Polizeiliche Kriminalstatistik Kurzfassung

Polizeiliche Kriminalstatistik Kurzfassung 2015 www.polizei.schleswig-holstein.de Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.5.1 Überblick über ...
Author: Horst Dieter
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Polizeiliche Kriminalstatistik Kurzfassung

2015

www.polizei.schleswig-holstein.de

Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.5.1

Überblick über die Polizeiliche Kriminalstatistik 2015  – 5 Gesamtkriminalität – 5 Aufklärung  – 7 Tatverdächtige (TV)  – 7 Opfer – 7 Häufigkeitszahl  – 8 Häufigkeitszahlen der Bundesländer 2014 – 9

2 2.1 2.2

Kriminalitätsentwicklung insgesamt  – 10 10-Jahresvergleich (2006 – 2015)  – 10 Anteil bedeutender Straftaten an der Gesamtkriminalität  – 11

3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.8 3.9

Entwicklung einzelner Deliktsgruppen – 12 Gewaltkriminalität  – 12 Rohheitsdelikte  – 12 Straßenkriminalität – 12 Sexualdelikte  – 12 Diebstahlskriminalität  – 13 Rauschgiftkriminalität  – 14 Umweltkriminalität  – 17

4 4.1

Regionale Verteilung der Kriminalität  – 18 Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes Schleswig-Holstein  – 18

5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.6.1 5.6.2

Ermittelte Tatverdächtige – 19 Entwicklung 2006 – 2015  – 19 Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen – 19 Jugendtypische Delikte – 20 Jugendtypische Rohheitsdelikte – 20 Vergleich der jeweiligen prozentualen Anteile der Altersgruppen der deutschen Wohnbevölkerung mit den deutschen Tatverdächtigen  – 21 Nichtdeutsche Tatverdächtige – 21 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – 22 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – Zuwanderer – 23

6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6

Detaillierte Auswertungen zu den ermittelten Tatverdächtigen – 25 Verteilung der Tatverdächtigen nach Altersgruppen im 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) – 25 Anteil der TV unter 21 im Vergleich zum Anteil der Altersgruppe an der Wohnbevölkerung (2006-2015) – 27 Tatbegehung unter Alkoholeinfluss – 27 TV unter 21 Jahren – Tatbegehung unter Alkoholeinfluss – 28 Die Altersstruktur der deutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur deutschen Wohnbevölkerung – 30 Die Altersstruktur der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur nichtdeutschen Wohnbevölkerung – 31

4

ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015

1 Überblick über die Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 1.1 Gesamtkriminalität Fälle 202.598 Nach einer Zunahme der registrierten Kriminalität im Vorjahreszeitraum um 1,2 % bleiben im aktuellen Berichtszeitraum die Fallzahlen bei einer Steigerung von 0,1 % nahezu unverändert. Mit insgesamt 202.598 gemeldeten Straftaten wurden 297 mehr registriert als 2014. Allerdings ist dabei dringend zu beachten, dass in Folge der verstärkten Zuwanderung von Flüchtlingen 2015 in

Schleswig-Holstein allein 13.165 Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU erfasst wurden. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7.772 Straftaten. Dieses bedeutet eine Steigerung von 69,4 %. Bei einer Betrachtung der Straftaten ohne diese Deliktsgruppe ist die registrierte Kriminalität um 2,6 % rückläufig.

Herausragende Zu- und Abnahmen von Straftaten in % Ausländerrechtliche Verstöße

69,4%

Ladendiebstahl

12,8%

Wohnungseinbruchdiebstahl

12,3%

Besitz/Verschaffung Kinderpornographie

9,9%

Rauschgiftdelikte

8,6%

Beförderungserschleichung

8,4%

Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen

-18,3%

Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern

-17,9%

Waren-/Warenkreditbetrug Diebstahl von Kraftwagen

-13,8%

10,1%-

Beleidigung

9,1%-

Diebstahl an/aus Kfz

7,3%-

Vorsätzliche einfache Körperverletzung

5,1% -

Sachbeschädigung

4,8% -

-30,0% -20,0% -10,0%

0,0%

10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0%

5

Ü B E RB L I C K Ü B E R DIE P O L IZ E IL IC HE KR IMINAL STAT ISTIK 2015

Herausragende Zu Herausragende Zu- und Abnahmen von Straftaten absolut Ausländerrechtliche Verstöße

5.393

Ladendiebstahl

1.347

Wohnungseinbruchdiebstahl

927

Besitz/Verschaffung Kinderpornographie

11

Rauschgiftdelikte

612

Beförderungserschleichung

281

Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen

-139

Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern

-193

Waren-/Warenkreditbetrug

-1.375

Diebstahl von Kraftwagen

-113

Beleidigung

-593

Diebstahl an/aus Kfz

-960

Vorsätzliche einfache Körperverletzung Sachbeschädigung -2000

-745 -1.093 -1000

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

Ausländerrechtliche Verstöße

+ 5.393 / 69,4 % auf 13.165

Ladendiebstahl

+ 1.347 / 12,8 % auf 11.863

Wohnungseinbruchdiebstahl Besitz/Verschaffung Kinderpornographie

+ 927 / 12,3 % auf 8.456 + 11 / 9,90 % auf 122

Rauschgiftdelikte

+ 612 / 8,6 % auf 7.716

Beförderungserschleichung

+ 281 / 8,4 % auf 3.610

Raub auf Straßen, Wegen und Plätzen Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern Waren-/Warenkreditbetrug Diebstahl von Kraftwagen Beleidigung

- 139 / 18,3 % auf 620 - 193 / 17,9 % auf 885 - 1.375 / 13,8 % auf 8.597 - 113 / 10,1 % auf 1.007 - 593 / 9,1 % auf 5,898

Diebstahl an/aus Kfz

- 960 / 7,3 % auf 12.111

Vorsätzliche einfache Körperverletzung

- 745 / 5,1 % auf 13.745

Sachbeschädigung

6

- 1.093 / 4,8 % auf 21.671

ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015

1.2 Aufklärung AQ 52,1 % Aufklärungsquote 53,0%

48,1%

47,7%

48,2%

45,0%

46,8%

46,0%

47,1%

48,0% 47,0%

50,0%

49,2%

49,0%

50,5%

50,0%

51,2%

51,0%

2011

2012

52,1%

52,0%

44,0% 2006

2007

2008

2009

2010

Die Aufklärungsquote beträgt 52,1 % und nahm gegenüber 2014 um 0,9 Prozentpunkte zu. Im 10-Jahresvergleich der A-Quoten bedeutet dieses Ergebnis Rang 1. Die Zahl der aufgeklärten Straftaten ist um 1.928 / 1,9 % auf insgesamt 105.575 gestiegen. Der Anstieg ist maßgeblich auf den signifikanten Anstieg bei den regelmäßig geklärten Straftaten im Bereich der Ausländerdelikte zurückzuführen. Ohne diese Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asylvefahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU ist die Aufklärungsquote mit 48,8 % um 0,5 Prozentpunkte gesunken.

1.3 Tatverdächtige (TV) 78.430 TV + 4,9 % Im Jahr 2015 wurden 78.430 Personen als Tatverdächtige (z. T. Mehrfachtäter) festgestellt. Das sind 3.681/ 4,9 % mehr als im Vorjahr. Unter diesen Personen befanden sich 24.750/ 31,6 % nichtdeutsche TV. In 2015 wurden 7.191/ 40,9 % nichtdeutsche TV mehr ermittelt als in 2014. (2014 zu 2013: + 4.315 / 32,6 %). Der prozentuale Anteil der nichtdeutschen TV betrug im Vorjahr 23,5 %.

2013

2014

Straftatenkatalog (unter Nr. 12) mit „O“ gekennzeichneten Delikten, erfasst. In Schleswig-Holstein wurden 2015 32.869 Opfer registriert, das sind 1.576 / 4,6 % weniger als 2014. Von den insgesamt 32.869 Opfern waren 19.616 (59,7%) männlich und 13.253 (40,3 %) weiblich. Die Opfer gliedern sich in den Bevölkerungsgruppen wie folgt: Kinder

2.227 (6,8 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 12,1 %,

Jugendliche

3.091 (9,4 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 4,3 %,

Heranwachsende

3.287 (10,0 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 3,3 %,

Erwachsene

24.264 (73,8 %) bei einem Bevölkerungsanteil von 80,3 %.

