Nachhaltiges Bauen optimiert die Energiebilanz

Nachhaltiges Bauen optimiert die Energiebilanz. Enorme Einsparpotenziale bei Gebäuden. Gebäude sind Energiefresser. Der Verbrauch für Raumwärme, Warmw...
Author: Götz Küchler
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Nachhaltiges Bauen optimiert die Energiebilanz. Enorme Einsparpotenziale bei Gebäuden. Gebäude sind Energiefresser. Der Verbrauch für Raumwärme, Warmwasser und Beleuchtung ist mit 40 Prozent einer der wichtigsten Posten in der Energiebilanz der Bundesrepublik. Und weiter: Laut Bundesumweltministerium wird ein Drittel des Ressourcenverbrauchs durch Immobilien verursacht. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute lautet, dass gerade Gebäude ein enormes Einsparpotenzial aufweisen, für Optimierungen also noch viel Luft nach oben vorhanden ist. Ein Gütesiegel für nachhaltiges Bauen. Die 2007 gegründete Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, kurz DGNB, hat sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu stopfen. Sie hat deshalb ein Zertifizierungssystem für die unterschiedlichsten Gebäudearten entwickelt, das Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg beurteilt. Ökologische, ökonomische, soziale und technische Gesichtspunkte spielen dabei eine zentrale Rolle. Entspricht ein Objekt den Zertifizierungsrichtlinien der Gesellschaft, wird es mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. In den letzten Jahren erhielten bundesweit eine ganze Reihe von Betrieben der Daimler AG ein solches Gütesiegel, darunter die Pkw-Servicebetriebe in Köln, Nürnberg und Hamburg, die neue Vertriebszentrale in Berlin sowie die Nutzfahrzeug-Center in Kassel, Augsburg und Frankfurt. „Green Building“ mit erdgasbetriebener Brennstoffzelle. Mit dem DGNB-Zertifikat ausgezeichnet wurde jetzt auch das neue AMG Logistikzentrum Affalterbach. Der Name „Green Building“, mit dem es bedacht wird, legt nahe, dass dahinter eine hochmoderne umweltschonende Gebäudetechnik steht. Eine erdgasbetriebene Brennstoffzelle mit einer elektrischen Leistung von 100 Kilowatt sorgt beispielsweise für die Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung in dem Center. Quasi als Nebenprodukt dient sie auch noch dem präventiven Brandschutz, indem sie sauerstoffreduzierte Luft erzeugt, die dann in das Reifenlager umgeleitet wird. Klimatechnisch betrachtet, liefert eine extensive Dachbegrünung die Verdunstungsfläche für das Regenwasser. Im Sommer macht sich das durch eine angenehme Kühle in den darunter liegenden Räumen bemerkbar.

Center-Konzept nutzt Synergien. Die in den letzten Jahren neu gebauten Servicebetriebe unterscheiden sich zwar im Detail, gemeinsam ist ihnen aber, dass sie auf Basis des von Mercedes-Benz entwickelten Center-Konzeptes errichtet wurden. Dem liegt die Idee zugrunde, Synergien so zu nutzen, dass die Betriebe effizient und energiesparend betrieben werden können. Die Gebäude müssen klar strukturiert sein, sodass die Kunden sich schnell orientieren können. Ein ressourcenschonender Umgang mit Elektrizität, Wärme und Wasser sowie die Schaffung gesunder Arbeitsplatzbedingungen werden gefordert. Zur Center-Philosophie gehört auch die Verwendung von Materialien, die keine Schadstoffe emittieren. Die teilweise begrünten Dächer entwickeln sich im Laufe der Zeit oft zu mehr als einer dämmenden Hülle, nicht selten entstehen dort ökologische Nischen für die Tierwelt. Energiesparende Technik in neuen Service-Centern. Auf dieser Grundlage wurden auch die neuen Mercedes-Benz Servicebetriebe in Bremen und Stuttgart gebaut. Im Bremer Neubau wurde eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert, die die Umgebungsluft als Wärmequelle nutzt. Ein Gasbrennwertkessel sorgt zusätzlich für Warmwasser und eine biologische Abwasseraufbereitungsanlage für einen sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser. Rekordverdächtig sind die umwelttechnischen Daten des PkwBetriebs im Stuttgarter Gewerbegebiet Tränke. Dort liegt der Primärenergiebedarf des Gebäudes um 30 Prozent, der Wärmeschutz um 20 Prozent unter den Vorgaben der geltenden Energiesparverordnung. Ein besonderes Angebot der Schwaben ist der sogenannte Airportservice. Der Kunde gibt sein Fahrzeug am Abflugterminal ab und nimmt es dort auch wieder in Empfang. In der Zwischenzeit wird es im Servicebetrieb Tränke gewaschen, durchgecheckt und falls nötig repariert. Wie in Stuttgart oder Bremen sollen im Daimler eigenen Vertriebsnetz in naher Zukunft auch die neuen Betriebe in Lünen, Darmstadt und Neu-Ulm entstehen, um damit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit bei Gebäuden und Einrichtungen zu leisten.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Nachhaltiges Bauen“

