Polizeiliche Kriminalstatistik Kurzfassung
2015
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Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.5.1
Überblick über die Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 – 5 Gesamtkriminalität – 5 Aufklärung – 7 Tatverdächtige (TV) – 7 Opfer – 7 Häufigkeitszahl – 8 Häufigkeitszahlen der Bundesländer 2014 – 9
2 2.1 2.2
Kriminalitätsentwicklung insgesamt – 10 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) – 10 Anteil bedeutender Straftaten an der Gesamtkriminalität – 11
3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.8 3.9
Entwicklung einzelner Deliktsgruppen – 12 Gewaltkriminalität – 12 Rohheitsdelikte – 12 Straßenkriminalität – 12 Sexualdelikte – 12 Diebstahlskriminalität – 13 Rauschgiftkriminalität – 14 Umweltkriminalität – 17
4 4.1
Regionale Verteilung der Kriminalität – 18 Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes Schleswig-Holstein – 18
5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.6.1 5.6.2
Ermittelte Tatverdächtige – 19 Entwicklung 2006 – 2015 – 19 Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen – 19 Jugendtypische Delikte – 20 Jugendtypische Rohheitsdelikte – 20 Vergleich der jeweiligen prozentualen Anteile der Altersgruppen der deutschen Wohnbevölkerung mit den deutschen Tatverdächtigen – 21 Nichtdeutsche Tatverdächtige – 21 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – 22 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – Zuwanderer – 23
6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6
Detaillierte Auswertungen zu den ermittelten Tatverdächtigen – 25 Verteilung der Tatverdächtigen nach Altersgruppen im 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) – 25 Anteil der TV unter 21 im Vergleich zum Anteil der Altersgruppe an der Wohnbevölkerung (2006-2015) – 27 Tatbegehung unter Alkoholeinfluss – 27 TV unter 21 Jahren – Tatbegehung unter Alkoholeinfluss – 28 Die Altersstruktur der deutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur deutschen Wohnbevölkerung – 30 Die Altersstruktur der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur nichtdeutschen Wohnbevölkerung – 31
4
ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015
1 Überblick über die Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 1.1 Gesamtkriminalität Fälle 202.598 Nach einer Zunahme der registrierten Kriminalität im Vorjahreszeitraum um 1,2 % bleiben im aktuellen Berichtszeitraum die Fallzahlen bei einer Steigerung von 0,1 % nahezu unverändert. Mit insgesamt 202.598 gemeldeten Straftaten wurden 297 mehr registriert als 2014. Allerdings ist dabei dringend zu beachten, dass in Folge der verstärkten Zuwanderung von Flüchtlingen 2015 in
Schleswig-Holstein allein 13.165 Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU erfasst wurden. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7.772 Straftaten. Dieses bedeutet eine Steigerung von 69,4 %. Bei einer Betrachtung der Straftaten ohne diese Deliktsgruppe ist die registrierte Kriminalität um 2,6 % rückläufig.
Herausragende Zu- und Abnahmen von Straftaten in % Ausländerrechtliche Verstöße
69,4%
Ladendiebstahl
12,8%
Wohnungseinbruchdiebstahl
12,3%
Besitz/Verschaffung Kinderpornographie
9,9%
Rauschgiftdelikte
8,6%
Beförderungserschleichung
8,4%
Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen
-18,3%
Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern
-17,9%
Waren-/Warenkreditbetrug Diebstahl von Kraftwagen
-13,8%
10,1%-
Beleidigung
9,1%-
Diebstahl an/aus Kfz
7,3%-
Vorsätzliche einfache Körperverletzung
5,1% -
Sachbeschädigung
4,8% -
-30,0% -20,0% -10,0%
0,0%
10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0%
5
Ü B E RB L I C K Ü B E R DIE P O L IZ E IL IC HE KR IMINAL STAT ISTIK 2015
Herausragende Zu Herausragende Zu- und Abnahmen von Straftaten absolut Ausländerrechtliche Verstöße
5.393
Ladendiebstahl
1.347
Wohnungseinbruchdiebstahl
927
Besitz/Verschaffung Kinderpornographie
11
Rauschgiftdelikte
612
Beförderungserschleichung
281
Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen
-139
Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern
-193
Waren-/Warenkreditbetrug
-1.375
Diebstahl von Kraftwagen
-113
Beleidigung
-593
Diebstahl an/aus Kfz
-960
Vorsätzliche einfache Körperverletzung Sachbeschädigung -2000
-745 -1.093 -1000
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
Ausländerrechtliche Verstöße
+ 5.393 / 69,4 % auf 13.165
Ladendiebstahl
+ 1.347 / 12,8 % auf 11.863
Wohnungseinbruchdiebstahl Besitz/Verschaffung Kinderpornographie
+ 927 / 12,3 % auf 8.456 + 11 / 9,90 % auf 122
Rauschgiftdelikte
+ 612 / 8,6 % auf 7.716
Beförderungserschleichung
+ 281 / 8,4 % auf 3.610
Raub auf Straßen, Wegen und Plätzen Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern Waren-/Warenkreditbetrug Diebstahl von Kraftwagen Beleidigung
- 139 / 18,3 % auf 620 - 193 / 17,9 % auf 885 - 1.375 / 13,8 % auf 8.597 - 113 / 10,1 % auf 1.007 - 593 / 9,1 % auf 5,898
Diebstahl an/aus Kfz
- 960 / 7,3 % auf 12.111
Vorsätzliche einfache Körperverletzung
- 745 / 5,1 % auf 13.745
Sachbeschädigung
6
- 1.093 / 4,8 % auf 21.671
ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015
1.2 Aufklärung AQ 52,1 % Aufklärungsquote 53,0%
48,1%
47,7%
48,2%
45,0%
46,8%
46,0%
47,1%
48,0% 47,0%
50,0%
49,2%
49,0%
50,5%
50,0%
51,2%
51,0%
2011
2012
52,1%
52,0%
44,0% 2006
2007
2008
2009
2010
Die Aufklärungsquote beträgt 52,1 % und nahm gegenüber 2014 um 0,9 Prozentpunkte zu. Im 10-Jahresvergleich der A-Quoten bedeutet dieses Ergebnis Rang 1. Die Zahl der aufgeklärten Straftaten ist um 1.928 / 1,9 % auf insgesamt 105.575 gestiegen. Der Anstieg ist maßgeblich auf den signifikanten Anstieg bei den regelmäßig geklärten Straftaten im Bereich der Ausländerdelikte zurückzuführen. Ohne diese Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asylvefahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU ist die Aufklärungsquote mit 48,8 % um 0,5 Prozentpunkte gesunken.
1.3 Tatverdächtige (TV) 78.430 TV + 4,9 % Im Jahr 2015 wurden 78.430 Personen als Tatverdächtige (z. T. Mehrfachtäter) festgestellt. Das sind 3.681/ 4,9 % mehr als im Vorjahr. Unter diesen Personen befanden sich 24.750/ 31,6 % nichtdeutsche TV. In 2015 wurden 7.191/ 40,9 % nichtdeutsche TV mehr ermittelt als in 2014. (2014 zu 2013: + 4.315 / 32,6 %). Der prozentuale Anteil der nichtdeutschen TV betrug im Vorjahr 23,5 %.
2013
2014
Straftatenkatalog (unter Nr. 12) mit „O“ gekennzeichneten Delikten, erfasst. In Schleswig-Holstein wurden 2015 32.869 Opfer registriert, das sind 1.576 / 4,6 % weniger als 2014. Von den insgesamt 32.869 Opfern waren 19.616 (59,7%) männlich und 13.253 (40,3 %) weiblich. Die Opfer gliedern sich in den Bevölkerungsgruppen wie folgt: Kinder
2.227 (6,8 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 12,1 %,
Jugendliche
3.091 (9,4 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 4,3 %,
Heranwachsende
3.287 (10,0 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 3,3 %,
Erwachsene
24.264 (73,8 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 80,3 %.
