Nr. 5

MFGBND 2/2011

18. Dezember 2012

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt Mr. Dynamit

MFGBND 7/2014

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt Mr. Dynamit

Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“

Im Auftrag des Bundesnachrichtendienstes



Nr. 7

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt Mr. Dynamit

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Inhalt

Seite

Vorwort

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt „Mr. Dynamit“ „Jedenfalls kommt der BND ganz groß heraus …“

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1. Ein Kinofilm über den BND 2. Die falsche Adresse: Das Bundesverteidigungsministerium wird eingeschaltet 3. Die Verdienste der deutschen Abwehr oder das Werben um Unterstützung des Auswärtigen Amtes 4. Die Dreharbeiten beginnen, der BND wird informiert 5. „Jedenfalls kommt der BND ganz groß heraus“: Das Interesse des Dienstes an „Mr. Dynamit“ 6. Die Rolle des BND in „Mr. Dynamit“: Übersicht der Dialoge 7. Reaktionen zum Film: Die Rolle des BND wird nicht wahrgenommen 8. Fazit: Der BND kam nicht groß heraus

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Anhang I.

Dokumente Beschreibung der Dokumente II. Faksimiles III. Glossar IV. Personen- und Ortsregister Danksagung Summary

Bildrechte Filmfotos und -plakate: Transit Film München Impressum Foto C.H. Guenter aus „Der Waterloo-Effekt“, Pabel-Verlag, Rastatt, 1987 Titel Mr. Dynamit Roman Pabel-Verlag, Rastatt 1965 Bundesnachrichtendienst Sonstige Abbildungen: BND-Archiv Forschungsund Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ Gardeschützenweg 71-101 Impressum 12203 Berlin Bundesnachrichtendienst Forschungs- undvom Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ Herausgegeben Bundesnachrichtendienst Gardeschützenweg 71-101 Verantwortlicher Herausgeber: Bodo Hechelhammer 12203 Berlin 2. Auflage 2013 Herausgegeben vom Bundesnachrichtendienst Aktualisierte Ausgabe Verantwortlicher Herausgeber: Bodo Hechelhammer Internet: www.bnd.bund.de Internet: www.bnd.bund.de email: [email protected] email: [email protected] ISBN 978-3-943549-07-2 978-3-943549-09-6 MFGBND 7/2014

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt Mr. Dynamit

Vorwort In der vorliegenden Ausgabe der Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ wird nach der Ausgabe von 2012 zur Geschichte der SanktGeorgs-Medaille des Bundesnachrichtendienstes (BND) zum zweiten Mal ein kulturgeschichtliches Thema betrachtet. Nach der Phaleristik wird sich nun der Filmgeschichte genähert. Die Studie behandelt in allgemeiner Form das Genre des Agentenfilms und betrachtet dabei speziell das Interesse des deutschen Auslandsnachrichtendienstes an dem bislang einzigen Kinofilm über einen BND-Agenten in der Hauptrolle aus dem Jahre 1967: „Mister Dynamit – morgen küsst euch der Tod“. Das Genre der Spionagefilme bzw. Agentenfilme gibt es bereits seit der Stummfilmzeit und etablierte sich in den 1930er und 1940er Jahren. Die weltweite Popularität der ersten James Bond Filme bestimmte nicht nur die Vorstellung über den britischen Secret Intelligence Service (SIS) bzw. MI6, sondern prägte generell das öffentliche Bild von einem Geheimdienst in den sechziger Jahren. Die meisten anderen Agentenfilme handelten zu dieser Zeit von der Central Intelligence Agency (CIA) oder anderen amerikanischen Geheimdiensten. Auch das Wirken des sowjetischen In- und Auslandsgeheimdienstes (KGB) oder der Dienste des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR wurde in zeitgenössischen Kinofilmen rezipiert. Und der westdeutsche Auslandsnachrichtendienst? Offenkundig hatten internationale, aber ebenso nationale Produzenten und Drehbuchautoren kein Interesse an Geschichten über Agenten aus Pullach.

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Innerhalb des BND gab es Organisationsbereiche, die sich mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beschäftigten und sehr genau registrierten, was über den BND berichtet wurde. Um möglichst Mitsprache zu erlangen, wurde gezielt der Kontakt zu den Medien oder zu anderen Bereichen mit Öffentlichkeitswirkung gesucht. So interessierte sich der BND zwangsläufig für ein Filmprojekt Mitte der sechziger Jahre, das erstmals nicht der CIA oder anderen Diensten eine Hauptrolle zusprach, sondern diese ein Mitarbeiter der bundesdeutschen Behörde mit Sitz in Pullach verkörperte. Die Studie beschreibt das Interesse des BNDs an dem Kinofilm, skizziert die einzelnen Zeitabläufe von der Produktionsplanung über die Filmproduktion bis zur Filmkritik und beleuchtet die Rolle des BND. Bislang war der Film über den BND nur eingefleischten Cineasten bekannt, zumal er nicht lange im deutschen Kino zu sehen war und nur einmal im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Die umfassende Beschäftigung mit dem Thema führte zu einem interessanten Ergebnis: Der Spielfilm über den BND ist neu aufgelegt worden. Im Dezember 2014 erschien die Kinofassung von „Mr. Dynamit – Morgen küsst euch der Tod“ bei Pidax Film als DVD mit umfangreichem Bonusmaterial. Dr. Bodo Hechelhammer Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“

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Der Bundesnachrichtendienst und das Filmprojekt „Mr. Dynamit“ „Jedenfalls kommt der BND ganz groß heraus …“ 1. Ein Kinofilm über den BND Aus den amerikanischen Armeebeständen verschwindet eine Atombombe. Verantwortlich dafür ist der italienische Unternehmer Bardo Barretti, der damit die Vereinigten Staaten von Amerika zur Zahlung von einer Milliarde Dollar erpressen will. Andernfalls droht er die Bombe über Washington explodieren zu lassen. Das Pentagon und die CIA bitten um Amtshilfe und schalten den Bundesnachrichtendienst (BND) ein, der sich seit geraumer Zeit mit den Machenschaften von Barretti befasst. Der BND betraut seinen besten Mann mit dieser Aufgabe: Bob Urban. Dieses ist die Grundgeschichte des Films „Mr. Dynamit – morgen küsst euch der Tod“, einer deutsch-spanischitalienischen Koproduktion aus dem Jahre 1967.1 Erstmalig und zugleich letztmals spielte hierbei ein BND-Mitarbeiter in einem internationalen Kinofilm die Hauptrolle. Eine bislang singuläre Episode des Agentenfilms. Die Filmvorlage basierte auf einem Roman von Karl-Heinz Günther (1924 - 2005), der ihn unter seinem Pseudonym C. H. Guenter veröffentlichte. „Morgen küsst euch der Tod“ erschien 1965 als Band 212 in der Agentenromanreihe beim Erich Pa1

Vgl. Jan Distelmeyer, Mister Dynamit - Morgen küßt euch der Tod (1967), in: Freddy Bockbein trifft Mister Dynamit, Christoph Fuchs und Michael Tötenberg (Hg.), Hamburg 2007, S. 180 – 186.

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bel Verlag. Der Untertitel des Romans lautete verheißungsvoll: „Ein eiskalter Reißer“. Ein hauptamtlicher BND-Mitarbeiter, Bob Urban, genannt „Mister Dynamit“, war der Titelheld der Taschenbuchserie von Guenter, die von 1965 bis 1992 im Erich Pabel Verlag erschien. Guenter hatte sich bewusst für einen BND-Agenten in seinen deutschen Romanen entschieden,

Abbildung 1: Karl-Heinz Günther

um seinen Helden den weltweiten Einsatz, ein Agieren in fremden Ländern glaubhaft zu ermöglichen.2 Dem Autor war die Diskrepanz zwischen Fiktion in den Romanen und dem Arbeitsalltag beim BND bewusst. In einem Interview sagte er dazu: „Klar bin ich mir darüber, daß beim BND in einem Jahr nicht so viel passiert wie in meinem MD-Roman“.3 Auf die Frage, warum er denn gerade einen Agenten aus Pullach als Held seiner Geschichten auserwählt habe, sagte er: „Warum soll es immer ein CIA-Agent sein? 2

Vgl. Jörg Weigand, Ein Mann wie Dynamit. Die Agentenserie um den BND-Mann Robert Urban, in: Jugend-Medien-Schutz Report 15/2 (1992), S. 48. 3 Wie Anm. 2.

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Der Hauptmarkt für solche Bücher ist in Europa. Nimm einen BND-Agenten, sagte ich mir, obwohl der BND damals auch keinen besseren Ruf hatte, nämlich überhaupt keinen. Über die armen Kerle in Pullach schreibt kein Schwein“.4

Lex Barker (1919 - 1973) ausgewählt, den BND-Mitarbeiter zu verkörpern. Barker hatte 1966 den Bambi als bester ausländischer Schauspieler erhalten.6 Der heute hauptsächlich für seine Tarzan- und KarlMay-Verfilmungen bekannte Schauspieler hat im Laufe Für die Realiseiner Karriere mehrfach Gesierung des heimagenten Filmprojekts zeichnete der gespielt.7 Nedeutsche Filmben Lex Barker erhielten aber produzent, Regisseur, Drehgezielt deutbuchautor und sche Filmstars Schauspieler der sechziger Theo Maria Jahre größere Werner (1925 und kleinere 1989) verantRollen. Wie Abbildung 2: Lex Barker als BND-Mitarbeiter Bob Urban wortlich, der mit zum Beispiel: der Münchner Parnass-Film GmbH vor Eddi Arent (1925 - 2013), Ralf Wolter allem in den 1960er Jahren zahlreiche (*1926) oder Wolfgang Preiss (1910 Agenten- und Abenteuerfilme in die Kinos 2002), die alle BND-Mitarbeiter verkörperbrachte, beispielsweise die „Kommissar X“-Verfilmungen, die ebenfalls aus der 6 Feder C. H. Guenters stammten. Der Film Vgl. dazu allgemein Reiner Boller und Christina wurde von September bis Dezember 1966 Böhme, Lex Barker – Die Biografie, Berlin 2003; Manfred Christ, Von Tarzan bis Old Shatterhand – in Deutschland, Spanien und den USA geLex Barker und seine Filme, Tuningen 1994. 7 dreht.5 Für die Regie und zugleich für das Schon sein vierter Film trug den Titel „Im Geadaptierte Drehbuch war der österreichiheimdienst“ (engl. „Cloak and dagger“, 1946). Barker gab hier das Lichtdouble für Gary Cooper, sche Regisseur Franz Josef Gottlieb (1930 Regie hatte Fritz Lang. 1956 entlarvt Barker in 2006) verantwortlich, der zuvor zahlreiche „Hölle des Dschungels“ (engl. „Jungle Heat“) ein Edgar Wallace- und Karl May-Filme gejapanisches Spionagezentrum auf Hawaii. Ein Jahr später sucht er in „Hinter den Mauern des Kreml“ dreht hatte. Die Hauptrolle des BND-Agenten Bob Urban übernahm aber kein deutscher Schauspieler. Es wurde der in dieser Zeit in Deutschland sehr populäre Amerikaner 4

Martin Compart, From Pullach with love …, in: www.evolver.at/stories/Mister_Dynamit_C_H_Gue nter/, abgerufen am 11. November 2013. 5 Vgl. Distelmeyer, Mister Dynamit (wie Anm. 1), S. 182.

(engl. „The girl in the Kremlin – Is Stalin alive?“) als Geheimagent, gemeinsam mit Zsa Zsa Gabor, Stalins Doppelgänger in Moskau. Laut Filmplakat „the story behind the world’s greatest conspiracy.“ In Deutschland kam der Film erst gar nicht ins Kino. 1961 tauchte Barker dann als FBI-Agent Joe Como in „Im Stahlnetz des Dr. Mabuse“ auf der Leinwand auf. Im gleichen Jahr folgte schon die Fortsetzung mit „Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse“, vgl. Manfred Christ, Von Tarzan bis Old Shatterhand. Lex Barker und seine Filme, Tunningen [o. J.]. Seine letzte Frau Carmen „Tita“ Cervera hatte in „Mr. Dynamit“ eine Nebenrolle.

