Shooting Stars Junges Kino im Zweiten

Shooting Stars Junges Kino im Zweiten Die neue Sommerreihe des Kleinen Fernsehspiels Sechs Filme ab Montag, 25. Juni 2012 2 Eine besondere Plattform...
Author: Sarah Fuchs
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Shooting Stars Junges Kino im Zweiten Die neue Sommerreihe des Kleinen Fernsehspiels Sechs Filme ab Montag, 25. Juni 2012

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Eine besondere Plattform für junges Kino Vorwort von Claudia Tronnier

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Die Sendetermine und -titel

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Schwerkraft

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Polnische Ostern

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Fernes Land

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Das letzte Schweigen

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Madly in Love – Verrückt vor Liebe

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Davon willst du nichts wissen

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Bildhinweis, Impressum

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14. Mai 2012

Eine besondere Plattform für junges Kino Mit unserer neuen Kino-Reihe laden wir als Nachwuchsredaktion des ZDF dazu ein, vielversprechende Regietalente, DarstellerInnen, AutorInnen und andere "Shooting Stars" für das Kino von morgen zu entdecken. Wir bieten dem jungen Kino eine besondere Plattform, ab diesem Sommer jährlich mit fünf bis sechs Filmen. Unsere bisherige Sommerreihe Gefühlsecht geht in der neuen Kinoreihe auf. Das kleine Fernsehspiel ist seit seiner Gründung vor fast 50 Jahren eine Heimat für das Kino. So wurden Agnes Varda, Jim Jarmusch und Theo Angelopoulos mit ihren ungewöhnlichen Handschriften hier ebenso unterstützt wie TomTykwer, Oliver Hirschbiegel, Fatih Akin und Christian Petzold oder auch in jüngster Zeit Hendrik Handloegten, Nele Leana Vollmar, Ali Samadi Ahadi und der Gewinner der bronzenen LOLA beim diesjährigen Deutschen Filmpreis David Wnendt. Die neue Kinoreihe des Kleinen Fernsehspiels führt diese Tradition fort und bietet eine Startrampe für die Kinozukunft der Shooting Stars. Gleichzeitig möchten wir mit der Reihe eine Diskussion über das aktuelle Kino anregen. Wir zeigen 2012 sechs Kinodebüts von RegisseurInnen, die bereits auf Festivals Aufsehen erregt haben, eine Kinopremiere hatten und preisgekrönt sind. Die Shooting Stars unserer Reihe heißen Baran bo Odar, Maximilian Erlenwein, Jakob Ziemnicki, Anna Luif, Tim Trachte und Kanwal Sethi. Sie besitzen eine starke eigene Regiehandschrift, überzeugen mit ungewöhnlichen Ideen und Durchsetzungsvermögen, haben Produzenten gefunden, die an sie glauben, Schauspieler, die das Drehbuch begeistert hat und ein Team, das sie unterstützt. Sie werden – davon sind wir überzeugt – auch in Zukunft von sich reden machen und sind schon wieder mittendrin in den Vorbereitungen für ihren nächsten Kinofilm. Maximilain Erlenwein konnte für seinen rasanten Thriller über einen jungen Bankangestellten, dessen Leben aus den Fugen gerät, Jürgen Vogel, Fabian Hinrichs und Nora von Waldstätten begeistern. Zurzeit bereitet er seinen zweiten Kinofilm zusammen mit dem Kleinen Fernsehspiel vor. Jakob Ziemnicki hat mit "Polnische Ostern" eine deutsch-polnische Familienkomödie gedreht, in der Henry Hübchen als Bäckermeister

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aus Rendsburg seine Enkeltochter aus Polen zurückholen will und dabei auf Schritt und Tritt über seine eigenen Vorurteile stolpert. Kanwal Sethis Buddy-Movie "Fernes Land" zeigt einen Culture Clash der anderen Art. Er führt einen jungen Deutschen, gespielt von Nachwuchsdarsteller Christoph Franken, in die Parallelwelt der illegalen asiatischen Einwanderer. Der aus Indien stammende Kanwal Sethi schreibt gerade das Drehbuch für seinen zweiten Kinofilm und wird dabei von der Mitteldeutschen Medienförderung unterstützt. Baran bo Odar hat für seinen Thriller "Das letzte Schweigen" ein beachtliches Ensemble bekannter Darsteller zusammenbekommen, darunter Katrin Sass, Ulrich Thomsen, Wotan Wilke Möhring, Sebastian Blomberg und Claudia Michelsen. "Variety" hat ihn als einen der zehn Regisseure ausgewählt, die weltweit zu beobachten sind. Momentan bereitet er seinen zweiten Kinofilm vor – in Hollywood. Anna Luifs romantische Culture-Clash-Komödie "Madly in Love – Verrückt vor Liebe" bringt einen Touch Bollywood in die Schweiz. Laura Tonke spielt eine alleinerziehende Mutter, die sich in einen jungen Tamilen verliebt, dessen traditionelle Hochzeit gerade bevorsteht. In Tim Trachtes Debüt "Davon willst du nichts wissen" brillieren Sophie von Kessel, Andreas Lust und Alina Levshin in einem subtilen Psychothriller über eine "normale" Familie, deren Leben durch einen Unfall, den der Ehemann vertuscht, total aus der Bahn geworfen wird. Entdecken Sie mit uns diese eindringlichen, rasanten, komischen Filme der neuen Shooting Stars! Claudia Tronnier Leiterin der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel

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Shooting Stars Junges Kino im Zweiten Die Sendetermine und –titel Montag, 25. Juni 2012, 00.00 Uhr Schwerkraft Freitag, 29. Juni 2012, 23.30 Uhr Polnische Ostern Montag, 2. Juli 2012, 0.30 Uhr Fernes Land Freitag, 6. Juli 2012, 23.30 Uhr Das letzte Schweigen 23. Mai 2012, 0.25 Uhr in ARTE Montag, 9. Juli 2012, 0.10 Uhr Madly in Love – Verrückt vor Liebe 25. Mai 2012, 20.15 Uhr in ARTE Freitag, 13. Juli 2012, 23.30 Uhr Davon willst du nichts wissen 1. Juni 2012, 20.15 Uhr in ARTE

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Montag, 25. Juni 2012, 00.00 Uhr

Schwerkraft Drama/Komödie Deutschland 2009 Regie & Drehbuch Bildgestaltung Schnitt Musik Casting Produzenten Produktion

Redaktion

Länge

Maximilian Erlenwein Ngo The Chau Gergana Voigt Jakob Ilja Koch Reitz Alexander Bickenbach, Manuel Bickenbach Frisbeefilms GmbH & Co. KG in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und der DFFB, in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von Filmförderung Mitteldeutsche Medienförderung, Medienboard BerlinBrandenburg, DFFF sowie FFA Lucas Schmidt, ZDF/Das kleine Fernsehspiel Anne Even, ZDF/ARTE 96 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Frederik Feinermann Vince Holland Nadine Joris Sonja Frau Reicherts Herr Kollath Reinier Grimm Junger Vorgesetzter

Fabian Hinrichs Jürgen Vogel Nora von Waldstätten Jule Böwe Eleonore Weisgerber Thorsten Merten Jeroen Willems Fahri Ogün Yardim

In Maximilian Erlenweins Spielfilmdebüt "Schwerkraft" ist Frederik Feinermann ein aufstrebender junger Bankangestellter, dessen Leben in geordneten Bahnen verläuft. Als sich ein Bankkunde, dem Frederik den Kredit kündigt, vor seinen Augen die Kugel gibt, brennt in Frederik eine Sicherung durch.

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Der Selbstmord des Kunden verändert Frederik Feinermanns Blick auf das Leben. Er beschließt, bei seinem alten Kumpel und Ex-Knacki Vince Holland eine Ausbildung der besonderen Art zu absolvieren: Er möchte Gangster werden. Die Lehre ist nicht staatlich anerkannt, aber der große Praxisanteil lässt auf eine erfolgreiche Karriere hoffen. Und tatsächlich: Die zwei entwickeln sich zu einem unschlagbaren Team, dessen Geldbeschaffungsmaßnahmen innovativ, kreativ und gewalttätig sind. In dem zweiten Leben scheint Frederik sich selbst ein Stück näher zu kommen. Doch was als Spaß beginnt, entwickelt sich zur Sucht. Mit dem veränderten Selbstbewußtsein kann er nun auch versuchen, sein alte Jugendliebe Nadine zurückzugewinnen. Aber was sagt sie zu seinem zweiten Bildungsweg?