Prozentuale Anteile der Opfergruppen Kinder 6,8%
Jugendliche 9,4%
Heranwachsende 10,0%
1.4 Opfer 32.869 Opfer - 4,6 % Opfer im Sinne der Polizeilichen Kriminalstatistik sind natürliche Personen, gegen die sich die rechtswidrige Tat unmittelbar richtet. Opfer werden nur bei bestimmten, im
2015
Erwachsene 73,8%
7
Ü B E RB L I C K Ü B E R DIE P O L IZ E IL ICHE KR IMINAL STATISTIK 2015
1.5 Häufigkeitszahl
Die derzeitigen Erfassungsgrundsätze der PKS erlauben jedoch nur ein sehr unvollständiges Bild der Kriminalität, die unsere Bevölkerung tatsächlich belastet. Nicht enthalten sind insbesondere Straftaten, die mittels Internet oder telefonisch aus dem Ausland heraus begangen wurden, weil Tatort nur eine politische Gemeinde in der Bundesrepublik sein kann und als Tatort im Sinne der PKS grundsätzlich der Ort der Tathandlung betrachtet wird.
7.157 HZ Die Häufigkeitszahl (HZ) ist die auf 100.000 Einwohner entfallende Zahl der Straftaten. Sie beträgt 7.157 für 2015 (Vorjahr: 7.184). Die Häufigkeitszahl bezogen auf die Bevölkerung der Bundesrepublik liegt für 2015 noch nicht vor. Die HZ für Schleswig-Holstein lag bis 2012 regelmäßig über dem Bundesdurchschnitt. Von den westdeutschen Flächenländern waren die Einwohner in Schleswig-Holstein mit am stärksten von Kriminalität belastet.
Gleiches gilt, wenn keine überprüfbaren Anhaltspunkte für ein Täterhandeln in der Bundesrepublik ermittelt werden konnten. Dennoch beeinträchtigen auch diese zahlreich angezeigten Taten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung immens und verursachen einen enormen Ermittlungs- und Verwaltungsaufwand bei den Strafverfolgungsbehörden. Phänomene wie „Ransomware“, „Skimming“ oder „Phishing-Mails“ treten auch in 2015 auf.
Aufgrund des deutlichen Kriminalitätsrückganges in 2013, rangierte die HZ für Schleswig-Holstein erstmalig unter der HZ des Bundes. Dieses setzte sich auch in 2014 fort.
Häufigkeitszahl (HZ) Schleswig-Holstein
Bund
10.000 8.000 8.560
8.472
8.568
7.822
7.751
7.468
7.125
7.184
7.157
4.000
8.555
6.000
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2.000 0
8
ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015
1.5.1 Häufigkeitszahlen der Bundesländer 2014 (Die Häufigkeitszahlen der Bundesländer für 2015 liegen noch nicht vor.)
Häufigkeitszahlen der Bundesländer 18.000
12.744
12.000
13.743
14.000
15.873
16.000
5.164
6.566
6.574
7.095
7.184
7.304
8.004
8.086
7.530
6.623
5.592
4.000
7.642
6.000
8.543
8.000
8.665
10.000
2.000
0
9
K R I M I N A L I TÄT S E N T WIC KLUNG INSGE SAMT
2 Kriminalitätsentwicklung insgesamt 2.1 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) Kriminalitätsentwicklung insgesamt im 10-Jahresvergleich
Kriminalitätsentwicklung Gemeldete Fälle
Aufgeklärte Fälle
2011
2012
202.598
2010
202.301
2009
199.964
2008
211.928
2007
219.693
242.839
2006
221.510
240.393
150.000
242.615
200.000
242.355
250.000
2013
2014
2015
100.000 50.000 0
Jahr
gemeldete Fälle
2006
242.355
2007 2008
Veränderung abs.
aufgeklärte Fälle
Aufklärungsquote
%
- 1.562
- 0,6
114.206
47,1
242.615
+ 260
+ 0,1
113.618
46,8
240.393
- 2.222
- 0,9
114.780
47,7
2009
242.839
+ 2.446
+ 1,0
119.530
49,2
2010
221.510
- 21.329
- 8,8
110.649
50,0
2011
219.693
- 1.817
- 0,8
105.892
48,2
2012
211.928
- 7.765
- 3,5
102.019
48,1
2013
199.964
- 11.964
- 5,6
101.014
50,5
2014
202.301
+ 2.337
+ 1,2
103.647
51,2
2015
202.598
+ 297
+ 0,1
105.575
52,1
- 39.757
- 16,4
2006-2015
10
K RIMIN ALITÄTSEN TWICK LUN G IN S GES A M T
2.2 Anteil bedeutender Straftaten an der Gesamtkriminalität 43,1 % Diebstahl Schleswig-Holstein 40,1 % Diebstahl Bundesrepublik Schleswig-Holstein 2015 - (2014) Umweltkriminalität 1,0% (1,2%) Rauschgiftkriminalität 3,8% Gewalt- (3,5%) kriminalität 2,8% (2,9%)
Vermögensund Fälschungsdelikte 13,7% (14,3%)
Sexualdelikte 0,8% (0,8%) Wirtschaftskriminalität 0,8% (1,2%)
Diebstahlskriminalität 43,1% Straßen(43,6%) kriminalität 24,5% (25,8%)
Bei den Klammerwerten handelt es sich um die Vorjahreszahlen. Es wird deutlich, dass die in der Öffentlichkeit stark beachteten Delikte wie Gewaltkriminalität und Sexualdelikte nur einen sehr kleinen Teil der Kriminalität repräsentieren. Die Massendelikte wie Diebstahl und Betrug machen einen wesentlich größeren Anteil aus.
Bundesrepublik Deutschland 2014 (2013)
Rauschgiftkriminalität 4,6% (4,3%)
Umweltkriminalität 0,5% (0,5%)
Gewaltkriminalität 3,0% (3,1%)
Vermögens- und Fälschungsdelikte 19,4% (19,3%) Straßenkriminalität 22,1% (22,0%)
Sexualdelikte 0,8% (0,8%) Wirtschaftskriminalität 1,0% (1,2%)
Diebstahlskriminalität 40,1% (40,0%)
Da die Jahreswerte 2015 der Bundesrepublik Deutschland noch nicht vorliegen, kann vergleichend nur auf die Werte aus 2014 zurückgegriffen werden.
Die Prozentanteile aller dargestellten Deliktsbereiche können mehr als 100 % ergeben, da die erfassten Einzeldelikte (jeweils unter einem Summen- bzw. Obergruppenschlüssel) in verschiedenen Deliktsbereichen enthalten sind und somit auch einer Mehrfachzählung unterliegen.
11
EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR U P P E N
3 Entwicklung einzelner Deliktsgruppen 3.1 Gewaltkriminalität Gewaltkriminalität - 5,6 % Dazu zählen Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr, nicht jedoch „einfache“ Körperverletzung. Die Gewaltkriminalität weist im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von 331 Fällen / 5,6 % auf insgesamt 5.596 Straftaten auf. Hervorzuhebende Abnahmen im Bereich der Gewaltkriminalität sind bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung mit insgesamt 3.893 registrierten Straftaten um 195 Fälle/- 4,8 % und bei den Raubdelikten mit insgesamt 1.393 registrierten Straftaten (- 96 Fälle/6,4 %) zu verzeichnen.
3.2 Rohheitsdelikte Rohheitsdelikte - 5,3 % Dazu zählen u. a. Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzungsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Die Rohheitsdelikte weisen im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von 1.437 Fällen/ 5,3 % auf insgesamt 25.906 Straftaten auf. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität ist auf 12,8% gesunken. Die Abnahme im Bereich der Rohheitsdelikte basiert insbesondere auf gefallenen Fallzahlen bei • der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung auf insgesamt 13.745 registrierte Straftaten (- 745 Fälle / 5,1 %), • der gefährlichen und schweren Körperverletzung auf insgesamt 3.893 registrierte Straftaten (- 195 Fälle / 4,8 %), • den Raubdelikten auf insgesamt 1.393 registrierte Straftaten (- 96 Fälle / 6,4 %) zu verzeichnen.
