Mythologie LEXIKA 07-1-210

Gründliches mythologisches Lexikon [Elektronische Ressource] / Benjamin Hederich. - Neusatz und Faksimile der Ausg. Leipzig 1770. - Berlin : Directmedia, 2006. - 1 CD-ROM in Behältnis ; 19 cm. - (Digitale Bibliothek ; 135). - ISBN 389853-535-5 : EUR 30.00 [8896]

„Die Antike, die unsere Grundlagen gesetzt hat, ist immer wieder wiederentdeckt worden. Sie ist die Wiederentdeckungskultur schlechthin“, konstatiert Michael Krüger anläßlich der Neuübersetzung von Homers Ilias durch Raoul Schrott.1 Nicht das Faktum der Homer-Übersetzung in ein (nach Meinung des Rezensenten) ungeeignetes Neudeutsch bringt diesen Satz in Zusammenhang mit der elektronischen Reinkarnation eines über ein Vierteljahrtausend alten Lexikons, vielmehr die Tatsache, daß die modernistische Übersetzung sofort eine lebendige Diskussion auslöste, in der der dreiste Übersetzer sich seiner Haut zu wehren hatte (und dies mit ebensoviel Gemütlichkeit wie Gedankenschärfe absolvierte). Einerseits, wie das Beispiel zeigt, immer noch und weiterhin ein allgemeines Interesse an der Antike; andererseits die fortdauernde und wachsende Beschäftigung von immer mehr Menschen mit Mythologie, Okkultismus, Esoterik. Unser Reprint markiert die Schnittstelle beider Entwicklungslinien. Er ergänzt modernere Kompilationen, beispielsweise die Handbücher von Bellinger (1999) und Holzapfel (1993).2 Als Taschenbuch ist Herbert Hungers Lexikon der griechischen und römischen Mythologie greifbar.3 Vollmers Wörterbuch der Mythologie (1874) und der Katechismus der Mythologie von Ernst Kroker (1891) liegen als Reprint vor.4 Heißt die Wieder1

An die Akzente-Leser / Michael Krüger. // In: Akzente. - 54 (2007),Febr., S. 1. Knaurs Lexikon der Mythologie / Gerhard J. Bellinger. - München. - 1999. Lexikon der abendländischen Mythologie / Otto Holzapfel. - Freiburg. - 1993. 3 Lexikon der griechischen und römischen Mythologie : mit Hinweisen auf das Fortwirken antiker Stoffe und Motive in der bildenden Kunst, Literatur und Musik des Abendlandes bis zur Gegenwart / von Herbert Hunger. - 8., erw. Aufl. - Wien : Hollinek, 1988. - XI, 557 S. ; 21 cm. - ISBN 3-85119-230-3 : öS 580.00, DM 75.00 [1103]. - Rez.: ABUN in ZfBB 37 (1990),3, S. 258 - 260. - Benutzt wurde die Taschenbuchausgabe (rororo ; 6178) von 1981. 4 Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker / neu bearb. von W. Binder. Mit einer Einl. in die mythologische Wissenschaft von Johannes Minckwitz. - 3. Aufl. - Stuttgart. - 1874. - Reprint. - Leipzig. - 1978. - Wörterbuch der Mythologie [Elektronische Ressource] : Wilhelm Vollmers Wörterbuch der Mythologie aller Völker. - Berlin : Directmedia Publ., 2004. - 1 CD-ROM. - (Digitale Bibliothek ; 17). - ISBN 3-89853-417-0 : EUR 30.00. Katechismus der Mythologie / Ernst Kroker. - Leipzig. - 1891. - Reprint. - Leipzig. - 1980.