Wie Altreifen sich in neue Produkte verwandeln. Am Anfang steht die Sammelleidenschaft. Die Wiederverwertung von Fahrzeugaltteilen, Abfällen und Verpackungsmaterialien ist ein zentrales umweltpolitisches Anliegen von Mercedes-Benz. Mit dem hauseigenen „MeRSy Recycling Management“ haben die Servicebetriebe von Mercedes-Benz ein System an die Hand bekommen, über das sie die Altmaterialien zunächst sammeln, um sie dann einer systematischen Verwertung zuzuführen. Rund 30 verschiedene Fraktionen werden mittlerweile auf diesem Wege entsorgt. Dazu zählen unter anderem Reifen, Batterien, Katalysatoren, Kühlflüssigkeit, Spraydosen und Kunststoffteile. Die stoffliche Verwertung genießt dabei Priorität gegenüber der energetischen. Kunststoffrecyclate auf dem Prüfstand. Stoffkreisläufe zu schließen und dadurch Ressourcen und Umwelt zu schonen, ist für Mercedes-Benz ein zentrales Anliegen. Bei der stofflichen Verwertung von Kunststoffen stellt Mercedes-Benz hohe Ansprüche an diese Werkstoffe, denn die Recyclate müssen die gleichen qualitativen und funktionalen Ansprüche erfüllen wie vergleichbare Neuware. Deshalb müssen vor dem Einsatz des recycelten Kunststoffes eine separate Erprobung und Freigabe des Materials für das jeweilige Bauteil erfolgen. Erklärtes Ziel ist es, die RecyclatWerkstoffe möglichst aus fahrzeugbezogenen Abfallströmen zu gewinnen, was eine ausgefeilte Technologie voraussetzt. Hochwertige Recyclat-Kunststoffe auch im neuen GLC. Trotz dieser anspruchsvollen Bedingungen sind in den letzten Jahren immer mehr Neuwagen mit recycelten Kunststoffen ausgestattet worden. Eines der jüngsten Beispiele ist der GLC 350e mit Plug-in-Hybridantrieb. 34 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 41,3 Kilogramm bestehen in dem Fahrzeug aus hochwertigen Recyclat-Kunststoffen. Dazu gehören die Radlaufverkleidungen, die aus aufgearbeiteten Starterbatterien und Stoßfängerverkleidungen entstehen.

