Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009 Fortschreibung für den Zeitraum 2007 – 2008 Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009 Fortschr...
Author: Berndt Kerner
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Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009 Fortschreibung für den Zeitraum 2007 – 2008

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009 Fortschreibung für den Zeitraum 2007 – 2008

0

Zusammenfassung der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

1

Grundlagen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung. . . . . . . 11

1.1

Anlass und Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1.2

Aufgaben und Grundlagen der Fortschreibung 2009 . . . . . . . . . . . . . . 11

1.3

1.4 1.5

Räumliche Untersuchungs­ ebenen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Indikatoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Methode: Gestuftes Index-Berech­ nungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.5.1 Berechnung von Status-Index und Dynamik-Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

1.5.2 Ermittlung des Status/DynamikIndexes durch Überlagerung . . . . . . 16

1.5.3 Berechnung des Entwicklungs­ index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

2

2.1

Ergebnis des Monitoring 2009: Zusammenfassende Bewertung der Planungsräume nach Status/ Dynamik-Index und Entwicklungs­ index. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Bewertung der Planungsräume nach Status/Dynamik-Index. . . . . . . . . . . . . 18

2.1.1 Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungs­ dynamik (Status/Dynamik-Index „4 -“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.1.2 Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungs­ dynamik (Status/Dynamik-Index „4 +/- “). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2.1.3 Gebiete mit niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungs­ dynamik (Status/Dynamik-Index „3 -“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

2.1.4 Gebiete mit niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungs­ dynamik (Status/Dynamik-Index „3 +/-“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

2.1.5 Gebiete mit hohem sozialen Status und positiver Dynamik (Status/ Dynamik-Index „1 +“) . . . . . . . . . . . . . . 22

2.2

Polarisierung der Entwicklung der Planungsräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

2.3

Bewertung der Planungsräume nach dem Entwicklungsindex . . . . . 25

2.3.1 Veränderungen bei der Eingruppie­ rung nach dem Entwicklungs­ index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.3.2 Sehr niedriger Entwicklungsindex: Gebiete mit Interventionsbedarf . . 27

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Vowort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Inhaltsverzeichnis

2.3.3 Niedriger Entwicklungsindex: Gebiete mit Interventions- und Präventionsbedarf. . . . . . . . . . . . . . . . . 28

2.3.4 Hoher Entwicklungsindex –

kein Handlungsbedarf. . . . . . . . . . . . . 29

2.4

Veränderungen bei der Zuordnung der Planungsräume zu den Gruppen des Entwicklungsindex zwischen dem Monitoring 2008 und 2009 . . . 30

3

Beschreibung der Indikatoren für die städtischen Teilgebiete . . 32

3.1

Indikatoren zum Status. . . . . . . . . . . . 32

3.1.1 Status 1: Arbeitslose (nach SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008. . . . . 32

3.1.2 Status 2: Arbeitslose (nach SGB II und III) unter 25 Jahren in % der 15-25-Jährigen am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

3.1.3 Status 3: Arbeitslose (nach SGB II und III) mit einer Bezugszeit von über einem Jahr (Langzeitarbeitslose) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008. . . . . 35

3.1.4 Status 4: Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % der Einwohnerinnen und Einwohner

am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

3.1.5 Status 5: Nicht-er werbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter

15 Jahren am 31.12.2008 . . . . . . . . . . 37

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Indikatoren zur Dynamik . . . . . . . . . . 39

3.2.1 Dynamik 1: Wanderungsvolumen in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 3.2.2 Dynamik 2: Wanderungssaldo in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 3.2.3 Dynamik 3: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der unter 6-Jährigen 2008 . . . . . . . . . . . . . 41 3.2.4 Dynamik 4: Veränderung des Anteils deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten . . . . . 42 3.2.5 Dynamik 5: Veränderung des Anteils ausländischer Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten . . . . . 43 3.2.6 Dynamik 6: Veränderung des Anteils der nichter werbsfähigen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren 2007-2008 Prozent­ punkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.3