Prozentuale Anteile der Opfergruppen Kinder 6,8%

Jugendliche 9,4%

Heranwachsende 10,0%

1.4 Opfer 32.869 Opfer - 4,6 % Opfer im Sinne der Polizeilichen Kriminalstatistik sind natürliche Personen, gegen die sich die rechtswidrige Tat unmittelbar richtet. Opfer werden nur bei bestimmten, im

2015

Erwachsene 73,8%

7

Ü B E RB L I C K Ü B E R DIE P O L IZ E IL ICHE KR IMINAL STATISTIK 2015

1.5 Häufigkeitszahl

Die derzeitigen Erfassungsgrundsätze der PKS erlauben jedoch nur ein sehr unvollständiges Bild der Kriminalität, die unsere Bevölkerung tatsächlich belastet. Nicht enthalten sind insbesondere Straftaten, die mittels Internet oder telefonisch aus dem Ausland heraus begangen wurden, weil Tatort nur eine politische Gemeinde in der Bundesrepublik sein kann und als Tatort im Sinne der PKS grundsätzlich der Ort der Tathandlung betrachtet wird.

7.157 HZ Die Häufigkeitszahl (HZ) ist die auf 100.000 Einwohner entfallende Zahl der Straftaten. Sie beträgt 7.157 für 2015 (Vorjahr: 7.184). Die Häufigkeitszahl bezogen auf die Bevölkerung der Bundesrepublik liegt für 2015 noch nicht vor. Die HZ für Schleswig-Holstein lag bis 2012 regelmäßig über dem Bundesdurchschnitt. Von den westdeutschen Flächenländern waren die Einwohner in Schleswig-Holstein mit am stärksten von Kriminalität belastet.

Gleiches gilt, wenn keine überprüfbaren Anhaltspunkte für ein Täterhandeln in der Bundesrepublik ermittelt werden konnten. Dennoch beeinträchtigen auch diese zahlreich angezeigten Taten das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung immens und verursachen einen enormen Ermittlungs- und Verwaltungsaufwand bei den Strafverfolgungsbehörden. Phänomene wie „Ransomware“, „Skimming“ oder „Phishing-Mails“ treten auch in 2015 auf.

Aufgrund des deutlichen Kriminalitätsrückganges in 2013, rangierte die HZ für Schleswig-Holstein erstmalig unter der HZ des Bundes. Dieses setzte sich auch in 2014 fort.

Häufigkeitszahl (HZ) Schleswig-Holstein

Bund

10.000 8.000 8.560

8.472

8.568

7.822

7.751

7.468

7.125

7.184

7.157

4.000

8.555

6.000

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2.000 0

8

ÜB ERB LICK ÜB ER DIE POLIZEILICHE K RIMIN ALSTATIST I K 2015

1.5.1 Häufigkeitszahlen der Bundesländer 2014 (Die Häufigkeitszahlen der Bundesländer für 2015 liegen noch nicht vor.)

Häufigkeitszahlen der Bundesländer 18.000

12.744

12.000

13.743

14.000

15.873

16.000

5.164

6.566

6.574

7.095

7.184

7.304

8.004

8.086

7.530

6.623

5.592

4.000

7.642

6.000

8.543

8.000

8.665

10.000

2.000

0

9

K R I M I N A L I TÄT S E N T WIC KLUNG INSGE SAMT

2 Kriminalitätsentwicklung insgesamt 2.1 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) Kriminalitätsentwicklung insgesamt im 10-Jahresvergleich

Kriminalitätsentwicklung Gemeldete Fälle

Aufgeklärte Fälle

2011

2012

202.598

2010

202.301

2009

199.964

2008

211.928

2007

219.693

242.839

2006

221.510

240.393

150.000

242.615

200.000

242.355

250.000

2013

2014

2015

100.000 50.000 0

Jahr

gemeldete Fälle

2006

242.355

2007 2008

Veränderung abs.

aufgeklärte Fälle

Aufklärungsquote

%

- 1.562

- 0,6

114.206

47,1

242.615

+ 260

+ 0,1

113.618

46,8

240.393

- 2.222

- 0,9

114.780

47,7

2009

242.839

+ 2.446

+ 1,0

119.530

49,2

2010

221.510

- 21.329

- 8,8

110.649

50,0

2011

219.693

- 1.817

- 0,8

105.892

48,2

2012

211.928

- 7.765

- 3,5

102.019

48,1

2013

199.964

- 11.964

- 5,6

101.014

50,5

2014

202.301

+ 2.337

+ 1,2

103.647

51,2

2015

202.598

+ 297

+ 0,1

105.575

52,1

- 39.757

- 16,4

2006-2015

10

K RIMIN ALITÄTSEN TWICK LUN G IN S GES A M T

2.2 Anteil bedeutender Straftaten an der Gesamtkriminalität 43,1 % Diebstahl Schleswig-Holstein 40,1 % Diebstahl Bundesrepublik Schleswig-Holstein 2015 - (2014) Umweltkriminalität 1,0% (1,2%) Rauschgiftkriminalität 3,8% Gewalt- (3,5%) kriminalität 2,8% (2,9%)

Vermögensund Fälschungsdelikte 13,7% (14,3%)

Sexualdelikte 0,8% (0,8%) Wirtschaftskriminalität 0,8% (1,2%)

Diebstahlskriminalität 43,1% Straßen(43,6%) kriminalität 24,5% (25,8%)

Bei den Klammerwerten handelt es sich um die Vorjahreszahlen. Es wird deutlich, dass die in der Öffentlichkeit stark beachteten Delikte wie Gewaltkriminalität und Sexualdelikte nur einen sehr kleinen Teil der Kriminalität repräsentieren. Die Massendelikte wie Diebstahl und Betrug machen einen wesentlich größeren Anteil aus.

Bundesrepublik Deutschland 2014 (2013)

Rauschgiftkriminalität 4,6% (4,3%)

Umweltkriminalität 0,5% (0,5%)

Gewaltkriminalität 3,0% (3,1%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte 19,4% (19,3%) Straßenkriminalität 22,1% (22,0%)

Sexualdelikte 0,8% (0,8%) Wirtschaftskriminalität 1,0% (1,2%)

Diebstahlskriminalität 40,1% (40,0%)

Da die Jahreswerte 2015 der Bundesrepublik Deutschland noch nicht vorliegen, kann vergleichend nur auf die Werte aus 2014 zurückgegriffen werden.

Die Prozentanteile aller dargestellten Deliktsbereiche können mehr als 100 % ergeben, da die erfassten Einzeldelikte (jeweils unter einem Summen- bzw. Obergruppenschlüssel) in verschiedenen Deliktsbereichen enthalten sind und somit auch einer Mehrfachzählung unterliegen.

11

EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR U P P E N

3 Entwicklung einzelner Deliktsgruppen 3.1 Gewaltkriminalität Gewaltkriminalität - 5,6 % Dazu zählen Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr, nicht jedoch „einfache“ Körperverletzung. Die Gewaltkriminalität weist im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von 331 Fällen / 5,6 % auf insgesamt 5.596 Straftaten auf. Hervorzuhebende Abnahmen im Bereich der Gewaltkriminalität sind bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung mit insgesamt 3.893 registrierten Straftaten um 195 Fälle/- 4,8 % und bei den Raubdelikten mit insgesamt 1.393 registrierten Straftaten (- 96 Fälle/6,4 %) zu verzeichnen.

3.2 Rohheitsdelikte Rohheitsdelikte - 5,3 % Dazu zählen u. a. Raub, räuberische Erpressung, Körperverletzungsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit. Die Rohheitsdelikte weisen im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme von 1.437 Fällen/ 5,3 % auf insgesamt 25.906 Straftaten auf. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität ist auf 12,8% gesunken. Die Abnahme im Bereich der Rohheitsdelikte basiert insbesondere auf gefallenen Fallzahlen bei • der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung auf insgesamt 13.745 registrierte Straftaten (- 745 Fälle / 5,1 %), • der gefährlichen und schweren Körperverletzung auf insgesamt 3.893 registrierte Straftaten (- 195 Fälle / 4,8 %), • den Raubdelikten auf insgesamt 1.393 registrierte Straftaten (- 96 Fälle / 6,4 %) zu verzeichnen.