Stoffliche Verwertung hat auch bei Reifen Priorität. In den Servicebetrieben von Mercedes-Benz sind auch Altreifen seit über 20 Jahren fester Bestandteil des MeRSySammelsystems. 8.649 Tonnen fielen allein im Jahr 2015 an. Für Mercedes-Benz kommt es aus sicherheitstechnischen Gründen zwar nicht in Frage, diese Altreifen wiederzuverwenden, das Material wird jedoch anderweitig genutzt. Der größte Teil – nämlich 55 Prozent – gelangt über MeRSy in die Recyclingbetriebe und wird dort wieder aufgearbeitet. 45 Prozent werden noch in Zementwerken zur Energiegewinnung eingesetzt. Eine Recyclingquote von fast 100 Prozent Ein Reifen besteht zu 67 Prozent aus Gummi und zu 19 Prozent aus Stahl. Außerdem enthält er noch einen Textilanteil von 14 Prozent. Vor dem eigentlichen Recyclingprozess werden die Altreifen zunächst gewaschen und anschließend zerschnitten. Im Shredder werden sie schließlich zu Granulat zerkleinert. Der bis dahin feste Verbund aus Gummi, Stahl und Textil wird dabei aufgelöst, sodass die einzelnen Komponenten nun auf mechanischem Weg über Magnet-, Sieb- und Lufttrenntechnik voneinander separiert werden können. Ihre Wiederverwertbarkeit liegt heute bei nahezu 100 Prozent. Die Sekundärrohstoffe, die bei dem Aufarbeitungsprozess entstehen, sind vielseitig verwendbar. So werden die Textilflusen häufig zur Dämmung verwendet. Der Stahl kommt nachdem er von Fremdstoffen befreit und eingeschmolzen worden ist in neuer Qualität wieder zum Einsatz. Am häufigsten begegnen einem im Alltag Bestandteile der Gummifraktion. Sie werden beim Bau von Sport- und Spielplätzen verwendet, dem Asphalt beigemischt oder finden sich in Behältnissen aus Kunststoff und Gummidichtungen wieder. Da davon auszugehen ist, dass mit der weltweit wachsenden Bevölkerung auch die Zahl der Fahrzeuge und damit auch die der Altreifen wächst, steht dem Sekundärrohstoff Gummi vermutlich auch weiterhin eine glänzende Zukunft bevor.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Recycling Management“

Mengen und Verwertungswege für das Werkstattentsorgungssystem „MeRSy Recycling Management“ Aus alt ...

Diese Menge wurde im Jahr 2015 wiederverwertet

... wird neu

Reifen

8.649 Tonnen

55 % stoffliche Verwertung: Granulat · Straßenbau (Flüsterasphalt) · Sportplätze/Fallschutz-Matten 45 % thermische Verwertung: Zementindustrie

Batterien · Säure · Gehäuse · Blei

3.207 Tonnen

Bremsbeläge

1.076 Tonnen

Einsatz in der Bleihütte Scheinwerfergehäuse, Radauskleidung Batterien Bremsbeläge

Bremsflüssigkeit

658.049 Liter

Bremsflüssigkeit

Glasscheiben

2.358 Tonnen

Industrieglas, Dämmglaswolle

Katalysatoren · Edelstahl · Metall

307 Tonnen

Kühlflüssigkeit

894.697 Liter

Kühlflüssigkeit

Kunststoffgroßteile

958 Tonnen

Stoßfängerträger und -innenteile Ersatzradkorb Kabelkanalabdeckungen Längsträgerverkleidungen

Mischkunststoffe

776 Tonnen

Ersatzbrennstoff in der Zementindustrie

Spraydosen · Metall · Treibmittel · Restinhaltsstoff

115 Tonnen

Katalysatoren Stahl

Einsatz in der Metallindustrie Wiederaufbereitung Thermische Verwertung

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Recycling Management“

Eine effiziente Logistik stärkt den Umweltschutz. Steigendes Transportaufkommen. In einer global vernetzten Welt müssen oft weite Strecken zurückgelegt werden. Die Logistik hat deshalb in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Mit steigendem Transportaufkommen stellt sich aber auch die Frage nach der Nachhaltigkeit solcher Logistikketten. Schätzungen zufolge sind sie mit rund zehn Prozent an der KohlendioxidBelastung in der Atmosphäre beteiligt. Doch wie diesen Wert senken? Zur Verbesserung der CO₂-Bilanz hat Daimler ein ganzes Maßnahmenpaket geschnürt. In der Logistik geht es dabei zum einen um die Optimierung der Transportlogistik, zum anderen aber auch um bauliche und technische Modernisierungsmaßnahmen, zum Beispiel im Global Logistics Center (GLC) in Germersheim, dem Zentrallager der weltweiten After-Sales Logistik von Mercedes-Benz. Optimierung der Logistikkette. Eine Möglichkeit, die Logistikkette zu optimieren, ist der Einsatz von Direkttransporten vom Lieferanten zum Empfänger bei Komplettladungen. Rund 900 solcher Lieferungen, bei denen Güter ohne Umschlag direkt an den Empfänger gehen, wickelt das GLC schon heute monatlich ab. Eine weitere Möglichkeit, Transporte zu reduzieren, ist die Erhöhung der Nutzlast von 24 auf 29 Tonnen. Erstmals wurde diese Maßnahme auf der Strecke zwischen Mailand und dem GLC in Germersheim umgesetzt. Resultat: Durch die Erhöhung der Tonnage sind in Zukunft statt 220 Lastwagen nur noch 190 pro Jahr nötig.