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ten.8 Auch Joachim Fuchsberger (*1927) hat einen kurzen Cameo-Auftritt als amerikanischer Militärpolizist.9 Mit Blick auf den Erfolg an der Kinokasse sollte durch die Zusammenführung verschiedenster Filmstars und Genrevertreter großes Interesse geweckt werden.10 Das Drehbuch bzw. der Film sind sehr eng an dem Roman angelehnt, Ablauf und Szenen sind fast identisch mit der Vorlage. Allein das dramatische Ende weicht davon ab.11 Erst ab Seite 53, von 174 Seiten, treten der BND und sein „bester Mann“ Bob Urban in Erscheinung. Auf knapp zwei Seiten werden zunächst idealtypisch die Eigenschaften und Kenntnisse eines bun8

Weitere Schauspieler waren neben Lex Barker Brad Harris, Maria Perschy, Amedeo Nazzari, Eddi Arent, José Suarez, Wolfgang Preiss, Gustavo Rojo, Ralf Wolter, Dieter Eppler, Ulrich Haupt, Raoul Retzer, Werner Fuetterer, Karl Rapp, Siegfried Rauch, Antonio Pica, Pino Mattai, Tita Cervera, Gisela Hahn, Sylvia Solar, Miguel de la Riva, Birgit Adenau, Damaso Muni, Werner Hauff, Luis Induni, Charles Fawcett, Gerald Landry, Carl Lange, Giancarlo Bastianoni. Blacky Wallace (i.e. Joachim Fuchsberger), Hercules Cortés, Howard Haggan, Francisco Cebrian, Gustovo Re, Wilhelm Cervera, Georges Rigaud, Uta Levka, Joachim Teege, Werner Peters; vgl. Filmkunst Nr. 51, 1968. S. F2. Monthly Film Bulletin, 1969, 36. Jahrgang, Heft 420, S. 59. 9 Joachim Fuchsberger übernahm in dem Film eine kleine Rolle und hatte einen kurzen CameoAuftritt. Da Fuchsberger unmittelbar neben den Bavaria-Filmstudios wohnte, fragte ihn der mit ihm befreundete Regisseur Gottlieb kurzerhand, ob er mal kurz in die Studios kommen und eine Filmszene abdrehen könnte. Ohne Kenntnis des Drehbuchs und ohne Gage spielte er mit, nur als Freundschaftsdienst und weil er Spaß an dem Film hatte. Zeitzeugengespräch Bodo Hechelhammer mit Joachim Fuchsberger am 19. August 2013; vgl. Christos Tses, Der Hexer, der Zinker und andere Mörder: Hinter den Kulissen der Edgar-WallaceFilme, München 2002, S. 210. 10 Vgl. Distelmeyer, Mister Dynamit (wie Anm. 1), S. 183. 11 Auch die erotischen Schilderungen sind im Buch deutlich zurückhaltender als im Film.

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desdeutschen Agenten vorgestellt: Abitur 1950, Ingenieurstudium (Hochfrequenz und Maschinenbau), davon acht Semester an der TH München bzw. Berlin, Dolmetscherexamen in Französisch, Englisch und Spanisch. Neben einer technischen Ausbildung und sprachlichen Fähigkeiten verfügt der BND-Mann auch noch über herausragende sportliche Fähigkeiten: olympiareifer Fünfkämpfer und „Pistolenmeister“. Ergänzt wird das Paket eines Vorzeigeagenten durch eine entsprechende militärische Ausbildung: Pionieroffizier mit diversen Militär-Flugscheinen (bis Düsenjäger), zwei Jahre zur Marine abkommandiert („Patent A5, Steuermann auf großer Fahrt“).12 Der BND-Mitarbeiter mit einem Intelligenzquotienten von 123, verfügt über eine hohe Intelligenz, obgleich er nicht als Superhirn gilt, und durchlief zudem eine Ausbildung beim Bundeskriminalamt. Vom BND, der verkürzt und falsch verstanden als „Abwehr“ bezeichnet wird, ist er schließlich angeworben worden, weil diese „[…] für das heikelste Geschäft die Besten brauchten“.13

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Vgl. C. H. Guenter, Morgen küßt euch der Tod. Ein eiskalter Reißer, Rastatt 1965, S. 54f. Außerdem hat er, so steht es in seiner Hollerith Akte, eine Vorliebe für rothaarige Frauen, „mit einem Stich ins Blonde“, Tolstoi und Flamencomusik. 13 Ebd., S. 54.

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Guenter versucht trotz der sehr idealtypischen Ausgestaltung der Charaktereigenschaften seines Helden, den nachrichtendienstlichen Rahmen des deutschen Auslandsgeheimdienstes so authentisch wie möglich zu gestalten. Er bemühte sich, an der Realität zu bleiben, soweit ihm diese aus Veröffentlichungen bekannt war. So wird Pullach als Ort der BND-Zentrale mehrfach erwähnt und als „[…] bestgesichertes Gelände der Bundesrepublik Deutschland […]“ bezeichnet.14 Der BNDPräsident wird mit Herr General, in Anspielung an den militärischen Dienstgrad Generalmajor a.D. von Reinhard Gehlen (1902 – 1979), angeredet. Zudem spricht der CIA-Direktor bei der ersten Kontaktaufnahme seinen präsidialen Counterpart mit „Doktor“ an, eine weitere Anspielung auf Reinhard Gehlen, der im Dienst tatsächlich den Decknamen (DN) „Dr. Schneider“ trug.15 Auch der CIA-Chef trägt nach dem Vorbild des langjährigen CIADirektors Allen W. Dulles (1893 – 1969), den Vornamen Allen.16 Technische Beschreibungen über Autos, Waffen und Flugzeuge werden mit Fakten scheinbar realistisch beschrieben. Mehrfach wird auf Urbans Dienstnummer („Code“) 18 hingewiesen. Eine Anspielung auf andere Codebezeichnungen von Agenten, analog zur „007“ von James Bond. Jedoch verfügten auch die BND-Mitarbeiter über eine eigene, ihnen allein zugeteilte Nummernfolge. Diese Verwaltungsnummer (V-Nr.) 14

Ebd., S. 55. „Wir stecken da in einer scheußlichen Klemme, Doktor“, ebd., S. 53; Bodo Hechelhammer (Hrsg.), Nachrichtendienstliche Begriffsbestimmungen der „Organisation Gehlen“ und des frühen Bundesnachrichtendienstes (Mitteilungen der Forschungsund Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ 4), Berlin 2012, S. 11. 16 Allen Dulles war Direktor der CIA von 1953 bis 1961. 15

Abbildung 3: Buchcover der Romanvorlage von 1965

war aber keineswegs ein Hinweis auf eine Lizenz zum Töten, sondern eine eindeutige Nummernfolge zum Zwecke der Administration.

2. Die falsche Adresse: Das Bundesverteidigungsministerium wird eingeschaltet In der Romanvorlage von „Mr. Dynamit – morgen küsst euch der Tod“ spielt von behördlicher Seite neben der amerikanischen CIA vor allem der bundesdeutsche BND die zentrale Rolle. Deren Agenten agierten im Verbund mit militärischem Gerät vom U-Boot, Flugzeugträger über Hubschrauber und Kampfflugzeuge. Um die Filmproduktion so realitätsnah wie möglich zu gestalten, beabsichtigte die Münchner Parnass-Film GmbH die entsprechenden Behörden über das FilmvorMFGBND 7/2014

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haben zu informieren und um Unterstützung zu bitten. Ein knappes halbes Jahr vor Beginn der Dreharbeiten und noch bevor ein fertiges Drehbuch zum Film überhaupt vorlag, bemühte sich der Produzent Werner um eine entsprechende Unterstützung des Filmprojektes durch die seiner Meinung nach zuständigen und relevanten bundesdeutschen Behörden. Obwohl der BND in dem Film die Hauptrolle spielte, wurde er zunächst nicht kontaktiert. Dieser sollte in der Reihe der behördlichen Kontaktaufnahmen erst an letzter Stelle angesprochen werden. Offenkundig war man der Ansicht, dass man auch bei einem Film über den BND zunächst das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) der erste Ansprechpartner sei. Im Mai 1966 nahm die Parnass-Film GmbH Kontakt zum BMVg auf und bat um Unterstützung des Projektes, speziell um eine Dreherlaubnis auf einem Truppenübungsplatz. Zudem beabsichtigte man Aufnahmen von deutschem Militärgerät in den Film einzubauen. Der Mitarbeiter der Parnass-Film, Herr Teschauer, telefonierte zunächst mit Oberstleutnant Büchner vom BMVg, stellte das Projekt vor und wollte als ersten konkreten Schritt am 13. Mai 1966 den Roman von H. C. Guenter übermitteln. Neben dem weltweiten Vertrieb der Produktion hob die Parnass-FilmGesellschaft geradezu patriotisch die Einzigartigkeit des Films als Argument hervor. Er sei die einmalige Chance zu einem internationalen Prestigegewinn, da „[…] zum ersten Mal die Geschichte eines deutschen Agenten, und zwar aus dem Bundesnachrichtendienst erzählt [wird], und somit geeignet ist, unter anderem auch unseren MFGBND 7/2014

Beitrag in der NATO [North Atlantic Treaty Organization] wirkungsvoll in das Licht einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken“.17 Zudem werde der BND-Agent durch den populären amerikanischen Schauspieler Lex Barker verkörpert, der, aufgrund seiner Karl-May-Verfilmungen, gewissermaßen schon „eingedeutscht“ sei.18 Interessanterweise glaubte die Filmgesellschaft noch zusätzlich gerade gegenüber dem BMVg damit punkten zu können, dass man durch Starfighter-Aufnahmen, die in dem Film gezeigt werden sollten, auch eine „[…] positive Public Relations […]“ für diesen betreiben könne.19 Gerade der Starfighter war für das Verteidigungsministerium ein äußerst heikler Punkt, stand er doch durch seine häufigen Abstürze seit Jahren öffentlich massiv in der Kritik und speziell zu Beginn des Jahres 1966.20 Am 1. Juni 1966 übersandte die Parnass-Film dem BMVg, der Abteilung S VII/5, drei Exemplare des Romans zum Film, auf dem auch ein StarfighterFlugzeug das Coverbild schmückte.21 In17

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Parnass-Film an das Bundesverteidigungsministerium Abt. S / VII-5 vom 13. Mai 1966. 18 Siehe auch Jan Distelmeyer, „Das war deutsch, wenn ich mich nicht irre“ Mit dem besten Mann vom BND zum Genrekino der 1960er Jahre?, in: Rainer Rother / Julia Pattis (Hg.): Die Lust am Genre. Verbrechergeschichten aus Deutschland, Berlin, 2011, S. 65: "Dem Star sei, heißt es [im Presseheft des Verleihs], »diese Rolle des deutschen AbwehrMannes« auf den Leib geschrieben, und so wirkt der Duktus der PR, »unser strahlender blonder Recke«, beinahe wie ein verunglückter Ariernachweis: »Er könnte vom Typ her sehr gut Deutscher sein: ein Teil seiner Vorfahren kommt aus Dänemark.«" 19 Ebd. 20 Vgl. Spiegeltitelthema „Die Starfighter-Affäre“, in DER SPIEGEL 5 vom 24. Januar 1966. 21 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Parnass-Film an das Bundesverteidigungsministerium Abt. S / VII-5 vom 1. Juni 1966.

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nerhalb des Ministeriums waren in der Zwischenzeit Stellungnahmen zum Filmprojekt eingefordert und dazu das Informations- und Pressezentrum (IPZ) auf der Bonner Hardthöhe eingeschaltet worden.22 Im IPZ las man daraufhin den Roman und kam zu einem eindeutig abschlägigen Urteil. Nach Sichtung der Vorlage wurde dem zuständigen Referat S VII 5 geantwortet, dass aufgrund von „[…] derartig vielen Unrichtigkeiten über die Arbeit des BND […]“ keine Unterstützung durch die Bundeswehr gegeben werden sollte.23 Dennoch war man sich unsicher über den richtigen Umgang mit der Anfrage, zumal die angebotene Möglichkeit, ein positives Bild der Leistungsfähigkeit der Bundeswehr zu vermitteln, vermutlich eine Rolle spielte. Da aus Sicht der Bundeswehr hierbei primär nachrichtendienstliche Belange betroffen waren, schlug der zuständige Hilfsreferent, Oberstleutnant Siegel, vor, zunächst auch das Amt für Sicherheit der Bundeswehr (ASBw), das ab 1984 in Militärischer Abschirmdienst (MAD) umbenannt wurde, um eine Stellungnahme zu bitten und der Parnass-Film zunächst noch keine abschlägige Antwort zu übermitteln. Zudem solle das Drehbuch angefordert werden, da der Roman offenkundig als ungeeignet für eine abschließende Beurteilung gehalten wurde. Auf der Bonner Hardthöhe hatte sich inzwischen eine Idee entwickelt: Wenn dem Bundesminister für Verteidigung Kai-Uwe Hassel (1963 - 1966) ein Mitspracherecht bei der Abfassung des endgültigen Drehbuchs zuerkannt würde, dann wolle man eine Unterstützung durch die Bundeswehr prüfen. Ein vom Verteidi-

gungsministerium inhaltlich mitgestalteter Film über den BND war also zu diesem Zeitpunkt zumindest für diskussionswürdig erachtet worden.

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BND-Archiv, Signatur 150.089, Notizen zum Parnass-Film vom 13. Mai 1966. 23 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben IPZ an S VII 5 vom 6. Juni 1966.

