Paulus Evangelium: Menschlicher Wahn oder Gottes Wirklichkeit?

Pa u l u s ’ Evangelium: Menschlicher Wahn oder Gottes Wirklichkeit? GALATER 1,11-24 Liebe Geschwister, liebe Freunde! Sicher könnt ihr euch noch an ...
Author: Sara Fürst
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Pa u l u s ’ Evangelium: Menschlicher Wahn oder Gottes Wirklichkeit? GALATER 1,11-24

Liebe Geschwister, liebe Freunde! Sicher könnt ihr euch noch an die alten DMZeiten erinnern. Damals war auf allen Banknoten zul esen:„ WerBanknot ennachmachtoderv erfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in Verkehr bringt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren best r af t . “ Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ihr im Geschäft bezahlt und die nette Frau an der Kasse nimmt euren 50 €Schei nundhäl ti hnpr üf endunter die Lampe mit ultraviolettem Licht. Mir wird es da manchmal schon etwas mulmig. Wer weiß, vielleicht habe ich ja irgendwo einen falschen Schein bekommen? So lange ist es ja noch nicht her: Anfang August 2002 hatte die Polizei ganz in unserer Nähe, im Raum Gießen, die größte Falschgeldwerkstatt in der Geschichte des Euro ausgehoben. Damals 1

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

sind rund 200 000 € Fal schgel d si cher gest el l t 1 und vier Männer festgenommen worden. Wer kann uns da garantieren, dass wir nicht irgendwo eine Blüte angedreht bekommen? Doch viel schlimmer noch als Falschgeld ist es, wenn jemand ein falsches Evangelium in Umlauf bringt, eine Heilsbotschaft, die gar keine ist. So war es in Galatien geschehen. Wir erinnern uns, dass die Gläubigen dort, schon kurz nachdem Paulus abgereist war, rasch bereit waren, ein anderes, ein verfälschtes Evangelium anzunehmen. William Ramsay, ein bekannter Bibelausleger des 19. Jahrhunderts, illustriert uns die Lage in Galatien trefflich so: „ Dami twi runsdi eSi tuation der Galater vorstellen können, nehmen wir einmal an, dass heute ein Volk, das sich durch protestantische Missionare dem Christentum zugewandt hat, kurz darauf von RömischKatholischen Missionaren besucht wird. Sie sind alles in allem so stark von den eindrücklicheren

1

Vgl. http://www.falschgeld-infopoint.de/A0208.HTM.

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Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Riten dieser Art des Christentums beeindruckt, 2 das ssi esi chi hm ‚ s chnel l z uwenden‘ . “

Misstrauen gegenüber Paulus gesät. Sie behaupteten nämlich, dass das Evangelium, das Paulus verkündigt, kein Original, sondern eine Fälschung sei.

Wir hatten vor ein paar Wochen gehört, wie Paulus alarmiert von dieser Entwicklung in Galatien nicht tatenlos zusieht, sondern den Galatern einen Brief schreibt, um sie vor der Gefahr zu warnen, in die sie geraten waren. Und die Gefahr war groß und äußerst bedrohlich, denn, so sagt er: GALATER 1,8-9 8

Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! 9 Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! Doch wem sollten die Galater nun glauben? Die Irrlehrer, die bei ihnen waren, hatten ihrerseits 2

“ I nor dert oi l l ust r at et heGal at i ansi t uat i on,l etussupposet hatat the present day a race, which had been converted to Christianity by Protestant missionaries, and was soon afterwards visited by Roman Catholic missionaries, and that it was as a whole strongly affected by t hemor ei mposi ngr i t ualoft hatf or m ofChr i st i ani t yand‘ wasqui ckl y r emov i ng’t oi t . ”( Ramsay 26).

3

Was sollte Paulus nun tun? Ihm bleibt nichts anderes übrig, als dass er das von ihm verkündigte Evangelium vor den Galatern unter die Prüflampe hält, um so seine Echtheit zu beweisen. Er scheut sich nicht und stellt sich der Frage, die die Galater bewegen musste: Paul us ’Evangel ium: Menschlicher Wahn oder Gottes Wirklichkeit? GALATER 1,11-24 11

Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. 12 Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. 13

Denn ihr habt von meinem früheren Verhalten im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte und sie zu vernichten suchte 14 und im Judentum mehr Fortschritte machte als viele Altersgenossen in meinem Volk; ich war ja für meine überkomme4

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

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nen väterlichen Überlieferungen in viel höherem Maße ein Eiferer.