3.3 Straßenkriminalität Straßenkriminalität - 5,0 % Hierzu zählen überfallartige Vergewaltigungen, exhibitionistische Handlungen und Erregung öffentlichen Ärgernisses, Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte, Handtaschenraub, sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen, gefährliche Körperverletzungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen, Diebstahl an/aus Kfz, Diebstahl von Kraftwagen/Mopeds und Krafträdern/Fahrrädern, Sachbeschädigung an Kfz, Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Nicht dazu gehört die vorsätzliche einfache Körperverletzung. Zur Straßenkriminalität gehören folglich Delikte, die die Opfer außerhalb des geschützten Bereiches der Wohnund Geschäftsräume erdulden müssen und die somit einen erheblichen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung haben, weil sich darin die Urangst, von einem Unbekannten plötzlich überfallen zu werden, manifestiert. Veränderungen der Fallzahlen werden daher besonders sensibel registriert. Die Straßenkriminalität nahm gegenüber 2014 um 2.625 Fälle/ 5,0 % auf insgesamt 49.616 registrierte Straftaten ab. Im Wesentlichen setzen sich die Abnahmen aus folgenden Straftaten zusammen: • Sachbeschädigung (- 1.182 Fälle) • Diebstahl an/aus Kfz (- 960 Fälle) • gefährliche und schwere Körperverletzung (- 193 Fälle) • Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern (- 193 Fälle) • Raubüberfälle (- 139 Fälle)

3.4 Sexualdelikte Sexualdelikte + 1,9 % Zu der Gruppe der Sexualdelikte zählen u. a. die Vergewaltigung, die sexuelle Nötigung, der sexuelle Missbrauch von Kindern, Exhibitionismus und das Ausnutzen sexueller Neigungen, wie z.B. die Verbreitung pornographischer Schriften (Erzeugnisse). Die Sexualdelikte sind um 30 Fälle / 1,9 % auf insgesamt 1.631 gemeldete Straftaten gestiegen.

12

EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN

Eine Zunahme innerhalb der Sexualdelikte ist insbesondere • bei der Verbreitung pornographischer Schriften (282 Fälle) mit + 42 Fällen / 17,5 % festzustellen Die Fallzahlen bei der Verbreitung pornographischer Schriften unterliegen ständigen Schwankungen. Dieses ist mit einem jährlich unterschiedlichen Aufkommen von national/international geführten Großverfahren zu begründen, die in der Folge u.U. auch in Schleswig-Holstein Einzelverfahren nach sich ziehen.

3.5 Diebstahlskriminalität

Wohnungseinbruchdiebstahl In 2015 ist eine Steigerung um 927 Fälle (+12,3%) auf insgesamt 8. 456 Fälle zu verzeichnen (2014: 7.529 Fälle). Darunter sind 2.952 Fälle Tageswohnungseinbruch (2014: 2.431). Bei 3.485 Fällen (41,2%) WED gesamt handelt es sich um Versuche (2014: 3.085 Fälle/41,0%). Dies stellt seit 2011 den höchsten Wert dar. Für die Bewertung der AQ ist die Betrachtung der Versuche relevant, da Versuchstaten eine niedrige Aufklärungswahrscheinlichkeit aufweisen. Insgesamt wurden in 2015 753 Fälle aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 8,9 %, die im Vergleich zu 2014 (12,6%) rückläufig ist.

Diebstahl - 1,1 % Die Diebstahlskriminalität beinhaltet das breite Spektrum des „einfachen“ Diebstahls (ohne erschwerende Umstände gemäß §§ 242, 247, 248a StGB) und des Diebstahls unter erschwerenden Umständen (gemäß §§ 243, 244, 244a StGB).

Im 30-Jahres-Vergleich für Schleswig-Holstein kann festgestellt werden, dass auch 1993 ein starker Anstieg um +18,9% auf 11.313 Fälle bei einer rückläufigen AQ auf 10,7% (1992: 11,8%) zu verzeichnen war. Der Anteil der Versuche lag 1993 bei 38,8%.

Der Diebstahl hat nach wie vor den größten Anteil am Kriminalitätsgeschehen, ist jedoch seit Jahren rückläufig. 2015 ist der Anteil an allen Straftaten gegenüber dem Vorjahr erneut von 43,6 % auf 43,1 % um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen. In 2015 wurden 87.222 Fälle des Diebstahls bekannt. Das sind 1.010 Fälle/1,1% weniger als im Vorjahr. Im Zehnjahresvergleich ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle deutlich zurückgegangen.

Die Entwicklung der WED Fallzahlen in Schleswig-Holstein ist im Langzeitvergleich mit der des Bundes nahezu identisch.

Das Fallaufkommen im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände ging um 1,1 % und im Bereich des Diebstahls unter erschwerenden Umständen um 1,2 % zurück. Insgesamt ist festzustellen, dass es die Täter neben Bargeld und Schmuck verstärkt auf Buntmetalle, hochwertige Fahrzeuge, Baumaschinen und teure Mobiltelefone abgesehen hatten. Überproportionale Veränderungen zeigen sich insbesondere beim • Diebstahl an/aus Kfz (12.111 Fälle) - 960 Fälle/7,3 %, • Diebstahl auf Baustellen (945 Fälle) - 257 Fälle/21,4 %, • Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern (885 Fälle) – 193 Fälle/17,9%, • Diebstahl in/aus Boden-/Kellerräumen (2.671 Fälle) – 136 Fälle/4,8 %, • Ladendiebstahl (11.863 Fälle) + 1.347 Fälle/12,8 %, • Diebstahl in/aus Wohnungen (11.101 Fälle) + 807 Fälle/ 7,8 %.

Die 753 aufgeklärten Fälle konnten 730 TV zugeordnet werden, der Anteil der TV unter 21 Jahren entspricht 27,4%. Der Anteil der nichtdeutschen TV an den ermittelten TV liegt bei 33,8% (247 TV). Ein Schwerpunkt liegt hier bei folgenden Nationalitäten: • Albanien 64 TV/8,8% • Serbien 28 TV/3,8% • Polen 23 TV/3,1% Auch ein großer Anteil der nichtgeklärten Wohnungseinbrüche wird professionell agierenden Tätergruppen insbesondere vom Westbalkan zugerechnet. Die Erfassung eines Tatverdächtigen und damit die Zählung als aufgeklärter Fall in der PKS setzen jedoch einen hinreichenden Tatverdacht als Ergebnis der Ermittlungen voraus. Die Fallzahlen beim Diebstahl von Schusswaffen im Zusammenhang mit WED sind 2015 um 10 Fälle auf 44 Fälle (+33,3%) gestiegen und erreichen im 5-Jahres-Vergleich den höchsten Wert. Die Entwicklung der Fallzahlen 2015 beim WED ist regional sehr verschieden. Den höchsten Anstieg hat Stormarn mit + 408 Fällen (+46,7%) zu verzeichnen, den stärksten Rückgang Dithmarschen mit - 123 Fällen (-31,2%).

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EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR UP P E N