Preise und Festivals Max Ophüls Preis 2010, Hauptpreis, SR/ZDF-Drehbuchpreis, Beste Nachwuchsdarstellerin an Nora von Waldstätten, Sonderpreis Schauspiel für Fabian Hinrichs Besondere Erwähnung Zürich Film Festival 2010 First Steps Award 2009, Abendfüllender Spielfilm Begründung der Jury: "Schwerkraft ist ein Schwergewicht: großes Kino, unterhaltsam und mit Tiefgang. Mit nuancenreicher Subtilität verkörpert Fabian Hinrichs einen Bankangestellten, der die Auswirkungen eines gekündigten Kredits so hautnah zu spüren bekommt, dass es ihn aus der Bahn wirft. Der hochexplosiven Mischung, die sich in ihm aufbaut, setzt Jürgen Vogel die stoische Erdung eines Ex-Knackis und kriminellen Lehrmeisters entgegen. Es geht um die Magie des Geldes, aber ebenso um Sehnsucht, Freundschaft, Liebe, Gewalt, Hoffnung. Eine dichte Erzählung mit brillanten Dialogen; Figuren, die den Schauspielern erlauben, auf hohem Niveau einzusteigen; glänzend besetzt und inszeniert; eine herausragende Kamera; ein rasanter Schnitt; und als Krönung eine kongeniale Musik: Wir sind beeindruckt vom Talent und der handwerklichen Souveränität des Autors und Regisseurs Maximilian Erlenwein."

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Biografien Maximilian Erlenwein (Buch & Regie) studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seine Kurzfilme erhielten zahlreiche Preise und liefen auf internationalen Filmfestivals. 2005 gründete Maximilian Erlenwein die Fat Lady Filmproduktion, die sich auf Dokumentarfilme, Musikvideos und Konzertfilme spezialisiert hat. "Schwerkraft" ist sein Langfilmdebüt und wurde mehrfach ausgezeichnet. Fabian Hinrichs (Darsteller) studierte an der Schauspielschule Bochum, spielte an der Volksbühne in Berlin und arbeitete in Theaterprojekten mit Regisseuren wie Leander Haußmann, Frank Castorf, Christoph Schlingensief und René Pollesch. Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Rolle des Hans Scholl in "Sophie Scholl – Die letzten Tage" (2005), für die er mit dem "new faces award" ausgezeichnet wurde. Fabian Hinrichs war in Serien wie "Der Kriminalist" (2006) und der Kino-Koproduktion des Kleinen Fernsehspiels "66/67 – Fairplay war gestern" (2009) zu sehen. Im Jahr 2000 erhielt er durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Förderpreis für Nachwuchsdarsteller und die Zeitschrift "Theater heute" nominierte ihn zum Nachwuchsschauspieler des Jahres. Jürgen Vogel (Darsteller) wurde 1968 in Hamburg geboren. Seinen ersten großen Leinwanderfolg feierte er 1989 in Egon Günthers "Rosamunde". Für seine Darstellung des psychisch labilen Kidnappers Emil erhielt er den Bayerischen Filmpreis als "Bester Nachwuchsdarsteller". Mit Sönke Wortmanns "Kleine Haie" (1992) gelang Jürgen Vogel sein endgültiger Durchbruch und er wurde mit dem Bayerischen Filmpreis als "Bester Darsteller" geehrt. In den Folgejahren stellte der Wahlberliner immer wieder seine schauspielerische Vielseitigkeit unter Beweis, wie in Dani Levys "Stille Nacht" (1995) und Matthias Glasners "Sexy Sadie" (1996), den er mitproduzierte. Für Wolfgang Beckers "Das Leben ist eine Baustelle" erhielt Vogel 1997 den Bundesfilmpreis in Gold. Im Jahr 2005 gab Vogel in "Keine Lieder über Liebe" sein Debüt als Sänger der Hansen Band. In Anno Sauls "Wo ist Fred?" (2006) und Sebastian Schippers "Ein Freund von mir" (2006) überzeugte er das Publikum von seinem komödiantischen Talent wie auch in Til Schweigers "Keinohrhasen" (2007). Für seine herausragende künstlerische Gesamtleistung als Schauspieler, CoAutor und Co-Produzent von der "Der freie Wille" erhielt er 2006 den

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Silbernen Bären. Für seine Darstellung des krebskranken Max in dem Drama "Emmas Glück" (2006) bekam Vogel 2007 erneut den Bayerischen Filmpreis als Bester Darsteller.

Hemmungslos jedes Tabu brechen Gespräch mit Regisseur Maximilian Erlenwein Wie sind Sie auf die Idee zu "Schwerkraft" gekommen? Ausgangspunkt war die Frage, was einen Mann, der eigentlich alles hat, was der "moderne Mensch" braucht, dazu bringen kann, ganz bewusst kriminell zu werden. Und zwar nicht aus materiellen Gründen, sondern einzig und allein wegen der Grenzüberschreitung an sich. Das führte dann zu der Figur des Bankers, dem, nach dem Selbstmord eines Kunden, die ganze Absurdität seines Daseins schlagartig klar wird, und der dann nach und nach immer süchtiger nach Grenzerfahrungen wird. Hatten Sie filmische Vorbilder? Ich bin sicherlich von hunderten Filmen bewusst und unbewusst beeinflusst worden. Konkret könnte ich vielleicht "Trainspotting" von Danny Boyle nennen. Dieser Film hat es meisterlich geschafft, Humor und Tragik zu verbinden. Das wollte ich auch erreichen. Ich wollte ja kein schweres Psychodrama machen, sondern auch vom Hochgefühl erzählen, das entsteht, wenn man einfach alle Fesseln abwirft und hemmungslos jedes Tabu bricht. Und diese Verherrlichung des Heroinkonsums zu Beginn von Trainspotting fand ich großartig, erfrischend und herrlich politisch unkorrekt. Später im Film kommt dann natürlich die Quittung. Die Kriminalität bei "Schwerkraft" habe ich auch immer als Droge gesehen. Am Anfang macht´s noch Spaß. Wir kam es zur Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel? Das kleine Fernsehspiel ist für Debütfilme die erste Adresse. Redakteur Lucas Schmidt hatte mich schon zu Filmhochschulzeiten angesprochen, nachdem er meinen Kurzfilm "Blackout" gesehen hatte. Als es dann um die Realisierung von "Schwerkraft" ging, war Lucas Schmidt schon sehr früh an Bord und der Weg zum Kleinen Fernsehspiel schon fast selbstverständlich.

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Wie haben Sie Fabian Hinrichs und Jürgen Vogel für die Produktion gewonnent? Fabian Hinrichs hatte schon in meinem Kurzfilm "Blackout" die Hauptrolle gespielt. Außerdem habe ich mit ihm zusammen in einer WG gewohnt und ihm die Rolle quasi auf den Leib geschrieben. Dass er die Hauptrolle spielt, stand von vornherein fest. Meine Produktionsfirma Frisbeefilms hatte dann unserem Wunschkandidaten Jürgen Vogel das Drehbuch zukommen lassen. Wider Erwarten rief er mich irgendwann an. Ich saß gerade im Auto und dachte es sei ein Kumpel von mir, der mich mit verstellter Stimme verarscht – dementsprechend bescheuert hab ich reagiert. Zum Glück wollte er mich trotzdem treffen und hat dann auch zugesagt. Welche Zukunftspläne haben Sie? Wir stecken gerade in der Finanzierung meines nächsten Films "Schatten", den wir, wenn alles glatt geht, im Oktober drehen wollen. Das kleine Fernsehspiel ist wieder mit an Bord und Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu werden die Hauptrollen spielen. Das Gespräch führte Kristin Blum

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Freitag, 29. Juni 2012, 23.30 Uhr

Polnische Ostern Komödie Deutschland/Polen 2011 Regie Drehbuch Produzenten Ko-Produzent/DOKfilm Kamera Schnitt Musik Szenenbild Kostümbild Maskenbild Originalton Casting Produktion