Paulus beantwortet diese Frage mit einer Klarstellung –einer These –in Vers 11-12, die er dann durch eine Reihe von Gründen untermauert und belegt:

15

Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; 17 ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich fort nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. 18

Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Keinen anderen der Apostel aber sah ich außer Jakobus, den Bruder des Herrn.

1.

Paul us’Ev angel i um i stGot t esWi r kl i chkei t ! (Vers 11-12)

2.

Paul us’ Ev angel i um kommt ni cht aus menschlicher Tradition. (Vers 13-14)

3.

Paul us’ Ev angel i um kommt ni cht aus menschlicher Psychologie. (Vers 15-17)

4.

Paul us’ Ev angel i um kommt ni cht v on anderen Aposteln. (Vers 18-19)

5.

Paul us’Ev angel i um kommtni chtaus der Gemeinde. (Vers 20-24)

20

Was ich euch aber schreibe – siehe, vor Gott! –, ich lüge nicht. 21 Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien. 22 Ich war aber den Gemeinden in Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt. 23 Sie hatten aber nur gehört: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zu vernichten suchte; 24 und sie verherrlichten Gott um meinetwillen. Paul us’Evangel i um:Menschl i c herWahn oder Gottes Wirklichkeit? 5

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GALATER 1,11-12

1.

Paulus’ Evangelium ist Gottes Wirklichkeit! (Vers 11-12)

Woher hat Paulus das von ihm verkündigte Evangelium? Wieso konnte Paulus mit dem Anspruch auftreten, dass sich alle anderen and diesem Maßstab als Gottes Maßstab messen müssen? Beachtet, was Paulus sagt: GALATER 1,8-9 8

Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! 9 Wie wir früher gesagt haben, so sage ich auch jetzt wieder: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt entgegen dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht! Mit anderen Worten: Was wir euch verkündigt haben, ist das wahre Evangelium, alles andere ist falsch. Welch ein Anspruch! Womit lässt sich dies rechtfertigen? Hier die Antwort des Paulus:

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11

Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. 12 Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi. Paul us’Ev angel i um i stni chtv on mens chl i c her Art. Hier hat sich niemand hingesetzt und eine kluge Philosophie ersonnen. Kein Mensch konnte je auf eine solche Botschaft kommen, die so gar nicht der Natur von uns Menschen entspricht. Erlösung allein aus Gnade, allein aus Glauben an den gekreuzigten Christus –eine solche Evangeliumsbotschaft widerstrebt unserem natürlichen, menschlichen Sinnen, ein solches Evangelium ist nicht von menschlicher Art. Drei Gründe nennt er hier:

(1)

Paulus hat das Evangelium nicht von Menschen empfangen.

An der Bekehrung des Paulus war kein Mensch beteiligt. Da war kein Mensch, der ihm das Evangelium predigte, so dass er zum Glauben an Christus kam. Paulus konnte mit Fug und Recht 8

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von sich behaupten, dass er das Evangelium von keinem Menschen empfangen hat.

her ein Licht, das den Glanz der Sonne übertraf, welches mich und die, die mit mir reisten, umstrahlte. 14 Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen. 15 Ich aber sprach: Wer bist du, Herr? Der Herr aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. 16 Aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füße! Denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen dessen zu verordnen, was du gesehen hast, wie auch dessen, worin ich dir erscheinen werde. 17 Ich werde dich herausnehmen aus dem Volk und den Nationen, zu denen ich dich sende, 18 ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind.

(2)

Paulus hatte das Evangelium nicht gelehrt bekommen.

Paulus hatte vor seiner Bekehrung schon oft das Evangelium gehört –wir denken nur daran, dass er das Zeugnis des Stephanus kannte und er dabeistand, als dieser gesteinigt wurde. Wie viele andere Christen mochten ihm noch den Glauben bezeugt haben! Doch all dies vermochte ihn nicht zu überzeugen. Seine Vernunft, sein Verstand blieb kalt bei alledem, was er von Christen hörte.

(3)

Paulus wurde das Evangelium unmittelbar von Gott geoffenbart.