3.6 Wirtschaftskriminalität Wikri - 33,5 % Unter dem Begriff der Wirtschaftskriminalität (Wikri) werden Delikte subsumiert, die im Rahmen tatsächlicher oder vorgetäuschter wirtschaftlicher Betätigung begangen werden und über eine Schädigung von Einzelnen hinaus das Wirtschaftsleben beeinträchtigen oder die Allgemeinheit schädigen können und/oder deren Aufklärung besondere kaufmännische Kenntnisse erfordert. Dazu gehören u. a. Wikri i. V. m. Betrug, Konkursverschleppung, Kapitalanlagebetrug, Kreditbetrug gemäß § 265b StGB und Subventionsbetrug. Im Jahr 2015 sind im Bereich der Wirtschaftkriminalität 1.663 Fälle und damit 837 Fälle (-33,5%) weniger als im Vorjahr registriert worden. Innerhalb der Wirtschaftskriminalität ist der Betrugsbereich – Wirtschaftskriminalität i.V. mit Betrug – mit 323 registrierten Fällen grundsätzlich ein prägender Teilbereich. Dieser Bereich der Wirtschaftskriminalität unterliegt immer größeren Schwankungen, weil er von komplexeren Ermittlungsverfahren mit einer hohen Anzahl von Einzelstraftaten geprägt ist. Die Insolvenzstraftaten sind (2011: 512 Fälle, 2012: 491 Fälle, 2013: 503 Fälle, 2014: 512 Fälle) mit 673 Fällen auf einem weiterhin hohen Niveau und stellen im Jahr 2015 den größten Anteil der Wirtschaftskriminalität dar. Spezifisch für die Wirtschaftskriminalität insgesamt sind Ermittlungen von einer langen Verfahrensdauer geprägt und werden im Einzelfall mit sehr hohem personellem Ansatz bearbeitet. In Abstimmung mit den beiden Schwerpunktstaatsanwaltschaften in Lübeck und Kiel wurden bestimmte komplexe Verfahren besonders priorisiert, so dass andere Verfahren im Jahr 2015 nicht abgeschlossen werden konnten. Die Schadenssumme aller Straftaten, die als Wirtschaftkriminalität zu werten sind, ist gegenüber 2014 von 112.922.569 € auf 82.166.167 € deutlich gesunken und nimmt damit im Vergleich der letzten 5 Jahre einen unteren Wert ein. Der Anteil des durch Wirtschaftskriminalität verursachten Schadens ist mit 40,4 % des durch Kriminalität verursachten Gesamtschadens deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken. Dies liegt unter anderem daran, dass weniger schadensträchtige Wirtschaftsstraftaten erfasst wurden. Die Lageberichte des Bundeskriminalamtes haben deutlich gemacht, dass in verschiedenen Feldern der Wirtschaftskriminalitätsbekämpfung wie Untreueverfahren gegen Finanzinstitute, Verstöße gegen das Wertpapierhandelsgesetz, Anlagedelikte sowie auch bei Bilanz- und Insolvenzdelikten für die nächsten Jahre eine deutliche Zunahme bzw. auch eine umfangreichere Beweisführung

14

als bisher zu erwarten ist und eine noch stärkere Anzeigebereitschaft von Wirtschaftsunternehmen vorhanden sein dürfte.

3.7 Vermögens- und Fälschungsdelikte Vermögens- und Fälschungsdelikte - 3,8 % Zu dieser Deliktsgruppe gehören u. a. der Bereich des Betruges, Veruntreuungen, Unterschlagung, Urkundenfälschung, Geld- u. Wertzeichenfälschung und Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln (z. B. EC-Karten). Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten wurden für das Jahr 2015 27.786 Fälle erfasst, 1.097 Fälle/3,8 % weniger als im Vorjahr. Hauptursächlich für die Abnahme in dieser Deliktsobergruppe ist der Betrugsbereich mit - 963 Fällen / 4,5 % (insgesamt 20.423 Fälle). Auch im Berichtsjahr 2015 gewinnt das Internet in der Tendenz gerade in diesem Deliktsbereich immer mehr an Bedeutung. Beim Betrug mittels Internet ist eine Steigerung um + 647 Fälle (11,5%) auf 6.249 Fälle zu verzeichnen. Den größten Anteil an den Vermögens- und Fälschungdelikten mit Tatmittel Internet macht der Waren- und Warenkreditbetrug aus. • Waren- und Warenkreditbetrug mittels Internet (4.711 Fälle) + 28/0,6 % Oftmals agieren der oder die Täter jedoch aus dem Ausland heraus und aquirieren über Kleinanzeigen oder Emails sogenannte Waren- oder Finanzagenten. Diese sind an der eigentlichen Erlangungstat gar nicht beteiligt, sondern nehmen die betrügerisch erlangten Waren oder Zahlungen lediglich an und leiten sie zumeist ins Ausland weiter. Waren- und Finanzagenten machen sich nach § 261 StGB wegen Geldwäsche strafbar. Im Berichtsjahr 2015 sind die registrierten Fälle der Geldwäsche in der PKS gegenüber dem Vorjahr um 17 Fälle auf 102 Fälle (- 14,3%) gesunken.

3.8 Rauschgiftkriminalität Rauschgiftkriminalität + 8,4 % Unter Rauschgiftkriminalität versteht man die Summe der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Rauschgiftdelikte) und der Fälle der direkten Beschaffungskriminalität (dazu gehören: Diebstähle, Raub und Fälschungen zur Erlangung von Betäubungs- oder Ausweichmitteln).

EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN

Da im Begehungsfeld dieser Kriminalitätsform alle Beteiligten “Täter“ sind, ist das Anzeigeverhalten als sehr gering einzustufen. Nahezu alle der Polizei zur Kenntnis gelangten Fälle sind durch polizeiliche Aktivitäten aus dem Dunkelfeld herausgeholt worden. Man bezeichnet diese Art der Kriminalitätsform daher auch als Kontrolldelikt.

• im Bereich des unerlaubten Handels mit und Schmuggel von Rauschgiften nach § 29 BtMG eine Abnahme der Fallzahlen um 0,4 % auf 1.108 Fälle, • im Bereich des unerlaubten Handels in nicht geringer Menge nach § 29 a BtMG eine Zunahme der Fallzahlen um 20,8 % auf 313 Fälle registriert werden.

Nach kriminologischen Erkenntnissen ist somit die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität aufgrund von kriminalpolitischen bzw. kriminalgeografischen Gegebenheiten im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Schwerpunktsetzung bei der Bekämpfung ständigen Schwankungen unterworfen. Dies führt zu einer unterschiedlichen Aufhellung des Dunkelfeldes.

Die Verstöße mit Cannabisprodukten bleiben mit 4.229 Fällen weiterhin auf einem hohen Niveau.

Nach Rückgängen bis 2012 ist auch 2015 wieder ein Anstieg der registrierten Rauschgiftkriminalität in Schleswig-Holstein um 605 Fälle (8,4%) festzustellen. Dies kann als Indikator für einen erhöhten Kontrolldruck der Landespolizei interpretiert werden. Die direkte Beschaffungskriminalität (51 Fälle), also die Anzahl der Straftaten, die zur unmittelbaren Erlangung von Betäubungsmitteln begangen werden, nahm 2015 um 7 Fälle /12,1 % gegenüber dem Vorjahr ab. Das Hellfeld weist damit lediglich einen Anteil von 0,7 % an der Rauschgiftkriminalität aus (Vorjahr: 0,8 %) und ist nahezu zu vernachlässigen. Darüber hinaus werden jedoch weitere Delikte begangen, die der Finanzierung des Drogenkonsums dienen. Allein im Bereich des Raubes waren an 286 von 743 (38,5 %)1 aufgeklärten Fällen und im Bereich des Diebstahls waren an 5.983 von insgesamt 21.479 (27,9 %)1 aufgeklärten Fällen Tatverdächtige beteiligt, die im Berichtsjahr 2015 mindestens einmal als Konsumenten harter Drogen erfasst wurden. Die Rauschgiftdelikte beinhalten ausschließlich Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Dazu zählen u. a. der illegale Erwerb, Besitz, Handel, Schmuggel, Anbau und die Einfuhr von Betäubungsmitteln. Sie sind gegenüber 2014 im Jahr 2015 um 612 Fälle/8,6 % (auf insgesamt 7.716) gestiegen. Der Anteil der allgemeinen Verstöße i.S. des BtMG an der Gesamt-Rauschgiftkriminalität ist mit 6.027 Fällen (78,1 %) sehr hoch. Die polizeiliche Zielrichtung der Rauschgiftbekämpfung ist jedoch in erster Linie die Bekämpfung des Handels und des Schmuggels von illegalen Drogen. Im Sinne dieser im aktuellen Rauschgiftbekämpfungskonzept Schleswig-Holstein festgelegten Schwerpunktsetzung (Bekämpfung der schweren RG-Kriminalität – Handel und Schmuggel) kann

