende Datenfelder:

HDTurbine1 Index Drehzahl Eingangsdruck Ausgangsdruck Dampf-Temperatur1 Dampf-Temperatur2 Schwingungsfrequenz Schwingungsamplitude Lagertemperatur1 Lagertemperatur2

14

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Im Runtime können dann in bestimmbaren Zeitabständen die Betriebsdaten der Turbine als Datensätze der Anwenderarchive auf dem PC-Massenspeicher (Festplatte) abgelegt werden:

S5 / S7 AG

BetriebsDaten

ScriptFunktionen

ScriptFunktionen

Die Betriebsdaten werden alle 15 Minuten im vorkonfigurierten Datensatz gespeichert

Die User Archive Scriptfunktionen speichern Datensatz HDTurbine1 alle 15 Minuten auf Festplatte

Datensatz 805 Datensatz 804 Datensatz 803 Datensatz 802

Mit den Funktionen der WinCC Skriptsprache können die Daten aus den Anwenderarchiven dann im nachhinein analysiert werden, beziehungsweise mit dem "WinCC User Archives Table Element" visualisiert werden.

Beispiel mit Rezepturen eines Getränkeherstellers Ein Beispiel für einen Datenfluss hin zur SPS sind Rezepturen. Ein Getränkehersteller, welcher in unserem Beispiel ein Colagetränk und ein Orangensaft herstellt, verwendet die User Archives, um die Rezepturen für die Zutaten seiner Getränke für die AS bereitzustellen.

Anwenderarchiv

Datenfelder

Cola

Wasser Zucker Farbstoff7 Phosphorsaeure Koffein

Die User Archives verwenden die von WinCC gebotenen Datenschnittstellen zu den AS, entweder über die Rohdaten des WinCC Datenmanagers oder über WinCC Variablen. Für den Datentransfer von / zu den AS stellt WinCC einen passenden Satz von C-Aktionen zur Verfügung.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

15

User Archives

04.03

Einsatzmöglichkeiten von Sichten WinCC bietet als weiteres Leistungsmerkmal "Sichten" auf mehrere Anwenderarchive eines Servers. Sichten ermöglichen die Zusammenfassung von Datenfeldern aus verschiedenen Anwenderarchiven. So können zum Beispiel über Datenfelder verschiedener Anwenderarchive Verknüpfungen in der SQL-Sprache erstellt werden, um die gewünschten Zusammenhänge im Runtime als Sicht darzustellen. Die verwendeten Anwenderarchive müssen mindestens eine Gemeinsamkeit haben.

Archiv Kunden

Datenfelder Kdnr. Firma Anschrift Telefonnr. Telefaxnr. Verknüpfung

Archiv Aufträge

Datenfelder Kdnr. Artikel Bestellmenge Preis

Sicht Bestellungen

(Kdnr. = Kdnr.)

Datenfelder Kdnr. ( Kunden) Firma (Kunden) Anschrift (Kunden) Artikel (Aufträge) Bestellmenge(Aufträge) Preis (Aufträge) Kdnr. (Aufträge)

Anzeige im Runtime Firma Anschrift Artikel Bestellmenge Preis

In unserem Beispiel erstellt der Anwender eine Sicht für Bestellungen. Die benötigten Informationen für die Bestellungen holt er sich aus den Archiven "Kunden" und "Aufträge". Die Kundennummer ist die Gemeinsamkeit der beiden Anwenderarchive und dient als Verknüpfungsmerkmal für die Sicht. Der Anwender lässt sich im Runtime nur die benötigten Felder der beteiligten Anwenderarchive anzeigen. Hinweis Vorhandene Software, welche direkte ODBC-Datenbank Zugriffe auf User Archives-Versionen älter als 4.02 vornahm, wird nicht mehr auf Anwenderarchive der Version 4.02 oder neuer zugreifen können.

16

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.1.5

User Archives

Funktionsumfang von User Archives Die Leistungsmerkmale der User Archives werden im folgenden stichpunktartig vorgestellt:

Konfiguration •

Anwenderarchive und Sichten können in Tabellenform angelegt werden, dadurch ergibt sich eine einfache, direkte Zuordnung der Daten zu den Feldern der Anwenderarchive bzw. Sichten ( Einteilung in Spalten und Zeilen).



Online-Darstellung im Runtime in Formularen (Prozessbildern) oder wahlweise in Tabellenform



Ein- / Ausgabe von Daten über E/A-Felder (Zuordnung der Anwenderarchivfelder über C-Aktionen/ Steuervariablen)

Protokollierung •

der Konfigurationsdaten und der Runtimedaten in Tabellenform über WinCC Reports



Export der Daten im CSV-Format (Weiterverarbeitung über externe Programme z.B. Excel)

Übertragung von / zum AS (S5, S7 usw.) •

ganze Datensätze eines Anwenderarchivs (über Rohdatenvariablen)



einzelne Datenfelder eines Datensatzes (über WinCC Variablen)



Kommunikation über sämtliche von WinCC angebotenen Schnittstellen.

Editiermöglichkeiten •

in der Tabellendarstellung



in Formularen



über E/A-Feldern (mit C-Aktionen/ Steuervariablen)



in Tabellen über standardisierte Schaltflächen



in Formularen über Schaltflächen



mit C-Aktionen

Bedienung

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

17

User Archives

04.03

Datensätze löschen oder neu anlegen •

in Tabellen Datensätze anlegen über Schaltflächen



in Formularen über Schaltflächen



mit C-Aktionen Datensätze anlegen und löschen

Steuervariablen •

Wizardgestützte Einrichtung von WinCC-Variablen als Steuervariablen



Schnelle Zugriffsmöglichkeiten auf User Archives für Skripte und AS



Indirekte Adressierung bei C-Aktionen

Mengengerüst Im Editor User Archives können maximal 500 Archive und 500 Sichten auf Archive projektiert werden. Pro Archiv können maximal 500 Felder angelegt werden.

Archive Die maximale Anzahl von Datensätzen in einem Archiv ist begrenzt und dabei abhängig von der Anzahl der projektierten Spalten und der im Archiv enthaltenen Datensätze. Das Produkt aus Spalten und Datensätzen kann 320000 nicht überschreiten. Bei der Anzahl der Spalten ist auch die vom System angelegte Spalte "ID" und falls ausgewählt, die Spalten "Last User" und "Last Access" einzurechnen.

Beispiel: Es sind 15 eigene Spalten im Archiv projektiert und die Spalte "Last Access" ausgewählt. Somit sind inklusive der Spalte "ID" insgesamt 17 Spalten projektiert, woraus sich eine maximale Anzahl von 320000 / 17 = 18823 Datensätzen ergibt.

18

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.2

1.2.1

User Archives

Der Editor User Archives

Aufbau des Editors User Archives Der Editor User Archives kann durch seine Menüs, durch seine Symbolleiste, durch Hotkeys oder durch direkte Mausklicks bedient werden. Im folgenden erhalten Sie Informationen über folgende Themen:

1.2.1.1



Die Menüs des Editors User Archives



Die Symbolleiste des Editors User Archives

Die Menüs In diesem Abschnitt wird die Menübedienung beschrieben. Funktionen die dem Windows Standard entsprechen werden hier nicht beschrieben. Der Editor User Archives bietet folgende Menüs: Menü

Menübefehl

Shortcut

Projekt

Wiederherstellen

Ctrl + N

Speichern

Ctrl + S

Eportieren... Importieren... Prüfen... Beenden Bearbeiten

Ansicht

Ausschneiden

Ctrl + X

Kopieren

Ctrl + C

Einfügen

Ctrl + V

Runtime Daten

Ctrl + R

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Importieren Exportieren

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User Archives

04.03

Menü

Menübefehl

Hilfe

Hilfethemen

Shortcut

Log-File... Info über... Hinweis Die Funktionen "Ausschneiden, Einfügen und Kopieren" stehen nur im Datenfenster zur Verfügung. Es kann jeweils nur ein Anwenderarchiv , Feld oder Sicht ausgeschnitten, kopiert oder eingefügt werden. Es kann nur gespeichert werden, wenn zu diesem Zeitpunkt kein Anwenderarchiv referenziert wird (Anwenderarchiv ist referenziert z.B. bei Anzeige des Tabellenfensters im Configuration-System (CS) oder im Runtime).

Wiederherstellen Mit "Wiederherstellen" werden die letzten Änderungen verworfen und der zuletzt gespeicherte Zustand wiederhergestellt ohne den Editor zu schließen. Außerdem können Sie mit dieser Funktion Änderungen übernehmen, die seit dem Öffnen des Editors von Skripten oder externen Programmen durchgeführt und gespeichert wurden. Solche externe Änderungen erfährt der Editor nicht automatisch.

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04.03

User Archives

Exportieren (Menü-Projekt) Mit diesem Menübefehl können Sie Anwenderarchiv - und Sichtstrukturen (CSDaten) des geöffneten WinCC Projekts exportieren.

Wenn Sie den Exportieren-Befehl aus dem Menü "Projekt" anklicken öffnet sich ein Dialog, in dem die im geöffneten WinCC Projekt angelegten Anwenderarchive und Sichten zur Auswahl angeboten werden. Einfach- und Mehrfachselektion sind hierbei möglich. Im Bereich Dateiauswahl wird automatisch der Projektpfad des geöffneten Projektes und ein Dateiname aus dem Projektnamen und der Dateierweiterung "uap" voreingestellt. Wenn Sie den Button für die Dateiauswahl betätigen, dann öffnet sich ein Auswahldialog, indem Sie einen frei wählbaren Speicherort einstellen können. Haben Sie den Speicherort festgelegt, so wird nach dem Betätigen der Schaltfläche "Exportieren" der Export durchgeführt. Schließen Sie den Dialog nach dem Export der gewählten Anwenderarchive und Sichten. Hinweis Um Runtime Daten zu exportieren, müssen Sie den Menübefehl "Exportieren" im Menü "Runtime Daten" verwenden.

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User Archives

04.03

Importieren (Menü-Projekt) Mit diesem Menübefehl können Sie Anwenderarchiv - und Sichtstrukturen (CSDaten) in das geöffnete WinCC Projekt importieren.

Um Anwenderarchive und Sichten importieren zu können, müssen in dem zu importierenden Projekt die entsprechenden Anwenderarchive bzw. Sichten zuerst exportiert werden, um eine uap-Datei zu erzeugen. Um den Import zu starten, klicken Sie im Menü "Projekt" auf den Befehl "Importieren". Es öffnet sich ein Dialog, zur Auswahl der zu importierenden Anwenderarchive und Sichten. Einfachund Mehrfachselektion sind hierbei möglich. Im Bereich Dateiauswahl wird automatisch der Projektpfad des geöffneten Projektes und ein Dateiname, bestehend aus dem Projektnamen und der Dateierweiterung "uap", voreingestellt. Wenn Sie den Button für die Dateiauswahl betätigen öffnet sich ein Auswahldialog, in dem Sie die zu importierende Datei auswählen können. Haben Sie die Datei ausgewählt, so wird nach dem Betätigen der Schaltfläche "Importieren" der Import durchgeführt. Schließen Sie den Dialog nach dem Import der gewählten Anwenderarchive und Sichten.

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04.03

User Archives

Um die Konsistenz der Strukturdaten zu erhalten wird eine Sicht immer zusammen mit den verbundenen Archiven exportiert und beim Import auch wieder zusammen mit dieser Sicht importiert. Bestehende, gleichnamige Archive dürfen bei einem Import nicht überschrieben werden. Wollen Sie die Archivnamen beibehalten, so müssen vor dem Import die im Projekt bestehenden, gleichnamigen Archive gelöscht werden. Vorhandene Runtime Daten müssen vorher gesichert werden, da sie beim Löschen der Archive ebenfalls gelöscht werden. Hinweis Um Runtime Daten zu importieren, müssen Sie den Menübefehl "Importieren" im Menü "Runtime Daten" verwenden.

Prüfen Dieser Menübefehl ermöglicht es Ihnen, zu prüfen, ob die im Editor User Archives referenzierten Variablen im WinCC Explorer existieren. Wird kein Fehler erkannt, dann erhalten Sie die Meldung: "Bei der Überprüfung wurden keine Fehler gefunden". Tritt ein Fehler auf, dann erhalten Sie die folgende Fehlermeldung.

Es wird das Anwenderarchiv , das betroffene Feld und die im Variablenhaushalt fehlende Variable ausgegeben. Hinweis Strukturvariablen werden mit dieser Funktion nicht überprüft.

Runtime Daten Dieser Menübefehl ermöglicht es Ihnen, Online-Daten im Tabellenfenster zu bearbeiten. Ein Haken im Menü zeigt an, dass der "Runtime Daten" Zustand aktiv ist.

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User Archives

04.03

Optionen Mit diesem Menübefehl kann festgelegt werden, wie das Anlegen von Anwenderarchiven und Sichten erfolgen soll. Folgende Dialogbox erscheint nach klicken auf dieses Menü:

Anwenderarchive in Schleifen anlegen: Wenn diese Option aktiv ist, erscheint nach der Eingabe eines Anwenderarchives und dessen Felder automatisch die Dialogbox zur Eingabe weiterer Anwenderarchive.

Felder in Schleifen anlegen: Wenn diese Option aktiv ist, erscheint nach der Eingabe eines AnwenderarchivDatenfeldes automatisch die Dialogbox zur Eingabe weiterer Datenfelder.

Sichten in Schleifen anlegen: Wenn diese Option aktiv ist, erscheint nach der Eingabe einer Sicht und deren Spalten automatisch die Dialogbox zur Eingabe weiterer Sichten.

Spalten einer Sicht in Schleifen anlegen: Wenn diese Option aktiv ist, erscheint nach der Eingabe von Spalten einer Sicht automatisch die Dialogbox zur Eingabe weiterer Spalten.

Teilen Dieser Menübefehl dient der Größenveränderung der drei Teilfenster des Editors User Archives.

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04.03

User Archives

Importieren (Menü-Runtime Daten) Mit diesem Menübefehl werden die Datensätze (Runtime Daten) in das ausgewählte Anwenderarchiv importiert. In der Importdatei sind keine Informationen über Datentyp und Anzahl der Spalten enthalten. Daher muss der Aufbau von Importdaten und Zielarchiv übereinstimmen oder der Import erfolgt in das Anwenderarchiv, aus dem die Daten vorher exportiert wurden. Beim Export werden in den Exportdaten Datensatz-IDs eingetragen, um beim Import eine eindeutige Zuordnung der importierten Daten zu ermöglichen. Stellt WinCC beim Import fest, dass eine zu importierende ID im Anwenderarchiv bereits besteht, so erfolgt eine Fehlermeldung und ein Eintrag in die Log-Datei "UALogFile.txt" mit Angabe der betroffenen ID. Die Daten mit einer neuen Datensatz-ID werden als neue Datensätze im Anwenderarchiv hinzugefügt. Hinweis Sollen Daten importiert werden, die aus dem aktuellen Anwenderarchiv stammen, ausserhalb von WinCC editiert wurden und nun die bestehenden Archivdaten überschreiben sollen, dann müssen zuerst alle Datensätze des Archives gelöscht werden. Ansonsten erfolgen beim Import Fehlermeldungen wegen gleicher Datensatz-IDs. Um Strukturen von Anwenderarchiv - und Sichtstrukturen zu importieren, müssen Sie den Menübefehl "Importieren" im Menü "Projekt" verwenden. Der Menüpunkt ist deaktiviert, wenn die Funktion "Runtime Daten" aktiviert ist (Menü "Bearbeiten").

Im Feld "Dateiauswahl" geben Sie die Pfad- und Dateiangabe des zu importierenden Anwenderarchivs an. Die Schaltfläche "..." unterstützt Sie bei der Dateiauswahl. Der Dateipfad wird automatisch auf den Ordner "ua" im Projektpfad des aktiven Anwenderarchivs voreingestellt.

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User Archives

04.03

Im Feld "Dateiformat" können Sie das Dateiformat des einzulesenden Anwenderarchivs auswählen. Mit der Schaltfläche "Optionen" können Sie das gewünschte Trennungszeichen vorgeben. Das Default-Trennungszeichen ist das Semikolon ";".

Im Feld "Archivauswahl" wählen Sie eines der Anwenderarchive des aktuellen Projekts als Zielarchiv aus. Nach der Auswahl wird die Schaltfläche "Import" aktiviert. Nach Betätigen der Schaltfläche "Import" wird der Import vorgenommen. Hinweis Bei einem Client-Server Projekt ist folgendes zu beachten: Existiert auf dem Server ein Anwenderarchiv z.B. unter "c:\Projekte\Test\UA", so wird es unter dieser Pfadangabe freigegeben. Der Client mapped die Freigabe seinerseits über ein Netzlaufwerk z.B. "I:\Test\UA". Der Standardpfad des Anwenderarchives ist demnach auf dem Client "I:\Test\UA". Dieses Verzeichnis existiert aber auf dem Server nicht unter dieser Bezeichnung. Wollen Sie dieses Anwenderarchiv auf dem Client importieren, so müssen Sie auf dem Client den Standardpfad ändern, in unserem Beispiel auf "C:\Projekte\Test\UA".

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04.03

User Archives

Exportieren (Menü-Runtime Daten)

Mit diesem Menübefehl werden die Datensätze (Runtime Daten) des ausgewählten Anwenderarchivs exportiert. Die exportierten Daten können in einem anderen Anwenderprogramm z.B. MS-Excel bearbeitet und danach wieder in das Anwenderarchiv importiert werden. Hinweis Der Menüpunkt ist deaktiviert, wenn die Funktion "Runtime Daten" aktiviert ist (Menü "Bearbeiten"). Um Strukturen von Anwenderarchiv - und Sichtstrukturen zu exportieren, müssen Sie den Menübefehl "Exportieren" im Menü "Projekt" verwenden. Ab WinCC V5.1 werden die Spaltenüberschriften mitexportiert und dürfen nicht verändert werden.

Im Feld "Dateiauswahl" geben Sie die Pfad- und Dateiangabe des zu exportierenden Anwenderarchivs an. Die Schaltfläche "..." unterstützt Sie bei der Dateiauswahl. Der Dateipfad wird automatisch auf den Ordner "ua" im Projektpfad des aktiven Anwenderarchivs voreingestellt.

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User Archives

04.03

Im Feld "Dateiformat" können Sie auswählen, in welchem Dateiformat das Anwenderarchiv exportiert wird . Mit der Schaltfläche "Optionen" können Sie das gewünschte Trennungszeichen vorgeben. Das Default-Trennungszeichen ist das Semikolon ";".

Im Feld "Archivauswahl" können Sie eines der Anwenderarchive des aktuellen Projekts als Zielarchiv auswählen. Nach der Auswahl wird die Schaltfläche "Export" aktiviert.

Im Bereich "Filter" können Sie bei Bedarf einen Filter für den Export des Anwenderarchivs vorgeben. Im Feld "Filter auf Feld" geben Sie das Feld an, worauf sich der Filter beziehen soll. In den Feldern "von... bis" geben Sie den Wertebereich an, welcher den Filter passieren soll. Nach Aktivieren der Optionschaltfläche "SQL-Ausdruck" können Sie im Eingabefeld darunter einen Filterausdruck in der SQL-Sprache eingeben. Weiteres zu SQL-Ausdrücken erfahren Sie im Anhang.

Nach Betätigen der Schaltfläche "Export" wird der Export vorgenommen.

Beim Export werden in der Exportdatei Datensatz-IDs eingetragen, um beim Import eine eindeutige Zuordnung der importierten Daten zu ermöglichen. Hinweis Bei einem Client-Server Projekt ist folgendes zu beachten: Existiert auf dem Server ein Anwenderarchiv z.B. unter "c:\Projekte\Test\UA", so wird es unter dieser Pfadangabe freigegeben. Der Client mapped die Freigabe seinerseits über ein Netzlaufwerk z.B. "I:\Test\UA". Der Standardpfad des Anwenderarchives ist demnach auf dem Client "I:\Test\UA". Dieses Verzeichnis existiert aber auf dem Server nicht unter dieser Bezeichnung. Wollen Sie Anwenderarchivdaten auf den Server exportieren, so müssen Sie auf dem Client den Standardpfad ändern, in unserem Beispiel auf "C:\Projekte\Test\UA".

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04.03

1.2.1.2

User Archives

Die Symbolleiste Der Editor User Archives kann durch direkte Mausklicks auf seine Symbolleiste bedient werden. Die einzelnen Symbole der Symbolleiste werden im folgenden in alphabetischer Reihenfolge beschrieben.

Symbol

Beschreibung Blättern Eigenschaften Export Hilfe Import Löschen Neu Runtime Daten Speichern Wiederherstellung

Blättern Die "Blättern"-Symbole ermöglichen ein einfaches Blättern im Anwenderarchiv im Runtime.

Eigenschaften Mit dem "Eigenschafts"-Symbol können die Eigenschaften der Anwenderarchive oder Datenfelder editiert werden. Ein Klick mit der rechten Maustaste auf ein Anwenderarchiv oder Datenfeld ermöglicht ebenfalls die Editierung der Eigenschaften eines Anwenderarchivs oder Datenfelds. Im Runtime können Sie Sich bei aktiviertem "Eigenschaften"-Symbol während des Editierens der Datenfelder mit den Cursor-Steuerungstasten durch die Tabelle bewegen, die Felder können hierbei sofort editiert werden. Die Schaltfläche "Eigenschaften" wird erst nach der Anwahl eines Datenfeldes aktivierbar.

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User Archives

04.03

Löschen Mit dem "Löschen"-Symbol können Anwenderarchive oder Datenfelder gelöscht werden. Ein Klick mit der rechten Maustaste auf ein Anwenderarchiv oder Datenfeld ermöglicht ebenfalls ein Löschen eines Archivs oder Datenfelds. Außerdem ist es möglich ein Anwenderarchiv oder Datenfeld anzuklicken und danach die "Löschen"-Taste zu drücken.

Neu Mit dem "Neu"-Symbol können Anwenderarchive oder Datenfelder neu eingerichtet werden. Ein Klick mit der rechten Maustaste in einem der oberen Fenster ermöglicht ebenfalls die Neueinrichtung eines Anwenderarchivs.

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04.03

1.2.1.3

User Archives

Das Tabellenfenster

Mit dem Menüpunkt "Bearbeiten -Runtime Daten" oder mit der entsprechenden Schaltfläche können Sie das Tabellenfeld ein- oder ausschalten. Mit einem Doppelklick auf eines der Felder wird die Dateneingabe ermöglicht. Dies wird durch den Textcursor gekennzeichnet. Im Runtime können Sie Sich bei aktiviertem "Eigenschaften"-Symbol während des Editierens der Datenfelder mit den CursorSteuerungstasten durch die Tabelle bewegen, die Felder können hierbei sofort editiert werden. Die Schaltfläche "Eigenschaften" wird erst nach der Anwahl eines Datenfeldes aktivierbar. Die Editierfunktionen stehen im Tabellenfeld auch über ein Kontextmenü zur Verfügung. Um Datensätze in ein externes Programm zu kopieren, markieren Sie die gewünschten Tabellenzeilen und kopieren diese mit der Tastenkombination "Strg" + "c" in die Zwischenablage. Das Einfügen in das externe Programm erfolgt mit der Tastenkombination "Strg" + "v". Das Einfügen von externen Daten in das Tabellenfenster des Editors User Archives auf diese Weise ist nicht möglich. Hinweis Verändern Sie im Tabellenfeld des Editors User Archives oder in einer User Archives Control-Tabelle einen oder mehrere Werte, so müssen Sie nach Abschluss der Eingaben den Datensatz verlassen, d.h. in eine andere Tabellenzelle oder Zeile wechseln, damit der Wert in die Datenbank übernommen und in anderen Anzeigen aktualisiert wird.

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User Archives

1.2.2

04.03

Projektierung Der erste Schritt ist die Projektierung eines neuen Anwenderarchivs. Zur Projektierung stehen Wizards zur Verfügung, welche eine komfortable, bedienergeführte Vorgehensweise bieten. Folgende Projektierungsschritte sind nötig:

Projektierung von Anwenderarchiven •

Anwenderarchiv erstellen



Festlegung der Anwenderarchivfelder

Projektierung von Sichten •

Sicht erstellen



Festlegung der Datenfelder



Festlegung der Relationen

Projektierung von User Archives Table Elements

32



User Archives Table Element erstellen



Anlegen von Formularfeldern

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04.03

1.2.2.1

User Archives

Beispiel eines Anwenderarchivs Der Getränkehersteller "Sun Drink", stellt in unserem Beispiel das Colagetränk "Calif Cola" und den Orangensaft "Sunny Juice" her. Zur Abspeicherung der Rezepte für die Zutaten seiner Getränke verwendet er die User Archives von WinCC. Wenn ein Vorratsbehälter der Abfüllanlage leer ist, werden die Rezepturdaten über die Kommunikations-Kanäle von WinCC zu den AS gesendet. Die AS können dann anhand der Rezepturdaten den Vorratsbehälter neu befüllen.

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User Archives

04.03

Die User Archives werden folgendermaßen verwendet: •

Anwenderarchive: Hier befindet sich ein Anwenderarchiv für das ColaGetränk und ein Anwenderarchiv für den Orangensaft.



Sichten: Mit den Sichten werden Datenfelder der zwei Anwenderarchive zusammengefasst, in diesem Beispiel die Produktgruppe Farbstoffe.

Jedes Anwenderarchiv besteht aus Datenfeldern mit editierbaren Eigenschaften. Im Colagetränk in unserem Beispiel befinden sich in den Datenfeldern die Zutaten. Jedes Datenfeld besitzt Eigenschaften wie Name, Aliasname, Typ, Länge, Wert usw. Die Darstellung der Datenfelder und Eigenschaften im Editor User Archives erfolgt in Zeilen und Spalten. Deshalb wird anstelle von Datenfeldern auch von Zeilen und anstelle von Eigenschaften auch von Spalten gesprochen. Der Aufbau des Anwenderarchivs "Cola" sieht beispielsweise so aus:

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Anwenderarchiv Cola

Eigenschaften (Spalten)

Datenfelder (Zeilen)

Name

Alias

Typ

Länge Min. Wert

Max. Wert

Start Wert

Wasser

Wasser

Brun.5

Int

2

1000

1500

1000

Zucker

Zucker

Zmela

Int

2

120

140

130

Farbstoff 7

Farbstoff7

FS1007 Int

2

6

8

6

Koffein

Koffein

Koffein

Int

2

2

3

2

Phosphorsäure

Phosphorsaeure

PhosAc Int

2

170

190

170

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04.03

1.2.2.2 1.2.2.2.1

User Archives

Projektierung eines Anwenderarchivs Erstellung eines Anwenderarchivs

Neues Anwenderarchiv erstellen Starten Sie den Editor User Archives aus dem WinCC Explorer. •

Klicken Sie dazu auf User Archives und wählen Sie im Kontextmenü den Menüpunkt "Öffnen" aus. Es erscheint die Bedienoberfläche des Editors User Archives auf dem Bildschirm.

Hinweis Pro Anwenderarchiv können 500 Felder angelegt werden.

Die voreingestellte Option "Archive in Schleife anlegen" ermöglicht das Anlegen mehrerer Anwenderarchive nacheinander. Wenn Sie nur ein Anwenderarchiv anlegen wollen, können Sie im Menü "Bearbeiten -Optionen" diese Option deaktivieren. Zum Erstellen eines Anwenderarchivs gehen Sie nun folgendermaßen vor. 1. Klicken Sie dazu im Navigationsfenster mit der linken Maustaste auf "Archive". 2. Klicken Sie danach im Navigations- oder Datenfenster mit der rechten Maustaste. Es erscheint das im Bild unten dargestellte Kontextmenü.

3.

Wählen Sie die Option "Neues Archiv"

Es erscheint der Wizard zur Projektierung von Anwenderarchiven.

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User Archives

04.03

Festlegung allgemeiner Eigenschaften von Anwenderarchiven Sie sehen den Dialog "Allgemein", mit dem Sie ein neues Anwenderarchiv erstellen können.

Geben Sie als Anwenderarchivnamen zum Beispiel "Cola" ein. Im Feld "Alias" können Sie dem Anwenderarchiv einen zweiten Namen geben, zum Beispiel "Calif Cola", um das Anwenderarchiv zu kommentieren oder um über die Textlibrary eine Sprachumschaltung im Runtime zu realisieren. Diese Eingabe ist optional. Weitere Hinweise zur Sprachumschaltung finden Sie in der Onlinehilfe. Wenn Sie den Archivtyp "Begrenzt" angeben, können Sie im Feld "Anzahl" die maximale Anzahl von Datensätzen festlegen. Der Typ "Unbegrenzt" legt Anwenderarchive mit einer unbegrenzten Anzahl von Datensätzen an. Hinweis Schlüsselwörter (oder reservierte Wörter) der Datenbanksprache SQL dürfen nicht als Archiv- oder Feldnamen verwendet werden. Siehe dazu das Kapitel "Alphabetische Liste von SQL Schlüsselwörtern". Beim Anlegen von Datensätzen wird nicht überprüft, ob diese vollständig oder richtig sind.

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04.03

User Archives

Einstellungen zur Kommunikation In der Dialogbox "Kommunikation" können Sie die Verbindungsart zwischen Steuerung und Anwenderarchiv festlegen:

Unter dem Punkt "Art" können Sie den Kommunikationstyp angeben: •

keine: keine Kommunikation möglich



über Rohdatenvariable: Zugriff auf AS über Rohdatenvariable.



über WinCC Variable: Zugriff auf AS über WinCC-Variablen

Um eine Anbindung über Rohdatenvariablen zu erhalten, klicken Sie auf "über Rohdatenvariable". Geben Sie als Identifikation des Archives die "PLCID" an. Die "PLCID" besteht aus maximal 8 ASCII-Zeichen und ist im WinCC Projekt eindeutig. Sie bezeichnet das jeweilige Anwenderarchiv und ist Voraussetzung dafür, dass das AS die Prozessabbild-Daten wieder zum richtigen Anwenderarchiv zurückschickt. Wenn Sie "über Rohdatenvariable" gewählt haben, können Sie auf "Auswählen" klicken und dann eine Rohdatenvariable auswählen. Haben Sie die Kommunikation über WinCC Variable gewählt, dann erfolgt die Zuordnung der Variablen im Eigenschaftendialog der Anwenderarchivfelder. Hinweis Bei der Kommunikation über Rohdatenvariablen wird ein vollständiger Datensatz mit einer Rohdatenvariable verbunden. Bei Verwendung der WinCC Variablen wird mit einer Variable jeweils ein Anwenderarchivfeld verbunden. Bei der Kommunikation von Anwenderarchiven über Rohdatenvariablen dient die PLCID als eindeutiger Name des Archives. Die in der verwendeten Rohdatenvariable projektierte R_ID kann dazu nicht verwendet werden, da sie nur für die Kommunikation mit dem AS relevant ist. Außerdem können mehrere Anenderarchive über die gleiche Rohdatenvariable versorgt werden.