Paulus empfing sein Evangelium direkt von Gott. So bezeugt er es vor König Agrippa:

Jesus Christus selbst offenbart sich Paulus.3 Jesus Christus selbst erleuchtet ihn mit der Erkenntnis des wahren Evangeliums.

APOSTELGESCHICHTE 26,12-18 12

Und als ich dabei mit Vollmacht und Erlaubnis von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste, 13 sah ich mitten am Tag auf dem Weg, o König, vom Himmel 9

3

Ich verstehe VIhsou/ Cristou/ hier (im Gegensatz zur Mehrheit der Ausleger) als Genitivus Subjectivus. (Der Kontext legt dies nahe: dies passt gut zu der Antithese para. avnqrw,pou und evdida,cqhn vs. diV avpokalu,yewj VIhsou/ Cristou/ sowie zu der parallelen Formulierung von v. 1) (vgl. Longenecker 24).

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Paulus hat sein Evangelium direkt von Gott empfangen, ohne einen Prediger, ohne einen Lehrer, ohne jegliche menschliche Vermittlung.

nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer aus.

Paul us’Ev angel i um i stkein menschlicher Wahn, sondern Gottes Wirkl i chk ei t .Paul us’Ev angel i um ist weder von Menschen erdacht worden, noch hat er es von Menschen überliefert oder gelehrt bekommen. Gott selbst reißt den Himmel auf und offenbart Paulus direkt von oben herab sein himmlisches Evangelium. Hierdurch weist sich Paulus als echter von Gott berufener Apostel aus. Denn hierin unterscheidet er sich deutlich von allen anderen Gläubigen. Jeder von uns hat das Evangelium von Menschen empfangen und wurde belehrt! So auch alle anderen Gläubigen zur Zeit des Paulus. Denkt beispielsweise an Apollos:

Oder Timotheus: 2T IMOTHEUS 3,14

Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast. Es gehört zu dem selbstverständlichen Auftrag der Boten Gottes –einst der Apostel, Evangelisten und bis heute der Pastoren in der Gemeinde –, dass sie predigen und lehren (vgl. Apg 4,18; 5,28; 1Kor 4,17 etc.). Von uns kann also niemand sagen, was Paulus hier in Vers 12v onsi c hbehaupt et :„ Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi.“

APOSTELGESCHICHTE 18,25-26

Dieser war im Weg des Herrn unterwiesen, und, brennend im Geist, redete und lehrte er sorgfältig die Dinge von Jesus, obwohl er nur die Taufe des Johannes kannte. 26 Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden. Als aber Priszilla und Aquila ihn hörten,

Doch Paulus hat sein Evangelium direkt von Gott empfangen. Er besteht hier darauf, dass seine Botschaft nicht seine, sondern Gottes Botschaft ist, sein Evangelium nicht sein Evangelium, sondern Gottes Evangelium ist, seine Worte nicht

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seine Worte, sondern Gottes Worte sind. Wenn Paulus damit recht hat, dann lehnt derjenige, der ihn ablehnt, somit auch Gott selbst ab.4

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2.

Kurz: Paul us’Ev angel i um i stGot t esWi r klichkeit. Dass dem so ist, beweist er uns nun durch eine Reihe von Tatsachen aus seinem Leben:

Paulus’ Evangelium kommt nicht aus menschlicher Tradition. (Vers 13-14)

Paulus verdankt seine Bekehrung einzig Gottes übernatürlichem Eingreifen. Sein Leben vor Damaskus zeigt nur zu deutlich, wie sehr Paulus das wahre Evangelium hasste und bekämpfte. Aus seiner väterlichen und pharisäischen Tradition heraus hätte er sich niemals dem Evangelium zugewandt: GALATER 1,13-14 13

Denn ihr habt von meinem früheren Verhalten im Judentum gehört, dass ich die Gemeinde Gottes über die Maßen verfolgte und sie zu vernichten suchte 14 und im Judentum mehr Fortschritte machte als viele Altersgenossen in meinem Volk; ich war ja für meine überkommenen väterlichen Überlieferungen in viel höherem Maße ein Eiferer. 4

“ Hei saf f i r mi ngt hathi smessagei snothi smes sagebutGod’ s message,t hathi sgospeli snothi sgospelbutGod’ sgospel ,t hathi s wor dsar enothi swor dsbutGod’ swor ds.… I fPaulwasr i ghti nasser t i ngt hathi sgospelwasnotman’ sbutGod’ s( cf .Rom.1:1), then to reject Pauli st or ej ectGod. ”( St ot t30, 37).