3.3 Straßenkriminalität Straßenkriminalität - 5,0 % Hierzu zählen überfallartige Vergewaltigungen, exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses, Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, gefährliche Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen, Diebstahl an/aus Kfz, Diebstahl von Kraftwagen/Mopeds und Krafträdern/Fahrrädern, Sachbeschädigung an Kfz, Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Nicht dazu gehört die vorsätzliche einfache Körperverletzung. Zur Straßenkriminalität gehören folglich Delikte, die die Opfer außerhalb des geschützten Bereiches der Wohnund Geschäftsräume erdulden müssen und die somit einen erheblichen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung haben, weil sich darin die Urangst, von einem Unbekannten plötzlich überfallen zu werden, manifestiert. Veränderungen der Fallzahlen werden daher besonders sensibel registriert. Die Straßenkriminalität nahm gegenüber 2014 um 2.625 Fälle/ 5,0 % auf insgesamt 49.616 registrierte Straftaten ab. Im Wesentlichen setzen sich die Abnahmen aus folgenden Straftaten zusammen: • Sachbeschädigung (- 1.182 Fälle) • Diebstahl an/aus Kfz (- 960 Fälle) • gefährliche und schwere Körperverletzung (- 193 Fälle) • Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern (- 193 Fälle) • Raubüberfälle (- 139 Fälle)
3.4 Sexualdelikte Sexualdelikte + 1,9 % Zu der Gruppe der Sexualdelikte zählen u. a. die Vergewaltigung, die sexuelle Nötigung, der sexuelle Missbrauch von Kindern, Exhibitionismus und das Ausnutzen sexueller Neigungen, wie z.B. die Verbreitung pornographischer Schriften (Erzeugnisse). Die Sexualdelikte sind um 30 Fälle / 1,9 % auf insgesamt 1.631 gemeldete Straftaten gestiegen.
12
EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN
Eine Zunahme innerhalb der Sexualdelikte ist insbesondere • bei der Verbreitung pornographischer Schriften (282 Fälle) mit + 42 Fällen / 17,5 % festzustellen Die Fallzahlen bei der Verbreitung pornographischer Schriften unterliegen ständigen Schwankungen. Dieses ist mit einem jährlich unterschiedlichen Aufkommen von national/international geführten Großverfahren zu begründen, die in der Folge u.U. auch in Schleswig-Holstein Einzelverfahren nach sich ziehen.
3.5 Diebstahlskriminalität
Wohnungseinbruchdiebstahl In 2015 ist eine Steigerung um 927 Fälle (+12,3%) auf insgesamt 8. 456 Fälle zu verzeichnen (2014: 7.529 Fälle). Darunter sind 2.952 Fälle Tageswohnungseinbruch (2014: 2.431). Bei 3.485 Fällen (41,2%) WED gesamt handelt es sich um Versuche (2014: 3.085 Fälle/41,0%). Dies stellt seit 2011 den höchsten Wert dar. Für die Bewertung der AQ ist die Betrachtung der Versuche relevant, da Versuchstaten eine niedrige Aufklärungswahrscheinlichkeit aufweisen. Insgesamt wurden in 2015 753 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 8,9 %, die im Vergleich zu 2014 (12,6%) rückläufig ist.
Diebstahl - 1,1 % Die Diebstahlskriminalität beinhaltet das breite Spektrum des „einfachen“ Diebstahls (ohne erschwerende Umstände gemäß §§ 242, 247, 248a StGB) und des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (gemäß §§ 243, 244, 244a StGB).
Im 30-Jahres-Vergleich für Schleswig-Holstein kann festgestellt werden, dass auch 1993 ein starker Anstieg um +18,9% auf 11.313 Fälle bei einer rückläufigen AQ auf 10,7% (1992: 11,8%) zu verzeichnen war. Der Anteil der Versuche lag 1993 bei 38,8%.
Der Diebstahl hat nach wie vor den größten Anteil am Kriminalitätsgeschehen, ist jedoch seit Jahren rückläufig. 2015 ist der Anteil an allen Straftaten gegenüber dem Vorjahr erneut von 43,6 % auf 43,1 % um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen. In 2015 wurden 87.222 Fälle des Diebstahls bekannt. Das sind 1.010 Fälle/1,1% weniger als im Vorjahr. Im Zehnjahresvergleich ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle deutlich zurückgegangen.
Die Entwicklung der WED Fallzahlen in Schleswig-Holstein ist im Langzeitvergleich mit der des Bundes nahezu identisch.
Das Fallaufkommen im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände ging um 1,1 % und im Bereich des Diebstahls unter erschwerenden Umständen um 1,2 % zurück. Insgesamt ist festzustellen, dass es die Täter neben Bargeld und Schmuck verstärkt auf Buntmetalle, hochwertige Fahrzeuge, Baumaschinen und teure Mobiltelefone abgesehen hatten. Überproportionale Veränderungen zeigen sich insbesondere beim • Diebstahl an/aus Kfz (12.111 Fälle) - 960 Fälle/7,3 %, • Diebstahl auf Baustellen (945 Fälle) - 257 Fälle/21,4 %, • Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern (885 Fälle) – 193 Fälle/17,9%, • Diebstahl in/aus Boden-/Kellerräumen (2.671 Fälle) – 136 Fälle/4,8 %, • Ladendiebstahl (11.863 Fälle) + 1.347 Fälle/12,8 %, • Diebstahl in/aus Wohnungen (11.101 Fälle) + 807 Fälle/ 7,8 %.
Die 753 aufgeklärten Fälle konnten 730 TV zugeordnet werden, der Anteil der TV unter 21 Jahren entspricht 27,4%. Der Anteil der nichtdeutschen TV an den ermittelten TV liegt bei 33,8% (247 TV). Ein Schwerpunkt liegt hier bei folgenden Nationalitäten: • Albanien 64 TV/8,8% • Serbien 28 TV/3,8% • Polen 23 TV/3,1% Auch ein großer Anteil der nichtgeklärten Wohnungseinbrüche wird professionell agierenden Tätergruppen insbesondere vom Westbalkan zugerechnet. Die Erfassung eines Tatverdächtigen und damit die Zählung als aufgeklärter Fall in der PKS setzen jedoch einen hinreichenden Tatverdacht als Ergebnis der Ermittlungen voraus. Die Fallzahlen beim Diebstahl von Schusswaffen im Zusammenhang mit WED sind 2015 um 10 Fälle auf 44 Fälle (+33,3%) gestiegen und erreichen im 5-Jahres-Vergleich den höchsten Wert. Die Entwicklung der Fallzahlen 2015 beim WED ist regional sehr verschieden. Den höchsten Anstieg hat Stormarn mit + 408 Fällen (+46,7%) zu verzeichnen, den stärksten Rückgang Dithmarschen mit - 123 Fällen (-31,2%).
