Praktikum Schaltungen & Systeme

Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Elektrotechnik Praktikum Schaltungen & Systeme Versuch 4: Aufbau eines Gilbert-Modulators und Simulation im Bet...
Author: Frauke Otto
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Fachhochschule Düsseldorf Fachbereich Elektrotechnik

Praktikum Schaltungen & Systeme Versuch 4: Aufbau eines Gilbert-Modulators und Simulation im Betrieb als Down-Converter Prof. Dr. P. Pogatzki Dipl.-Ing. D. Spengler

Name: Testat:

Matr.-Nr.:

Praktikum Schaltungen und Systeme Versuch 4 Aufbau eines Gilbert-Modulators und Simulation im Betrieb als Down-Converter

1.

2

Einleitung

Ergänzend zur Vorlesung soll in diesem Praktikumsversuch die Funktionsweise eines GilbertModulators untersucht werden. Ziel dieses Versuches ist es, einige Eigenschaften eines selbst entworfenen Down-Converters mit Hilfe der Harmonic Balance Simulation für den Einsatz im DECT-Band (1,8GHz) zu bestimmen. Diese Untersuchungen werden mittels des Simulations-Tools Advanced Design System, ADS, der Firma Agilent Technologies durchgeführt. In diesem Versuch werden sowohl DCals auch nichtlineare Harmonic-Balance Simulationen durchgeführt. Die Eingabe der Schaltung erfolgt grafisch mittels Schematic-Entry. Ein Ausschnitt eines derartigen Schaltplans ist im folgenden Bild dargestellt.

Ausschnitt eines Schematic-Entry für Stromspiegel

Um die grundlegenden Eigenschaften des Down-Converters untersuchen zu können, sind verschiedene Elemente für die Schaltungsbeschreibung notwendig. Die folgende Liste gibt eine sinnvolle Auswahl an Elementen für diese Aufgabe an. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Elemente ist dem Online-Help von ADS zu entnehmen.

©Prof. Dr. P. Pogatzki 2008

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Name

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Schematic-Symbol

Resistor

Transformer

Transformer

BJT

BJT-Model

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Capacitor

Port

DC Simulation

Harmonic-Balance Simulation

V-DC

I-nTone

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Measurement Equation

I-Probe

Var

2.

Versuchsvorbereitung

Aufgabe: Entwerfen Sie eine Stromspiegelschaltung, die als Konstantstromquelle arbeiten soll. Die Speisespannung betrage 5 V bei einem Nennstrom von 2mA. Wie groß muß der Widerstand gewählt werden? Hinweis: Lesen Sie Kapitel 5.1 und 5.2 des Vorlesungsumdrucks!

3.

Versuchsdurchführung

3.1

Aufbau des Stromspiegels

Machen Sie sich mit der Benutzeroberfläche von ADS vertraut und geben Sie die Stromspiegelschaltung in ADS ein. Überprüfen Sie Ihren Entwurf, in dem Sie die Ströme durch die einzelnen Transistoren messen. Testen Sie die Schaltung für verschiedene Werte von R mittels eines Parametersweeps während einer DC-Simulation. Stellen Sie den Strom als Funktion des Widerstandes dar. Plotten Sie das Ergebnis! Falls Sie mit Ihrem Entwurf nicht zufrieden sind, optimieren Sie den Widerstand mit Hilfe der zuvor durchgeführten Simulationsergebnisse. Testen Sie die Funktionsweise der optimierten ©Prof. Dr. P. Pogatzki 2008

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Schaltung, in dem Sie nun die Kollektorspannung an dem Transistor variieren, der als Stromquelle wirken soll. Plotten Sie das Ergebnis. Welche Aussteuergrenzen ergeben sich?

3.2

Aufbau des Gilbert-Modulators

Der Gilbert-Modulator besteht aus mehreren Differenzverstärkern. Das Schaltbild eines Differenzverstärkers ist unten dargestellt.