13

Paulus liebte seine Religion. Er war ein Jude, ein Mann aus dem auserwählten Volk Gottes. Er sagt einmal von sich selbst: 14

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P HILIPPER 3,4-6 4

Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch vertrauen zu können – ich noch mehr: 5 Beschnitten am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern; dem Gesetz nach ein Pharisäer; 6 dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde; der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden. Paulus verkehrte in höchsten pharisäischen Kreisen und war einer der aussichtsreichsten und erfolgreichsten Theologen seines Alters. Er durfte bei dem renommierten Lehrer Gamaliel in die Schule gehen, ein Vorrecht, das nur wenige genossen (Apg 22,3). Nichts konnte diesen gesetzestreuen Juden mehr auf die Palme bringen, wie der Abfall vom wahren Glauben. Und so hasste er die Christen bis aufs Blut. Hatten sie doch den alten Weg des Judentums verlassen und sich diesem neuen Weg zugewandt. Diese Christen verfolgte Paulus über die Maßen, er wollte sie ausrotten und vernichten. Aus seiner Liebe und Hingabe zu seiner väterlichen Tradition heraus unternahm er alles, um die Christen zu bekämpfen. 15

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Ein Mann in dieser geistigen und emotionalen Verfassung ist nicht in der Lage, seine Meinung zu ändern oder sich von Menschen überzeugen zu lassen.5 Paul us’Ev angel i um kommtni chtausmens chl icher Tradition, daran kann es keinen Zweifel geben. Wie verblendet und gefangen Menschen in ihrer religiösen Tradition sein können, konnte man auch kürzlich auf dem Römischen Weltjugendtag in Köln erleben. Ein Bruder berichtet darüber, was Christen dort erlebten, die diesen in ihrer religiösen Tradition verwurzelten Menschen das Evangelium bezeugten und evangelistische Bücher weitergaben: „ ‚ I s tdasBuchkat hol i s ch?‘ ,wur dezum Bei spi el gef r agt .‚ Esi s tf ürKat hol i ken,esi s tausderBibel ! ‘Ei ni ge Jugendl i che hat t en dar auf ei nen

5

Vgl. “ Hewasabi gotandaf anat i c,whol e-hearted in his devotion to Judaism and in his persecution of Christ and the church. Now a man in that mental and emotional state is in no mood to change his mind, or even to have it changed for him by men. No conditioned reflex or other psychological device could convert a man in that state. Only God could reach him –andGoddi d! ”( St ot t31-32).

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Wutanfall, begannen laut vor den Protestanten zu warnen. Andere lehnten dankend ab oder gaben die geschenkten Bücher mit Worten zurück wie: ‚ Di eBi belwur dev onunsKat hol i kengesc hr i eben, aber ihr Protestanten habt sie verdreht und verf äl s cht . ‘Oder :‚ Di eBi beli s tni chtkat hol i s ch. ‘Ander es chr i eensogarganzauf gebr acht :‚ Wi rsi nd katholisch, wir haben nichts mit der Bibel zu 6 t un! ‘ “ Wie sehr ähnelt diese Verblendung der des Paulus! Aus dieser Wurzel konnte das Evangelium ni chtspr ossen,dasPaul usv er kündi gt e.Paul us’ Evangelium kommt nicht aus menschlicher Tradition.

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3.

Paulus’ Evangelium kommt nicht aus menschlicher Psychologie. (Vers 15-17)

Das Evangelium, das Paulus predigt, lässt sich aber auch nicht dadurch erklären, dass er ein psychologisches Trauma durchlebt hat. Sozusagen ein Schock, der ihn psychisch innerlich umkrempelte. Die Bekehrung des Paulus lässt sich psychologisch nicht erklären. Paul us’Bekehr ungi stübernatürlichen, göttlichen Ursprungs: GALATER 1,15-17 15

Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; 17 ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich fort nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. 6

Andr easLi ndner ,„ Derdeut sche Papsti n Köln: Eindrücke vom Wel t j ugendt ag“ ,i n:fest und treu 111 (3/05): 15.