Im Vergleich zu 2014 ist bei den allgemeinen Verstößen mit Heroin ein Anstieg um 26 Fälle auf 152 (+20,6%) zu verzeichnen. Beim illegalen Handel nach §29 BtMG liegen gleichbleibende Zahlenwerte vor, bei der illegalen Einfuhr von nicht geringen Mengen BtM nach §30 Abs. 1 Nr. 4 BtMG ist der Zahlenwert um 1 Fall angestiegen. Insgesamt bleibt der Trend weg vom sedierenden Heroin hin zu aufputschenden Drogen erhalten. Kristallines Methamphetamin, so genanntes Crystal, das von Tschechien ausgehend eine zunehmende Verbreitung im Süden Deutschlands erfährt und bei den Konsumenten zu massiven Verelendungsprozessen führt, spielt in Schleswig-Holstein zurzeit noch eine sehr geringe Rolle. 2015 wurden in Schleswig-Holstein 3 Fälle des Besitzes von mutmaßlichem Crystal bekannt. Schleswig-Holstein fungiert derzeit (noch) als Transitland für den skandinavischen Markt. Die Zahl der zu beklagenden Drogenopfer bewegt sich seit Jahren auf niedrigem Niveau. Hier dürften sich die positiven Auswirkungen der Substitutionstherapie zeigen. Dennoch ist nach einem Rückgang ab 2010 seit 2014 ein Anstieg auf nunmehr 42 Drogentote in 2015 zu verzeichnen. Überwiegend verstarben die Konsumenten, die als langjährige Heroinkonsumenten bekannt waren bzw. sich in Substitutionsprogrammen befanden. Der seit 2012 festzustellende Anstieg erstauffälliger Konsumenten harter Drogen hat sich im Berichtsjahr 2015 weiter fortgesetzt. Gegenüber 2014 wurden 10 / 2,0% Erstkonsumenten harter Drogen mehr erfasst. Der Trend zu synthetischen Drogen setzt sich auch weiterhin fort, wobei die höchste Konsumentenzahl bei Amphetamin (280) und Ecstasy (161) festzustellen ist. Die Verfügbarkeit dieser Drogen auf dem Rauschgiftmarkt spiegelt sich auch in der Anzahl der erstauffälligen Konsumenten wieder.

15

EN T W I C K LU N G E I N Z E L NE R DE L IKTSGR UP P E N

Drogentote 53 48 48

43 43

38

42

33 28

42

39 35 30

29

23

26 23

18 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

494

504

2014

2015

Erstauffällige Konsumenten harter Drogen 900 800 700

818

600

682

500

544

400

606 471

473

300

426 344

200 100 0 2006

16

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

EN TWICK LUN G EIN ZELN ER DELIKTSGR UPPEN

3.9 Umweltkriminalität Umweltkriminalität - 11,9 % Die Umweltkriminalität weist 2015 mit 2.067 erfassten Straftaten eine Abnahme von 278 Fällen / 11,9 % auf. Zur Umweltkriminalität gehören u. a. die Straftaten gegen die Umwelt §§ 324-330a StGB, die Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze auf dem Umweltsektor (Chemikaliengesetz pp.), Verbraucherschutzdelikte wie z. B. Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz, Lebensmittelgesetz, Weingesetz pp., Sprengstoff- und Strahlungsverbrechen §§ 307-312 StGB, Wilderei §§ 292, 293 StGB und weitere Straftaten mit Umweltrelevanz. Die Straftaten gegen die Umwelt als Teil der Umweltkriminalität waren seit Jahren in der Tendenz rückläufig. Nach einem leichten Anstieg in 2014 ist für 2015 mit 1.186 erfassten Straftaten wieder eine Abnahme von 199 Fällen (- 14,4 %) zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote bei den Straftaten gegen die Umwelt ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 53,0 % gesunken.

Umweltkriminalität insgesamt

Straftaten gg. strafrechtliche Nebengesetze auf dem Umweltsektor 361 Fälle | 17,5%

Straftaten i.Z.m. Lebens- u. Arzneimittel 242 Fälle | 11,7%

Wilderei 149 Fälle | 7,2%

Sprengstoff u. Strahlungsverbrechen 127 Fälle | 6,2%

Straftaten gg. die Umwelt gem. StGB 1.186 Fälle | 57,4%

17

R EG I O N A L E V E RT E I LUNG DE R KR IMINAL ITÄT

4 Regionale Verteilung der Kriminalität HZ von 22.449 bis 4.611

4.1 Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes Schleswig-Holstein Naturgemäß ist die Kriminalität im geografischen Raum nicht homogen verteilt. Urbane Ballungszentren sind stets stärker von Kriminalität betroffen als sehr ländlich strukturierte Regionen. Städtische Regionen entfalten Sogwirkungen sowohl in Bezug auf Arbeit, Bildung und Kultur, als auch auf Kriminalität. Das führt dazu, dass sich die Zentren die Kriminalität von Personen, die in den zahlreichen Umlandgemeinden wohnen, zurechnen lassen müssen.

Häufigkeitszahlen der Kreise und kreisfreien Städte des Landes SchleswigHolstein 2015

2014

Neumünster

16.972 12.785 11.616

Flensburg

10.725 10.094

Kiel

10.671 11.696

Lübeck Kreis Ostholstein

6.828 7.132

Kreis Pinneberg

6.504 6.757

Kreis Stormarn

5.819 5.718

Kreis Segeberg

5.756 6.012

Kreis Steinburg

5.667 6.003

Kreis Hzgt. Lauenburg

5.566 5.699

Kreis Dithmarschen

5.536 5.419

Kreis Nordfriesland Kreis SchleswigFlensburg Kreis RendsburgEckernförde Kreis Plön

5.510 5.676 4.970 5.185 4.912 5.613 4.611 5.016 0

18

22.449

5.000 10.000 15.000 20.000 25.000

ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE

5 Ermittelte Tatverdächtige 4,9 % mehr TV Mit insgesamt 78.430 ermittelten Tatverdächtigen wurden im Berichtsjahr 3.681 TV/4,9 % mehr erfasst als im Vorjahr. Wegen der Einmalzählung von Mehrfachtätern und der möglichen Beteiligung mehrerer Tatverdächtige an einer Straftat entspricht dieser Zuwachs nicht der prozentualen Steigerung der aufgeklärten Straftaten um 1,9 % (1.928 Fälle).

In den Altersgruppen unter 21 Jahren sind folgende Veränderungsraten zu verzeichnen: • Kinder bis unter 14 Jahren - 4 TV/ 0,2 %, • Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren + 556 TV/7,4 %, • Heranwachsende von 18 bis unter 21 Jahren + 773 TV/ 11,1 % und • TV unter 21 Jahren gesamt + 1.325 TV/ 7,8 %.

5.1 Entwicklung 2006 – 2015 Entwicklung 2006 – 2015 davon: unter 21 Jahren

TV insgesamt

78.430 18.280

16.955

74.749 16.445

71.071

72.920 18.040

19.657

21.747

75.356

78.954

82.354

79.079

24.204

20.000

23.630

40.000

23.644

60.000

79.628

80.000

23.398

100.000

79.889

120.000

0 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

5.2 Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen Verteilung der TV nach Geschlecht in den Altersgruppen männlich

weiblich

716

1.720

2.095

5.990

10.000

1.635

20.000

6.124

30.000

14.640

40.000

45.510

50.000

0 Erwachsene

Heranwachsende

Jugendliche

Kinder

19

ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE

5.3 Jugendtypische Delikte TV-Anteil unter 21 Jahren 23,3 % Der Anteil der TV unter 21 Jahren bei den Straftaten insgesamt beträgt 23,3 %.

Bei den nachfolgenden Delikten weisen die TV unter 21 Jahren einen weit überdurchschnittlichen Anteil auf:

Jugendtypische Delikte Sachbeschädigung durch Graffiti Handtaschenraub Diebstahl von Mopeds oder Krafträdern Raub auf Straßen, Wegen oder Plätzen Diebstahl von Fahrrädern Gef. Eingriff in den Straßenverkehr Sachbeschädigung insgesamt Diebstahl von/aus Automaten Rauschgiftkriminalität Gef. und schw. KV auf Straßen, Wegen oder Plätzen Diebstahl an/aus Kfz Vorsätzliche Brandstiftung Beförderungserschleichung Diebstahl von Kfz Ladendiebstahl Diebstahl in/aus Wohnräumen

65,2% 61,5% 58,7% 54,8% 46,6% 40,2% 39,4% 38,9% 38,8% 36,2% 32,5% 32,1% 31,6% 29,8% 28,4% 27,7% 0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

5.4 Jugendtypische Rohheitsdelikte Der Anteil der TV unter 21 Jahren bei den Rohheitsdelikten insgesamt beträgt 20,5 %.

Bei den nachfolgend aufgeführten Straftaten sind sie überdurchschnittlich vertreten:

Jugendtypische Rohheitsdelikte Handtaschenraub

61,5 %

Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen

54,8 %

Raubdelikte insgesamt

40,1 %

gef. u. schw. Körperverletzung auf Straßen, Wegen, Plätzen

36,2 %

Räuberischer Diebstahl

32,6 %

gef. und schw. Körperverletzung

28,4 %

Raubüberfälle in Wohnungen

23,2 %

vorsätzliche einfache Körperverletzung

20,9 % 0

20

10

20

30

40

50

60

70

ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE

5.5 Vergleich der jeweiligen prozentualen Anteile der Altersgruppen der deutschen Wohnbevölkerung mit den deutschen Tatverdächtigen Deutsche Wohnbevölkerung am 31.12.2014 in Schleswig-Holstein Jugendliche 115.725 4,3%

Ermittelte deutsche Tatverdächtige 2015

Heranwachsende 86.992 3,2%

Kinder 329.184 12,3%

Jugendliche 5.815 10,8%

Heranwachsende 5.097 9,5%

Kinder 1.788 3,3% Erwachsene 2.148.419 80,2%

Erwachsene 40.980 76,4%

5.6 Nichtdeutsche Tatverdächtige 2

nichtdeutsche TV +31,6 % Ausländerrechtliche Verstöße In 2015 wurden in Schleswig-Holstein 13.165 Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU erfasst. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7.772 Straftaten. Dieses bedeutet eine Steigerung von 69,4 %.