Redaktion Länge

Jakob Ziemnicki Katrin Milhahn & Jakob Ziemnicki Steffi Ackermann, Beatrice Kramm, Christoph Bicker Jost-Arend Bösenberg Benjamin Dernbecher Dirk Grau Dirk Dresselhaus Anke Vorwick Rike Russig Alexandra Lebedynski & Samira Ghassabeh Ulrich Fengler Daniela Tolkien POLYPHON FILM in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel und DOKfilm, gefördert aus den Mitteln der Filmförderung Hamburg SchleswigHolstein, der Filmförderungsanstalt und des Deutschen Filmförderfonds Jörg Schneider 94 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Werner Grabosch Irena Mathilda Tadeusz Aginieszka Babcia Frau Haag Melanie Schneppe Priester Autobahn Sozialarbeiter Dimitri Edik

Henry Hübchen GraŜyna Szapołowska Paraschiva Dragus Adrian Topol Barbara Wysocka Violetta Bronner Doris Kunstmann Leonie Brandis Lukasz Garlitzki Tomek Nowicki Sigo Heinisch Walera Kanischtscheff

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Bäckermeister Werner Grabosch (Henry Hübchen) bricht es das Herz, als seine einzige Enkelin Mathilda nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem polnischen Vater aufwachsen soll. Er schmiedet einen Plan, um Mathilda zurückzubekommen: Über Ostern will er sich bei der polnischen Familie einschleichen, Beweise sicherstellen, damit diese das Sorgerecht verliert. Anfangs läuft alles nach Plan, doch dann fühlt sich Grabosch eigenartigerweise immer wohler in der anderen Familie. Der Rendsburger Bäckermeister Werner Grabosch liebt seine kleine Enkelin Mathilda über alles. Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Mutter soll sie allerdings bei ihrem polnischen Vater Tadeusz aufwachsen. Grabosch hält nicht viel von ihm. Damit Tadeusz das Sorgerecht wieder verliert, will er sich in die polnische Familie einschleichen, sie ausspionieren und Beweise sammeln, die gegen den Verbleib von Mathilda in der Familie sprechen. So fährt der Atheist Grabosch ausgerechnet über die Ostertage in das Herz des polnischen Katholizismus: in den Wallfahrtsort Czestochowa! Anfangs bewahrheiten sich Graboschs schlimmste Befürchtungen: Tadeusz´ Neubauwohnung ist in Wahrheit ein Rohbau und die ganze Familie muss notgedrungen bei der egozentrischen Großmuter Irena leben. Als geheimer Ermittler innerhalb der Familie findet er schnell heraus, dass Tadeusz in dubiose Geschäfte verwickelt zu sein scheint und seine Frau Agnieszka nicht nur extrem religiös ist, sondern auch noch psychische Probleme zu haben scheint. Bald schon hat er genug Beweise, um die Polen beim Jugendamt anzuschwärzen. Spätestens in zwei Tagen wird Mathilda vom polnischen Sozialdienst aus der Familie geholt werden. Doch zu Graboschs Leidwesen fühlt sich Mathilda immer wohler: Die sensible Agnieszka hilft ihr, mit dem Tod ihrer Mutter umzugehen und Tadeusz kämpft – leider – auf vollkommen legale Weise um seine Neubauwohnung. Grabosch hatte beide zu Unrecht verdächtigt. Zu allem Überfluss erweckt Irena in Grabosch längst verschüttete Gefühle. Beim traditionellen Osterfrühstück fühlt er sich seltsam zu Hause. Gegen seinen Willen ist er Teil der neuen deutsch-polnischen Familie geworden. Zu dumm nur, dass ausgerechnet in diesem Moment der polnische Sozialdienst vor der Tür steht.

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Festivals Premiere Wettbewerb Max Ophüls Preis – außer Konkurrenz

Biografien Jakob Ziemnicki (Buch & Regie) wurde 1975 in Danzig, Polen geboren. 1980 emigrierte seine Familie nach Deutschland. Ab 1998 studierte er an der Filmakademie Baden Württemberg Regie und Drehbuch. Sein Diplomfilm "Tompson Musik" nach einer Kurzgeschichte von Judith Hermann gewann zahlreiche Preise und wurde für den First Steps Award und den Prix Europa nominiert. Seit 2004 arbeitet er als freier Drehbuchautor und Regisseur in Berlin. Die Gemeinschaftsproduktion "1. Mai" war 2008 Eröffnungsfilm der Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale. Zurzeit entwickelt er weitere Kino- und TV-Stoffe. Henry Hübchen (Darsteller) absolvierte die Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Ost-Berlin. Er war einer der profiliertesten Schauspieler der DDR. Bekannt wurde er insbesondere durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Frank Castorf an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Auch zahlreiche Kino- und Fernsehfilme zeugen von seiner Wandlungsfähigkeit als Schauspieler. Seine bekanntesten Filme nach der Wende sind "Sonnenallee" unter der Regie von Leander Haußmann, "Lichter" unter der Regie von Hans-Christian Schmid und "Alles auf Zucker!" unter der Regie von Dani Levy, für den er 2005 mit dem Deutschen Filmpreis als bester Hauptdarsteller geehrt wurde. In der DDR spielte Hübchen unter anderem in dem Film "Jakob der Lügner" von Frank Beyer nach dem gleichnamigen Roman von Jurek Becker. GraŜyna Szapołowska (Darstellerin), 1953 geboren in Bydgoszcz, Polen. Nach dem Abitur hatte GraŜyna Szapołowska ihr Bühnendebüt bei Henryk Tomaszewski am Theater Pantomimy in Breslau. Bis 1977 erhielt sie ihre Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule PWST in Warschau, wo sie anschließend bis 1984 Mitglied des Ensembles des Nationaltheaters war. Nach ersten kleinen Rollen in Film und Fernsehen konzentrierte sie sich vollends auf die Filmarbeit. Mit dem bekannten Regisseur Krzysztof Kieślowski drehte sie Mitte der 1980er Jahre zwei Filme und erreichte dadurch bald internationale Beachtung. Seit 1989 tritt sie auch als Kabarettistin auf. Einer ihrer bisher größten Erfolge war die weibliche Hauptrolle der Telimena in Andrzej Wajdas 12

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Historiendrama "Pan Tadeusz", für die sie im Jahr 2000 den Polnischen Filmpreis als Beste Hauptdarstellerin erhielt. Paraschiva Dragus (Darstellerin) wurde 2001 in Dresden geboren. Ihre ersten Filmerfahrungen machte sie in dem Kleinen Fernsehspiel "Liebeslied" (2009) von Anne Hoegh Krohn und in "Das weiße Band" (2009) von Michael Hanecke. Jüngst hatte sie u.a. auch eine Rolle in "Glück" (2012) von Doris Dörrie.

Neugier wecken auf das Nachbarland Jakob Ziemnicki über seinen Film Meine Familie floh 1980 kurz vor Proklamation des Kriegsrechtes aus Gdansk/Polen nach Deutschland. Ich war viereinhalb Jahre alt. Bis zum Ende des Kommunismus durften wir nicht nach Polen reisen. Bereits damals übte das zugleich fremde und dennoch vertraute Polen eine eigenartige Faszination auf mich aus. Als ich 2006 heiratete und meine polnische Familie auf die deutsche Familie meiner Frau traf, wurde mir endgültig bewusst, welch tragisch-komisches Potential in den deutsch-polnischen Beziehungen liegt. Der Wunsch, mein Spielfilmdebüt in Polen zu realisieren, war geboren. Als Wanderer zwischen diesen beiden Kulturen sehe ich es als meine Aufgabe, Dinge anzusprechen, die sowohl den Deutschen als auch den Polen unangenehm sind. "Polnische Ostern" soll die Zuschauer ermutigen, hinter die Klischees und Vorurteile zu blicken und die Menschen zu sehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn mein Film auch eine wachsende Neugier auf das noch ach so fremde Nachbarland weckt. Und vielleicht gelingt es mit unserem Film, einen kleinen Beitrag zur Verständigung dieser beiden Völker zu leisten.