17

Paulus spricht hier mit atemberaubenden Worten über seine Bekehrung. Er selbst tritt dabei völlig 18

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in den Hintergrund. Gott handelt. Nicht der Willensentscheid des Paulus ist ausschlaggebend, nicht, dass er sich für ein Leben mit Jesus entschieden hätte. Diese heute so geläufigen arminianisch, humanistisch, psychologisch eingefärbten Phrasen passen nicht hierher, passen nicht zu dem, was Paulus über seine eigene Errettung zu sagen hat.

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JEREMIA 1,5

Ehe ich dich im Mutterschoß bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterleib hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten für die Nationen habe ich dich eingesetzt. Aber auch Johannes’des Täufers: LUKAS 1,15-16 15

GALATER 1,15-16 15

Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate. Der Grund, weshalb sich Paulus bekehrt hat, liegt in Gott selbst, in seiner Erwählung. Paulus steht hier in der Reihe alttestamentlicher Propheten wie Jesaja: JESAJA 49,1

Der HERR hat mich berufen vom Mutterleib an, hat von meiner Mutter Schoß an meinen Namen genannt. Und ganz besonders Jeremia: 19

Denn er wird groß sein vor dem Herrn; weder Wein noch starkes Getränk wird er trinken und schon von Mutterleibe an mit Heiligem Geist erfüllt werden. 16 Und viele der Söhne Israels wird er zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren. Noch nie hat ein Mensch rettenden Glauben empfangen, den Gott nicht schon vor Grundlegung der Welt dazu erwählt hat: EPHESER 1,4 (LÜ 84)

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war. Paulus war von Geburt an –gleich den großen alttestamentlichen Propheten –von Gott zu seinem Dienst als Heidenapostel ausersehen. „ Es kann keinem Zweifel unterliegen,“s agtCal v i n, 20

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

„ daß Gott schon vor der Weltschöpfung beschlossen hat, was er mit einem jeden von uns tun wollte, und daß er in seinem geheimen 7 Ratschluß jedem s ei neRol l ezugewi esenhat . “

sophische Idee von der Erlösung des Menschen, er predigt Christus, den Gekreuzigten, den Erlöser, Gott und Mensch in einer Person, unseren Heiland. Dies ist der Inhalt seiner Predigt, kein menschlicher Wahn, sondern Gottes Wahrheit.

Doch gefiel es Gott, ihn erst zum Dienst zu berufen, nachdem er in religiösem Fanatismus die Gemeinde Jesu bis aufs Blut verfolgt hatte. Vor Damaskus ruft Gott den Mann, den er seit Langem erwählt hatte, zur Buße und zum Dienst als Apostel. Und eben dort, vor Damaskus offenbart Gott Paulus, das Evangelium, das er predigen soll: GALATER 1,15-16 15

Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte… Wassol lPaul usv er kündi gen?„ I hn“ ,d. h.Jesus Chr i st uss el bs tsol lerpr edi gen!Paul us’Ev angelium ist in der Person Jesu Christi selbst zusammengefasst! Paulus predigt nicht nur eine philo7

Calvin 26.

21

1KORINTHER 1,23-24 23

Wir predigen Christus als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit; 24 den Berufenen selbst aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 1KORINTHER 2,2

Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. 2KORINTHER 4,5

Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen. Auch die Galater hatten nichts anderes von Paulus gehört. Paulus erinnert sie daran: GALATER 3,1

O unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde ? 22

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Die Evangeliumsbotschaft des Paulus heißt Jesus Christus. Ohne ihn gibt es kein Heil und keine Erlösung. Dies ist kein menschlicher Wahn, sondern Gottes Wirklichkeit!

bien, d.i. das Nabatäerreich gemacht hat. Die Spekulationen hierüber gehen weit auseinander: Hat er in den Städten Petra und Bostra evangelisiert? Hat er sich zurückgezogen, um sich auf seinen neuen Dienst vorzubereiten? Ist er gar zum Berg Horeb gegangen? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass er keinen Apostel aufsuchte, um sich in seinem Dienst bestätigen zu lassen.

