Dieter Sturma

Philosophie der Person Die Selbstverhältnisse von Subjektivität und Moralität

Ferdinand Schöningh Paderborn • München • Wien • Zürich

Umschlagabbildung: Nicholas Poussin: La Danse de la vie humaine (1638/1640) — Vier Frauen, die Abläufe und Bedingungen des menschlichen Lebens repräsentieren, tanzen zur Musik der Zeit. Zu Füßen der Tänzerinnen spielen zwei Kinder mit Symbolen der Vergänglichkeit. Der Tanz findet vor einem janusköpfigen Grenzstein statt, der Vergangenheit und Zukunft trennt. Ani Himmel vollziehen Apollo und die Göttin der Morgenröte den Zyklus der Zeit. Reproduziert mit Genehmigung der Trustees of the Wallace Collection

Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Sturma, Dieter: Philosophie der Person: die Selbstverhältnisse von Subjektivität und Moralität / Dieter Sturma. — Paderborn; München; Wien; Zürich: Schöningh, 1997. — Zugl.: l.üneburg, Univ., Habil.-Schr., 1995 ISBN 3-506-79100-1

Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier ® ISO 9706

631997 Ferdinand Schüningh, Paderborn (Verlag Ferdinand Schöningh GmbH, Jülhcnplatz 1, D -33098 Paderborn) Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages nicht zulässig. Printed in Germany. Herstellung: Ferdinand Schöningh, Paderborn ISBN 3-506-79100-1

FÜR ANTONIA UND FALK

ANALYTISCHES INHALTSVERZEICHNIS

I. Themen und Problemstellungen der Philosophie der Person I.1 ............................................................. 25

Subjektgedanke und Subjektkritik — skeptische und systematische Subjektkritik — das problematische Selbstverständnis — der Begriff der Philosophie der Person — die Begriffsgeschichte von ,Person` in der Kultur der Moderne — der disziplinäre Ort der Philosophie der Person — das Projekt der Philosophie der Person — die philosophiegeschichtliche Tendenz zur Philosophie der Person — der Anteil der angloamerikanischen Philosophie — die polemische Subjektkritik — analytische Philosophie der Person und Reduktionismusproblematik — die Konstellation von traditioneller und analytischer Philosophie. I .2 ............................................................. 29 Der disziplinäre Sonderstatus der Philosophie der Person — der Übergang von theoretischer und praktischer Philosophie — philosophische Theorie und Praxis — das Problem des Zugangs zur Lebensführung — die Grundlagenprobleme der Philosophie der Neuzeit — Reflexion und Normativität — Deskription und Revision — das Motiv zur Revision — Faktizität und Idealität — die Unhintergehbarkeit der Individualität — die Einheit in der Vielheit menschlicher Existenz — die Verschränkungen von naturbestimmter und kultureller Entwicklung — die vergleichbaren Auslegungen menschlicher Existenz in verschiedenen Kulturen — die Reduktionismusproblematik und die komplizierte Ontologie der Person — die nicht beruhigte Definitionslage des Begriffs der Person — kontingente Konstitutionsgeschichte und kulturelle Objektivität — die Anwendungen der Philosophie der Person: ein Ausblick — die Grenzen der Person — die Dualität von Kultur und Natur — die argumentative Ausweglosigkeit — der kulturelle Wandel — der systematische Kernbereich der Philosophie — die Frage nach den Grenzen der Person — Grundsätze der nicht-reduktionistischen Philosophie der Person — die entwicklungsgeschichtliche Konstellation von Natur und Kultur — die Möglichkeit des Scheiterns personaler Existenz — die Differenz von Bedingungen der Personalität und Anerkennungsverh:iltnissen der Würde und Achtung. I .3 ............................................................. 39 Die Person als letzter Bezugspunkt theoretischer und praktischer Sinnfragen — der Begriff der Person — semantische und epistemologische Grundlagen — methodische Leitmotive — der konzeptionelle Rahmen der Philosophie der Person — die syste-

Analytisches Inhaltsverzeichnis matische Zusammenführung von theoretischer und praktischer Philosophie — die Vermittlung von traditioneller und neuerer Philosophie — die systematische Rehabilitierung der klassischen Philosophie der Neuzeit — die unvermeidliche Unvollständigkeit der Philosophie der Person — Systematisierung und Revision — Konstruktion und Rekonstruktion von Kontinuitäten in der Kontingenz — Ausblick auf die einzelnen Kapitel — Kritik der Rhetorik der Kritik.