Nun begutachtete das ASBw das angedachte Filmprojekt über den BND. In der Stellungnahme des ASBw, S II 6, vom 16. Juni 1966 wurde daraufhin mitgeteilt, dass die Belange der Bundeswehr nur indirekt und die des ASBw überhaupt nicht berührt würden, sowie dass auch keine der Bundeswehr abträglichen Tendenzen enthalten wären. Da aber die Interessen von CIA und vor allem BND angesprochen würden, sollte der BND nach Fertigstellung des Drehbuchs eingeschaltet werden.24 Daraufhin teilte das BMVg der ParnassFilm am 21. Juni 1966 mit, dass eine endgültige Entscheidung bzgl. der angefragten Unterstützung durch die Bundeswehr erst nach Vorlage des Drehbuchs und erst nach Bewilligung eines Mitspracherechts bei der endgültigen Abfassung durch den Bundesminister erfolgen könne.25 Auch die Einbindung der bei der Bundeswehr gedrehten Filme würde von einer Ansichtsvorführung abhängig sein.

3. Die Verdienste der deutschen Abwehr oder das Werben um Unterstützung des Auswärtigen Amtes Nachdem die Anfrage beim Verteidigungsministerium um Unterstützung bei den Dreharbeiten von militärischen Szenen lief, wandte sich Werner nun auch an BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben S II 6 an S VII 5 vom 16. Juni 1966. 25 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben S VII 5 an die Parnass-Film GmbH vom 21. Juni 1966.

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das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, um diplomatische Unterstützung für den Hauptdrehort Spanien zu erhalten. Er schrieb deshalb am 28. Juni 1966 an den im Bundespresse- und Informationsamt zuständigen Filmreferenten, Kurt Betz. Darin informierte er diesen, dass er ab dem 19. September 1966 einen „[…] modernen Abenteuerfilm […]“ mit Lex Barker in der Hauptrolle und dem Titel „Mr. Dynamit – morgen küsst euch der Tod“ in Spanien zu drehen beginne, der im Januar 1967 im Verleih der NORA erscheinen soll.26 Er hoffe auf die Unterstützung der spanischen Behörden, da es um die Geschichte eines deutschen BND-Agenten ginge, der mit der NATO zusammenarbeite. Ein Kontakt zum Bundesverteidigungsministerium zwecks Unterstützung sei bereits erfolgt. Er erhoffte sich vom Presseamt, dass es die deutsche Botschaft in Madrid bäte, das Filmprojekt, namentlich den Repräsentanten vor Ort, Gustav Hlawacek, zu unterstützen. Aufgrund des außenpolitischen Hintergrundes informierte das Presseamt das Auswärtige Amt am 14. Juli 1966 über die Anfrage.27 Zuständigkeitshalber wurde dort an den Filmreferenten Dr. Franz Rowas verwiesen, der für das Auswärtige Amt in der vom Innenministerium eingesetzten, siebenköpfigen Bonner Prämienkommission saß, die über die Vergabe von 26

Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, B 95, 365, 14668, Schreiben Parnass Film GmbH an Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 28. Juni 1966. 27 Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, B 95, 365, 14668, Schreiben Presse- und Informationsamt der Bundesregierung an das Auswärtige Amt Referat IV 6 vom 14. Juli 1966.

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Filmgeldern entschied. Dieser war zuvor Filmkritiker des Katholischen FilmDienstes und Mitarbeiter von Monsignore Koch in der kirchlichen Hauptstelle für Bild- und Filmarbeit gewesen.28 Er galt, wie seine Kollegen im Gremium, als konservativ und war dafür bekannt, den deutschen Film eher zu behindern, als zu fördern.29 Dr. Rowas forderte eine neuerliche konkrete Mitteilung ein, welche Art von Unterstützung sich die Parnass-Film GmbH überhaupt erhoffe, und verwies vorsorglich darauf, dass sich das Auswärtige Amt aufgrund negativer Erfahrungen bei solchen Filmprojekten nicht offiziell einschalten würde.30 Theo Maria Werner berücksichtigte die Wünsche des Filmreferenten des Auswärtigen Amtes und legte Dr. Rowas am 25. Juli 1966 die Besonderheiten des Filmprojektes detailliert dar, die eine Unterstützung seitens des Amtes rechtfertigen würden. Dabei versucht er das Vorhaben quasi in eine außen- und sicherheitspolitische Dimension zu heben. Das geplante Projekt sei „[…] der erste deutsche Spielfilm, der sich mit dem Bundesnachrichten-Dienst befasst und die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Bundesnachrichten-Dienst und dem CIA im Hinblick auf das gemeinsame Zusammenwirken in der 28

Vgl. Alimente für Dr. Mabuse. Spiegel-Gespräch mit dem Filmproduzenten Artur Brauner, in: DER SPIEGEL 45 vom 1. November 1961, S. 30-39. 29 Vgl. Michaela S. Ast, Der Junge Deutsche Film 1960 bis 1967. Ein Beitrag zur Genealogie, Bochum 2007 [Inaugural-Dissertation], S. 149f.; Guido Marc Pruys, Die Rhetorik der Filmsynchronisation. Wie ausländische Spielfilme in Deutschland zensiert, verändert und gesehen werden, Tübingen 1997, S. 74. 30 Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, B 95, 365, 14668, Schreiben Auswärtiges Amt Referat IV 6 an Theo Maria Werner vom 25. Juli 1966.

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NATO, im Rahmen einer spannenden Spielhandlung herausstellt“.31 Es sei ein Film, der „[…] erstmals die Verdienste der deutschen Abwehr hervorheben soll […]“, wobei Werner natürlich nicht die Abteilung Ausland/Abwehr der ehemaligen Wehrmacht, sondern den BND, analog zur Romanvorlage, verstand. Aus diesen übergeordneten, politischen Gründen bat er das Auswärtige Amt erneut darum, für die Unterstützung der Filmproduktion in Spanien zu werben. Dabei verwies Werner erneut auf eine bereits bestehende Verbindung zum Bundesverteidigungsministerium.

um das Projekt schmackhaft zu machen, indem er eine breite nationale wie internationale Unterstützung hervorhob, die es de facto zu diesem Zeitpunkt aber gar nicht gab. Er argumentierte, dass die Amerikaner und Spanier den Film unterstützen würden und er deshalb berechtigter Hoffnung sei: „[…] daß das Bundesministerium der Verteidigung bei dieser gewiß wirkungsvoll filmisch zubereiteten populären Glorifizierung eines deutschen Bundesnachrichten-Dienstlers seine ‚SchützenHilfe‘ im wahrsten Sinne des Wortes nicht versagen wird“.33

Daraufhin wandte sich der Produzent Werner an Herrn Peiffer vom BMVg, und nahm am 29. August 1966 zum Sachstand der Filmproduktion Stellung. Aufgrund der angedachten Hilfestellung aus Spanien würde sich die Unterstützung der Bundeswehr alleine auf die Szene Nr. 26, die Szene auf dem Truppenübungsplatz beschränken. Diese müsste, bevorzugt im bayrischen Raum, in Deutschland gedreht werden, um den Helden des Films entsprechend einzuführen. Werner versuchte dabei dem Bundesverteidigungsministeri-

Wiederum ließ das BMVg den neuen Sachstand im Hause prüfen. Am 31. August 1966 übermittelte das Referat S VII 5 dem Referat S VII 6 das Anschreiben der Parnass-Film GmbH sowie das inzwischen fertig gestellte Drehbuch und bat um Stellungnahme zur Richtigkeit der Darstellung des BND und der erbetenen Unterstützung durch die Bundeswehr.34 Das Referat S VIII 6 kam am 7. September 1966 zu dem Urteil: „Insgesamt ist die Figur „Bob Urban“ nicht schlecht gezeichnet. Es ist jedoch untragbar, daß alle BND-Angehörigen als Offiziere oder Dienstgrade der Bundeswehr dargestellt werden, weil hiermit bei den Zuschauern der Eindruck entstehen wird, als ob der BND eine Einrichtung der Bundeswehr sei. Gerade dies muß unter allen Umständen vermieden werden.“35 Daher wurde empfohlen, die Filmgesellschaft zu veranlassen, im Drehbuch die Dienstgradbezeichnungen bei allen BNDMitarbeitern wegfallen zu lassen. Tatsäch-

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Kurz danach, am 3. August 1966 informierte Dr. Rowas seinen Kollegen, Korvettenkapitän Hauenstein, zuständig für Filmprojekte im Bundesverteidigungsministerium, und überprüfte die Richtigkeit der Angaben, zu deren Kontakten zur Parnass-Film und der Bereitschaft des BMVgzur Unterstützung.32

Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, B 95, 365, 14668, Schreiben Theo Maria Werner an Dr. Rowas vom Auswärtigen Amt Referat IV 6 vom 25. Juli 1966. 32 BND-Archiv, Signatur 150.089, Notiz vom 3. August 1966.

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Theo M. Werner an das Bundesverteidigungsministerium vom 29. August 1966. 34 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben S VII 6 an S VII 5 vom 7. September 1966. 35 Ebd.

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lich werden in der Romanvorlage alle BND-Mitarbeiter mit Dienstgrad angesprochen, z. B. der Präsident als General, der Abteilungsleiter als Oberst oder Urban als Major. Noch immer war der BND bis zu diesem Zeitpunkt offiziell nicht eingebunden.

4. Die Dreharbeiten beginnen, der BND wird informiert Noch während die Verhandlungen mit den Behörden um Unterstützung der Produktion liefen, begannen am 19. September 1966 die Dreharbeiten zu dem Film in Spanien, u. a. in Barcelona und Madrid.36 Die Innenaufnahmen wurden im Studio Balcazar in Barcelona sowie in den Bavaria-Studios in München-Geiselgasteig gedreht; die Außenaufnahmen in Washington, Madrid, Barcelona und Cartagena. Der enge Produktionszeitplan sah vor, dass bis Dezember des Jahres die Filmaufnahmen abgeschlossen sein sollten. Die Zeit drängte und persönliche Gespräche ersetzten nun den Briefwechsel. Zwei Gespräche zwischen Theo Maria Werner und Korvettenkapitän Hauenstein fanden im Ministerium sowie in der Filmstelle in Bad Godesberg statt.37 Gegenüber dem Bundesverteidigungsministerium betonte Werner am 10. Oktober 1966, dass, nach Rücksprache mit

dem Regisseur, die inhaltliche Kritik inzwischen umgesetzt worden sei. Werner stellte heraus, dass „[…] sofort alle BNDSzenen dergestalt geändert [wurden], dass die zivile Institution des BND daraus klar hervorgeht“.38 Auch wurde die Szene auf dem Panzerübungsplatz so geändert, dass der BND-Agent Urban eindeutig als Reserveoffizier der Bundeswehr bezeichnet wird. Die entsprechende Szene sollte zwischen dem 28. November und 3. Dezember 1966 gedreht werden, worum Werner bat. Zudem konkretisierte er, dass er das vom Bundesverteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Filmmaterial mit den Titeln „Panzer, Funker, Grenadiere“, „Der Bundespräsident im Munsterlager“ und einen noch nicht fertiggestellten Musterfilm über den Panzer „Leopard“ gerne verwenden würde. Konkret würden von der Bundeswehr vier Panzer benötigt, einzelne Mannschaftseinheiten sowie ein Hubschrauber mit Piloten.39 Die entsprechenden Szenen mit der Bundeswehr sollten, so erklärte es Werner, dem Verteidigungsministerium vorab zur Sichtung und Prüfung vorgelegt werden. Nachdem die Parnass-Film die zuständigen Ministerien wegen einer Unterstützung bei Dreharbeiten von militärischen Szenen und gegenüber spanischen Behörden angefragt hatte, entschied man sich nun auch, nach dem Beginn der Dreharbeiten, beim BND selbst anzufragen, ob dieser die Filmproduktion bei den Drehaufnahmen ebenfalls unterstützen würde. Auf Anraten von Korvettenkapitän

36

Vgl. Distelmeyer, Mister Dynamit (wie Anm. 1), 182; BFI/Film & TV Datenbank, S. http://ftvdb.bfi.org.uk/sift/title/42860, abgerufen am 6. Dezember 2013. 37 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Theo Maria Werner an das Bundesverteidigungsministerium vom 10. Oktober 1966.

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BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Theo Maria Werner an das Bundesverteidigungsministerium vom 10. Oktober 1966. 39 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Theo Maria Werner an das Bundesverteidigungsministerium vom 10. Oktober 1966.

