Perspektiven der Versorgung psychisch kranker Menschen
Dr. Christina Tophoven Kammerversammlung Hamburg, 17. September 2008
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Überblick
Kurzfristige Perspektive:
GKV-OrgWG
Langfristige Perspektiven:
GKV zur Innovation gezwungen!
Versorgungssystem unter Anpassungsdruck!
Krankenhausversorgung psychisch kranker Menschen – Reform steht an!
Anforderung an den Wettbewerb – Sicht von Patienten und Versicherten
Anforderungen an die Profession 3
GKV-OrgWG
Mindestquoten
Verlängerung und Absenkung der Quote für psychotherapeutisch tätige Ärzte
Einführung einer Mindestquote für Psychotherapeuten, die ausschließlich bzw. überwiegend Kinder und Jugendliche behandeln
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GKV-OrgWG
Klarstellung, dass Zulassungsausschüsse halbe Praxissitze ausschreiben müssen
Aufhebung der Altersgrenze für Vertragsärzte und -psychotherapeuten
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Wettbewerb: Mittel gegen Trägheit des Systems
Durch den Wettbewerb im Gesundheitswesen soll verstärkt die Kosten- und Leistungstransparenz für die Versicherten verbessert werden (1994)
Durchführung einer Strukturreform, die für mehr Wettbewerb und Qualität, Wirtschaftlichkeit und effizientere Versorgungsstrukturen sorgen soll (1998)
„Der Wettbewerb um die beste Prävention und Versorgung für die Patientinnen und Patienten ist ein zentrales Anliegen unserer Gesundheitspolitik“ (2002)
Die Effizienz des Systems ist durch eine wettbewerbliche Ausrichtung zu verbessern (2005) 7
GKV zur Innovation gezwungen
Gesundheitsfonds
Morbi-RSA
Einheitlicher Beitragssatz
Zusatzbeitrag
¾
Balance zwischen Solidarität und Eigenverantwortung wird stetig neu definiert 8
GKV zur Innovation gezwungen
Credo:
¾
Pro:
¾
Mehr Qualität durch Vertragswettbewerb
Preiswettbewerb problematisch
Berücksichtigung psychischer Krankheiten im MorbiRSA
Veränderung der Vertrags- und Versorgungsformen aus Sicht der GKV dringend notwendig! 13
Versorgungssystem unter Anpassungsdruck
Flexiblere Angebotsstrukturen (MVZ)
Hausarztzentrierte Versorgung (§ 73b SGB V)
Besondere ambulante Versorgung (§ 73c SGB V)
Flexible Tarifmöglichkeiten der Krankenkassen
Integrierte Versorgung (§ 140a – d SGB V)
¾
Differenzierung der Vertrags- und Versorgungsstrukturen 14
Versorgungssystem unter Anpassungsdruck
¾
Der Monopolist KV bekommt Konkurrenz
durch Verbände?
durch Netze?
durch Managementgesellschaften?
durch Krankenhäuser?
Kompetenz in Entwicklung und Management neuer Vertrags- und Versorgungsformen entscheidend 15
Versorgungssystem unter Anpassungsdruck
Markt- und Machtpositionen werden neu definiert
Inter- und intrasektorale Verteilungskämpfe
¾
Qualitätsorientierung durch multiprofessionell entwickelte Leitlinien?
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Krankenhausversorgung psychisch kranker Menschen – Reform steht an! Referentenentwurf KHRG (8/2008)
Entwicklung eines eigenständigen, pauschalierten Vergütungssystems
Grundsätzlich auf der Basis von Tagespauschalen
Dabei ist von patientenbezogenen Kriterien, wie Diagnosen und Prozeduren so wie bei Einrichtungen, die die Psychiatrie-Personalverordnung anwenden, zusätzlich von den Behandlungsbereichen der Psychiatrie-Personalverordnung auszugehen. 18
Krankenhausversorgung psychisch kranker Menschen – Reform steht an!
Einheitlich für Psychiatrie und Psychosomatik
Förderung sektorübergreifender Versorgung
Prüfauftrag für Psychiatrische Institutsambulanzen
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Krankenhausversorgung psychisch kranker Menschen – Reform steht an!
Relevanz der Psychiatrie-Personalverordnung
Ausgestaltung der Leistungsdokumentation
Abbildung des wissenschaftlich-therapeutischen Fortschritts
Stellenwert der Psychotherapie
Professionenmix, Tätigkeitsprofile 20
Krankenhäuser – Psychiatrie und Psychosomatik ¾
Orientierung an Patientenpräferenzen
¾
Evidenzbasierter Einsatz pharmakologischer und psychologischer Mittel
¾
Ausrichtung auf die Versorgung chronisch kranker Menschen
Anreize für sektorübergreifende Versorgung
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Krankenhausversorgung psychisch kranker Menschen – Reform steht an! Auftrag an GKV-Spitzenverband und DKG, mit Unterstützung des INeK ein pauschaliertes Entgeltsystem zu entwickeln
¾
Grundstrukturen bis Ende 2009
Bewertungsrelationen bis 2012
Budgetneutrale Festlegung 2013
BPtK ist in Beirat! 22
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Perspektive der Versicherten/Patienten
Freie Wahl des Arztes bzw. Psychotherapeuten (§ 76) seit 1931/1999
Freie Wahl der Krankenkasse (§ 175) seit 1996
Wahl der Kostenerstattung (§13)
Private Zusatzversicherungen (§194) seit 2004
Versorgungsangebote:
Disease-Management-Programme (§ 137f)
integrierte Versorgung (§ 140a - d)
Hausarzt- und besondere ambulante Versorgung (§ 73b und c)