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User Archives

04.03

Festlegung von Steuervariablen Auf der Registerkarte "Steuervariablen" werden Steuervariablen in Form von WinCC-Variablen eingerichtet, mit denen auf Anwenderarchivfelder zugegriffen werden kann.

In den vier Eingabefeldern der Registerkarte werden WinCC-Variablen festgelegt, mit denen auf Datensatz-ID's, Auftragscodes, auf Archiv-Feld und Archivfeld-Wert zugegriffen werden kann. Neben jedem Eingabefeld befindet sich eine Schaltfläche "Auswählen" über die der Variablenauswahldialog geöffnet wird. Darin werden alle bestehenden WinCC Variablen angezeigt und können ausgewählt werden. Mit der Schaltfläche "Erzeugen..." können Sie Variablen automatisch erzeugen lassen. Damit wird eine neue Variablengruppe "@UA[Archivname]" erstellt und die erzeugten Variablen werden dort in der Form @UA[Archivname]ID, @UA[Archivname]Job etc. angelegt. Hinweis Zur Gewährleistung der Funktion müssen immer alle vier Steuervariablen eines Anwenderarchivs angegeben bzw. über den Wizard erzeugt werden. Der Datentyp der Steuervariablen darf nicht verändert werden. Bei der Neuerstellung eines Anwenderarchivs wird zur Erstellung und Ablage der Steuervariablen die Ausführung des Wizards empfohlen.

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04.03

User Archives

Mit Hilfe dieser vier Steuervariablen können Sie ein Anwenderarchiv ansteuern. Zur Ansteuerung müssen entweder die Variablen "ID" und "Auftrag" oder die Variablen "Auftrag", "Feld" und "Wert" mit den entsprechenden Werten versorgt werden. Weitere Informationen zur Steuerung des Anwenderarchivs über die Steuervariablen im Kapitel "Eigenschaften von Steuervariablen". Wenn Sie im Beispiel die Steuervariablen nicht verwenden möchten, so verlassen Sie den Dialog ohne Eingaben. Ein Beispiel zur Verwendung von Steuervariablen finden Sie im Kapitel "Beispiel zur Verwendung der Steuervariablen".

Festlegung der Rechte und Flags Der Dialog "Rechte und Flags" dient zur Festlegung der Zugriffsrechte zu den User Archives und den Einstellungen für die Ausgabe des letzten Zugriffs / Benutzers in separaten Spalten.

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User Archives

04.03

Es werden die aktuell eingestellten Berechtigungen für lesende und schreibende Zugriffe angezeigt. Zum Ändern dieser Einstellungen können Sie auf eine der Schaltflächen "Auswählen" klicken. Sie erhalten daraufhin die Dialogbox "Berechtigungen" worin Ihnen die im User Administrator eingerichteten Berechtigungen zur Auswahl angeboten werden:

Durch Aktivieren der Option "Feld - Letzter Zugriff" wird eine Spalte mit Datum und Uhrzeit des letzten Zugriffs eingerichtet. Mit der Option "Feld - Letzter Benutzer" wird eine Spalte eingerichtet, worin der Anwender aufgeführt wird, welcher zuletzt auf das Anwenderarchiv zugegriffen hat. 1. Wählen Sie eine der Berechtigungen aus 2. Selektieren Sie zum Beispiel das Feld "Letzter Benutzer". 3. Beenden Sie die Anwenderarchiverstellung mit der Taste "Fertigstellen".

Nach dem Fertigstellen des Anwenderarchivs erscheint die Abfrage "Felder hinzufügen ?". Wenn Sie mit "Ja" bestätigen, so öffnet sich der Dialog "Allgemein" zur Erstellung von Anwenderarchivfeldern. Wie Sie Anwenderarchivfelder erstellen können erfahren Sie im Kapitel "Erstellung von Anwenderarchivfeldern". Sofern Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" die Option "Archive in Schleife anlegen" aktiviert haben, erscheint nach dem Anlegen der Felder die Abfrage "Nächstes Archiv ?". Wenn Sie auf "Ja" klicken erscheint die anfängliche Dialogbox "Allgemein" zur Eingabe des nächsten Anwenderarchivs.

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04.03

User Archives

Speichern Sie schließlich das neue Anwenderarchiv durch einen Mausklick auf das Speichern-Symbol oder durch Betätigung des Menüs "Projekt - Speichern". Hinweis Änderungen an Anwenderarchiven werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen. Soll ein Anwenderarchiv über die Option "Redundancy" abgeglichen werden, so muss das Flag "Last Access" aktiviert sein.

Die Eigenschaften des Anwenderarchivs "Cola" in unserem Beispiel sind: Anwender archive

Eigenschaften

Cola

Name:

Cola

Alias:

Calif Cola

Type:

Unlimited

Max.Recs:

1

Com.Type:

Raw

PLCID: S7112

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Var.Name:

CalifVarGroup

Right read:

0

Right write:

0

Flags:

U

Pos.:

3

Last access:

03/05/98 12:54

41

User Archives

1.2.2.2.2

04.03

Erstellung von Anwenderarchivfeldern In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Datenfelder eines Anwenderarchivs angelegt werden. Die voreingestellte Option "Felder in Schleife anlegen" ermöglicht das Anlegen mehrerer Felder nacheinander. Wenn Sie nur ein Feld anlegen wollen, können Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" diese Option deaktivieren. 1. Expandieren Sie "Archive" im Navigationsfenster (klick auf "+"-Zeichen). Das neue Anwenderarchiv "Cola" wird dann im Navigationsfenster angezeigt. 2. Klicken Sie im Navigationsfenster mit der rechten Maustaste auf den Anwenderarchivnamen "Cola". Es erscheint das folgende Kontextmenü:

3. Klicken Sie auf den Menüpunkt "Neues Feld". Es erscheint daraufhin die Dialogbox "Allgemein". Hinweis Bei Änderungen von Anwenderarchivfeldern können unter folgenden Umständen Daten verloren gehen: Wenn bei bereits vorhandenen Daten eine neue Konsistenzbedingung nicht mehr erfüllt werden kann, wie zum Beispiel bei Unique, Not Null usw. Wenn ein Feldname umbenannt wurde. Wenn ein neuer Datentyp die Daten aus der Quelle nicht mehr konvertieren kann. Weitere Hinweise zum Ändern von Anwenderarchiven erhalten Sie im Kapitel "Änderungsprojektierung von Anwenderarchiven".

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04.03

User Archives

Festlegung allgemeiner Eigenschaften von Anwenderarchivfeldern In der Dialogbox "Allgemein" geben Sie das Anwenderarchivfeld vor, welches Sie erstellen wollen, sowie den Feldtyp. Beim Feldtyp "Zeichenkette" kann zusätzlich noch die Feldlänge festgelegt werden.



Im Eingabefeld "Feldname" geben Sie nun den Namen für das erste Anwenderarchivfeld ein, in unserem Beispiel die erste Rezept-Zutat "Wasser".



Im Alias-Feld können Sie dem Feld einen zweiten Namen geben um das Feld zu kommentieren oder um über die Text Library eine Sprachumschaltung für die Darstellung im Runtime zu realisieren. Diese Eingabe ist optional.

Weitere Hinweise zur Sprachumschaltung finden Sie in der Onlinehilfe.

Die eingegebenen Namen dienen der späteren Zuordnung der Felder für die tabellarische Darstellung. Im Eingabefeld "Typ" können Sie einen der folgenden Variablentypen angeben: •

Integer

vorzeichenbehafteter 32-bit Wert



Float

Gleitkommazahl 32 bit IEEE 754



Double

Gleitkommazahl 64 bit IEEE 754



Zeichenkette



Datum/ Uhrzeit

Textvariable 8-bit Zeichensatz kein spezieller Datentyp vorhanden

Hinweis Beim Variablentyp "Datum/Uhrzeit" ist das Eingabeformat für das Datum und die Zeit abhängig von den Einstellungen im Betriebssystem.

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User Archives

04.03

Festlegung der Werte In der Dialogbox "Werte" können Sie die Minimal-, Maximal- und Start-Werte eingeben.

Minimum, Maximum und Startwert Hier können in Abhängigkeit vom gewählten Datentyp entsprechende Werte gesetzt werden.

WinCC Variable Hier können Sie eine WinCC Variable einrichten, welche den Wert des Anwenderarchivfelds speichern soll. Sie können... 1. die Variable im Eingabefeld direkt eingeben 2. mit der Schaltfläche "Auswählen" eine Variable interaktiv auswählen oder neu einrichten 3. mit der Schaltfläche "Erzeugen" sich automatisch eine neue Variable erstellen lassen 4. mit der Schaltfläche "Bearbeiten" nachträglich die Eigenschaften der Variable verändern

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04.03

User Archives

Festlegungen der Rechte und Flags In der Dialogbox "Rechte und Flags" können Sie Zugriffsrechte und Attribute für die Anwenderarchivfelder festlegen.

Rechte Mit Hilfe der Schaltfläche "Auswählen" können Sie hier die Rechte für lesende und schreibende Zugriffe festlegen. Die möglichen Berechtigungen werden im User Administrator festgelegt. Die Einrichtung der Zugriffsrechte erfolgt wie im Abschnitt "Erstellung eines Anwenderarchivs".

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45

User Archives

04.03

Flags Im Bereich "Flags" können Sie für das ausgewählte Datenfeld folgende Attribute setzen: 1. "Feld muss einen Wert besitzen": Das Feld besitzt einen Wert, welcher unterschiedlich von Null sein muss. 2. "Feld muss einen eindeutigen Wert besitzen": Das Feld muss einen eindeutigen Wert besitzen, d.h. die Werte in dieser Spalte müssen sich voneinander unterscheiden. 3. "Feld soll durch Index unterstützt werden": Das Feld unterstützt einen Indexwert, wenn dies möglich ist. Dieser Index kann z.B. die Leistungsfähigkeit bei Suchbefehlen steigern. 4. Beenden Sie die Datenfeld-Eingabe über die Schaltfläche auf "Fertig stellen". Damit ist jetzt ein neues Datenfeld im Anwenderarchiv "Cola" eingerichtet. Wenn Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" die Option "Felder in Schleife anlegen" aktiviert haben, erscheint die Abfrage "Nächstes Feld ?". Wenn Sie auf "Ja" klicken erscheint die erste Dialogbox "Allgemein" zur Eingabe des nächsten Felds. 5. Speichern Sie schließlich das neue User Archive Hinweis Änderungen an Anwenderarchiven werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen.

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04.03

1.2.2.2.3

User Archives

Eigenschaften von Anwenderarchiven

Um die Eigenschaften eines Anwenderarchivs editieren zu können... •

Klicken Sie im Navigationsfenster mit der rechten Maustaste auf eines der Anwenderarchive, z.B. "Cola" (Archive erst expandieren).



Wählen Sie im Kontextmenü "Eigenschaften" aus.

Sie erhalten dann den Dialog "Eigenschaften von Archiv", in dem Sie die Eigenschaften verändern können. Die Registerkarten "Allgemein", "Kommunikation", "Flags" und "Berechtigung auswählen" sind im Kapitel "Anwenderarchiv erstellen" beschrieben. Die zusätzliche Registerkarte "Reihenfolge" dient zur Festlegung der Reihenfolge der Anwenderarchive:

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User Archives

04.03

Die Registerkarte "Reihenfolge" Die Registerkarte "Reihenfolge" dient zur Festlegung der Reihenfolge der Anwenderarchive.

Wählen Sie eines oder mehrere Anwenderarchive und verschieben Sie deren Position mit den Tasten "Auf" und "Ab". Bestätigen Sie die Eingaben mit "OK". Speichern Sie schließlich das Anwenderarchiv durch einen Mausklick auf das Speichern-Symbol oder durch Betätigung des Menüs "Projekt - Speichern". Die Reihenfolge der Anwenderarchive wird dann im Editor User Archives in der Spalte "Pos." ausgegeben. Hinweis Änderungen an Anwenderarchiven werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen.

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04.03

1.2.2.2.4

User Archives

Eigenschaften von Anwenderarchivfeldern Um die Eigenschaften der Datenfelder editieren zu können... •

Klicken Sie im Navigationsfenster auf eines der Anwenderarchive, z.B. "Cola" (Archive erst expandieren).



Im Datenfenster des Editors User Archives sollten jetzt die Datenfelder des Anwenderarchivs "Cola" zu sehen sein:

Um die Datenfelder eines Anwenderarchivs editieren zu können... •

Klicken Sie auf den Feldnamen "Wasser" im Datenfenster des Editors User Archives



Klicken Sie im Kontextmenü auf "Eigenschaften"

Sie erhalten dann den Dialog "Eigenschaften von Feld", in dem Sie die Eigenschaften des Datenfeldes verändern können. Die Registerkarten "Allgemein", "Werte", "Flags" und "Berechtigung auswählen", sind im Kapitel "Festlegung der Anwenderarchivfelder" beschrieben. Die zusätzliche Registerkarte "Reihenfolge" dient der Festlegung der Reihenfolge der Anwenderarchivfelder.

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49

User Archives

04.03

Registerkarte "Reihenfolge" Zur Festlegung der Reihenfolge der Datenfelder steht die Registerkarte "Reihenfolge" zur Verfügung. Die hier eingestellte Reihefolge hat Auswirkung bei der Darstellung der Daten im Tabellenfenster des Editors User Archives, im Control des Runtimebildes und bei der Vergabe der Indizes für den Zugriff über die Funktionen der WinCC Skriptsprache.

Wählen Sie eines oder mehrere Felder aus und verschieben Sie deren Position mit den Tasten "Auf" und "Ab". Bestätigen Sie die Eingaben mit "OK". Speichern Sie schließlich das Anwenderarchiv durch einen Mausklick auf das Speichern-Symbol oder durch Betätigung des Menüs "Projekt - Speichern". Die Reihenfolge der Anwenderarchivfelder wird dann im Editor User Archives in der Spalte "Pos." ausgegeben."

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04.03

User Archives

In unserem Beispiel beinhaltet das Anwenderarchiv "Cola" folgende Eigenschaften: Anwenderarchive

Datenfelder

Eigenschaften

Cola

Wasser

Name:

Wasser

Alias:

Wasser_aus_Brunnen_4

Type:

Integer

Length: Precision: Min Value:

1000

Max.Value:

1200

Start Value:

1100

Variable n...:

Zucker

Right (read):

0

Right (write):

0

Flags:

NN

P...:

3

Last access:

03/05/98 12:54

Name Alias ....

Farbstoff7

Name Alias ....

Koffein

Name Alias ....

Phosphorsaeure

Name Alias ....

Speichern Sie schließlich das Anwenderarchiv. Hinweis Änderungen an Anwenderarchiven werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen.

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51

User Archives

1.2.2.2.5

04.03

Eigenschaften von Steuervariablen Über die Eigenschaftsdialoge der Anwenderarchive und Anwenderarchivfelder können Sie die Eigenschaften der Steuervariablen editieren. Klicken Sie dafür in der jeweiligen Registerkarte auf die Schaltfläche "Bearbeiten". Es erscheint der Dialog "Eigenschaften Variable", wo Sie die Eigenschaften der Variablen kontrollieren und gegebenenfalls ändern können. Datentypen der Steuervariablen Datentyp für @UA_Cola_ID

Vorzeichenbehafteter 32-Bit Wert

Datentyp für @UA_Cola_Job

Vorzeichenbehafteter 32-Bit Wert

Datentyp für @UA_Cola_Field

Textvariable 8 Bit

Datentyp für @UA_Cola_Value

Textvariable 8 Bit

Hinweis Der Datentyp der Steuervariablen darf nicht verändert werden. Mit Hilfe dieser vier Steuervariablen können Sie ein Anwenderarchiv ansteuern. Zur Ansteuerung müssen entweder die Variablen "ID" und "Job" oder die Variablen "Job", "Feld" und "Wert" mit den entsprechenden Werten versorgt werden. Funktion der Steuervariablen

52

ID

Die Kennung (entspricht der Datensatznummer) des Anwenderarchivs

Auftrag

Es sind drei Aufträge möglich: Lesen, Schreiben und Löschen: Lesen = 6 Schreiben =7 Löschen =8 Nach Ausführung des Auftrags steht in dieser Steuervariablen eine Fehlerkennung: Kein Fehler =0 Fehler = -1

Feld

Das Archivfeld

Wert

Der Archivfeldwert

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04.03

User Archives

Weitere Wertekombinationen der Steuervariablen "ID" und "Auftrag" ID

Auftrag = 6

Auftrag = 7

Auftrag = 8

-1

Datensatz anhängen

-

Datensatz mit der kleinsten ID löschen

-6

Datensatz mit der kleinsten ID lesen

Datensatz mit der Datensatz mit der kleinsten ID schreiben kleinsten ID löschen

-9

Datensatz mit der größten ID lesen

Datensatz mit der größten ID schreiben

Datensatz mit der größten ID löschen

Die Steuervariablen bieten zwei Methoden, um auf Anwenderarchive zuzugreifen: 1. Durch die Eingabe der Steuervariablen "ID" und "Auftrag" können gezielt Werte in einen Datensatz geschrieben bzw. ausgelesen oder gelöscht werden. 2. Anstelle der Steuervariablen "ID" können die Steuervariablen "Feld" und "Wert" eingesetzt werden, um einen Datensatz zu suchen. Mit der Steuervariable "Auftrag" kann der auf diese Weise ausgewählte Datensatz geschrieben bzw. ausgelesen oder gelöscht werden. Diese Art der Datenselektion kann angewendet werden, wenn z.B. Datensätze aus der Tabelle gelöscht und am Tabellenende wieder angehängt werden müssen. Das Feld "Wert" muss eindeutig sein, andernfalls wird der erste Datensatz verwendet auf den die Bedingung Wert im Feld zutrifft. Hinweis Zur Gewährleistung der Funktion müssen immer alle vier Steuervariablen eines Anwenderarchivs angegeben bzw. über den Wizard erzeugt werden. Bei der Neuerstellung eines Anwenderarchivs wird zur Erstellung und Ablage der Steuervariablen die Ausführung des Wizards empfohlen. Wie die Steuervariablen versorgt werden können entnehmen Sie bitte dem Beispiel zur Verwendung der Steuervariablen.

Beispiel zur Verwendung der Steuervariablen: Um in dem Beispiel mit den Steuervariablen arbeiten zu können müssen Sie die folgenden Schritte ausführen: Im Editor User Archives 1. Erstellen Sie ein Anwenderarchiv (in unserem Beispiel das Anwenderarchiv "Cola"). Bei der Erstellung des Anwenderarchivs mit Hilfe des Wizard, geben Sie bitte die unten aufgeführten Einstellungen ein. Wurde das Projekt "Cola" bereits erstellt, dann können Sie die Einstellungen über die Eigenschaften des Anwenderarchivs überprüfen und gegebenenfalls ändern. Eigenschaften des Anwenderarchivs "Cola" Anwenderarchivtyp

"Unbegrenzt"

Kommunikation

über WinCC Variablen

Steuervariablen

erzeugen

Variablengruppe

"@UA_Cola"

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User Archives

04.03

Eigenschaften des Anwenderarchivs "Cola" Datentyp für @UA_Cola_ID

Vorzeichenbehafteter 32-Bit Wert

Datentyp für @UA_Cola_Job

Vorzeichenbehafteter 32-Bit Wert

Datentyp für @UA_Cola_Field

Textvariable 8 Bit

Datentyp für @UA_Cola_Value

Textvariable 8 Bit

2. Legen Sie im Anwenderarchiv die Datenfelder "Wasser", "Zucker", "Farbstoff 7", "Koffein" und "Phosphorsaeure" an (Typ Integer). 3. Legen Sie ein Datenfeld "Rezepte" an (Typ String).

Im Graphics Designer 1. Öffnen Sie ein neues Bild und erstellen Sie ein WinCC User Archives Table Element. Mit einem Doppelklick der linken Maustaste öffnen Sie die Dialogbox "Eigenschaften von WinCC User ArchivesTable Element".

Im Bereich "Quelle" der Registerkarte "Allgemein" aktivieren Sie "Archive" und wählen im Auswahlfeld das Anwenderarchiv "Cola". Im Feld "Bearbeiten" deaktivieren Sie die Checkbox "Nur lesen". Aktivieren Sie die Zugriffsarten "Einfügen", "Ändern" und "Löschen". Die übrigen Einstellungen können unverändert übernommen werden. Haben Sie bereits ein User Archives Table Element erstellt, so können Sie die Einstellungen über den Eigenschaftendialog überprüfen und gegebenenfalls ändern.

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04.03

User Archives

2. Legen Sie für die vier Steuervariablen je ein EA-Feld an und wählen Sie die folgenden Einstellungen: Steuervariable

Datenformat

Ausgabeformat

@UA_Cola_ID

Dezimal

0999

@UA_Cola_Job

Dezimal

s9

@UA_Cola_Field

String

*

@UA_Cola_Value

String

*

Wählen Sie für jede Variable die Objekteigenschaft "Aktualisierung bei Änderung". 3. Legen Sie für jedes projektierte Datenfeld (Wasser, Zucker etc.) ein EA-Feld an und verbinden Sie diese mit den zugehörigen Variablen (z.B. das EA-Feld für "Wasser" mit der Prozessvariablen "@UA_Cola_Wasser"). Wählen Sie für jede Variable die Objekteigenschaft "Aktualisierung bei Änderung".

Hinweis Weitere Informationen zur Projektierung von EA-Feldern finden Sie in der Dokumentation des Graphics Designer.

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55

User Archives

04.03

Legen Sie zu jedem projektierten EA-Feld ein Textfeld für die Beschriftung an, damit Sie im Runtime die einzelnen Felder zuordnen können. Speichern Sie die gemachten Eingaben und aktivieren Sie WinCC Runtime. Geben Sie nun in dem Tabellenfenster fünf Datensätze ein. Geben Sie im Datensatz mit der ID 2 in der Spalte Rezepte "Cola" ein und im vierten Datensatz "Cola Light" ein.

Vorgehensweise zur Durchführung der möglichen Aktionen im Einzelnen. 1. Selektieren eines Datensatzes mit der ID und schreiben der Werte des Datensatzes: Geben Sie in das EA-Feld "ID" die ID "3" ein und in das EA-Feld "Auftrag" eine 7 (schreiben) ein. Jetzt werden in den EA-Feldern der Prozessvariablen die Werte des Datensatzes "3" ausgegeben. War die Aktion erfolgreich, so wird im EA-Feld "Auftrag" die Fehlernummer "0" angezeigt. Im Fehlerfall wird die Fehlernummer "-1" ausgegeben. Die Steuervariablen "Feld" und "Wert" werden nicht benötigt. Hinweis Durch Eingabe der ID "-1" und den Auftrag "6" werden die aktuellen Inhalte der Prozessvariablen in die Tabelle eingelesen. Die neuen Werte werden an das Tabellenende angehängt, die ID's der Datensätze werden fortlaufend hochgezählt. weitere Kombinationen der Werte der Steuervariablen "ID" und "Auftrag" unter dem Kapitel "Eigenschaften von Steuervariablen" .

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04.03

User Archives

2. Selektieren eines Datensatzes mit der ID und lesen der Werte des Datensatzes: Ändern Sie die Werte in den EA-Feldern der Prozessvariablen und geben Sie im Feld "ID" eine "5" ein. Im EA-Feld "Auftrag" geben Sie eine "6" (lesen) ein. Die geänderten Werte der Prozessvariablen werden nun in den Datensatz "5" geschrieben. Die vorher in diesem Datensatz enthaltenen Werte werden überschrieben. Die Steuervariablen "Feld" und "Wert" werden nicht benötigt. 3. Selektieren eines Datensatzes mit den Steuervariablen "Feld" und "Wert": Geben Sie im EA-Feld "Feld" das Wort "Rezepte" ein und in das EA-Feld "Wert" schreiben Sie "Cola Light" (Eingabe in Hochkommas eingeschlossen). Geben Sie im EA-Feld "Auftrag" eine 7 (schreiben) ein. Der Datensatz "Cola Light" wird nun geschrieben, die Werte des Datensatzes werden in den EA-Feldern der Prozessvariablen ausgegeben. Die Steuervariable "ID" wird nicht benötigt und muss daher auf 0 gesetzt werden. Hinweis Dem Feld, welches mit der Steuervariablen "Wert" referenziert wird, muss im Dialog "Rechte und Flags" das Flag "Feld muss einen eindeutigen Wert besitzen" zugewiesen werden. Eine eindeutige Zuordnung des Datensatzes zu dem Wert im Feld ist sonst nicht möglich. Bei der Eingabe von Text im EA-Feld "Wert" ist dieser in Hochkommas einzuschließen (z.B. 'Cola Light').

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57

User Archives

1.2.2.3

04.03

Änderungsprojektierung von Anwenderarchiven Soll ein bestehendes Anwenderarchiv geändert oder erweitert werden, dann können unter Umständen bereits vorhandene Daten in der Datenbanktabelle verloren gehen. Insbesondere bei Änderung der Struktur einer Datenbanktabelle oder durch die Änderung der Eigenschaften eines Feldes können die Konsistenzbedingungen für die Datenbank nicht mehr erfüllt werden.

Um den Verlust von Daten zu vermeiden, empfiehlt sich folgendes Vorgehen: 1. Deaktivieren Sie das Runtime, öffnen Sie das Anwenderarchiv im User Archives Editor und führen Sie die gewünschten Änderungen durch. Speichern Sie das Archiv erst, wenn die Änderungen vollständig eingebracht sind (kein Zwischenspeichern). 2. Betätigen Sie nach dem Speichern die Schaltfläche "Runtimedaten bearbeiten". In der sich öffnenden Tabelle sehen Sie, ob die bestehenden Daten im Anwenderarchiv noch vorhanden sind. 3. Sind die Daten noch vorhanden, dann können Sie das Archiv verwenden oder weitere Änderungen durchführen. Prüfen Sie bei Änderungen nach jedem Speichervorgang, ob die Daten noch vorhanden sind. 4. Sind nach einer Änderung die Daten nicht mehr vorhanden, dann machen Sie zuerst alle vorgenommenen Änderungen im Archiv rückgängig ohne anschließend zu speichern. Markieren Sie nun das Archiv im User Archives Editor und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl "Rt-Daten Wiederherstellen". Damit werden die vorherigen Runtimedaten wieder in die Tabelle geschrieben. Speichern Sie anschließend das Archiv und kontrollieren Sie, ob die Daten wieder in das Archiv geschrieben wurden.

Hinweis Prüfen Sie nach jedem Speichervorgang, ob die Runtimedaten noch vorhanden sind. Haben Sie einen ersten Änderungsschritt gespeichert und dabei die Daten bereits verloren und speichern im Anschluss daran eine zweite Änderung, so sind die Daten endgültig verloren. Wurde nach einer Änderung das Runtime gestartet und dann erst der Datenverlust festgestellt, dann können die Daten trotzdem wie oben beschrieben über den Befehl "Rt-Daten Wiederherstellen" in die Tabelle zurückgeschrieben werden. Auch wenn der Editor User Archives geschlossen oder WinCC beendet wurde können die Daten wiederhergestellt werden. Maßgeblich ist in diesem Zusammenhang nur die einmalige Speicherung einer Änderung. Bei umfangreicheren Änderungen an einem Anwenderarchiv empfiehlt es sich die vorhandenen Daten vorher zu exportieren um einem Datenverlust vorzubeugen. Die Daten können dann durch Anpassen der exportierten Datentabelle gezielt in das geänderte Archiv zurückgeschrieben werden.

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04.03

1.2.2.4

1.2.2.4.1

User Archives

Projektierung von Sichten

Erstellung von Sichten Die voreingestellte Option "Sichten in Schleife anlegen" ermöglicht das Anlegen mehrerer Sichten nacheinander. Wenn Sie nur eine Sicht anlegen wollen, können Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" diese Option deaktivieren. Um eine neue Sicht zu erstellen, können Sie folgendermaßen vorgehen: 1. Klicken Sie im Navigationsfenster mit der linken Maustaste auf "Sichten".

2. Klicken Sie danach mit der rechten Maustaste im Navigations- oder im Datenfenster. Es erscheint das im Bild unten dargestellte Kontextmenü.

3. Wählen Sie die Option "Neue Sicht" Es wird nun der Wizard zur Projektierung der Sichten gestartet. Sie sehen den Dialog "Allgemein", mit dem Sie eine neue Sicht erstellen können.

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59

User Archives

04.03

Geben Sie als Sichtnamen zum Beispiel "Farbstoffe" ein. Im Feld "Alias" können Sie der Sicht einen zweiten Namen geben, zum Beispiel "Farbstoffe in Cola und Juices", um die Sicht zu kommentieren oder um über die Textlibrary eine Sprachumschaltung im Runtime zu realisieren. Diese Eingabe ist optional. Weitere Hinweise zur Sprachumschaltung finden Sie in der Onlinehilfe.

Beenden Sie die Erstellung der Sicht über die Schaltfläche "Fertig stellen".

Nach dem Fertigstellen der Sicht erscheint die Abfrage "Spalten hinzufügen ?". Wenn Sie mit "Ja" bestätigen, so öffnet sich der Dialog "Allgemein" zur Erstellung von Spalten einer Sicht. Wie Sie Spalten in einer Sicht erstellen können erfahren Sie im Kapitel "Erstellung von Spalten einer Sicht".

60

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04.03

User Archives

Haben Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" die Option "Sichten in Schleife anlegen" aktiviert, so erscheint nach dem Erstellen der Spalten einer Sicht die Abfrage "Nächste Sicht ?". Wenn Sie auf "Ja" klicken erscheint die anfängliche Dialogbox "Allgemein" zur Eingabe der nächsten Sicht.

Speichern Sie nach der Fertigstellung die Sichten. Hinweis Änderungen an Sichten werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen.

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User Archives

1.2.2.4.2

04.03

Erstellung von Spalten einer Sicht Die voreingestellte Option "Spalten einer Sicht in Schleife anlegen" ermöglicht das Anlegen mehrerer Spalten nacheinander. Wenn Sie nur eine Spalte einer Sicht anlegen wollen, können Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" diese Option deaktivieren. 1. Expandieren Sie "Sichten" im Navigations-Fenster. Die neue Sicht, zum Beispiel, "Farbstoffe" wird dann im Navigationsfenster angezeigt. 2. Klicken Sie im Navigationsfenster mit der rechten Maustaste auf die Sicht "Farbstoffe". Es erscheint das folgende Kontextmenü:

3. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Neue Spalte".

Es erscheint daraufhin die Dialogbox "Allgemein"

Allgemeine Eigenschaften von Spalten einer Sicht

In der Dialogbox "Allgemein" können Sie aus Anwenderarchiven Felder auswählen, diese als Spalten Ihrer angelegten Sicht deklarieren und mit einem eigenen Namen versehen.

62

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04.03

User Archives



Im Auswahldialog "Archiv" können Sie eines der eingerichteten Anwenderarchive auswählen. Lassen Sie beispielsweise die Einstellung "Cola" unverändert.