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Montag, 2. Juli 2012, 0.30 Uhr

Fernes Land Buddy-Movie Deutschland 2011 Buch Regie Kamera Schnitt Musik Ton Sounddesign Szenenbild Kostüm Produzent Produktion

Redaktion Länge:

Leis Bagdach, Kanwal Sethi Kanwal Sethi Hanno Moritz Kunow Claudia Wolscht, Peter Zorn Conrad Oleak Johannes Doberenz Kai Tebbel Anne Schlaich Andre Schein Holm Taddiken Neufilm Leipzig, in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel, mit Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung und EZEF Claudia Tronnier 86 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Mark Haroon Nina Pamma Ahmad Babak Hanna Marks Mutter

Christoph Franken Atta Yaqub Karina Plachetka Kulbhushan Kharbanda Pasha Bocarie Rajendra Gupta Leila Panzig Barbara Schnitzler

Mark und Haroon treffen durch einen Unfall aufeinander. Es ist der Auftakt einer nächtlichen Odyssee durch das winterlich kalte Leipzig. Mark lernt die Parallelwelt illegaler Einwanderer und ihre prekären Beschäftigungsverhältnisse kennen. Die jungen Männer werden unfreiwillig zu Komplizen. Doch aus Zwang entsteht Hilfsbereitschaft, aus Abenteuerlust wird Freundschaft – in einer einzigen Nacht.

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Haroon aus Pakistan lebt seit drei Jahren illegal in Deutschland. Mark arbeitet als Versicherungsvertreter in einem kleinen Familienunternehmen. Er versucht gerade, über die Trennung von seiner Freundin Nina hinwegzukommen. Auf den ersten Blick führen die beiden Männer zwei völlig unterschiedliche Leben, die sich in keinem Punkt berühren. Doch die Winternacht, in der sich ihre Wege kreuzen, verändert alles. Denn sie finden beide jemanden, dem sie instinktiv vertrauen können, bei dem sie spüren, dass er die gleiche Sehnsucht teilt: endlich anzukommen. Mark vor allem bei sich selbst. Schließlich hat er sich schon zu lange vorgemacht, in seinem Beruf glücklich zu sein. Eigentlich träumt er von Japan und liebt es zu kochen. Er vermisst es, mit seinen eigenen Händen zu arbeiten. Haroon will nicht länger in ständiger Angst leben, entdeckt zu werden. Er möchte seinen eigenen pakistanischen Friseursalon in Deutschland eröffnen. Auf dem gemeinsamen Trip durch eine aufregende Nacht kommen beide ihrem Ziel ein kleines Stück näher und finden einen echten Freund.

Festivals Max Ophüls Filmfestival 2011, Saarbrücken Filmfest Biberach 2011 Filmfestival Türkei/Deutschland, Nürnberg 2012 Pakistan Festival 2012 – Begegnungen der Kulturen, Frankfurt 2012 25. Grenzland-Filmtage Selb, 2012 Interkulturelle Wochen Leipzig 2012

Preise Publikumspreis 25. Grenzland-Filmtage Selb, 2012

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Biografien Kanwal Sethi (Buch & Regie) wurde 1971 in Amritsar, Indien geboren und wanderte 1992 nach Deutschland aus. In Leipzig besuchte er Seminare an der Universität und am Deutschen Literaturinstitut und absolvierte eine zehnmonatige Ausbildung an einer privaten Filmakademie. Von 2000 bis 2001 war er als Regieassistent am Schauspielhaus Leipzig tätig und wirkte bei verschiedenen Filmprojekten mit. Außerdem inszenierte er Stücke in verschiedenen freien Theatern. Parallel dazu begann er die Arbeit an eigenen Filmprojekten. "Fernes Land" ist sein Debütfilm. Leis Bagdach wurde 1974 in Köln geboren und absolvierte 2001 ein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften an der Uni Leipzig. Er schrieb Drehbücher für Kurz- und Spielfilme sowie im Anschluss an "Fernes Land" einige Folgen der ZDF-Reihe "Ein Fall für Zwei". Christoph Franken wurde 1978 in Köln geboren und studierte Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Von 2005 bis 2009 war er am Staatstheater Hannover tätig und ist seit 2009 am Deutschen Theater Berlin zu sehen. Er hat in zahlreichen Fernsehproduktionen mitgewirkt und war unter anderem in "Meine Mutter, mein Bruder und ich" (2008) von Nuran David Calis, "Ich bin die Andere" (2006) von Margarethe von Trotta und "Kammerflimmern" (2005) von Hendrik Hölzemann auf der Leinwand zu sehen. Atta Yaqub wurde 1979 in Schottland als Sohn pakistanischer Einwanderer geboren. Er lebt und arbeitet als Schauspieler in Schottland und hatte weltweit seinen Durchbruch als Casim in Ken Loachs hochprämierten Drama "Just A Kiss" (2004). Danach war er unter anderem in "Nina’s Heavenly Delights" (2006) von Pratibha Parmar und in "Running In Traffic" (2009) von Dale Corlett zu sehen.

Die dunkle Ecke unseres gesellschaftlichen Bewusstseins Kanwal Sethi über seinen Film Zwangsläufig bringt mich mein eigenes Emigrantenleben immer wieder mit diesen sehnsuchtsvollen Gestalten zusammen, die von hier weg

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wollen, oder mit denen, die ausgerechnet hierher gekommen sind. Aus den unterschiedlichsten Gründen – politischen, wirtschaftlichen oder persönlichen – wollten sie woanders hin. Ihre Schicksale, ihre Geschichten lassen mich nicht los. Vielleicht auch, weil ein Teil meiner eigenen Geschichte darin steckt. Dieser meiner Erfahrungswelt entstammen die beiden Hauptfiguren Mark und Haroon: Ein verkopfter, doch zugleich feinfühliger Mark, ein furchtloser, aber gleichzeitig ungestümer Haroon. So widersprüchlich und unterschiedlich sie und ihre Lebensumstände auch sind, eines verbindet sie: Aufgegeben haben sie nicht! Mark will nach Japan und Koch werden. Haroon kämpft für seinen Traum, ein Frisörgeschäft in Deutschland zu eröffnen. Die Welt von Haroon und seine Probleme sind in einer dunklen Ecke unseres gesellschaftlichen Bewusstseins platziert, genau da, wo auch Marks unterdrückte Träume zu finden sind. Daher rührt die Idee, den Film in der Nacht anzusiedeln und diese als eine Metapher für die Entdeckungsreise von Mark zu verstehen – als eine Reise in eine ihm unbekannte Parallelwelt und auch zu sich selbst. Am Ende ist es so einfach wie verblüffend, Haroons Einwanderungstraum und Marks Auswanderungstraum gegenübergestellt zu sehen und festzustellen, dass dahinter die gleiche Idee steckt: Der Wunsch nach einem neuen Leben an einem neuen Ort, die Hoffnung, in der Ferne sein Glück zu finden. Je länger ich mich mit dem Stoff "Fernes Land" auseinandersetzte, desto klarer wurde mir, dass bei aller gesellschaftlicher und politischer Aktualität Migration ein zeitloses Grundthema der Menschheit und die Geschichte der Menschheit eine einzige Völkerwanderungsgeschichte ist. Jedes Jahr geben ca. 110.000 Deutsche ihren Pass ab, während überfüllte Migrantenschiffe an italienischen Küsten sinken und als Kurzmeldungen in den Medien wieder auftauchen. In den nächsten Jahren werden weltweit fast eine halbe Milliarde Menschen unterwegs sein. Es wäre ein Irrtum anzunehmen, Wanderungen seien etwas Ungewöhnliches oder nur exzeptionelle Störfälle der Geschichte, sie sind oft selbst der Stoff der Geschichte und einer ihrer mächtigsten Motoren. Der Schriftsteller Rudyard Kipling brachte es einmal so auf den Punkt: "Alles in allem gibt es nur zwei Arten von Menschen auf der Welt. Solche, die zu Hause bleiben, und solche, die es nicht tun." "Fernes Land" ist ein Film über die, die nicht zu Hause bleiben.