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EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR UP P E N
3.6 Wirtschaftskriminalität Wikri - 33,5 % Unter dem Begriff der Wirtschaftskriminalität (Wikri) werden Delikte subsumiert, die im Rahmen tatsächlicher oder vorgetäuschter wirtschaftlicher Betätigung begangen werden und über eine Schädigung von Einzelnen hinaus das Wirtschaftsleben beeinträchtigen oder die Allgemeinheit schädigen können und/oder deren Aufklärung besondere kaufmännische Kenntnisse erfordert. Dazu gehören u. a. Wikri i. V. m. Betrug, Konkursverschleppung, Kapitalanlagebetrug, Kreditbetrug gemäß § 265b StGB und Subventionsbetrug. Im Jahr 2015 sind im Bereich der Wirtschaftkriminalität 1.663 Fälle und damit 837 Fälle (-33,5%) weniger als im Vorjahr registriert worden. Innerhalb der Wirtschaftskriminalität ist der Betrugsbereich – Wirtschaftskriminalität i.V. mit Betrug – mit 323 registrierten Fällen grundsätzlich ein prägender Teilbereich. Dieser Bereich der Wirtschaftskriminalität unterliegt immer größeren Schwankungen, weil er von komplexeren Ermittlungsverfahren mit einer hohen Anzahl von Einzelstraftaten geprägt ist. Die Insolvenzstraftaten sind (2011: 512 Fälle, 2012: 491 Fälle, 2013: 503 Fälle, 2014: 512 Fälle) mit 673 Fällen auf einem weiterhin hohen Niveau und stellen im Jahr 2015 den größten Anteil der Wirtschaftskriminalität dar. Spezifisch für die Wirtschaftskriminalität insgesamt sind Ermittlungen von einer langen Verfahrensdauer geprägt und werden im Einzelfall mit sehr hohem personellem Ansatz bearbeitet. In Abstimmung mit den beiden Schwerpunktstaatsanwaltschaften in Lübeck und Kiel wurden bestimmte komplexe Verfahren besonders priorisiert, so dass andere Verfahren im Jahr 2015 nicht abgeschlossen werden konnten. Die Schadenssumme aller Straftaten, die als Wirtschaftkriminalität zu werten sind, ist gegenüber 2014 von 112.922.569 € auf 82.166.167 € deutlich gesunken und nimmt damit im Vergleich der letzten 5 Jahre einen unteren Wert ein. Der Anteil des durch Wirtschaftskriminalität verursachten Schadens ist mit 40,4 % des durch Kriminalität verursachten Gesamtschadens deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies liegt unter anderem daran, dass weniger schadensträchtige Wirtschaftsstraftaten erfasst wurden. Die Lageberichte des Bundeskriminalamtes haben deutlich gemacht, dass in verschiedenen Feldern der Wirtschaftskriminalitätsbekämpfung wie Untreueverfahren gegen Finanzinstitute, Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz, Anlagedelikte sowie auch bei Bilanz- und Insolvenzdelikten für die nächsten Jahre eine deutliche Zunahme bzw. auch eine umfangreichere Beweisführung
14
als bisher zu erwarten ist und eine noch stärkere Anzeigebereitschaft von Wirtschaftsunternehmen vorhanden sein dürfte.
3.7 Vermögens- und Fälschungsdelikte Vermögens- und Fälschungsdelikte - 3,8 % Zu dieser Deliktsgruppe gehören u. a. der Bereich des Betruges, Veruntreuungen, Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geld- u. Wertzeichenfälschung und Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln (z. B. EC-Karten). Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten wurden für das Jahr 2015 27.786 Fälle erfasst, 1.097 Fälle/3,8 % weniger als im Vorjahr. Hauptursächlich für die Abnahme in dieser Deliktsobergruppe ist der Betrugsbereich mit - 963 Fällen / 4,5 % (insgesamt 20.423 Fälle). Auch im Berichtsjahr 2015 gewinnt das Internet in der Tendenz gerade in diesem Deliktsbereich immer mehr an Bedeutung. Beim Betrug mittels Internet ist eine Steigerung um + 647 Fälle (11,5%) auf 6.249 Fälle zu verzeichnen. Den größten Anteil an den Vermögens- und Fälschungdelikten mit Tatmittel Internet macht der Waren- und Warenkreditbetrug aus. • Waren- und Warenkreditbetrug mittels Internet (4.711 Fälle) + 28/0,6 % Oftmals agieren der oder die Täter jedoch aus dem Ausland heraus und aquirieren über Kleinanzeigen oder Emails sogenannte Waren- oder Finanzagenten. Diese sind an der eigentlichen Erlangungstat gar nicht beteiligt, sondern nehmen die betrügerisch erlangten Waren oder Zahlungen lediglich an und leiten sie zumeist ins Ausland weiter. Waren- und Finanzagenten machen sich nach § 261 StGB wegen Geldwäsche strafbar. Im Berichtsjahr 2015 sind die registrierten Fälle der Geldwäsche in der PKS gegenüber dem Vorjahr um 17 Fälle auf 102 Fälle (- 14,3%) gesunken.
3.8 Rauschgiftkriminalität Rauschgiftkriminalität + 8,4 % Unter Rauschgiftkriminalität versteht man die Summe der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Rauschgiftdelikte) und der Fälle der direkten Beschaffungskriminalität (dazu gehören: Diebstähle, Raub und Fälschungen zur Erlangung von Betäubungs- oder Ausweichmitteln).
EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN
Da im Begehungsfeld dieser Kriminalitätsform alle Beteiligten “Täter“ sind, ist das Anzeigeverhalten als sehr gering einzustufen. Nahezu alle der Polizei zur Kenntnis gelangten Fälle sind durch polizeiliche Aktivitäten aus dem Dunkelfeld herausgeholt worden. Man bezeichnet diese Art der Kriminalitätsform daher auch als Kontrolldelikt.
• im Bereich des unerlaubten Handels mit und Schmuggel von Rauschgiften nach § 29 BtMG eine Abnahme der Fallzahlen um 0,4 % auf 1.108 Fälle, • im Bereich des unerlaubten Handels in nicht geringer Menge nach § 29 a BtMG eine Zunahme der Fallzahlen um 20,8 % auf 313 Fälle registriert werden.
Nach kriminologischen Erkenntnissen ist somit die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität aufgrund von kriminalpolitischen bzw. kriminalgeografischen Gegebenheiten im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Schwerpunktsetzung bei der Bekämpfung ständigen Schwankungen unterworfen. Dies führt zu einer unterschiedlichen Aufhellung des Dunkelfeldes.
Die Verstöße mit Cannabisprodukten bleiben mit 4.229 Fällen weiterhin auf einem hohen Niveau.
Nach Rückgängen bis 2012 ist auch 2015 wieder ein Anstieg der registrierten Rauschgiftkriminalität in Schleswig-Holstein um 605 Fälle (8,4%) festzustellen. Dies kann als Indikator für einen erhöhten Kontrolldruck der Landespolizei interpretiert werden. Die direkte Beschaffungskriminalität (51 Fälle), also die Anzahl der Straftaten, die zur unmittelbaren Erlangung von Betäubungsmitteln begangen werden, nahm 2015 um 7 Fälle /12,1 % gegenüber dem Vorjahr ab. Das Hellfeld weist damit lediglich einen Anteil von 0,7 % an der Rauschgiftkriminalität aus (Vorjahr: 0,8 %) und ist nahezu zu vernachlässigen. Darüber hinaus werden jedoch weitere Delikte begangen, die der Finanzierung des Drogenkonsums dienen. Allein im Bereich des Raubes waren an 286 von 743 (38,5 %)1 aufgeklärten Fällen und im Bereich des Diebstahls waren an 5.983 von insgesamt 21.479 (27,9 %)1 aufgeklärten Fällen Tatverdächtige beteiligt, die im Berichtsjahr 2015 mindestens einmal als Konsumenten harter Drogen erfasst wurden. Die Rauschgiftdelikte beinhalten ausschließlich Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Dazu zählen u. a. der illegale Erwerb, Besitz, Handel, Schmuggel, Anbau und die Einfuhr von Betäubungsmitteln. Sie sind gegenüber 2014 im Jahr 2015 um 612 Fälle/8,6 % (auf insgesamt 7.716) gestiegen. Der Anteil der allgemeinen Verstöße i.S. des BtMG an der Gesamt-Rauschgiftkriminalität ist mit 6.027 Fällen (78,1 %) sehr hoch. Die polizeiliche Zielrichtung der Rauschgiftbekämpfung ist jedoch in erster Linie die Bekämpfung des Handels und des Schmuggels von illegalen Drogen. Im Sinne dieser im aktuellen Rauschgiftbekämpfungskonzept Schleswig-Holstein festgelegten Schwerpunktsetzung (Bekämpfung der schweren RG-Kriminalität – Handel und Schmuggel) kann
Im Vergleich zu 2014 ist bei den allgemeinen Verstößen mit Heroin ein Anstieg um 26 Fälle auf 152 (+20,6%) zu verzeichnen. Beim illegalen Handel nach §29 BtMG liegen gleichbleibende Zahlenwerte vor, bei der illegalen Einfuhr von nicht geringen Mengen BtM nach §30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG ist der Zahlenwert um 1 Fall angestiegen. Insgesamt bleibt der Trend weg vom sedierenden Heroin hin zu aufputschenden Drogen erhalten. Kristallines Methamphetamin, so genanntes Crystal, das von Tschechien ausgehend eine zunehmende Verbreitung im Süden Deutschlands erfährt und bei den Konsumenten zu massiven Verelendungsprozessen führt, spielt in Schleswig-Holstein zurzeit noch eine sehr geringe Rolle. 2015 wurden in Schleswig-Holstein 3 Fälle des Besitzes von mutmaßlichem Crystal bekannt. Schleswig-Holstein fungiert derzeit (noch) als Transitland für den skandinavischen Markt. Die Zahl der zu beklagenden Drogenopfer bewegt sich seit Jahren auf niedrigem Niveau. Hier dürften sich die positiven Auswirkungen der Substitutionstherapie zeigen. Dennoch ist nach einem Rückgang ab 2010 seit 2014 ein Anstieg auf nunmehr 42 Drogentote in 2015 zu verzeichnen. Überwiegend verstarben die Konsumenten, die als langjährige Heroinkonsumenten bekannt waren bzw. sich in Substitutionsprogrammen befanden. Der seit 2012 festzustellende Anstieg erstauffälliger Konsumenten harter Drogen hat sich im Berichtsjahr 2015 weiter fortgesetzt. Gegenüber 2014 wurden 10 / 2,0% Erstkonsumenten harter Drogen mehr erfasst. Der Trend zu synthetischen Drogen setzt sich auch weiterhin fort, wobei die höchste Konsumentenzahl bei Amphetamin (280) und Ecstasy (161) festzustellen ist. Die Verfügbarkeit dieser Drogen auf dem Rauschgiftmarkt spiegelt sich auch in der Anzahl der erstauffälligen Konsumenten wieder.