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Hauenstein kontaktierte die Parnass-Filmproduktion zunächst fälschlicherweise das Bundesinnenministerium, welches aufgrund des BND-Bezugs zuständigkeitshalber an das Bundeskanzleramt weitervermittelte.40 Werner bat um eine direkte Kontaktaufnahme mit einem leitenden Beamten vom BND. Das Bundeskanzleramt verwies ihn nach Bad Godesberg, an das dortige Büro des BND.

möglich, positiv darauf Einfluss zu nehmen.42 Wann genau der BND bzw. Weiß in Erfahrung bringen konnte, dass 1966 ein Kinofilm über den BND produziert werden soll, geht aus den Akten nicht tagesgenau

Bis zu diesem Zeitpunkt ist der BND weder von der Filmgesellschaft, noch von anderen Behörden offiziell über das Filmprojekt, immerhin der erste Kinofilm über den BND selbst, unterrichtet worden. Dies bedeutete aber nicht, dass er keinerlei Kenntnis von dem Filmvorhaben hatte. Bereits seit Monaten war Pullach das Projekt bekannt. Für Pressekontakte und die Informationsbeschaffung aus dem Bereich Presseund Öffentlichkeitsarbeit war die „Strategische Aufklärung“ verantwortlich. Der Leiter dieser Organisationseinheit war Kurt Weiß (Dienstname Winterstein, 1916 – 1994).41 Ein Film über den BND lag im Fokus des Interesses von Weiß, dessen Aufgabe es auch war, frühzeitig in Erfahrung zu bringen, wann und wo etwas über den BND berichtet wurde, und, wenn

40

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Aquarium an 106/XX C pers. vom 5. Oktober 1966. 41 Weiß, Kurt (Dienstnamen Winterstein, Weitz, Holm), 1916 –1994, bis 1945 Offizier der Wehrmacht, 1952 Eintritt in die Organisation Gehlen als Mitarbeiter der politischen Aufklärung, 1954–1969 Leiter der Außenpolitischen Aufklärung, 1969– 1971 Leiter der Nachrichtenbeschaffung des BND, 1971–1981 Leiter der Schule des BND, Pensionierung, 1984–1990 Wiederanstellung im BND-Archiv.

Abbildung 4: Kurt Weiß

hervor. Allerdings notierte er bereits am 17. Juni 1966 in seinem Besprechungskalender den Punkt „Und morgen küsst Dich der Tod …“.43 Von Anfang an scheint die Idee eines Kinofilms über den BND für ihn interessant und reizvoll gewesen zu sein, wenngleich er der Verfilmung im Grunde zunächst skeptisch gegenüberstand. Welches Potential er dennoch im Sinne einer positiven Öffentlichkeitsarbeit dabei er42

Vgl. Winfried Meyer, „Nachhut“-Gefechte. Die Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Abwehr-Angehöriger (AGEA). Der Bundesnachrichtendienst und die Geschichtsschreibung über den Deutschen Militärischen Nachrichtendienst im Zweiten Weltkrieg, in: Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies 6/2 (2012), S. 45 - 79, hier S. 64f. 43 Tagebücher Kurt Weiss, Band 48, S. 4.

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kannte, lässt sich aus einer weiteren kurzen Notiz ablesen. Hinter dem Filmtitel notierte er die entscheidende Botschaft: „BND = CIA“.44 Denn in dem Film sollte erstmals der BND gleichberechtigt mit der CIA als Geheimdienst in Szene gesetzt werden. Die Informationen über die geplante Produktion dürfte der BND vermutlich über das Auswärtige Amt, direkt über Dr. Rowas, erhalten haben. Denn zum Thema tauschte sich ein BND-Mitarbeiter ebenfalls am 13. September mit Dr. Rowas telefonisch aus.45 Dabei vereinbarte man, dass der Dienst nun mit der Parnass-Film Gesellschaft sprechen wolle und über das Ergebnis Dr. Rowas wiederum unterrichten werde. So wurde ein persönliches Gespräch zwischen dem Filmproduzenten Werner und dem BND für Anfang Oktober vereinbart. Am 3. Oktober 1966 nahm Theo Maria Werner erstmals persönlich Kontakt mit einem Vertreter des BND auf. Er reiste nach Bad Godesberg, wo er in der Dienststelle des BND mit der Tarnbezeichnung „Aquarium“ mit einem BNDMitarbeiter zusammentraf.46 Dabei händigte Werner dem BND auch ein Exemplar des Drehbuchs aus.47 Während die Filmgesellschaft inzwischen mit dem BND direkt verhandelte, kam man auch im Bundesverteidigungsministerium auf die Idee, den Auslandsnachrichtendienst über das Filmprojekt zum Thema BND zu informieren. Denn nach erneuter Rücksprache im Bundesverteidigungsministerium wurde dort am 20. 44

Tagebücher Kurt Weiss, Band 48, S. 4. BND-Archiv, Signatur 150.089, Notiz vom 13. September 1966. 46 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Aquarium an 106/XX C pers. vom 5. Oktober 1966. 47 Dieses ist leider im BND-Archiv nicht mehr erhalten bzw. derzeit nicht auffindbar. 45

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Oktober 1966 entschieden, die eigene Vorgehensweise nun ganz vom Votum des BND abhängig zu machen.48 Das Bundesverteidigungsministerium schaltete daraufhin zuständigkeitshalber den BND ein und informierte diesen am 20. Oktober 1966 schriftlich darüber. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Dienst bereits seit rund vier Monaten Kenntnis von dem Filmvorhaben. Der BND, respektive Weiß, interessierte sich dabei nicht zum ersten Mal für einen Agentenfilm. So ist das persönliche Interesse Reinhard Gehlens auch an einem anderen Filmprojekt belegt, über den ihn wiederum der Bereich von Weiß im Jahre 1960 informiert hatte. In der sogenannten „Sonderkartei“ des Präsidenten, auf die nur Reinhard Gehlen Zugriff hatte, ist der Hinweis überliefert, dass auch ein Schreiben zu dem Filmprojekt „Im Namen des Teufels“ aus dem Jahre 1960 dokumentiert wurde. Der 1962 in die Kinos gekommene Film handelt von einem Doppelagenten, einem ehemaligen Abwehroffizier namens Georg Droste, der in der DDR einer jungen Ungarin verfällt. Dieser deutsche Agent arbeitete, so der Film, in den Jahren 1947 bis 1955 abwechselnd gleichzeitig für Ost und West in Berlin und Wien, in den USA und Korea. Die Romanvorlage „Im Namen des Teufels. Aufzeichnungen eines Geheimkuriers“ stammt aus dem Jahre 1956/58. Verfasser war der österreichische Schriftsteller und Journalist Hans Habe alias Janos Bekessy (1911 1977). Ob der BND sich auch in dieses Filmvorhaben in irgendeiner Form eingeschaltet hat, ist unbekannt.

48

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben S VII 5 an UR Referat S II 6 vom 20. Oktober 1966.

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5. „Jedenfalls kommt der BND ganz groß heraus“: Das Interesse des Dienstes an „Mr. Dynamit“

denten Reinhard Gehlen vorgesehen: Ein absolutes Novum für diese Zeit. 50 Die Filmgesellschaft fragte nun beim BND direkt an, ob dieser die entsprechenden Filmaufnahmen vor Ort, zur Herstellung einer „ […] echten Atmosphäre […]“, gewähren würde. Der BND überprüfte zunächst in seinem Karteiwesen, ob etwas gegen die Person Werner vorläge. Dabei sollte in erster Linie eine mögliche pro kommunistische Haltung in Erfahrung gebracht werden. Da das Ergebnis aber negativ ausfiel, wurde entschieden, mit Werner in München persönlich zu sprechen. Vor dem Gespräch sollte nun das Drehbuch gelesen, bewertet und die Rolle des BND kurz skizziert werden.51

Der BND erhielt „offiziell“ auf zwei Wegen Kenntnis bzw. Unterlagen zum Filmprojekt. Von ministerialer Seite und durch die direkte Vorsprache von Werner, allerdings erst zu einem sehr späten Zeitpunkt. Das Drehbuch war bereits fertig geschrieben, die Dreharbeiten in vollem Gange und die Möglichkeit, den Inhalt des Films im Sinne des BND zu beeinflussen nur noch sehr gering. So kritisierte Weiß besonders das späte Einschalten des BND durch das Verteidigungsministerium. Abbildung 5: Brad Harris als CIA-Agent Cliff (links) und Lex Barker als BNDEs war nun Während Mitarbeiter Bob Urban (rechts) im Einsatz die Aufgabe von der Film Weiß für den Präsidenten ein entscheinur in einer Szene die Bundeswehr bedendes Votum abzugeben, ob der BND rührt, diejenige Szene mit dem Truppendieses Projekt unterstützen solle. Er kam übungsplatz (die letztendlich sogar gestridabei zu einem fast schon euphorischen chen wurde), spielte der BND in mehreren Ergebnis: „Hauptperson des ganzen Stüwichtigen Szenen in der Zentrale in ckes ist Bob Urban, ein Agent des BND. Er Pullach. Nach Ansicht von Weiß hätte der macht die tollsten Sachen. Wird in ZuBND bei früherer Kenntnis besser versusammenarbeit zwischen BND und CIA für chen können, sich „[…] zumindest aus der 49 den CIA eingesetzt […] Jedenfalls kommt dominierenden Rolle herauszubringen“. der BND ganz groß heraus […] Der Film ist Dabei waren laut Drehbuch u.a. Originalein Reisser, bzw. wird ein Reisser werden, aufnahmen auf dem Gelände der BNDZentrale in Pullach und im Büro des Präsi50

49

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 27 VK an 106 pers. vom 2. November 1966.

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben Aquarium an 106/XX C pers. vom 5. Oktober 1966. 51 Ebd.

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in dem CIA und BND sehr gut wegkommen. M. E. für unsere Belange sehr unerheblich, da völlig unpolitisch. Man kann wohl gar keine Einwände haben, wenn man sich nicht daran stößt, dass der BND – wie es geplant ist anscheinend – überhaupt dann noch mit tatsächlichen Aussenaufnahmen bei solchen Sachen mitspielt. Aber dagegen kann man wohl nichts einwenden.“52 Reinhard Gehlen schloss sich der Meinung von Weiß an. Am 12. Oktober 1966 notierte der BNDPräsident zu dem Vorgang: „Im Prinzip keine Bedenken, aber keinerlei Aufnahmen in der Zentrale! Zufahrt zur Zentrale und Tore von außen ja“.53 Originalaufnahmen des Präsidentenbüros wurden nicht gestattet. Aber die gewünschten Außenaufnahmen des BND-Geländes stellten auch seitens des für die Sicherheit zuständigen Bereichs keine Probleme dar. Bereits zwei Jahre zuvor waren entsprechende Drehaufnahmen für einen Dokumentarfilm, teilweise sogar innerhalb der Liegenschaft, bei der WDR-Fernsehdokumentation von Günter Müggenburg (1926 - 2002) und Rudolf Rohlinger (1926 2011), „Von Fremde Heere Ost zum Bundesnachrichtendienst“, ermöglicht worden.54 Den Drehaufnahmen stand somit seitens des BND nichts mehr im Wege.

BND war nicht einfach von dieser Unterstützung beeindruckt, er wollte diese Informationen auch über seine nachrichtendienstlichen Kontakte überprüfen. Dazu wurde nun auch bei der CIA nachgefragt. „Mr. Dynamit“ war zum offiziellen Gesprächsgenstand zwischen CIA und BND geworden. Am 4. November 1966 wandte sich Weiß, unter seinem Dienstnamen Holm, an die CIA-Verbindungsstelle in Pullach und informierte diese über den geplanten BND-Film.55 Dort ließ man die Information nicht etwa im Hause auf den Arbeitsebenen überprüfen, sondern informierte sogleich den Direktor der CIA, Richard McGarrah Helms (1913 - 2002), persönlich über das Projekt. Der Leiter des CIA-Verbindungsstabes in Pullach, unter der BND-Tarnbezeichnung 801, schrieb an Präsident Gehlen, unter dessen entsprechender Bezeichnung 363. Die CIA hatte bis zur Unterrichtung durch den BND keinerlei Kenntnis von dem geplanten Film, ebenso wie das Pentagon und andere Militärbehörden der Parnass-Produktionsgesellschaft keinerlei Unterstützung in Aussicht gestellt hatten.56

Neben der Unterstützung der Bundeswehr hatte die Parnass-Film GmbH auch noch aufgeführt, dass selbst die USA, etwa durch Drehgenehmigungen des Pentagons, das Projekt unterstützt würde. Der

Um auf den Film noch öffentlichkeitswirksam im Interesse des BND einwirken zu können, traf Theo Maria Werner den Spin-Doktor des BND, Kurt Weiß, am 23. November 1966 persönlich.57 Ein früheres Treffen zwischen beiden konnten aufgrund der produktionsbedingten Abwesenheit Werners nicht realisiert werden. Über das Ergebnis des Gesprächs infor-

52

55

BND-Archiv, Signatur 150.089, Zusammenfassung Mr. Dynamit – Morgen küsst Euch der Tod. 53 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 106/XX an 106/I vom 5. Oktober 1966, handschriftliche Notiz von Reinhard Gehlen vom 12. Oktober 1966. 54 Vgl. Abendzeitung vom 27./28. Juni 1964; Der Tagesspiegel vom 28. Juni 1964

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BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 801 an 363 vom 2. Dezember 1966; vgl. Tagebücher Kurt Weiß, Band 49, S. 40. 56 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 801 an 363 vom 2. Dezember 1966. 57 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 27 VK an 106 pers. vom 28. November 1966.