Zusammenfassung: Entwicklungs­ trends in der Gesamtstadt . . . . . . . . . 45

4

Aktionsräume plus . . . . . . . . . . . . . . . 47

4.1

Aktionsräume plus im Vergleich . . . . . 47

4.2

Indikatoren zum Status der Aktionsräume plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

4.2.1 Status 1: Arbeitslose (nach SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008. . . . . 50 4.2.2 Status 2: Arbeitslose (nach SGB II und III) unter 25 Jahren in % der 15-25-Jährigen am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 4.2.3 Status 3: Arbeitslose (nach SGB II und III) mit einer Bezugszeit von über einem Jahr (Langzeitarbeitslose) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008. . . . . 52 4.2.4 Status 4: Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % der Einwohnerinnen und Einwohner am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 4.2.5 Status 5: Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 15 Jahren am 31.12.2008 . . . . . . . . . . 54 4.2.6 Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrations­ hintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.3

Indikatoren zur Dynamik der Aktionsräume plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

4.3.1 Dynamik 1: Wanderungsvolumen in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

3.2

___________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

3.1.6 Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrations­ hintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren am 31.12.2008. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.3.2 Dynamik 2: Wanderungssaldo in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 4.3.3 Dynamik 3: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der unter 6-Jährigen 2008 . . . . . . . . . . . . . 57 4.3.4 Dynamik 4: Veränderung des Anteils deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten . . . . . 58 4.3.5 Dynamik 5: Veränderung des Anteils ausländischer Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten . . . . . 59 4.3.6 Dynamik 6: Veränderung des Anteils der nicht-er werbsfähigen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren 2007-2008 in Prozentpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 4.4

Zu den Unterschieden zwischen „planerischen“ und „analytischen“ Aktionsräumen plus . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

5

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

6

Kartenanhang. . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

7

Tabellenanhang. . . . . . . . . . . . . . . 161

Karte 2

Entwicklungsindex Soziale Stadtent­ wicklung 2009 mit Abgrenzung der Aktionsräume plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

Tabelle 1

Wohnbevölkerung in den „Aktionsräumen plus“ (Anteile jeweils in %). . . . . . . . . . 7

Tabelle 2

Die Indikatoren des Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Tabelle 3

Indikatorengruppe ‘Status’: Datenauszug zum 31.12.2008. . . . . . . . . . . . 15

Tabelle 4

Indikatorengruppe ‘Dynamik’: Datenauszug zum 31.12.2008. . . . . . . . . . . . 15

Tabelle 5

Status/Dynamik-Index: Bildung von 12 Gruppen durch Überlagerung von Status-und Dynamik-Index . . . . . . . . . . . . . . 17

Tabelle 6

Zuordnung der Planungsräume zum Status/Dynamik-Index 2009 . . . . . . . . . . . . . 17

Tabelle 7

Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „4 -“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . 18

Tabelle 8

Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/ Dynamik-Index „4 +/- “) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung

2009. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Tabelle 9

Gebiete mit niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „3 -“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . 20

Tabelle 10

Gebiete mit niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/ Dynamik-Index „3 +/-“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Tabelle 11

Gebiete mit hohem sozialen Status und positiver Dynamik (Status/DynamikIndex „1 +“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Tabelle 12

Status/Dynamik-Index 2008

(Fortschreibung für den Zeitraum 31.12.2006-31.12.2007) – Zuordnung der Planungsräume. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Tabelle 13

Status/Dynamik-Index 2009

(Fortschreibung für den Zeitraum 31.12.2007-31.12.2008) – Zuordnung der Planungsräume. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Tabelle 14

Planungsräume der Gruppen 1+, 3- und 4- mit konstantem Status/Dynamik-Index (Monitoring 2008 zu 2009). . . . . . . . . . . . . . . 24

Tabelle 15

Übergangsmatrix: Monitoring 2008 Monitoring 2009. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Tabelle 16

Sehr niedriger Entwicklungsindex (EI 4): Gebiete mit Inter ventionsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Tabelle 17

Niedriger Entwicklungsindex (EI 3):