Paulus war allein aus Gnade von Gott erwählt in den Dienst als Apostel berufen worden, um das Evangelium von Jesus Christus zu predigen. Kein Mensch hat ihn berufen, nicht einmal er selbst hat etwas dazu beigetragen. Es war allein Gottes Gnade. So tritt er ohne menschliches Zutun seinen apostolischen Dienst an. GALATER 1,15-17 15

Als es aber dem, der mich von meiner Mutter Leibe an ausgewählt und durch seine Gnade berufen hat, gefiel, 16 seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn unter den Nationen verkündigte, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate; 17 ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging sogleich fort nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück. Die Apostelgeschichte schweigt weitgehend über diese Zeit. Wir wissen nicht, was Paulus in Ara23

Gott hat Paulus erwählt, Gott selbst hat ihn berufen, und Gott selbst hat ihm das Evangelium gegeben, das er den Nationen predigen sollte. „ Sei neapos t ol i scheBer uf ungkonnt enurüber natürlich und souverän sein, völlig unabhängig von menschlichem Zeugnis oder menschlicher Überzeugungs kr af t … Dass Menschen zu Gott kommen lag schon immer an seinem souveränen Will enundsei nerGnade… Kei nMens c hwur dej emals errettet oder in ein leitendes Amt in der Gemeinde berufen, ohne diesen souveränen, 8 v or her best i mmt enWi l l enGot t es . “ 8

“ Hi sapost ol i ccal l i ngcoul donl yhav ebeensuper nat ur alandsover ei gn,compl et el yapar tf r om human t est i monyorper suasi on.… Men’ scomi ngt oGodhasal way sbeenont hebasi sofHi ssov er ei gn wi l landgr ace.… Noper soni ssav edorcal l edt ol eader shi pi nt he church except by such sovereign and predetermined divine wil l . ” (MacArthur 28).

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Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Paul us’Ev angel i um i stkein menschlicher Wahn, es kommt nicht aus menschlicher Psychologie. Paul us’ Ev angel i um i s tGot t esWahr hei t .

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4.

Paulus’ Evangelium kommt nicht von anderen Aposteln. (Vers 18-19)

Diesen Gedanken hat Paulus gerade eben schon angedeutet: GALATER 1,17

Ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren. Unmittelbar nach seiner Bekehrung und Berufung zum Apostel sah Paulus keinen Anlass die anderen Apostel aufzusuchen. Doch einige Zeit später macht er sich auf den Weg, um mit ihnen Kontakt aufzunehmen: GALATER 1,18-19 18

Darauf, nach drei Jahren, ging ich nach Jerusalem hinauf, um Kephas kennen zu lernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Keinen anderen der Apostel aber sah ich außer Jakobus, den Bruder des Herrn. Wenn es irgend einen Menschen gegeben hätte, von dem Paulus sein Evangelium und sein apostolisches Amt hätte empfangen können, dann wa25

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Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

ren dies die Apostel, insbesondere Petrus, der unter ihnen eine führende Stellung hatte.

Berufung zum Dienst eben gerade nicht von Menschen abhängt, sondern von Gott in seiner souveränen Gnade vorgenommen wird.

Doch lässt Paulus hier keinen Zweifel aufkommen. Er begegnet Petrus auf gleicher Augenhöhe und lernt ihn nur für gut zwei Wochen kennen. Sicher haben sie sich über ihren Dienst und vor allem über ihren Herrn Jesus Christus ausgetauscht. Doch nichts liegt diesem Bericht ferner, als in Petrus einen päpstlichen Superapostel zu sehen, von dem Paulus seine Legitimation ableitet. Genau das ist es ja, was Paulus widerlegen will! Und wer genau hinsieht, erkennt auch, dass schon hier die Idee der apostolischen Sukzession, wie sie manche Kirchen für sich in Anspruch nehmen wollen, jede Grundlage entzogen wird. Diese behaupten, dass die Apostel Männer in den Dienst gerufen hätten, die wiederum Männer in den Dienst riefen u.s.w., so dass bis heute eine ununterbrochene Abfolge von Dienern Gottes gibt, die ihre Berufung bis auf die Apostel zurückführen können.

Paulus braucht keine Legitimation durch andere Apostel. Sein Evangelium kommt nicht von anderen Aposteln. Sein Evangelium kommt direkt von Gott. Wie gut, dass Gott auch heute noch Männer in den Dienst beruft, sein Wort klar und lauter zu predigen, das Evangelium von Jesus Christus. Hierzu ist keine apostolische Sukzession nötig, sondern einzig und allein Gottes wirksame Berufung. Möge Gott uns solche Männer erwecken, die auch in unserem Land und hier an unserem Ort Christus predigen.

