NEWSLETTER 5 August 2010

Konversion in Hessen Hochschulworkshop NEWSLETTER 5 August 2010 Konversion Pommernkaserne Wolfhagen Neues Leben im „Campus Wolfhagen“ auf der Gaste...
Author: Helmut Peters
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Konversion in Hessen Hochschulworkshop

NEWSLETTER 5

August 2010

Konversion Pommernkaserne Wolfhagen Neues Leben im „Campus Wolfhagen“ auf der Gasterfelder Höhe Modernste Werkstätten und anspruchsvolle Architektur Bioenergiepark Nordwaldeck in Bad Arolsen Das Erscheinungsbild der ehemaligen Prinz-Eugen-Kaserne wandelt sich Ein Industriepark in Nordhessen nimmt Gestalt an Schwalmstadt-Treysa Gewerbepark „Holz und Energie“ in der ehemaligen Harthberg Kaserne Die Kommune entwickelt rund 17 Hektar in Eigenregie Vermischtes - Hessisch Lichtenau: Kosmetikkonzern kauft Teile der Kaserne - Hanau: Kaserne als Film-Location. Dreharbeiten auf dem Cardwell-Gelände - Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen auf Konversionsflächen. Sind „grüne Konversionsflächen“ privilegierte Flächen im Sinne des EEG? - Brandenburg: Regenerative Stromerzeugung auf ehemaligen Militärflächen Veranstaltungen - Darmstadt: Fachforen zur Konversion. „Zukünftige Quartiere in der Stadt“ Veranstaltung 24. und 25. September 2010 (Schader-Stiftung)

KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 1

Konversion in Hessen Konversion Pommernkaserne Wolfhagen

Neues Leben im „Campus Wolfhagen“ auf der Gasterfelder Höhe Modernste Werkstätten und anspruchsvolle Architektur

Als Kernstück der Konversion wird der „Hessencampus Kassel-Wolfhagen“, wie das Berufsschulzentrum Herwig-Blankertz-Schule offiziell heißt, Mitte August 2010 seinen Betrieb am neuen Standort aufnehmen. Mit Beginn des neuen Schuljahrs werden 1.200 Schüler in der ehemaligen Bundeswehr-Kaserne ihre berufliche Ausbildung in den Schwerpunkten Metalltechnik, Wirtschaft, Logistik und Ernährung absolvieren. In den letzten zwei Jahren haben die OFB Projektentwicklung und die GHT Projektmanagement - Tochtergesellschaften der Helaba - und der Landkreis Kassel im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP-Projekt) eine der modernsten beruflichen Ausbildungsstätten Nordhessens realisiert. In den ehemaligen Panzer- und Fahrzeughallen mit Schleppdächern sind nun Werkstätten und Klassenräume sowie im ehemaligen Wirtschaftsgebäude das neue Schulbistro, die Aula und das Medienzentrum untergebracht. Das neue Berufsschulzentrum besticht durch seine architektonische Qualität und den ideenreichen und kostenbewussten Umgang mit der Altsubstanz. Darüber hinaus zeichnet sich das Projekt durch seinen hohen Anspruch in puncto Energieeinsparung aus. Für den Entwurf verantwortlich zeichnet das Architekturbüro HHS Planer + Architekten AG (Hegger, Hegger und Schleiff) aus Kassel. Sechs Bestandsbauten wurden zunächst für das Berufsschulzentrum umgebaut. Lichtdurchlässige Photovoltaikplatten bilden unter Einbeziehung der vorhandenen Tragstruktur die neue Dachhaut des alten seitlich offenen Schleppdaches, das vormals als Panzerunterstand diente und jetzt das Hauptgebäude der Bereiche Wirtschaft und Technik sind. Die 4.700 qm umfassende Dachhaut produziert rechnerisch Strom für rund 35 Einfamilienhäuser. Die Klassenräume wurden pavillonartig in die neue Solarhalle gestellt. Die Metall- und KFZ-Werkstätten werden in zwei vorhandene Werkstattgebäude einziehen, die behutsam umgebaut wurden. Für die Verwaltung wurde das ehemalige Unterkunftsgebäude baulich angepasst und für weitere Teile des Fachgebiets Wirtschaft das Gebäude 17 saniert.