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mierte Weiß Präsident Gehlen am 28. November 1966 persönlich. Nach Aussagen Werners, der in dem BND-Bericht als „außerordentlich cleverer, skrupelloser Geschäftsmann“ beschrieben wird, sei der Film fast abgedreht. Um Einfluss nehmen zu können, zeigte sich Weiß nicht hundertprozentig von dem Nutzen des Films für die eigene Behörde überzeugt und übermittelte Werner zunächst einmal die Ansicht, dass eine derartige cineastische Reklame für den BND höchst unerwünscht sei. Dabei führte er einige Kritikpunkte an der Machart des Filmes auf, woraufhin Werner sehr darum bemüht war, die Bedenken des BND sogleich zu entkräften. Um den BND für seinen Film zu gewinnen, war er auch zu Veränderungen im Drehbuch bereit. So bestätigte er, dass er inzwischen die „[…] militärischen Ränge der beteiligten BNDMitarbeiter weggelassen habe […] und zudem bereit sei, […] bestimmte Formulierungen zu streichen bzw. abzuändern […]“.58 Dabei stellte Werner letztendlich nur die Punkte in Aussicht, die bereits vom Bundesverteidigungsministerium kritisiert worden waren, um den BND nicht fälschlicherweise als militärische Einrichtung erscheinen zu lassen. Interessant wurde es für den BND auch, als dieser nun erfuhr, dass angeblich die amerikanischen Behörden zunächst zwar eine umfassende Unterstützung des Filmprojektes zugesagt hätten, einschließlich von Aufnahmen auf einem Flugzeugträger. Dann aber Anstoß daran genommen hätten, dass der Bösewicht im Film durch einen US-General verkörpert wurde. Abschließend wurde der Wunsch geäußert, Weiß solle sich gegen-

über dem Präsidenten des BND dafür einsetzten, dass er als Produzent sowie der Autor der Mr. Dynamit-Hefte, Günther, einmal persönlich mit Reinhard Gehlen sprechen dürften. Zudem wollte er noch einige Außenaufnahme in Pullach von Zaun und Mauer der Liegenschaft drehen und bat nochmals um behördliche Unterstützung seitens BND gegenüber der Bundeswehr. Ob es tatsächlich noch zu Filmaufnahmen des BND-Geländes in Pullach kam, ist in den Akten nicht überliefert, jedoch eher zu bezweifeln. Denn der Film wurde bereits am 4. Dezember 1966 abgedreht, keine Woche nach den letzten Verhandlungen zwischen Werner und Weiß.59 Die bereits durch den BND-Präsidenten genehmigten Filmaufnahmen in Pullach werden wohl nicht mehr durchgeführt worden sein. Ebenso wird damit keine Unterstützung mehr seitens der Bundeswehr erfolgt sein können, da diese ihr Mitwirken vom BND abhängig gemacht hatte. Eine Berücksichtigung der Interessen des BND bei diesem Filmprojekt konnte somit nicht mehr umgesetzt werden. Eine Einflussnahme im Sinne Weiß‘ war nicht mehr gegeben. Allerdings erkannten beide Seiten das Potential für die Zukunft und stellten schon Überlegungen an, wie der BND-Agent Urban in weiteren Filmen positiv in Szene gesetzt werden könnte. Werner gab vor, dass das Interesse an der Verfilmung des BND-Agenten durch Lex Barker international jetzt schon so groß sei, dass bereits der nächste Film zum Thema mit dem Titel „3.000 Särge“ vorbe-

59

58

BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 27 VK an 106 pers. vom 28. November 1966.

BFI/Film & TV Datenbank, http://ftvdb.bfi.org.uk/sift/title/42860 abgerufen am 6. Dezember 2013.

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reitet werden würde.60 Um sich die Unterstützung des BND für das Folgeprojekt zu sichern, hob Werner gegenüber dem BND noch einmal die herausgehobene Bedeutung des Films, sowie die Chance zum Imagegewinn hervor, nämlich dass „[…] endlich ein deutscher Agent die Hauptrolle spiele […]“ und nicht immer die amerikanischen „Supermänner“.61

BND-Mitarbeiter, anders als in der Romanvorlage, gestrichen worden. Wie im Buch taucht der BND erst spät in der Geschichte auf; in der Kinofassung erst nach 20 Minuten. Da der BND nicht über Aufnahmen an Originalschauplätzen dargestellt wird, kommt den Dialogen eine besondere Bedeutung zu. Nur die Dialoge vermittelten dem Zuschauer den Hinweis, dass es sich um BND-Mitarbeiter bzw. um BND-Objekte handelte. Lediglich in acht Filmszenen wird der deutsche Auslandsnachrichtendienst dabei im Rahmen von Dialogen explizit genannt. Im Folgenden sind die entsprechenden Dialogstellen nach der deutschen Kinofassung in Originalzitaten erfasst. 1. [Filmdauer 20:41 min] Innen. Der CIA-Direktor informiert den USLuftwaffen-General

Abbildung 6: Filmplakat von 1967

6. Die Rolle des BND in „Mr. Dynamit“: Übersicht der Dialoge Tatsächlich sind, entsprechend den Ankündigungen Werners gegenüber dem BND von November 1966, in der Kinofassung die militärischen Bezeichnungen der

60

Bei der von Werner bereits in Aussicht gestellten zweiten Verfilmung handelte es sich wiederum um eine Romanvorlage von Guenter, die als Band 250 in der Mister Dynamit-Reihe 1966 erschienen ist. 61 BND-Archiv, Signatur 150.089, Schreiben 27 VK an 106 pers. vom 28. November 1966.

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CIA-Direktor: Der deutsche BND beschäftigt sich mit Baretti schon einige Zeit, aber man konnte ihm noch nichts nachweisen. Auf die Frage des Generals, ob man bereits Agenten angesetzt habe, antwortet dieser: US-General: Unsere Spitzen-Agenten, allerdings noch sparsam dosiert. CIA-Direktor: Warum denn? US-General: Da sich bis jetzt ausschließlich in Europa die Randgeschehnisse abspielen, ist es besser, wenn sich vorerst der deutsche BND mit Baretti beschäftigt.

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Abbildung 7: Die BND-Mitarbeiter Prof. Strahlmann und Urban im BND-Labor

Anschlussszene. 2. [Filmdauer 21:00 min] Innen. Blende ins Lagezimmer des BND, große Europa-Karte an der Wand. BND-Abteilungsleiter: Wie gesagt Herr Urban, gemäß den Bestimmungen des NATO-Vertrages sind wir verpflichtet, die Amerikaner in jeder Form zu unterstützen. Urban: Seit wann braucht der große CIA den kleinen BND? BND-Abteilungsleiter: Seit heute. Sie reisen als Doktor Karl Bierbaum nach Spanien. Beruf: Tierarzt. Urban: So, aber Frauenarzt wär‘ mir lieber.

BND-Abteilungsleiter: Der Kontakt zu Tonio, unserem Verbindungsmann, den wir auf Baretti angesetzt haben, ist schwierig geworden, aber wozu nennt man Sie in Fachkreisen Mister Dynamit? Anschlussszene. 3. [Filmdauer 21:50 min] Innen. Blende ins BND-Labor. Strahlmann: Hände hoch! Urban: Was ist das, Professor? Strahlmann: Sehen sie, das macht jeder, diese Bewegung. Und dann schlagen sie zu! Ich habe sie Schreckfeder getauft. Urban: Wann haben sie eigentlich diese Einfälle? MFGBND 7/2014

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Strahlmann: Also auf die Idee mit der

Aus dem off: „Professor Strahlmann sofort

Schreckfeder kam ich, als ich die Frau des Chefs zum ersten Mal sah. Urban: Das werde ich ihr sagen. Strahlmann: Kennen Sie sie? Urban: Nein. Strahlmann: Eben. So, hier die Uhr. Einfach drücken. Urban: Jaja, ich weiß. Minibandgerät. Strahlmann: Gut! Die Tauchnuss. Einfach auf die Nase setzen und schon können sie

zum Chef.“ Strahlmann, schlägt Hacken hörbar zusammen.

eine Stunde und 75 Minuten unter Wasser bleiben. Bitte sehr. Urban: Ist ja phantastisch. Was ist das? Zigarren? Strahlmann: Schlauchboot. Wenn sie auf diese beiden Knöpfe drücken, wächst daraus ein Schlauchboot. Und diese Antriebsdüse reicht für dreißig Seemeilen. Urban: Enorm. Funktionierts?

Urban: Es tut mir leid Professor. Ich weiß, Sie sind die Seele unseres Nachrichtendienstes.

Strahlmann: Oh ja, ich habe drei Jahre daran gearbeitet. Zu treuen Händen. Die

Anti-Nebelpillen. Wo sind jetzt meine AntiBaby-, äh Anti-Nebelpillen. Wo sind denn

Nebelwerfer. Eine Tablette in den Mund nehmen, etwas anfeuchten, sofort ausspucken und in einer Minute ist alles vernebelt. Urban: Und wenn ich sie runterschlucke? Strahlmann: Wieso? Urban: Na, das könnte doch passieren. Strahlmann: Ja, dann, das habe ich noch

meine Anti-Nebelpillen?

gar nicht ausprobiert. Urban: Was ist das hier? Strahlmann: Das sind Potenzpillen, die brauchen SIE nicht! Urban: Woher wissen sie? Professor, Sie müssen etwas ganz anderes erfinden. Strahlmann: Und das wäre?

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Strahlmann: Jawohl, ich komme. Urban lacht: Das müssen Sie erfinden. Strahlmann: Vergleichen Sie doch bitte ihr Bauchreden nicht mit meinen Erfindungen, auch wenn Sie Mister Dynamit genannt werden und der Stolz des Bundesnachrichtendienstes sind.

Strahlmann, wirft sich Tabletten ein. Strahlmann: Ja. Ich weiß, das bin ich auch. Urban: Herr Professor, die Pillen. Strahlmann: Keine Angst, ich habe auch

4. [Filmdauer: 43:30 min] Innen, BND Chef-Büro. Drei Herren, davon einer, der tatsächlich Reinhard Gehlen ähnlich sieht, hören sich das von Urban beschaffte Tonband mit Barettis Erpressungsforderung an. Dicker BND-Mann: Klare Erpressung. Widerlich! BND-Abteilungsleiter: Tonio können wir abbuchen. Baretti hat ihn erledigt. „BND-Präsident“: Er war nicht einer unserer Besten. BND-Abteilungsleiter: Dennoch, ein Toter!

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Dicker-BND-Mann: Diese Insel, Mise-

BND-Mitarbeiter Spiegel übernimmt Frau

ricordia, ist wohl der Nabel für Barettis Vorhaben. BND-Abteilungsleiter: Das finden die Amerikaner auch. Aufgrund der Informationen, die von uns geliefert wurden, haben sie Bob Urban angefordert. Wo ist Bob Urban?

und Wagen.

Aus dem Funkgerät: „Verlängertes Wochenende Chef.“ BND-Abteilungsleiter: Wollen mal sehen wo. Schaltet Karte ein, Licht bei Nizza leuchtet auf. Gestern noch in München, heute an der Cote d‘ Azur. Ich wette, das Reiseziel ist brünett.

6. [Filmdauer: 48:00 min] Innen, Baretti wird informiert. Baretti-Mitarbeiter: Signore, das U-Boot landet heute Nacht auf Misericordia, das restliche Material wird dann ausgeladen. Überall sind Spitzel der CIA. Auch der BND hat sich eingeschaltet. Ich glaube, man weiß auch Ihren Namen Signore. Baretti: Fabelhaft. Die Amerikaner wissen alles, die Deutschen wissen viel. 7. [Filmdauer: 51:10 min] Innen, CIA-Büro.

Anschlussszene.

CIA-Chef: Vor einer militärischen Aktion müssen wir wissen, wo die Bombe steckt.

5. [Filmdauer: 45:55 min] Außen, Strand, Brünette, Mercedes SL Cabrio mit Hamburger Kennzeichen (HH VX 888). Kuss-Szene vor dem Wagen. Alarm aus dem Funkgerät.

Bis dahin besteht kein Zweifel, dass Baretti der Stärkere ist. Unter anderem läuft zur Zeit auch eine Aktion der CIA in Zusammenarbeit mit dem deutschen BND.

Urban: Ja, hier 18. Ja, okay. Ein Hubschrauber fliegt ein. Brünette: Was ist denn Bob? Urban: Beruf, Baby. Brünette: Aber Du bist doch Kühlschrankvertreter. Urban: Eben drum. Brünette: Aber wer will denn ausgerechnet jetzt einen Kühlschrank?

8. [Filmdauer: 1:30:26] Innen, Lagerraum Pentagon. Auf dem Höhepunkt der Spannung, nur noch wenige Minuten vor Abwurf der Atombombe auf Washington. Der CIA-Chef betritt mit Urban den Raum und verkündet, dass man nicht zahlen wird. Urban verkündet, dass alles nur ein Bluff war. General Burch, der für das angebliche Verschwinden der A-Bombe verantwortlich ist, flieht aus dem Raum. Urban folgt ihm.

