Online-Gewerbedienst. Projektskizze (Stand Mai 2013)

E-Government-Plattform 2.0 / Online-Gewerbedienst Projektskizze (Stand Mai 2013) Inhaltsverzeichnis 1. Welche Ziele verfolgt der Freistaat mit diese...
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E-Government-Plattform 2.0 / Online-Gewerbedienst Projektskizze (Stand Mai 2013)

Inhaltsverzeichnis 1. Welche Ziele verfolgt der Freistaat mit diesem Vorhaben? ................................................. 2  2. Welche Maßnahmen umfasst der Online-Gewerbedienst und wie soll der Dienst eingeführt werden? .................................................................................................................... 4  3. Was sind die Vorteile für die Beteiligten? ....................................................................... 6  3.1. Vorteile für die Verwaltung .................................................................................... 6  3.2. Vorteile für die Weiterleitungsempfänger .................................................................. 7  3.3. Vorteile für die Wirtschaft ..................................................................................... 7  3.4. Einsparpotenziale ............................................................................................... 8  4. Wie läuft der One-Stop-Government-Prozess mit allen Beteiligten ab?.................................. 9  5. Wer ist bereits am Projekt beteiligt? ............................................................................ 10 

Welche Ziele verfolgt der Freistaat mit diesem Vorhaben?

1. Welche Ziele verfolgt der Freistaat mit diesem Vorhaben? Das Thema Modernisierung der Verwaltung und die Gestaltung von geeigneten Zugangskanälen ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit sowohl des Freistaates als auch der sächsischen Kommunen. Verwaltungsdienstleistungen müssen gerade durch die Kommunen bürgernah bereitgestellt und abgerufen werden können, da dort der Kontakt zu den „Verwaltungskunden“, d.h. den Bürgern und Unternehmen, am größten ist. Mit einer optimalen Ausgestaltung von internen Verwaltungsprozessen bei einer gleichzeitigen Bereitstellung von geeigneten Zugangskanälen zur Verwaltung soll den heutigen Anforderungen an eine moderne Verwaltung entsprochen werden. Als eine der Maßnahmen zur Modernisierung der IT von Freistaat und Kommunen soll auf der modernisierten E-Government-Plattform des Freistaates ein behördenübergreifender Online-Dienst für Gewerbeanzeigen aufgesetzt werden. Ein Online-Dienst für Gewerbeanzeigen wurde von Vertretern der kommunalen und staatlichen Seite einvernehmlich als erstes umzusetzendes One-Stop-Government-Verfahren vorgeschlagen. Bei diesem Massenverfahren sind durch eine vollständig elektronische und medienbruchfreie Abwicklung sehr hohe Optimierungspotenziale realisierbar. Eine erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für ein landesweites Ausrollen des Dienstes geht von Einsparungen in Höhe von bis zu 1,23 Mio. EUR1 jährlich für Verwaltung, Wirtschaft und Weiterleitungsempfänger aus.1 Insbesondere in den alten Bundesländern sind bereits ähnliche Online-Dienste im Einsatz. Diese reichen aber bei Weitem nicht an den breiten Leistungsumfang des vom Freistaat Sachsen konzipierten Verfahrens heran. Durch die Umsetzung des Verfahrens zusammen mit den Kommunen möchte der Freistaat seine Vorreiterrolle bei der innovativen Umsetzung von medienbruchfreien Prozessen zwischen Wirtschaft und Verwaltung festigen.

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Die Berechnung erfolgte unter der Annahme eines landesweiten Ausrollens des Dienstes und einer Onlinenutzung von 20 % bei Gewerbean-

zeigen und 30 % bei Gewerbeauskünften.

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Welche Ziele verfolgt der Freistaat mit diesem Vorhaben? Die Realisierung des Online-Dienstes für Gewerbeanzeigen trägt nicht zuletzt dem expliziten Wunsch der Kommunen Rechnung, die elektronische Verarbeitung flächendeckend bei allen sächsischen Kommunen sicherzustellen sowie den Datenaustausch von Gewerbedaten zwischen Kommunen und Landkreisen mit einem einheitlichen Datensatz medienbruchfrei zu gestalten.

Abbildung 1: Vision der Startseite des Online-Gewerbedienstes. Das Portal wird in der Realisierungsphase mit allen hier dargestellten Funktionalitäten an die Internetgestaltungsvorgaben des Freistaates Sachsen angepasst.