In 24 Stunden um die Welt. Das Global Logistics Center unweit vom Werk Wörth ist der Dreh- und Angelpunkt der After-Sales-Logistik. Täglich verlassen rund 340 Lastwagen das GLC. Sie versorgen die Großhandelsstandorte weltweit mit Teilen und Zubehör für Pkw und Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz, smart und Fuso. Die Großhändler wiederum sind die direkten Ansprechpartner der Servicebetriebe des Konzerns. Erst diese flache Organisationshierarchie ermöglicht die maximale Teileverfügbarkeit: Zielsetzung ist, bei den gängigsten Teilen – dem sogenannten Topsegment – zwischen 99 und 100 Prozent Verfügbarkeit zu haben. Je nach Entfernung erfolgt der Versand per Lastwagen, Schiff oder Flugzeug. Zahlen belegen eindrucksvoll die zentrale Bedeutung des Global Logistics Center für die Daimler AG. So lagern auf einer Fläche von rund 1,2 Millionen Quadratmetern über 460.000 Teile der Marken Mercedes-Benz, smart und Fuso. 2.800 Mitarbeiter zählt das Center. Ein Maßnahmenbündel gegen Kohlendioxid-Emissionen. 1990 wurde das Zentrallager in Betrieb genommen. Seitdem hat sich der Energieverbrauch dort pro Quadratmeter Lagerfläche mehr als halbiert. Einen großen Beitrag zur weiteren Senkung leistet das neue Blockheizkraftwerk (BHKW), das seit November 2015 in Betrieb ist. 1,95 Millionen Euro hat der Daimler Konzern sich die Anlage kosten lassen. Der Wirkungsgrad des BHKW beträgt über 90 Prozent. Damit kann der Wärme- und Strombedarf des GLC zu über 45 Prozent abgedeckt werden. Für die Umwelt bedeutet das Blockheizkraftwerk eine enorme Entlastung. So verringert sich der CO₂-Ausstoß um jährlich 2.800 Tonnen. Noch besser wird die Bilanz durch eine im Juli in Betrieb genommene Fotovoltaikanlage, durch die weitere zehn Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden. Zudem wurden auf dem Werksgelände auch zwölf Ladestationen eingerichtet, an denen Mitarbeiter ihre Elektrofahrzeuge mit Strom versorgen können. Und auch bei einer weiteren Maßnahme – der Begrünung des Daches – wurde in erster Linie an die Mitarbeiter gedacht. Die Pflanzen sorgen vor allem für die Kühlung der Lagerhallen in den oberen Stockwerken. Doch leisten sie auch noch einen anderen wertvollen Dienst, indem sie CO₂ aus der Luft aufnehmen und für ihren Energiehaushalt nutzen.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Logistikmanagement“

Mehr Schutz für Allergiker in den Innenräumen von Fahrzeugen. Die Zahl der Allergiker in Europa wächst. Mit dem Frühling beginnt für viele Menschen die Leidenszeit. Rote Augen, laufende Nasen und Reizhusten vermiesen ihnen den Spaß an frischem Grün und Blütenpracht. Es sind jedoch nicht nur saisonal bedingte Unverträglichkeiten, mit denen eine wachsende Zahl von Allergikern zu kämpfen hat. Viele von ihnen reagieren das ganze Jahr hinweg überempfindlich auf diverse Umgebungsreize. Grund dafür können Nahrungsmittel- und Kontaktallergien sein, aber auch Insektengifte und Medikamente. Ärzte gehen davon aus, dass rund 30 Prozent aller Menschen in Europa auf mindestens einen Stoff allergisch reagieren. Wirtschaftlich gesehen erwächst aus diesen Beeinträchtigungen in Europa alljährlich ein Schaden von rund 100 Milliarden Euro. ECARF-Qualitätssiegel für Allergieprävention. Gerade in den relativ engen Innenräumen von Fahrzeugen kann die Belastung durch Materialien für Allergiker besonders hoch werden. Andererseits bietet die Fahrgastzelle aber auch gute Möglichkeiten, die Insassen vor belastenden Einflüssen durch die Außenwelt zu schützen. Mercedes-Benz hat deshalb die Allergieprävention zu einem festen Bestandteil im Entwicklungsprozess seiner Fahrzeuge gemacht. Von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung, der ECARF, wurde das Unternehmen deshalb, als einziger Automobilhersteller, für alle neuen Pkw-Modelle mit dem gleichnamigen Qualitätssiegel für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet.