15
EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR UP P E N
Drogentote 53 48 48
43 43
38
42
33 28
42
39 35 30
29
23
26 23
18 2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
494
504
2014
2015
Erstauffällige Konsumenten harter Drogen 900 800 700
818
600
682
500
544
400
606 471
473
300
426 344
200 100 0 2006
16
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN
3.9 Umweltkriminalität Umweltkriminalität - 11,9 % Die Umweltkriminalität weist 2015 mit 2.067 erfassten Straftaten eine Abnahme von 278 Fällen / 11,9 % auf. Zur Umweltkriminalität gehören u. a. die Straftaten gegen die Umwelt §§ 324-330a StGB, die Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze auf dem Umweltsektor (Chemikaliengesetz pp.), Verbraucherschutzdelikte wie z. B. Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz, Lebensmittelgesetz, Weingesetz pp., Sprengstoff- und Strahlungsverbrechen §§ 307-312 StGB, Wilderei §§ 292, 293 StGB und weitere Straftaten mit Umweltrelevanz. Die Straftaten gegen die Umwelt als Teil der Umweltkriminalität waren seit Jahren in der Tendenz rückläufig. Nach einem leichten Anstieg in 2014 ist für 2015 mit 1.186 erfassten Straftaten wieder eine Abnahme von 199 Fällen (- 14,4 %) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote bei den Straftaten gegen die Umwelt ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 53,0 % gesunken.
Umweltkriminalität insgesamt
Straftaten gg. strafrechtliche Nebengesetze auf dem Umweltsektor 361 Fälle | 17,5%
Straftaten i.Z.m. Lebens- u. Arzneimittel 242 Fälle | 11,7%
Wilderei 149 Fälle | 7,2%
Sprengstoff u. Strahlungsverbrechen 127 Fälle | 6,2%
Straftaten gg. die Umwelt gem. StGB 1.186 Fälle | 57,4%
17
R EG I O N A L E V E RT E I LUNG DE R KR IMINAL ITÄT
4 Regionale Verteilung der Kriminalität HZ von 22.449 bis 4.611
4.1 Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes Schleswig-Holstein Naturgemäß ist die Kriminalität im geografischen Raum nicht homogen verteilt. Urbane Ballungszentren sind stets stärker von Kriminalität betroffen als sehr ländlich strukturierte Regionen. Städtische Regionen entfalten Sogwirkungen sowohl in Bezug auf Arbeit, Bildung und Kultur, als auch auf Kriminalität. Das führt dazu, dass sich die Zentren die Kriminalität von Personen, die in den zahlreichen Umlandgemeinden wohnen, zurechnen lassen müssen.
Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes SchleswigHolstein 2015
2014
Neumünster
16.972 12.785 11.616
Flensburg
10.725 10.094
Kiel
10.671 11.696
Lübeck Kreis Ostholstein
6.828 7.132
Kreis Pinneberg
6.504 6.757
Kreis Stormarn
5.819 5.718
Kreis Segeberg
5.756 6.012
Kreis Steinburg
5.667 6.003
Kreis Hzgt. Lauenburg
5.566 5.699
Kreis Dithmarschen
5.536 5.419
Kreis Nordfriesland Kreis SchleswigFlensburg Kreis RendsburgEckernförde Kreis Plön
5.510 5.676 4.970 5.185 4.912 5.613 4.611 5.016 0
18
22.449
5.000 10.000 15.000 20.000 25.000
ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE
5 Ermittelte Tatverdächtige 4,9 % mehr TV Mit insgesamt 78.430 ermittelten Tatverdächtigen wurden im Berichtsjahr 3.681 TV/4,9 % mehr erfasst als im Vorjahr. Wegen der Einmalzählung von Mehrfachtätern und der möglichen Beteiligung mehrerer Tatverdächtige an einer Straftat entspricht dieser Zuwachs nicht der prozentualen Steigerung der aufgeklärten Straftaten um 1,9 % (1.928 Fälle).
In den Altersgruppen unter 21 Jahren sind folgende Veränderungsraten zu verzeichnen: • Kinder bis unter 14 Jahren - 4 TV/ 0,2 %, • Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren + 556 TV/7,4 %, • Heranwachsende von 18 bis unter 21 Jahren + 773 TV/ 11,1 % und • TV unter 21 Jahren gesamt + 1.325 TV/ 7,8 %.
5.1 Entwicklung 2006 – 2015 Entwicklung 2006 – 2015 davon: unter 21 Jahren
TV insgesamt
78.430 18.280
16.955
74.749 16.445
71.071
72.920 18.040
19.657
21.747
75.356
78.954
82.354
79.079
24.204
20.000
23.630
40.000
23.644
60.000
79.628
80.000
23.398
100.000
79.889
120.000
0 2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
5.2 Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen männlich
weiblich
716
1.720
2.095
5.990
10.000
1.635
20.000
6.124
30.000
14.640
40.000
45.510
50.000
0 Erwachsene
Heranwachsende
Jugendliche
Kinder
19
ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE
5.3 Jugendtypische Delikte TV-Anteil unter 21 Jahren 23,3 % Der Anteil der TV unter 21 Jahren bei den Straftaten insgesamt beträgt 23,3 %.
Bei den nachfolgenden Delikten weisen die TV unter 21 Jahren einen weit überdurchschnittlichen Anteil auf:
Jugendtypische Delikte Sachbeschädigung durch Graffiti Handtaschenraub Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen Diebstahl von Fahrrädern Gef. Eingriff in den Straßenverkehr Sachbeschädigung insgesamt Diebstahl von/aus Automaten Rauschgiftkriminalität Gef. und schw. KV auf Straßen, Wegen oder Plätzen Diebstahl an/aus Kfz Vorsätzliche Brandstiftung Beförderungserschleichung Diebstahl von Kfz Ladendiebstahl Diebstahl in/aus Wohnräumen
65,2% 61,5% 58,7% 54,8% 46,6% 40,2% 39,4% 38,9% 38,8% 36,2% 32,5% 32,1% 31,6% 29,8% 28,4% 27,7% 0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
40,0%
50,0%
60,0%
70,0%
5.4 Jugendtypische Rohheitsdelikte Der Anteil der TV unter 21 Jahren bei den Rohheitsdelikten insgesamt beträgt 20,5 %.
Bei den nachfolgend aufgeführten Straftaten sind sie überdurchschnittlich vertreten:
Jugendtypische Rohheitsdelikte Handtaschenraub
61,5 %
Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen
54,8 %
Raubdelikte insgesamt
40,1 %
gef. u. schw. Körperverletzung auf Straßen, Wegen, Plätzen
36,2 %
Räuberischer Diebstahl
32,6 %
gef. und schw. Körperverletzung
28,4 %
Raubüberfälle in Wohnungen
23,2 %
vorsätzliche einfache Körperverletzung
20,9 % 0
20
10
20
30
40
50
60
70
ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE
5.5 Vergleich der jeweiligen prozentualen Anteile der Altersgruppen der deutschen Wohnbevölkerung mit den deutschen Tatverdächtigen Deutsche Wohnbevölkerung am 31.12.2014 in Schleswig-Holstein Jugendliche 115.725 4,3%
Ermittelte deutsche Tatverdächtige 2015
Heranwachsende 86.992 3,2%
Kinder 329.184 12,3%
Jugendliche 5.815 10,8%
Heranwachsende 5.097 9,5%
Kinder 1.788 3,3% Erwachsene 2.148.419 80,2%
Erwachsene 40.980 76,4%
5.6 Nichtdeutsche Tatverdächtige 2
nichtdeutsche TV +31,6 % Ausländerrechtliche Verstöße In 2015 wurden in Schleswig-Holstein 13.165 Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU erfasst. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7.772 Straftaten. Dieses bedeutet eine Steigerung von 69,4 %.