Im Auswahldialog "Feld" wählen Sie eines der Felder aus dem Anwenderarchiv Cola aus. Lassen Sie beispielsweise die Einstellung "Farbstoff 7" unverändert. Wechseln Sie für weitere Eingaben mit der TAB-Taste oder durch einen Mausklick in das nächste Feld.



Klicken Sie in das Feld "Spaltenname", so wird der Eintrag aus dem Feld "Feld" übernommen. Sie können den Spaltennamen auch frei wählen, allerdings muss dieser Name innerhalb der Sicht eindeutig sein. Übernehmen Sie für das Beispiel den Namen "Farbstoffe".

Im Alias-Feld können Sie der Spalte einen zweiten Namen geben um die Spalte zu kommentieren oder um über die Textlibrary eine Sprachumschaltung im Runtime zu realisieren. Diese Eingabe ist optional. Weitere Hinweise zur Sprachumschaltung finden Sie in der Onlinehilfe. Nachdem Sie auf "Fertigstellen" geklickt haben, wird das projektierte Datenfeld eingerichtet:

Der Getränkehersteller in unserem Beispiel legt beispielsweise eine Sicht "Farbstoffe" an, indem er die Datenfelder "Farbstoff 7" und "Farbstoff16" aus den Anwenderarchiven "Cola" und "Juice" zusammenfasst: Haben Sie im Menü "Bearbeiten - Optionen" die Option "Spalten einer Sicht in Schleife anlegen" aktiviert, so erscheint die Abfrage "Nächste Spalte ?". Wenn Sie auf "Ja" klicken erscheint die anfängliche Dialogbox "Allgemein" zur Eingabe der nächsten Spalte. Speichern Sie schließlich das Feld der Sicht. Hinweis Änderungen an Sichten werden erst durch "Speichern" in die Datenbank übernommen.

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63

User Archives

1.2.2.4.3

04.03

Eigenschaften von Sichten Um die Eigenschaften einer Sicht editieren zu können 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der Sichten im Editor User Archives 2. Im Kontextmenü wählen Sie "Eigenschaften" aus. daraufhin erscheint der Dialog "Eigenschaften von Sicht".

Allgemeine Eigenschaften von Sichten In der Registerkarte "Allgemein" werden die Eigenschaften der gewählten Sicht angezeigt.

Im Feld "Sichtname" können Sie den Namen der Sicht und im Feld "Alias" den Aliasnamen ändern. In diesem Dialog werden auch das Datum und die Uhrzeit der letzten Änderung angezeigt.

64

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04.03

User Archives

Festlegung der Relationen von Sichten In der Registerkarte "Relation" können Sie einen Zusammenhang zwischen mehreren Anwenderarchiven für die Ausgabe einer Sicht herstellen. Sie können die Verknüpfungen entweder direkt in der SQL-Sprache formulieren oder interaktiv mit den vorgegebenen Relationsoperatoren festlegen. Zu beachten ist, dass die Anwenderarchivfelder, welche miteinander in Beziehung gesetzt werden, vom gleichen Variablentyp sind.

Beziehung Im Feld "Beziehung" können Sie direkt SQL-Ausdrücke eingeben. Im Anhang erfahren Sie weiteres über die SQL-Sprache.

Bedingungen In den Auswahlfeldern können Sie Bedingungen interaktiv eingeben. Dazu klicken Sie auf Felder in der linken und rechten "Feld"-Liste und bestimmen die Relation durch ein Klick auf die jeweilige Operation in der Liste "OP". Nach einem Klick auf "Hinzufügen" wird die Bedingung angenommen und diese erscheint daraufhin im Feld "Beziehung".

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65

User Archives

04.03

Funktionsweise In den gewählten Anwenderarchiven werden alle Felder die einen Zusammenhang aufweisen miteinander verknüpft. Über die festgelegte Relation werden die Feldinhalte gefiltert und das Ergebnis als Sicht im Runtime ausgegeben. Die Daten einer Sicht können auch im Runtime editiert werden, die geänderten Daten werden in das Ursprungsarchiv übernommen. Hinweis Die verknüpften Anwenderarchive müssen mindestens eine Gemeinsamkeit oder einen Zusammenhang aufweisen.

Festlegung der Reihenfolge von Sichten In der Registerkarte "Reihenfolge" legen Sie die Reihenfolge der Sichten fest.

Wählen Sie eine oder mehrere Sichten und verschieben Sie deren Position mit den Tasten "Auf" und "Ab". Bestätigen Sie die Eingaben mit "OK". Speichern Sie schließlich die Sichten durch einen Mausklick auf das Speichern-Symbol oder durch Betätigung des Menüs "Projekt - Speichern". Die Reihenfolge der Sichten wird dann im Editor User Archives in der Spalte "Pos." ausgegeben

66

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04.03

1.2.2.4.4

User Archives

Eigenschaften von Spalten einer Sicht Um die Eigenschaften der Spalten einer Sicht zu bearbeiten, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine der Spalten einer Sicht im Editor User Archives 2. Im Kontextmenü wählen Sie "Eigenschaften" aus. Daraufhin erscheint die Dialogbox "Eigenschaften von Spalte":

Die Registerkarte "Allgemein" beinhaltet die gleichen Felder wie beim Einrichten einer neuen Sicht-Spalte. Das Datum und die Uhrzeit der letzten Änderung wird im Feld "Geändert" angezeigt.

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67

User Archives

04.03

Festlegung der Reihenfolge von Spalten einer Sicht In der Registerkarte "Reihenfolge" legen Sie die Reihenfolge der Spalten einer Sicht fest.

Wählen Sie eine oder mehrere Spalten und verschieben Sie deren Position mit den Tasten "Auf" und "Ab". Bestätigen Sie die Eingaben mit "OK". Speichern Sie schließlich die Sichten durch einen Mausklick auf das Speichern-Symbol oder durch Betätigung des Menüs "Projekt - Speichern". Die hier eingestellte Reihefolge hat Auswirkung bei der Darstellung der Spalten im Tabellenfenster des Editors User Archives und im Control des Runtimebildes

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04.03

1.2.2.5

User Archives

Tips zur Projektierung •

Die Kommunikation zwischen AS und User Archives ist auf eine Verbindung je Anwenderarchiv begrenzt.



Beim Aufbau der Kommunikation mit dem Automatisierungssystem darf die PLCID nicht mehr als 8 Zeichen enthalten.



Begriffe, welche Sonderzeichen enthalten oder reservierte Wörter beinhalten, sind als Feld- und Tabellennamen unzulässig. Siehe dazu auch das Kapitel "Alphabetische Liste von SQL Schlüsselwörtern".



Das Abspeichern von Projektierungsänderungen zur Laufzeit ist nur dann möglich, wenn bei keinem der Anwenderarchive gerade ein Redundanzabgleich erfolgt.



Bei Verwendung von WinCC Redundancy wird für die abzugleichenden Anwenderarchive die gleiche Struktur auf beiden Servern vorausgesetzt. Daher muss die Projektierung dieser Anwenderarchive bezüglich des Feldund Satzaufbaus und deren Eigenschaften identisch sein. Bei Kommunikation der Anwenderarchive über Rohdatenvariablen muss auch der Name der verwendeten Rohdatenvariablen auf beiden Servern identisch sein.



Sind nach dem Start des Editors User Archives alle Felder der Symbolleiste gegraut (außer Wiederherstellen), so muss im Projektpfad die Datei "UAEditor.loc" gelöscht werden. Das gilt auch für ein nicht mehr bedienbares User Archives Table Element.



Erhalten Sie beim Start ins Runtime oder bei der Umschaltung des User Archives Table Element in die Runtime-Ansicht die Fehlermeldung "Error while connecting the data!", dann hat ein Table Element keine Anbindung an ein Anwenderarchiv oder eine Sicht. Prüfen Sie, ob die Anbindung korrekt eingegeben wurde, ob die Projektierung geändert worden ist oder ob das gewählte Anwenderarchiv bzw. die Sicht noch existiert.

Hinweis Ein Control "WinCC User Archives Table Element" wird bei der Projektierung mit einem ausgewählten Anwenderarchiv bzw. einer Sicht verbunden und kann nur auf dieses Anwenderarchiv / Sicht zugreifen. Für den Zugriff muss das Anwenderarchiv / Sicht freigegeben sein (Zugriffsschutz). Über den User Administrator können Sie dem Control gezielte Berechtigungen zuweisen. Wird dieser Zugriffsschutz aufgehoben , so muss das Control im Graphics Designer neu mit dem Anwenderarchiv verbunden werden, damit das Control den aufgehoben Zugriffsschutz erkennt. Der Zugriffsschutz für ein Archiv oder Feld wird beim Bildaufschlag eines User Archives Table Elements abgefragt. Ein Zugriffsschutz für die Steuervariablen eines geschützen Archivs muss über die Objekt-Eigenschaften z.B. des Bildes, EA-Feldes oder der Schaltfläche separat realisiert werden.

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69

User Archives

1.2.3

04.03

Sprachumschaltung Für Anwenderarchive, Anwenderarchivfelder, Sichten oder Sichtfelder können Sie über die Textlibrary eine Sprachumschaltung realisieren. Betätigen Sie dafür die Schaltfläche "TextLib..." in der jeweiligen Dialogbox. Es öffnet sich der Dialog zur Textbibliothek Vorgehensweise bei Texten aus der Textbibliothek 1. Stellen Sie im Auswahldialog "Sprache" zuerst die Sprache ein in der Sie projektieren. 2. Wenn in der Textbibliothek schon die vorgesehenen Texte in den gewünschten Sprachen angelegt wurden, dann können Sie durch einen Mausklick in das Auswahlfeld alle vorhandenen Texte laden. Diese werden im Auswahlfenster angezeigt und Sie können den gewünschten Begriff auswählen. 3. Nach der Selektion erscheint der gewählte Begriff im Feld "Text". 4. Bestätigen Sie den Dialog mit "OK". 5. Im Feld "Alias" wird jetzt die Positionsnummer dieser Vokabel aus der Textbibliothek ausgegeben. Bei einer Sprachumschaltung erscheint nun im Runtime der in der Textbibliothek festgelegte Begriff für die gewählte Sprache. Vorgehensweise bei neuen Texten 1. Stellen Sie im Auswahldialog "Sprache" zuerst die Sprache ein in der Sie projektieren. 2. Geben Sie im Feld "Text" den Text oder den Begriff ein, für den Sie eine Sprachumschaltung wünschen. 3. Bestätigen Sie den Dialog mit "OK". 4. Im Feld "Alias" wird jetzt die Positionsnummer dieser Vokabel in der Textbibliothek ausgegeben. 5. Öffnen Sie den Editor "Textlibrary". Hier können Sie nun die Übersetzung des zuvor im Editor User Archives eingetragenen Textes in die Spalten der gewünschten Sprachen eintragen. 6. Schließen Sie die Textbibliothek nach der Fertigstellung der Übersetzung. Bei einer Sprachumschaltung erscheint nun im Runtime der in der Textbibliothek festgelegte Begriff für die gewählte Sprache. Hinweis Bei Client-Projekten müssen in der Textlibrary von Server und Client die gleichen Text-IDs für die Texte der Anwenderarchive verwendet werden, sonst erfolgt in Runtime auf dem Client eine falsche Anzeige der Texte. Im Feld "Filter" können Sie Filtereigenschaften für die Texte aus der Textlibrary vorgeben. z.B. "a%" listet alle Begriffe aus der Textlibrary die mit dem Buchstaben a beginnen auf. Wurde ein neues Filterkriterium gewählt, dann müssen Sie erneut in das Auswahlfenster klicken, um die Textauswahl zu aktualisieren.

70

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04.03

1.3

User Archives

Standardfunktionen der WinCC Skriptsprache

Die Beschreibung der Standardfunktionen der User Archives ist in die folgenden Abschnitte aufgeteilt: •

Allgemeines zu Aktionsprogrammierung



Funktionen zur Bearbeitung und Darstellung von Anwenderarchiven



Die Handles der Standardfunktionen



Ein praktisches Beispiel eines Skriptes



Referenz der Standardfunktionen für Anwenderarchive

Eine detaillierte Beschreibung der User Archives Funktionen finden Sie in der Online-Hilfe von WinCC User Archives.

WinCC bietet eine Reihe von Standardfunktionen, um dem Benutzer eine flexible Verwendung von User Archives zu ermöglichen. Diese Standardfunktionen sind durch eine einheitliche Namenskonvention erkenntlich. Alle Standardfunktionen für die User Archives beginnen mit "ua", also zum Beispiel "uaConnect", "uaArchiveOpen", uaArchiveGetFields" etc. User Archives Runtimefunktionen beginnen immer mit "uaArchive" Die Funktionen teilen sich auf in Konfigurationsfunktionen und in Runtimefunktionen. Für die Konfigurations- und Runtimefunktionen werden Handles benötigt, welche von den zuvor aufgerufenen Funktionen uaQueryConfiguration, uaConnect und uaOpen zurückgegeben werden. Hinweis Innerhalb eines Skriptes muss die Aktualität der Daten gewährleistet werden. Hat ein Skript ein Anwenderarchiv geöffnet und wird in diesem Anwenderarchiv mittels eines Controls oder dem Editor User Archives ein Satz eingefügt oder gelöscht, so wird das Skript darüber nicht informiert. Erst nach einem Requery sind die Änderungen im Skript bekannt.

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71

User Archives

1.3.1

04.03

Projektierung von Aktionen

Um eine Aktion zu projektieren sind folgende Schritte notwendig: 1. Grafik-Editor starten und Anlagenbild erstellen 2. Rechtsklick auf das Objekt, welches mit einer Aktion belegt werden soll (z.B. Schaltfläche) 3. Eigenschaften wählen 4. In der Registerkarte "Eigenschaften" bzw. "Ereignis" das Element wählen, welches mit einer Aktion verknüpft werden soll und dort mit der linken Maustaste doppelklicken (um z.B. eine Aktion für einen Mausklick links zu projektieren wählt man "Ereignis / Maus / links drücken"). Nun kann der CCode direkt eingegeben und übersetzt werden. 5. mit "OK" wird die Projektierung der Aktion abgeschlossen.

72

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04.03

1.3.2

User Archives

Funktionen zur Bearbeitung und Darstellung von Anwenderarchiven

Konfiguration mit den Standardfunktionen Die Funktion "uaQueryConfiguration" liefert einen Handle (UAHCONFIG) für die Konfigurationsfunktionen. Mit diesem Handle können die Konfigurationsfunktionen "uaSetArchive", "uaAddArchive", "uaSetField", "uaAddField" etc. aufgerufen werden. Die Funktion "uaReleaseConfiguration" beendet die Konfiguration.

Verbindung zu User Archives aufbauen. Für den Zugriff im Runtime muss die Standardfunktion uaConnect aufgerufen werden, um eine Verbindung zur Komponente User Archives aufzubauen. uaConnect erstellt den Handle UAHCONNECT womit dann Anwenderarchive und Sichten geöffnet werden können. Die Funktion uaDisconnect löst die Verbindung zu den User Archives.

Öffnen der Runtimefunktionen Für den Runtimebetrieb wird ein projektiertes Anwenderarchiv vorausgesetzt. Mit den Funktionen "uaQueryArchive" und "uaQueryArchiveByName" wird ein Handle für die Runtimefunktionen geliefert. Nach dem Öffnen eines Anwenderarchivs mit der Funktion "uaArchiveOpen" können die Runtimefunktionen verwendet werden.

Funktionen für den Runtimebetrieb Mit den Funktionen "uaArchiveNext", "uaArchivePrevious", "uaArchiveFirst" und "uaArchiveLast" wird der Positionszeiger verschoben. Über den Handle "hArchive" besteht eine eindeutige Zuordnung zu einem Datensatz des Anwenderarchivs. Diese Zuordnung erlaubt auch eine indirekte Adressierung, wie dies zum Beispiel für Bildschirmmasken benötigt wird.

Die Funktion "uaArchiveUpdate" speichert den temporären Datensatz im Anwenderarchiv und überschreibt dort den Datensatz auf dem der Positionszeiger aktuell steht. Dieser Datensatz muss vorher über die Funktionen "uaArchiveNext", "uaArchivePrevious", "uaArchiveFirst" oder "uaArchiveLast" gelesen werden.

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73

User Archives

04.03

Verbindung zu User Archives abbauen Mit der Funktion "uaArchiveClose" wird ein Anwenderarchiv geschlossen. Die Funktion "uaReleaseArchive" löst die Verbindung zum aktuellen Anwenderarchiv und die Funktion "uaDisconnect" löst schließlich die Verbindung zur Komponente User Archives. Hinweis Die in einem Skript aufgebauten Verbindungen zu den User Archives müssen in diesem Skript auch wieder abgebaut werden.

Funktion für Verbindungsaufbau

Funktion für Verbindungsabbau

uaQueryConfiguration

uaReleaseConfiguration

uaConnect

uaDisconnect

uaQueryArchive

uaReleaseArchive

uaQueryArchiveByName

uaReleaseArchive

uaArchiveOpen

uaArchiveClose

Für die User Archives gibt es zwei Ausprägungen der API-Aufrufe: 1. Mit Prefix "ua" (klein geschrieben), für Skripts (Global Script und Aktionsprogrammierung). 2. Mit Prefix "UA" (groß geschrieben), für Programme, die außerhalb WinCC laufen. Werden Aufrufe für die User Archives in einem Dynamic Wizard verwendet, so müssen diese mit Prefix "UA" (groß geschrieben) benutzt werden.

74

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04.03

1.3.3

1.3.3.1

User Archives

Handles der Standardfunktionen

Handles zur Konfiguration von Anwenderarchiven Die Funktion "uaQueryConfiguration" erstellt den Handle "UAHCONFIG", welcher die Voraussetzung für die Konfiguration der Anwenderarchive ist. Es muss also zuerst die Funktion "uaQueryConfiguration" aufgerufen werden, um den Handle "UAHCONFIG" zu erhalten. Mit diesem Handle können dann die untenstehenden Funktionen für die Konfiguration aufgerufen werden. Zum Beenden der Konfiguration muss schließlich "uaReleaseConfiguration" aufgerufen werden.

Handles zur Konfiguration von Anwenderarchiven UaQueryConfiguration ---> Handle UAHCONFIG benötigt von: uaAddArchive uaAddField uaGetArchive uaGetField uaGetNumArchives uaGetNumFields uaReleaseConfiguration uaRemoveAllArchives uaRemoveAllFields uaRemoveArchive uaRemoveField uaSetArchive uaSetField

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75

User Archives

1.3.3.2

04.03

Handles für die Runtimefunktionen Die Funktion "uaConnect" erstellt den Handle "UAHCONNECT", welcher die Voraussetzung für das Öffnen und Schließen von Anwenderarchiven und Sichten ist. Es muss also zuerst die Funktion "uaConnect" aufgerufen werden, um den Handle "UAHCONNECT" zu erhalten. Mit diesem Handle können dann die untenstehenden Funktionen für das Öffnen und Schließen von Archiven und Sichten aufgerufen werden. Zum Beenden der Konfiguration muss schließlich "uaDisconnect" aufgerufen werden.

Die Funktionen "uaQueryArchive" und "uaQueryArchiveByName" erstellen den Handle "UAHARCHIVE". Dieser Handle ist Voraussetzung für die Funktion "uaArchiveOpen" welche das Anwenderarchiv für den Runtimebetrieb öffnet. Für den Abbau der Verbindung müssen schließlich die Funktionen "uaRelease" und "uaArchiveClose" aufgerufen werden.

Handles für die Runtimefunktionen UaConnect -> Handle UAHCONNECT benötigt von... uaDisconnect uaQueryArchive

--> Handle UAHARCHIVE

uaQueryArchiveByName

--> Handle UAHARCHIVE benötigt von... uaArchiveOpen

Voraussetzung für... uaArchiveClose uaArchiveDelete uaArchiveExport uaArchiveGetCount uaArchiveGetFieldLength uaArchiveGetFields uaArchiveGetFieldType uaArchiveGetFieldValueDate uaArchiveGetFieldValueDouble uaArchiveGetFieldValueFloat uaArchiveGetFieldValueLong uaArchiveGetFieldValueString

76

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04.03

User Archives

Handles für die Runtimefunktionen uaArchiveGetFiledName uaArchiveGetFilter uaArchiveGetID uaArchiveGetName uaArchiveGetSort uaArchiveImport uaArchiveInsert uaArchiveMoveFirst uaArchiveMoveLast uaArchiveMoveNext uaArchiveMovePrevious uaArchiveReadTagValues uaArchiveReadTagValuesByName uaArchiveRequery uaArchiveSetFieldValueDate uaArchiveSetFieldValueDouble uaArchiveSetFieldValueFloat uaArchiveSetFieldValueLong uaArchiveSetFieldValueString uaArchiveSetFilter uaArchiveSetSort uaArchiveUpdate uaArchiveWriteTagValues uaArchiveWriteTagValuesByName uaReleaseArchive

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77

User Archives

1.3.4

04.03

Beispiel eines Skriptes

Im folgenden finden Sie ein Beispiel mit zwei Standardfunktionen zum Lesen und Schreiben eines Anwenderarchivs im Runtime. Die Funktion "UAReadFromArchive" liest das Anwenderarchiv "Cola" und zeigt die gelesenen Daten im Global Script-Diagnosefenster an. Die Funktion "UAWriteToArchive" beschreibt das Anwenderarchiv und zeigt Zustände und Meldungen an. Das Diagnosefenster wird mit Hilfe der Objektpalette ( Smart Objekte, OLE Control) und durch Auswahl von "WinCC Global Script-Dianostic Control" im Fenster "OLE Control einfügen" eingerichtet.

78

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Erstellen Sie im Graphics Designer eine neue Seite für Ihr Projekt. Erstellen Sie dort die Schaltflächen "Lese Archiv" und "Beschreibe Archiv" und belegen diese mit den im folgenden beschriebenen Standardfunktionen. Die Vorgehensweise ist folgende: 1. Im Auswahlfenster "Objektpalette" wählen Sie unter "Windowsobjekte" die Schaltfläche "Button". 2. In der Arbeitsfläche des Graphics Designers ziehen Sie mit gedrückt gehaltener linker Maustaste eine neue Schaltfläche auf. 3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die neue Schaltfläche und wählen Sie im Auswahlmenü "Eigenschaften". In der Registerkarte "Eigenschaften" können Sie Beschriftung und Farbe der Schaltfläche festlegen. Die Beschriftung kann zum Beispiel "Lese Archiv" und "Beschreibe Archiv" sein. 4. In der Registerkarte "Ereignis" belegen Sie die Maus mit einer Aktion durch Klick auf "Maus" und dann einen Doppelklick auf "Mausklick". Es erscheint daraufhin der Skript Editor. Geben Sie die untenstehende Standardfunktion "UAReadFromArchive" ein.

#include "apdefap.h"

void UAReadFromArchive() { UAHCONNECT hConnect = 0; UAHARCHIVE hArchive = 0; LONG

IndexArchive;

LONG

FieldLength;

LONG

FieldType;

LONG

NumberOfFields;

LONG

Index;

long

IntValue;

double char

DoubleValue; ArchivName[255], StringField[255];

SYSTEMTIME SysDate;

//******* Connect to Component User Archives **************************** if (uaConnect( &hConnect ) == FALSE ) { printf("uaConnect error: %d\n", uaGetLastError() ); return; }

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79

User Archives

04.03

if (hConnect == NULL) { printf("Handle UAHCONNECT equals 0\n" ); return; }

//******* Connect to Archive via Archive Name **************************** if (uaQueryArchiveByName( hConnect, "Cola", &hArchive ) == FALSE ) { printf("uaQueryArchive Error: %d\n" , uaGetLastError() ); goto finish; }

//******* Opens Archive ****************************************************** if ( uaArchiveOpen( hArchive ) == FALSE ) { printf("uaArchive Open Error\n" ); goto finish; }

//******* Move to first record set **************************************************** if (uaArchiveMoveFirst(hArchive) == FALSE ) { printf("uaArchiveMoveFirst Error = %u\n" ); goto finish; }

//******* Get Number of Fields ********************************************** NumberOfFields = uaArchiveGetFields( hArchive ); printf("Number of Fields = %u\n", NumberOfFields );

//******* Read and show Data Fields **************************************** for ( Index = 1; Index < NumberOfFields; Index++ ) {

80

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04.03

User Archives

printf("Data of Field %u: \n", Index ); FieldType = uaArchiveGetFieldType( hArchive, Index ); switch ( FieldType ) { case UA_FIELDTYPE_INTEGER : printf("Field Type = Integer\n"); if (uaArchiveGetFieldValueLong ( hArchive, Index, &IntValue ) == TRUE ) printf("Field Value = %u\n", IntValue ); else printf("Error callinguaArchiveGetFieldValueLong: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case UA_FIELDTYPE_DOUBLE : printf("Field Type = Double\n"); if (uaArchiveGetFieldValueDouble ( hArchive, Index, &DoubleValue ) == TRUE ) printf("Field Value = %g\n", DoubleValue ); else printf("Error calling uaArchiveGetFieldValueDouble: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case UA_FIELDTYPE_STRING : printf("Field Type = String\n"); if (uaArchiveGetFieldValueString ( hArchive, Index, StringField, 20 ) == TRUE ) printf("Field Value = %s\n", StringField ); else printf("Error callinguaArchiveGetFieldValueString: %d\n", uaGetLastError() );

break;

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81

User Archives

04.03

case UA_FIELDTYPE_DATETIME : printf("Field Type = Date & Time\n"); if (uaArchiveGetFieldValueDate ( hArchive, Index, &SysDate ) == TRUE ) printf("%d.%d.%d\n ",SysDate.wDay, SysDate.wMonth, SysDate.wYear ); else printf("Error calling uaArchiveGetFieldValueLong: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case -1 : default : printf("Error executing uaArchiveGetFieldType\n"); }

//******* Read and show Field Length ************************************** FieldLength = uaArchiveGetFieldLength( hArchive, Index ); if ( FieldLength != -1 ) printf("Field Length = %u\n", FieldLength ); else printf("Error executing uaArchiveGetFieldLength\n"); }

//******* Close all handles and connections *************************** finish:; //******* Close Archive ******************************************************* if( NULL != hArchive ) { if (uaArchiveClose ( hArchive ) == FALSE ) { printf("error on closing archive\n" ); }

82

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04.03

User Archives

//******* Close all handles and connections *************************** finish:; } //****** Release Connection to Archive ************************************* if( NULL != hArchive ) { if (uaReleaseArchive ( hArchive ) == FALSE ) { printf("error on releasing archive\n" ); } hArchive = 0; } //******* Disconnect to Component User Archives ************************* if( NULL != hConnect ) { if (uaDisconnect ( hConnect ) == FALSE ) { printf("error on disconnection\n" ); } hConnect = 0; } }

Richten Sie eine zweite Schaltfläche für das Beschreiben des Anwenderarchivs ein. Gehen Sie so vor wie bei der ersten Schaltfläche beschrieben. Wählen Sie die Standardfunktion "UAWriteToArchive" und geben Sie das folgende Skript ein:

void UAWriteToArchive() { UAHCONNECT

hConnect = 0;

UAHARCHIVE

hArchive = 0;

LONG

IndexArchive;

LONG

FieldLength;

LONG

FieldType;

LONG

NumberOfFields;

LONG

Index;

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83

User Archives

04.03

long double char SYSTEMTIME

IntValue; DoubleValue; StringField[255]; SysDate;

//******* Connect to Componente User Archives ************************** if (uaConnect( &hConnect ) == FALSE ) { printf("uaConnect error: %d\n", uaGetLastError() ); return; } if (hConnect == NULL ) { printf("Handle UAHCONNECT equals NULL\n" ); return; }

//******* Connect to Archive via Name ************************************* if (uaQueryArchiveByName( hConnect, "Cola", &hArchive ) == FALSE ) { printf("uaQueryArchive Error: %d\n" , uaGetLastError() ); goto finish; }

//******* Opens Archives ****************************************************** if (uaArchiveOpen( hArchive ) == FALSE ) { printf("uaArchive Open Error\n" ); goto finish; }

//******* Get Number of Fields ********************************************** NumberOfFields = uaArchiveGetFields( hArchive );

84

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04.03

User Archives

printf("Number of Fields = %u\n", NumberOfFields );

//******* Read Last Data Set ************************************************ if (uaArchiveMoveLast( hArchive ) == TRUE ) printf("Number of Fields = %u\n", NumberOfFields ); else { printf("uaArchiveMoveLast Error: %d\n" , uaGetLastError() ); goto finish; }

//******* Write into Data Fields ********************************************* IntValue = 32; DoubleValue = 64; strcpy(StringField, "Text12" ); GetSystemTime( &SysDate );

for (Index = 1; Index < NumberOfFields; Index++ ) { printf("Data of Field %u: \n", Index );

FieldType = uaArchiveGetFieldType( hArchive, Index );

switch ( FieldType ) { case UA_FIELDTYPE_INTEGER : printf("Field Type = Integer\n"); if (uaArchiveSetFieldValueLong ( hArchive, Index, IntValue ) == TRUE ) printf("Field Value = %u\n", IntValue ); else printf("Error calling uaArchiveSetFieldValueLong: %d\n", uaGetLastError() );

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85

User Archives

04.03

break;

case UA_FIELDTYPE_DOUBLE : printf("Field Type = Double\n");if ( uaArchiveSetFieldValueDouble (hArchive, Index, DoubleValue ) == TRUE ) printf( "Field Value = %g\n", DoubleValue ); else printf("Error calling uaArchiveSetFieldValueDouble: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case UA_FIELDTYPE_STRING : printf("Field Type = String\n"); if (uaArchiveSetFieldValueString ( hArchive, Index, StringField ) == TRUE ) printf("Field Value = %s\n", StringField ); else printf("Error calling uaArchiveSetFieldValueString: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case UA_FIELDTYPE_DATETIME : printf("Field Type = Date & Time\n"); if (uaArchiveSetFieldValueDate ( hArchive, Index, &SysDate ) == TRUE ) printf("%d.%d.%d\n ", SysDate.wDay, SysDate.wMonth, SysDate.wYear ); else printf("Error calling uaArchiveGetFieldValueLong: %d\n", uaGetLastError() );

break;

case -1 : default : printf("Error executing uaArchiveGetFieldType\n");

86

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04.03

User Archives

}

FieldLength = uaArchiveGetFieldLength( hArchive, Index ); if ( FieldLength != -1 ) printf("Field Length = %u\n", FieldLength ); else printf("Error executing uaArchiveGetFieldLength\n"); }

// ******* Update Archive ****************************************************** if (uaArchiveUpdate(hArchive) == FALSE ) { printf("uaArchiveUpdate Error:\n" ); }

//******* Close all handles and connections *************************** finish:; //******* Close Archive ****************************************************** if( NULL != hArchive ) { if (uaArchiveClose ( hArchive ) == FALSE ) { printf("error on closing archive\n" ); } } //****** Release Connection to Archive ************************************* if( NULL != hArchive ) { if (uaReleaseArchive ( hArchive ) == FALSE ) { printf("error on releasing archive\n" ); } hArchive = 0; } //******* Disconnect Component User Archives ***************************

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87

User Archives

04.03

// ******* Update Archive ****************************************************** if (uaArchiveUpdate(hArchive) == FALSE ) { printf("uaArchiveUpdate Error:\n" ); }

//******* Close all handles and connections *************************** finish:; if( NULL != hConnect ) { if (uaDisconnect ( hConnect ) == FALSE ) { printf("error on disconnecting\n" ); } hConnect = 0; } }

Sie können daraufhin den Dialog schließen und das Runtime starten. Die Auswirkungen Ihrer Skriptes können Sie dann im "Global Script-Diagnosefenster" beobachten.