Materialien werden auf Herz und Nieren geprüft. Die ECARF sieht ihre Aufgabe darin, gemeinsam mit dem Allergie-Centrum der Charité (ACC) das Leben allergiegeplagter Menschen beschwerdefreier und angenehmer zu gestalten. Entsprechend hoch hat die Stiftung ihre Messlatte bei der Vergabe des Qualitätssiegels angelegt. Für Fahrzeuge gilt, dass Bauteile, die im Innenraum oder im Kofferraum verwendet werden, auf Inhalationsallergene hin getestet werden müssen. Die Luftproben werden bei 65 Grad Celsius entnommen und anschließend chemisch untersucht. Auch die Filter der Klimaanlage haben in neuem und gebrauchtem Zustand den strengen Kriterien des ECARF-Siegels bezüglich Pollen und Feinstaub zu genügen. Außerdem werden alle Materialien, mit denen Menschen in Berührung kommen können, dermatologisch getestet, damit Kontaktallergien vorgebeugt wird. Bevor ein Fahrzeug schließlich auf den Markt kommt, finden unter ärztlicher Kontrolle und mit Genehmigung der Ethikkommission der Charité Fahrversuche mit stark an Asthma leidenden Personen statt. Die Probanden werden anschließend untersucht. Anhand von Lungenfunktionstests kann so festgestellt werden, ob bzw. wie stark das Bronchialsystem durch die verwendeten Materialien belastet wird. Mit dem Pollenfilter fing alles an. Die Anfänge der Allergieprävention bei Mercedes-Benz gehen bis in die 60er Jahre zurück. Das Unternehmen war damals der erste Fahrzeughersteller, der Pollenfilter einsetzte, um das Eindringen von Feinstaub, Pilzsporen, Dieselruß und Pollen in den Innenraum zu verhindern. Kurze Zeit später wurden die Luftfilter um eine Aktivkohleschicht erweitert. Damit konnte man auch gasförmige Stoffe wie Kohlenwasserstoffe, zum Beispiel Benzol und Stickoxide, zurückhalten, Ozon in Sauerstoff aufspalten und Gerüche herausfiltern. 1996 legte Mercedes-Benz dann interne Emissionsgrenzwerte für Materialien fest, die als Bauteile im Fahrgast- und im Kofferraum verwendet werden dürfen. Heute ist eine Vielzahl an durch die Fachabteilung freigegebenen Interieurmaterialien in einer Datenbank gespeichert, aus der Designer und Entwickler sich bedienen können.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Allergieprävention“

Mit mehr Elektrofahrzeugen in eine saubere Zukunft. Starthilfe durch staatliche Prämien. Die Bundesregierung packt das Starterkabel aus, damit die E-Mobilität Fahrt aufnimmt. 4.000 Euro staatliche Prämie bekommen die Käufer von Elektroautos. So soll die eher bescheidene Zahl von bisher rund 25.000 Fahrzeugen auf 500.000 gepuscht werden. Zum Wohle von Mensch und Natur, denn je weniger fossile Energieträger wie Diesel und Benzin zum Einsatz kommen, umso geringer ist die CO₂Belastung in der Atmosphäre. Strategie der nachhaltigen Mobilität. Elektrofahrzeuge mit null Kohlendioxid-Ausstoß gehören auch für Mercedes-Benz zur Strategie nachhaltiger Mobilität; dafür steht die neue B-Klasse Electric Drive. Sie fährt geräuschlos, ist emissionsfrei und erzielt eine Reichweite von immerhin bis zu 200 Kilometern. Seine Energie bezieht der 132 Kilowatt starke Elektromotor von einer LithiumIonen-Batterie. Wie umweltfreundlich Elektromobilität tatsächlich ist, zeigt ein Vergleich zwischen der B-Klasse Electric Drive und dem aktuellen B 180 mit Benzinmotor. Grundlage dieser Beurteilung ist die Ökobilanz. Sie umfasst sämtliche Auswirkungen auf die Umwelt, angefangen bei der Rohstoffgewinnung über die Produktion und die Nutzungsphase bis zur Verwertung. Weniger CO₂-Ausstoß durch Strom aus Wasserkraft. Wenig überraschend ist, dass die B-Klasse Electric Drive in der Produktionsphase eine höhere Menge an CO₂ verursacht als der B 180, denn die Herstellung der Hochvoltbatterien ist sehr energieintensiv. Dagegen ergeben sich in der Nutzungsphase, die mit rund 160.000 Kilometern angesetzt wird, für die B-Klasse Electric Drive klare Vorteile. Um wie viel Prozent es sich dabei handelt, hängt von dem zum Laden des Fahrzeugs eingesetzten Strom ab. So können Kunden statt des konventionellen EU-Strommix alternativ auch Ökostrom beziehen, der zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird. Eine Kooperation zwischen Mercedes-Benz und der EnBW Energie Baden-Württemberg macht das möglich. Tanken die Kunden den EU-Strommix, werden während der Nutzungsphase 11,9 Tonnen CO₂ emittiert; wird der Strom aus Wasserkraft gewonnen, sind es nur noch 0,2 Tonnen.