Abgesehen davon, dass diese Ansicht historisch an vielen Stellen sehr fragwürdig ist, gibt uns Paulus selbst schon ein Beispiel dafür, dass die 27

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Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

5.

Paulus’ Evangelium kommt nicht aus der Gemeinde. (Vers 20-24)

Schließlich empfängt Paulus seine Berufung, sein Evangelium nicht einmal aus den Gemeinden: GALATER 1,20-24 20

Was ich euch aber schreibe – siehe, vor Gott! –, ich lüge nicht. 21 Darauf kam ich in die Gegenden von Syrien und Zilizien. 22 Ich war aber den Gemeinden in Judäa, die in Christus sind, von Angesicht unbekannt. 23 Sie hatten aber nur gehört: Der, der uns einst verfolgte, verkündigt jetzt den Glauben, den er einst zu vernichten suchte; 24 und sie verherrlichten Gott um meinetwillen. Nach seinem Kurzaufenthalt in Jerusalem zieht Paulus sofort weiter in seine alte Heimat nach Tarsus und Antiochia. Die christlichen Gemeinden in Judäa bekommen ihn gar nicht erst zu Gesicht.

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

empfangen und erlernt es nicht in den Gläubigen in den Gemeinden Judäas. Ei nl et zt er Bewei s,das s Paul us’Ev angel i um nicht von Menschen erlernt wurde, und somit kein menschlicher Wahn ist, sondern Gottes Wirklichkeit. Er bekräftigt diese Aussage mit einem Eid. Er ist bereit, für diese Wahrheit vor den Richterstuhl Christi zu treten. Ersagt :„ Ja,esst i mmt ,daf ür verantworte ich mich vor jedem Gericht“ : GALATER 1,11-22 11

Ich tue euch aber kund, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist. 12 Ich habe es nämlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi.

Von Gott zum Apostel berufen zieht Paulus in die Mission. Er hat das Evangelium von Gott selbst

Paulus Evangelium ist kein menschlicher Wahn, sondern Gottes Wirklichkeit. Paulus hat das Evangelium weder aus menschlicher Tradition noch aus psychologischer Manipulation noch von anderen Aposteln noch aus den Gemeinden empfangen.

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Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Galater 1,11-24 — PAULUS’ EVANGELIUM: MENSCHLICHER WAHN ODER GOTTES WIRKLICHKEIT?

Das von ihm verkündete Evangelium ist wahr, nur dieses Evangelium von Jesus Christus kann uns erretten. Alles andere ist nachgemacht oder verfälscht und sollte besser nicht in Umlauf gebracht werden, denn darauf steht Gottes Gerichtsurteil, nicht nur zwei Jahre Freiheitsstrafe, sondern: Anathema –der sein verflucht!

Oder beruht dein Glaube darauf, dass du bestimmte Männer oder Frauen Gottes als nachahmenswert empfindest oder dich die christliche Frömmigkeit besonders anzieht?

Nur dieses Evangelium, das Paulus verkündigt, ist echt, kein menschlicher Wahn, sondern Gottes Wirklichkeit. Fragen wir uns zum Schluss: Glaubst du, glaube ich an dieses Evangelium, an Jesus Christus selbst? Oder beruht mein Glaube allein auf der Tradition, die ich von meinen Eltern übernommen habe? Oder beruht mein Glaube allein auf meiner Einbildung? Ist mein Glaube selbst gemacht, von dem unser Herr im Gleichnis vom Sämann sagt: LUKAS 8,13

Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.

Ist mein Glaube nur menschlicher Wahn oder Gottes Wirklichkeit? Wenn dein Glaube auf irgend etwas anderem ruht als allein auf Jesus Christus, dem gekreuzigten und auferstandenen Herrn, dann ist dein Glaube menschlicher Wahn und nicht Gottes Wirklichkeit. Jesus Christus selbst ist das Evangelium, das Paulus verkündigt. In ihm allein begegnet uns Gottes Heilswirklichkeit. Jede Verfälschung ist ein gefährlicher Irrtum, der letztlich ins Verderben führt. Möge Gott uns Gnade geben, dass wir bei dem echten, reinen und unverfälschten Evangelium bleiben und uns von nichts anderem blenden lassen. Möge Gott uns bewahren vor menschlichem Wahn und jeden von uns die Wirklichkeit seines Evangeliums, die rettende Macht Jesu Christi wirksam erfahren lassen. AMEN

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