88

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04.03

1.4

User Archives

Datenaustausch mit SIMATIC S5 / S7

Ein Datenaustausch zwischen User Archives und S5- und S7Automatisierungsgeräten kann über Rohdatenvariablen oder über WinCC Variablen durchgeführt werden. Es können dabei alle SIMATIC-Schnittstellen verwendet werden, mit Ausnahme der AS511-Programmierschnittstelle.

Mit den folgenden Steuerungen kann ein Datenaustausch mit WinCC erfolgen: •

S7-400



S5-AG-115U oder größer

Folgende Themen werden erläutert:

1.4.1



Datenaustausch mit S5 und S7 über WinCC Variablen



Datenaustausch mit S5 und S7 über Rohdatenvariablen



Datenformat- Unterschiede zwischen WinCC und S5/S7

Datenaustausch über WinCC-Variablen Der Datenaustausch mit S5- und S7 über WinCC Variablen ist besonders einfach. Es muß aber darauf geachtet werden, daß für die User Archives Datentypen nur bestimmte Datentypen des Variablenhaushalts verwendet werden können.

Bei Anwendung der Datentypen Integer, Double und String im Editor User Archives müssen die folgenden Datentypen im Variablenhaushalt des Datenmanagers verwendet werden. Für den User Archives Datentyp Datum/ Uhrzeit besteht kein passender Datentyp im Variablenhaushalt. Auswahl im Editor User Archives

Variablenhaushalt / WinCC Variable

Zahl (integer)

Vorzeichenbehafteter 32-Bit-Wert

Zahl (float)

Gleitkommazahl 32-Bit IEEE 754

Zahl (double)

Gleitkommazahl 64-Bit IEEE 754

Zeichenkette (String)

Textvariable 8-Bit Zeichensatz

Datum/ Uhrzeit

Kein passender Datentyp

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89

User Archives

1.4.2

04.03

Datenaustausch über Rohdatenvariablen Im folgenden wird der Datenaustausch zwischen Anwenderarchiv und Automatisierungssystem über WinCC-Rohdatenvariablen beschrieben. Dazu wird im AS die Funktion BSEND/BRCV benutzt. Die Rohdatenvariablen werden vom AS aktiv gesendet. Die Telegramme beinhalten eine oder mehrere Anforderungen an das Anwenderarchiv von WinCC. Diese können sowohl Schreib- wie auch Leseaufträge sein. Als Antwort auf diese Anforderungen schickt WinCC die angeforderten Daten und eine Bearbeitungsquittung zurück. Hinweis Weil das AS bei diesem Datenaustausch der aktive Partner ist, muss eine vom WinCC-Anwender gewünschte Funktion des Anwenderarchivs direkt im AS angestossen werden, z.B. Schreiben/Lesen von Archivwerten. Dieser Anstoß kann dadurch erfolgen, indem z.B. der Wert einer externen WinCC-Variablen im AS zum Anstoß einer entsprechenden Funktion des Anwenderarchivs dient. Der beim Datenaustausch im Auftrags- oder Quittungskopf verwendete Parameter "Auftragstyp" kann zum Anstoß von Funktionen des AS nicht verwendet werden, da er nur eine Funktionalität in Zusammenhang mit den Anwenderarchiven besitzt.

Sie finden Informationen zu folgenden Themen:

1.4.2.1



Aufträge / Daten an WinCC senden



Bearbeitungsquittierung / Daten an SIMATIC S5 und S7 senden



Aufbau der Telegrammköpfe

Senden der Aufträge / Daten an WinCC Aufbau der Rohdatenvariable zum Senden von Aufträgen und Daten von den SIMATIC S5 und S7 Automatisierungsgeräten an WinCC:

Telegramm an S5 / S7 Telegrammkopf Auftragskopf 1 Daten des Auftrags 1 Evtl. Auftragskopf 2 Evtl. Daten des Auftrags 2 Auftrag n

90

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04.03

1.4.2.2

User Archives

Senden der Bearbeitungsquittierung / Daten an SIMATIC S5 / S7 Aufbau der Rohdatenvariable zum Senden von Bearbeitungsquittierungen und Daten von WinCC an die SIMATIC S5 und S7 Automatisierungsgeräte: Rohdatenvariable zum Senden an S5 und S7 Bearbeitungsquittung Quittungskopf Quittungsdaten

1.4.2.3

Aufbau der Telegrammköpfe Aufbau der Telegrammblöcke im einzelnen (Aufteilung in Bytes): Funktion des Feldes

Kommentar

Telegrammlänge in Byte LSB *)

Länge des Felds 4 Bytes

.

max. Länge 4091 Byte

.

.(wg. S5/ S7-Transport)

Telegrammlänge in Byte MSB **)

.

Transfertyp

1 von WinCC, 2 von der Steuerung

Reserviert Anzahl der Aufträge im Telegramm LSB *)

Länge des Feldes 2 Byte

Anzahl der Aufträge im Telegramm MSB**)

.

Name des Archivs 1.Zeichen

Die Angabe des Namens

.

erfolgt in ASCII

.

Länge des Feldes 8

.

Byte.

.

.

.

.

.

.

Name des Archivs 8.Zeichen

.

*) LSB = Least Significant Byte (niederwertiges Byte) **) MSB = Most Significant Byte (höherwertiges Byte)

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91

User Archives

1.4.2.4

04.03

Der Auftragskopf Aufbau des Auftragskopfes im einzelnen (Aufteilung in Bytes):

Funktion des Feldes

Kommentar

Auftragslänge in Byte LSB

Länge des Feldes 2 Byte

Auftragslänge in Byte MSB

.

Auftragstyp

siehe Beschreibung

Reserviert Feldnummer LSB

Länge des Feldes 2 Byte

Feldnummer MSB

.

Datensatznummer LSB

Länge des Feldes 4 Byte

.

.

.

.

Datensatznummer MSB

.

Selektionskriterium LSB

Feldnummer, nach der selektiert wird

Selektionskriterium MSB

(nicht bei 0) Länge des Feldes 2 Byte

Daten des Auftrags Die Daten des Auftrags entsprechen dem Inhalt eines Datensatzes (oder des adressierten Feldes). Wichtiger Hinweis •

Textfelder sind nicht \0-terminiert !!!



Zahlen müssen im Intel-Format (LSB zuerst, MSB zuletzt) übertragen werden.



Ein Integerfeld hat die Länge 4 Byte, ein Floatfeld 4 Byte, ein Doublefeld 8 Byte.



Die Daten verschieben sich um die Länge des Feldes, das als Selektionskriterium ausgewählt wurde, wenn das Selektionskriterium einen Wert ungleich 0 besitzt.

Sollte das Selektionskriterium genutzt werden, so wird der Anfang des Datenbereichs als Selektionswert in der Feldgröße des Selektionskriteriums herangezogen.

92

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04.03

User Archives

Quittungskopf Aufbau des Quittungskopfes im einzelnen (Aufteilung in Bytes):

Funktion des Feldes

Kommentar

Telegrammlänge in Byte LSB

Länge des Feldes 4 Byte

.

.

.

.

Telegrammlänge in Byte MSB

.

Transfertyp

1 von WinCC, 2 von der Steuerung

Reserviert Auftragstyp

siehe Beschreibung

Reserviert Reserviert Feldnummer LSB

Länge des Feldes 2 Byte

Feldnummer MSB

.

Datensatznummer LSB

Länge des Feldes 4 Byte

.

.

.

.

Datensatznummer MSB

.

Name des Archivs 1.Zeichen

Die Angabe des Namens erfolgt

.

mittels ASCII

.

Länge des Feldes 8 Byte

.

.

.

.

.

.

.

.

Name des Archivs 8.Zeichen

.

Daten der Quittung Die Quittung enthält entweder den Datensatz oder das adressierte Feld (bei einer Leseanforderung) oder sie ist leer (Schreibauftrag, Archivauftrag).

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93

User Archives

04.03

Beschreibung der Auftragstypen Typ

Beschreibung

4

Anwenderarchiv auf Vorhandensein prüfen

5

Alle Datensätze aus dem Anwenderarchiv löschen

6

Datensatz lesen

7

Datensatz schreiben

8

Datensatz löschen

9

Datensatzfeld lesen

10

Datensatzfeld schreiben

Beschreibung der Fehlercodes Gruppe

Nr.

Beschreibung

Mögliche Fehlerursachen

Allgemein

0

Funktion ist ausgeführt worden

--

Archiv

2

Nicht vorhandene Daten

- kein Archiv mit dieser PLCID projektiert

Datensatz

101

Nicht zulässige Daten

- Datensatz-Layout stimmt nicht überein, z.B. Anzahl oder Typ der Felder - einfügen oder aktualisieren des Datensatzes schlägt fehl, da z.B. Archiv vom Typ "begrenzt" oder zu einem Feld ein Min- oder MaxWert projektiert ist - Filterkriterium falsch

Datensatz

102

Nicht vorhandene Daten

(nur für Auftragstyp 6) - keine Daten vorhanden - Filterkriterium falsch

Feld

201

Nicht zulässige Daten

(nur für Auftragstyp 10) - Filterkriterium falsch da z.B. Feld nicht vorhanden oder zu einem Feld ein Min- oder Max-Wert projektiert ist

Feld

202

Nicht vorhandene Daten

(nur für Auftragstyp 9) - Filterkriterium falsch bzw. kein Feld gefunden, das dem Filterkriterium entspricht

94

Allgemein

254

Funktion nicht vorhanden --

Allgemein

255

Undefinierter Fehler

--

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04.03

1.4.3

User Archives

Datenformat- Unterschiede zwischen WinCC und S5 / S7

Die Datenformate in WinCC unterscheiden sich grundsätzlich zu den Datenformaten in den SIMATIC-S5/S7-Automatisierungsgeräten. Dies muß berücksichtigt werden, um unabsichtliche Fehler zu vermeiden. In WinCC werden die Datenformate von Intel und Microsoft eingehalten, in welchem grundsätzlich niederwertige Bytes zuerst und höherwertige Bytes zuletzt gespeichert werden. Dieses Datenformat ist sehr verbreitet und ist allgemein als "Intel-Format" bekannt. Ein Beispiel soll das "Intel-Format" verdeutlichen:

Intel-Format Beim Intel-Format wird die Dezimalzahl 300 folgendermaßen abgelegt: Bit

15 14 13 12 11 10 9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Binär

0

1

0

0

1

0

1

1

0

0

0

0

Hex

0

0

0

0

0

1

2

C

Die Dezimalzahl 300 entspricht nach dem Intel-Format der Hexzahl 12C ( 1*256 + 2*16 + 12 ).

SIMATIC-Format Beim SIMATIC-Format werden niederwertige Bytes auf höherwertigen Stellen abgelegt. Die Dezimalzahl 300 wird beim SIMATIC-Format folgendermaßen abgelegt: Bit

15 14 13 12 11 10 9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Binär

0

0

0

0

0

0

0

0

0

1

Hex

0

1

0 2

1

1

0

C

0

1

Die Dezimalzahl 300 entspricht nach dem SIMATIC-Format der Hexzahl 2C01. Würde 2C01 fälschlicherweise nach dem Intel-Format interpretiert, würde man 11265 dezimal erhalten, also eine erhebliche Abweichung. Für die SIMATIC-AG's stehen Funktionsbausteine zur Verfügung, welche entsprechende Datenkonvertierungen durchführen können. Diese sollten immer vor und nach Datentransfers zwischen S5/ S7 und WinCC aufgerufen werden. Die Funktionsbausteine können im Internet vom Siemens Customer Support heruntergeladen werden ( http://www.ad.siemens.de/support/html_00/download/s5ag135.htm#.._download_s5-ag135_angps5_3.htm ). Es wird dann die komprimierte Datei ANSI_S5.EXE geladen. In ANSI_S5.EXE befindet sich der Funktionsbaustein "IEEE:GP". Aktives Senden ist in den Referenzhandbüchern der Steuerungen, bzw. der CP's (Communication Processors) beschrieben.

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95

User Archives

1.5

04.03

Anhang In diesem Anhang finden Sie folgende Themen:

1.5.1



SQL-Anweisungen zur Angabe von Sortier- und Filterbedingungen von Anwenderarchiven



Alphabetische Liste von SQL-Schlüsselwörtern diese dürfen nicht als Archivoder Feldname in Anwenderarchiven verwendet werden



Mengengerüst, insbesondere die Performance bei Schreiben und Lesen von Variablen und die Performance der Bildaufschlagszeiten



Worauf geachtet werden muß

Die SQL-Sprache

SQL (Structured Query Language) ist eine leistungsstarke und verbreitete Datenbanksprache. In den Funktionen der WinCC Skriptsprache wird die SQLSprache für Datenbankaufgaben benutzt. Weiterführende Informationen entnehmen Sie bitte der entsprechenden Fachliteratur.

Bei einigen Standardfunktionen sowie bei einigen Funktionen im Editor User Archives müssen Sie Bedingungen in der Datenbanksprache SQL zur Spezifikation der zu bearbeitenden Datensätze angeben. Im folgenden sehen Sie einige Beispiele, wie eine SQL-Anweisung versorgt werden muß:

96



FieldA > ‘1992-12-31 23:45:12.12’ Das Statement selektiert alle Datensätze deren Wert in der Spalte "FieldA" größer als der angegebene ist. FieldA ist vom Datentyp DB_TYP_TIME.



FieldB like ‘Kessel%’ Damit werden zum Beispiel die Datensätze selektiert die in der Spalte "FieldB" den Wert "Kessel1", "Kessel4", "Kessel12" besitzen. FieldB ist vom Datentyp DB_TYP_CHAR.



FieldC > 100 Über eine Bedingung dieser Form werden alle Datensätze selektiert, die in der Spalte "FieldC" einen Wert größer 100 besitzen. FieldC ist vom Datentyp DB_TYP_INTEGER



BETWEEN FieldC = 20 AND FieldC = 200 Das Statement selektiert alle Datensätze deren Wert in der Spalte "FieldC" zwischen 20 und 200 liegt. FieldC ist vom Datentyp DB_TYP_INTEGER



FieldD Damit wird nach Spalte "FieldD" sortiert.



FieldE desc Damit wird nach Spalte "FieldE" in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge (descending order) sortiert.

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04.03

1.5.2

User Archives

Alphabetische Liste von SQL Schlüsselwörtern Archiv-, Sicht- und Feldnamen dürfen nur aus Buchstaben, Ziffern und Unterstrichen "_" bestehen und dürfen nur maximal 25 Zeichen lang sein. Das erste Zeichen muß immer ein Buchstabe sein.

Folgende Begriffe dürfen nicht als Archiv-, Sicht- und Feldnamen verwendet werden: •

"Archive"



"View"



"Field"



"ViewCol"



Alle SQL- Schlüsselwörter

Schlüsselwörter (oder reservierte Wörter) der Datenbanksprache SQL dürfen nicht als Archiv-, Sicht- oder Feldnamen in User Archives verwendet werden. Im folgenden sehen Sie die SQL- Schlüsselwörter:

Verwendete Schlüsselwörter in der SQL Sprache add

all

alter

and

any

as

asc

begin

between

binary

break

by

call

cascade

cast

char

char_convert

character

check

checkpoint

close

comment

commit

connect

constraint

continue

convert

create

cross

current

cursor

date

dba

dbspace

deallocate

dec

decimal

declare

default

delete

desc

distinct

do

double

drop

else

elseif

encrypted

end

endif

escape

exception

exec

execute

exists

fetch

first

float

for

foreign

from

full

goto

grant

group

having

holdlock

identified

if

in

index

inner

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

97

User Archives

04.03

Verwendete Schlüsselwörter in der SQL Sprache

98

inout

insert

instead

int

integer

into

is

isolation

join

key

left

like

lock

long

match

membership

message

mode

modify

named

natural

noholdlock

not

null

numeric

of

off

on

open

option

options

or

order

others

out

outer

passthrough

precision

prepare

primary

print

privileges

proc

procedure

raiserror

readtext

real

reference

references

release

remote

rename

resource

restrict

return

revoke

right

rollback

save

savepoint

schedule

select

set

share

smallint

some

sqlcode

sqlstate

start

stop

subtrans

subtransaction

synchronize

syntax_error

table

temporary

then

time

tinyint

to

tran

trigger

truncate

tsequal

union

unique

unknown

update

user

using

validate

values

varbinary

varchar

variable

varying

view

when

where

while

with

work

writetext

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.5.3

User Archives

Mengengerüst

Testumgebung Die im folgenden beschriebenen Messungen wurden bei folgender Testumgebung vorgenommen: •

Hardware: Pentium III 600 / 256MB



Kopplung: S7 Protocol Suite, Kanal Unit MPI



Projektumgebung: Mengengerüst: Drei Anwenderarchive, Archiv 1 mit 100 Feldern 3000 Datensätze, Archiv 2 mit 200 Feldern 1500 Datensätze und Archiv 3 mit 500 Feldern 500 Datensätzen. Messungen im Runtime, erste und letzte Zeile werden jeweils gelesen oder geschrieben, Auslösung der Schreib-/ Lesebefehle im Table Control über Toolbar Buttons. Editor geschlossen, keine C-Funktionen ausgeführt, keine Bildwechsel durchgeführt.

WinCC Variablen und Rohdatenvariablen Bei diesen Messungen wurden die WinCC Variablen verwendet. Wie die Messungen zeigen, nehmen die Zugriffszeiten bei großen Anwenderarchiven zu.

Bei größeren Anwenderarchiven ist der Einsatz von Rohdatenvariablen zu empfehlen. Rohdatenvariablen transferieren Daten in Paketen und bieten so auch bei größeren Archiven schnelle Zugriffe. Hinweis Pro Anwenderarchiv können maximal 500 Felder angelegt werden.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

99

User Archives

1.5.3.1

04.03

Performance beim Schreiben und Lesen von Variablen In der hier beschriebenen Performance-Messung wurde das Verhalten der User Archives beim Schreiben und Lesen von Variablen gemessen. Bitte beachten Sie, daß die Performance vom eingesetzten Mengengerüst abhängig ist.

Anzahl Felder

Anzahl Datensätze

Zeit zum Schreiben in den Variablen in sec

Zeit zum Lesen aus den Variablen in sec

100

1

1

2

100

10

1

2-3

100

50

1

3-4

100

100

1

3-9

100

1000

1-2

>3 (abhängig von Kopplung)

200

1

2

3

200

10

2

4

200

50

1-2

>4

200

100

1-2

>4

200

1000

2-3

>4

500

1

3

4

500

10

3

7

500

50

3-4

ca. 15

500

100

4

>15

500

500

4

>15

Die ermittelten Zeiten sind abhängig von der Größe der jeweiligen Tabelle.

100

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.5.3.2

User Archives

Performance der Bildaufschlagszeiten In der folgenden Tabelle finden Sie die Daten aus einer Performance-Messung der Bildaufschlagszeiten. Es wird vorausgesetzt, daß im Editor User Archives das Tabellenfenster inaktiv ist. Bitte beachten Sie, daß die Bildaufschlagszeiten vom eingesetzten Mengengerüst abhängig sind.

Anzahl Felder

Anzahl Datensätze

Bildaufschlagszeit in sec

100

1

1

100

10

2

100

100

3

100

500

3

100

1000

3

100

2000

3

100

3000

3

200

1

1

200

10

2

200

100

4

200

500

4

200

1000

4

200

1500

>4

500

1

3

500

10

4

500

100

>4

500

500

>4

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

101

User Archives

1.6

04.03

WinCC User Archives Table Element

Das User Archives Table Element bietet Zugriffsmöglichkeiten auf Anwenderarchive und Sichten der User Archives. Mit dem User Archives Table Element können Sie in Runtime: •

Datensätze anlegen, löschen oder ändern



im Anwenderarchiv blättern



Variablen bei direkter Variablenanbindung lesen und schreiben



Anwenderarchive importieren und exportieren und



Filter- und Sortierbedingungen definieren

Das User Archives Table Element bietet zwei Ansichten: die Tabellenansicht und die Formularansicht.

Die Tabellenansicht Die Tabellenansicht dient der tabellarischen Darstellung der Anwenderarchive. Jeder Datensatz belegt eine Zeile, die Datenfelder eines Datensatzes erscheinen als Spalten.

102

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04.03

User Archives

Die Formularansicht Die Formularansicht bietet eine Bedienoberfläche, welche vom Anwender selbst gestaltet werden kann. Die Formularansicht von User Archives bietet drei Feldtypen: statische Texte, Eingabefelder und Schaltflächen. Hinweis Ein User Archives Table Element wird bei der Projektierung mit einem ausgewählten Anwenderarchiv bzw. einer Sicht verbunden und kann nur auf dieses Anwenderarchiv / Sicht zugreifen. Für den Zugriff muss das Anwenderarchiv / Sicht freigegeben sein (Zugriffsschutz). Über den User Administrator können Sie dem Control gezielte Berechtigungen zuweisen. Wird dieser Zugriffsschutz aufgehoben , so muss das Control im Graphics Designer neu mit dem Anwenderarchiv verbunden werden, damit das Control den aufgehoben Zugriffsschutz erkennt. Der Zugriffsschutz für ein Archiv oder Feld wird beim Bildaufschlag eines User Archives Table Elements abgefragt. Ein Zugriffsschutz für die Steuervariablen eines geschützen Archivs muss über die Objekt-Eigenschaften z.B. des Bildes, EA-Feldes oder der Schaltfläche separat realisiert werden.

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103

User Archives

1.6.1

04.03

Projektierung eines User Archives Table Elements Zur Projektierung eines WinCC User Archives Table Elements müssen Sie folgendermaßen vorgehen: 1. Projektieren Sie ein Anwenderarchiv mit dem Editor User Archives oder mit den Funktionen der WinCC Skriptsprache. In der Beschreibung des Editors User Archives, können Sie erfahren, wie das Anwenderarchiv "Cola" projektiert wurde. 2. Platzieren Sie ein neues User Archives Table Element in ein Bild des Graphics Designers. 3. Projektieren Sie die Eigenschaften des User Archives Table Elements. 4. Projektieren Sie eine User Archives Formularansicht.

1.6.1.1

User Archives Table Element in einem Prozessbild platzieren Zur Einrichtung eines User Archives Table Element in einem Prozessbild müssen Sie es im Graphics Designer projektieren. Dies geschieht durch die folgenden Schritten: 1. Wählen Sie aus der Objektpalette die Objektgruppe "Smart Objekte" aus. 2. Klicken Sie auf das Objekt "Control" und ziehen Sie in der Bildfläche ein Fenster ausreichender Größe auf. 3. Wählen Sie im nun erscheinenden Auswahldialog "Control einfügen" die Option "WinCC User Archive Table Element" aus und bestätigen Sie die Auswahl mit OK.

104

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

oder:

1. Wählen in der Objektpalette die Registerkarte "Controls", im Fenster "Objektpaletten" werden Ihnen dann einige Standardcontrols zur Auswahl angeboten. 2. Wählen Sie das WinCC User Archive Table Element.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

105

User Archives

1.6.1.2

04.03

Die Eigenschaften des User Archives Table Element festlegen Im folgenden Leitfaden erfahren Sie wie Sie (im Graphics Designer) mit der Dialogbox "Eigenschaften von WinCC User Archive Table Element" ein User Archives Table Element für das Anwenderarchiv "Cola" projektieren können. 1. Doppelklicken Sie innerhalb der Fläche des "WinCC User Archive Table Element". Es erscheint daraufhin die Dialogbox "Eigenschaften von WinCC User Archive Table Element" mit der Registerkarte "Allgemein".

2. Im Eingabefeld Quelle legen Sie das Archiv oder die Sicht fest, welche im Control angezeigt werden soll. Klicken Sie auf "Auswählen" und wählen Sie im Dialog Package Browser das Anwenderarchiv "Cola" aus. 3. Im Feld Bearbeiten können Sie die Zugriffsart zur Laufzeit festlegen. Die Zugriffsarten "Einfügen", "Ändern" und "Löschen" sind standardmäßig aktiviert. Sie können statt dessen auch "Nur Lesen" aktivieren. 4. Mit der Checkbox "Rahmen" legen Sie fest, ob das Control-Fenster mit oder ohne Rahmen erscheinen soll. Aktivieren Sie diese Optionen. Die Voreinstellungen in den übrigen Registerkarten können Sie unverändert übernehmen.

106

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04.03

1.6.1.3

User Archives

Das User Archives Table Element löschen

Das Löschen des User Archives Table Elements erfolgt im Graphics Designer in zwei Schritten: 1. Selektion des zu löschenden User Archives Table Element durch Mausklick 2. Löschen-Taste drücken oder Menü "Bearbeiten - Löschen" auswählen. Das Löschen wird dann sofort ohne Vorwarnung vorgenommen! Den Löschvorgang können Sie nur mit dem Menü "Bearbeiten - Rückgängig" oder "CtrlZ" rückgängig machen.

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107

User Archives

1.6.2

04.03

Projektierung einer Formularansicht Das User Archives Table Element-Formular kann vom Anwender im Graphics Designer selbst projektiert werden und wird zum Editieren und für die Darstellung der Anwenderarchivdaten verwendet. Voraussetzung für das Erstellen einer Formularansicht ist ein projektiertes User Archives Table Element. Der folgende Leitfaden zeigt Ihnen die Projektierung einer neuen Formularansicht im Graphics Designer. 1. Drücken Sie gleichzeitig die "Steuerungstaste" und doppelklicken Sie auf das "User Archives Table Element". Es erscheint daraufhin die Tabellenansicht des Controls. Nun können Sie die Breite der einzelnen Spalten für den Runtimebetrieb festlegen.

2. Mit diesem Symbol können Sie zwischen Formular- und Tabellenansicht umschalten. Klicken Sie auf dieses Symbol um in die Formularansicht zu gelangen. Nun können Sie mit der Projektierung eines Formulars beginnen.

108

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04.03

User Archives

Wir werden im folgenden dieses Formular erstellen:

Hinweis Nach einem Rechtsklick in das leere Formular können Sie sich mit Hilfe der Funktion "Erzeugen, alle" aus dem Kontextmenü die Formularfelder aller im Anwenderarchiv vorhandenen Datenfelder automatisch erzeugen lassen. Dabei wird zu jedem Datenfeld auch ein Textfeld mit der entsprechenden Beschriftung (Aliasname) angelegt. Mit der Option "Erzeugen, selektiert" werden die Formularfelder lediglich für die in der Registerkarte "Spalten" selektierten Spalten erzeugt.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

109

User Archives

1.6.2.1

04.03

Formularfeld "Text" anlegen

Öffnen Sie die Formularansicht, falls diese noch nicht geöffnet ist. Um ein neues Formularfeld "Text" anzulegen klicken Sie im Graphics Designer mit der rechten Maustaste in die Arbeitsfläche des User Archives Table Element an der Stelle, wo Sie den Text positionieren wollen. Es erscheint daraufhin folgendes Auswahlfeld:

Nach der Auswahl von "Textfeld einfügen" gelangen Sie in die Dialogbox "TextfeldEigenschaften":

Im Feld "Text" können Sie den gewünschten Text eingeben. Geben Sie hier als Überschrift des Formulars den Text "Eingabe-Formular Cola" ein. Hinweis Wenn Sie das Feld "Text" über das Auswahlfeld expandieren, erhalten Sie alle Feldnamen eines Archivs als statischen Text angeboten. Wurden in der Textlibrary bereits Textreferenzen für eine Sprachumschaltung angelegt, so werden diese zur Auswahl angeboten.

110

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04.03

1.6.2.2

User Archives

Formularfeld "Edit" anlegen

Öffnen Sie die Formularansicht, falls diese noch nicht geöffnet ist. Um ein neues Formularfeld "Edit" anzulegen Klicken Sie im Graphics Designer mit der rechten Maustaste in die Arbeitsfläche des User Archives Table Elements an der Stelle, an der Sie das Editierfeld positionieren wollen. Es erscheint daraufhin folgendes Auswahlfeld:

Nach der Auswahl von "Editfeld einfügen" gelangen Sie zum Dialog "EditfeldEigenschaften":

Im Auswahlfeld des Dialoges werden alle projektierten Felder des Anwenderarchivs zur Auswahl angeboten. Wählen Sie das Feld "Wasser" aus. Sie können jetzt selbst weitere Editierfelder anlegen, wie zum Beispiel Zucker, Farbstoff7, Koffein und Phosphorsaeure.

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111

User Archives

1.6.2.3

04.03

Formularfeld "Button" anlegen

Öffnen Sie die Formularansicht, falls diese noch nicht geöffnet ist. Um eine neue Schaltfläche anzulegen klicken Sie im Graphics Designer mit der rechten Maustaste in die Arbeitsfläche des User Archives Table Elemets an der Stelle, an der Sie die Schaltfläche positionieren wollen. Es erscheint daraufhin folgendes Auswahlfeld:

Nach der Auswahl von "Button einfügen" gelangen Sie zum Dialog "ButtonEigenschaften":

Im Feld "Text" können Sie den Text festlegen, mit welchem die neue Schaltfläche beschriftet wird. Geben Sie den Text "Tabellenansicht" an. Im Feld "Action" können Sie eines der Symbole der Formularansicht auswählen. Ihre neu projektierte Schaltfläche führt dann die gleiche Aktion aus, wie das entsprechende Symbol in der Symbolleiste. Wählen Sie "Form" aus, um ein Umschalten zur Tabellenansicht zu ermöglichen. Hinweis Es können sämtliche Funktionen der Symbolleiste aus der Formularansicht mit einer Schaltfläche verbunden werden. So können Sie die Größe und das Layout der Schaltflächen selbst gestalten um z.B. die Funktionen der Symbolleiste über einen Touch Screen zu bedienen.

112

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04.03

1.6.2.4

User Archives

Formularfelder nachträglich bearbeiten

Um ein Formularfeld nachträglich zu ändern klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das vorprojektierte Formularfeld und klicken Sie daraufhin auf die Schaltfläche "Eigenschaften" oder doppelklicken Sie auf das vorprojektierte Formularfeld. Es erscheint daraufhin der entsprechende Dialog zum Ändern des Formularfelds, wie in den Kapiteln zu den Formularfeldern Text, Edit und Button beschrieben.

1.6.2.5

Formularfelder löschen Um ein Formularfeld zu löschen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das vorprojektierte Formularfeld. Klicken Sie auf den Menüpunkt "Löschen". Das Formularfeld wird daraufhin gelöscht. Benutzen Sie nicht die Löschen- Taste, da diese das ganze Control löscht.