Favorit in Sachen Umwelt ist die B-Klasse Electric Drive. Berücksichtigt man den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs von der Wiege bis zur Bahre, relativiert sich diese haushohe Differenz etwas. So verursacht ein Auto der B-Klasse Electric Drive, das mit EU-Strommix betrieben wird, im Laufe seines Lebens rund 23 Tonnen Kohlendioxid, eine B-Klasse, die mit Strom aus Wasserkraft fährt, dagegen nur elf Tonnen. Den höchsten CO₂-Ausstoß mit 30 Tonnen hat erwartungsgemäß die konventionelle B-Klasse zu verzeichnen. Auch was den Erdölverbrauch betrifft, zeigen sich deutliche Unterschiede. Er reduziert sich für die mit EU-Strommix betriebenen Fahrzeuge um 87 Prozent bzw. für die mit Strom aus Wasserkraft fahrenden um 90 Prozent, verglichen mit dem B-Klasse Benziner. Altbatterien werden zu Energiespeichern. Doch was tun mit den ausrangierten Fahrzeugbatterien? „Elektromobilität, zu Ende gedacht“ heißt ein Projekt, an dem sich die Daimler AG unter anderem zusammen mit Remondis, dem größten deutschen Unternehmen für Recycling und Wasserwirtschaft, beteiligt. Die Idee ist, mit Hilfe von Altbatterien aus Elektrofahrzeugen einen riesigen Speicher für regenerative Energien zu schaffen. Damit wäre es möglich, Stromschwankungen im Netz in Sekundenschnelle auszugleichen. Im November letzten Jahres wurde in Lünen mit den Arbeiten dafür begonnen. Mit insgesamt 13 Megawatt soll der Energiespeicher in Lünen weltweit der größte seiner Art werden. Das Projekt basiert auf der Tatsache, das wenn Autobatterien in den Fahrzeugen ausgetauscht werden, sie noch immer über eine Speicherkapazität zwischen 80 und 90 Prozent verfügen. Genug, um als „Second-Hand-Module“ in Energiespeichern hervorragende Dienste zu leisten. Der Speicher in Lünen soll aus 650 Antriebsbatterien mit einer Kapazität von 20 Kilowattstunden bestehen. So viele Akkus fallen in Deutschland bereits jetzt an, wenn die ersten Leasingfahrzeuge zurückkommen. Doch Lünen ist erst der Anfang. Geplant ist eine ganze Reihe solcher Speicher an unterschiedlichen Standorten in Deutschland.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Alternative Antriebe“