GEGebiet Hessencampus Kassel-Wolfhagen

Ehemalige Pommernkaserne mit Hessencampus Kassel-Wolfhagen und angrenzendem Gewerbegebiet Grafik: HA Hessen Agentur GmbH; Luftbild: Land Hessen

Blick auf den Hessencampus Kassel-Wolfhagen (Modellfoto).

Blick auf den Hessencampus Kassel-Wolfhagen (Modellfoto).

Foto: OFB

Foto: OFB

KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 2

Konversion in Hessen

Das bestehende Wirtschaftsgebäude nimmt neben Schulbistro, Aula und Medienzentrum auch Teile der Ernährungsausbildung auf. Neben der baulich-räumlichen Umstrukturierung der vorhandenen Gebäude wurde auch das Erscheinungsbild des geschlossenen Kasernengeländes zu einem offenen Campus umgeformt. Verbindendes Element im Außenraum zwischen den einzelnen Gebäuden ist das Band einer geschwungenen - bald bewachsenen Pergola. Der Entwurf dazu stammt vom Planungsbüro Schulz Landschaftsarchitekten aus Kassel.

Foyer der Solarhalle Foto: HA Hessen Agentur GmbH

Außenanlage mit Pergola Foto: Schulz Landschaftsarchitekten

Die hier entstandenen Unterrichtsräume sowie die Metall- und KFZWerkstätten gehören aber nicht nur architektonisch zu den reizvollsten in Nordhessen, auch die Ausstattung mit Maschinen und Technik sucht ihresgleichen. Möglich wurde die Modernisierung der Herwig-Blankertz-Schule aber nicht nur durch die Verlagerung des Standortes auf das ehemalige Kasernengelände, das ausreichend Flächen bot, sondern auch durch die Zusammenarbeit des Landkreises mit der OFB. Die OFB hat im Sommer 2008 ca. 12,5 ha von insgesamt ca. 43 ha des Kasernengeländes von der BIMA erworben. Auf der erworbenen Fläche soll ein innovativer Bildungsstandort entstehen - davon nimmt das Berufsschulzentrum Wolfhagen ca. 4 Hektar ein. In nur 2 Jahren - erst 2008 wurde die Kaserne endgültig geräumt - konnte das anspruchsvolle Vorhaben realisiert werden. Zunächst wurde das Solardach realisiert, um noch zum Jahresende 2008 von den günstigen Einspeisebedingungen zu profitieren. 2009 wurde dann mit den eigentlichen Umbauarbeiten begonnen. Im Rahmen der freien Auftragsvergabe hat die OFB erreicht, dass rund 85% der Aufträge an Unternehmen aus der Region vergeben wurden. Das Berufsschulzentrum Wolfhagen ist nur eines von 20 Sanierungsprojekten, das u.a. diese berufliche Schule des Landkreises Kassel mit umfasst und im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaft von Landkreis Kassel und OFB realisiert wurde. Am Standort Wolfhagen wurden dabei rund 17,3 Millionen Euro investiert.

Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auf dem verbleibenden Campusgelände von 8 Hektar weitere Einrichtungen in Bestands- oder Ergänzungsbauten angesiedelt werden, die das Lehr- und Bildungsangebot erweitern. Hierfür stehen weitere 13 Gebäude zur Verfügung. Gemäß der Landesinitiative „Hessencampus“, an der sich der Landkreis Kassel beteiligt, könnten hier bestehende Bildungseinrichtungen von Land, Kommunen und anderen Bildungsträgern in einer Entwicklungspartnerschaft zusammengefasst und zu Zentren Lebensbegleitenden Lernens weiterentwickelt werden. An neuen Projektideen wird bereits gearbeitet. In Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft wird über eine „Lean Akademie““, ein Zentrum für Lean-Production auf dem Campusgelände nachgedacht, das quasi als Minifabrik zu Ausund Weiterbildungszwecken mit angegliedertem Internat funktionieren könnte.

KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 3

Konversion in Hessen

Die OFB - eine Tochtergesellschaft der Helaba - tritt dabei als Projektentwickler auf. In Wolfhagen erwarb sie den gesamten Unterkunftsbereich und Teile des technischen Bereichs von der BIMA und finanzierte über ihre Muttergesellschaft zu günstigen Konditionen den gesamten Umbau. Der Landkreis mietet für 25 Jahre das Areal des Berufsschulzentrums. Das Land Hessen unterstützt die Konversion in Wolfhagen mit einer Förderung für Planungsleistungen, für das Konversionsmanagement und vor allem für die Sanierung der technischen Infrastruktur auf dem ehemaligen Kasernengelände. Die Ansiedlung der Herwig-Blankertz-Schule ist als ein Glücksfall für die Konversion in Wolfhagen zu werten, zumal sie als Kernstück und Initialzündung die Chance für das Entstehen eines breit gefächerten Bildungsstandorts und eines diesen Campus ergänzenden Gewerbegebiets auf der Gasterfelder Höhe bietet. Außerhalb des Campus haben sich in der vorhandenen Bausubstanz (moderne Instandsetzungshallen, Werkstätten und Lagerhallen) bereits erste Unternehmen angesiedelt. Die Gebäude und Anlagen sind in Kombination mit dem Bildungsbereich vor allem für technik- und logistikorientierte Unternehmen, aber auch für Produktion, Handwerk und Kleingewerbe geeignet. Wolfhagen ist mit der gelungen Konversion des ersten großen Teilbereichs der ehemaligen Pommernkaserne nicht nur als Bildungsstandort, sondern auch für den weiteren Konversionsprozess auf dem ehemaligen Kasernenareal gut aufgestellt. Kontakt: Bürgermeister Reinhard Schaake, T: 05692 / 602 110, [email protected] Links: www.hhs-architekten.de www. schulz-landschaftsarchitekten.de

Bioenergiepark Nordwaldeck in Bad Arolsen

Das Erscheinungsbild der Prinz-Eugen-Kaserne wandelt sich Ein Industriepark in Nordhessen nimmt Gestalt an. Eine Zwischenbilanz Eigentümer und Betreiber des Industrieparks in Bad Arolsen ist die BioEnergiePark Nordwaldeck GmbH, die von den Kommunalbetrieben Bad Arolsen im Jahr 2006 gegründet wurde. Sie erwarb damals die ehemalige Kaserne mit allen Gebäuden vom Bund mit dem Ziel, das Kasernegelände im Stadtteil Mengeringhausen zu einem Gewerbe- und Industriestandort zu entwickeln, in dem vor allem geeignete Flächen und Räume zur Ansiedlung von Bioenergieanlagen aller Art bereit gestellt werden sollten. Heute fokussiert sich die Betreibergesellschaft auf die Ansiedlung von etablierten Technologien wie Biomasse- oder Biogasanlagen und dies bevorzugt zur Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe aus der Region. Die Steuerung der Gesamtmaßnahme in der Bioenergiepark Nordwaldeck GmbH erfolgt durch Personal der Kommune. Das Konzept des BioEnergieParks in Bad Arolsen ruht dabei auf zwei Säulen: Ca. 2/3 des ehemaligen Kasernengeländes sind heute als Industriegebiet (GI) ausgewiesen und erlauben u.a. die Ansiedlung von Betrieben mit Maschinenlaufzeiten rund um die Uhr. Die Grundstücke im Industriegebiet werden im Rahmen von Erbbaurechtsverträgen verpachtet. Die übrigen Flächen, die rund 1/3 des Geländes ausmachen, sind als Gewerbegebiet (GE) ausgewiesen und werden von der BioEnergiePark Nordwaldeck GmbH parzellenweise an interessierte Betriebe veräußert. Nach vier Jahren hat sich viel getan auf dem ehemaligen Kasernengelände: Im Industriegebiet wurde bereits ein Holzheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 5 MW pro Stunde (knapp 1 Hektar) errichtet, eine Biogasanlage (knapp 2 Hektar) mit einer Leistung von bis zu 2,5 MW (elektrisch) und ein Pelletwerk (rund 1,5 Hektar) werden in Kürze folgen. Das Pelletwerk wird die Abwärme des Holzheizkraftwerks zum Betrieb seiner Pelletierungsanlage nutzen. Darüber hinaus soll die Abwärme künftig aber auch der Wärmeversorgung auf dem Gelände dienen. Auf dem Gelände des BioEnergieParks existiert ein weit verzweigtes Nahwärmenetz zu fast allen vorhandenen Gebäuden. Dort zirkuliert 80°C bis 90°C warmes Wasser, welches in der Heizzentrale derzeit noch über konventionelle Gaskessel auf Temperatur gehalten wird. KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 4