Von den 13.400 nichtdeutschen Tatverdächtigen sind 3.614 Tatverdächtige unter 21 Jahren. Bei der Gruppe der Erwachsenen ist die Altersgruppe 30 bis unter 40 Jahre mit 2.877 Tatverdächtigen am stärksten vertreten. 1,6 % der Tatverdächtigen wurden in 2015 mehrfach polizeilich erfasst.
2
Die Aufklärungsquote ist mit 99,9,% naturgemäß sehr hoch. Zu den 13.165 Straftaten wurden 13.443 Tatverdächtige, davon 13.400 nichtdeutsche Tatverdächtige festgestellt. Im Vorjahr waren es mit 7.728 nichtdeutschen Tatverdächtigen 42,3 % weniger. 78,3 % der nichtdeutschen Tatverdächtigen waren männlichen Geschlechts.
Bewertungsprobleme
Nichtdeutsche Tatverdächtige sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit. Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit haben, zählen als Deutsche. Die tatsächliche Belastung von hier lebenden Nichtdeutschen im Vergleich zu den Deutschen ist aus mehreren Gründen nicht bestimmbar. Das doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und in der Kriminalstatistik, der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur stehen einem Vergleich entgegen.
21
ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE
Entwicklung ausländerrechtlicher Verstöße Jahr
Fälle
Versuche
Versuche in %
Aufklärung in %
Anzahl TV insgesamt
NichtD. TV
2006
2.567
12
0,5
92,5
2.247
2.146
2007
2.794
9
0,3
94,1
2.615
2.498
2008
2.266
40
1,8
90,8
1.994
1.914
2009
3.451
27
0,8
91,7
3.158
3.083
2010
2.475
10
0,4
99,5
2.486
2.448
2011
2.225
9
0,4
99,6
2.231
2.193
2012
3.065
25
0,8
99,7
3.041
2.987
2013
4.309
7
0,2
99,9
4.338
4.302
2014
7.772
14
0,2
99,9
7.763
7.728
2015
13.165
12
0,1
99,9
13.443
13.400
5.6.1 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen Ohne die Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU beträgt die Anzahl der ermittelten nichtdeutschen TV 12.349 für das Jahr 2015, das sind 1.980 / 19,1 % mehr als im Vorjahr. Bei dieser Betrachtung beträgt ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen 18,7 % (2014: 15,4 %).
Mit 24.750 registrierten nichtdeutschen TV nahm die Zahl um 7.191 TV/40,9 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Anteil der nichtdeutschen TV an der Gesamtzahl der TV beläuft sich damit auf 31,6 % (Vorjahr: 23,5 %) und ist um 8,1 Prozentpunkte gestiegen. Ein Anstieg des Anteils ist insbesondere beim Diebstahl von 22,8 auf 29,5 % ( +6,7 Prozentpunkte) und bei den Rohheitsdelikten von 13,3 auf 16,2 % (+ 2,9 Prozentpunkte) zu verzeichnen.
Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger Nichtdeutsche TV - ohneVerst.gg.d.AuslG
TV insgesamt
65.991
67.500
60.000
67.140
80.000
78.139
100.000
10.369
9.347
9.020
20.000
12.349
40.000
0 2006
2013
2014
2015
Den größten Anteil haben daran folgende Nationalitäten:
Gesamtkriminalität ohne Straftaten gg.d. Aufenthalts-, Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU
22
ndt. TV
Türkei
Polen
Rumänien
Serbien
Albanien
12.349
11,5%
11,1%
9,3%
4,9%
4,9%
ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE
5.6.2 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – Zuwanderer
3
In 2015 waren 4.094 Tatverdächtige Zuwanderer, 83,9 % von ihnen sind männlich. 1.182 Tatverdächtige sind unter 21 Jahre alt, bei den Erwachsenen dominiert mit 904 Tatverdächtigen die Altersgruppe 30 bis unter 40 Jahre. Der Anteil der Zuwanderer an der Gesamtzahl aller Tatverdächtiger beträgt 6,2 %. Mit 1.861 Tatverdächtigen treten die Zuwanderer im Deliktsbereich Diebstahl insgesamt am häufigsten in Erscheinung, davon 1.364 Tatverdächtige beim Ladendiebstahl. Von den 4.094 tatverdächtigen Zuwanderern waren 446 Tatverdächtige albanischer, 420 syrischer und 340 serbischer Nationalität. 10,1 % der tatverdächtigten Zuwanderer sind in 2015 Mehrfachtäter. Tatverdächtige Zuwanderer nach Alter und Geschlecht Altersgruppe
Tatverdächtige Zuwanderer insgesamt Anteil an insgesamt
männlich Anzahl
weiblich
in %
Anzahl
in %
Tatverdächtige insges.
4.094
100,0
3.436
83,9
658
16,1
Tatverdächtige ohne strafunmündige Kinder
3.997
97,6
3.368
84,3
629
15,7
97
2,4
68
70,1
29
29,9
Jugendliche
502
12,3
453
90,2
49
9,8
Heranwachsende (18 bis unter 21)
583
14,2
517
88,7
66
11,3
Erwachsene
2.937
71,7
2.423
82,5
514
17,5
21 bis unter 50
2.766
67,6
2.307
83,4
459
16,6
194
4,7
135
69,6
59
30,4
Kinder
50 und älter
Mehrfachtatverdächtige Zuwanderer bei bestimmten Straftaten/-gruppen
Mehrfachtatverdächtige Zuwanderer - Anteile pro Delikt in % über 5fach 100,0%
2,2%
2-5fach
1fach
0,0%
2,7%
0,3%
0,0% 5,4%
7,1%
10,5%
90,0%
0,0% 11,6%
16,9% 20,2%
80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0%
80,9%
92,9%
77,1%
89,3%
94,6%
88,4%
Straftaten insges.