Effizienter Umgang mit Energie schont die Umwelt. Den Energieeinsatz weiter optimieren. Der effiziente Einsatz von Energie gehört zu den Vorgaben, denen heutzutage wohl kaum noch jemand ernsthaft widerspricht. Doch die Möglichkeiten, die sich dazu bieten, sind laut Umweltbundesamt bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung bestätigt das. Danach könnten allein Wirtschaftsunternehmen bis 2020 rund 44 Milliarden Kilowattstunden einsparen. Die Neufassung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G), das im vergangenen Jahr in Kraft trat, soll ein Schritt in diese Richtung sein. Es verpflichtet alle Großunternehmen zu sogenannten Energieaudits, bei denen externe Gutachter zum einen den Gesamtenergieverbrauch ermitteln, zum anderen aber auch Möglichkeiten aufzeigen, wie und wo Energie eingespart werden kann. Autohäuser auf Energiesparkurs. Für die Daimler AG ist der sorgsame Umgang mit Energie schon seit Jahren ein zentrales Thema. In seinen Umweltund Energieleitlinien verpflichtet sich das Unternehmen zum nachhaltigen und umweltverträglichen Wirtschaften. Ein Ziel ist es, die CO₂- und Stickoxid-Emissionen für jede neue Pkw-Modellgeneration, im Vergleich zum Vorgänger, um 10 bis 20 Prozent zu reduzieren – gerechnet über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs. Außerdem sollen von 1990 bis 2020 die Emissionen aller europäischen Werke um 20 Prozent gesenkt werden. Das Gleiche gilt auch für alle konzerneigenen Autohäuser. Mit moderner Technik Energieverbrauch drosseln. Möglich ist das nur durch eine konsequente Umweltstrategie. So soll moderne Technik mit einem hohen Gesamtnutzungsgrad dazu beitragen, den Energieverbrauch zu drosseln. Zum Beispiel sorgt im neuen AMG Logistikzentrum in Affalterbach eine erdgasbetriebene Brennstoffzelle mit sehr hohem Wirkungsgrad für Wärme, Kälte und Strom. Ein neues Blockheizkraftwerk erhielt das Global Logistics Management in Germersheim. Es deckt den Wärme- und Stromverbrauch des Centers zu über 45 Prozent ab. Das neue Pkw-Service-Center im Stuttgarter Gewerbegebiet Tränke wurde so konzipiert, dass der Wärmeschutz für die Gebäudehülle die Vorgaben der geltenden Energiesparverordnung um 20 Prozent übertrifft, beim Primärenergiebedarf sind es sogar 30 Prozent.

Energieaudits decken Schwachstellen auf. Energieaudits sind ein weiterer Pfeiler im groß angelegten Energiemanagement von Daimler. Grundlage der Analysen sind die Verbrauchsdaten für Strom, Heizöl, Erdgas und Kraftstoff, aus denen dann die CO₂-Emissionen errechnet werden können. Zehn solcher Untersuchungen wurden im deutschen Vertriebsnetz bereits durchgeführt, unter anderem am Standort in Hanau, dessen Hauptgebäude aus dem Jahr 1995 stammen. Das Gutachten bestätigt für den Servicebetrieb eine durchschnittliche Performance in der Vergleichsgruppe. Es zeigt aber auch, dass noch einige Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind. Auffallend ist, dass die Beleuchtung mit einem Anteil von 57 Prozent die meiste Energie verschlingt. Es werden deshalb kürzere Beleuchtungszeiten vorgeschlagen, da ab 20 Uhr sowieso kaum noch Publikumsverkehr zu erwarten ist. Außerdem sollen die Leuchtstofflampen durch LEDRöhren ersetzt werden. Empfohlen wird auch eine Modernisierung der Heizungsanlage. Würde man die zwei vorhandenen Niedertemperaturkessel durch drei Kombithermen ersetzen, könnten jährlich 125 Megawattstunden an Energie eingespart werden. Zur Verringerung der CO₂-Emissionen würden auch der Austausch der Boiler gegen Durchlauferhitzer in Küchen und WC bzw. die Kopplung der Boiler mit einer Zeitschaltuhr beitragen. Der Straßengüterverkehr unter der Lupe. Zur Gesamtstrategie in Sachen Umwelt und Energie gehört für die Daimler AG auch die weitere Senkung des Kraftstoffverbrauchs im Straßengüterverkehr. Daimler Trucks führte dazu gemeinsam mit drei Logistikunternehmen einen groß angelegten Feldversuch mit Namen „Efficiency Run“ durch. Das Resultat: Dieselverbrauch und CO₂-Emissionen können um bis zu 14 Prozent gesenkt werden, wenn das Fahrzeug gesamtheitlich optimiert wird. Der Nachweis wurde mit zwei Actros-Sattelzügen geführt, die unter anderem mit einem gewichtsreduzierten Auflieger sowie Leichtlauf-Reifen bestückt waren. Noch günstiger fällt die Bilanz beim Einsatz sogenannter Lang-Lkw (bis 25,25 Meter) aus. Bei diesem Versuch wurde sogar eine Verringerung des CO₂-Ausstoßes um 17 Prozent erzielt.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Energieeffizienz“