Von den 13.400 nichtdeutschen Tatverdächtigen sind 3.614 Tatverdächtige unter 21 Jahren. Bei der Gruppe der Erwachsenen ist die Altersgruppe 30 bis unter 40 Jahre mit 2.877 Tatverdächtigen am stärksten vertreten. 1,6 % der Tatverdächtigen wurden in 2015 mehrfach polizeilich erfasst.

2

Die Aufklärungsquote ist mit 99,9,% naturgemäß sehr hoch. Zu den 13.165 Straftaten wurden 13.443 Tatverdächtige, davon 13.400 nichtdeutsche Tatverdächtige festgestellt. Im Vorjahr waren es mit 7.728 nichtdeutschen Tatverdächtigen 42,3 % weniger. 78,3 % der nichtdeutschen Tatverdächtigen waren männlichen Geschlechts.

Bewertungsprobleme

Nichtdeutsche Tatverdächtige sind Personen ausländischer Staatsangehörigkeit. Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit, die sowohl die deutsche als auch eine andere Staatsangehörigkeit haben, zählen als Deutsche. Die tatsächliche Belastung von hier lebenden Nichtdeutschen im Vergleich zu den Deutschen ist aus mehreren Gründen nicht bestimmbar. Das doppelte Dunkelfeld in der Bevölkerungs- und in der Kriminalstatistik, der hohe Anteil ausländerspezifischer Delikte und die Unterschiede in der Alters-, Geschlechts- und Sozialstruktur stehen einem Vergleich entgegen.

21

ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE

Entwicklung ausländerrechtlicher Verstöße Jahr

Fälle

Versuche

Versuche in %

Aufklärung in %

Anzahl TV insgesamt

NichtD. TV

2006

2.567

12

0,5

92,5

2.247

2.146

2007

2.794

9

0,3

94,1

2.615

2.498

2008

2.266

40

1,8

90,8

1.994

1.914

2009

3.451

27

0,8

91,7

3.158

3.083

2010

2.475

10

0,4

99,5

2.486

2.448

2011

2.225

9

0,4

99,6

2.231

2.193

2012

3.065

25

0,8

99,7

3.041

2.987

2013

4.309

7

0,2

99,9

4.338

4.302

2014

7.772

14

0,2

99,9

7.763

7.728

2015

13.165

12

0,1

99,9

13.443

13.400

5.6.1 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen Ohne die Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU beträgt die Anzahl der ermittelten nichtdeutschen TV 12.349 für das Jahr 2015, das sind 1.980 / 19,1 % mehr als im Vorjahr. Bei dieser Betrachtung beträgt ihr Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen 18,7 % (2014: 15,4 %).

Mit 24.750 registrierten nichtdeutschen TV nahm die Zahl um 7.191 TV/40,9 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Anteil der nichtdeutschen TV an der Gesamtzahl der TV beläuft sich damit auf 31,6 % (Vorjahr: 23,5 %) und ist um 8,1 Prozentpunkte gestiegen. Ein Anstieg des Anteils ist insbesondere beim Diebstahl von 22,8 auf 29,5 % ( +6,7 Prozentpunkte) und bei den Rohheitsdelikten von 13,3 auf 16,2 % (+ 2,9 Prozentpunkte) zu verzeichnen.

Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger Nichtdeutsche TV - ohneVerst.gg.d.AuslG

TV insgesamt

65.991

67.500

60.000

67.140

80.000

78.139

100.000

10.369

9.347

9.020

20.000

12.349

40.000

0 2006

2013

2014

2015

Den größten Anteil haben daran folgende Nationalitäten:

Gesamtkriminalität ohne Straftaten gg.d. Aufenthalts-, Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU

22

ndt. TV

Türkei

Polen

Rumänien

Serbien

Albanien

12.349

11,5%

11,1%

9,3%

4,9%

4,9%

ERMITTELTE TATVERDÄC H T I GE

5.6.2 Entwicklung nichtdeutscher Tatverdächtiger – Zuwanderer

3

In 2015 waren 4.094 Tatverdächtige Zuwanderer, 83,9 % von ihnen sind männlich. 1.182 Tatverdächtige sind unter 21 Jahre alt, bei den Erwachsenen dominiert mit 904 Tatverdächtigen die Altersgruppe 30 bis unter 40 Jahre. Der Anteil der Zuwanderer an der Gesamtzahl aller Tatverdächtiger beträgt 6,2 %. Mit 1.861 Tatverdächtigen treten die Zuwanderer im Deliktsbereich Diebstahl insgesamt am häufigsten in Erscheinung, davon 1.364 Tatverdächtige beim Ladendiebstahl. Von den 4.094 tatverdächtigen Zuwanderern waren 446 Tatverdächtige albanischer, 420 syrischer und 340 serbischer Nationalität. 10,1 % der tatverdächtigten Zuwanderer sind in 2015 Mehrfachtäter. Tatverdächtige Zuwanderer nach Alter und Geschlecht Altersgruppe

Tatverdächtige Zuwanderer insgesamt Anteil an insgesamt

männlich Anzahl

weiblich

in %

Anzahl

in %

Tatverdächtige insges.

4.094

100,0

3.436

83,9

658

16,1

Tatverdächtige ohne strafunmündige Kinder

3.997

97,6

3.368

84,3

629

15,7

97

2,4

68

70,1

29

29,9

Jugendliche

502

12,3

453

90,2

49

9,8

Heranwachsende (18 bis unter 21)

583

14,2

517

88,7

66

11,3

Erwachsene

2.937

71,7

2.423

82,5

514

17,5

21 bis unter 50

2.766

67,6

2.307

83,4

459

16,6

194

4,7

135

69,6

59

30,4

Kinder

50 und älter

Mehrfachtatverdächtige Zuwanderer bei bestimmten Straftaten/-gruppen

Mehrfachtatverdächtige Zuwanderer - Anteile pro Delikt in % über 5fach 100,0%

2,2%

2-5fach

1fach

0,0%

2,7%

0,3%

0,0% 5,4%

7,1%

10,5%

90,0%

0,0% 11,6%

16,9% 20,2%

80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0%

80,9%

92,9%

77,1%

89,3%

94,6%

88,4%

Straftaten insges.