Konversion in Hessen Weitere Grundstücke im Industriebereich, der durch eine neue Zaunanlage mit elektrischem Tor gesichert wurde, sind an Betriebe aus den Bereichen Tiefbau, Energietechnik, (Einzel)Handel, Dienstleistung sowie als Lagerflächen verpachtet. Direkt angrenzend, aber außerhalb des umzäunten Industriegeländes ist auf rund 2,7 Hektar - Teilflächen des ehemaligen Standortübungsplatzes - eines der modernsten Asphaltmischwerke Europas entstanden. Das Unternehmen schätzt nach eigenen Aussagen insbesondere den strategisch guten Standort mit kurzen Wegen im regionalen und überregionalen Straßennetz. Das Werk ist im August 2010 in Betrieb gegangen. Auf einem weiteren, großen Teil des Standortübungsplatzes steht die Realisierung eines Solarparks bevor. Auch bei der technischen Infrastruktur tut sich Einiges: Die bisher im Eigentum der BioEnergiePark Nordwaldeck befindlichen Infrastrukturnetze wie Kanal- und Wassernetz, Stromnetz und Nahwärmenetz, die die GmbH 2006 vom Bund übernommen hatte und zunächst mit geringfügigen Anpassungen weiter betrieben hatte, wurden bzw. werden demnächst von neuen Betreibern übernommen.

Holzheizkraftwerk Pelletwerk (geplant) Biogasanlage (geplant)

Solarpark (geplant)

Abbruchmaßnahmen Asphaltmischwerk

Entwicklungskonzept BioEnergiePark Nordwaldeck - Stand August 2010

Holzheizkraftwerk und Asphaltmischwerk im BioEnergiePark

Luftbild und Grafik: BioEnergiePark Nordwaldeck GmbH

Fotos: BioEnergiePark Nordwaldeck GmbH, HA Hessen Agentur GmbH

Ein Schwerpunkt der Konversion lag in den letzten Monaten vor allem auf Abbrucharbeiten: Insgesamt wurden auf dem ehemaligen Kasernenareal rund 40 Gebäude einschließlich Kellergeschossen und teilweise vorhandenen unterirdischen Bunkern abgerissen, um Freiflächen zu schaffen. Die Abrisskosten für insgesamt ca. 135.000 Kubikmeter umbauten Raums beliefen sich auf rund 1 Million Euro. Der Bauschutt wurde geschreddert und in die im Erdreich entstandenen Baugruben wieder eingebracht und verdichtet. Die BioEnergiePark Nordwaldeck profitiert nun davon, wirklich freie, d.h. unbebaute Grundstücke vermarkten zu können und verspricht sich dadurch eine weitere Steigerung der Nachfrage.

KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 5

Konversion in Hessen

Abbrucharbeiten und parkartige Grundstücke nach dem Abbruch Fotos: BioEnergiePark Nordwaldeck GmbH

Kontakt: Petra Gerhold, Geschäftsführerin BioEnergiePark Nordwaldeck, T: 05691 / 801-133, [email protected] Bürgermeister Jürgen van der Horst, T: 05691 / 801-131

Schwalmstadt-Treysa

Gewerbepark „Holz und Energie“ in der ehemaligen Harthberg Kaserne Die Kommune entwickelt rund 17 Hektar in Eigenregie Bereits im Februar 2008 etwas über ein Jahr nach Abzug der Bundeswehr - konnte in Schwalmstadt-Treysa auf dem ehemaligen Kasernenareal ein großer holzverarbeitender Betrieb angesiedelt werden. Das Unternehmen erwarb direkt von der Bundesanstalt für Immobilien (BIMA) rund 20 Hektar des Geländes am Ortsrand. Die erworbenen Flächen umfassten im Wesentlichen den ehemaligen technischen Bereich, den Sportplatz und Freiflächen sowie ein größeres bebautes Grundstück im Westen des Geländes, in der Nähe des Gleisanschlusses. Das übrige Areal mit einer Größe von rund 17 Hektar wurde 2009 von der Stadt Schwalmstadt erworben und soll nun in Ergänzung zur bestehenden Holzverarbeitung zum Gewerbepark „Holz und Energie“ mit Grundstücken zwischen 4.000 qm und 3 Hektar weiterentwickelt werden. Als planungsrechtliche Grundlage stellte die Stadt Schwalmstadt einen Bebauungsplan für das Gesamtgelände auf. Parallel hierzu wurden der Flächennutzungsplan und der Regionalplan geändert, die das ehemalige Kasernengelände nun als Gewerbegebiet ausweisen. Bisher wird Schwalmstadt durch Logistikunternehmen und Betriebe der Kunststoff- und Holzverarbeitung geprägt. Durch die Ansiedlung von weiteren Betrieben der Holzverarbeitung und Energiewirtschaft können nun Synergien genutzt und in Schwalmstadt ein entsprechender gewerblicher Schwerpunkt entwickelt werden. Andere Branchen sind selbstverständlich gleichermaßen willkommen. Das Entwicklungskonzept sieht im Übergangsbereich zum angrenzenden Wohngebiet im Süden ein kleineres Mischgebiet vor sowie einzelne Grundstücke zur Bebauung mit Einfamilienhäusern. Für einzelne Grundstücke wurden bereits private Käufer gefunden. Das ehemalige Feldwebelheim wird derzeit von der Stadt zum Kindergarten umgebaut. Auch die Entwicklung in Schwalmstadt macht wieder einmal deutlich, dass für einen erfolgreichen Konversionsprozess – insbesondere in strukturschwächeren Regionen – die Herausbildung eines „Nukleus“ oder die Ansiedlung von „Leitbetrieben“ als Initialzündung von großem Vorteil ist. In Bad Arolsen waren Holzheizkraftwerk, Pelletierungsanlage und Asphaltmischwerk die „Pionierbetriebe“, in Wolfhagen stellt der Campus des Berufschulzentrums den Nukleus dar und in Schwalmstadt ist mit der Ansiedlung des holzverarbeitenden Großbetriebs der Konversionsprozess entscheidend positiv beeinflusst worden. Kontakt: Rainer Wiegand, T: 06691 / 207-119, [email protected] Elke Grebe, T: 06691 / 207-113, [email protected]

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Konversion in Hessen

Blick auf die ehemalige Harthbergkaserne Foto: Stadt Schwalmstadt

Entwicklungskonzept Harthbergkaserne – Stand: August 2010 Grafik: Planungsgruppe IKOS Hesse – Schophaus GbR, Berlin