I_Probe IC1

V_DC SRC1 Vdc=Vb

Q1

I_Probe IC2

Q2

V_DC SRC3 Vdc=Vdiff/2

VAR VAR1 Vb =5 V VD =0.7 V

V_DC SRC4 Vdc= -Vdiff/2 I_DC SRC2 Idc=2*Io

Prinzip des Differenzverstärkers mit Bipolar-Transistoren und idealer Stromquelle mit 2*I0=2 mA Die Theorie des einfachen Differenzverstärkers finden Sie in Kapitel 6.1 der Vorlesung. Nachdem Sie nun mit ADS vertraut sind, können Sie beginnen, den Modulator zu entwerfen. Erweitern Sie den Stromspiegel um die 6 Transistoren des Mischers und verwenden Sie Lastwiderstände von jeweils 2500Ω. Der Mischer soll ebenfalls eine Speisespannung von 5V haben. Die Theorie des Gilbert-Modulators finden Sie in Kapitel 6.4 der Vorlesung. Welche Werte für die Basisspannungen ergeben sich dann sinnvollerweise mit den Erkenntnisse aus Unterpunkt 3.1? Realisieren Sie die Basisspannungen mit geeigneten idealen Elementen von ADS und messen Sie die einzelnen Kollektorströme sowie Kollektorspannungen.

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V_DC SRC1 Vdc=Ub V

R R1 R=2500 Ohm

BJT_NPN BJT3

R R2 R=2500 Ohm

Port Uz Num=2 BJT_NPN BJT4

V_DC SRC4 Vdc=((Ux/2)+1) V

BJT_NPN BJT5

I_Probe IC1

BJT_NPN BJT6

V_DC SRC6 Vdc=(-(Ux/2)+1) V

I_Probe IC2

BJT_NPN BJT1

BJT_NPN BJT2

V_DC SRC3 Vdc=(Uy/2) V

BJT_Model BJTM1

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VAR VAR1 Ub =5 Ux=0 Uy=0

Stromspiegel aus UP3.1

V_DC SRC5 Vdc=(-Uy/2) V

DC DC1 SweepVar="Ux" Start=-0.1 Stop=0.1 Step=0.001

Schaltbild eines (Gilbert-Modulator) bestehend aus 6 Transistoren, Ansteuerung des unteren Differenzverstärkers (BJT1 und BJT2) mit Uy, Ansteuerung der oberen Differenzverstärker (BJT3,BJT4 bzw. BJT5, BJT6) mit Ux, Ausgangssignal Zu

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3.3 • •

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Gleichstromverhalten des Gilbert-Modulators

Variieren Sie nun mittels eines Parametersweeps die Basisspannungen der beiden unteren Transistoren gegensinnig und führen Sie wieder die Messungen der Ströme und Spannungen durch. Stellen Sie nun wieder die Ausgangswerte für die Basisspannungen ein und variieren Sie mittels eines Parametersweeps die Basisspannungen der vier oberen Transistoren gegensinnig und führen Sie wieder die Messungen der Ströme und Spannungen durch.

Welche Ergebnisse stellen sich ein? Erklären Sie die Resultate! Antwort:

3.4

Wechselstromverhalten des Mischers

Erweitern Sie Ihre Schaltung derart, daß 2 Wechselsignale (oberer und unterer Zweig) mit Hilfe von Transformatoren eingespeist und das Ausgangssignal ausgekoppelt werden kann. Die Arbeitspunkte sollen nicht verändert werden. Versehen Sie Ihre Schaltung mit Ports (LO, RF und IF für den Ausgang) und speichern Sie die Schaltung unter dem Namen GilbertMischer ab. Generieren Sie nun ein eigenes Symbol für den GilbertMischer. Dazu gehen Sie über den Menu-Punkt „View→Create/Edit Schematic Symbol“ in den entsprechenden Editor und bestätigen die Vorgaben von ADS!

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Aufruf des Symbol-Editors Sie erhalten nun automatisch das neue Symbol für Ihren Mischer. Mittels „View→Create/Edit Schematic Symbol“ gelangen Sie zurück ins Schematic!

Automatisch generiertes Symbol im Symbol-Editor und Rückkehr in den Schematic-Editor Deaktivieren Sie nun das DC-Item im Schematic und speichern Sie die Schaltung ab. Öffnen Sie ein neues Schematic und laden Sie mittels „Library-Component“ ihren Mischer.