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113

User Archives

1.6.3 1.6.3.1

04.03

Eigenschaften des WinCC User Archives Table Element Objekteigenschaften des WinCC User Archives Table Element Sie können die Attribute eines User Archives Table Element verändern, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Objekt klicken und im sich öffnenden Kontextmenü den Menüpunkt "Eigenschaften" wählen. Hier können Sie die Statik der Attribute Filter, Form, PressTBButton und Sort editieren. Um Inkonsistenzen in der Datenbank zu vermeiden, sollten Änderungen an den übrigen Objekteigenschaften stets über die Dialogbox "Eigenschaften von WinCC Anwenderarchive - Tabellenelement" gemacht werden (Doppelklick auf das Control). Im geöffneten Dialog "Objekteigenschaften" wählen Sie in der Registerkarte "Eigenschaften" die Gruppe "Control Eigenschaften".

Hinweis Eine vollständige Beschreibung aller Eigenschaften des WinCC User Archives Table Element finden Sie in der Online-Hilfe. Die Projektierung des User Archives Table Element erfolgt üblicherweise im Graphics Designer durch einen Doppelklick auf eines der Controls. In der sich öffnenden Dialogbox können Sie die gewünschten Änderungen vornehmen. Da bereits bestehende Anwenderarchive, Sichten, Variablen etc. in den Dialogboxen der verschiedenen Registerkarten zur Auswahl angeboten werden, können Änderungen leicht und sicher durchgeführt werden.

114

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.6.3.2

User Archives

Eigenschaftendialog des WinCC User Archives Table Element

Registerkarte "Allgemein"

Symbol

Beschreibung

Quelle

Über die Schaltfläche "Auswählen" erreichen Sie den Package Browser, in dem Sie ein vorher projektiertes Anwenderarchiv, bzw. eine Sicht, auswählen können.

Bearbeiten

Im Feld Edit können Sie die Zugriffsart zur Laufzeit festlegen. Wenn Sie die Checkbox "Nur Lesen" deaktivieren, werden für Anwenderarchive die Zugriffsarten "Einfügen", "Ändern" und "Löschen" freigegeben. Bei Sichten wird nur die Checkbox "Ändern" freigegeben.

Rahmen

Mit der Checkbox legen Sie fest, ob das Control-Fenster mit oder ohne Rahmen erscheinen soll.

Formular

Mit der Checkbox legen Sie fest, ob die Formularansicht im Control-Fenster die Startansicht sein soll.

Zeitbasis des Last Access Feldes

In diesem Auswahlfeld legen Sie die Zeitbasis für die Zeitanzeige im Feld "Last Acess" fest.

Druckauftrag für In diesem Feld legen Sie den Druckauftrag fest, der beim Druck Schnelldruck der angezeigten Daten verwendet wird.

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115

User Archives

04.03

Hinweis Wird im Editor User Archives die Konfiguration des Anwenderarchivs geändert z.B. in dem der Zugriffsschutz aufgehoben wird, so muss das Control im Graphics Designer neu mit diesem Anwenderarchiv verbunden werden. Dadurch erkennt das Control die geänderte Archivkonfiguration.

Der Package Browser Über die Schaltfläche "Auswählen" im Eigenschaftendialog des User Archives Table Elements wird der Package Browser aktiviert. Hier werden Ihnen die bereits projektierten Anwenderarchive und Sichten zur Auswahl angeboten.

Bei einem WinCC Client können Sie im Navigationsfeld des Dialogs "Package Browser" diejenigen Server auswählen, von denen Packages geladen und auf denen ein Anwenderarchiv mit Variablen projektiert wurde. In einem Projekt eines WinCC Clients können Sie auf die Anwenderarchive aller im Projekt eingebundenen Server zugreifen. Eigene Anwenderarchive auf dem WinCC Client selbst sind nicht vorgesehen. Im Bereich "Hierarchie" wird der Pfad zum ausgewählten Server angezeigt. Dieser ist editierbar, so das Sie den Pfad zum gewünschten Server auch von Hand eingeben können.

Ist ein benötigter Server nicht in der Serverliste enthalten, muss zuerst über die Funktion Serverdata "Laden" ein Package dieses Servers geladen werden. Weitere Informationen zur WinCC Client Funktionalität finden Sie in der Hilfe zum WinCC Explorer. Hinweis Ist das Control nicht mit einem bestehenden Anwenderarchiv oder einer Sicht verbunden, so erscheint beim Wechsel ins Runtime die Fehlermeldung "Error while connecting the data!".

116

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Registerkarte "Spalten"

Symbol

Beschreibung

Spalten

Im Eingabefeld Spalten können Sie festlegen, welche im Editor User Archives angelegten Felder im Prozessbild angezeigt werden sollen.

Eigenschaften

Im Eingabefeld Eigenschaften können Sie die Eigenschaften der im Eingabefeld Spalten aktuell ausgewählten Feldes festlegen.

Gesperrt

Mit der Checkbox "Gesperrt" können Sie das ausgewählte Feld gegen überschreiben schützen.

Format

Mit dem Feld "Format" wird die Wertedarstellung festgelegt: Fixed (Festpunktzahl "%.2f") Scientific (Exponentialdarstellung "%e") Date (Nur Datumsausgabe "%x") Time (Nur Uhrzeitausgabe "%X") TimeStamp (Ausgabe von Datum und Uhrzeit "%c") Die Anzeige eines Datumsfeldes erfolgt in dem Datumsformat, welches im Betriebssystem eingestellt ist.

Ausrichtung

Bei der Auswahl "Ausrichtung" können Sie zwischen "Links", "Zentriert" und "Rechts" auswählen.

Zurücksetzen

Die Schaltfläche "Zurücksetzen" stellt die vorherige Einstellung ein.

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117

User Archives

04.03

Hinweis Im Feld Format können Sie auch die Formatierung der Nachkommastellen (z.B. "%3f" für drei Nachkommastellen) oder das Hexadezimalformat "%x" für Integerwerte vornehmen.

Registerkarte "Symbolleiste"

118

Symbol

Beschreibung

Symbole

In der Auswahl "Symbole" legen Sie fest, welche Symbole die Symbolleiste beinhalten soll.

Zugriffsrechte

Im Feld "Zugriffsrechte" werden die Zugriffsrechte zum ausgewählten Symbol angezeigt.

Auswahl

Mit einen Klick auf die Schaltfläche "Auswahl" erscheint die Dialogbox "Berechtigungen", in welcher Sie den gewünschten Zugriff festlegen können.

Ausschalten

Mit dem Feld "Ausschalten" wird die Symbolleiste ein- oder ausgeschaltet.

Hotkey

Über das Feld Hotkey können Sie den einzelnen Funktionen Hotkeys zuordnen.

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04.03

User Archives

In der Dialogbox "Berechtigungen" können Sie den gewünschten Zugriff festlegen. Die im Dialog angezeigten Berechtigungen wurden vorher im User Administrator projektiert.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

119

User Archives

04.03

Registerkarte "Statuszeile"

Symbol

Beschreibung

Bereiche

Mit den Kontrollkästchen im Bereich "Bereiche" legen Sie fest, welche Elemente die Statuszeile des Controls beinhalten soll.

Ausschalten

Mit der Schaltfläche "Ausschalten" wird die Statuszeile ein- oder ausgeschaltet.

Wenn alle Bereiche der Statuszeile aktiviert wurden, sieht die Statuszeile folgendermaßen aus:

120

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Registerkarte "Filter/Sortierung"

Filterbedingung Im Dialog "Filterbedingung" legen Sie die Filterbedingungen fest. Geben Sie die Regeln für die Filterbedingungen direkt ein. Diese Bedingungen werden in der Datenbank-Programmiersprache SQL (Structured Query Language) formuliert. Im Anhang finden Sie eine Beschreibung von SQL mit mehreren praktischen Beispielen. Beispiel: FieldC > 100 Es werden alle Datensätze selektiert, welche in der Spalte "FieldC" ein Wert größer als 100 besitzen. Über die Schaltfläche "Erstellen..." erreichen Sie eine automatisierte Filtermaske, über die Sie die Filterbedingungen definieren können.

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121

User Archives

04.03

In der Zeile "Filtern nach" können Sie die Filterkriterien festlegen, im linken Auswahlfenster werden Ihnen alle Datenfelder des Anwenderarchivs angeboten. Über die Zeilen "Anschließend nach" und "Zuletzt nach" können Sie nachfolgende Filterbedingungen vorgeben. Die Filter werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet.

Sortierung Im Dialog "Sortierung" legen Sie die Sortierbedingungen fest. Geben Sie die Regeln für die Sortierung direkt in der Datenbank-Programmiersprache SQL an. Über die Schaltfläche "Erstellen..." erreichen Sie eine automatisierte Sortiermaske, über die Sie die Sortierbedingungen definieren können.

In dem Auswahlfeld "Sortieren nach" können Sie die Sortierkriterien festlegen, es werden Ihnen alle Datenfelder des Anwenderarchivs zur Auswahl angeboten. Über die Auswahlfelder "Anschließend nach" und "Zuletzt nach" können Sie nachfolgende Sortierbedingungen vorgeben. Die Filter werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Mit der Option "Aufsteigend" wird aufsteigend, mit der Option "Absteigend" wird absteigend sortiert

122

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Registerkarte "Schriftarten"

In der Registerkarte "Schriftarten" bestimmen Sie die Schrift, welche im Control verwendet werden soll.

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

123

User Archives

04.03

Registerkarte "Farben"

In der Registerkarte "Farben" bestimmen Sie die Farben, welche im Control verwendet werden sollen.

124

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04.03

1.6.4

1.6.4.1

User Archives

User Archives Table Element im Runtime

Die Tabelle des User Archives Table Element Die Tabelle des User Archives Table Element dient zur Darstellung der Anwenderarchivdaten im Runtime in Tabellenform.

Das Tabellen- und Formularfenster des Controls wird mit dieser Symbolleiste bedient:

Die Bearbeitung innerhalb der Tabelle erfolgt analog der Bearbeitung im Tabellenfenster des Editors User Archives.

Hinweis Verändern Sie in einer Control-Tabelle einen oder mehrere Werte, so müssen Sie nach Abschluss der Eingaben den Datensatz verlassen, d.h. in eine andere Tabellenzelle oder Zeile wechseln, damit der Wert in die Datenbank übernommen und in anderen Anzeigen aktualisiert wird. Aktionen in der WinCC Skriptsprache müssen selbst für die Auswahl von Datensätzen sorgen. Eine Auswahl von Datensätzen durch das Control ist nicht möglich.

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125

User Archives

1.6.4.2

04.03

Das Formular des User Archives Table Element

Das Formular des User Archives Table Element kann vom Anwender im Graphics Designer selbst projektiert werden und dient zur Eingabe und Darstellung der Anwenderarchivdaten im Runtime in einer für den Anwender besonders ansprechenden Form.

Hinweis Verändert man in einem User Archives Table Element-Formular einen oder mehrere Werte, so muss nach Abschluss der Eingaben zu einem anderen Datensatz geblättert werden, damit der Wert in die Datenbank übernommen und in anderen Anzeigen aktualisiert wird.

126

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

1.6.4.3

User Archives

Die Symbolleiste des User Archives Table Element

Die Symbolleiste bietet folgende Bedienmöglichkeiten: Symbol

Beschreibung Umschalten Datensatz löschen Anlegen von neuem Datensatz Bestehendes Feld ändern Im Tabellenfenster blättern Lesen und Schreiben von Variablen Anwenderarchive importieren und exportieren Filterbedingung definieren Sortierbedingung definieren Zeitbasis des Feldes "LastAccess" Drucken Hilfe anfordern

Umschalten Mit diesem Symbol wird zwischen Formular- und Tabellenansicht umgeschaltet. Datensatz löschen Der markierte Datensatz wird gelöscht. Anlegen von neuem Datensatz. Sie geben nacheinander die Werte der Datenfelder ein und bestätigen jedesmal mit der Eingabetaste. Nachdem alle Datenfelder eingegeben wurden, wird der neue Datensatz mit den eingegebenen Werten angelegt.

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127

User Archives

04.03

Bestehendes Feld ändern Nach dem Klick auf dieses Symbol klicken Sie auf das Feld, welches Sie ändern wollen. Daraufhin erscheint der Textmarker, welcher Ihnen die Editierbarkeit des Feldes signalisiert. Solange das Symbol "Bestehendes Feld ändern" aktiv ist befindet sich das User Archives Table Element im "Ändern"- Modus. Sie können dann den Cursor in der Tabelle bewegen und sofort Änderungen vornehmen. Bei ausgeschaltetem "Ändern"- Modus können Sie Änderungen erst nach Drücken des F2-Hotkeys oder einem Doppelklick auf das zu ändernde Feld vornehmen. Im Tabellenfenster blättern Mit diesen Schaltflächen können Sie im Tabellenfenster vor- und zurückblättern und den Anfang oder das Ende des Anwenderarchivs anspringen. Lesen und Schreiben von Variablen Diese Schaltflächen bieten das Lesen und Schreiben von WinCC-Variablen. Beim Einrichten des Anwenderarchivs in der Dialogbox "Eigenschaften von Archiv" in der Registerkarte "Kommunikation" können Sie die Kommunikationsart "Kommunikation über WinCC- Variable" wählen. Archive importieren und exportieren Nach einem Klick auf eine dieser Schaltflächen werden Anwenderarchive im CSVFormat (Coma Seperated Value) importiert bzw. exportiert. Achtung! Vor dem Einlesen in Excel muss der Dateityp CSV angegeben werden, da die von WinCC exportierte CSV-Datei sonst nicht richtig eingelesen wird. Hinweis Bei einem Mehrplatz-Projekt ist folgendes zu beachten: Existiert auf dem Server ein Anwenderarchiv z.B. unter "c:\Projekte\Test\UA", so wird es unter dieser Pfadangabe freigegeben. Der Client mapped die Freigabe seinerseits über ein Netzlaufwerk z.B. "I:\Test\UA". Der Standardpfad des Anwenderarchivs ist demnach auf dem Client "I:\Test\UA". Dieses Verzeichnis existiert aber auf dem Server nicht unter dieser Bezeichnung. Wollen Sie Anwenderarchivdaten importieren/ exportieren, so müssen Sie auf dem Client den Standardpfad ändern, in unserem Beispiel auf "C:\Projekte\Test\UA".

Filterbedingung definieren Diese Option erlaubt Ihnen die Eingabe von Filterbedingungen. Es werden alle angezeigten Daten exportiert. Soll nur eine Teilmenge exportiert werden, dann müssen Sie zunächst die Filterbedingungen so formulieren, daß nur noch die gewünschten Daten angezeigt werden. Anschließend können Sie diese gefilterten Daten exportieren.

128

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

04.03

User Archives

Die Filterbedingungen werden direkt in der Datenbank-Programmiersprache SQL (Structured Query Language) formuliert. Im Anhang finden Sie eine Beschreibung von SQL mit mehreren praktischen Beispielen. Weitere Informationen erhalten Sie aus der einschlägigen Fachliteratur. Beispiel: ID < 100 Es werden nur die Datenfelder mit den ID's 1 bis 99 selektiert, alle anderen Datenfelder werden nicht angezeigt. Über die Schaltfläche "Erstellen..." erreichen Sie eine automatisierte Filtermaske, über die Sie die Filterbedingungen definieren können.

In der Zeile "Filtern nach" können Sie die Filterkriterien festlegen, im linken Auswahlfenster werden Ihnen alle Datenfelder des Anwenderarchivs angeboten. Über die Zeilen "Anschließend nach" und "Zuletzt nach" können Sie nachfolgende Filterbedingungen vorgeben. Die Filter werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Hinweis Die hier definierten Filterbedingungen sind temporär, d.h. nach einem neuen Bildaufbau sind die im Eigenschaftendialog festgelegten Filterkriterien wieder gültig.

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129

User Archives

04.03

Sortierbedingung definieren Diese Option erlaubt Ihnen die Eingabe von Sortierbedingungen.

Die Regeln für die Sortierung werden direkt in der Datenbank-Programmiersprache SQL angegeben. Sehen Sie auch die Beschreibung von SQL im Anhang. Weitergehende Informationen erhalten Sie aus der einschlägigen Fachliteratur. Über die Schaltfläche "Erstellen..." erreichen Sie eine automatisierte Sortiermaske, über die Sie die Sortierbedingungen definieren können.

In dem Auswahlfeld "Sortieren nach" können Sie die Sortierkriterien festlegen, es werden Ihnen alle Datenfelder des Anwenderarchivs zur Auswahl angeboten. Über die Auswahlfelder "Anschließend nach" und "Zuletzt nach" können Sie nachfolgende Sortierbedingungen vorgeben. Die Filter werden in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Mit der Option "Aufsteigend" wird aufsteigend, mit der Option "Absteigend" wird absteigend sortiert Hinweis Die hier definierten Sortierbedingungen sind temporär, d.h. nach einem neuen Bildaufbau sind die im Eigenschaftendialog festgelegten Sortierkriterien wieder gültig.

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04.03

User Archives

Zeitbasis des Feldes "Last Access" Über diese Option können Sie die Zeitbasis des Feldes "Last Access" ändern.

Drucken Diese Option startet den Ausdruck der angezeigten Werte. Hilfe anfordern Klicken Sie auf diese Schaltfläche um Hilfe zum User Archives Table Element anzufordern.

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131

User Archives

1.6.4.4

04.03

Bedienung des Controls über dynamisierte Objekte

Das User Archives Table Element bietet Ihnen die Möglichkeit, alle Schaltflächen der Symbolleiste auf selbst definierte Schaltflächen bzw. EA-Felder zu verschalten. Damit kann jede der Schaltflächen in Größe und Aussehen selbst definiert werden, um das Table Element z.B. über einen Touch Screen zu bedienen

Beispiel zur Verwendung des Attributs "Press TB Button" Um eine Verbindung des User Archives Table Element mit einer Schaltfläche herzustellen müssen Sie die folgenden Schritte ausführen: 1. Legen Sie im Graphics Designer einen Button an und rufen Sie durch einen Rechtsklick mit der Maus die Objekteigenschaften auf. 2. Wählen Sie in der Registerkarte "Ereignis" die Option "Maus". Selektieren Sie im rechten Fenster Ausführung bei "Mausklick". Nach einem Rechtsklick auf den Pfeil in der Spalte "Aktion" öffnet sich ein Auswahlfenster, wählen Sie hier die Option "Direktverbindung".

3. Im Bereich "Quelle" selektieren Sie "Konstante" und tragen hier eine Konstante z.B. "Form" ein (Eine Übersicht der zur Verfügung stehenden Konstanten für das User Archives Table Element finden Sie weiter unten). Wählen Sie nun im Bereich "Ziel" die Option "Objekt im Bild" und selektieren Sie das zu verbindende Table Element im Objektauswahlfeld. Im Auswahlfeld "Eigenschaft" wählen Sie "PressTBButton" und bestätigen den Dialog mit "OK".

132

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04.03

User Archives

4. Speichern Sie das Bild im Graphics Designer und gehen Sie in Runtime. Wenn Sie nun die projektierte Schaltfläche "Form" betätigen, dann wechselt die Darstellung des Controls von der Tabellenansicht in die Formularansicht und umgekehrt.

Die Konstanten für eine Direktverbindung mit dem User Archives Table Element Für die o.g. Direktverbindungen des User Archives Table Element steht Ihnen zu jeder Schaltfläche des Controls eine Konstante zur Verfügung. Die Zuordnung zu den einzelnen Schaltflächen können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.

Konstante

Zugehörige Schaltfläche

Form Delete New Edit First Previous Next Last ReadVar

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133

User Archives

04.03

WriteVar Import Export Filter Sort Timezone Print Help

Hinweis Bei der Bedienung des Tabellenfensters mit der Tastatur ist der Zellcursor für die gewählte Datensatzzelle nach dem Betätigen der Tasten "Tabulator" und "Position 1" nicht mehr sichtbar. Um die Anzeige zu dem zuletzt bearbeiteten Datensatz zurückzubringen, legen Sie nach o.g. Schema eine Schaltfläche an und wählen Sie die Konstante "VTB_Focus". Durch Betätigen dieser Schaltfläche springt der Zellcursor an seine letzte Position zurück.

134

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04.03

2 2.1

Mehrplatzsysteme

Mehrplatzsysteme Client-Server-Systeme in WinCC

Einleitung Mit WinCC können Sie Client-Server-Systeme mit mehreren Clients und Servern projektieren und so große Anlagen effizient bedienen und beobachten. Mit der Verteilung der Aufgaben beim Bedienen und Beobachten des Prozesses auf mehrere Server wird der einzelne Server entlastet und dadurch die Performance gesteigert. Zudem haben Sie die Möglichkeit, auch technologisch oder topologisch komplex aufgebaute Anlagen mit WinCC abzubilden. Client-Server-Systeme kommen z.B. zum Einsatz: •

Bei großen Anlagen, in denen mehrere Beobachtungs- und Bedienplätze (Clients) für die gleichen Aufgaben erforderlich sind.



Wenn Sie unterschiedliche Bedien- und Beobachtungsaufgaben auf mehrere Bedienplätze verteilen möchten, z.B. ein zentraler Client für die Anzeige aller Meldungen einer Anlage.

Sie können Clients einsetzen, um: •

Mehrplatzsysteme mit einem Server zu projektieren: Mehrere Clients greifen auf das Projekt eines Servers mit Prozessanschluss zu. In einem Mehrplatzsystem ist keine Projektierung der Clients erforderlich, alle Daten werden vom Server bereitgestellt.



Verteilte Systeme mit mehreren Servern zu projektieren: Clients können die Daten von unterschiedlichen Servern mit Prozessanschluss anzeigen. In einem Verteilten System hat jeder Client eine individuelle Projektierung, die erforderlichen Serverdaten werden auf den Clients importiert und können bei Änderung automatisch aktualisiert werden. Die Prozessdaten werden von den Servern bereitgestellt.



Remote zu projektieren: Ein Serverprojekt wird von einem Client aus projektiert.

Voraussetzungen zum Projektieren von Client-Server-Systemen Um Client-Server-Systeme mit WinCC projektieren zu können, benötigen Sie die Option "WinCC Server" auf jedem WinCC Server. Alle Rechner in einem Client-Server-System müssen über ein Netzwerk (LAN) miteinander verbunden sein. Sie können auch Rechner in benachbarten SubNetzen, die über einen Router verbunden sind, als Client oder Server dem System anmelden. Zur Anbindung von Rechnern über ISDN benötigen Sie das WinCC-SmartTool "Communication Configurator".

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135

Mehrplatzsysteme

04.03

Redundante Systeme Um den Anlagenbetrieb bei Störungen wie z.B. dem Ausfall eines Servers aufrecht zu erhalten, projektieren Sie redundante Server. Die genaue Vorgehensweise zum Projektieren von redundanten Systemen finden Sie in der WinCC Dokumentation "Redundante Systeme". In dieser Dokumentation finden Sie Informationen zur Konfiguration der Clients in Redundanten Systemen. Hinweis Wenn ein Projekt auf einem redundanten Server remote projektiert werden soll, muss vor dem remote Projektieren die Redundanz ausgeschaltet werden. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass während des remote Projektierens auf den anderen Server des redundanten Paares umgeschaltet wird und so die Konsistenz zwischen den redundanten Servern nicht mehr gewährleistet ist.

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04.03

2.2

Mehrplatzsysteme

Konfigurationen und Mengengerüste

Konfiguration von Client-Server-Systemen für unterschiedliche Anforderungen Sie können je nach Anforderung verschiedene Client-Server-Lösungen konfigurieren. Dabei haben Sie die Möglichkeit Clients, WebClients und ThinClients einzusetzen. Clients Mit Clients können Sie in einem Client-Server-System je nach Konfiguration: •

Auf mehreren Clients die Sicht auf einen Server darstellen (Mehrplatzsystem)



Auf Clients Sichten auf mehrere Server darstellen (Verteiltes System)



Von einem Client aus ein Server-Projekt (remote) projektieren



Von einem Client aus ein Server-Projekt (remote) aktivieren und deaktivieren

Für die Projektierung von mehreren Clients benötigen Sie die Option "WinCC Server" auf jedem Server. WebClients WebClients setzen Sie in einem Client-Server-System ein, wenn z.B.: •

Zugriff auf das System auch über schmalbandige Verbindungen erforderlich ist



Nur temporär auf die Daten zugegriffen wird



Datenzugriff über große Entfernungen erforderlich ist, z.B. über Internet

WebClients haben folgende Vorteile: •

Es sind Client-Rechner mit unterschiedlichen Betriebssystemen einsetzbar



Zugriff auf einen Server ist durch mehrere WebClients gleichzeitig möglich



Große Mengengerüste sind realisierbar

Für die Projektierung von WebClients benötigen Sie die Minimal-Installation von WinCC und die Option "WinCC WebNavigator". ThinClients Mit ThinClients haben Sie die wesentlichen Merkmale von WebClients mit folgenden Zusatzmerkmalen: •

Einsatz ist möglich auf robusten Clientplattformen auf Windows CE Basis (z.B. MP370)



Verwendung von Mobilen Clients (z.B. Mobic) ist möglich

Für die Projektierung von ThinClients benötigen Sie die Minimal-Installation von WinCC und die Option "WinCC WebNavigator".

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Mehrplatzsysteme

04.03

Mögliche Anzahl Clients und Server Je nach Art und Anzahl der eingesetzten Client-Typen sind unterschiedliche Mengengerüste realisierbar. Dabei sind gemischte Systeme realisierbar, also der parallele Einsatz von Clients und WebClients in einem Client-Server-System. Wenn Sie nur Clients einsetzen, können in einem WinCC-Netz bis zu 32 parallele Clients auf einen Server zugreifen. In Runtime kann ein Client auf bis zu 12 Server zugreifen. Maximal können 24 Server in Form von 12 redundanten Serverpaaren eingesetzt werden. Beim Einsatz von WebClients erreichen Sie Mengengerüste von bis zu 51 Clients (1 Client und 50 WebClients). In einem solchen System können Sie maximal 24 Server in Form von 12 redundanten Serverpaaren einsetzen. Konfiguration von gemischten Systemen Für die Konfiguration eines gemischten Systems sollten Sie folgende Faustregel für maximale Mengengerüste beachten: Jeder Clienttyp besitzt eine Wertigkeit: •

WebClient/Thin Client = 1



Client = 2



Client mit der Funktion "remote projektieren" = 4

Die Gesamtzahl aus den Wertigkeiten aller Clients sollte bei WinCC-Servern ohne Bedienfunktion den Wert 60 pro Server nicht überschreiten. Bei Servern mit Bedienfunktion sollte der Wert 16 nicht überschreiten. Beispiel:

138

Komponenten

Wertigkeit

2 Clients mit der Funktion "remote projektieren"

2x4=8

4 Clients

4x2=8

44 WebClients

44 x 1 =44

Summe

60

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04.03

2.3

Mehrplatzsysteme

Client-Server-Szenarien

Einführung Sie können mit WinCC je nach Anwendungsfall unterschiedliche Client-ServerSzenarien realisieren: Mehrplatz-Systeme Ein Mehrplatz-System projektieren Sie typischerweise bei kleineren Anlagen, in denen eine Verteilung der Daten auf mehrere Server nicht notwendig ist. Sie projektieren einen Server mit Prozessanschluss, der für alle zentralen Funktionen zuständig ist, und mehrere Bedienstationen (Clients). Die einzelnen Bedienstationen können dabei gleiche oder unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Die Clients können je nach Bedienberechtigung: •

Die Anlage nur beobachten.



Sowohl bedienen als auch beobachten.



Das Server-Projekt remote projektieren, z.B. als Wartungsrechner.

Die Clients können je nach Projektierung: •

Alle die gleiche Sicht auf das Projekt anzeigen, wenn der Prozess z.B. von mehreren Stellen der Anlage aus bedienbar sein soll.



Unterschiedliche Sichten des Projektes anzeigen, z.B. nur Meldungen.

Durch das Vergeben von Benutzerrechten können Sie individuell festlegen, welche Funktionen einem Bediener auf einer bestimmten Bedienstation zur Verfügung stehen. Verteilte Systeme Verteilte Systeme mit mehreren Servern kommen in der Regel bei großen Anlagen zum Einsatz, wenn besonders große Datenmengen zu verarbeiten sind. Durch die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Server wird der einzelne Server entlastet. Sie erreichen eine bessere Performance im System und können größere Mengengerüste realisieren. Wenn Sie Verteilte Systeme in einem WinCC-System projektieren, verteilen Sie die Prozess-Aufgaben durch entsprechende Projektierung entweder nach ProzessSchritten oder funktional auf die Server: •

Bei einer technologischen Aufteilung wird von jedem Server ein technisch abgrenzbarer Bereich einer Anlage übernommen, z.B. eine bestimmte Presse oder Trockeneinheit.



Bei einer funktionalen Aufteilung wird von jedem Server eine bestimmte Aufgabe übernommen, z.B. Visualisieren, Archivieren oder Alarmieren.

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139

Mehrplatzsysteme

04.03

Die Clients in einem Verteilten System können in Runtime jeweils die Daten von bis zu zwölf unterschiedlichen Servern bzw. redundanten Serverpaaren darstellen. Jeder Client in einem Verteilten System erhält eine eigene Projektierung mit Grundbildern und wenigen lokalen Daten. Die für die Darstellung der Prozessdaten erforderlichen Serverdaten werden von den Servern auf die Clients übertragen und können bei Bedarf automatisch aktualisiert werden. Fileserver Sie können in Client-Server-Systemen einen Fileserver einsetzen, um alle Projekte zu speichern und zentral zu verwalten. So ist es z.B. einfacher, regelmäßige Sicherungskopien von allen Projekten zu erstellen. Die Server mit Prozessanschluss haben Zugriff auf den Fileserver und können die Projekte auf dem Fileserver projektieren. Der Fileserver kann ausschließlich nur für die Projektierung eingesetzt werden. Der Fileserver kann je nach Bedarf mit weiteren Hardwarekomponenten speziell auf die Anforderungen angepasst werden. Sie können z.B. mit Spiegelplatten Ausfallsicherheit gewährleisten. Langzeitarchivserver Einen Langzeitarchivserver setzen Sie ein, um Archivbackups zu sichern. Als Langzeitarchivserver dient ein Server ohne Prozessanschluss, auf den die Server mit Prozessanschluss ihre Archivbackups auslagern. Auf die archivierten Daten auf dem Langzeitarchivserver kann man mit externen Applikationen über z.B. OLE-DB zugreifen. Zentraler Archivserver Auf einem zentralen Archivserver (WinCC Historian) können Sie die Prozesswerte und Meldungen aller angeschlossenen WinCC Server speichern. Die gespeicherten Prozesswerte und Meldungen können Sie wie gewohnt in Runtime im WinCC Online Trend Control oder WinCC Alarm Control im Prozessbild ausgeben. Darüber hinaus haben Sie über definierte Schnittstellen wie z.B. OLEDB direkten Zugriff auf die archivierten Prozesswerte und Meldungen. Auf diese Weise können Sie z.B. wichtige Produktionsdaten zu Analysezwecken unternehmensweit zur Verfügung stellen. Server-Server-Kommunikation Bei der Kommunikation zwischen zwei Servern greift der eine Server auf Daten des anderen Servers zu. Ein Server kann auf Daten von bis zu zwölf anderen Servern bzw. redundanten Serverpaaren zugreifen. Der zugreifende Server verhält sich dabei in Bezug auf die Projektierung und Bedienung wie ein Client, mit der Ausnahme, dass kein Standardserver projektiert werden kann. Für jeden zugreifenden Server ist eine WinCC-Server-Lizenz erforderlich. Bei der Konfiguration des Systems muss der zugreifende Server in die Mengengerüste mit einbezogen werden.