Senkung der Kohlendioxid-Emissionen gehört zu den zentralen Unternehmenszielen. Umweltverträglichkeit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Daimler AG. Über Jahrzehnte hinweg wurde der Umweltschutz immer mehr ausgebaut und verfeinert. Inzwischen ist ökologisches Denken und Handeln fester Bestandteil der Daimler Unternehmensphilosophie, der sich wie ein roter Faden durch alle Unternehmens- und Dienstleistungsbereiche zieht. In ihrem Nachhaltigkeitsprogramm hat die Daimler AG ihre Strategie des Energiesparens und damit der Senkung des CO₂-Ausstoßes festgeschrieben. Demnach sind alle europäischen Werke und auch das Vertriebsnetz mit den Niederlassungen verpflichtet, die Emissionen im Zeitraum von 1990 bis 2020 um 20 Prozent zu senken, und das trotz deutlicher Steigerung des Produktionsvolumens. Die Zwischenbilanz für 2015 ergab eine Reduktion um bisher 13 Prozent im Vergleich zum Basisjahr. Grundlage der Umweltpolitik bilden die für alle Unternehmensbereiche geltenden Umwelt- und Energieleitlinien der Daimler AG. Umwelt- und Energieleitlinien der Daimler AG: · Wir stellen uns den zukünftigen Herausforderungen im Umwelt- und Energiebereich. · Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen Marktsegment besonders umweltverträglich und energieeffizient sind. · Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst umweltverträglich und energetisch optimiert. · Wir bieten unseren Kunden umfassenden Service und Informationen zu Umweltschutz und Energieeinsatz. · Wir streben weltweit eine vorbildliche Umwelt- und Energiebilanz an. · Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend zu Umweltschutz und Energieeinsatz.

Umweltpolitik des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland. Zusätzlich zu den Umwelt- und Energieleitlinien, die für den Gesamtkonzern Gültigkeit haben, hat die Vertriebsorganisation von Daimler ihre umweltpolitischen Aufgaben nochmals und auf ihren Tätigkeitsbereich zugeschnitten definiert. Erklärtes Ziel der Umweltpolitik ist es, alle Dienstleistungen im Rahmen der bestmöglichen Kundenbetreuung so zu erbringen, dass die Umwelt dabei entlastet wird, Ressourcen geschont werden und unsere Kunden rundum zufrieden sind. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und unserer Umweltpolitik sowie die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen sind dabei selbstverständlich. Konkret heißt das: · Wir berücksichtigen die Umweltverträglichkeit bei der Auswahl von Produkten sowie Verfahren und setzen, soweit wirtschaftlich vertretbar, die beste verfügbare Technik ein. · Wir verwenden Rohstoffe und Energie sparsam und führen anfallende Wertstoffe in den Stoffkreislauf zurück. · Wir führen regelmäßig interne Umweltbetriebsprüfungen, sogenannte Umweltaudits, zur Erhaltung und Weiterentwicklung eines leistungsfähigen Umweltmanagements sowie zur Prüfung der Leistungsfähigkeit unserer Umweltpolitik durch. · Wir ordnen Verantwortlichkeiten klar zu, informieren und unterweisen die Mitarbeiter regelmäßig, um sie verstärkt einzubinden. · Wir belohnen Initiative und besondere Leistungen im Umweltschutz. · Wir beziehen Lieferanten, Auftragnehmer und Fremdfirmen ein und schaffen einheitliche Umweltstandards. · Wir informieren unsere Kunden und die Öffentlichkeit aktiv über umweltrelevante Eigenschaften unserer Produkte sowie über deren sichere und umweltgerechte Handhabung und Entsorgung. · Wir ergreifen die erforderlichen Maßnahmen, um die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt, auch bei möglichen Störungen und Unfällen, zu erfassen, zu verringern bzw. zu vermeiden. · Wir pflegen einen offenen Dialog mit Behörden, Verbänden, Öffentlichkeit und Medien über alle umweltrelevanten Gegebenheiten, Planungen und Entscheidungen.

Umweltschutz-Jahresbericht 2016 des Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland zum Thema „Umweltpolitik“