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CIA-Chef auf die Frage, warum man Burch

zwischen Prof. Strahlmann vom BND und

denn aus dem Raum lässt (ein Oberst: „Aber der haut doch ab.“): Mister Urban vom BND, den sie vorhin gesehen haben, der macht das schon.

dem Quartiermeister „Q“ des MI6 ist offensichtlich. Andererseits werden eigene bundesdeutsche Attribute aufgezeigt, die symptomatisch für die Tätigkeit und den Auftrag des BND sein sollen: ein ziviler Nachrichtendienst, dessen Hauptauftrag geopolitisch nicht nur in

Zur Verdeutlichung und Orientierung für den Zuschauer, in welcher Ge-

heimdienstzentEuropa liegt rale man sich und gleichwergerade befindet, tig mit der CIA hängt in dem zusammenarCIA-Büro eine beitet. Immer große Karte von wieder wird Nordamerika, dabei der Abbildung 8: Der BND-Mann Urban im Pentagon während sich in übergeordnete dem BND-Büro eine Europakarte befindet. NATO-Rahmen als roter Faden direkt bzw. Verstärkt wird dieses Bild dadurch, dass im Sicherheitsbüro der CIA [Filmdauer:

implizit betont.

1:08:10 min] im Bildhintergrund ein Foto von Präsident Lyndon B. Johnson (1908 – 1973) neben einer USA-Fahne an der Wand hängt. Dagegen ist in dem BNDBüro das Portrait des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke (1894 – 1972) zu sehen [Filmdauer: 44:00 min].

Im Verlauf des Films landet Urban mit seinem von Baretti gestohlenen SportFlugzeug auf einem US-Flugzeugträger. Die Szenen sind dabei so geschnitten, dass Original-Filmmaterial von einem Träger und Aufnahmen Urbans in einem Cockpit aufeinanderfolgen. Vollends unglaubwürdig ist allerdings das Ende, als CIA und US-

Die zitierten Filmstellen zur Rolle des BND in Mister Dynamit zeigen zum einen, wie sehr die damals (und bis heute) so erfolgreichen James Bond Filme adaptiert wurden. Der Agent als unbesiegbarer Superheld, ausgestattet mit sexistischem Humor, Wunderwaffen und Traumautos an exotischen Drehorten. Die Parallele

Militär den BND-Agenten allein den verräterischen US-General Burch durch Washington jagen lassen. Gleichzeitig wurde jedoch auch mit der Aufnahme der Legende „Kühlschrankverkäufer“ ein tatsächlicher Aspekt des Agentenlebens aufgenommen; das Leben unter einer möglichst banalen Legende.

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Abbildung 9: Standbild des „BND-Präsidenten“ im Film (links) und Fotoaufnahme von Reinhard Gehlen (Mitte und rechts)

Erstaunlich ist die Aufnahme eines offensichtlichen „Gehlen-Doubles“, der in der Tat Reinhard Gehlen ähnlich sieht. Interessant, da zum damaligen Zeitpunkt kaum Fotos von Gehlen existierten und er einer breiteren Öffentlichkeit nur namentlich bzw. über ein Foto bekannt war. Die These von der bewussten Anspielung auf die Person Gehlens dürfte der Umstand sein, dass im Film der Präsident mit schwarzer Sonnenbrille zur Bürobesprechung erscheint. Die Assoziation zu den zeitgenössischen bekannten Abbildungen Gehlens mit Sonnenbrille ist frappierend.

7. Reaktionen zum Film: Die Rolle des BND wird nicht wahrgenommen Im Dezember 1966 wurde der Film planmäßig abgedreht. Die Produktionskosten des BND-Films sollen sich auf insgesamt 2.085.600,00 DM belaufen haben.62 In den nächsten Wochen und Monaten plante die 62

Anfang 1969 veröffentlichte „Filmecho“ die Produktionszahlen zu Filmen, die in deutscher und italienischer Co-Produktion entstanden sind.

Verleihfirma den Film nun zu vermarkten. Die Hoffnung, dass der Film über den BNDAgenten einen Erfolg darstellen würde, hatten nicht nur Weiß vom BND, sondern auch die Produktionsgesellschaft und Lex Barker. Ende Januar 1967 berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über den Besuch Lex Barkers in Deutschland. Barker erzählte im Interview, dass er nun, nachdem man ihn in den USA nur als Tarzan und Western-Darsteller kannte, „[…] endlich auch mal richtige Rollen übernehmen [könne], wie sie sich ein Schauspieler wünscht.“63 Dieses bezog sich aktuell auch auf seinen Auftritt in der Hauptrolle als deutscher BND-Agent. Der FAZ-Autor vermutete interessanterweise, dass es sich um die Rolle eines Agenten des Militärischen Abschirmdienstes handeln würde, „[…] ob in Uniform oder als ‚Staatsbürger in Uniform‘ in Zivil.“64 Auch in entsprechenden Biographien wird der BND-

63

„Old Shatterhand in Nöten“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Januar 1967, S. 19. 64 Ebd.

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Mitarbeiter fälschlicherweise als „Mann der deutschen Abwehr“ bezeichnet.65 Der Evangelische Film-Beobachter, eine der führenden Zeitschriften für Filmkritik in Deutschland, bewertete 1967 den Film positiv und erkannte „[…] eine recht saubere Arbeit“. Der BND scheint, nach Auffassung des Film-Beobachters, gut getroffen zu sein, da vor allem „[…] das spannungsreiche Geschehen […] zusätzlich durch Lex Barkers angenehm zurückhaltendes Spiel in der Rolle des deutschen Agenten Urban [gewinnt]“.66 Man könnte meinen, der Kritiker hätte den Film nicht gesehen. In weiteren Zeitungen und Zeitschriften wurde, ganz im Sinne der gewünschten Image-Kampagne von Weiß, Werbung für den Film und damit auch indirekt für den BND gemacht. So wurde in der Bravo Nr. 8

Abbildung 10: Das französische Filmplakat 65

Vgl. Manfred Christ, Von Tarzan bis Old Shatterhand. Lex Barker und seine Filme, Tunningen [o.J.], S. 140. Im Presseheft des Verleihs ist ebenfalls von der "Rolle des deutschen Abwehr-Mannes" die Rede. Dieses Missverständnis war also haus- bzw. verleihgemacht. Vgl. Distelmeyer: "Das war deutsch, wenn ich mich nicht irre", S. 65. 66 Vgl. „Mister Dynamit – morgen küßt euch der Tod“, in: Evangelischer Film-Beobachter, Jahrgang 19. Nummer 350, München 1967, S. 350.

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Abbildung 11: Das spanische Filmplakat

von 1967 Lex Barker als BND-Agent der jugendlichen Leserschaft vorgestellt.67 Auch in Ausgabe Nr. 10 von 1967 wurde der Film „Mr. Dynamit“ besprochen.68 Die Kinoplakate warben für den Film mit einem Bild Lex Barkers in Anzug und Krawatte, die Pistole in der einen und das „Dynamit-Girl“ Maria Perschy (1938 - 2004), im Kleid mit üppigem Ausschnitt, in der anderen Hand.69 Während ab Mitte der sechziger Jahre die Präsidentschaft Reinhard Gehlens faktisch politisch am Ende war, der BND noch immer mit den Folgen der Krisen des Verratsfalls Heinz Felfe (1918 - 2008) oder der Spiegel-Affäre zu kämpfen hatte und der gesamte Dienst auf einen Neuanfang wartete, bot auch der Film die Chance auf einen Imagewechsel in der Öffentlichkeit. 67

BRAVO 8 (1967). BRAVO 10 (1967). 69 Vgl. Manfred Christ, Von Tarzan bis Old Shatterhand. Lex Barker und seine Filme, Tunningen [o.J.], S. 141 f. 68

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Die Welturaufführung des Films war am 25. Mai 1967 in Wien.70 Wenige Monate später, am 11. August 1967, erschien er auch in den Kinos in Italien unter dem Titel „Mister Dinamita, muori lentamente … te la godi di più“. Erst eine Woche später erfolgte die Uraufführung des Films in Deutschland unter dem Titel „Mister Dynamit – Morgen küsst euch der Tod“ am 18. August 1967.71 Allerdings wurde der deutsche Kinostart zu diesem Zeitpunkt offenbar in keiner großen Tageszeitung besprochen. 1968 wurde der Film unter dem Titel „Die slowly, you´ll enjoy it more“ in Großbritannien, ebenso wie beispielsweise in Finnland, aufgeführt. In Spanien wurde der Film als „Mañana os besará la muerte“ in Madrid am 3. August 1970 erstmals gezeigt.72 In den USA scheint der Film nie in die Kinos gekommen zu sein.73 Der vom BND erhoffte Imagegewinn erfüllte sich nicht. Wenn der BND-Film in deutschen Zeitungen nach dem tatsächlichen Kinostart im Februar 1968 überhaupt besprochen wurde, dann wurde in verschiedenen Kritiken, beispielsweise in der „Nacht-Depesche“ oder im „Telegraf“, durch eine nicht korrekte Organisationsbezeichnung immer wieder implizit der falsche Bezug hergestellt. Nämlich dass es sich um einen Film über die „deutsche 70

Filmkunst Nr. 51, 1968. S. F2. Die deutschsprachige Filmfassung hatte eine Länge von 2635m und eine Spieldauer von 111 Minuten, vgl. Filmkunst Nr. 51, 1968. S. F2. Die englische Fassung war 9,300 ft lang und hatte damit eine Spieldauer von 103 Minuten, Monthly Film Bulletin, 1969, 36. Jahrgang, Heft 420, S. 59. 72 Vgl. www.gustavo-rojo.de/page5.php abgerufen am 16.08.2013. 73 Vgl. Schriftliche Aussage der Academy of Motion Picture and Sciences gegenüber der Forschungsund Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ vom 20. August 2013.

Abwehr“ handele. Andere, wie „Der Tagesspiegel“, haben den Film vollkommen falsch verstanden und ordneten die Hauptfigur, den BND-Agenten Urban, einfach in gewohnter Art und Weise dem CIA zu. 74 Offenbar war der Leserschaft schwer zu erklären, dass auch die Bundesrepublik Deutschland einen geheimen Auslandsnachrichtendienst hat, der analog zur CIA oder zum MI6 international adäquat tätig ist. Ein bis heute wiederkehrendes Moment, wird doch der Filminhalt vereinzelt noch immer, z. B. in der amerikanischen Fachliteratur, unscharf widergegeben und Urban nicht explizit als BND-Mitarbeiter, sondern allgemeiner als NATO-Agent bezeichnet.75 Offenbar sollte er für das amerikanische Publikum, das den deutschen Auslandsnachrichtendienst überhaupt nicht kannte, verständlicher werden. In der österreichischen „Filmkunst. Zeitschrift für Filmkultur und Filmwissenschaft“ Nr. 51 von 1968 wurde der Film wie folgt bezeichnet: „Bob Urban, genannt ’Mister Dynamit’, das As des amerikanischen Geheimdienstes, wird eingesetzt, um eine gestohlene Atombombe wieder herbeizuschaffen; es gelingt ihm nach vielen Abenteuern auf einer Insel in der Karibischen See die Bande und ihren Chef ausfindig und unschädlich zu machen, bevor deren teuflischer Plan gelungen ist.“ 76 In der folgenden, englischen Ankündigung wird aus Urban sogar „[…] the superman

71

74

Nacht-Depesche 3. Februar 1968; Telegraf 4. Februar 1968; Der Tagesspiegel 4.Februar 1968. 75 “In 1965, harris starred with Lex Barker in Spy Today, Die Tomorrow. They played NATO agents after a madman with a deadly laser he´ll use to destroy Washington, D.C., unless a huge ransom is paid”, in: Wesley A. Britton, Onscreen and undercover: the ultimate book of movie espoionage, Westport 2006, S. 147f. 76 Filmkunst Nr. 51, 1968. S. F2.

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of the American Intelligence Service“.77 Die Besonderheit, dass es sich bei der Hauptrolle um einen bundesdeutschen Agenten handelte, wurde in entsprechenden Handlungsbeschreibungen von Kinokritiken fast nie erwähnt.78 Eine auffällige Ausnahme ist hierbei die Süddeutsche Zeitung, die den BND, wohl nicht zuletzt aufgrund der geographischen Nachbarschaft, sehr wohl kannte und auch beim Namen nannte: allerdings amüsierte sie sich über dessen Hauptrolle in einem Kinofilm. In ihrer Ausgabe vom 20. Dezember 1967 machte man sich in einer Filmkritik sogleich darüber lustig, dass in einem internationalen Agentenfilm der BND die Hauptrolle spielte. So lautet deren sarkastischer Kommentar: „Es wirkt ein bißchen komisch, wenn internationale Großgangster, amerikanische Generäle und Leute vom CIA im Film achtungsvoll vom BND, der Abkürzungsformel unseres bundeseigenen Geheimdienstes, sprechen. Der Held dieses neuesten deutschen Agentenfilms (Lex Barker) ist nämlich ein deutscher Geheimdienstmann“.79

77

Der Film wird hier mit den weiteren Alternativtiteln „Mister Dynamit – Tomorrow you will be kissed by death“ und „Monsieur Dynamite – Dinamite au Pentagon“ angekündigt. 78 1969 schrieb der britische Monthly film bulletin: „A humdrum addition to the seemingly endless cycle of secret agent comic-strip. Mister Dynamite's encounter with a gadget-obsessed professor is mildly amusing, but in all other respects this is the mixture as before: athletic hero, viIlains who can't shoot straight, an excess of glamour girls, and not a spark of originality in the whole flimsy concoction.”, Monthly Film Bulletin, 1969, 36. Jahrgang, Heft 420, S. 59. 79 „Mister Dynamit – Morgen küßt euch der Tod“, in: Süddeutsche Zeitung vom 20. Dezember 1967, aus: LaBi (SP551), Pressedokumentation HFF „Konrad Wolf“, Mister Dynamit – morgen küßt euch der Tod.