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erweckung eines weiteren Wörterbuchs dieser Kategorie nicht Eulen nach Athen tragen? Der Gelehrtenfleiß Benjamin Hederichs (1675 - 1748), des zu Lebzeiten über die deutschen Grenzen hinaus berühmten Rektors der Schule im sächsischen Großenhain, forderte noch die Bewunderung der Allgemeinen deutschen Biographie heraus.5 Seine zahlreichen Veröffentlichungen umfassen unter anderem Einleitungen zu den historischen, philosophischen und mathematischen Wissenschaften, alle drei in mehreren Auflagen und für den Schulunterricht bestimmt; umfangreiche griechische und lateinische Lexika; ein mehr als 3000 Spalten umfassendes Sachlexikon der Antike, nach damaligem Sprachgebrauch Gründliches Antiquitäten-Lexicon genannt (zuerst Leipzig 1743, Reprint Graz 1972); und, als Gegenstück dazu, unser Gründliches mythologisches Lexikon (zuerst Leipzig 1724). Diese als Standardwerke geltenden Wörter- und Handbücher wurden sämtlich mehrfach aufgelegt und umgearbeitet, das mythologische Lexikon schließlich fast vollständig in das Zedlersche Universal-Lexicon (1732 - 1754) übernommen, wenn auch mit leicht variiertem Wortlaut.6 Unsere CD-ROM geht, wie auch der technisch vorzügliche Reprint der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft von 1967, auf die von Johann Joachim Schwabe, „der Universitätsbibliothek zu Leipzig Aufseher“, veranstaltete zweite Ausgabe 1770 zurück, „zu besserm Verständnisse der schönen Künste und Wissenschaften nicht nur für Studierende, sondern auch viele Künstler und Liebhaber der alten Kunstwerke, sorgfältigst durchgesehen, ansehnlich vermehret und verbessert“. Schwabe hat Hederichs 1724 unterzeichnete Vorrede beigefügt und unterrichtet den Leser in einer Einführung über die am Ursprungstext vorgenommenen Änderungen. Viel Vergnügen scheint ihm die Herausgabe allerdings nicht bereitet zu haben. Sein Augenmerk bei diesem Buch sei gewesen, „dessen guten Beyfall, wenn es mir möglich wäre, noch etwas mehr zu befördern und ein wenig zu vergrößern.“ Aber „zehnmal lieber will ich etwas eigenes nach meinem Sinne ausarbeiten, als eines andern Ausarbeitung durchmustern, säubern und nach meiner Vorstellung bessern und vollkommener machen“ (S. IV). Der aufmerksame Leser kennt den Ton: er ist schon bei Schwabes Lehrer Gottsched zu hören und kennzeichnet den frühaufklärerischen Ansatz. Das hat, bis hin zu Goethe (in Gesprächen 1795, in Tagebüchern 1818), den Hederich in der Schwabeschen Version so anziehend gemacht. Die antiken Autoren werden nun hinterfragt, die überlieferten Interpretationen und Erklärungen freundlich aber bestimmt der menschlichen Urteilskraft unterzogen. Die von Schwabe im Vorwort zur zweiten Ausgabe mitgeteilten Änderungen gegenüber der ersten geben Anhaltspunkte zum zeitgenössischen Stellenwert unseres Lexikons. Schwabe ist dabei vorsichtig vorgegangen, denn „eines einzelnen Mannes Geschmack … sollte man niemals zu einer Regel des Allgemeinen machen wollen“ (S. V). Er hat die oftmals barocken Namenserklärungen seines Vorgängers beibehalten, allerdings eher wegen 5

Heinrich Kämmel in ADB Bd. 11, S. 221 - 222. http://mdz.bib-bvb.de/digbib/lexika/adb 6 www.zedler-lexikon.de