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Welche Maßnahmen umfasst der Online-Gewerbedienst und wie soll der Dienst eingeführt werden?

2. Welche Maßnahmen umfasst der Online-Gewerbedienst und wie soll der Dienst eingeführt werden? Um alle Synergien und Effizienzgewinne realisieren zu können, ist ein landesweites Ausrollen und damit eine mögliche Nutzung des Online-Gewerbedienstes in ganz Sachsen geplant. Da das Gesamtvorhaben sehr komplex ist, erfolgt das weitere Vorgehen in nachfolgend beschriebenen Stufen. Perspektivisch ist eine dritte Ausbaustufe möglich: Eine Serviceplattform, über die Online-Registerauskünfte, weitergehende Self-Services, die Beantragung einer Handwerkskarte und andere Angebote möglich wären.

Ausbaustufe Antragsplattform Elektronische OnlineAnzeige

Verteilerplattform Elektronische Verteilung der Gewerbedaten an die Weiterleitungsempfänger

Einführungsjahr 2013

2014

Maßnahmen ▌

Vollständig elektronische Einreichung von Gewerbeanzeigen



Vollständig elektronische Zahlungsabwicklung



Vollständig elektronische Zustellung des Bescheides



Zentraler Telefon- und Online-Support



Dialoggestützte Nutzerführung



Anbindung der Gewerbeämter in einer von drei Nutzungsvarianten (integrative Nutzung über kommunale IT-Verfahren, direkte oder indirekte Nutzung)



Medienbruchfreie Weiterleitung der Gewerbeanzeigen an alle Weiterleitungsempfänger (inkl. Landratsämter)



Integration der kommunalen Fachverfahren über standardisierte Schnittstellen



Zentrale Vergabe des Wirtschaftszweigschlüssels

Der Freistaat plant den Online-Dienst im Jahr 2013 zur Verfügung zu stellen. In einem parallelen kommunalen Einführungsprojekt plant die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) gemeinsam mit Pilotkommunen den Anschluss der in Sachsen eingesetzten kommunalen IT-Verfahren (Gewerbefachverfahren, Dokumentenmanagementsysteme, Middleware usw.) an den Online-Dienst zu realisieren. In den Pilotkommunen soll die medienbruchfreie Abwicklung von Gewerbeanzeigen dann bereits Realität werden.

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Welche Maßnahmen umfasst der Online-Gewerbedienst und wie soll der Dienst eingeführt werden?

Stufenplanung

2013

2014

2015

Antragsplattform (Online-Anzeige und -Bearbeitung von Gewerbeanzeigen) Ausgewählte Pilotkommunen

Alle anderen Städte und Kommunen des Freistaates

Verteilerplattform (Medienbruchfreie Weiterleitung der Anzeigen) Alle Städte, Kommunen und LKR des Freistaates Ca. 350 Gewerbeämter 10 Landratsämter Ca. 75 WLE

Abbildung 2: Stufenplanung für die Realisierung

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Was sind die Vorteile für die Beteiligten?

3. Was sind die Vorteile für die Beteiligten? Durch den Einsatz des Online-Dienstes lassen sich zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten realisieren.

3.1. Vorteile für die Verwaltung Ausbaustufe Antragsplattform Elektronische OnlineAnzeige

Einführungsjahr 2013

Maßnahmen ▌ Entlastung von Beratungsgesprächen vor Ort ▌ Vermeidung von Doppelerfassungen ▌ Vermeidung von fehlerhaften Erfassungen ▌ Sichere Kommunikation mit den Gewerbetreibenden über De-Mail ▌ Online Anzeigenbearbeitung für Kommunen ohne Fachverfahren ▌ Technische Basis für weitere OnlineAntragsverfahren ▌ Imageverbesserung für die Kommune durch moderne Kommunikation über das Internet ▌ Online-Erfassung durch Behörden ohne Fachverfahren möglich

Verteilerplattform Elektronische Verteilung der Gewerbedaten an die Weiterleitungsempfänger

2014

▌ Reduzierung der Porto- und Sachkosten durch medienbruchfreie Weiterleitung ▌ Entlastung bei der Vergabe des Wirtschaftszweigschlüssels

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Was sind die Vorteile für die Beteiligten?