140

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04.03

Mehrplatzsysteme

Standardserver In Verteilten Systemen erhalten WinCC Controls zur Anzeige von Meldungen und Prozessdaten ihre Daten mit Serverpräfix von bestimmten Servern. Sie projektieren in einem Verteilten System einen Standardserver an Clients, damit Daten, bei denen kein eindeutiges Serverpräfix angegeben ist, von diesem Standardserver angefordert werden. Ist kein Standardserver angegeben, wird versucht, lokal auf die entsprechenden Daten zuzugreifen. Gibt es keinen lokalen Datenhaushalt (z.B. Meldungen und Archive), wird der Zugriff mit einer Fehlermeldung abgewiesen. Vorzugsserver Wenn Sie in Ihrem Verteilten System redundante Server einsetzen, können Sie an den Clients einen Vorzugsserver projektieren. Ein Vorzugsserver ist der Server eines redundanten Serverpaares, auf den sich der Client in einem Verteilten System vorrangig verschaltet. Der Vorzugsserver kann für jeden Client separat gewählt werden, so dass die permanente Bedienbarkeit des Systems gewährleistet ist.

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141

Mehrplatzsysteme

2.4

04.03

Server-Projektierung

Einleitung Ein Server kann in einem WinCC-Netzwerk folgende Aufgaben erfüllen: •

Anschluss an den Prozess



Erfassung der Prozesswerte



Archivierung von Meldungen und Prozesswerten



Versorgung der Clients mit den Daten aus dem Prozess



Versorgung der Clients mit den Projektierungsdaten

Die Aufgaben, die einzelne Server übernehmen, können nach technologischen oder funktionalen Gesichtspunkten verteilt werden: •

Technologisch: Jeder Server verwaltet einen bestimmten Abschnitt des Prozesses/der Anlage.



Funktional: Jeder Server erfüllt eine bestimmte Aufgabe in Runtime, bezogen auf den gesamten Prozess, z.B. das Meldesystem oder die Archivierung.

Projektierungsschritte

Mehrplatz-System projektieren In einem Mehrplatz-System projektieren Sie mehrere Clients, die in Runtime die Sicht auf einen Server darstellen. Die Clients erhalten ihre Daten ausschließlich vom Server und haben keine eigene Projektierung. Um einen Server in einem Mehrplatz-System zu projektieren, sind folgende Schritte erforderlich: 1. Ein neues Projekt vom Typ "Mehrplatz-Projekt" auf dem Server erstellen. 2. Auf dem Server die erforderlichen Projektdaten (Bilder, Archive, Variablen...) projektieren. 3. Clients, die remote projektieren sollen, in die Rechnerliste am Server aufnehmen. 4. Bedienberechtigungen für die Clients vergeben, die remote projektieren sollen. 5. Den automatischen Package-Import am Server aktivieren. 6. Clients im Server-Projekt konfigurieren.

142

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04.03

Mehrplatzsysteme

Verteiltes System projektieren In einem Verteilten System projektieren Sie Clients mit Sichten auf mehrere Server. Die Clients haben eigene Projekte mit eigenen lokalen Daten. Vom Server aktualisierte Daten werden über den Package-Export auf die Clients übertragen. Um einen Server in einem Verteilten System zu projektieren, sind folgende Schritte erforderlich: 1. Ein neues Projekt vom Typ "Mehrplatz-Projekt" auf jedem Server erstellen. 2. Auf den Servern die erforderlichen Projektdaten (Bilder, Archive, Variablen...) projektieren. Je nach Aufteilung (technologisch/funktional) können dies auch nur bestimmte Projektdaten, z.B. nur Archive sein. 3. Clients, die remote projektieren sollen, in die Rechnerliste am Server aufnehmen. 4. Bedienberechtigungen für die Clients vergeben, die remote projektieren sollen. 5. Package-Export konfigurieren (manuell oder automatisch). 6. Client-Projekte auf den Clients projektieren. 7. Serverdaten (Packages) den Clients zur Verfügung stellen. Hinweis Projektieren Sie die Server eines Client-Server-Systems immer vor den zugehörigen Clients.

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Mehrplatzsysteme

2.5

04.03

Client-Projektierung

Einleitung Eine Client-Projektierung ist nur erforderlich, wenn Sie ein Verteiltes System projektieren, in dem Clients die Sichten auf mehrere Server darstellen können. Wenn Sie ein Mehrplatzsystem projektieren, in dem die Clients nur Daten von genau einem Server anzeigen, ist keine eigene Client-Projektierung notwendig. Die Clients erhalten alle ihre Daten und ihre Runtime-Umgebung aus dem ServerProjekt. Wenn Sie ein Client-Server-System projektieren, in dem mehrere Server existieren, und Clients unterschiedliche Sichten auf mehrere Servern anzeigen (Verteiltes System), projektieren Sie für jeden Client ein eigenes Client-Projekt. Jeder Client kann in Runtime Sichten auf bis zu zwölf unterschiedlichen Server bzw. redundante Serverpaare darstellen, z.B. Meldungen von Server 1 und Server 2 anzeigen, Prozesswerte von Server 3 anzeigen und schreiben, Bilder von Server 4 anzeigen etc. Die Clients in einem Verteilten System können je nach Bedienberechtigungen am Server: •

Den Prozess beobachten.



Den Prozess beobachten und bedienen.



Projekte auf einem Server remote projektieren.



Projekte auf einem Server remote aktivieren und deaktivieren.

Hinweis Um Daten unterschiedlicher Server anzeigen zu können, müssen die Serverpräfixe (also die Servernamen) innerhalb des Verteilten Systems eindeutig sein. Jeder Client hat seine eigene Projektierung und legt wenige administrative clientspezifische Daten lokal in der Datenbank des Clients ab, z.B.: •

Lokale Variablen



Daten des User Administrator



Daten der TextLibrary



Projekteigenschaften



Anwenderzyklen

Hinweis Alle externen Daten der Server-Projektierung müssen auch auf den Clients vorhanden sein, damit Sie im Client-Projekt korrekt angezeigt werden können. Externe Daten sind z.B. ActiveX Controls, die nicht von WinCC stammen und externe Grafiken, die z.B. als OLE-Objekte eingebunden sind.

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04.03

Mehrplatzsysteme

Projektierungsschritte 1. 2. 3. 4.

Projektieren der Server-Projekte. Erzeugen und exportieren der Server-Packages. Projektieren des Package-Imports am Client. Projektieren der Client-Projekte auf den Clients.

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Mehrplatzsysteme

2.6

04.03

Systemverhalten in Runtime

Einleitung Mit einem Client-Server-System in WinCC können Sie Ihre Anlagenprojektierung auf mehrere Server verteilten, um die Belastung der einzelnen Server zu reduzieren. Die auf den Servern projektierten Daten können von Clients angezeigt werden, wobei ein Client in Runtime Daten von bis zu zwölf unterschiedlichen Servern bzw. redundanten Serverpaaren anzeigen kann.

Verhalten der Editoren in Runtime Archive Ist das Archivsystem auf einer Bedienstation aktiviert, arbeitet das Tag Logging Runtime auf dem Server als Archivserver, auf den Clients als Archivclient. Nur der Archivserver greift auf die Datenbank zu und erfasst und archiviert die Prozessdaten. Die Clients erhalten die Archivdaten vom Archivserver. Die Archivdaten können als Tabelle oder Grafik auf jedem Client dargestellt werden, auf dem das Tag Logging Runtime läuft. Die Daten für die Darstellung kommen immer vom Archivserver. Alle Bedienungen auf dem Client werden an den Server weitergeleitet, und das Ergebnis der Bearbeitung an den Client zurückgesendet. Grafiken Wenn in Runtime auf einem Client ein Bild aufgerufen wird, sucht Graphics Runtime zuerst nach lokal liegenden Bildern. Ist lokal kein Bild mit dem entsprechenden Namen vorhanden, wird das Projektverzeichnis auf dem Server durchsucht. Ist ein Bild nicht vorhanden, erfolgt ein entsprechender Hinweis. Erfordert ein Bildaufruf einen Austausch mit einem anderen Editor (Alarm Logging, Global Script), erfolgt dieser Austausch immer lokal. Ein Bild kann in Runtime von mehreren Bedienstationen gleichzeitig geöffnet und bearbeitet werden. Hinweis Der Bildaufbau auf einem Client erfolgt schneller, wenn Sie die entsprechenden Bilder lokal auf den Client kopieren. Das entsprechende Verzeichnis geben Sie im Dialog "Rechnereigenschaften" des Clients auf der Registerkarte Runtime an. Hier können Sie auch angeben, ob das Verzeichnis z.B. immer oder vorzugsweise verwendet werden soll. Wird ein Bild im Serverprojekt geändert, müssen Sie die Daten manuell aktualisieren, indem Sie das geänderte Bild wieder in das lokale Verzeichnis des Clients kopieren.

146

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04.03

Mehrplatzsysteme

Meldungen Wenn auf einem Client Meldungen dargestellt werden, beziehen die Clients die dargestellten Daten vom Server. Der Meldeserver erhält die projektierten Daten aus der Datenbank. Archivdaten und Meldeliste können auf jedem Client dargestellt werden. Die Daten für die Darstellung kommen immer vom Meldeserver. Treffen neue Meldungen ein, archiviert der Meldeserver die Meldungen. Wenn an einer Bedienstation eine Meldung quittiert wird, wird die Quittierung an den Meldeserver weitergeleitet. Der Server trägt die Statusänderung in das Archiv ein, und verteilt die Nachricht an alle beteiligten Clients weiter. Der gleiche Ablauf gilt für das Sperren von Meldungen. Ist ein Meldeserver in Runtime nicht verfügbar, erscheint eine entsprechende Meldung anstatt der Meldungen im Meldefenster. Ist der Server wieder erreichbar, werden die Meldungen im Meldefenster wieder angezeigt. Protokolle Das Protokollsystem von WinCC kennt kein Runtime im eigentlichen Sinne. Protokolle und Druckaufträge werden projektiert und können zu jedem Zeitpunkt ausgeführt werden. Nur Druckaufträge, die Archiv- oder Prozessdaten darstellen sollen, sind von Runtime abhängig. Das Protokollsystem wird auf jedem Client beim Hochlaufen automatisch gestartet. Der Server arbeitet als Protokollserver, die Clients als Protokollclients. Beim Hochfahren melden sich die Clients am Server an und erhalten die aktuellen Informationen über verfügbare Druckaufträge und deren Status. Wird auf einem Client ein Druckauftrag gestartet, holt er sich die dazugehörigen Daten aus der Datenbank des Servers. Der Druckauftrag wird lokal gestartet. Der Protokollserver erhält vom Client die aktuellen Daten über den Status des Druckauftrages und leitet diese Informationen an die anderen Clients weiter. Skripte Aktiviert eine Bedienstation lokal ein Projekt, werden Projektfunktionen und Standardfunktionen des Servers lokal geladen. User Administrator Die Bedienberechtigungen werden durch die Runtimekomponente des User Administrator überprüft. Die Runtimekomponente des User Administrator wird auf jedem Rechner beim Start von WinCC automatisch gestartet. Bei Änderung des Logins wird die aktuelle Bedienberechtigungsliste aus der lokalen Datenbank geladen. Text Library Wenn das Serverprojekt aktiviert ist, läuft Text Library Runtime auf dem Server als Textserver, auf den Clients als Textclient. Die Daten werden immer aus der Datenbank des Servers gelesen.

Verhalten bei Systemstörungen Ist ein Server nicht verfügbar, fragen die Clients zyklisch beim Server an, bis er wieder hochgefahren ist. Daten des Servers können bei Störungen nicht angezeigt werden, es werden z.B. alle bedienbaren Grafikobjekte inaktiv geschaltet.

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Mehrplatzsysteme

2.6.1

04.03

Hochlaufen des Servers

Prinzip Die Server eines Client-Server-Systems können unabhängig von den Clients hochlaufen. Sobald ein Server hochgelaufen ist, stellt er seine Dienste den Clients zur Verfügung und informiert sich über alle Teilnehmer im Netz. Sie können den aktuellen Status aller Server im Datenfenster des Dialogs "WinCC Projects" einsehen. Sie öffnen "WinCC-Projects" über den Windows-Explorer:

Fällt ein Server im laufenden Betrieb aus, können die Daten auf den Clients nicht mehr aktualisiert werden, und sie werden über den fehlenden Server informiert. Hinweis Verwenden Sie in Ihrem Client-Server-System einen Fileserver, ist das System erst einsatzbereit, wenn sowohl Fileserver als auch WinCC-Server hochgelaufen sind. Remote Aktivierung Sie können einen Server auch remote von einem anderen Rechner (Client oder Server) hochfahren. Wie Sie dabei vorgehen, finden Sie unter "Projekt aktivieren".

148

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04.03

2.6.2

Mehrplatzsysteme

Hochlaufen des Clients

Prinzip Die Clients eines Client-Server-Systems laufen unabhängig von den Servern hoch. Wenn ein Client in einem Client-Server-System hochfährt, erhält er alle aktuellen Informationen über die ihm bekannten WinCC-Server im Netzwerk, z.B.: •

Projektnamen



Servernamen und IP-Adresse



Projektstatus des Servers (Configuration oder Runtime)

Die entsprechenden Informationen kann der Bediener in der Liste des "WinCC Projects"-Dialoges sehen. Ändert sich der Status eines Servers, wird auch der "WinCC Projects"-Dialog aller beteiligten Rechner aktualisiert.

Server nicht verfügbar Sind Server nicht verfügbar, wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben. Außerdem werden z.B. Grafikobjekte, die Ihre Daten vom Server erhalten, inaktiv geschaltet. Über Skripte können Sie die Anzeige von Verbindungsstörungen am Client projektieren.

2.6.3

Besonderheiten der Kommunikation bei einem Server mit mehreren Netzwerkkarten

Einleitung Sind auf einem WinCC Server für die Prozesskopplung mehrere Netzwerkkarten oder SIMATIC NET SOFTNET-Treiber installiert, die mit aktivem TCP/IP-Protokoll betrieben werden, so kann die Kommunikation des Servers mit den WinCC Clients gestört sein. Eine mögliche Ursache kann darin liegen, dass in diesem Server jede Netzwerkkarte bzw. der SOFTNET-Treiber eine eigene IP-Adresse besitzt. Dadurch kann es unter bestimmten Umständen vorkommen, dass Windows bei der Anmeldung des Servers im Netzwerk einen Verbindungsaufbau über eine falsche IP-Adresse versucht, z.B. über die des SOFTNET-Treibers. Beim Fehlschlagen des Verbindungsaufbaus markiert Windows die Kommunikation über diese IPAdresse als gestört und versucht jedoch nicht, über eine der weiteren vorhandenen IP-Adressen dieses Rechners eine Verbindung aufzubauen. In diesem Fall müssen entsprechende Änderungen durch die NetzwerkAdministration vorgenommen werden.

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149

Mehrplatzsysteme

04.03

Diagnose Über CCAgent können Sie die Projektierung der Netzwerkkarte überprüfen. Wenn Sie feststellen, dass bei einem Rechner eine Adresse mit einem falschen, d.h. nicht erreichbaren Netzwerkbereich angezeigt wird, ändern Sie die Adresse. Rufen Sie dazu den Konfigurationsdialog von CCAgent auf. Es gibt folgende Möglichkeiten: •

Wenn das Taskleisten-Symbol von CCAgent angezeigt wird, so wählen Sie im Kontextmenü des Symbols den Menüpunkt "Konfiguration" und öffnen damit den Dialog "CCAgent - Konfiguration".



Ohne Taskleisten-Symbol von CCAgent wählen Sie im Windows Explorer im Navigationsfenster das Verzeichnis "WinCC Projects" an. Wählen Sie dann im Datenfenster das Verzeichnis "WinCC Projekte" an. Im Kontextmenü des Verzeichnisses wählen Sie den Eintrag "Konfiguration" und öffnen damit den Dialog "CCAgent - Konfiguration".

Anschließend öffnen Sie über die Schaltfläche "Erweitert" den Dialog "CCAgent Konfiguration - Erweitert". In diesem Dialog werden im Feld "IP-Adr." mehrere IPAdressen zur Auswahl angezeigt. Wird die richtige IP-Adresse gewählt und ein neuer Verbindungsaufbau über die Schaltfläche "Neu initialisieren" gestartet, so kann die Störung behoben sein.

In der Projektierung des SOFTNET-Treibers auf dem Server sollte auch geprüft werden, ob die nicht zur Prozesskopplung benötigten Windows-Dienste deaktiviert werden können. Ist nach der Überprüfung dieser Punkte weiterhin kein Verbindungsaufbau möglich, so wenden Sie sich bitte an den Customer Support. Hinweis Für CCAgent benötigen Sie eine Server-Lizenz.

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04.03

2.6.4

Mehrplatzsysteme

Herunterfahren des Servers

Prinzip Wird ein Server in einem Client-Server-System heruntergefahren, kann er den angeschlossenen Clients keine Prozessdaten mehr zur Verfügung stellen. Gleichzeitig meldet er sich im System ab, und wird in der Projektliste des Dialoges "WinCC Projects" als deaktiviert gekennzeichnet.

Remote Deaktivierung Sie können einen Server auch remote von einem anderen Rechner (Client oder Server) herunterfahren. Wie Sie dabei vorgehen, finden Sie unter "Projekt deaktivieren".

2.6.5

Herunterfahren des Clients

Prinzip Wird ein Client eines Client-Server-Systems heruntergefahren, meldet er sich im System ab.

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151

Mehrplatzsysteme

2.7

04.03

Remote-Projektierung

Prinzip Clients, die über die entsprechenden Bedienberechtigungen verfügen, können ein Serverprojekt remote bedienen, z.B.: •

Ein Serverprojekt remote projektieren



Ein Serverprojekt aktivieren



Ein Serverprojekt deaktivieren

Zum remote Projektieren steht Ihnen der Dialog "WinCC Projects" zur Verfügung, den Sie über den Windows-Explorer erreichen:

Funktion von WinCC Projects Im Dialog "WinCC Projects" sehen Sie die freigegebenen Server und die Projekte Ihres Client-Server-Systems, die über Netz verfügbar sind. Dazu gehören auch alle Projekte, die mit einer Demo-Lizenz laufen. Über das Fenster können Sie von einem Client aus auf ein freigegebenes ServerProjekt zugreifen:

152



ein beliebiges Projekt remote öffnen



ein Projekt remote aktivieren



ein Projekt remote deaktivieren

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04.03

2.7.1

Mehrplatzsysteme

Zugriff auf Projekte von mehreren Clients aus

Möglichkeiten der Projektierung Je nach Art der Daten können bei der remote Bedienung ein oder mehrere Clients auf das Serverprojekt zugreifen. Es wird unterschieden zwischen Daten, die in der Serverdatenbank abgelegt sind (Alarm Logging, Tag Logging, Variablen, User Admin, Text Library) und auf Dateien basierenden Daten (Bilder und Grafiken, Reports, Skripte). Hinweis Daten aus der Serverdatenbank können von mehreren Clients gleichzeitig bearbeitet werden. Beachten Sie dabei aber, dass immer die Änderungen des zuletzt speichernden Clients gespeichert werden, wenn mehrere Clients auf die gleichen Daten zugreifen. Bei Daten aus der Serverdatenbank werden immer alle Daten des jeweiligen Editors gespeichert, auch wenn nur einzelne Werte geändert wurden. Bei Daten, die in Dateien abgelegt sind, wird eine bereits geöffnete Datei für weiteren Zugriff gesperrt. Archive (Tag Logging) Archive sind in der Serverdatenbank gespeichert. Die Daten des Tag Logging können in Runtime geändert werden. Die Änderungen werden vom Server an alle beteiligten Clients verteilt. Bilder Bilder sind als Dateien auf dem Server oder Fileserver gespeichert. Wenn ein Client auf ein Bild auf dem Server zugreift, ist das Bild für andere Clients gesperrt. Verschiedene Bilder eines Projektes können von unterschiedlichen Clients geöffnet werden. Bilder können in Runtime geändert werden und sind nach dem Speichern bei der nächsten Anwahl des Bildes verfügbar. Sie können Bilder zur Bearbeitung auch lokal ablegen, müssen den Abgleich mit dem Server dann aber manuell vornehmen. Meldungen Meldungen sind in der Serverdatenbank gespeichert. Die Daten des Meldesystems können in Runtime geändert werden. Die Änderungen werden vom Server an alle beteiligten Clients verteilt. Protokolle Protokolle sind zentral im Projektverzeichnis des Servers abgelegt. Die Protokolldaten teilen sich auf in Layouts (Dateien) und Druckaufträge (Einträge in der Projektdatenbank). Es kann nur jeweils ein Client das Protokollsystem auf dem Server projektieren. Sie können Protokolle zur Bearbeitung auch lokal ablegen, müssen den Abgleich mit dem Server dann aber manuell vornehmen. Änderungen am Protokollsystem in Runtime sind nicht vorgesehen, da Protokolle unabhängig von Runtime ausgeführt werden können.

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Mehrplatzsysteme

04.03

Skripte Skripte sind zentral im Projektverzeichnis des Servers abgelegt. Projektspezifische Skripte können rechnerlokal eigenständig definiert sein. Skripte sind in Dateien gespeichert. Aktionen des Graphics Designer sind im Bild gespeichert. Während der Bearbeitung sind die Dateien (Skripte oder Bilder) für andere Clients gesperrt. Wenn keine Verbindung zum Server besteht, können Sie Skripte auch lokal ändern, müssen den Abgleich mit dem Server dann aber manuell vornehmen. Skripte können in Runtime geändert werden. Der Server verteilt die Änderung an alle beteiligten Rechner. Hinweis Wenn ein Client ohne Zugriff auf den Server ein Skript projektiert, wird das Skript lokal gespeichert. Soll das Skript auf dem Server verfügbar sein, müssen Sie das Skript manuell in das entsprechende Serververzeichnis kopieren. Texte der Text Library Texte der Text Library sind in der Serverdatenbank gespeichert. Die Textobjekte werden einzeln gespeichert. Texte können in Runtime geändert werden. Der Server verteilt die Änderung an alle beteiligten Rechner. Die Aktualisierung erfolgt in der jeweils lokal eingestellten Projektiersprache. Hinweis Einige WinCC Editoren wie z.B. Alarm Logging und User Administrator greifen bei der Projektierung auf dieselbe Datenbanktabelle der Text Library zu. Sie können diese Editoren daher immer nur auf einer Bedienstation gleichzeitig bearbeiten. Variablen Variablen sind in der Serverdatenbank gespeichert. Hinweis Wird ein Client-Projekt deaktiviert, um eine Variable zu ändern, werden die Änderungen erst nach Neustart aller Rechner, auf denen das Projekt zum Änderungszeitpunkt aktiv war, wirksam. User Administrator Die Bedienberechtigungen des User Administrator sind in der Serverdatenbank gespeichert. Daten des User Administrator können in Runtime geändert werden. Eine Benachrichtigung der beteiligten Rechner findet nicht statt. Die neuen Daten werden bei einem neuen Login eines Clients wirksam.

154

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04.03

2.8

Mehrplatzsysteme

Anwendung der OPC-Schnittstelle in Client-ServerSystemen

Prinzip OPC (OLE for Process Control) ist ein weltweiter Kommunikationsstandard für Komponenten im Automatisierungsbereich. Aufbauend auf Windows-basierter Technologie stellt OPC eine offene Schnittstelle bereit, die einen problemlosen standardisierten Datenaustausch zwischen Steuerungen, Bedien- und Beobachtungssystemen und Büroanwendungen unterschiedlicher Hersteller ermöglicht. Hinweis In der "OPC Foundation" haben sich führende Firmen der Industrieautomation zusammengeschlossen. Weitere Informationen über die OPC Foundation finden Sie unter folgender Adresse im Internet: "http://www.opcfoundation.org" Anwendung von OPC in WinCC In einem Verteilten System kann jeder WinCC Server die gesamte Anlage überwachen. Der WinCC Server nimmt aber z.B. jeweils nur ein bestimmtes Aufgabengebiet wahr, z.B. nur Meldebearbeitung oder nur Archivierung. Die WinCC-OPC-Server ermöglichen über die Softwareschnittstelle OPC Zugriffe auf die WinCC Runtime-Daten. Die WinCC-OPC-Server unterstützen den vollständigen Funktionsumfang gemäß der entsprechenden OPC-Spezifikation. Als OPC-Client kann jede Software eingesetzt werden, die auf der jeweiligen OPCSpezifikation basiert. So kann z.B der OPC-Client zur Analyse von verschiedenen Quellen verwendet werden. Durch Verwendung von eigen entwickelten OPCClients können die Anforderungen bestmöglich erfüllt werden. Für den WinCC-OPC-Serverbetrieb muss auf dem Rechner, der als WinCC-OPCServer eingesetzt wird, die Lizenz Connectivity Pack installiert werden. Für den Server OPC DA benötigen Sie kein Connectivity Pack. Die OPC-Schnittstelle wird mit der WinCC-Installation auf Client und Server installiert. Die OPC Server von WinCC unterstützen folgende Spezifikationen: •

OPC Data Access 2.0 (OPC DA)



OPC Historical Data Access 1.1 (OPC HDA)



OPC Alarm & Events 1.0 (OPC A&E)

Detaillierte Informationen zur Anwendung der OPC-Schnittstelle in WinCC finden Sie im WinCC-Information System unter dem Thema "Kommunikation" > "OPC"

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Mehrplatzsysteme

156

04.03

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04.03

3

Einrichtung des zentralen Archivservers

Einrichtung des zentralen Archivservers

Einleitung Auf einem zentralen Archivserver (WinCC Historian) können Sie die Prozesswerte und Meldungen aller angeschlossenen WinCC Server speichern. Die gespeicherten Prozesswerte und Meldungen können Sie wie gewohnt in Runtime im WinCC Online Trend Control oder WinCC Alarm Control im Prozessbild ausgeben. Darüber hinaus haben Sie über definierte Schnittstellen wie z.B. OLEDB direkten Zugriff auf die archivierten Prozesswerte und Meldungen. Auf diese Weise können Sie z.B. wichtige Produktionsdaten zu Analysezwecken unternehmensweit zur Verfügung stellen.

Voraussetzungen Für den Rechner, der als zentraler Archivserver genutzt werden soll, gelten folgende Voraussetzungen: •

Betriebssystem Windows 2000 SP2 oder Windows XP SP1



Rechner ist im Netzwerk (LAN) verfügbar

Die Voraussetzungen für die Installation von WinCC V6.0 müssen erfüllt sein. Der zentrale Archivserver selbst besitzt keine Prozessanbindung, sondern ist mit den WinCC-Servern über Server-Server-Kopplung verbunden.

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Einrichtung des zentralen Archivservers

04.03

Installation Um einen Rechner als zentralen Archivserver einzurichten, führen Sie auf dem Rechner das WinCC-Setup aus. Weiterführende Informationen zur Installation finden Sie unter "Installation von WinCC".

Leistungsmerkmale Der zentrale Archivserver verfügt über bzw. unterstützt folgende Leistungsmerkmale: •

Unbegrenzte Datenbankgröße (nur abhängig vom zur Verfügung stehenden Speicherplatz)



Maximal vier CPUs



Verbesserte Archivierungsleistung bei gleichzeitig verringertem Speicherplatzbedarf



Integrierte Langzeitarchivierung (Backup)



Archivierung von Prozessdaten und Meldungen von bis zu elf verschiedenen WinCC-Servern.

Konfiguration Konfigurieren Sie den zentralen Archivserver: 1. Richten Sie die Server-Server-Kommunikation ein 2. Importieren Sie Packages der angeschlossenen Server 3. Verschalten Sie Variablen auf die Packages 4. Projektieren Sie Prozesswertarchive und Meldearchive Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie unter "Client-ServerSysteme in WinCC".

Erzeugen von Archivvariablen mit dem WinCC Configuration Tool Erzeugen Sie Archivvariablen mit dem WinCC ConfigurationTool auf dem zentralen Archivserver aus einer Variablenliste (z.B. MS Excel): 1. Importieren Sie die Packages der entsprechenden Server. 2. Lesen Sie das Projekt mit dem Configuration Tool ein. Dabei werden die Packages mit eingelesen. 3. Projektieren Sie auf dem zentralen Archivserver das Prozesswertarchiv. 4. Fügen Sie die notwendigen Variablen über den Variablendialog ein. Die Archive werden nach WinCC geschrieben. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie unter "Archivvariablen aus der Variablentabelle erzeugen".

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04.03

4

Einrichtung des Langzeitarchiv-Servers

Einrichtung des Langzeitarchiv-Servers

Einleitung Auf einem Langzeitarchiv-Server können Sie die Auslagerungsdateien von Archiven speichern. Dies können Prozesswert- oder Meldearchive sein. Die ausgelagerten Archivdaten von Prozesswertarchiven werden in komprimierter Form als Binärdaten gespeichert.

Voraussetzung Ein Rechner, der als Langzeitarchiv-Server genutzt werden soll, muss folgende Voraussetzungen erfüllen: •

Betriebssystem Windows 2000 SP2 oder Windows XP SP1



Administratorrechte



Microsoft SQL Server 2000 SP3 ist installiert.



Microsoft Message Queuing Dienste müssen installiert sein.



Der Rechner muss im Netzwerk (LAN) verfügbar sein.

Installation Um einen Rechner als Langzeitarchiv-Server einzurichten, führen Sie auf dem Rechner das Setup für den Fileserver oder für eine WinCC-Minimalinstallation aus. Das Fileserver-Setup finden Sie auf der WinCC Installations-CD im Menü "Weitere Software".

Konfiguration Die Konfiguration des Langzeitarchiv-Server umfasst zwei Schritte: Schritt 1: Freigabe von Laufwerken oder Ordnern Damit die Auslagerungsdateien auf dem Langzeitarchiv-Server gespeichert werden können, müssen Sie auf dem Langzeitarchiv-Server die gewünschten Laufwerke oder Ordner freigeben. Hinweis Zum Freigeben von Ordnern oder Laufwerken benötigen Sie WindowsAdministratorrechte.