ihres Unterhaltungswertes: Wenn die antiken Autoren es nicht für verwerflich hielten, „in ihren ernsthaften Werken zuweilen dem Witze nachzuhängen und zu spielen; warum sollte es tadelhaft sein, ihre Spielereyen anzuführen und andern bekannt zu machen?“ (S. V) Auch sind die „physischen und moralischen [scil.: die allegorischen] Deutungen der Fabeln“ nicht ausgemerzt worden. Es bestehe die Möglichkeit, daß „die Alten etwas dergleichen darunter verhüllet hätten“ – wozu Schwabe die Autorität Christian Daniel Morhofs und Baco von Verulams heranzieht, und der heutige Leser wird kaum mehr herausfinden, ob er sich ein Augenzwinkern dazudenken darf. „Ich habe diese Deutungen also in ihrem Werthe oder Unwerthe beruhen lassen; und ob mir gleich zu Zeiten die Lust angekommen, … noch eine andere beyzufügen, die mir von freyen Stücken, ohne großes Nachsinnen, eingefallen und ganz natürlich vorkam, so habe ich mich dessen dennoch enthalten“ (S. VI). Hält sich Schwabe in diesen Punkten einigermaßen an seinen Vorredner, so geht er an dritter Stelle wesentlich über ihn hinaus, und zwar bei der bildlichen Darstellung mythologischer Gestalten. Der Hederich hat, auch in der Schwabeschen Bearbeitung, keine Abbildungen. Der Bearbeiter hatte geplant, dem Text entsprechende Beschreibungen aus der Literatur älterer und neuerer Zeit einzufügen, mußte aber davon absehen, weil „dieses das Werk gar zu weitläuftig machen würde“ (S. VI). Dennoch finden sich reichlich Hinweise auf Kunstwerke zur Visualisierung der in Frage stehenden Wesenheiten. „Da auch … die ganze Mythologie eigentlich ein Land dichterischer Ideen ist, und auch der Künstler, wenn er sie bildet, ein Dichter wird: so habe ich mich nicht bloß mit Anzeige Einer Vorstellung begnüget, sondern verschiedene angeführet, wenn ich solche gefunden habe.“ (S. VI) Das klingt wie eine Vorahnung des Goetheschen Dictums „Die griechische Mythologie, sonst ein Wirrwarr, ist nur als Entwickelung der möglichen Kunstmotive, die in einem Gegenstande lagen, anzusehen.“7 Selbstverständlich gibt es reichlich sachliche Berichtigungen, Umstellungen und Ergänzungen. Schwabe läßt hier auf vorgeblich naive Weise seinen Witz spielen; er war nicht zufällig mit dem Satiriker Rabener befreundet. So fügt er den Artikel Appiades Deae ein und stellt drei Erklärungen unverbunden nebeneinander – die „Göttinnen der Via Appia“ waren danach entweder Venus, Pallas, Pax, Concordia und Vesta, die ihre Tempel an der Via Appia hatten; oder aber die diesen Verkehrsweg belebenden leichten Mädchen (Schwabe drückt sich hier kräftiger aus). Aber es könnten, meint er, letzten Endes auch die Nymphen gewesen sein, deren Bildsäulen in der Nähe standen (Sp. 348). Seine Quellen sind der apostolische Protonotar Lilius Gregorius Gyraldus (†1552), ein Sprachlehrer mit Namen Rhodiginus (†1520) und ein Kommentar des Heinsius (†1681) zur Ars amandi des 7

Anfang August 1809 zu Riemer: Briefe von und an Goethe. Desgleichen Aphorismen und Brocardica / hrsg. von F. W. Riemer. - Leipzig. - 1846, S. 287. - Zit. nach Johann Wolfgang Goethe, Briefe - Tagebücher - Gespräche [Elektronische Ressource]. - Berlin : Directmedia Publishing, 2004. - 1 CD-ROM. - (Digitale Bibliothek ; 10). - ISBN 3-89853-410-3, hier S. 28798.