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14. Mai 2012

Freitag, 6. Juli 2012, 23.30 Uhr

Das letzte Schweigen Thrillerdrama Deutschland 2010 Regie Buch Kamera Ton Szenenbild Schnitt Musik Produktionsleitung Produzenten Produktion

Redaktion

Länge

Baran bo Odar Baran bo Odar nach dem Roman "Das Schweigen" von Jan Costin Wagner Nikolaus Summerer Johannes Doberenz Yesim Zolan, Christian Goldbeck Robert Rzesacz Kris Steininger und Michael Kamm Jantje Friese Jörg Schulze, Frank Evers, Florian Schneider, Maren Lüthje cine plus Filmproduktion GmbH und luethje & schneider film in Koproduktion mit ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE, mit Unterstützung von MDM, FFF, FFA, MBB, DFFF Christian Cloos, ZDF/Das kleine Fernsehspiel Doris Hepp, ZDF/ARTE 111 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Peer Sommer Timo Friedrich Krischan Mittich Elena Lange David Jahn Ruth Weghamm Karl Weghamm Julia Friedrich Matthias Grimmer Jana Gläser

Ulrich Thomsen Wotan Wilke Möhring Burghart Klaußner Katrin Sass Sebastian Blomberg Karoline Eichhorn Roeland Wiesnekker Claudia Michelsen Oliver Stokowski Jule Böwe

Sommer, irgendwo am Rand einer deutschen Stadt. Die Hitze liegt wie eine Glasglocke über den Einfamilienhäusern. Das Verschwinden eines 13-jährigen Mädchens ruft die Erinnerung an ein ungesühntes

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Verbrechen vor 23 Jahren wach. Ein Albtraum: Fünf Tage, die eine Kleinstadt aus der sommerlichen Idylle schrecken. Auf den Tag genau 23 Jahre nach dem Mord an einem kleinen Mädchen verschwindet an derselben Stelle wieder ein Mädchen, die 13-jährige Sinikka. Entsetzen lähmt die sommerlich heiße Kleinstadtidylle. Für Sinikkas Eltern beginnt das verzweifelte Warten, für die Mutter der damals ermordeten Pia kehrt die schreckliche Vergangenheit zurück. Auch den damals ermittelnden Kommissar Mittich hat der Fall, den er nie aufklären konnte, in all den Jahren nicht losgelassen. Inzwischen ist er pensioniert, bittet aber seinen jungen Nachfolger David Jahn darum, bei der Aufklärung des neuen Falls mithelfen zu dürfen. Beide, Mittich wie Jahn, sind davon überzeugt, dass es sich in beiden Fällen um denselben Täter handelt, und beide kämpfen gegen den offiziell zuständigen Ermittler Matthias Grimmer an, der sich weigert, die Parallelen der Fälle zur Kenntnis zu nehmen. Am heftigsten erschüttert ist jedoch Timo Friedrich, der vor 23 Jahren Mittäter des Verbrechens war und die Tat dann erfolgreich verdrängt hat. Bis heute. Plötzlich zeigt sich mit aller Macht, wie zerbrechlich und unberechenbar das Leben ist – auch für die Täter und die Ermittler. Nach seiner Premiere beim Filmfest München 2010 wurde "Das letzte Schweigen" von internationalen Festivals weltweit ausgewählt und war in Deutschland, Frankreich und Großbritannien im Kino zu sehen. Der Film wurde mehrfach preisgekrönt. "Das letzte Schweigen" ist Baran bo Odars Langfilmdebüt. 2011 wurde Baran bo Odar vom USBranchenblatt "Variety" zu einem der zehn weltweit interessantesten neuen Regisseure gekürt. Im Moment bereitet er sein HollywoodSpielfilmdebüt vor, einen Actionthriller, der im Spätsommer mit den bekannten Produzenten Ron Howard ("J. Edgar") und Brian Grazer ("A Beautiful Mind", "The Da Vinci Code") gedreht werden soll.

Preise und Festivals Internationaler Literaturfilmpreis 2010 der Deutschen Buchmesse beim Hessischen Filmpreis Publikumspreis Deutsches Fernsehkrimi-Festival 2011 in Wiesbaden Preis "10 Directors To Watch” 2011 von US-Branchenmagazin "Variety” an Baran bo Odar Nominierung "Bester Spielfilm" für Preis der deutschen Filmkritik

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Nominierung von Katrin Sass als "Beste Darstellerin" für Preis der deutschen Filmkritik 2010 Filmfest München 2010 Internationales Filmfestival Locarno 2010 Internationales Filmfestival Pusan/China 2010 Internationales Filmfestival Sao Paulo 2010 San Fancisco Berlin & Beyond 2010 Internationales Filmfestival Stockholm 2010 Internationales Filmfestival Palm Springs 2011 Kinofestival Rom 2010

Biografien Baran bo Odar (Regie & Drehbuch) wurde 1978 in der Schweiz geboren und wuchs in Erlangen auf. Von 1998 bis 2006 studierte er Film- und Fernsehregie an der HFF München und schloss dort auch die Masterclass "Werbung und Imagefilm" ab. 2005 lief sein Kurzfilm "Quietsch" auf der Berlinale. Nach diversen Kurzspiel- und Kurzdokumentarfilmen drehte Baran bo Odar seinen ersten mittellangen Spielfilm "Unter der Sonne". Dafür erhielt er 2006 den Studio Hamburg Nachwuchspreis und den Starter Filmpreis München, außerdem Nominierungen für den First Steps Award und den Deutschen Kamerapreis. "Das letzte Schweigen" ist Baran bo Odars Langfilmdebüt. Derzeit bereitet er seinen ersten Film in Hollywood vor. Jan Costin Wagner (Autor der literarischen Vorlage "Das Schweigen") wurde 1972 geboren. Er studierte Literaturwissenschaft und Geschichte und schrieb seine Abschlussarbeit über die verborgenen Abgründe in der Prosa Adalbert Stifters. Er lebt heute als freier Schriftsteller und Musiker in der Nähe von Frankfurt. Finnland, der Schauplatz der Romane um den jungen Ermittler Kimmo Joentaa, ist seine zweite Heimat. Wagners Romane wurden in 14 Sprachen übersetzt, die amerikanische Ausgabe des Romans "Eismond" wurde 2008 für den Los Angeles Times Book Prize nominiert. "Das Schweigen" wurde 2008 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ist sein Roman "Das Licht in einem dunklen Haus".

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Ulrich Thomsen (Darsteller) wurde 1963 in Dänemark geboren. Nach Abschluss seines Schauspielstudiums und zahlreichen Theaterauftritten gab er 1994 sein Filmdebüt in Ole Bornedals Kultfilm "Nightwatch – Nachtwache". Seine internationale Karriere begann 1998 mit der Hauptrolle in Thomas Vinterbergs "Das Fest". Es folgten in- und ausländische Fernseh- und Kinoproduktionen mit Regisseuren wie Ridley Scott, Michael Apted, Tom Tykwer und an der Seite von Sean Penn, Mads Mikkelsen, Catherine McCormack, Joseph Fiennes. Für seine Rollen erhielt Thomsen zahlreiche internationale Auszeichnungen und Nominierungen, unter anderem für den Europäischen Filmpreis. Sebastian Blomberg (Darsteller) wurde 1972 in Bergisch Gladbach geboren und studierte am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1998 machte er in dem Kleinen Fernsehspiel "Dunckel" von Lars Kraume auf sich aufmerksam. 1998 gab er sein Kinodebüt in Stefan Ruzowitzkys "Anatomie". Es folgten Rollen in zahlreichen Kinofilmen wie "Was tun wenn’s brennt?" (2001) von Gregor Schnitzler, "3 Grad kälter" (2005) von Florian Hoffmeister und "Der Baader Meinhof Komplex" (2008) von Uli Edel. Für die Hauptrolle in "Guten Morgen, Herr Grothe" erhielt er 2008 den Adolf-Grimme-Preis. Es folgten Rollen in internationalen Kinoproduktionen wie "Die Gräfin" (2009) von Julie Delpy und in deutschen Filmen wie "Hotel Lux" (2011) von Leander Haußmann. Wotan Wilke Möhring (Darsteller) gab 1997 mit dem TV-Film "Die Bubi Scholz Story" von Roland Suso Richter sein Debüt und spielte in Oliver Hirschbiegels "Das Experiment" (2001). Fortan bewies er seine Vielseitigkeit unter anderem in der schwarzen Komödie "Eierdiebe" (2003) von Robert Schwentke und im Thriller "Antikörper" (2005) von Christian Alvart. Er wirkte in Kinoproduktionen wie "Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat" von Bryan Singer (2008), in "Soul Kitchen" (2009) von Fatih Akin und "Männerherzen" (2009) von Simon Verhoeven mit. Zuletzt spielte er Hauptrollen u.a. in "Homevideo" (2011) von Kilian Riedhoff, im Kurzfilm "Raju" (2011) von Max Zähle, der mit dem Oscar ausgezeichnet wurde sowie zuletzt in "Das Leben ist nichts für Feiglinge" (Kinostart 2012) von André Erkau. Katrin Sass (Darstellerin) war eine der renommiertesten Schauspielerinnen der DDR. Während ihres Studiums entdeckte Regisseur Heiner Carow sie 1979 für die Hauptrolle seines Films "Bis dass der Tod euch scheidet". Für ihre Darstellung in Hermann Zschoches "Bürgschaft für ein Jahr" wurde sie 1982 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Für ihre Darstellungen in