Gewaltkriminalität
Diebstahl
Betrug
Rauschgiftdelikte
Raub
Die Menge der Zuwanderer kann über die PKS nur näherungsweise berechnet werden. Die Menge wird aus den nichtdeutschen TV mit Aufenthaltsanlass Asylbewerber, Duldung, Kontingent/Bürgerkriegsflüchtling oder unerlaubter Aufenthalt gebildet. Es sind hierbei keinerlei Rückschlüsse auf die Verweildauer in der Bundesrepublik möglich. Bei der Betrachtung der Krimininaliät werden ausländerrechtliche Verstöße nicht berücksichtigt. 3
23
ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE
Anteil der Zuwanderer an den Tatverdächtigen bei ausgewählten Straftaten/-gruppen ausgewählte Straftaten/-gruppen
Tatverdächtige insgesamt
nichtdeutsche absolut
Straftaten insgesamt, ohne ausländerrechtliche Verstöße Straftaten gegen das Leben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Anteil an insgesamt in %
Zuwanderer absolut
Anteil an insgesamt in %
65.991
12.349
18,7
4.094
6,2
75
20
26,7
7
9,3
1.211
175
14,5
65
5,4
21.329
3.451
16,2
977
4,6
982
264
26,9
95
9,7
16.549
2.626
15,9
747
4,5
4.166
762
18,3
232
5,6
12.158
1.913
15,7
521
4,3
4.955
738
14,9
174
3,5
1.968
201
10,2
33
1,7
13.804
3.939
28,5
1.588
11,5
3.497
1.167
33,4
400
11,4
darunter: Raubdelikte Körperverletzung darunter: Gefährliche und schwere Körperverletzung Vorsätzliche einfache Körperverletzung Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung darunter: Nötigung Diebstahl ohne erschwerende Umstände Diebstahl unter erschwerenden Umständen darunter: Wohnungseinbruchdiebstahl
730
247
33,8
80
11,0
16.233
4.784
29,5
1.861
11,5
8.994
3.126
34,8
1.364
15,2
182
113
62,1
59
32,4
15.166
3.230
21,3
1.047
6,9
11.405
2.435
21,4
774
6,8
2.762
1.033
37,4
530
19,2
Beförderungserschleichung
2.746
1.033
37,6
530
19,3
Urkundenfälschung
1.589
537
33,8
233
14,7
Diebstahl insgesamt darunter: Ladendiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Vermögens- und Fälschungsdelikte darunter: Betrug darunter: Erschleichen von Leistungen darunter:
Sonstige Straftatbestände (StGB)
15.701
1.799
11,5
450
2,9
Rauschgiftdelikte
6.561
663
10,1
147
2,2
Gewaltkriminalität
5.262
1.050
20,0
337
6,4
Straßenkriminalität
6.659
1.123
16,9
347
5,2
24
DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄCH T I GEN
6 Detaillierte Auswertungen zu den ermittelten Tatverdächtigen 6.1 Verteilung der Tatverdächtigen nach Altersgruppen im 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) Anteil der Kinder Kinder abs. 5,5%
5.000
Anteil in % an TV gesamt
5,2%
4,7%
4,8%
4,7%
6,0%
4,8%
5,0%
4,1%
4.000
3,2%
3,1%
4,0%
2.440
2.436
2011
2.255
2010
2.560
3.056
3,0%
3.306
1.000
3.756
3.799
3.703
2.000
3.815
3.000
3,3%
2012
2013
2014
2015
0
2,0% 1,0% 0,0%
2006
2007
2008
2009
Anteil der Jugendlichen Jugendliche abs. 12.000
13,8%
13,8%
Anteil in % an TV gesamt 14,0%
13,5%
12,4%
10.000
11,5%
15,0% 11,0%
10,3%
10,1%
10,3%
2010
8.085
2009
7.529
2008
7.293
9.782
2007
8.056
11.141
2006
8.643
11.045
4.000
10.998
6.000
10,0% 11.021
8.000
2011
2012
2013
2014
2015
10,2%
9,7%
9,4%
9,9%
2.000
5,0% 0,0%
0
Anteil der Heranwachsenden Heranwachsende abs. 10,9%
11,1%
11,1%
11,3%
11,0%
10,6%
8.000
2013
2014
7.759
6.986
2.000
7.424
7.958
8.659
9.307
8.770
8.847
4.000
12,0% 10,0% 8,0%
8.674
6.000
6.897
10.000
Anteil in % an TV gesamt
6,0% 4,0% 2,0%
0
0,0% 2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2015
25
D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN
Anteil der TV unter 21 Jahren TV unter 21 Jahre abs. 30.000 29,4%
29,9%
29,6%
Anteil in % an TV gesamt 35,0% 29,4%
25.000
27,5%
26,1%
24,7%
30,0% 23,1%
20.000
2013
2014
18.280
16.955
5.000
16.445
18.040
19.657
21.747
24.204
23.630
23.644
10.000
23,3%
25,0% 20,0%
23.398
15.000
22,7%
15,0% 10,0% 5,0% 0,0%
0 2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2015
Anteil der TV ab 21 Jahren TV ab 21 Jahre abs.
Anteil in % an TV gesamt
61.000
76,9%
60.000
76,0% 74,0%
72,5%
57.000 70,6%
70,4%
70,1%
72,0%
70,6%
70,0% 56.245
55.449
58.150
57.207
55.699
54.880
54.626
57.794
60.150
52.000
56.230
54.000 53.000
78,0%
73,9%
58.000
55.000
76,7%
75,3%
59.000
56.000
77,3%
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
51.000
68,0% 66,0%
Anteil der TV ab 60 Jahren TV ab 60 Jahr abs.
26
Anteil in % an TV gesamt 7,7%
7,9%
7,9%
8,0%
7,7%
7,8% 7,6%
7,4%
7,4% 6,9%
6,9%
7,0%
7,2%
7,0%
5.546
5.534
5.752
5.853
5.793
5.636
5.646
5.901
5.499
7,0% 5.283
6.000 5.900 5.800 5.700 5.600 5.500 5.400 5.300 5.200 5.100 5.000 4.900
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
7,0% 6,8% 6,6% 6,4%
DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN
6.2 Anteil der TV unter 21 im Vergleich zum Anteil der Altersgruppe an der Wohnbevölkerung (2006-2015) Der Anteil der Einwohner unter 21 Jahren ist in den letzten 10 Jahren von 21,8 % auf 19,7 % gesunken. Trotzdem lag der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren zwischen 2006 und 2009 nahezu konstant bei 29 %. Erst seit 2010 ist ein erfreulicher Rückgang um 4,2 Prozentpunkte auf 23,3 % zu verzeichnen, der damit deutlich die demografische Entwicklung (-2,1 Prozentpunkte) übersteigt. Bei gleichbleibender Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2014 und 2015 sind die ermittelten TV in der Altersgruppe unter 21 Jahren um + 1.325 auf insgesamt 18.280 ermittelte TV wieder leicht angestiegen (23,3%). Bei der Bewertung dieser Entwicklung muss darüber hinaus beachtet werden, dass 3.614 der insgesamt 18.280 TV unter 21 Jahren wegen einer Straftat gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitssetz/
EU erfasst wurden. Dies entspricht einem Anteil von 19,8 % (11,4 %). 3.293 der 3.614 TV unter 21 Jahren wurden ausschließlich wegen einer solchen Straftat erfasst. Ein möglicher Erklärungsansatz für diese insgesamt positive Entwicklung ist die erfolgreiche Umsetzung der Konzepte zur Bekämpfung der Jugendkriminalität und insbesondere der Kriminalität jugendlicher Intensivtäter. Bislang zeichnete sich diese Entwicklung im Bereich der Jugendkriminalität auch in zahlreichen Jugendstudien ab, die schon seit einigen Jahren eine verstärkte Hinwendung dieser Altersgruppe zu eher traditionellen Werten beschreiben.* Im Hinblick auf die Gruppe der Zuwanderer unter 21 Jahren ist die Integration im Sinne der Prävention sicherlich gefordert.
Entwicklung des Anteils der Einwohner und TV unter 21 Jahren TV unter 21 35 30
29,4
29,6
Einwohner unter 21 29,9
29,4
27,5
26,1
24,7
25 20 15
23,1
22,7
23,3
21,8
21,6
21,4
21,2
20,9
20,6
20,2
20,1
19,7
19,7
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
10 5 0
6.3 Tatbegehung unter Alkoholeinfluss Bei der Betrachtung der Tatbegehung unter Alkoholeinfluss ist festzustellen, dass insgesamt und in vielen Deliktsbereichen der Anteil der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss leicht rückläufig ist. Aber immer noch stand
fast die Hälfte aller ermittelten TV von Gewalttaten unter Alkoholeinfluss. Hieraus lassen sich deutliche Signale für kriminalpräventive Aktivitäten ableiten.