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Konversion in Hessen

Vermischtes Blücher-Kaserne Hessisch-Lichtenau

Kosmetikkonzern kauft Teile der Kaserne Der in Hessisch-Lichtenau ansässige Konzern erweitert seine Fläche von bisher 17.000 qm auf 75.000 qm. Für seine Expansionspläne hat das Unternehmen die ehemalige Bundeswehr-Fahrschule, den Sanitätsbereich und den ehemaligen Sportplatz erworben. Hier entsteht eine neue Kosmetikakademie mit Gästeund Praxisräumen sowie drei Hörsälen, in denen bis zu 100 Personen Platz finden. Das Unternehmen möchte seine sechs auf Deutschland verteilten Schulungszentren am Standort Hessisch-Lichtenau zusammen führen. Der Umbau vorhandener Bausubstanz bedeutet für das Unternehmen nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche Vorteile. Die Planung soll schnellstmöglich umgesetzt werden, damit in 2011 die Umbauarbeiten an den vorhandenen Gebäuden durchgeführt werden können. Weitere Informationen: Ulrike. Schäfer-Brassel, Stadt Hessisch-Lichtenau, T: 05602 / 807-154, [email protected] Manfred Heide, Stadt Hessisch-Lichtenau, T:: 05602 / 807-145, [email protected]

Cardwell Housing Area Hanau

Kaserne als Film-Location: Dreharbeiten auf dem Cardwell-Gelände In der ehemaligen Sporthalle in der Cardwell Housing Area in Hanau entstand im Rahmen einer israelischdeutschen Co-Produktion der Kinofilm “The Exchange”, der im Frühjahr 2011 in den Programmkinos anlaufen soll. Bei der Suche nach einer passenden Location hat die “Film Commission” der Hessischen Filmförderung geholfen. Die studiogerechte Halle konnte von der BIMA bis einschließlich 31.Dezember 2010 gemietet werden und entspricht genau den Bedürfnissen des Filmteams. Sie ist ruhig, groß und vor allem hoch genug, verfügt über eine gute Autobahnanbindung und ein angenehmes Umfeld. Auch andere Produzenten haben die Halle bereits begutachtet und für gut befunden. Ob der neu entdeckte Standort in Hanau auch weiterhin für Dreharbeiten genutzt wird, ist derzeit noch unklar. Weitere Informationen: Kathrin Ahrens, Film Commission Hessen, T: 069 / 138 866 50, [email protected] www.film-commission-hessen.de

Dreharbeiten in der Cardwell-Halle in Hanau

Fotos: HA Hessen Agentur GmbH; Luftbild: Stadt Hanau

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Konversion in Hessen Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen auf Konversionsflächen.

Sind „grüne Konversionsflächen“ priviligierte Flächen im Sinne des EEG? Urteil des Langgerichts Bad Kreuznach vom September 2009: Das Landgericht Bad Kreuznach stellte bereits im September 2009 klar, dass sich Konversionsmaßnahmen auf das gesamte Areal eines – in diesem Fall – ehemaligen Flugplatzes erstrecken und es keinen nachvollziehbaren Grund gäbe, den Begriff „Konversionsfläche“ nur auf solche Flächen einschränkend anzuwenden, die mit militärischen Anlagen und Objekten bebaut sind. Auch Abstands- und Sicherheitszonen, die mit Gras bewachsen seien, sind somit Konversionsflächen im Sinne des § 32 Abs. 3 EEG. Das Vorliegen des Tatbestandes „Konversionsfläche“ rechtfertigt insofern eine privilegierte Vergütung. Weitere Informationen: Ein pdf des Urteils kann angefordert werden bei: [email protected]

Empfehlung der Clearingstelle EEG vom Juli 2010: Die Clearingstelle EEG - ein nichtselbständiger Geschäftsbereich der RELAW – Gesellschaft für angewandtes Recht der Erneuerbaren Energien mbH – empfiehlt in einer Drucksache vom Juli 2010, die Frage unter welchen flächenbezogenen Voraussetzungen für Strom aus diesen Solarstromanlagen die EEGVergütung zu zahlen ist, anders zu beantworten. "Voraussetzung für die Qualifizierung einer Fläche als Konversionsfläche ist, dass der ökologische Wert der Fläche infolge der ursprünglichen wirtschaftlichen oder militärischen Nutzung schwerwiegend beeinträchtigt ist. Die genehmigungsrechtliche Zulässigkeit des Vorhabens ist dabei für die Qualifizierung der Fläche als Konversionsfläche nicht vorgreiflich. Vielmehr gilt ein EEG-spezifisches Anforderungsprofil." Download der Stellungnahme der Clearingstelle unter: www.clearingstelle-eeg.de/empfv/2010/2 Brandenburg:

Regenerative Stromerzeugung auf ehemaligen Militärflächen Konversionsflächen haben große Bedeutung für die Nutzung regenerativer Energieformen – nicht nur in der Region um Jüterborg, die jahrzehntelang von der Nutzung als Militärstützpunkt mit Übungsplätzen geprägt war. In ganz Deutschland werden Konversionsflächen für Windkraft- und Photovoltaikanlagen von der BIMA verkauft oder verpachtet. Dies gilt mittlerweile auch für Flächen mit geringeren Marktchancen, für die sich zunächst keine Interessenten fanden. Auf der Konversionsfläche Lieberoser Heide (Nieder-Lausitz/ Brandenburg) entstand auf rund 160 Hektar ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 53 MW. Im Sommer 2009 ging das gesamte Kraftwerk ans Netz. Mit dem in dieser Anlage erzeugten Strom können ca. 15.000 Haushalte versorgt werden. Das Investitionsvolumen für das Solarkraftwerk auf dem ehemals größten Truppenübungsplatz der Sowjetarmee betrug mehr als 160 Millionen Euro. Die benötigten rund 700.000 DünnschichtModule entstehen größtenteils in einem Werk von First Solar in Frankfurt/Oder. Solarpark Lieberoser Heide Foto: Euroluftbild.de

Weitere Informationen: www.juwi.de/solarenergie/referenzen.html

KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010 9

Konversion in Hessen

Veranstaltungen Veranstaltung 24. und 25. September im Schader-Forum in Darmstadt

Fachforen zur Konversion in Darmstadt Zukünftige Quartiere in der Stadt Die Fachforen beschäftigen sich mit den Themen: Zukunftsorientierte Stadtplanung, Immobilie und Ökonomie, Energie und Infrastruktur sowie Demographie / Neues Wohnen. Anmeldung bis spätestens 10. September 2010 ! Fax: 06151 / 17 59 25 email: [email protected] Veranstaltungsprogramm und weitere Informationen: http://www.schader-stiftung.de/wohn_wandel/1214.php

Ansprechpartner Konversion in Hessen Strukturpolitische Grundsatzfragen bei Konversionsmaßnahmen: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Heike Basse T: 0611 / 815 2276 [email protected] Förderanträge für Konversionsmaßnahmen: Wirtschafts- und Infrastrukturbank T: 0561 / 706 0 Inhaltliche Beratung und Information zu Konversionsprozessen: HA Hessen Agentur GmbH Susanne Piesk, Christoph Grass T: 0611 / 7748 364 [email protected] T: 0611 / 7748 723 [email protected] Planungs- und genehmigungsrechtliche Fragestellungen, Arbeitskreise Konversion: Regierungspräsidium Darmstadt Bernd Hartz T: 06151 / 12 8938 [email protected] Regierungspräsidium Kassel Susanne Linnenweber T: 0561 / 106 3126

[email protected]

Planungs- und genehmigungsrechtliche Fragestellungen: Regierungspräsidium Gießen Klaus Faulenbach T: 0641 / 303 2425

[email protected]

Konversion in Hessen Herausgeber und Redaktion: HA Hessen Agentur GmbH Abraham-Lincoln-Str. 38-42 65189 Wiesbaden www.hessen-agentur.de

Hessisches Ministerium für Wirtschaft Verkehr und Landesentwicklung Kaiser-Friedrich-Ring 75 65185 Wiesbaden www.wirtschaft.hessen.de KONVERSION IN HESSEN NEWSLETTER NR.5 August 2010

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