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Automatisch generiertes Symbol im Symbol-Editor und Rückkehr in den Schematic-Editor

Beschalten Sie jetzt die Eingänge des Mischers mit Quellen unterschiedlicher Frequenz (1890 MHz und 1880 MHz) und Amplitude. Beschalten Sie den Ausgang des Mischers mit einem Lastwiderstand von 50 Ω und führen Sie eine Harmonic-Balance-Simulation durch (siehe übernächstes Bild). Die Harmonic-Balance ist ein spezielles Verfahren zur Berechnung nichtlinearer Schaltungen im Frequenzbereich. Dabei wird das Netzwerk in einen rein linearen Teil und in einen nichtlinearen Teil zerlegt. Mittels einer Fourier-Transformation (genauer: Entwicklung der unbekannten Ströme in eine Fourier-Reihe) werden die Ströme im nichtlinearen Schaltungsteil iterativ berechnet. Dazu müssen die Ordnung der Fourier-Reihe sowie die Grundfrequenzen der Eingangsignale vom Benutzer angegeben werden. Diese geschieht mit Hilfe des Harmonic-Balance-Items!

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FFT Frequenzbereich Lineares Netzwerk

Transform. Quellen

Zeitbereich Virtuelle Quellen

(Y)

INL

Nichtlineares Netzwerk iNL(t)

R U_DC

C

Ix

Diode

V_1Tone I1 Freq=1*f0

I0

U1=U1r+jU1i Freq=1*f0

Freq=0

Ux

V_1Tone U2=U2r+jU2i Freq=2*f0

uNL(t)

V_1Tone Un_harm=Un_harmr+jUn_harm V l (1 0) V0 Freq=n_harm*f

Prinzipschaltbild der Harmonic Balance • • • •

Messen Sie das Spektrum am Ausgang des Mischers. Welche Amplitude hat das gewünschte Ausgangssignal, wenn beide Eingangssignale einen Wert von –10 dBm haben? Welche Komponenten entstehen noch? Stellen Sie dazu das Spektrum in Tabellenform dar! Führen Sie einen ParameterSweep durch, in dem Sie das Signal am Port RF von –40dBm bis -10 dBm in 2 dB-Schritten gemäß dem folgenden Bild variieren. Beachten Sie den Pegel des LO-Signals.

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1 2

P_1Tone PORT1 Num=1 Z=50 Ohm P=polar(dbmtow(P_LO),0) Freq=f_LO MHz

2 LO

1

1 2

HARMONIC HarmonicBalance HB1 Freq[1]=f_LO MHz Freq[2]=f_RF MHz Order[1]=4 Order[2]=4

1

LO

3 RF IF IF RF P_1Tone GilbertMischer PORT2 X1 Num=2 Z=50 Ohm P=polar(dbmtow(P_RF),0) Freq=f_RF MHz

IF_out

12

1

R R1 R=50 Ohm

1 2

Var Eqn

VAR VAR1 f_RF=1880 f_LO=1890 P_RF=-10 P_LO=-10

Schematic für Harmonic-Balance-Simulation

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2 1

2

P_1Tone PORT1 Num=1 Z=50 Ohm P=polar(dbmtow(P_LO),0) Freq=f_LO MHz

LO 1

2 1

1

RF

LO

RF

IF

3 IF

IF_out

P_1Tone GilbertMischer PORT2 X1 Num=2 Z=50 Ohm P=polar(dbmtow(P_RF),0) Freq=f_RF MHz

PARAMETER

HARMONIC

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1

1 2

Var Eqn

ParamSweep Sweep1 SweepVar="P_RF" SimInstanceName[1]="HB1" SimInstanceName[2]= SimInstanceName[3]= SimInstanceName[4]= SimInstanceName[5]= SimInstanceName[6]= Start=-40 Stop=-10 Step=2

HarmonicBalance HB1 Freq[1]=f_LO MHz Freq[2]=f_RF MHz Order[1]=4 Order[2]=4

R R1 R=50 Ohm

VAR VAR1 f_RF=1880 f_LO=1890 P_RF=-20 P_LO=0

Schematic für Harmonic-Balance-Simulation mit ParameterSweep

dBm(IF_out[::,11]) dBm(IF_out[::,10]) dBm(IF_out[::,1])

Untersuchen Sie den Verlauf verschiedener Komponenten des Spektrums des Ausgangssignals! Verwenden Sie dazu die nachstehende Syntax! -10 -20 m1 -30 -40 -50 -60 -70 -80 -40

-38

1. Element der Frequenzliste, nulltes Element=DC 10. Element der Frequenzliste 11. Element der Frequenzliste

Auswahl der Frequenzkomponenten Was ist zu beobachten? Welche Steigungen haben die einzelnen Komponenten?

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