27
D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN
Anteile der TV unter Alkoholeinfluss Widerstand gegen die Staatsgewalt
68,3%
Gefährliche und schwere Körperverletzung
42,8%
Gewaltkriminalität
39,5%
Vorsätzliche einfache Körperverletzung
34,9%
Straßenkriminalität
33,7%
Straftaten gegen das Leben
30,7%
Sachbeschädigung
30,3%
Raub, räuberische Erpressung
22,1%
Straftaten gg. d. sexuelle Selbstbestimmung
19,7%
vorsätzliche Brandstiftung
17,9%
Straftaten insgesamt
14,1% 0,0%
10,0%
20,0%
30,0%
40,0%
50,0%
60,0%
70,0%
80,0%
6.4 TV unter 21 Jahren – Tatbegehung unter Alkoholeinfluss Deliktsart
Gesamt Straftaten gegen das Leben darunter: - Mord - Totschlag
Tatverdächtige unter 21 Jahren Jahr
insgesamt
davon unter Alkoholeinfluss
Anteil %
2015
18.280
2.464
13,5
2014
16.955
2.761
16,3
2015
8
1
12,5
2014
10
3
30,0
2015
5
1
20,0
2014
3
0
0,0
2015
3
0
0,0
2014
5
3
60,0
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
2015
351
47
13,4
2014
298
43
14,4
darunter: - Vergewaltigung
2015
57
30
52,6
2014
65
19
29,2
2015
146
6
4,1
2014
128
4
3,1
2015
4.378
1.181
27,0
2014
4.726
1.371
29,0
2015
394
70
17,8
- sexueller Missbrauch von Kindern Rohheitsdelikte Raub, räuberische Erpressung
2014
477
90
18,9
gefährliche und schwere Körperverletzung
2015
1.182
407
34,4
2014
1.280
488
38,1
Diebstahl insgesamt
2015
4.836
438
9,1
2014
4.915
500
10,2
28
DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN
Deliktsart
Tatverdächtige unter 21 Jahren Jahr
insgesamt
davon unter Alkoholeinfluss
Anteil %
davon: - Diebstahl ohne erschw. Umstände
2015
4.115
297
7,2
2014
4.090
353
8,6
- Diebstahl unter erschwerenden Umständen
2015
1.069
160
15,0
2014
1.223
171
14,0
Vermögens- und Fälschungsdelikte insgesamt
2015
2.449
112
4,6
2014
2.361
92
3,9
darunter: - Betrug
2015
1.930
68
3,5
2014
1.803
53
2,9
Sachbeschädigung
2015
1.824
472
25,9
2014
1.988
606
30,5
Vorsätzliche Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr
2015
96
6
6,3
2014
86
11
12,8
Rauschgiftkriminalität insgesamt
2015
2.553
119
4,7
2014
2.352
88
3,7
2015
1.571
487
31,0
2014
1.724
585
33,9
2015
2.663
830
31,2
2014
2.983
942
31,6
Gewaltkriminalität insgesamt Straßenkriminalität insgesamt
Der prozentuale Anteil der TV unter 21, die mindestens eine Straftat unter Alkoholeinfluss begangen haben, ist gegenüber 2014 deutlich gesunken.
verletzung (34,4 % / 407 TV), ist der Anteil der jungen Tatverdächtigen, die bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss standen, trotz des Rückganges gegenüber dem Vorjahr noch sehr hoch.
Insbesondere im Bereich der Gewaltdelikte (31,0 % / 487 TV), darunter bei der gefährlichen und schweren Körper-
Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss TV unter 21
davon unter Alkoholeinfluss
20.000 18.000 16.000 14.000
8.000
16.955
10.000
18.280
12.000
6.000 4.000 2.464
2.761
2.000 0 2014
2015 29
D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN
6.5 Die Altersstruktur der deutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur deutschen Wohnbevölkerung Altersgruppen
deutsche Wohnbevölkerung Stand 31.12.2014
deutsche Tatverdächtige 2015
Anteile % Vorjahr deutsche Wohnbev.
deutsche TV
abs.
%
abs.
%
%
%
Gesamtzahlen
2.680.320
100.00
53.680
100,0
100,0
100,0
b. unter 14 Jahren ges.
329.184
12,3
1.788
3,3
12,4
3,3
14 - 16 Jahren
56.860
2,1
2.558
4,8
2,1
4,8
16 - 18 Jahren
59.840
2,2
3.414
6,0
2,2
6,0
14 - 18 Jahren ges.
115.725
4,3
5.815
10,8
4,4
10,7
18 - 21 Jahren
86.992
3,2
5.097
9,5
3,2
9,4
bis 21 Jahren ges.
531.901
19,8
12.700
23,7
20,0
23,4
21 - 25 Jahren
114.960
4,3
6.026
11,2
4,3
11,5
25 - 30 Jahren
139.502
5,2
6.274
11,7
5,1
11,4
30 - 40 Jahren
276.933
10,3
8.949
16,7
10,3
16,1
40 - 50 Jahren
403.607
15,1
8.526
15,9
15,8
16,7
50 - 60 Jahren
421.271
15,7
6.209
11,6
15,2
11,3
60 Jahre und mehr
792.146
29,6
4.996
9,3
29,2
9,5
ab 21 Jahren ges.
2.148.419
80,2
40.980
76,3
80,0
76,6
Deutsche Wohnbevölkerung / deutsche TV in %
35
deutsche Wohnbev. %
deutsche TV %
30 29,6
25 20
16,7
15 10 5
9,5 12,3 3,3
0 b. unter 14 J. ges.
30
4,8
11,2
11,7
6,0
15,9 15,1
2,2
3,2
4,3
14 - 16 J.
16 - 18 J.
18 - 21 J.
21 - 25 J.
9,3 11,6
10,3
2,1
15,7
5,2 25 - 30 J.
30 - 40 J.
40 - 50 J.
50 - 60 J.
60 J. u. mehr
DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN
6.6 Die Altersstruktur der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur nichtdeutschen Wohnbevölkerung Altersgruppen
nichtdeutsche Wohnbevölkerung Stand 31.12.2014
nichtdeutsche Tatverdächtige 2015
Anteile % Vorjahr nichtdt. Wohnbev.
nichtdt. TV
abs.
%
abs.
%
%
%
Gesamtzahlen
150.544
100,0
24.750
100,0
100,0
100,0
bis unter 14 Jahren gesamt
13.543
9,0
648
2,6
7,5
3,1
14 - 16 Jahren
2.416
1,6
809
3,3
1,8
3,0
16 - 18 Jahren
2.982
2,0
1.461
5,9
1,9
4,9
14 - 18 Jahren ges.
5.398
3,6
2.270
9,2
3,8
7,9
18 - 21 Jahren
5.348
3,6
2.662
10,8
3,3
9,3
bis 21 Jahren ges.
24.289
16,1
5.580
22,5
14,5
20,4
21 - 25 Jahren
10.028
6,7
3.775
15,2
6,1
12,9
25 - 30 Jahren
15.065
10,0
4.452
18,0
9,1
17,6
30 - 40 Jahren
32.348
21,5
5.933
24,0
22,1
25,7
40 - 50 Jahren
28.544
19,0
3.240
13,1
19,6
14,9
50 - 60 Jahren
18.296
12,2
1.267
5,1
12,8
5,8
60 Jahre und mehr
21.974
14,6
503
2,0
15,8
2,6
ab 21 Jahren ges.
126.255
83,9
19.170
77,5
85,5
79,6
Nichtdeutsche Wohnbevölkerung / nichtdeutsche TV in % nichtdeutsche Wohnbev.
nichtdeutsche TV
30,0 24,0
25,0 20,0
21,5 19,0
18,0
15,0 15,2
13,1
10,0 5,0 0,0
9,0
3,3
5,9
10,8
10,0 6,7
2,6
1,6
2,0
3,6
b. unter 14 J. ges
14 - 16 J.
16 - 18 J.
18 - 21 J.
14,6 12,2
21 - 25 J.
5,1 25 - 30 J.
30 - 40 J.
40 - 50 J.
50 - 60 J.
2,0 60 J. u. mehr
31
Herausgeber Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein Landeskriminalamt, Sachgebiet 244 Mühlenweg 166, 24116 Kiel
[email protected] Telefon (04 31) 1 60-42 44 oder (04 31) 1 60-45 76 Foto Landespolizei Schleswig-Holstein Die Landespolizei im Internet www.polizei.schleswig-holstein.de Nachdruck und sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.