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Einrichtung des Langzeitarchiv-Servers

04.03

Schritt 2: Pfadangabe für die auszulagernden Archivdateien Die Pfadangaben, wo die Auslagerungsdateien gespeichert werden sollen, nehmen Sie auf dem Projektierungsrechner vor. Die Anleitung für Prozesswertarchive finden Sie dazu unter "Archiv auf Festplatte auslagern". Die Anleitung für Meldearchive finden Sie unter "Archivbackup konfigurieren". Hinweis Wenn Sie die Archivdateien nur zu Backupzwecken auslagern wollen, können Sie diese auf jedem beliebigen Laufwerk speichern. Sie müssen nur dann ein Laufwerk auf dem Langzeitarchiv-Server angeben, wenn Sie auf die Archivdaten mit OLE DB zugreifen wollen. Zugriff auf die Auslagerungsdateien Sie haben drei Möglichkeiten, auf die Auslagerungsdateien zuzugreifen:

160



Auslagerungsdateien auf den Projektierungsrechner kopieren, auf dem auch Runtime läuft. Im Alarm Logging oder Tag Logging verbinden Sie die Auslagerungsdateien mit dem Projekt. Die archivierten Werte werden in Runtime angezeigt.



Zugriff über OLE-DB



Zugriff über Dat@Monitor Web Editon

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04.03

5

Einrichtung des Fileservers

Einrichtung des Fileservers

Einleitung Der WinCC Fileserver ist ein Server mit der Minimal-Konfiguration von WinCCKomponenten. Auf einem Fileserver können Sie Projekte speichern und zentral verwalten. So ist es z.B. einfacher, regelmäßige Sicherungskopien von allen Projekten zu erstellen. Des weiteren können mehrere Personen auf unterschiedliche Projekte zugreifen.

Voraussetzung Für die Installation eines WinCC Fileserver V6.0 müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: •

Betriebssystem Windows 2000 SP2 oder Windows XP SP1



Administratorrechte



Microsoft SQL Server 2000 SP3 ist installiert.



Microsoft Message Queuing Dienste müssen installiert sein.



WinCC V6.0 darf nicht installiert sein.



Der Rechner muss im Netzwerk (LAN) verfügbar sein.

Hinweis Auf einem Rechner kann nicht gleichzeitig WinCC V6.0 und der WinCC Fileserver V6.0 installiert sein. Installation Um einen Rechner als Fileserver einzurichten, führen Sie auf dem Rechner das Fileserver-Setup aus. Wählen Sie auf der WinCC Installations-CD im Menü "Weitere Software" den Eintrag "WinCC Fileserver V6.0". Die WinCC Minimalinstallation wird auf dem Rechner installiert.

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161

Einrichtung des Fileservers

04.03

Konfiguration Die Projekte werden auf dem Fileserver abgelegt. Damit alle Bearbeiter auf die Projekte zugreifen können, müssen Sie die entsprechenden Laufwerke oder Ordner auf dem Fileserver freigeben. Hinweis Zum Freigeben von Ordnern oder Laufwerken benötigen Sie WindowsAdministratorrechte. Ordnen Sie auf den Projektierungsrechnern den freigegebenen Ordnern oder Laufwerken eindeutige Laufwerksbuchstaben zu. Die Bearbeiter können die Projekte auf dem Fileserver dann wie ein lokales Projekt öffnen.

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04.03

6

WinCC Redundancy

WinCC Redundancy

Einleitung WinCC Redundancy bietet eine deutliche Erhöhung der Verfügbarkeit von WinCC und der Anlage insgesamt durch einen parallelen Betrieb von zwei miteinander gekoppelten Server-PCs.

Die Server überwachen sich im Runtime gegenseitig, um den Ausfall eines Partners frühzeitig zu erkennen. Bei Ausfall eines der beiden Server-Rechner werden die Clients automatisch vom ausgefallenen Server auf den aktiven Server umgeschaltet. Dadurch bleiben für die Überwachung und Bedienung des Prozesses stets alle Clients verfügbar. Während des Ausfalls archiviert der nicht ausgefallene Server weiterhin alle Meldungen und Prozessdaten des WinCC Projektes. Nach der Rückkehr des ausgefallenen Servers werden automatisch die Inhalte aller Meldungs-, Prozesswert- und Anwenderarchive zum wiedergekehrten Server kopiert. Die Datenlücken in den Archiven des ausgefallenen Servers werden dadurch ausgeglichen. Dies wird auch als Abgleich nach Wiederkehr bezeichnet.

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WinCC Redundancy

04.03

Die WinCC Option Redundancy bietet Ihnen: •

den automatischen Abgleich von Meldungs-, Prozesswert- und Anwenderarchiven nach Wiederkehr eines ausgefallenen Servers.



Den automatischen Abgleich von Meldungs-, Prozesswert- und Anwenderarchiven nach Störung der Prozesskopplung.



den Online-Abgleich von internen Meldungen.



Den Online-Abgleich von Anwenderarchiven.



Die automatische Umschaltung von Clients zwischen den redundanten Servern bei Ausfall eines der Server.



einen "Project Duplicator" zum Kopieren eines Projekts auf den redundanten Server.



die automatische Umschaltung der Clients bei Ausfall der Prozesskopplung.



die Funktion "Application Health Check" zur Überwachung der WinCCAnwendungen.

Funktion "Application Health Check" Im Umfeld von WinCC / PCS7 bezeichnet der Begriff "Application Health Check“ die zyklische Lebenszeichenüberwachung wichtiger Anwendungen. Die Funktion erhöht die Sensibilität der Redundanz, da sich die Lebenszeichenüberwachung über den Server selbst hinaus auf die einzelnen Anwendungen erweitert. Es werden automatisch alle wichtigen WinCC-Anwendungen überwacht. Die Lebenszeichenüberwachung erkennt eine Software-Störung, setzt den ServerStatus in der Systemvariable "@RedundantServerState" auf "Fault" und veranlasst die verbundenen Clients auf den redundanten Server umzuschalten. Der Benutzer wird durch eine Leittechnikmeldung über die Software-Störung benachrichtigt. Hinweis Wurde eine Software-Störung durch die Funktion "Application Health Check" erkannt und eine Client-Umschaltung ausgelöst, so muss der betroffene Server neu gestartet werden. Erst danach ist ein erneutes Verbinden von Clients auf diesen Server möglich. Die redundanten Server müssen mit Windows 2000 Server ausgerüstet sein, die Client-PCs mit Windows 2000 oder Windows XP.

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04.03

6.1 6.1.1

WinCC Redundancy

Aufbau des WinCC Systems Aufbau des WinCC Systems ohne Redundancy

Einleitung

Die obige Skizze veranschaulicht beispielhaft den Aufbau der WinCC Leitebene mit der überlagerten Unternehmensebene und der unterlagerten Prozessebene. Wie zu ersehen ist, werden die Aufgaben der Leitebene auf mehrere PC's verteilt. Die Aufgabenaufteilung erfolgt nach einer Client-Server-Struktur: Aufgaben der Server: •

Server erfassen die Prozessabbilder und Meldungen der Automatisierungssysteme.



Zur Erfassung der Daten sind die Server über Industrie-Netze an den Automatisierungssystemen angeschlossen.



Server stellen die Prozessdaten für die Clients bereit und führen Verarbeitungszustände.

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165

WinCC Redundancy

04.03

Aufgaben der Clients:

6.1.2



Die Client-Stationen dienen zur Bedienung und Beobachtung der gesamten Anlage.



Clients holen sich über PC-Netze die momentan benötigten Zustände von den jeweiligen Servern.



Clients sind prinzipiell gleichberechtigt und gleichwertig.

Aufbau eines WinCC Systems mit Redundancy

Einleitung

WinCC Projekt Einem WinCC Projekt wird eine Gruppe von Automatisierungssystemen, ein Server-Rechner und ein oder mehrere Client-Rechnern zugeteilt. Zum Projekt gehören auch sämtliche Daten, wie Programme, Projektierungsdaten und sonstige Einstellungen.

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04.03

WinCC Redundancy

Redundantes WinCC Projekt Ein redundant aufgebautes Projekt wird durch einen weiteren parallel laufenden und funktionsgleich projektierten Server realisiert. Die zwei Server sind sowohl mit den AS, den Clients als auch untereinander vernetzt. Weitere Informationen unter "Funktionsgleiche Projektierung".

6.2

Funktionsweise von Redundancy

Einleitung

Archivierung und Archivabgleich der parallelredundanten Server

Handbuch WinCC V6 Optionen 6AV6392-1DA06-0AA0

167

WinCC Redundancy

04.03

WinCC Archivierung im normalen Betrieb Im Normalfall laufen die Server im Runtime vollständig parallel. Jeder ServerRechner hat einen eigenen Prozessanschluss und verfügt über eigene Datenarchive. Die Prozessdaten und Meldungen von den AS werden an beide redundante Server gesendet und dort entsprechend verarbeitet. Die Server überwachen sich im Runtime gegenseitig, um den Ausfall eines Partners frühzeitig zu erkennen und eine Leittechnikmeldung abzugeben. Anwenderarchive und interne Meldungen können ständig online abgeglichen werden (Online-Abgleich). Beide Server arbeiten gleichberechtigt und unabhängig voneinander und stehen dem Benutzer zur Verfügung. Sollte einer der Server ausfallen, steht immer ein gleichwertiger redundanter Server zur Verfügung. Die Kommunikation zwischen den redundanten Servern zum Zwecke der Statusüberwachung und des Archivabgleichs erfolgt über den Terminalbus. Als Netzwerk wird ein PC-LAN-Netzwerk mit TCP/IP-Protokoll eingesetzt. Ist eine serielle Verbindung zwischen den Servern vorhanden, so wird diese zur Statusüberwachung benutzt, jedoch nicht zum Archivabgleich.

Ausfall eines der Server Serverausfall bezeichnet den physikalischen Ausfall eines Servers, z.B. durch Netzspannungsausfall oder Ausschalten des Servers ohne kontrolliertes Herunterfahren. Beim Ausfall eines der Server empfängt und archiviert der noch funktionstüchtige Server die Prozesswerte und Meldungen von den AS. Somit ist die lückenlose Datenintegrität garantiert. Die Clients werden automatisch vom ausgefallenen Server auf den redundanten Partner-Server geschaltet. Nach einer kurzen Umschaltzeit stehen damit wieder alle Bedienplätze zur Verfügung. Besteht eine serielle Verbindung zwischen den redundanten Servern, so wird sie zur Statusüberwachung benutzt.

Auslösende Faktoren für die Client-Umschaltung Die Umschaltung der Clients vom Standard-Server auf den Partner-Server wird bei Serverausfall vom System automatisch vorgenommen. Folgende Faktoren führen zur Client-Umschaltung:

168



Netzwerkverbindung zum Server ausgefallen



Serverausfall



Störung der Prozesskopplung



Die Funktion "Application Health Check" hat eine fehlerhafte WinCCAnwendung erkannt und löst die Umschaltung aus.



Das Projekt wird deaktiviert.

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04.03

WinCC Redundancy

Auslösende Faktoren für den Archivabgleich nach Wiederkehr Der Abgleich der Archive zwischen den Servern wird nach Behebung folgender Störungen angestoßen: •

Störung der Prozesskopplung. Die Prozesskopplungsüberwachung kann ausgeschaltet werden. Weitere Information unter "Konfiguration".



Ausfall der Netzwerkverbindung zum Partner Server



Serverausfall



Projekt ist nicht aktiviert

Abgleich nach Wiederkehr Nach der Wiederkehr des ausgefallenen Servers wird von Redundancy ein Archivabgleich für den Ausfallzeitraum vorgenommen. Die ausfallbedingte Lücke in den Archiven wird geschlossen, indem die fehlenden Daten zu dem ausgefallenen Server übertragen werden. Somit stehen wieder zwei gleichwertige Server zur Verfügung. Es wird ein Abgleich vom Meldearchiv, Prozesswertarchiv und vom Anwenderarchiv durchgeführt. Der ausgefallene Server erhält seine Daten erst mit einer durch den Ausfall bedingten Zeitverzögerung. Der Archivabgleich wird als Hintergrundfunktion realisiert und läuft parallel zur Prozessführung und Archivierung von WinCC. So ist die Bedienung und Beobachtung der Anlage zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.

Abgleich nach Störung der Prozesskopplung Tritt während des laufenden Betriebs eine Netzwerkstörung zwischen einem Server und einem oder mehreren AS auf, wird nach der Behebung der Störung falls dies projektiert wurde - automatisch ein Abgleich gestartet.

Online-Abgleich Ein direkter Server-Server-Abgleich (Online-Abgleich) erfolgt bei Alarm Logging für interne Meldungen und bei Anwenderarchiven.

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169

WinCC Redundancy

6.3 6.3.1

04.03

Projektierung der Redundancy-Server Funktionsgleiche Projektierung

Einleitung

Prozessdaten- und Meldearchive Tag Logging und Alarm Logging müssen für die redundanten Server funktionsgleich projektiert sein. Funktionsgleiche Projektierung bedeutet: •

Gleiche Archive, wobei Erweiterungen in Form von weiteren Messstellen und Archiven zulässig sind. Die Erweiterungen werden nicht mit abgeglichen, sondern müssen auf dem Partner-Server selbst nachgezogen werden.

Folgende Archive werden von WinCC abgeglichen: •

Archive, welche auf Festplatten basieren, d.h. Prozesswert-, Verdichtungs- und Meldearchive.



Es erfolgt dagegen kein Abgleich von Hauptspeicherarchiven.

Anwenderarchive Für die Anwenderarchive wird die gleiche Struktur auf beiden Servern vorausgesetzt: •

170

Die Projektierung der abzugleichenden Anwenderarchive muss bezüglich des Feld- und Satzaufbaus und deren Eigenschaften identisch sein.

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04.03

6.3.2

WinCC Redundancy

Voraussetzungen für redundante Systeme

Einleitung Folgende Voraussetzungen werden für WinCC Redundancy erwartet: •

Für redundante WinCC Server mit Mehrplatzbetrieb dürfen nur Rechner mit Windows 2000 Server-Betriebssystemen eingesetzt werden.



Voraussetzung von Redundancy sind Uhrzeitsynchronisierte Server. Es wird jedoch eine Uhrzeitsynchronisation der gesamten Anlage (WinCC Rechner, Automatisierungssysteme etc.) empfohlen. Diese kann mit der WinCC Option "Timesynchronization" durchgeführt werden.



Meldungen und Quittierungen von AS und den Clients müssen immer über einen Zeitstempel im Telegramm verfügen um Doppel-Eintragungen zu vermeiden (zeitfolgerichtiges Melden). Zum Beispiel durch die Verwendung von Alarm-Bausteinen aus den AS.



Prozesswerte, Meldungen und aktive Meldungssperren aus den unterlagerten Automatisierungssystemen werden parallel an beide Server gesendet.



Jeder der beiden Server verfügt über die Option Redundancy.



Die Redundancy Server müssen funktionsgleich projektiert sein.



In jedem Anwenderarchiv muss ein Feld für die eindeutige Zuordnung und eins für die Aufnahme des Datums der letzten Änderung projektiert werden. Weiteres erfahren Sie unter "Redundante Anwenderarchive".

Hinweis Es werden nur Daten der "neuen" Anwenderarchive (ab Version 4.02) abgeglichen. Anwenderarchive, die in späteren Versionen jedoch ebenfalls mit der alten Struktur projektiert sind, werden nicht abgeglichen. Diese "alten" Anwenderarchive lassen sich jedoch in die neue Struktur konvertieren. Weitere Informationen erhalten Sie im User Archives Handbuch. Um WinCC im Falle eines Spannungsausfalls sicher beenden zu können, ist der Einsatz von unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) zu empfehlen. Nach Wiederkehr eines ausgefallenen Servers werden im Alarm Logging aktiv gesperrte Meldungen via Generalabfrage der AS ermittelt und abgeglichen. Bei passivem Sperren einer Meldung, d.h. auf nur einem Server, wird die Sperrinformation abgeglichen. Wird an einem der Server eine Meldeklasse gesperrt, so wird die Markierung der Sperre am redundanten Server nicht abgeglichen. Um einen sicheren Status der Redundancy Systemvariablen zu gewährleisten wird der Einsatz einer seriellen Verbindung zwischen den redundanten Servern empfohlen.

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171

WinCC Redundancy

6.3.3

04.03

Redundante Anwenderarchive

Einleitung Anwenderarchive können über Bedienungen, eigenständige Programme, AS oder anderen Funktionen bearbeitet werden.

Parallele Bearbeitung von Anwenderarchiven Beim parallelen Einfügen von Sätzen in zueinander redundanten Anwenderarchiven muss folgendes beachtet werden:

6.3.3.1



Aus Laufzeitgründen kann die Reihenfolge, in der die Sätze eingefügt werden, unterschiedlich sein.



Bereits vor dem Ende des Abgleichs nach Wiederkehr können auf dem zuvor ausgefallenen Servers weitere Sätze eingefügt werden.



Auch beim Online Abgleich vergeht Zeit bis der Satz im redundanten Archiv abgeglichen ist.

Voraussetzungen der redundanten Anwenderarchive

Einleitung Die Projektierung der Archive auf beiden Rechnern muss identisch sein. Deshalb sollte der Project Duplicator verwendet werden. Sollten die Archive nicht identisch sein, so kommt die Systemmeldung "Abgleich nicht für alle User Archive bereit"

Projektierung der Archive Damit der Abgleich für ein Anwenderarchiv aktiviert werden kann müssen zwei Felder projektiert sein:

172

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04.03

WinCC Redundancy

Eindeutiger Schlüssel Voraussetzung für die eindeutige Zuordnung der Sätze des einen Archivs zu den Sätzen des redundanten Archivs ist ein eindeutiger Schlüssel. Sätze mit gleichem Inhalt in diesem Feld werden miteinander abgeglichen. Dieses Feld muss die Eigenschaft eines "eindeutigen Wertes" besitzen, so dass es innerhalb eines Archivs nie 2 Sätze mit dem gleichen Inhalt gibt. Möglich ist dies über: •

Die Satznummer, diese ist immer in einem Satz vorhanden und muss nicht extra projektiert werden. Die Satznummer ist immer eindeutig. Wenn die Satznummer verwendet wird, dann darf kein weiteres Feld die Eigenschaft "eindeutiger Wert" besitzen.



Ein Archivfeld dem die Eigenschaft "eindeutiger Wert" zugewiesen wird. Wenn ein anderes Feld als die Satznummer verwendet wird, dann muss dieses Feld das einzige mit der Eigenschaft "eindeutiger Wert" sein.

z.B.: Rezeptname (Typ Text) Rezeptnummer (Typ Integer) Einfügedatum/Erstelldatum (Typ Datum)

Feld letzter Zugriff Dieses Feld muss bei der Projektierung der Archiveigenschaften selektiert werden, da der Zeitstempel als Abgleichkriterium verwendet wird. Ein Datensatz mit einem jüngerem Zeitstempel überschreibt beim Abgleich den älteren Satz, so das der aktuellste Datensatz erhalten bleibt. Dies ist beim parallelen Arbeiten bzw. bei Änderungen während eines Abgleichs zu beachten. Der letzte Änderungszeitpunkt wird vom System automatisch eingetragen. Beim Import von Sätzen, wird das in der csv-Datei enthaltene Änderungsdatum unverändert übernommen. Ein Datensatz mit einem jüngerem Zeitstempel überschreibt beim Abgleich den älteren Satz, so das der aktuellste Datensatz erhalten bleibt. Dies ist beim parallelen Arbeiten bzw. bei Änderungen während eines Abgleichs zu beachten.

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173

WinCC Redundancy

6.3.3.2

04.03

Funktionsweise des Anwenderarchivabgleichs

Einleitung

174

Abgleich über Satznummer

Abgleich über eindeutigen Wert

Satz löschen während Ausfall eines Servers

Findet nicht statt

Findet nicht statt

Satz ändern/ einfügen während Ausfall eines Servers

Beim Offlineabgleich werden alle Datensätze abgeglichen, die während des Ausfallzeitraumes geändert oder eingefügt wurden.

Beim Offlineabgleich werden alle Datensätze abgeglichen, die während des Ausfallzeitraumes geändert oder eingefügt wurden.

Online-Abgleich bei Satz ändern

Ok

Ok

Online-Abgleich bei Satz einfügen

Ok

Der Feldinhalt des "eindeutigen Schlüssels" darf nicht geändert werden, es wird dann zwar der neue Satzinhalt im redundanten Archiv eingefügt, der alte Satz kann aber nicht identifiziert werden und bleibt ebenfalls erhalten. Ok

Wird in beiden redundanten Archiven jeweils getrennt ein Satz eingefügt, bevor ein Abgleich nach Wiederkehr beendet ist, dann kann die automatisch vergebenen Satznummer bereits im redundanten Archiv vorliegen. Dadurch wird der ältere der beiden Sätze überschrieben.

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04.03

WinCC Redundancy

Online-Abgleich bei Satz löschen

Abgleich über Satznummer

Abgleich über eindeutigen Wert

Ok

Nicht verfügbar

Ein Online-Abgleich gelöschter Sätze findet nur statt, wenn über die Satznummer abgeglichen wird und die Änderungen innerhalb eines OLE Control Elements (OCX) oder über API-Funktionen der Anwenderarchive erfolgen. Es werden nur die Sätze gelöscht, welche im "Feld letzter Zugriff" keine jüngere Zeit haben, als der Zeitpunkt des Löschens.

Hinweis Es darf kein Satz in das Archiv eingefügt werden (z.B. durch Import), der im Feld "Letzter Zugriff" einen Wert über der aktuellen Systemzeit besitzt: Ein Abgleich gleicht nur bis zur aktuellen Systemzeit ab. Wird der datengebende Server beendet oder hat einen Ausfall bevor alle Sätze online abgeglichen sind, dann werden pro Archiv maximal die letzten 50 Sätze beim nächsten Start von Runtime abgeglichen. Wenn WinCC Runtime innerhalb von 10 Sekunden beendet und wieder gestartet wird, was in der Regel nur bei kleinen Projekten möglich ist, dann wird dies nicht als Ausfall erkannt und es findet kein Abgleich nach Wiederkehr statt. Der Online-Abgleich merkt sich bei gestörter Verbindung zum redundanten Server bis zu 10 Sätze, diese werden nach dem Verbindungsaufbau zum Partner sofort abgeglichen, bevor der Abgleich nach Wiederkehr aktiviert wird.

6.3.4

Online abgeglichene Meldungen

Einleitung Alle internen Meldungen werden online abgeglichen. Darunter fallen z.B. die Systembedienmeldungen des Alarm Logging Systems und die Meldungen von Batch-Flexible.

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175

WinCC Redundancy

6.4 6.4.1

04.03

Arbeiten mit Redundancy Leitfaden zur Einrichtung eines redundanten Systems

Einleitung Nachfolgend wird in Form eines kurzen Leitfadens beschrieben, wie ein redundantes WinCC System bestehend aus dem Server 1 und dem Partner-Server 2 eingerichtet wird.

Bekanntmachen der Server und Clients im Netzwerk Installieren Sie auf jedem Rechner das Netzwerk und vergeben Sie dem Rechner einen eindeutigen Namen, damit der Rechner leicht im Netzwerk identifiziert werden kann.

Einrichten der Benutzer Nach der Installation des Netzwerkes müssen Sie an jedem Rechner die Benutzerkonten einrichten. Weitere Informationen unter "Eintragung der Server in Windows"

Installieren der Autorisierung Die Autorisierung von Redundancy muss installiert sein. Sie können die Installation durchführen, indem Sie im Start-Menü von Windows unter "SIMATIC / AuthorsW" die Anwendung "AuthorsW" aufrufen und auf jedem Server die Autorisierung installieren.

Konfigurieren des Projekts auf dem Server Bei der Konfiguration der WinCC Redundanz wird der Standard-Master, der Partnerserver, das Umschaltverhalten der Clients und die Art des Archivabgleichs festgelegt. Vor dem Duplizieren des Projektes wird das Package des Servers erzeugt (Editor "Serverdata"). Es wird empfohlen, dies auf dem Standard-Master zu erzeugen. Weitere Informationen zum konfigurieren des Servers für die Redundanz unter "Konfiguration". Hinweis Konfigurieren Sie nur die Anwenderarchive für den Abgleich, die Sie benötigen. Je mehr Anwenderarchive Sie zum Abgleichen angeben, desto länger dauert der Abgleich und desto stärker wird Ihr System in Anspruch genommen.

176

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04.03

WinCC Redundancy

Duplizieren des Projekts Damit der Partner-Server nicht ein zweites mal konfiguriert werden muss, bietet der "Project Duplicator" die Möglichkeit, das Projekt von einem Server auf den anderen zu duplizieren. Weitere Informationen unter "WinCC Project Duplicator". Hinweis Achten Sie vor dem Duplizieren darauf, dass genügend Speicherplatz vorhanden ist auf dem Rechner, auf den das Projekt dupliziert werden soll. Wenn Sie auf ein bereits vorhandenes Projekt duplizieren, darf dieses nicht geöffnet sein. Konfigurieren der Clients Zur Nutzung von Redundancy müssen die Clients durch folgende Schritte konfiguriert werden. •

Laden des Package des Servers (Standard-Master) im Editor "Serverdata".



Im Editor "Serverdata" kann bei Bedarf der Vorzugsserver eingestellt und die automatische Package-Aktualisierung aktiviert werden.

Aktivieren der Redundanz-Server WinCC Redundancy können Sie folgendermaßen aktivieren: Aktivieren Sie zunächst den ersten Server. Nehmen Sie dann die eventuell vorhandenen Clients in Betrieb. Wenn diese ebenfalls aktiv sind, aktivieren Sie den zweiten Server und seine eventuell vorhandenen Clients. Es findet nun der erste Abgleich statt. Der Ausfallzeitraum für diesen Abgleich umfasst die Zeit zwischen dem Aktivieren des ersten und zweiten Servers. Hinweis Es wird empfohlen, beim Aktivieren eines Redundanz-Servers einen Zeitabstand von ca. 2 Minuten einzuhalten, bevor der zweite, bisherige Master-Server deaktiviert wird. Wird diese Zeit unterschritten, so kann bei einem eventuell noch laufenden Archivabgleich ein Datenverlust eintreten. Auf diesen Zeitabstand ist besonders beim häufigen, wechselseitigen Aktivieren / Deaktivieren der Server z.B. in der Inbetriebnahmephase zu achten.

6.4.2

Eintragung der Server in Windows

Einleitung Die beiden redundanten Server müssen im Netzwerk gegenseitig bekannt sein. Dazu werden auf beiden Servern jeweils im Benutzer-Manager von Windows gleiche Benutzernamen eingegeben.

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WinCC Redundancy

04.03

Zur Eintragung des Benutzers gehen Sie wie folgt vor : •

unter Windows 2000: Der Aufruf erfolgt über das Windows Start-Menü über "Start / Einstellungen / Systemsteuerung " und das Symbol "Benutzer und Kennwörter". Die Benutzer sind im Dialog "Benutzer und Kennwörter" mindestens als Hauptbenutzer (Power Users) einzurichten.



unter Windows XP: Der Aufruf erfolgt über das Windows Start-Menü über "Start / Einstellungen / Systemsteuerung" und das Symbol "Benutzerkonten". Die Benutzer sind im Dialog "Benutzerkonten" mindestens als Hauptbenutzer (Power Users) einzurichten.

Beispielhaft ist hier der Dialog unter Windows 2000 gezeigt.

Hinweis Der Benutzer muss die Rechte eines Administrators oder Hauptbenutzers (Power Users) besitzen. Die redundanten Server müssen mit Windows 2000 Server ausgerüstet sein, die Client-PCs mit Windows 2000 oder Windows XP.

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04.03

6.4.3

WinCC Redundancy

Konfiguration der Redundanz

Einleitung Bei der Konfiguration der WinCC Redundanz wird der Standard-Master, der Partnerserver, das Umschaltverhalten der Clients und die Art des Archivabgleichs festgelegt. Hinweis Konfigurieren Sie nur die Anwenderarchive für den Abgleich, die Sie benötigen. Je mehr Anwenderarchive Sie zum Abgleichen angeben, desto länger dauert der Abgleich und desto stärker wird Ihr System in Anspruch genommen. Vorgehensweise Zum Aufruf des Redundancy Systems klicken Sie auf WinCC "Editoren" und dann mit der rechten Maustaste auf "Redundancy". Im erscheinenden Kontextmenü klicken Sie auf "Öffnen".

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WinCC Redundancy

6.4.3.1

04.03

Registerkarte "Allgemeines"

Einleitung In dieser Registerkarte konfigurieren Sie allgemeine Einstellungen für das Redundancy-System.

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04.03

WinCC Redundancy

Die Registerkarte Allgemeines Server

Im Feld "Server" wird der Name des Rechners eingetragen, an dem Redundancy projektiert wird.

Standard-Master

Mit der Option "Standard Master" können Sie bestimmen, welcher der Redundancy-Server standardmäßig als Master bzw. Standby aktiviert wird, wenn beide Server gleichzeitig hochfahren. Den Redundancy-Master erkennt man während der Laufzeit anhand der Redundanzvariablen "@RM_MASTER" bzw. "@RM_MASTER_NAME", die unter "Interne Variablen" in der Variablengruppe "Redundancy" im Variablenhaushalt zu finden sind. Master ist der Redundanzrechner, bei dem die Variable "@RM_MASTER" auf "1" gesetzt ist. Die Variable "@RM_MASTER_NAME" wird entsprechend mit dem Computer-Namen des Redundancy-Masters beschrieben. Ändert sich der Zustand der "@RM-Master"-Variable z.B. durch Rechnerausfall, dann schalten die Clients entsprechend auf den alten "Standby" Rechner um, der nun zum Master wird. Clients, bei denen kein Vorzugsserver eingetragen ist, verbinden sich auf den Redundancy-Server, der Master ist. Clients mit Vorzugsserver (Permanente Bedienbarkeit) ignorieren die Master/Standby-Kennung der Redundanzvariable "@RM_Master" und "@RM_MASTER_NAME". Hinweis: Es ist darauf zu achten, dass nur einer der beiden Redundancy-Server "Standard-Master" sein darf und nicht bei beiden die Option aktiviert ist! Andernfalls kann es zu Problemen bei der Redundanzumschaltung von Clients kommen.

Redundanter PartnerServer

Im Feld "Redundanter Partner-Server" geben Sie den Rechnernamen des Partner-Servers ein, in diesem Beispiel "RedServ2". Die Schaltfläche "Durchsuchen" unterstützt Sie bei der Auswahl des Partner-Servers.

Alle Daten im Ausfallzeitraum abgleichen

Mit dem Auswahlknopf "Alle Daten im Ausfallzeitraum abgleichen" legen Sie fest, dass alle Daten im kompletten Ausfallzeitraum abgeglichen werden sollen.

Ausfälle nur die letzten ... Tage abgleichen

Mit dem Auswahlknopf "Ausfälle nur die letzten ... Tage abgleichen" legen Sie zum Beispiel fest, dass nur die letzten 10 Tage abgeglichen werden sollen.

Abgleich Tag Logging nach Wiederkehr des Partners

Mit der Option "Abgleich Tag Logging nach Wiederkehr des Partners" bestimmen Sie, ob ein Abgleich nach Wiederkehr für Tag Logging vorgenommen werden soll.