II. Die Geschichte des Begriffs der Person II.1 ............................................................ 44 Der Begriff der Person und die Kultur der Moderne — die neue Dimension menschlichen Existenzverständnisses — Deskription und Metaphysik — die Würde der Person — die begriffliche Vorgeschichte — die Spur des Dramatischen: Rolle und Maske — die institutionelle Bedeutung — die grammatikalische Bedeutung — der stoische Egalitarismus — Panaitios` Theorie der Person: die Verbindung von Universalität und Eigenheit — die internen Probleme der Trinitätslehre — die Servet-Episode — ,mortal questions' — die metaphysische Individualisierung — ,der Schritt vom Himmel auf die Erde' — der christliche Unsterblichkeitsgedanke — der Individualitätssinn von ,persona ` — die Differenz zwischen ,persona ` und ,animal rationale` — die konstruktive Tendenz — die scholastische Differenz zwischen ,animal rationale`, ,substantia` und ,persona` — das Überlagerungsphänomen. II.2 ............................................................ 52 Lockes Theorie personaler Identität — die praktische Perspektive — Selbstbewußtsein und Sorge — Lockes Übergang von ,animal rationale' zu ,persona` — Lockes konstruktiver Ansatz — der geschichtslose Begriff — semantische und kulturgeschichtliche Veränderungen — der konstruktive Impetus — der Zusammenhang von Begriffs- und Kulturgeschichte — die Semantik der reflexiven Setzung — die subjektivitätstheoretischen und moralphilosophischen Präsuppositionen — Kants moralphilosophische Ausdeutung — die unvermeidliche Ambivalenz des Begriffs der Person — ,die praktische Schöpfung aus dem Nichts' — das Problem des ontologischen Freiraums und die reduktionistische Kritik — der Begriff der Person als nicht-egozentrischer Bezugspunkt von theoretischer und praktischer Philosophie — die kontextucllen Erweiterungen.

III. Reduktionismuskritik III.1 ............................................................ 58 Die Reduktionismusproblematik — die komplizierte methodische Ausgangssituation — der Rückzug auf grundsätzliche Fragestellungen — erste Annäherung an die Definition von ,Person' — das passivische Bild der Person — die gegenwärtigen Natur- und Sozialwissenschaften — das materialistische Menschenbild — Reduktionis-

Analytisches Inhaltsverzeichnis mus und Determinismus — die Differenz zwischen Handelndem und Handlungskontexten: die deterministische Gegebenheit — die Differenz zwischen Reduktionismus und Determinismus — physikalischer und psychologischer Determinismus — die dogmatische Metaphysik des physikalischen Determinismus — der Widerspruch in der Alltagserfahrung: Determinismus und subjektive Urheberschaft — der neuere Freiheitsbegriff: ,he could have done otherwise' — der interne Zusammenhang von Zurechenbarkeit und Autonomie ini Freiheitsbegriff — Freiheit und Autonomie (Kant) — die fehlende sachliche Grundlage des Titels ,Freiheit und Determinismus` — der systematische Vorrang der Reduktionismusproblematik — das physikalistische Kausalitätsprinzip — Laplaces Dämon: Determinismus und Vorhersagbarkeit — Vorhersagbarkeit und ethischer Determinismus — die epistemologischen Fehler des Determinismus — die Selbstauslassung — die expositionale Unübersichtlichkeit — die systematische Virulenz des physikalistischen Reduktionismus — der Ausschließlichkeitsanspruch physikalischer Kriterien. II1.2 ............................................................ 67 Der Physikalismus — Reduktionismusproblematik und Philosophie der Person — die physikalistische Programmatik des Logischen Empirismus — die Reduktion mentaler Bestimmungen — das Buch der Welt — Wittgensteins Zweiweltentheorie — Ereignisse und Erlebnisse — monistischer Reduktionismus und dualistischer NichtReduktionismus — die Gegensatzverhältnisse von Ereignismonismus, metaphysischem Parallelismus und dualistischem Nicht-Reduktionismus — das erlebnislose Universum — die Problematik der Übergänge zwischen Ereignissen und Erlebnissen — der objektive Standpunkt des Ereignismonismus — der methodische Totalitarismus des ,harten` Physikalismus. III.3 ............................................................ 77 Nagels ,Fledermausargument` — die interne Qualität subjektiver Zustände — der physikalistische Fehlschluß — partikularer und objektiver Standpunkt — die Unhintergehbarkeit des objektiven Standpunkts — die Differenz von ,Es-ist-zu-seinZuständen` und Erlebnissen — das personalitätstheoretische Defizit des Fledermausarguments — ontologisches Unvollständigkeits- und Personalitätsargument — die Irreduzibilität des personalen Standpunkts — das Problem phänomenaler Unvollständigkeit — Amöben, Fledermäuse und Personen — die Perspektive reflexiver Zustände — das Faktum der Erlebnisperspektive — die Dimension existentiell bewußter Existenz — Erlebnisperspektive und Selbstbewußtsein — Kritik der noumenalen Deutung — die ontologische Neubewertung der raumzeitlichen Welt — Kritik des noumenalen Dualismus — die Inkongruenz von Epistemologie und Ontologie der Person — innerweltliche Transzendenz. I1I.4 ............................................................ 85 Physikalismus und Reduktionismuskritik — die reduktionismuskritische Aufnahme des Physikalismus — jenseits der Extreme von Physikalismus und Dualismus — referentieller und nicht-eliminativer Physikalismus — die partielle Konvergenz von Physikalismus und Ontologie der Person — die Unvermeidbarkeit des Physikalis-