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Der Film verschwand schnell wieder aus den Kinosälen und lief nur noch selten in verschiedenen Ländern im Fernsehen.80 Im deutschen Fernsehen wurde der Film bislang sogar nur einmal, am 25. Februar 2000, auf dem Kanal „Super RTL“, gezeigt und war zuvor nur als Super-8-Film und auf Videokassette im Vertrieb der „toppic“ erhältlich.81

Abbildung 12: Deutsches Kinoplakat von 1967

8. Fazit: Der BND kam nicht groß heraus Der prognostizierte „Reißer“ wurde „Mr. Dynamit – morgen küsst euch der Tod“ nicht. Die Erwartungen aller beteiligten Seiten sollten sich nicht erfüllen. Die großen Hoffnungen der Produktionsfirma wurden enttäuscht. Ein zweiter Film, der unter frühzeitiger Einbindung und größerer Unterstützung durch den BND noch realitätsnaher gestaltet werden sollte, konnte nicht mehr in Angriff genommen werden. Schuld daran waren interne Probleme innerhalb der Produktion. Schon bei den Dreharbeiten kam es zu Unstimmigkeiten, an deren Ende der 80

Etwa in den USA. Mail RTL Televisions GmbH an die Forschungsund Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ vom 14. August 2013. 81

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Hauptdarsteller Lex Barker seine Gage einklagen musste. Daraufhin hatte dieser kein Interesse mehr an weiteren Verfilmungen mit ihm als BND-Agent. Aus der angedachten Serie von BND-AgentenFilmen wurde ein Solitär: Das Projekt endete nach nur einer Produktion. Für Lex Barker bedeutete der BND-Film ebenfalls nur eine Episode und markierte nicht seinen erhofften Durchbruch in das Agentengenre und einen langfristigen Imagewechsel. Noch bis heute denkt man bei Lex Barker an Tarzan oder Old Shatterhand, nicht etwa an seine Verkörperung als BNDAgent.

gleichwertiger Partner etwa der CIA bewusst zu werden. Der Kontext zum BND wurde schlichtweg meist übersehen oder äußerst skeptisch, weil nicht glaubwürdig, bewertet. So wäre es auch zu erklären, dass offenbar sogar die zuständigen Bereiche des MfS, die sonst sämtliche Aspekte mit dem Kontext BND sammelten und analysierten, diesen Kinofilm nicht in einem größeren Zusammenhang mit dem BND gesehen haben. Zumindest konnten keine Hinweise im Archiv des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) zu diesem Thema aufgefunden werden. Unabhängig von diesen Überlegungen dokumentiert der Film eine bislang unbekannte Facette des Interessensprofils des BND: der Kinofilm als Medium zur Imageverbesserung. So „amüsant“ aus heutiger Perspektive diese Episode auch anmutet, wurde das Projekt 1966/67 auf höchster Ebene als ernsthaft wahrgenommen, besprochen und befürwortet. Es zeigt sich, dass der BND nicht nur um Einflussnahme etwa bei der Presse bemüht war, sondern auch so weit dachte, auch einen Spielfilm, wenn möglich, im eigenen Sinn zu nutzen. So bleibt der Kinofilm von 1967 der bislang einzige Versuch, die Tätigkeit des deutschen Auslandsnachrichtendienstes in einem Kinofilm einem breiten Publikum näher zu bringen und öffentlichkeitswirksam zur Imagesteigerung zu nutzen.

Abbildung 13: Das italienische Plakat

Dr. Bodo Hechelhammer Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“

Auch für den BND haben sich die großen Pläne nicht erfüllt, durch einen erfolgreichen Kinofilm einem breiten Publikum als leistungsstarker Geheimdienst und MFGBND 7/2014

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I. Dokumente Beschreibung der Dokumente Die in der vorliegenden Mitteilung aufgeführten Dokumente werden alle als Faksimile wiedergegeben. Es sind diejenigen Unterlagen zum Filmprojekt „Mr. Dynamit – morgen küsst euch der Tod“ über die es im BND-Archiv eine eigene Akte mit der Archivsignatur 150.089 gibt. Die insgesamt 18 Dokumente sind chronologisch geordnet, nummeriert und werden vollständig wiedergegeben. Nr. 1.

Nr.2.

Nr. 3. Nr. 4.

Nr. 5.

Nr. 6.

Nr. 7.

Nr. 8.

Dokument 1 vom 13. Mai 1966 ist das erste Schreiben der Parnass-Film, verfasst und unterschrieben vom Produzenten Theo M. Werner, an das Verteidigungsministerium. Er bitte um die volle Unterstützung unserer Bundeswehr für das Filmprojekt „Mr. Dynamit“. Das zweite Dokument ist ein interner Vermerk des Verteidigungsministeriums vom 20. Mai 1966, mit dem Auftrag, weitere Exemplare der Romanvorlage zu bestellen und diese dann mit einer Stellungnahme wieder vorzulegen. Dazu sollte eine Stellungnahme zur Firma Parnass-Film angefertigt werden. Brief 3, vom 1. Juni 1966, ist das Begleitschreiben zu den angeforderten, weiteren drei Exemplaren des „Mister Dynamit“-Romans. Das Informations- und Pressezentrum des BMVg legt am 6. Juni seine knappe Einschätzung vor. Der Roman enthalte „…derartig viele Unrichtigkeiten über die Arbeit des BND, dass eine Unterstützung [...] durch die Bundeswehr nicht gegeben werden sollte.“ Dennoch wird gebeten, das ASBw um eine Stellungnahme zu bitten und auf das Drehbuch zu warten. Zehn Tage später legt das Referat S II 6 seine Stellungnahme zum Roman vor. Darin wird den „wehrtechnischen und organisatorischen Einzelheiten“ des Buches bescheinigt, dass sie auf Tatsachen beruhen. Zur Geheimdiensthandlung solle jedoch der BND eingeschaltet werden. Im Antwortschreiben des BMVg vom 21. Juni 1966 an die Parnass wird eine Unterstützung von der Zusage eines Mitspracherechts für den Verteidigungsminister „bei der endgültigen Abfassung dieses Drehbuches“ abhängig gemacht. Das siebte Dokument ist das Antwortschreiben der Parnass-Film an das BMVg vom 29. August 1966. Das Drehbuch wird übersandt (leider in der BND-Akte nicht erhalten) und die Unterstützungsbitte konkretisiert. Zur „populären Glorifizierung eines deutschen Bundesnachrichten-Dienstlers“ soll eine Szene auf einem bayerischen Truppenübungsplatz gedreht werden. Das Schreiben vom 31. August 1966 ist eine Kurznotiz innerhalb des Ministeriums, die nur noch nach Bedenken gegen die erbetene Unterstützung fragt.

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Nr.9.

Die innerhäusige Antwort vom 7. September 1966 empfiehlt, von der Produktions-

firma zu verlangen, keine Dienstgradbezeichnungen zu verwenden. Es solle nicht der Eindruck entstehen, alle BND-Angehörigen wären Soldaten. Nr. 10. Dokument Nummer 10 ist ein BND interner, handschriftlicher Vermerk des Telefonats vom 13. September 1966. Der Filmreferent des Auswärtigen Amtes informiert sich über eine mögliche Unterstützung des Filmprojektes und bekundet seine Zweifel. Der BND verabredet mit Werner ein Treffen in Bonn. Nr. 11. Das BND interne Schreiben 11 dokumentiert die Kontaktaufnahme Werners mit der BND Außenstelle „Aquarium“ in Bad Godesberg am 5. Oktober 1966. Nr. 12. Das zwölfte, undatierte Dokument zeigt eine BND interne Auswertung des Drehbuchs und des Treffens in Bonn als Anlage zu Dokument 11. Nr. 13. Dokument 13 ist wiederum ein interner Vermerk des BND vom 5. Oktober 1966 zur weiteren Vorgehensweise und enthält den handschriftlichen Vermerk des BNDPräsidenten zur eingeschränkten Unterstützungszusage. Nr. 14. Am 10. Oktober konkretisiert Werner in seinem Schreiben an das BMVg seine Wünsche zur Unterstützung der Dreharbeiten durch das Heer und bestätigt, dass die Einwände des BND bereits umgesetzt seien. Nr. 15. Mit Schreiben vom 20. Oktober wird BMVg intern die (offizielle) Einholung einer BND Meinung erbeten. Nr. 16. Am 2. November 1966 wird der BND-Präsident von 27VK offiziell über die Dreharbeiten und das Drehbuch unterrichtet, nachdem die Informationen aus dem BMVg eingegangen waren. Nr. 17. In Schreiben 17 berichtet 27VK dem BND-Präsidenten am 28. November 1966 vom Treffen mit Werner. Nr. 18. In diesem Dokument bedankt sich der US-Geheimdienst beim BND für die Informationen zum Filmprojekt und bestätigt, dass die Amerikaner nicht über dieses Vorhaben unterrichtet wurden. Nr. 19. Das letzte Dokument ist eine weitere, undatierte Auswertung des Drehbuchs.

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II. Faksimiles

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III. Glossar Im Folgenden werden die im Essay und den Dokumenten vorkommenden Organisationsabkürzungen in jeweils numerischer Reihenfolge aufgeschlüsselt.

BND-Dienststellen 27VK 84 106

Strategische Aufklärung Personelle und materielle Sicherheit Bezeichnung für BND-Präsident (1961-1968)

106/I 106/II 106/G 106/XX 363 801

Büro Präsident Sonderaufträge Steuerung für Beschaffung und Auswertung Verbindungsbüro des BND-Präsidenten in Bonn Bezeichnung für BND-Präsident (1958 - 1961) CIA-Verbindungsstab in Pullach

Dienststellen im Bundesministerium der Verteidigung82 Fü S Fü S II 6 Fü S VII Fü S VII a Fü S VII 5 Fü S VII 6

82

Führungsstab der Streitkräfte Referat „Militärische Sicherheit, COSMIC- und ATOMAL-Kontrolloffizier“ in der Unterabteilung „Militärisches Nachrichtenwesen“ Unterabteilung „Allgemeine Wehrfragen“ nicht aufgeführt Referat „Film - Bild – Ton“ Referat „"Psychologische Kampfführung“

Angaben nach Organisationsplan des BMVg, Stand 1. Februar 1966, Blatt 5, Bundesarchiv-Militärarchiv.

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IV.

Personen- und Ortsregister

Adenau, Birgit 8 Arent, Eddi 7 Barker, Lex 7, 10, 12, 19, 25, 26, 27, 28, 29, 33, 39, 45, 50, 51, 54, 55, 62, 65 Bastianoni Giancarlo 8 Betz, Kurt 12 Blacky Wallace, siehe Fuchsberger, Joachim Büchner (Oberstleutnant) 10, 32 Cebrian, Francisco 8 Cervera, Tita 8 Cervera, Wilhelm 8 Cooper, Gary 7 Cortés, Hercules 8 Dulles, Allen W. 9 Eppler, Dieter 7 Fawcett, Charles 8 Felfe, Heinz 26 Fuchsberger, Joachim 8 Fuetterer, Werner 8 Gabor, Zsa Zsa 7 Gehlen, Reinhard 9, 15, 16, 17, 18, 19, 25, 26, 64 Gottlieb, Franz Josef 7, 9, 32, 33, 48, 62 Guenter, C. H. 6, 8, 10, 19, 20, 55, 62 Günther, Karl-Heinz, siehe Guenter, C. H. Habe, Hans 16 Haggan, Howard 8 Hahn, Gisela 8 Harris, Brad 7, 17 Hassel, Kai-Uwe 11 Hauenstein (Korvettenkapitän) 13, 14, 44, 47, 49 Hauff, Werner 8 Haupt, Ulrich 7 Helms, Richard McGarrah 18, 57 Hlawacek, Gustav 12 Induni, Luis 8 Johnson, Lyndon B. 24 Koch (Monsignore) 12 Landry, Gerald 8 Lang, Fritz 7 Lange, Carl 8 Levka, Uta 8 Lübke, Heinrich 24 Mattai, Pino 8 May, Karl 7, 10, 33, 62 Müggenburg, Günter 18 Muni, Damaso 8 Nazzari, Amedeo 7, 51 Perschy, Maria 7, 26, 51

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Peters, Werner 8 Pfeiffer 13, 38, 39, 41 Pica, Antonio 8 Preiss, Wolfgang 7, 51 Rapp, Karl 8 Rauch, Siegfried 8 Re, Gustovo 8 Retzer, Raoul 8 Rigaud, Georges 8 Riva de la, Miguel 8 Rohlinger, Rudolf 18 Rojo, Gustavo 7 Rosenhauer 37, 49 Rowas, Franz 12, 13, 15, 43 Siegel (Oberstleutnant) 11, 36 Solar, Sylvia 8 Stalin, Josef 7 Suarez, José 7 Teege, Joachim 8, 51 Teschauer 10, 32, 33 Wallace, Edgar 7, 62 Weiß, Kurt 15, 16, 17, 18, 19, 25, 57, 64 Weber 35 Werner, Theo Maria 7, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 30, 31, 33, 40, 43, 44, 45, 46, 48, 50, 52, 54, 62, 63, 64, 65 Wolter, Ralf 7, 51

Bad Godesberg 14, 15, 16, 31, 47, 64 Barcelona 14 Berlin 8, 63 Bonn 10, 11, 31, 32, 35, 36, 37, 39, 40, 42, 44, 47, 49 Cartagena 14 Grafenwöhr 45, 56 Madrid 12, 14, 26 München 7, 8, 9, 14, 17, 32, 35, 38, 39, 44, 45, 58, 62, 63 Pullach 5, 7, 9, 15, 17, 18, 19, 45, 58 Rastatt 8, 62 Washington 14, 45 Wien 26, 47, 48, 65 Die Insel „Misericordia“ wurde nicht aufgenommen, da sie nicht existiert.