Gebiete mit Interventions- und

Präventionsbedarf im Monitoring Soziale

Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Karte 1

Planungsräume der Gruppen 1+, 3- und 4- mit konstantem Status/Dynamik-Index (Monitoring 2008 und 2009) . . . . . . . . . . . . . 65

_____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Karten- und Tabellenverzeichnis

Tabelle 18

Hoher Entwicklungsindex (EI 1): Kein Handlungsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 . . . . . . . . . . 29

Tabelle 19

Anteil der Arbeitslosen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Tabelle 20

Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Tabelle 21

Anteil der Langzeitarbeitslosen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Tabelle 22

Anteil der nicht-arbeitlosen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Tabelle 23

Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen unter 15 Jahren in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Tabelle 24

Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . 38

Tabelle 25

Wanderungsvolumen in % in Berlin 2007-2008: Summe der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr. . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Tabelle 26

Wanderungssaldo in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 29 Ausländische Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen in Prozent der Ausländerinnen und Ausländer: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tabelle 30 Veränderungen des Anteils der nicht­ er werbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen. . . . . . . . . . . . . . . 45 Tabelle 31 Anteil der Arbeitslosen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Tabelle 32 Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Tabelle 33 Anteil der Langzeitarbeitslosen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Tabelle 34 Anteil der nicht-arbeitlosen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Tabelle 35 Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen unter 15 Jahren in Berlin 2007-2008 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Tabelle 36 Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren 2007 und 2008 . . . . . . . . . . 55 Tabelle 37 Wanderungsvolumen in % in Berlin 2007-2008: Summe der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr. . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Tabelle 38 Wanderungssaldo in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr. . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Tabelle 39 Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren und Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Tabelle 40 Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Tabelle 41 Ausländische Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen in % der Ausländerinnen und Ausländer: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Tabelle 42 Veränderungen des Anteils der nicht­ er werbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen. . . . . . . . . . . . . . . 60 Tabelle 43 Indikatoren-Werte für die Gruppen des Status/Dynamik-Index 1+, 3- und 4sowie Entwicklungsindex (EI) 1+2 und 3+4 im Monitoring 2008 und 2009. . . . . . . 68

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Tabelle 28 Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

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Tabelle 27 Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren und Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 44 Anzahl der Planungsräume (PLR) in der „planerischen“ und der „analytischen“ Abgrenzung der Aktionsräume plus . . . . . . . 69 Tabelle 45 Status 1 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Tabelle 46 Status 2 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Tabelle 47 Status 3 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Tabelle 48 Status 4 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Tabelle 49 Status 5 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Tabelle 50 Status 6 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Tabelle 51 Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Vorwort

Mit dem Monitoring Soziale Stadtentwick­ lung wird seit 1998 die sozialräumliche Entwicklung Berlins beobachtet, analysiert und aufgezeichnet. Auf Grundlage der Ergebnisse werden konkrete, gebietsbe­ zogene Handlungsempfehlungen ent­ wickelt.

Gleichwohl ist festzustellen, dass die sozial­ räumliche Differenzierung sich in einzelnen Gebieten Berlins fortsetzt. Daher muss auch weiterhin mit Präventionsmaßnahmen ge­ gen soziale Ausgrenzungstendenzen gegen­ gesteuert werden. Die sozialräumliche Pola­ risierung ist eine globale Herausforderung, vor der alle Metropolen stehen und der sie sich mit Entschlossenheit entgegenstellen müssen.