14

Analytisches Inhaltsverzeichnis

mus — die Endgültigkeit der partiellen Konvergenz von Erlebnissen und Ereignissen — die Unvermeidbarkeit des Dualismus — das Faktum intelligenter Existenz — das Unbestimmtheitsfeld zwischen Ereignissen und Erlebnissen — die reduktionismuskritische Ontologie: nicht-eliminativer Ereignismonismus und epistemischer Dualismus — der mittelbare Zusammenhang von Ereignissen und Erlebnissen — die Objektivität von Erlebnissen und Ereignissen — Logischer Empirismus und ,mindbody problem' — ,nomological danglers` — Feigls ,double knowledge theory' — die internen Schwierigkeiten des Physikalismus und die Unvermeidbarkeit von Unbestimmtheitsfeldern — Davidsons ,anomalous monism' — das komplementäre Theorieverhältnis von nicht-eliminativem Ereignismonismus und epistemischem Dualismus — der Begriff der Supervenienz — innerweltlicher Dualismus und nicht-reduktionistischer Naturalismus.

IV. Selbstbewußtsein IV.1 ............................................................ 97

Das Selbstbewußtsein der subjektiven Perspektive — Descartes' begründungstheoretische Suche und die philosophische Entdeckung des Selbstbewußtseins — radikaler Zweifel und cogito-Argument — Selbstgewißheit und Irreduzibilitätsargument — die hypothetische Auflösung der referentiellen Bindungen — Wirklichkeit und Für wirklichhalten: das Traumargument — die Radikalisierung des epistemologischen Unsicherheitsverdachts — Weltverengung und Weltindifferenz: der genius malignus — propositionale Fallibilität und existentielle Infallibilität — Selbstgewißheit — die referentielle Leerstelle der Selbstgewißheit — Descartes' substanzegologische Reifizierung — die strukturelle Differenz zwischen Selbstgewißheit und kognitivem Bewußtsein — der kritische Teil des cogito-Arguments — die bewußtseinsphilosophische Unabhängigkeit der Selbstgewißheit — die Logik des Selbstbewußtseins — die Eigenschaften des Selbstbewußtseins — die Grundsätze der Philosophie des Selbstbewußtseins — die Strukturprobleme des Selbstbewußtseins — das Zweistufenargument — Selbstvertrautheit und Irreflexivität: die Heidelberger Schule — die Erlebnisperspektive und das Problem der epistemischen Folgenlosigkeit — das Problem der Referenzstruktur des Selbstbewußtseins. IV.2 ............................................................ 107 Sprache und die epistemischen Spuren des Selbstbewußtseins — Privatsprache und epistemische Selbstverhältnisse — Wittgensteins Privatsprachenargument — ,die übergreifenden Fasern des Fadens' — der sprachphilosophische Differenzierungsgedanke — die Kritik an der privaten Sprache — Regelfolgen — die These von der Unmöglichkeit der privaten Sprache — Sprachanalyse und die subjektivitätstheoretische Reduktionismusproblematik — der Phänomenbereich des Sprachverhaltens — selbstbezügliches Sprachverhalten — die bewußtseinsphilosophischen Grenzen des Privatsprachenarguments — die eigenartige Grammatik des Ausdrucks 'ich": Wittgensteins ,cogito-Argument` — Wittgensteins Nicht-Reduktionismus — die Diffe-