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Danksagung Den Entstehungsprozess dieser Mitteilung haben verschiedene Institutionen und Personen durch Hinweise, Gespräche oder Recherchen unterstützt, denen daher in alphabetischer Reihenfolge im Folgenden gedankt werden soll. Es ist zu danken: dem Pabel-Moewig Verlag Rastatt, dem Deutschen Filminstitut Wiesbaden, Prof. Dr. Jan Distelmeyer Europäische Medienwissenschaft (Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam), Joachim Fuchsberger München, dem US Nationalarchiv Washington, den Bavaria Studios & Production Services München, dem Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung, der Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr, der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (Margaret Herrick Library) Hollywood, dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes, der RTL Televisions GmbH, der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Berlin, der Transit Film GmbH und Ralf Wolter München.

Berlin, Februar 2014

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Summary The Bundesnachrichtendienst and the movie project Mr. Dynamit This retrospect shines a light on the spy film genre in general and in particular on the BND’s interest in the only film to star a BND agent, which was made in 1967: “Mr. Dynamite - Die Slowly, You’ll Enjoy It More” The international popularity of the first James Bond movies dominated not only the image the man on the street had of the British Secret Intelligence Service (SIS) or the MI6 but shaped the people’s concept of secret services in the nineteen sixties. Most other spook films at the time were about the Central Intelligence Agency (CIA) or other US secret services. There were also films highlighting the activity of the Soviet KGB or the GDR’s secret police (Stasi). But how about West Germany's foreign intelligence service? Obviously, neither national nor international filmmakers and scriptwriters were interested in a story about agents from Pullach, Germany. A nuclear bomb disappears from US Army stockpiles. The man who pulls the strings is Bardo Barretti, an Italian businessman, who wants to extort US$1bn in ransom money from the United States of America. Otherwise, Barretti threatens to set off the bomb over Washington. Pentagon and CIA request administrative assistance from the German intelligence MFGBND 7/2014

agency,

the

Bundesnachrichtendienst

(BND). The organization sends in its top man: Bob Urban alias Mister Dynamite. That is, in a nutshell, the plot of the German-Spanish coproduction “Mr. Dynamite – Die Slowly – You'll Enjoy it More” from 1967. For the first – and the lasttime, a BND agent played the leading role in an international movie. The screenplay was based on a novel by Karl-Heinz Günther (1924 – 2005), whose nom de plume was C. H. Guenter. “Spy today – Die Tomorrow” appeared in 1965 in the spy novel series by Erich Pabel Verlag, Rastatt. The film project was realized by Theo Maria Werner (1925-1989), a German filmmaker, producer, scriptwriter and actor, who, primarily in the nineteen sixties, made numerous spook and adventure films in association with the Munich-based Parnass-Film GmbH. The movie was shot between September and December 1966 in Germany, Spain and the United States. Producer and man in charge of adapting the screenplay was the Austrian Franz Josef Gottlieb (1930 - 2006), who had shot numerous Edgar Wallace and Karl May films. The role of BND agent Bob Urban was not played by a German. The man chosen for the role was Lex Barker (1919 - 1973), an American actor who was very popular in Germany at the time.

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In the book, Mr. Dynamite was de-

federal government agencies. In May

scribed as follows: In 1950 Abitur (graduation from secondary school), followed by engineering studies, including eight semesters at TU München (University of Technology, Munich) and in Berlin; highfrequency and mechanical engineering studies; degrees in interpreting in French, English and Spanish. In addition to technical training and language skills, Mr. Dynamite is very athletic: He is a pentathlete

1966, Parnass Film contacted the Federal Ministry of Defence in order to request support for the project. Werner tried to lift the project to a level of foreign policy and security relevance. He described the project as “[…] the first German movie to feature the Bundesnachrichtendienst and to shine a light on the significance of cooperation between BND and CIA in NATO – all wrapped up in a thrilling plot.” The

with Olympic qualities and allowed to carry the title “gun master”. The star agent also has hard military training under his belt: engineer officer equipped with various pilot's licenses (including jet fighter); two-year stint at the naval forces (A5 Patent (Mate’s Certificate) “Steuermann auf großer Fahrt”). The BND agent has an IQ of 123. Furthermore, he underwent train-

first movie “[...] to acknowledge the merits of German counterintelligence […]“, with Werner, of course, not referring to the Wehrmacht “Abteilung Abwehr” but to the BND. Werner tried to drum up support from the Federal Ministry of Defence by pretending that the project was already receiving broad national and international support -which, at that point, was de facto

ing at the German Federal Office of Criminal Investigation (BKA). He was wooed

not true- and that the project was receiving support from Spain and the United

away by the BND “[…] because only the best are good enough for the most delicate jobs.”

States and that he was cherishing reasonable hopes “[…] that also the Federal Ministry of Defence would like to “back up" this cinematic approach to showcasing and glorifying a BND agent and his merits”. The Bundeswehr promised to lend its support. In return, Parnass-Film accepted content-related criticism expressed by the

In the movie, the agents operate military equipment including submarine, aircraft carrier, helicopter and combat aircraft. In order to create a most realistic background for the movie production, the Munich-based Parnass-Film intended to inform relevant authorities about the film project and to request support. About six months before the start of shooting, film maker Werner made efforts to win the support of -in his eyes- relevant

Bundeswehr and underlined, for example, that the BND was a civilian, non-military government agency. As a matter of fact, the BND was interested in the first film project in the midsixties that did not focus on the CIA or other intelligence agencies but on the MFGBND 7/2014

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Bundesnachrichtendienst. The BND unit

then contacted the BND, directly request-

responsible for press contacts and public relations was “Strategische Aufklärung (Strategic Intelligence). At the time, the head of Strategische Aufklärung was Kurt Weiß, cover name Winterstein, (19161994). Kurt Weiß was highly interested in a film about the BND. Among other things, it was his job to know at an early stage when and where reporting on the BND was planned and to exert positive influ-

ing permission for “[…] on-site shooting to create an authentic setting […].“ First, the BND checked on Werner in its files for a possible pro-communist stance. As the result was negative, the decision was taken to meet Werner in Munich. The plan was to read and assess the script and to outline the role of the BND prior to the meeting.

ence, if possible. Notes in his office calendar tell us more about the positive PR potential he believed the film might have. Behind the film title, he wrote the decisive message: BND = CIA. It was not the first time that a spook film attracted the BND’s – and Weiß’ - attention. It is documented that Reinhard Gehlen himself was interested in “In the Name of the Devil" anoth-

Now, it was Weiß’ job to prepare a presidential memo for or against the movie. The result was almost euphoric: “The main character of the film is Bob Urban, a BND agent. He can do the craziest things. Showcasing collaboration between BND and CIA […], the BND is making it big […] the film is bound to become a blockbuster, making CIA and BND look very good. In my

er film project from 1960. It was again Weiß’ unit that had brought that movie to

eyes, the film does not involve any problems because it is absolutely non-political.

Gehlen’s attention in 1960.

It is actually not possible to find fault with the movie –only if you mind that the BNDas planned- tolerates on-site outdoor shooting. However, it is hardly possible to raise objections to this.” Reinhard Gehlen concurred with Weiß. On 12 October 1966, the BND President made a note on the issue: “Basically no objections, but no

On 3 October 1966, Theo Maria Werner contacted a BND representative for the first time. Werner travelled to Bad Godesberg, where he met a BND staffer in a cover office. At the time, the screenplay was finished and the shooting had already begun. Thus, Weiß’ influence on the film was therefore very limited. The original script envisaged also onsite shooting at the BND headquarters in Pullach and at the office of BND President Reinhard Gehlen. That was an absolute novelty at the time. The film company

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shootings inside of the headquarters! Driveway to the headquarters and gates from the outside – yes”. Original shootings of the presidential office were not permitted. However, the requested on-site outdoor shootings at the BND compound were no problem. No objections from the security perspective.

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Parnass Film claimed that in addition to

again highlighted the special significance

Bundeswehr support, the United States had issued shooting permission for the Pentagon. The BND was impressed by that degree of support but wanted to verify the information using the organization’s intelligence contacts. To that end, the BND contacted also the CIA. Mr. Dynamite became an issue for discussion between CIA and BND! On 4 November 1966, Weiß, using his operational alias Holm, contact-

of the movie, the chance to polish the image of the BND, namely that "[...] at long last a German agent plays the leading role [...]” instead of the “US supermen” as usually.

ed the CIA liaison office in Pullach in order to inform the CIA about the planned BND film. Rather than verifying the information at in-house expert level, the liaison office informed CIA Director Richard McGarrah Helms (1913-2002) himself about the project. Up until the BND memo, the CIA had no knowledge of the planned film. The same applied to the Pentagon and other

tled Mister Dinamita, muori lentamente … te la godi di più. It took another week before the premiere of “Mister Dynamit Morgen küsst euch der Tod” took place in Germany on 18 August 1967.

military authorities. None of them had promised to support Parnass Film.

sible to start a second movie with the early involvement and the support of the

There were plans to showcase BND agent Urban in other movies. Werner pretended that the BND movie starring Lex Barker had aroused so much international interest that the follow-up movie entitled ”3,000 Coffins” was already being prepared. In order to secure the BND’s sup-

BND. The reasons were internal production-related problems. Frictions arose already during the shooting. In the end, Lex Barker, the impersonator of the BND agent, had to file a suit for his fee. After that, he was no longer interested in starring as a BND agent in other productions. The planned series of BND spy films ended

port for the follow-up project, Werner

up as a flash in the pan.

The world premiere of the film was celebrated in Vienna on 25 May 1967. A few months later, on 11 August 1967, the movie came into the theaters in Italy, enti-

The film failed to become a blockbuster. The high hopes of the production company were shattered. It was not pos-

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Mitteilungen der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Geschichte des BND“ (MFGBND) herausgegeben vom Bundesnachrichtendienst

Bisher erschienene Bände: Nr. 1: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Berlinkrise 1958 und Schließung der Sektorengrenzen in Berlin am 13. August 1961 in den Akten des Bundesnachrichtendienstes, Berlin 2011, 31 S., ISBN 978-3-943549-00-3 Nr. 2: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Walther Rauff und der Bundesnachrichtendienst, Berlin 2011, 46 S., ISBN 978-3-943549-01-0 Sonderausgabe: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Kassationen von Personalakten im Bestand des BND-Archivs, Berlin 2011, 22 S., ISBN 978-3-943549-02-7 Nr. 3 Band 1: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Der Bundesnachrichtendienst und die Kuba-Krise, Berlin 2012, 78 S., ISBN 978-3-943549-04-1 Nr. 3 Band 2: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Der Bundesnachrichtendienst und die Kuba-Krise, Berlin 2012, 88 S., ISBN 978-3-943549-05-8 Nr. 4: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Nachrichtendienstliche Begriffsbestimmungen der „Organisation Gehlen“ und des frühen Bundesnachrichtendienstes, Berlin 2012, 40 S., ISBN 978-3-943549-03-4 Nr. 5: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Der Bundesnachrichtendienst und seine Sankt-Georgs-Medaille, Berlin 2012, 49 S., ISBN 978-3-943549-06-5 Nr. 6: Bodo Hechelhammer (Hrsg.): Dokumente der „Organisation Gehlen“ zum Volksaufstand am 17. Juni 1953, bearbeitet von Ronny Heidenreich, Berlin 2013, 423 S., ISBN 978-3-943549-08-9

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