Dieses Instrument der Stadtbeobachtung kann sich sehen lassen. Das Berliner Monitoring ist inzwischen in der Fachwelt allgemein anerkannt und wird Schritt für Schritt auch von anderen Großstädten, zum Teil modifiziert, als „best practice“ übernommen. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass sozialräumliche Verän­ derungen im Zeitablauf verfolgt werden können. Außerdem kann es ständig an ver­ änderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung ist ein wesentliches Instrument für die Planung von Senat und Bezirken, das auch von der Wissenschafts- und Träger­ landschaft Berlins als solide Grundlage ge­ schätzt und genutzt wird. Eine wichtige Weiterentwicklung ist, dass mit dem vor­ liegenden Monitoring Soziale Stadtentwick­ lung nicht mehr Verkehrszellen sondern Lebensweltlich orientierte Räume in Form der Planungsräume beobachtet werden. Diese 447 neuen Bezugsräume der sozialen Stadtentwicklung umfassen jeweils ca. 7.500 Einwohnerinnen und Einwohner. Der nunmehr klar definierte Quartiersbezug stärkt unser wichtigstes Instrument zur Bekämpfung sozialer Ausgrenzung: Vor zehn Jahren wurde das Quartiersmanage­ ment in Berlin eingeführt, ständig verbes­ sert und ausgebaut. War noch zu Beginn bei manchen lokalen Akteuren die Befürch­ tung verbreitet, Quartiere könnten durch ein Quartiersverfahren stigmatisiert werden, hat sich hier eine Kehrtwende vollzogen. Quartiersmanagement-Gebiete haben heute ein sehr positives Image. Dort ge­ schieht etwas: Viele starke Partner, Verwal­ tungen, Schulen, vor allem die Bewohnerin­ nen und Bewohner, mischen sich ein, enga­ gieren sich für ihren Kiez, bestimmen mit und übernehmen Verantwortung.

Der Monitoring-Bericht 2009 bestätigt die räumliche Konzentration von Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf. Die be­ reits im Monitoring 2008 empfohlene noch stärkere Konzentration der Senats- und Bezirkspolitik auf einzelne große Räume hat der Senat aufgenommen und zusammen mit den jeweiligen Bezirken Konzepte für • Wedding/Moabit • Kreuzberg-Nordost • Neukölln-Nord • Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf und • Spandau-Mitte erstellt, die wesentliche Grundlage für den Senatsbeschluss Aktionsräume plus vom Juni 2010 geworden sind. Das zentrale Thema für diese Gebiete heißt: Integration durch Bildung. Den Menschen gleicher­ maßen einen Zugang zu Bildung, Arbeit und Beruf zu ermöglichen, ist eine der wichtigsten Ziele der sozialen Stadtentwick­ lung. Um dieses Ziel zu erreichen, werden für die Unterstützung der Aktionsräume plus Mittel der Städtebauförderung und die Ressourcen aller Verwaltungen räumlich konzentriert. Das Monitoring 2009 stellt in einem gesonderten Teil die sozialräumliche Entwicklung dieser Aktionsräume plus dar. Dieses Beispiel zeigt, dass auf Grundlage der Ergebnisse des Monitorings die Soziale Stadtentwicklung ständig neu justiert wird. Wesentliches Ziel bleibt, die Menschen zu befähigen, an der wirtschaftlichen Entwick­ lung teilzunehmen. Die soziale Integration, die wir heute schaffen, ist der Schlüssel für eine soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaft von morgen.

Ingeborg Junge-Reyer Senatorin für Stadtentwicklung

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

7

0.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 setzt die vor 11 Jahren begonnene Beobachtung der kleinräumigen Entwicklungstendenzen in der „Sozialen Stadtentwicklung“ fort. Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung liefert kleinräumige Aussagen zur Verände­ rung der sozialstrukturellen und sozial­ räumlichen Entwicklung in den Teilgebieten der Stadt Berlin. Es ist Grundlage der Fest­ legung von Gebieten im Bund-LänderProgramm „Soziale Stadt“. Die aktuelle Fortschreibung betritt in dreierlei Hinsicht Neuland: • Zum einen erfolgt die Analyse erstmals ausschließlich für die Raumhierarchie der „Lebensweltlich orientierten Räume“ (LOR in Form der 447 Planungsräume). • Zum zweiten wird erstmals vollständig eine Fortschreibung der Indizes und Indikatorenwerte in einem Einjahres­ rhythmus vorgenommen. • Außerdem werden in dieser Fortschrei­ bung erstmals Daten zu Personen mit Migrationshintergrund in die Analyse aufgenommen.