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"Sperling und der brennende Arm" und "Ein Mann stürzt ab" wurde sie 1999 als beste Nebendarstellerin mit dem Deutschen Filmpreis bedacht. 2001 gewann sie für ihre Hauptrolle in "Heidi M." den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Kritikerpreis, für "Good Bye, Lenin!" den Publikumspreis des Europäischen Filmpreises. Seitdem war sie weiter in zahlreichen hochkarätigen Kino- und Fernsehrollen zu sehen. Burghart Klaußner (Darsteller), 1949 in Berlin geboren, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Max-Reinhard-Schule Berlin. Einem breiten Publikum wurde er mit seinen Rollen in Kinofilmen wie "Das Superweib" (1996), "Rossini" (1997) und "Good Bye, Lenin!" (2003) bekannt. Mit Hans-Christian Schmid arbeitete er bei "23 – Nichts ist so wie es scheint" (1998), "Crazy" (2000) und "Requiem" (2006) zusammen. Für Hans Weingartners "Die fetten Jahre sind vorbei" (2004) erhielt er den Deutschen Filmpreis und für "Der Mann von der Botschaft" (2006) von Dito Tsintsadze den Silbernen Leoparden in Locarno. 2009 war Klaußner in "Der Vorleser" von Stephen Daldry zu sehen. 2010 erhielt er für seine Rolle in Michael Hanekes "Das weiße Band" den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller. Karoline Eichhorn (Darstellerin) hatte 1995 ihren Durchbruch im Fernsehen mit Nico Hoffmanns "Der Sandmann". Der TV-Film "Gegen Ende der Nacht" (1998) von Oliver Storz brachte ihr den AdolfGrimme-Preis, einen Goldenen Löwen und den Bayerischen Fernsehpreis ein. Für ihre Leistung in Dominik Grafs "Der Felsen" (2002) wurde sie für den Bayerischen Filmpreis nominiert. 2006 gehörte Karoline Eichhorn zum Ensemble von Christian Görlitz´Fernsehfilm "Die Verlorenen", 2007 spielte sie in Bernd Böhlichs Kinofilm "Du bist nicht allein". Zuletzt spielte sie unter anderem in den Kinofilmen "Im Schatten" (2010) von Thomas Arslan, Ulrike Grotes "Die Kirche bleibt im Dorf" (Kinostart 2012) und zahlreichen Fernsehproduktionen. Claudia Michelsen (Darstellerin) studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. 1995 wurde sie mit dem Max Ophüls Preis als beste Nachwuchsdarstellerin für ihre Rolle in "Das schafft die nie" ausgezeichnet. Es folgten Auftritte im Doku-Drama "Todesspiel" (1997) von Heinrich Breloer, in Thorsten C. Fischers "Der Anwalt und sein Gast" (2003), in Kinofilmen wie "Die wilden Kerle III" (2007), "Maria an Callas" (2006) und "42plus" (2007). Für das Stasi-Drama "12 heißt: Ich liebe dich" (2007) wurde sie für den Deutschen Fernsehpreis und die Goldene Kamera nominiert. In Sönke Wortmanns

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"Die Päpstin" (2009) spielte sie die Zofe Richilde, in der ZDFKrimireihe "Flemming" ist sie die Leiterin der Mordkommission an der Seite von Samuel Finzi.

Opfer, Täter und Ermittler stehen gleichberechtigt nebeneinander Gespräch mit Baran bo Odar Wie sind Sie auf den Roman von Jan Costin Wagner gestoßen? Ich war gemeinsam mit Jörg Schulze, dem Produzenten der cine plus Filmproduktion, auf der Suche nach einem neuen Projekt. Dabei sind wir auf Jan Costin Wagners "Eismond" gestoßen. Ich war sofort von Jan Costins Sprache, seiner Detailliebe und der unterschwelligen Dunkelheit der Figuren begeistert. "Eismond" stellte sich aber als schwierige Vorlage heraus. Es gibt viele großartige innere Monologe, die sich aber in der gleichen Intensität schwierig auf die Leinwand bringen lassen. Jan Costin erzählte mir dann von seinem neuen Buch und ich hatte das große Glück "Das Schweigen" als einer der ersten lesen zu dürfen. Ich habe es in einer Nacht verschlungen und war sofort Feuer und Flamme. Ich wusste sofort, dass dies ein Stoff ist, den ich nicht nur verfilmen wollte, sondern musste. Was hat Sie an der Geschichte gefesselt? Bereits der Prolog setzt einen schaurigen Auftakt, der mich völlig verstört hat. An dem Buch beeindruckten mich nicht nur die beklemmend dichte Atmosphäre und der Reichtum der Figuren, sondern auch die ungewöhnliche Geschichte und ihre kühne Konstruktion. Jan Costin Wagner nutzt das Genre des Kriminalromans und dehnt es bis an seine Ränder aus, um über die Gefühle und Erfahrungen von Menschen zu sprechen, die von einem Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen wurden. Er mischt dabei zwei Genres: den Thriller und das Melodram. Darüber hinaus ist der Roman aus mehreren Perspektiven erzählt; Opfer, Täter und Ermittler stehen – auch das ist ungewöhnlich - gleichberechtigt nebeneinander. "Das Schweigen" ist eine Multiplot-Erzählung. Durch die Tat und ihre (vermeintliche) Aufklärung ist jedoch eine klare Entwicklungslinie vorgegeben, die die Handlung unerbittlich (und vor allem spannend) vorantreibt. Am Ende bleiben beide Verbrechen ungelöst – und vor

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allem ungesühnt. Aber nicht so sehr die Themen und Motive wie Pädophilie und Mord, Verlust und Trauer, Schuld und Sühne sind das wirklich Verstörende an dem Buch, es ist viel mehr die geradezu existenziell anmutende Kontakt- oder Kommunikationsstörung zwischen den Personen, die weit über den tragischen Fall hinausweist. Nicht zu Unrecht tragen Roman und Film "Das Schweigen" im Titel. Gab es eine Besonderheit bei den Dreharbeiten? Für mich ist das Besondere immer, wenn ich die ersten Muster sehe und merke, die Idee geht auf. Die Energie zwischen den Schauspielern, die Bildkomposition, die Atmosphäre. Das ist ein großartiger Moment. Ansonsten habe ich sehr viele schöne Erinnerungen an die Dreharbeiten. Wir haben sowohl in Thüringen als auch in Bayern und Brandenburg gedreht und sind überall mit offenen Armen begrüßt worden. Vor allem begeistert war ich von den wunderschönen Schauplätzen, die wir gefunden haben und der Erkenntnis, dass es in Deutschland so viele unverbrauchte und ungesehene Orte gibt, die auf die Leinwand gehören. Die Liste der Schauspieler ist mehr als prominent. Wie haben Sie den Cast zusammenbekommen? Wir hatten das Glück, dass das Drehbuch sehr gut aufgenommen wurde. Ich habe mich mit vielen Schauspielern getroffen und konnte mich für die beste Besetzung entscheiden. Woran arbeiten Sie zurzeit? Zurzeit bereite ich gemeinsam mit Imagine Entertainment in LA einen neuen Kinofilm (Arbeitstitel: "Semester At Sea") vor, der hoffentlich Ende des Jahres gedreht werden soll. Dann gibt es da noch ein Drehbuch für die Produzenten von "Shrek" (Andrew Adamson und Aron Warner), das ich zusammen mit meiner Frau für Hollywood schreiben werden. Des weiteren bin ich in der Entwicklung für einen britischen Film "The Hunt" in London, gemeinsam mit der Produktionsfirma "Between the Eyes". Parallel dazu entwickle ich meine eigenen Stoffe für den deutschen Markt. Viele Baustellen, mal sehen, was am Ende passieren wird. Generell möchte ich gerne international arbeiten, ob Hollywood, Europa oder Deutschland ist mir egal. Hauptsache die Geschichten berühren mich. Das Gespräch führte Kristin Blum