Ovid. Der Leser mag entscheiden, welche der Begriffsbestimmungen ihm zutreffend scheint, oder ob sie gar sämtlich stichhaltig sein könnten. Oder, wie Benjamin Hederich sich zu Ende seiner eigenen Vorrede äußert: „Maßen, daß nichts ungewissers, als die Mythologie sey, schon auch die alten Autores hin und wieder angemerket haben, und, da oft auch in diesem Lexico von einer Sache sechs bis sieben Meynungen beygebracht werden, kann es gar wohl geschehen, daß sich auch noch die achte und neunte findet.“ Stilistisch war eine Überarbeitung nicht zu umgehen. „Hederich hatte mannichmal die Laune, scherzen zu wollen, wozu die mythologischen Geschichten vielen Anlaß geben. Er that es aber gemeiniglich in einer Sprache, die etwas in das Pöbelhafte fiel. Dieß dünkte mich unanständig für einen Lehrer zu seyn, und ich wollte ihn lieber auch bey lustigen Sachen durchaus ernsthaft sehen“ (X). Schwabe hat ferner die Quellenzitate überprüft und korrigiert. Aber „es würde selbst einem Argus nicht möglich seyn, jeden Fehler zu verhüten, der im Schreiben, Setzen und Ändern begangen werden kann“ (VIII). Das Verzeichnis der in diesem Buche angeführten Schriftsteller, nebst Anzeige ihrer gebrauchten Schriften und deren Ausgaben umfaßt 39 Seiten und 613 Eintragungen einschließlich der Verweisungen, unter ihnen eine reichliche Anzahl besonders gekennzeichneter verlorengegangener antiker Autoren, die wie üblich lediglich aus zweiter Hand zitiert werden. Vom Zedler, in den der Hederich integriert wurde, („trotz seines Alters noch brauchbar“: so der Totok-Weitzel), haben wir einen Reprint (Graz 1961 1964); vom Hederich selbst nicht minder (Darmstadt 1967).8 Der Zedler ist außerdem im Internet abrufbar (auf dem PC des Rez. war die angekündigte PDF-Fassung allerdings nicht benutzbar – Recherche am 26.02.07). Im übrigen handelt es sich bei dem anzuzeigenden Titel um eine CD-ROM der Digitalen Bibliothek, und da liegt der Unterschied. Sie hat nicht unbeträchtliche Vorteile gegenüber dem Reprint: Die Übertragung von Fraktur nach Antiqua, für jüngere Leser eine conditio sine qua non; Volltextsuche, zusätzliche Register, dazu ein vollständiges (Fraktur-)Faksimile des Originals. Die Digitale Bibliothek hat inzwischen ihren festen Platz in der Büchersammlung jedes wissenschaftlich Arbeitenden. Funktion und Handhabung der Software müssen in unserem Kontext nicht mehr erläutert werden; wer nicht ständig mit ihr umgeht, wird die wenigen Minuten zur Lektüre der beigefügten Einführung in die Software gewinnbringend angelegt finden. Ein beliebiges Beispiel für den Nutzen der Volltextrecherche. Wir wählen die Medusa, eine der drei Gorgonen aus der Familie des Phorcys, deren weiblicher Faszination Neptun nicht widerstehen konnte. „Da er seine Händel in dem Tempel der Minerva mit ihr hatte, so verdroß solches diese Göttin dermaßen, daß sie der Medusa schöne Haare in häßliche Schlangen verwandelte, und dabey machte, daß, wer sie ansah, sogleich in einen Stein verwandelt wurde“ (Sp. 1548). Hederich widmet ihr unter dem Stichwort 8

Handbuch der bibliographischen Nachschlagewerke / hrsg. von Wilhelm Totok, Karl-Heinz Weimann und Rolf Weitzel. - 4., erw., völlig neu bearb. Aufl. Frankfurt am Main : Klostermann, 1972, S. 142.

MEDVSA drei Spalten (Sp. 1548 - 1551), das entspricht vier Bildschirmseiten (5357 - 5361). Die Volltextsuche ergibt 58 Eintragungen für den Suchbegriff med?sa. Sie liefern reichhaltiges Zusatzmaterial zum Schicksal der tödlichen Schönheit und geben auch detaillierte Auskunft darüber, wen ihr Anblick versteinerte und unter welchen Umständen. Wir beschränken uns auf zwei Geschichten mit vermutlichen Motiven der Volkserzählung: Minerva trug den Schlangenkopf der toten Medusa auf ihrem Brustpanzer, und Plinius berichtet, „daß die Schlangen eine gehörige Resonanz von sich gaben, wenn vor solcher Bildsäule auf der Cithar gespielet wurde“ (Sp. 1677).9 Nach Appollodor berichtet Hederich die Geschichte der Sterope, „welcher Herkules ein ehernes Haar von der Medusa Kopfe, den die Pallas hatte, gab, mit der Bedeutung, daß, wenn sich ein Feind vor ihres Vaters Residenzstadt, Tegea, sehen liesse, sie solches Haar nur von der Mauer dem Feinde entgegen halten solle, ohne daß er sie sehe, so würde er wieder von solcher abziehen müssen“ (Sp. 2261). Nicht in jedem Fall wird der Leser über die einfache Namenserläuterung hinaus belehrt, zum Exempel in dem schönen Artikel , , eine Benennung geABARBALAEAE, arum, Gr. wisser Nymphen,   von