Gewaltkriminalität

Diebstahl

Betrug

Rauschgiftdelikte

Raub

Die Menge der Zuwanderer kann über die PKS nur näherungsweise berechnet werden. Die Menge wird aus den nichtdeutschen TV mit Aufenthaltsanlass Asylbewerber, Duldung, Kontingent/Bürgerkriegsflüchtling oder unerlaubter Aufenthalt gebildet. Es sind hierbei keinerlei Rückschlüsse auf die Verweildauer in der Bundesrepublik möglich. Bei der Betrachtung der Krimininaliät werden ausländerrechtliche Verstöße nicht berücksichtigt. 3

23

ER M I T T E LT E TAT V E R DÄC HTIGE

Anteil der Zuwanderer an den Tatverdächtigen bei ausgewählten Straftaten/-gruppen ausgewählte Straftaten/-gruppen

Tatverdächtige insgesamt

nichtdeutsche absolut

Straftaten insgesamt, ohne ausländerrechtliche Verstöße Straftaten gegen das Leben Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Anteil an insgesamt in %

Zuwanderer absolut

Anteil an insgesamt in %

65.991

12.349

18,7

4.094

6,2

75

20

26,7

7

9,3

1.211

175

14,5

65

5,4

21.329

3.451

16,2

977

4,6

982

264

26,9

95

9,7

16.549

2.626

15,9

747

4,5

4.166

762

18,3

232

5,6

12.158

1.913

15,7

521

4,3

4.955

738

14,9

174

3,5

1.968

201

10,2

33

1,7

13.804

3.939

28,5

1.588

11,5

3.497

1.167

33,4

400

11,4

darunter: Raubdelikte Körperverletzung darunter: Gefährliche und schwere Körperverletzung Vorsätzliche einfache Körperverletzung Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung darunter: Nötigung Diebstahl ohne erschwerende Umstände Diebstahl unter erschwerenden Umständen darunter: Wohnungseinbruchdiebstahl

730

247

33,8

80

11,0

16.233

4.784

29,5

1.861

11,5

8.994

3.126

34,8

1.364

15,2

182

113

62,1

59

32,4

15.166

3.230

21,3

1.047

6,9

11.405

2.435

21,4

774

6,8

2.762

1.033

37,4

530

19,2

Beförderungserschleichung

2.746

1.033

37,6

530

19,3

Urkundenfälschung

1.589

537

33,8

233

14,7

Diebstahl insgesamt darunter: Ladendiebstahl insgesamt Taschendiebstahl insgesamt Vermögens- und Fälschungsdelikte darunter: Betrug darunter: Erschleichen von Leistungen darunter:

Sonstige Straftatbestände (StGB)

15.701

1.799

11,5

450

2,9

Rauschgiftdelikte

6.561

663

10,1

147

2,2

Gewaltkriminalität

5.262

1.050

20,0

337

6,4

Straßenkriminalität

6.659

1.123

16,9

347

5,2

24

DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄCH T I GEN

6 Detaillierte Auswertungen zu den ermittelten Tatverdächtigen 6.1 Verteilung der Tatverdächtigen nach Altersgruppen im 10-Jahresvergleich (2006 – 2015) Anteil der Kinder Kinder abs. 5,5%

5.000

Anteil in % an TV gesamt

5,2%

4,7%

4,8%

4,7%

6,0%

4,8%

5,0%

4,1%

4.000

3,2%

3,1%

4,0%

2.440

2.436

2011

2.255

2010

2.560

3.056

3,0%

3.306

1.000

3.756

3.799

3.703

2.000

3.815

3.000

3,3%

2012

2013

2014

2015

0

2,0% 1,0% 0,0%

2006

2007

2008

2009

Anteil der Jugendlichen Jugendliche abs. 12.000

13,8%

13,8%

Anteil in % an TV gesamt 14,0%

13,5%

12,4%

10.000

11,5%

15,0% 11,0%

10,3%

10,1%

10,3%

2010

8.085

2009

7.529

2008

7.293

9.782

2007

8.056

11.141

2006

8.643

11.045

4.000

10.998

6.000

10,0% 11.021

8.000

2011

2012

2013

2014

2015

10,2%

9,7%

9,4%

9,9%

2.000

5,0% 0,0%

0

Anteil der Heranwachsenden Heranwachsende abs. 10,9%

11,1%

11,1%

11,3%

11,0%

10,6%

8.000

2013

2014

7.759

6.986

2.000

7.424

7.958

8.659

9.307

8.770

8.847

4.000

12,0% 10,0% 8,0%

8.674

6.000

6.897

10.000

Anteil in % an TV gesamt

6,0% 4,0% 2,0%

0

0,0% 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2015

25

D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN

Anteil der TV unter 21 Jahren TV unter 21 Jahre abs. 30.000 29,4%

29,9%

29,6%

Anteil in % an TV gesamt 35,0% 29,4%

25.000

27,5%

26,1%

24,7%

30,0% 23,1%

20.000

2013

2014

18.280

16.955

5.000

16.445

18.040

19.657

21.747

24.204

23.630

23.644

10.000

23,3%

25,0% 20,0%

23.398

15.000

22,7%

15,0% 10,0% 5,0% 0,0%

0 2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2015

Anteil der TV ab 21 Jahren TV ab 21 Jahre abs.

Anteil in % an TV gesamt

61.000

76,9%

60.000

76,0% 74,0%

72,5%

57.000 70,6%

70,4%

70,1%

72,0%

70,6%

70,0% 56.245

55.449

58.150

57.207

55.699

54.880

54.626

57.794

60.150

52.000

56.230

54.000 53.000

78,0%

73,9%

58.000

55.000

76,7%

75,3%

59.000

56.000

77,3%

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

51.000

68,0% 66,0%

Anteil der TV ab 60 Jahren TV ab 60 Jahr abs.

26

Anteil in % an TV gesamt 7,7%

7,9%

7,9%

8,0%

7,7%

7,8% 7,6%

7,4%

7,4% 6,9%

6,9%

7,0%

7,2%

7,0%

5.546

5.534

5.752

5.853

5.793

5.636

5.646

5.901

5.499

7,0% 5.283

6.000 5.900 5.800 5.700 5.600 5.500 5.400 5.300 5.200 5.100 5.000 4.900

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

7,0% 6,8% 6,6% 6,4%

DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN

6.2 Anteil der TV unter 21 im Vergleich zum Anteil der Altersgruppe an der Wohnbevölkerung (2006-2015) Der Anteil der Einwohner unter 21 Jahren ist in den letzten 10 Jahren von 21,8 % auf 19,7 % gesunken. Trotzdem lag der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren zwischen 2006 und 2009 nahezu konstant bei 29 %. Erst seit 2010 ist ein erfreulicher Rückgang um 4,2 Prozentpunkte auf 23,3 % zu verzeichnen, der damit deutlich die demografische Entwicklung (-2,1 Prozentpunkte) übersteigt. Bei gleichbleibender Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2014 und 2015 sind die ermittelten TV in der Altersgruppe unter 21 Jahren um + 1.325 auf insgesamt 18.280 ermittelte TV wieder leicht angestiegen (23,3%). Bei der Bewertung dieser Entwicklung muss darüber hinaus beachtet werden, dass 3.614 der insgesamt 18.280 TV unter 21 Jahren wegen einer Straftat gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahrens- und das Freizügigkeitssetz/

EU erfasst wurden. Dies entspricht einem Anteil von 19,8 % (11,4 %). 3.293 der 3.614 TV unter 21 Jahren wurden ausschließlich wegen einer solchen Straftat erfasst. Ein möglicher Erklärungsansatz für diese insgesamt positive Entwicklung ist die erfolgreiche Umsetzung der Konzepte zur Bekämpfung der Jugendkriminalität und insbesondere der Kriminalität jugendlicher Intensivtäter. Bislang zeichnete sich diese Entwicklung im Bereich der Jugendkriminalität auch in zahlreichen Jugendstudien ab, die schon seit einigen Jahren eine verstärkte Hinwendung dieser Altersgruppe zu eher traditionellen Werten beschreiben.* Im Hinblick auf die Gruppe der Zuwanderer unter 21 Jahren ist die Integration im Sinne der Prävention sicherlich gefordert.

Entwicklung des Anteils der Einwohner und TV unter 21 Jahren TV unter 21 35 30

29,4

29,6

Einwohner unter 21 29,9

29,4

27,5

26,1

24,7

25 20 15

23,1

22,7

23,3

21,8

21,6

21,4

21,2

20,9

20,6

20,2

20,1

19,7

19,7

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

10 5 0

6.3 Tatbegehung unter Alkoholeinfluss Bei der Betrachtung der Tatbegehung unter Alkoholeinfluss ist festzustellen, dass insgesamt und in vielen Deliktsbereichen der Anteil der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss leicht rückläufig ist. Aber immer noch stand

fast die Hälfte aller ermittelten TV von Gewalttaten unter Alkoholeinfluss. Hieraus lassen sich deutliche Signale für kriminalpräventive Aktivitäten ableiten.