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Montag, 9. Juli 2012, 0.10 Uhr

Madly in Love – Verrückt vor Liebe Romantische Culture-Clash-Komödie Schweiz/Deutschland 2010 Regie Drehbuch Kamera Steadycam Ton Ausstattung Kostüme Schnitt Musik: Choreografie Produzenten Produktion

Redaktion

Länge

Anna Luif Elke Rössler, Eva Vitija Stephan Schuh Riccardo Brunner Michael John Georg Bringolf Dorothee Schmid Myriam Flury Balz Bachmann Luciano di Natale Andres Brütsch; Ole Landsjöaasen, Christian Fürst, Anette Pisacane Topic Film AG; Neue Cameo Film Köln in Koproduktion mit SRG SSR idée suisse und ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Zusammenarbeit mit ARTE Christian Cloos, ZDF/Das kleine Fernsehspiel Doris Hepp, ZDF/ARTE 80 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Devan Leo Raja Siva Nisha Luigi Franziska

Muraleetharan Sandrasegaram Laura Tonke Anton Ponrajah Murali Perumal Sugeetha Srividdunupathy Yannick Fischer Christoph Oswald

Die romantische Culture-Clash-Komödie erzählt von dem jungen Tamilen Devan, der mit seinem traditionsbewussten Vater in Zürich lebt. Die Vorbereitungen zu seiner traditionell arrangierten Hochzeit sind in vollem Gange, als er sich Hals über Kopf in eine andere Frau verliebt. Schlagartig verändert sich seine Welt.

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Der junge Tamile Devan lebt zusammen mit seinem Vater Raja in Zürich. Er hat eine gute Stelle als Leiter eines Autobahnrestaurants und ist bei der tamilischen Gemeinde sehr beliebt, insbesondere weil er als Trainer der Jugendfußballmannschaft einen erfolgreichen Job macht. Bald wird er heiraten, sein Vater hat schon alles arrangiert und Devan ist gerne bereit, dieser Tradition seines Heimatlandes Sri Lanka auch in der modernen Schweiz zu folgen. Er freut sich auf die baldige Ankunft von Nisha, seiner zukünftigen Frau, die er bisher nur über das Internet kennen gelernt hat. Aber dann trifft Devan die junge Deutsche Leo, die ihren Sohn Yannick alleine großzieht. Plötzlich steht seine Welt Kopf. Es ist Liebe auf den ersten Blick und auch Leo kann sich nach anfänglicher Zurückhaltung dem Zauber nicht mehr entziehen. Inzwischen ist Nisha in der Schweiz angekommen und Devan gerät in eine ausweglose Lage. Er liebt seinen Vater und will ihn nicht enttäuschen, er fühlt sich Nisha verpflichtet und er kann Leo nicht widerstehen. Und so verstrickt er sich immer tiefer in ein Lügengewebe, das am Tag der Verlobungsfeier mit Nisha reißt. Leo platzt mitten in das Fest hinein und erfährt von Raja, dass die schöne Nisha Devans Braut ist. Leo ist fassungslos, Nisha zutiefst gedemütigt, Raja am Boden zerstört. Die Katastrophe scheint perfekt.

Festivals "Madly in Love – Verrückt vor Liebe" hatte seine Premiere beim Max Ophüls Preis 2010.

Biografien Anna Luif (Regisseurin), geboren 1972 in Zürich, studierte Film und Video an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. Seit 2004 ist sie dort auch Dozentin. Mit dem vielfach preisgekrönten Kurzfilm "Summertime" (2000) und ihrem Debütfilm "Little Girl Blue" (2003) machte sie international auf ihr inszenatorisches Talent aufmerksam. "Madly in Love – Verrückt vor Liebe" ist ihr zweiter Spielfilm. Laura Tonke (Darstellerin) wurde 1974 in Berlin geboren. 1991 gab sie im Alter von 17 Jahren ihr Schauspieldebüt in Michael Kliers Spielfilm "Ostkreuz", der zusammen mit dem Kleinen Fernsehspiel entstand. Es folgten zahlreiche weitere Rollen in Spielfilmen wie "Winterschläfer", (1997, Regie: Tom Tykwer) "Farland" (2004, Regie: Michael Klier), "Im Schwitzkasten" (2005, Regie: Eoin Moore) und in 26

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Fernsehfilmen und Serien. 2000 wurde Laura Tonke als Beste Nachwuchsschauspielerin mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. 2003 wurde sie zweifach für den Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle nominiert in Christopher Roths "Baader" und Eoin Moores "Pigs will fly". 2004 erhielt sie den Filmpreis der Stadt Hof. Muraleetharan "Lee" Sandrasegaram (Darsteller) hat Mutter und Bruder im Krieg in Sri Lanka verloren und wäre auch selbst fast gestorben. Mit 20 Jahren floh er allein aus Sri Lanka und erhielt in London Asyl. Seitdem arbeitete er dort als Bäcker, flickte Kühlschränke und half an der Tankstelle seines Cousins aus. Devan hat seit seiner Jugendzeit Geld verdienen müssen. Sei es für die Mitgift seiner auf der ganzen Welt verstreuten Schwestern oder dafür, dass der Rest seiner Familie aus Sri Lanka heraus konnte. Er tanzt, seit er sechs Jahre alt ist, und hatte schon immer den Traum, in einem Film mitzuspielen. In "Madly in Love” ging er in Erfüllung.

Nur wenn wir jemanden aufrichtig lieben, können wir uns richtig entfalten . Regisseurin Anna Luif über ihren Film Recherche über die Tamilen in der Schweiz Als die Autorin Eva Vitija und ich mit dem Drehbuch begannen, wussten wir nicht viel über die tamilische Kultur. Wir haben mit dem in der Schweiz lebenden tamilischen Schriftsteller Arulrasa Nageswaran Kontakt aufgenommen. Er machte uns mit der tamilischen Gemeinde in der Schweiz bekannt. In unzähligen Interviews mit Tamilen aus allen Altersgruppen und Schichten wurde uns diese reiche Kultur immer vertrauter. Wir haben – als einzige Weiße – tamilische Fußballturniere, Gesangswettbewerbe und Hochzeiten besucht. Wir haben in unserem Land die Welt des Hinduismus entdeckt, die in den Tempeln existiert, versteckt in Schweizer Industriequartieren, farbig und aufregend. Wir haben erfahren, dass junge Tamilen der zweiten Generation fast ausschließlich Tamilinnen heiraten. Wir haben gelernt, dass alle tamilischen Kinder – neben der schweizer – auch die tamilische Schule besuchen, wo sie Sprache und Kultur lernen. So hat sich uns eine lebendige und eigenständige Kultur innerhalb unseres Landes eröffnet.

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Meine Geschichte Dass ich selbst zwei kulturelle Hintergründe habe, bildet zusätzlich zum Generationenkonflikt meine thematische Basis für diesen Film. Meine Familie ist 1956 aus Ungarn in die Schweiz geflüchtet. Sie mussten ihre Heimat und ihre Freunde verlassen und konnten erst Jahre später wieder nach Ungarn reisen. Auch sie lebten im Exil, hatten Familienmitglieder in der Revolution verloren und mussten sich eine neue Existenz aufbauen. Wenn auch aus ganz anderen Gründen, sind die Tamilen aus Sri Lanka heute in der gleichen Lage wie meine Familie damals. Die Konflikte, die durch eine Entwurzelung entstehen können, das Zwischen-den-Kulturen-Stehen, die Gefühle der Einsamkeit, das Nicht-dazu-Gehören und das Sich-behaupten-Müssen kannte ich aus dem eigenen Elternhaus. Dieses Verlorensein, die fehlende kulturelle Zugehörigkeit, hat auch mich jahrelang beschäftigt. Allein mit dem Vater Und noch etwas habe ich mit Devan, der Hauptperson im Film, gemeinsam: Ich bin seit meinem elften Lebensjahr abwechselnd jeweils ein Jahr bei meiner Mutter und ein Jahr bei meinem Vater aufgewachsen. Ich kenne das Gefühl dieser speziellen Beziehung zu einem Elternteil, das eine stärkere Konfrontation, Vermischung und Abhängigkeit fördert. Denn es fehlt der Kontext der Familie. Die Macht der Liebe Diesen zum Teil sehr schmerzhaften Gefühlen steht eine große Macht entgegen: die Liebe. Sich zu verlieben hat eine unglaubliche Kraft. Etwas, von dem wir nicht mal genau wissen, was es ist, kann unser Leben für immer verändern und uns in komplett neue Bahnen lenken. Ich glaube, dass zwei Menschen füreinander wegweisend sein können, dass Liebe und Beziehungen für die eigene Entwicklung das Allerwichtigste sind. Nur wenn wir jemanden aufrichtig lieben, können wir uns richtig entfalten. Bollywood, Freude, Feelgood Seit ich auf einer Indienreise in den 90er-Jahren das Bollywood-Kino kennengelernt habe, bin ich ein Fan dieser Filme. Nicht nur die Musikund Tanzszenen und die Bildgewalt faszinieren mich, sondern auch die Freude und Emotionalität, mit der die Geschichten erzählt werden. Eine Geschichte muss alle "Säfte des Lebens" (Rasas) beinhalten: Trauer, Freude, Heldentum, Zorn, das Komische, Mut, Eros. In diesem Sinne ist unser Film ein Feelgood-Movie, ein romantisches Märchen, welches die Zuschauer in leichter Stimmung aus dem Kino entlässt.