3.2. Vorteile für die Weiterleitungsempfänger Ausbaustufe

Einführungsjahr

Maßnahmen

Antragsplattform Elektronische OnlineAnzeige

2013

▌ Entlastung von Beratungsgesprächen bei den Kammern

Verteilerplattform Elektronische Verteilung der Gewerbedaten an die Weiterleitungsempfänger

2014

▌ Keine Zustellung per Papier ▌ Vermeidung von Doppelerfassungen und fehlerhafter Erfassung der Anzeigen (bei Nutzung der Standardschnittstelle) ▌ Sortierung der Gewerbeanzeigen bei Kammern entfällt

3.3. Vorteile für die Wirtschaft Ausbaustufe Antragsplattform Elektronische OnlineAnzeige

Einführungsjahr 2013

Maßnahmen ▌ Reduzierung der Warte- und Wegezeiten ▌ Zeit- und ortsunabhängige Antragstellung ▌ Durchgängige Online-Antragstellung ▌ Online-Bezahlung sowie OnlineBescheidzustellung ▌ Online-Kommunikation mit der zuständigen Behörde über ein Fallpostfach ▌ Anreize durch Verwendung gängiger Internetparadigmen ▌ Zukünftig sicherer Zugang per neuem Personalausweis und De-Mail

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Was sind die Vorteile für die Beteiligten?

3.4. Einsparpotenziale Durch den Einsatz des Online-Dienstes lassen sich zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten realisieren. Wie groß dabei die Einsparungen pro Fall jeweils für Verwaltung, Wirtschaft und Weiterleitungsempfänger konkret sein können, ist in der anschließenden Abbildung aufgeführt.

Verwaltung Online-Registerauskunft

Entlastung von Behörden bei Auskünften zu Unternehmen

Automatische Abmeldung

Entlastung der Behörden von Routinearbeit

Online-Antragsstellung

Vermeidung von Medienbrüchen

Wirtschaft

Weiterleitungsempfänger

Reduzierung von Wege- und Wartezeiten

Reduzierung von Beratungsleistung vor Ort Medienbruchfreie Verteilung

Vermeidung von Medienbrüchen

Zentrale Vergabe des Wirtschaftszweigschlüssels

Vermeidung von Medienbrüchen

Entlastung beim Sortieren

Abbildung 3: Einsparpotenziale2

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Die Datenbasis für die Einsparungen wurde dem Projektbericht des BMWi „Erfüllungsaufwand im Zusammenhang mit der Übermittlung der

Gewerbeanzeige 2011“ entnommen. Die Berechnung erfolgte unter der Annahme eines landesweiten Ausrollens des Dienstes und einer Onlinenutzung im Jahre 2016 von 20 % bei Gewerbeanzeigen und 30 % bei Gewerbeauskünften.

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Wie läuft der One-Stop-Government-Prozess mit allen Beteiligten ab?

4. Wie läuft der One-StopGovernment-Prozess mit allen Beteiligten ab? Die Realisierung des Online-Dienstes für Gewerbeanzeigen zielt auf die Etablierung einer durchgängigen medienbruchfreien Prozesskette zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Weiterleitungsempfänger ab. Insgesamt können im vorliegenden Prozess sechs Kernaktivitäten identifiziert werden.

1. Anzeigedaten  eingeben

2. Bezahlung  vornehmen

3. Anzeigedaten  prüfen

Wirtschaft

4. Bescheinigung  versenden

Verwaltung

5. Gewerbedaten  weiterleiten

6. Gewerbedaten  weiterver‐ arbeiten

Weiterleitungs‐ empfänger

Abbildung 4: Aktivitäten der Prozessbeteiligten

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Wer ist bereits am Projekt beteiligt?

5. Wer ist bereits am Projekt beteiligt? Am Projekt „Online Gewerbedienst“ beteiligen sich derzeit aktuell bereits zahlreiche sächsische Kommunen, Behörden der Sächsischen Staatsverwaltung, aber auch Weiterleitungsempfänger: ▌ Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Europa (Projektleitung) ▌ Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr ▌ Einheitlicher Ansprechpartner ▌ SAKD ▌ Sächsischer Städte- und Gemeindetag e.V. ▌ Sächsischer Landkreistag e. V. ▌ Stadt Dresden ▌ Vogtlandkreis ▌ Landkreis Nordsachsen ▌ IHK Chemnitz ▌ HWK Dresden, Chemnitz und Leipzig ▌ Statistisches Landesamt ▌ Sächsischer Datenschutzbeauftragter

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