 denen aber weiter nichts zu melden steht. Hesych. in , Conf. Gyrald. Syntagm. V. p. 179. Die bibliographischen Angaben lassen sich anhand des Verzeichnisses … entschlüsseln als „Hesychivs, von Alexandrien, ein griechischer Sprachlehrer im 3. Jahrh. dessen Lexicon cum notis variorum zu Leyden 1668 in 4 herausgekommen“ und „Gyraldus, Lilius Gregorius, von Ferrara, ein apostolischer Protonotarius, welcher 1552 starb. Seine Schriften hat Joh. Jensius zu Leyden 1696 in 2 Theilen in Fol. zusammen herausgegeben.“ (Text Sp. 3 - 4, Bibliographie S. XXXI). Die 31 genealogischen Tafeln des Anhangs, die eine Übersicht über die verwandtschaftlichen Verhältnisse der mythologischen Gestalten ermöglichen sollen, lassen sich auf dem Bildschirm nur ausschnittweise betrachten. Sie werden von der Software wie normale Abbildungen behandelt und stark verkleinert, wenn man sie auf Bildschirmgröße zusammendrängt. Ohnehin handelt es sich um eine nachträglich vorgenommene systematische Vereinheitlichung der antiken Götter- und Dämonenwelt, die der lokalen und chronologischen Vielfalt und dem Fluß der mythologischen Erzählungen widerstrebt. Das ausschließlich philologische Interesse zudem, das Hederich bei den Zeitgenossen für seinen Text voraussetzen konnte, ist knapp dreihundert Jahre später einer allgemeineren Aufmerksamkeit gewichen, die mehr auf die Erzählung als auf sprachliche Feinheiten achtet. Was Goethe im Gespräch mit Riemer auf Euripides münzt, gilt gewiß nicht minder für den begeisterten Philologen Hederich: „Auf den griechischen Localitäten und auf deren uralter mythologischer Legenden-Masse schifft und schwimmt er wie eine Stückkugel auf einer Quecksilber-See und kann nicht untertauchen wenn er auch wollte. Alles ist ihm zur Hand: Stoff, Gehalt, Be9

Die Geschichten folgen der Darstellung Hederichs. Auf sachliche Abweichungen gegenüber moderneren Lexika wird nicht Bezug genommen.

züge, Verhältnisse; er darf nur zugreifen, um seine Gegenstände und Personen in dem einfachsten Decurs vorzuführen oder die verwickelsten Verschränkungen noch mehr zu verwirren, dann zuletzt, nach Maaßgabe, aber doch durchaus zu unsrer Befriedigung, den Knoten entweder aufzulösen oder zu zerhauen.“10 Alles in allem: Ein Lexikon antiker Mythologie, das weder der philologischen Scholastik des siebzehnten noch der pompösen Stoffhuberei des neunzehnten Jahrhunderts verfallen ist, mit (vielleicht bloß für uns Heutige!) nicht selten überraschenden Einsichten und Ausblicken.11 Willi Höfig QUELLE Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft http://www.bsz-bw.de/ifb

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Goethe an C. F. Zelter, Weimar, 23. November 1831. // In: Goethes Werke [Weimarer Ausgabe], IV. Abt., 49. Bd. Briefe Juli 1831 – März 1832, S. 146 - 147. 11 Eine gekürzte und veränderte Fassung dieser Rezension erscheint auch in der Zeitschrift Fabula.