27

D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN

Anteile der TV unter Alkoholeinfluss Widerstand gegen die Staatsgewalt

68,3%

Gefährliche und schwere Körperverletzung

42,8%

Gewaltkriminalität

39,5%

Vorsätzliche einfache Körperverletzung

34,9%

Straßenkriminalität

33,7%

Straftaten gegen das Leben

30,7%

Sachbeschädigung

30,3%

Raub, räuberische Erpressung

22,1%

Straftaten gg. d. sexuelle Selbstbestimmung

19,7%

vorsätzliche Brandstiftung

17,9%

Straftaten insgesamt

14,1% 0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

6.4 TV unter 21 Jahren – Tatbegehung unter Alkoholeinfluss Deliktsart

Gesamt Straftaten gegen das Leben darunter: - Mord - Totschlag

Tatverdächtige unter 21 Jahren Jahr

insgesamt

davon unter Alkoholeinfluss

Anteil %

2015

18.280

2.464

13,5

2014

16.955

2.761

16,3

2015

8

1

12,5

2014

10

3

30,0

2015

5

1

20,0

2014

3

0

0,0

2015

3

0

0,0

2014

5

3

60,0

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

2015

351

47

13,4

2014

298

43

14,4

darunter: - Vergewaltigung

2015

57

30

52,6

2014

65

19

29,2

2015

146

6

4,1

2014

128

4

3,1

2015

4.378

1.181

27,0

2014

4.726

1.371

29,0

2015

394

70

17,8

- sexueller Missbrauch von Kindern Rohheitsdelikte Raub, räuberische Erpressung

2014

477

90

18,9

gefährliche und schwere Körperverletzung

2015

1.182

407

34,4

2014

1.280

488

38,1

Diebstahl insgesamt

2015

4.836

438

9,1

2014

4.915

500

10,2

28

DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN

Deliktsart

Tatverdächtige unter 21 Jahren Jahr

insgesamt

davon unter Alkoholeinfluss

Anteil %

davon: - Diebstahl ohne erschw. Umstände

2015

4.115

297

7,2

2014

4.090

353

8,6

- Diebstahl unter erschwerenden Umständen

2015

1.069

160

15,0

2014

1.223

171

14,0

Vermögens- und Fälschungsdelikte insgesamt

2015

2.449

112

4,6

2014

2.361

92

3,9

darunter: - Betrug

2015

1.930

68

3,5

2014

1.803

53

2,9

Sachbeschädigung

2015

1.824

472

25,9

2014

1.988

606

30,5

Vorsätzliche Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr

2015

96

6

6,3

2014

86

11

12,8

Rauschgiftkriminalität insgesamt

2015

2.553

119

4,7

2014

2.352

88

3,7

2015

1.571

487

31,0

2014

1.724

585

33,9

2015

2.663

830

31,2

2014

2.983

942

31,6

Gewaltkriminalität insgesamt Straßenkriminalität insgesamt

Der prozentuale Anteil der TV unter 21, die mindestens eine Straftat unter Alkoholeinfluss begangen haben, ist gegenüber 2014 deutlich gesunken.

verletzung (34,4 % / 407 TV), ist der Anteil der jungen Tatverdächtigen, die bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss standen, trotz des Rückganges gegenüber dem Vorjahr noch sehr hoch.

Insbesondere im Bereich der Gewaltdelikte (31,0 % / 487 TV), darunter bei der gefährlichen und schweren Körper-

Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren bei Tatbegehung unter Alkoholeinfluss TV unter 21

davon unter Alkoholeinfluss

20.000 18.000 16.000 14.000

8.000

16.955

10.000

18.280

12.000

6.000 4.000 2.464

2.761

2.000 0 2014

2015 29

D ETA I L L I E RT E AU S WE RTU NGE N Z U DE N E R MITTE LT EN TATVERDÄCHTIG EN

6.5 Die Altersstruktur der deutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur deutschen Wohnbevölkerung Altersgruppen

deutsche Wohnbevölkerung Stand 31.12.2014

deutsche Tatverdächtige 2015

Anteile % Vorjahr deutsche Wohnbev.

deutsche TV

abs.

%

abs.

%

%

%

Gesamtzahlen

2.680.320

100.00

53.680

100,0

100,0

100,0

b. unter 14 Jahren ges.

329.184

12,3

1.788

3,3

12,4

3,3

14 - 16 Jahren

56.860

2,1

2.558

4,8

2,1

4,8

16 - 18 Jahren

59.840

2,2

3.414

6,0

2,2

6,0

14 - 18 Jahren ges.

115.725

4,3

5.815

10,8

4,4

10,7

18 - 21 Jahren

86.992

3,2

5.097

9,5

3,2

9,4

bis 21 Jahren ges.

531.901

19,8

12.700

23,7

20,0

23,4

21 - 25 Jahren

114.960

4,3

6.026

11,2

4,3

11,5

25 - 30 Jahren

139.502

5,2

6.274

11,7

5,1

11,4

30 - 40 Jahren

276.933

10,3

8.949

16,7

10,3

16,1

40 - 50 Jahren

403.607

15,1

8.526

15,9

15,8

16,7

50 - 60 Jahren

421.271

15,7

6.209

11,6

15,2

11,3

60 Jahre und mehr

792.146

29,6

4.996

9,3

29,2

9,5

ab 21 Jahren ges.

2.148.419

80,2

40.980

76,3

80,0

76,6

Deutsche Wohnbevölkerung / deutsche TV in %

35

deutsche Wohnbev. %

deutsche TV %

30 29,6

25 20

16,7

15 10 5

9,5 12,3 3,3

0 b. unter 14 J. ges.

30

4,8

11,2

11,7

6,0

15,9 15,1

2,2

3,2

4,3

14 - 16 J.

16 - 18 J.

18 - 21 J.

21 - 25 J.

9,3 11,6

10,3

2,1

15,7

5,2 25 - 30 J.

30 - 40 J.

40 - 50 J.

50 - 60 J.

60 J. u. mehr

DETAILLIERTE AUSWERTUN G EN ZU DEN ERMITTELTEN TATVERDÄC H T I GEN

6.6 Die Altersstruktur der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zur nichtdeutschen Wohnbevölkerung Altersgruppen

nichtdeutsche Wohnbevölkerung Stand 31.12.2014

nichtdeutsche Tatverdächtige 2015

Anteile % Vorjahr nichtdt. Wohnbev.

nichtdt. TV

abs.

%

abs.

%

%

%

Gesamtzahlen

150.544

100,0

24.750

100,0

100,0

100,0

bis unter 14 Jahren gesamt

13.543

9,0

648

2,6

7,5

3,1

14 - 16 Jahren

2.416

1,6

809

3,3

1,8

3,0

16 - 18 Jahren

2.982

2,0

1.461

5,9

1,9

4,9

14 - 18 Jahren ges.

5.398

3,6

2.270

9,2

3,8

7,9

18 - 21 Jahren

5.348

3,6

2.662

10,8

3,3

9,3

bis 21 Jahren ges.

24.289

16,1

5.580

22,5

14,5

20,4

21 - 25 Jahren

10.028

6,7

3.775

15,2

6,1

12,9

25 - 30 Jahren

15.065

10,0

4.452

18,0

9,1

17,6

30 - 40 Jahren

32.348

21,5

5.933

24,0

22,1

25,7

40 - 50 Jahren

28.544

19,0

3.240

13,1

19,6

14,9

50 - 60 Jahren

18.296

12,2

1.267

5,1

12,8

5,8

60 Jahre und mehr

21.974

14,6

503

2,0

15,8

2,6

ab 21 Jahren ges.

126.255

83,9

19.170

77,5

85,5

79,6

Nichtdeutsche Wohnbevölkerung / nichtdeutsche TV in % nichtdeutsche Wohnbev.

nichtdeutsche TV

30,0 24,0

25,0 20,0

21,5 19,0

18,0

15,0 15,2

13,1

10,0 5,0 0,0

9,0

3,3

5,9

10,8

10,0 6,7

2,6

1,6

2,0

3,6

b. unter 14 J. ges

14 - 16 J.

16 - 18 J.

18 - 21 J.

14,6 12,2

21 - 25 J.

5,1 25 - 30 J.

30 - 40 J.

40 - 50 J.

50 - 60 J.

2,0 60 J. u. mehr

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Herausgeber Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein Landeskriminalamt, Sachgebiet 244 Mühlenweg 166, 24116 Kiel [email protected] Telefon (04 31) 1 60-42 44 oder (04 31) 1 60-45 76 Foto Landespolizei Schleswig-Holstein Die Landespolizei im Internet www.polizei.schleswig-holstein.de Nachdruck und sonstige Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit Quellenangabe gestattet.