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WinCC Redundancy

04.03

Die Registerkarte Allgemeines Abgleich Alarm Logging nach Wiederkehr des Partners

Mit der Option "Abgleich Alarm Logging nach Wiederkehr des Partners" bestimmen Sie, ob ein Abgleich nach Wiederkehr für Alarm Logging vorgenommen werden soll.

Online Abgleich für Alarm Logging

Mit der Option "Online Abgleich für Alarm Logging" können Sie bestimmen, ob ein Abgleich der Alarm Logging Bedienmeldungen und der Meldungen aus dem reservierten Nummernband im Runtime-Modus vorgenommen werden soll.

Abgleich nach Störung der Prozesskopplung

Mit der Option "Abgleich nach Störung der Prozesskopplung" wird festgelegt, ob nach einer Störung der Netzwerkverbindung zwischen Servern und dessen projektierten Verbindungen (AS) ein Archivabgleich durchgeführt werden soll. Bei aktivierter Prozesskopplungsüberwachung führt der jeweilige Server ein Lifebeatmonitoring zu allen projektierten Verbindungen durch. Eine gestörte Prozesskopplung zu einem AS wird vom Server festgestellt, wenn das angesprochene AS keine Rückantwort zum Server zurücksendet. Wenn auf diese Weise eine Netzwerkstörung zu einer oder zu mehreren AS festgestellt wurde, wird ein Abgleich aller Melde-, Prozessdaten- und Anwenderarchive von allen zum Projekt gehörenden AS vorgenommen. Es werden also auch die Archive der nicht ausgefallenen AS mit abgeglichen. Bei Deaktivierung dieser Option kann diese Laufzeitbelastung der Server verhindert werden. Da bei abgeschalteter Überwachung der Netzwerkverbindungen ein Fehler im Netzwerk der AS nicht erkannt wird, findet kein Archivabgleich statt.

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04.03

WinCC Redundancy

Die Registerkarte Allgemeines WinCC-ClientUmschaltung bei Störung der Prozesskopplung

Mit der Option "WinCC-Client-Umschaltung bei Störung der Prozesskopplung" wird festgelegt, ob bei einer Störung der Netzwerkverbindung zwischen einem Server und dessen projektierten Verbindungen (AS) ein mit diesem Server verbundener Client auf den redundanten Partner-Server umschalten soll. Ist diese Option aktiviert, so wird zyklisch die Anzahl der fehlerhaften logischen Verbindungen des MasterServers und des redundanten Partner-Servers ermittelt. Besitzt der Master-Server mehr fehlerhafte, logische Verbindungen als der redundante Partner-Server, dann wird ein auf den Master-Server verschalteter Client auf den redundanten Partner-Server umgeschaltet. Wird die Störung der Prozesskopplung aufgehoben, dann wird ein Client nur dann wieder auf den ursprünglich verbundenen Server zurückgeschaltet, wenn dieser Server als Vorzugsserver projektiert war. Die Überwachung der Prozesskopplung wird erst dann gestartet, wenn beide Redundanz-Server in Runtime sind.

Serielle Verbindung zum In diesem Feld wird festgelegt, ob eine serielle Verbindung zum Partner besteht und über welche redundanten Partner Schnittstelle. Besteht zwischen den Redundancy-Servern eine serielle Verbindung, so wird der Status der Redundanz über diese Verbindung gesteuert. Redundancy aktivieren

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Das Feld "Redundancy aktivieren" zeigt an, ob das Redundancy-System aktiviert ist. Sie können Redundancy durch ein Mausklick auf dieses Feld auch aktivieren oder deaktivieren. Dieses Feld wird in erster Linie benutzt, um während der Konfiguration das Redundancy-System zeitweise zu deaktivieren. Wenn Sie bei aktivierter Redundancy-Option auf das Feld "Redundancy aktivieren" klicken, erscheint zur Sicherheit der Dialog "Wollen Sie die Redundancy wirklich deaktivieren ?". Sie haben dann noch die Möglichkeit das Deaktivieren von Redundancy zu verhindern.

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WinCC Redundancy

04.03

Hinweis Während der Inbetriebnahme wird WinCC Runtime auf den Server- PCs häufig gestartet und beendet. Dieses führt bei aktivierter Redundancy jedesmal zum Abgleich von Archiven, das unter Umständen zu einer merkbaren Verschlechterung des Laufzeitverhaltens von WinCC führen kann. Um dies zu vermeiden wird empfohlen, Redundancy während der Inbetriebnahme zu deaktivieren. In Runtime sind nur Änderungen in den Optionen zum Abgleich der Archive sofort wirksam, also ohne erneuten Start des Runtime. Dazu gehören auf der Registerkarte Allgemeines die Optionen "Abgleich ... nach Wiederkehr des Partners", "Online-Abgleich für Alarm Logging" und "Abgleich nach Störung der Prozesskopplung...". Ebenso ist auf der Registerkarte User Archive der Online-Abgleich der Archive sofort wirksam. Änderungen in den anderen Optionen werden erst nach erneuten Start des Runtime wirksam. Bei einer Software-Störung am Server ist es nicht auszuschließen, dass die angeschlossenen Clients nicht auf den redundanten Partner umschalten, aber das System dennoch blockiert ist.

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04.03

6.4.3.2

WinCC Redundancy

Registerkarte "User Archive"

Einleitung In dieser Registerkarte konfigurieren Sie den automatischen Abgleich der Anwenderarchive für das Redundancy-System.

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WinCC Redundancy

04.03

Die Registerkarte "User Archive" User Archiv

In der Spalte "User Archiv" werden alle projektierten Anwenderarchive zeilenweise angezeigt.

Eindeutiger Schlüssel

In der Spalte "Eindeutiger Schlüssel" wird der eindeutige Schlüssel für die Zuordnung der Datensätze beider redundanter Anwenderarchive angezeigt. Durch einen Doppelklick auf dieses Feld werden Ihnen alle zur Auswahl geeigneten Felder des Archivs angezeigt. Dieses sind alle Felder mit der projektierten Eigenschaft "Eindeutiger Schlüssel" und die Satznummer selbst. Wenn nicht die Satznummer ausgewählt wird, darf es in einem abzugleichendem Archiv außer dem gewählten Feld keine weiteren Felder mit der Eigenschaft "Eindeutiger Schlüssel" geben. Diese müssen sonst im Anwenderarchiv-Editor wieder entfernt werden.

Abgleich

In der Spalte "Abgleich" wird der Abgleich der Anwenderarchive aktiviert oder deaktiviert. Mit einem Doppelklick auf dieses Feld wird der Zustand (aktiviert/deaktiviert) jeweils umgeschaltet. Ist für das Archiv zu diesem Zeitpunkt noch kein Feld "Last Access" projektiert, so kann es hier hinzugefügt werden. Dies kann einige Zeit dauern, insbesondere bei Archiven mit vielen Datensätzen.

Abgleich aller User Archive

Mit den zwei Schaltflächen in "Abgleich aller User Archive" können Sie den Abgleich aller angezeigten Anwenderarchive aktivieren oder deaktivieren.

Aktualisieren

Die Schaltfläche "Aktualisieren" übernimmt die aktuelle Projektierung, falls die Projektierung im Anwenderarchiv Editor nach Aufruf des Redundancy Editors geändert wurde.

Hinweis In Runtime sind nur Änderungen in den Optionen zum Abgleich der Archive sofort wirksam, also ohne erneuten Start des Runtime. Dazu gehören auf der Registerkarte Allgemeines die Optionen "Abgleich ... nach Wiederkehr des Partners", "Online-Abgleich für Alarm Logging" und "Abgleich nach Störung der Prozesskopplung...". Ebenso ist auf der Registerkarte User Archive der Online-Abgleich der Archive sofort wirksam. Änderungen in den anderen Optionen werden erst nach erneuten Start des Runtime wirksam.

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04.03

6.4.3.3

WinCC Redundancy

Beispiel zur Client-Umschaltung bei Störung der Prozesskopplung

Einleitung Ein redundantes System besteht aus zwei funktionsgleichen Servern. Ein Server ist der Master-Server, der andere ist der redundante Partner-Server. Im ungestörten Betriebszustand hat der Master-Server den Status "Master", der redundante Partner-Server hat den Status "Standby". Die Clients verbinden sich auf den Master-Server, oder wenn ein Vorzugsserver projektiert ist, auf den Vorzugsserver. Sobald beide Server in Runtime sind, wird die Überwachung der Prozesskopplung gestartet. Es wird zyklisch die Anzahl der fehlerhaften logischen Verbindungen des Master-Servers und des redundanten Partner-Servers ermittelt. Hat der MasterServer mehr fehlerhafte logische Verbindungen als der redundante Partner-Server, so wird der Zustand des Servers ungültig ("Fault"). Die Clients werden auf den redundanten Partner-Server umgeschaltet, der nun den Status "Master" erhält. Hinweis Der Status "Fault" wird nicht in der Systemvariablen "@RM_MASTER" angezeigt, sondern in der Variablen "@RedundantServerState". Normaler Betriebszustand Die Anlage besteht aus den redundanten Servern A und B. Des weiteren sind drei Clients vorhanden. Client 1 hat Server A, Client 2 hat keinen und Client 3 hat Server B als Vorzugsserver eingetragen.

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04.03

Störung der Prozesskopplung an Server A An Server A tritt eine Störung der Prozesskopplung auf. An Server B ist die Störung nicht vorhanden. Die Anzahl der fehlerhaften, logischen Verbindungen ist auf Server A größer als auf Server B. Daher erhält Server A den Status "Fault". Client 1 und 2 schalten daraufhin auf den redundanten Server B um.

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04.03

WinCC Redundancy

Ende der Störung der Prozesskopplung Wenn die Störung der Prozesskopplung auf Server A behoben ist, nimmt Server A den Status "Standby" an. Client 1 schaltet daraufhin auf den Server A um, da er diesen als Vorzugsserver eingetragen hat. Client 2 bleibt auf Server B verschaltet, da dieser seit der Redundanzumschaltung Master-Server ist und Client 2 keinen Vorzugsserver eingetragen hat.

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WinCC Redundancy

6.4.4

04.03

WinCC Project Duplicator

Einleitung Auf den beiden redundanten Servern müssen funktionsgleiche Projekte eingerichtet sein. Der WinCC Project Duplicator ermöglicht es Ihnen nach Beendigung der Projektierung automatisch alle zum Projekt gehörenden Daten auf den redundanten Partner zu kopieren. Vom WinCC Project Duplicator wird das redundante Partnerprojekt erzeugt. Der Project Duplicator kopiert nicht nur alle zugehörigen Projektdaten (Bilder, Skripte, Archive usw) sondern nimmt auch alle nötigen Einstellungen auf dem Zielrechner vor, damit dieser bereits für die Nutzung von Redundancy projektiert ist. Weitere Projektierungen brauchen nur auf einem der Server zu erfolgen. Die Änderungen können durch erneute Ausführung des "WinCC Project Duplicator" auf den redundanten Server übertragen werden. Hinweis Das WinCC Redundancy System besteht immer aus 2 Server-PCs. Zu den beiden Redundancy-Server-PCs dürfen also keine weiteren PCs als Redundancy-Server projektiert werden. Rechnerspezifische Einstellungen müssen nachträglich manuell geändert werden. Vorgehensweise Den WinCC Project Duplicator rufen Sie im Windows Start-Menü unter "SIMATIC / WinCC / Tools / Project Duplicator" auf. Es erscheint der Dialog "WinCC Project Duplicator":

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04.03

WinCC Redundancy

Der Dialog `"WinCC Project Duplicator" Quellprojekt auswählen

Im Feld "Quellprojekt auswählen, das dupliziert werden soll" wird das Quellprojekt ausgewählt Die Schaltfläche "..." erleichtert Ihnen die Suche nach dem Pfadnamen des Quellprojekts.

Dupliziertes Projekt

Im Feld "Dupliziertes Projekt für RedundancyPartner ablegen auf" wird der Zielrechner samt Verzeichnis des Zielprojekts angegeben. Die Schaltfläche "..." erleichtert Ihnen die Suche nach dem Verzeichnis des Zielprojekts.

Speichern unter

Mit "Speichern unter" können Sie eine Sicherungskopie des Quellprojektes erstellen oder Sie können ein Projekt unter einen anderen Namen abspeichern. Mit "Speichern unter" werden nur die Projektierungsdaten gespeichert. Die aktuelle Runtime-Datenbank wird nicht gespeichert. Es wird aber eine neue, leere Runtime-Datenbank erzeugt, damit ein Projekt nicht irrtümlicherweise ohne Runtime-Datenbank gestartet wird.

Duplizieren

Nachdem Sie das Quellprojekt und den Zielrechner für das zu duplizierende Projekt angegeben haben, können Sie den Knopf "Duplizieren" anklicken, um den Dupliziervorgang zu starten. Es wird dann ein schon fertig konfiguriertes Partnerprojekt auf dem Zielrechner angelegt.

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WinCC Redundancy

6.4.5

04.03

Szenarien von Ausfällen

Einleitung Anhand von häufig vorkommenden Ausfällen soll die Funktionsweise von WinCC Redundancy verdeutlicht werden. Folgende Störfälle werden besprochen: 1. Projekt auf dem redundanten Server ist nicht in Runtime 2. Verbindungsstörung zum redundanten Server 3. Verbindungsstörung zum Client 4. Gestörte Prozesskopplung 5. Software-Störung auf einem Server WinCC Redundancy erkennt selbst den aktuellen Fehler oder reagiert auf Fehlerbzw. Störmeldungen mit... •

Abspeichern von Zeitpunkten von Ereignissen



Archivabgleich



Verändern der Master/Standby-Kennungen



Umschalten der Clients



Abgaben von Meldungen

Hochlauf der Server-Rechner Beim Hochlauf der Server-Rechner stellt die Redundancy-Komponente fest, ob der Partner-Server bereits aktiv ist. Trifft dies zu, dann wird im Server-Rechner eine Standby-Kennung gesetzt. Ist beim Hochlauf der Partner-Server nicht aktiv, dann wird im Server-Rechner eine Master-Kennung gesetzt. Bei gestörter Netzwerkverbindung zwischen den Servern oder bei ausgeschalteten Partnerserver wird die Master-Kennung zurückgesetzt. Zur Kennzeichnung, dass der Server-Rechner "Master" ist, wird die Systemvariable @RM_MASTER gesetzt und falls der Server-Rechner "Standby" ist, wird die Variable @RM_MASTER zurückgesetzt. In der Variablen @RM_MASTER_NAME steht der Name des Server-Rechners, der den Status "Master" besitzt, z.B. "Server 1". Die Variable @RedundantServerState zeigt auf jedem redundanten Server dessen Status in der Redundanz an, z.B. "Standby". Diese Variablen können von anderen Applikationen oder von Skripten ausgewertet werden. Verändert werden kann jedoch nur die Variable @RM_MASTER. Die Redundancy-Komponente setzt lediglich die genannten Variablen. Die beiden Server sind stets völlig gleichberechtigt. Ist für den Master-Server weder ein Client noch der redundante Partner-Server erreichbar (z.B. Projekt auf den Rechnern nicht aktiviert, oder die Netzwerkverbindung zwischen den Rechnern ist unterbrochen), so wird dieser zum Standby-Server. Dies ist notwendig, damit nicht beide Redundanz-Server den Zustand "Master" bekommen. Besteht zwischen den beiden Redundanz-Servern eine Verbindung über die serielle Schnittstelle, so wird der Status der Redundanz über diese Verbindung gesteuert.

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04.03

6.4.5.1

WinCC Redundancy

Szenarium 1: Server nicht in Runtime

Einleitung In diesem Szenarium wird das Verhalten von Redundancy besprochen, wenn das Projekt auf Server 2 deaktiviert wurde. Folgende Reaktionen werden ausgelöst: •

Server 1 speichert die Ausfallzeit (Datum und Uhrzeit) von Server 2 ab.



Server 1 gibt den Ausfall von Server 2 durch eine Systemmeldung bekannt.



Falls Server 1 der "Standby" ist, übernimmt dieser nun die Rolle des "Masters", indem die Variable @RM_MASTER gesetzt wird. Entsprechend werden die Variablen @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState verändert.



Die auf Server 2 verbundenen Clients schalten auf Server 1 um.

Server 2 kehrt wieder Während der Ausfallzeit ist in den Archiven von Server 2 eine Lücke entstanden. Diese wird durch folgende Maßnahmen ausgeglichen: •

Server 1 speichert die Wiederkehrzeit (Datum und Uhrzeit) von Server 2 ab.



Server 1 gibt die Wiederkehr von Server 2 durch eine Systemmeldung bekannt.



Es erfolgt ein Redundanz-Abgleich für Melde-, Prozessdaten- und Anwenderarchiv vom Server 1 auf den Server 2.



In beiden Servern bleiben die Variablen @RM_MASTER unverändert, d.h. dass im Server 1 die Variable @RM_MASTER gesetzt bleibt und im Server 2 die Variable @RM_MASTER zurückgesetzt wird. Auch die Variablen @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState bleiben unverändert.



Clients, bei denen Server 2 als Vorzugsserver projektiert ist, schalten wieder auf diesen um.

Im Vergleich zum Online-Abgleich kann der Archivabgleich nach einem Serverausfall je nach Anzahl der abzugleichenden Sätze und der Rechner- und Netzwerkbelastung merklich lange dauern. Wenn Ausfälle wechselseitig auftreten (siehe Skizze), werden diese nacheinander abgeglichen. Nach dem Abgleich sind so in beiden Archiven alle Daten vorhanden.

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WinCC Redundancy

04.03

Im oben gezeigten Fall gibt Server1 zuerst alle Werte an Server2 für den Ausfall A - danach gleicht sich Server1 von Server2 für den Ausfallzeitraum B ab. Es findet immer ein Abgleich vom Master-Server auf den Standby-Server statt. Alle diese Vorgänge laufen automatisch und im Hintergrund ab, unabhängig von der parallel stattfindenden Archivierung der Prozesswerte und Meldungen aus den unterlagerten Automatisierungssystemen.

6.4.5.2

Szenarium 2: Verbindungsstörung zum Partnerserver

Einleitung In diesem Szenarium wird das Verhalten von Redundancy bei einer Verbindungsstörung zum Server 2 untersucht. Dabei laufen beide Server ungestört in Runtime. Folgende Reaktionen werden ausgelöst: •

Beide Server speichern die Ausfallzeit (Datum und Uhrzeit) ab.



Beide Server geben den Ausfall durch eine Systemmeldung bekannt.

Die Verbindung ist wieder hergestellt Während der Verbindungsstörung konnte kein Online-Abgleich für Alarm Logging und die Anwenderarchive stattfinden. Dies wird durch folgende Maßnahmen ausgeglichen: •

Beide Server speichern die Wiederkehrzeit (Datum und Uhrzeit) ab.



Beide Server geben die Wiederkehr durch eine Systemmeldung bekannt.



Es erfolgt ein Redundanz-Abgleich vom Master-Server auf den StandbyServer.

In beiden Servern bleiben die Variablen @RM_MASTER, @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState unverändert.

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04.03

6.4.5.3

WinCC Redundancy

Szenarium 3: gestörte Netzwerkverbindung zu Client

Einleitung In diesem dritten Szenarium tritt eine Störung in der Netzwerkverbindung zwischen Server 2 und dem zu Server 2 gehörenden Client "CL5" auf. Folgende Reaktionen werden ausgelöst: •

Client "CL5" schaltet automatisch vom gestörten Server 2 zum laufenden Server 1 um.

Ende der Netzwerkstörung zum Client Folgende Reaktionen werden beim Ende der Netzwerkstörung ausgelöst:

6.4.5.4



In beiden Servern bleiben die Variablen @RM_MASTER, @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState unverändert.



Ist auf Client "CL5" der Server 2 als Vorzugsserver projektiert, so schaltet der Client "CL5" wieder auf Server 2 um.

Szenarium 4: Gestörte Prozesskopplung

Einleitung Im Szenarium 4 tritt an Server 2 eine Störung der Prozesskopplung auf wegen einer unterbrochener Netzwerkverbindung zu den Automatisierungssystemen. Der Ausfall einer Verbindung zu einem AS wird nur dann im Sinne der Redundanz als Ausfall erkannt, wenn diese Verbindung nur zu einem Server gestört ist. Ist eine Verbindungen von einem AS zu beiden Servern gestört, zum Beispiel durch Ausfall des AS, so ist das kein Ausfall im Sinne der Redundanz. Wenn WinCC eine Störung erkennt, werden folgende Reaktionen ausgelöst: •

Die Störung der Prozesskopplung wird an Server 2 gemeldet.



Server 1 erhält eine Meldung, dass Partner-Server 2 ausgefallen ist.



Server 1 speichert den Zeitpunkt der Störung (Datum und Uhrzeit) an Server 2 ab.



Wenn im Server-Projekt "Client-Umschaltung bei Störung der Prozesskopplung" projektiert ist, werden die auf diesen Server verbundenen Clients auf den Partner-Server umgeschaltet.



Die Variable @RM_MASTER wird in Server 1 auf den Status "Master" gesetzt, in Server 2 auf "Standby". Entsprechend werden die Variablen @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState angepasst.

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WinCC Redundancy

04.03

Ende der Störung der Prozesskopplung an Server 2 Vorausgesetzt, dass die Überwachung der Prozesskopplung aktiviert wurde, wird die Lücke im Archivspeicher von Server 2 durch folgende Maßnahmen ausgeglichen:

6.4.5.5



Server 1 speichert die Wiederkehrzeit (Datum und Uhrzeit) von Server 2 ab.



Es erfolgt ein Redundanz-Abgleich vom Server 1 auf den Server 2, da die Prozesskopplung an Server 1 nicht gestört war. Es werden die Daten aller AS abgeglichen. Es werden also auch die Daten der nicht gestörten AS abgeglichen.



Auf Server 2 wird die Variable @RedundantServerState von "Fault" auf "Standby" geändert.



Das Ende der Störung der Prozesskopplung an Server 2 wird durch eine Systemmeldung bekanntgegeben.

Szenarium 5: Software-Störung

Einleitung Im Szenarium 5 tritt auf Server 2 eine Störung einer überwachten Software auf. Server 2 ist bei Eintritt der Störung "Master", Server 1 ist auf Status "Standby". Es sind mehrere Clients auf beide Server verbunden. Wenn die Funktion "Application Health Check“ eine Störung der WinCC Software erkennt, werden folgende Reaktionen ausgelöst: •

Application Health Check meldet die Störung an Redundancy. Der Status von Server 2 wird in der Variable @RedundantServerState auf "Fault" gesetzt. Die Variable @RM_Master wird auf den Status "Standby" gesetzt.



In Server 1 wird die Variable @RM_Master auf den Status "Master" gesetzt. Entsprechend werden die Variablen @RM_MASTER_NAME und @RedundantServerState angepasst.



Die auf Server 2 verbundenen Clients schalten auf Server 1 um.



Der Benutzer wird durch eine Leittechnikmeldung über die Software-Störung benachrichtigt.

Ende der Software-Störung an Server 2 Die Software-Störung kann durch deaktivieren des Server-Projektes und einen Neustart von Server 2 behoben werden. Nach der Aktivierung des Projektes auf Server 2 werden automatisch die Archive abgeglichen.

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Auf Server 2 wird die Variable @RedundantServerState auf "Standby" gesetzt. Server 1 bleibt auf Status "Master".



Server 1 speichert die Wiederkehrzeit (Datum und Uhrzeit) von Server 2 ab.



Es erfolgt ein Redundanz-Abgleich für das Anwenderarchiv vom Server 1 auf den Server 2.

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04.03

Index

Index

A Abschalten 151 des Clients 151 des Servers 151 Aktionen erstellen 72 Aktivieren der Redundanz-Server 176 Anlaufverhalten 148, 149 des Clients 149 des Server 148 Anwenderarchive Aktionen erstellen 72 Archivfelder 41 Bearbeiten mit Skripten 73 Beispiel 32 Eigenschaften 35 Erstellen 35, 36, 37, 39 Kommunikation 36, 89 Projektieren 32, 35, 36, 37, 39, 47, 68 Sichten 59 Standardfunktionen 71 Steuervariablen 37 Zugriffsrechte 39 Application Health Check 163, 196 Archivfelder Erstellen 41 Projektieren 41, 42, 43, 44, 48, 49 Archivspeicher 193, 194

B Bedienung des User Archives Controls Bedienung im Runtime

127 132

C Client Herunterfahren Hochlaufen in einem Verteilten System projektieren Projektierung ThinClient WebClient Zugriff auf Serverprojekte Clients

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137, 144 151 149 144 144 137 137 153 165

Client-Server-System 135 Anwendung der OPC-Schnittstellen 155 Anzahl Clients und Server 135 Client-Typen 137 Einsatz 135 Fileserver 139 gemischte Konfiguration 137 Herunterfahren des Clients 151 Herunterfahren des Servers 151 Hochlaufen des Clients 149 Hochlaufen des Servers 148 Konfiguration 137 Langzeitarchivserver 139 Mehrplatzsystem 139 Mehrplatz-System 135 Mengengerüste 137 Redundanz 135, 139 Server-Server-Kommunikation 139 Standardserver 139 Verhalten in Runtime 146 Verteiltes System 135, 139 Voraussetzungen 135 Client-Server-Szenarien 139

E Eigenschaften eines Anwenderarchivs Eindeutiger Schlüssel für Anwenderarchive Einrichtung Exportieren

35 172 176 20

F Fileserver Installation Konfiguration Filterkriterien Formularansicht Formularfeld Bearbeiten Button Editierfeld Textfeld

139, 157, 161 161 161 120 102, 107, 126 113 112 111 110

1

Index

04.03

H

O

Handles der Standardfunktionen: 73, 75 Herunterfahren 151 des Clients 151 des Servers 151 Historian 157 Hochlaufen 148, 149 des Clients 149 des Servers 148, 149

OPC-Schnittstelle in Client-Server-Systemen

I Importieren Installation Fileserver Langzeitarchiv-Server Zentraler Archivserver

21, 24 159, 161 161 159 157

K Kommunikation 36, 89 über Rohdatenvariablen 89, 90, 92 über WinCC Variablen 89 Konfiguration 137, 157, 159, 161 Client-Server-Systeme 137 Fileserver 161 Langzeitarchiv-Server 159 Zentraler Archivserver 157 Konfigurierung 179

L Langzeitarchivserver Langzeitarchiv-Server Installation Konfiguration Leitebene

139 159 159 159 165

M Mehrplatzsystem Projektieren Meldeklasse sperren (passiv) Meldung sperren (aktiv) Meldung sperren (passiv) Mengengerüst Mengengerüste Menübefehle

Index-2

135, 139 142 171 171 171 99 137 19

155 155

P Projekt 166 remote Zugriff 153 Projekte duplizieren 190 Projektieren einer Formularansicht 107 eines Anwenderarchivs 35 eines User Archives Controls 103, 106 von Anwenderarchiven 36, 37, 39, 47, 68 von Archivfeldern 41, 42, 43, 44, 48, 49 von Sichten 59, 61, 62, 63, 64, 66, 67 Projektierung 142, 144, 166, 170 Client 144 Mehrplatzsystem 142 Remote 152 Server 142 Verteiltes System 142 Prozessebeneebene 165 Prüfen 23

R Redundancy 163, 166 Application Health Check 163, 196 Einrichtung 176 Eintragung der Server in Windows 177 Funktionsweise 167 Serielle Verbindung zwischen Servern 180, 192 Systemmeldungen 193 Uhrzeitsynchronisation 171 zeitfolgerichtiges Melden 171 Redundancy Server in Windows eintragen 177 Redundanz 139 Vorzugsserver 139 Redundanz einrichten 176 Relationen 64 Remote Projektierung 152 Zugriff auf Server-Projekt 153 Rezeptur 15 Rohdatenvariablen 89, 90, 92 Runtime 146 Archive 146

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04.03

Bedienung des User Archives Controls Bedienung des User Archives Table Elements Formularansicht Grafiken Meldungen Protokolle Skripte Systemverhalten Tabellenansicht Text Library UserAdministrator Verhalten bei Systemstörungen Runtime Daten

Index

127 132 126 146 146 146 146 146 125 146 146 146 23

Standardfunktionen 13, 71 Bearbeiten von Anwenderarchiven 73 Beispiel zur Verwendung 78 Handles 73, 75 Standardserver 139 Steuervariablen 37 Beispiel 53 Eigenschaften 51 Symbolleiste 28 Bedienung des User Archives Controls 127 Systemstörungen 146 Systemverhalten 146 Szenarien 139 Clients und Server 139 Szenarium 192

S Serielle Verbindung zwischen Redundancy Servern 180 Server 139, 142, 165 Besonderheiten bei mehreren Netzwerkkarten 149 Besonderheiten bei SOFTNET-Treibern 149 Fileserver 139 Herunterfahren 151 Hochlauf 148, 149 Langzeitarchivserver 139 Projektierung 142 Projektzugriff von mehreren Clients 153 Server-Server-Kommunikation 139 Standardserver 139 Zentraler Archivserver 157 Server-Server-Kommunikation 139 Sichten Erstellen 59 Projektieren 59, 61, 62, 63, 64, 66, 67 Relationen 64 SIMATIC S5 89, 95 SIMATIC S7 89, 95 Skripte 78 Bearbeiten von Anwenderarchiven 73 SOFTNET-Treiber bei Verwendung auf Server 149 Sortierkriterien 120 Sperren einer Meldeklasse 171 passiv 171 Sperren einer Meldung 171 aktiv 171 passiv 171 SQL 64, 96, 120, 128, 129

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T Tabellenansicht Tabellenfenster Teilen ThinClient

102, 125 31 24 137

U Uhrzeitsynchronisation Unterbrechnungsfreie Stromversorgungen Unternehmensebene User Archives Einsatzmöglichkeiten Leistungsmerkmale Mengengerüst User Archives Control Ausgabeformat festlegen Bedienung im Runtime Farben festlegen Filterkriterien Formularansicht löschen Projektieren Schriftarten festlegen Sortierkriterien Spalten festlegen Symbolleiste Tabellenansicht User Archives Table Element Bedienung im Runtime

171 171 165 11 14 17 17 102 116 127 123 120 107, 126 107 103, 106 122 120 116 118 125 13 132

3

Index

04.03

V Verteiltes System 135, 139 Client-Projektierung 144 Projektieren 142 Remote Projektierung 152 Voraussetzungen für redundante Systeme 171 Vorzugsserver 139

W WebClient Wiederherstellen WinCC Client-Server-Systeme WinCC Historian WinCC User Archives Control WinCC User Archives Table Element WinCC Variable @RM_MASTER WinCC Variable @RM_MASTER_NAME WinCC Variablen WinCCProjects Aufruf WinCCProjects-Dialog Windows die Redundancy Server eintragen

137 20 135 135 157 102 13 192 192 89 152 148 148 177

Z Zeitfolgerichtiges Melden Zentraler Archivserver Installation Konfiguration Zugriffsrechte

Index-4

171 157 157 157 39, 44

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