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Freitag, 13. Juli 2012, 23.30 Uhr

Davon willst Du nichts wissen Psychothriller Deutschland 2011 Buch & Regie Kamera Schnitt Ton Musik Mischung & Sounddesign Casting Szenenbild Kostümbild Maskenbild Herstellungsleitung Produzenten Koproduzenten Produktion

Redaktion Länge:

Tim Trachte Fabian Rösler Ulrich Ringer Thorsten Bolzé Lorenz Dangel Peter Riegel, Maik Siegle Daniela Tolkien Markus Dicklhuber Antonello Di Meo Stella Gottwald Jens Oberwetter Uli Putz, Jakob Claussen Benedikt Böllhoff, Max Frauenknecht Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit viaFilm und ZDF/Das kleine Fernsehspiel, gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern Jörg Schneider 87 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller Jan Karen Milla Felix Ralph Vladimir Mirko

Andreas Lust Sophie von Kessel Alina Levshin Nicolas Beyer Thomas Loibl Konstantin Frolov Mark Filatov

Durch das Verschulden des Familienvaters und Arztes Jan kommt ein junger Mann zu Tode. Jan entscheidet sich dafür, diesen Vorfall geheim zu halten. Doch bald erhält er anonyme Drohungen, die das Schicksal seiner Familie auf eine harte Probe stellen.

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Jan, Arzt und Familienvater Anfang vierzig, wird durch eine Fehlentscheidung aus seinem Leben in der respektablen "Mitte der Gesellschaft" gerissen. Die Geschichte beginnt an einem S-Bahnhof: Er und und seine Frau Karen werden von zwei Jugendlichen bedrängt und bestohlen. Später trifft Jan zufällig auf einen der Provokateure, den er zwischen abgelegenen Gleisen stellen kann. Es kommt zu einer Rangelei, bei der der junge Mann auf die Gleise fällt und von einem Güterzug überrollt wird. Jan glaubt sich unbeobachtet und entscheidet, das schlimme Ereignis einfach zu vergessen. Doch als er plötzlich Drohnachrichten erhält, muss Jan einsehen, dass jemand sein Geheimnis teilt. Jan verändert sich. Die Menschen, die ihm am wichtigsten sind, seine Frau und sein achtjähriger Sohn, gehen zunehmend auf Distanz. Auch das Aupair-Mädchen scheint Jan mehr und mehr zu misstrauen. Es beginnt ein schleichender Prozess der Destabilisierung innerhalb Jans Familie, aber auch seiner eigenen Persönlichkeit. Er verliert an Halt. Er kann die dunklen Gestalten in seinem Kopf nicht mehr abschütteln. Die für selbstverständlich erachtete Sicherheit gibt es nicht mehr und eine Rückkehr in die Normalität des Familienalltags ist unmöglich geworden. Jan verschweigt Karen alles, da er sie und seinen Sohn so schützen möchte. Ein Fehler, der letztlich Karen tief in seine ungelösten Konflikte zieht. Und als Jan endlich erkennt, wer der geheimnisvolle Zeuge ist, steht für ihn und seine Familie bereits alles auf dem Spiel.

Preise und Festivals Soho International Filmfestival World Showcase Award Uraufführung Filmfest München 2011, Reihe Deutsche Fernsehfilme Oldenburger Filmfestival 2011 Soho Filmfestival 2012 Shanghai TV Festival 2012

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Biografien Tim Trachte (Buch und Regie) wurde 1976 in München geboren. Nach seinem Zivildienst als Rettungssanitäter absolvierte er von 1997 bis 99 ein Dramaturgiestudium an der LMU München. Danach Arbeit und Ausbildung zum Cutter bei Film/Video Arts in New York. Von 2002 bis 07 studierte er Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film München und schloss mit dem Spielfilm "Der Herrscher von Edessa" (2008) erfolgreich ab. Momentan schreibt er an dem Drehbuch zu seinem neuen Kinoprojekt, das durch den FFF Bayern gefördert wird. Andreas Lust (Darsteller) studierte am Mozarteum in Salzburg Schauspiel. Er spielte unter anderem am Volkstheater in Wien, an den Städtischen Bühnen in Freiburg, am Landestheater Tirol, an den Vereinigten Bühnen Bozen, am Theater Phönix in Linz. Einige seiner zahlreichen Stationen beim Film: "Ich gelobe" (1995, Regie: Wolfgang Murnberger), "Schwarzfahrer" (1997, Regie: Nikolaus Leytner), "Die Liebe des Ganoven" (1996, Regie: Peter Ily Huemer), "Der Unfisch" (1997, Regie: Robert Dornhelm). 2007 besetzte ihn der Regisseur Götz Spielmann in dem Film "Revanche", der 2009 bei den Academy Awards als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert wurde. Im selben Jahr drehte er unter der Regie von Benjamin Heisenberg "Der Räuber". Dieser brachte Lust dafür den Diagonale Schauspiel Preis 2010 sowie den 2011 erstmals vergebenen Österreichischen Filmpreis ein. Aktuell spielt Andreas Lust unter anderem in "Schnell ermittelt" (seit 2009) von Michi Riebl und Andreas Kopriva. Jüngere Produktionen sind außerdem "Im falschen Leben" (2011) von Christiane Balthasar sowie der deutsche Kinofilm "Eine ganz heiße Nummer" (2011) von Markus Goller. Sophie von Kessel (Darstellerin) studierte Schauspiel am MaxReinhardt-Seminar in Wien und an der Juilliard School in New York. In den 90er-Jahren begann ihre Schauspielkarriere vor allem am Theater. Sie wurde Mitglied des Kölner Schauspielhauses und war danach Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen. 2009 und 2010 übernahm sie bei den Salzburger Festspielen die Rolle der Buhlschaft in "Jedermann". Dem Fernsehpublikum bekannt wurde Sophie von Kessel durch Fernsehfilme wie "Amerika" (1996, Regie: Ronald Eichhorn) und "Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker" (2001, Regie: Peter Keglevic). Zu einem internationalen Erfolg wurde die französische Reihe "Frank Riva" (2003 bis 2004), in der sie die weibliche Hauptrolle neben Alain Delon spielte. Zuletzt war sie in

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Hauptrollen in Rainer Kaufmanns Fernsehfilm "Das Beste kommt erst" (2008) "Westflug – Entführung aus Liebe" (2010) von Thomas Jauch sowie "Die Tochter des Mörders" (2010) von Johannes Fabrick zu sehen.

In der Tradition von Hitchcock-Filmen Tim Trachte über seinen Film "Davon willst du nichts wissen" ist ein Psychothriller, der sich in der Tradition von Hitchcocks Filmen sieht. Er soll spannend unterhalten und sich dabei mit der Frage beschäftigen, was passiert, wenn ein sicher geglaubtes Leben von einem Moment zum nächsten in Bedrohung gerät – und inwiefern Wert- und Moralvorstellungen dann noch tragen. Es ist ein Film über Vertrauen, den Preis für Sicherheit und welche weit reichenden Konsequenzen eine einzige Fehlentscheidung haben kann.

Kontakt ZDF-Pressestelle: Katharina Riwola Telefon: 06131 – 70-12232 E-Mail: [email protected] Bildhinweis: Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 – 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/shootingstars

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