Beim Entwicklungsindex wird – wie bereits im Monitoring 2008 – eine starke räumliche Konzentration der Planungsräume mit einem „sehr niedrigen Entwicklungsindex“, d. h. großer Problemdichte erkennbar. Dieser Befund bleibt auch nach der Um­ stellung von der Gebietsebene der Ver­ kehrszellen, die für das Monitoring 2008 die empirische Grundlage bildete, auf die Ebene der Planungsräume bestehen. Die bereits im Monitoring 2008 benannten fünf großen, zusammenhängenden Gebiete mit der höchsten Konzentration der pro­ blematischsten Gebiete bilden den Kern der inzwischen von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgegrenzten Aktionsräume plus. Vgl. zur Abgrenzung: www.stadtentwicklung.berlin.de/ soziale_stadt/aktionsraeume_plus/de/ gebiete.shtml

• Die drei westlichen Innenstadtbereiche Wedding/Moabit, Kreuzberg-Nordost und Neukölln-Nord bilden jeweils große, zusammenhängende Flächen. In diesen drei Gebieten leben insgesamt 506.649 Einwohnerinnen und Einwohner (vgl. Tabelle 1). • Auch am Stadtrand haben sich in Nord­ Marzahn/Nord-Hellersdorf sowie in Spandau-Mitte jeweils größere, zusam­ menhängende Gebiete mit einer hohen Problemdichte herausgebildet. Im Gebiet Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf wohnen 185.515 Einwohnerinnen und Einwohner, im Gebiet Spandau-Mitte 134.208 Einwohnerinnen und Einwohner (vgl. Tabelle 1).

Bei der Betrachtung der Veränderungen in der Eingruppierung der Planungsräume nach dem Entwicklungsindex zeigt sich gegenüber dem Monitoring Soziale Stadt­ entwicklung 20081 eine große Stabilität – was bei einem einjährigen Beobachtungs­ zeitraum auch kaum überraschen kann.

Im Laufe des Jahres 2008 sind Arbeitslosig­ keit, Langzeitarbeitslosigkeit und Jugend­ arbeitslosigkeit in Berlin zurück gegangen, und davon haben auch die meisten Planungsräume profitiert, aber dennoch gibt es Ausnahmen: in 55 von den 434 Planungsräumen, die in die Analyse ein­ bezogen sind, ist die Arbeitslosigkeit ent­ gegen dem allgemeinen Trend angestiegen. Dies betrifft in 18 Fällen Gebiete mit einer Arbeitslosenzahl oberhalb des Berliner Durchschnitts. Besonders auffällig sind hierbei die Großsiedlungsgebiete der 1960er bis 1980er Jahre in den (Alt-)Be­ zirken Wedding, Tiergarten, Hohenschön­ hausen und Lichtenberg. In den westlichen Innenstadtgebieten, wo die Arbeitslosig­ keit am höchsten ist, ist sie stärker als im Berliner Durchschnitt zurück gegangen, aber im Gebiet der äußeren Stadt im Ost­ teil, wo das Ausgangsniveau etwas geringer war, nur unterdurchschnittlich. Dies gilt auch für die Jugendarbeitslosigkeit. Bei fast allen Indikatoren zeigt sich im Jahresverlauf in der östlichen Innenstadt eine erhebliche Verringerung der sozialen Probleme, während sie in der östlichen Außenstadt nur langsamer geringer werden als im Berliner Durchschnitt oder sogar zunehmen. Dies wird auch deutlich, wenn man die Großsiedlungen am Stadtrand betrachtet: in Nord-Marzahn und NordHellersdorf finden sich die höchsten Quoten bei allen Arten von Arbeitslosigkeit, die im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 gemessen werden.

In diesen Gebieten stellen sich also konzentriert die Herausforderungen einer integrativen Stadtpolitik.

1

Die Daten für 2007 (Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008) wurden für diesen Zweck auch auf der Ebene der Planungsräume berechnet.

Sie sind im Internet veröffentlicht: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/de/lor2007/index.shtml

8

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 1: Wohnbevölkerung in den Aktionsräumen plus (Anteile jeweils in %) Anteil der Einwohne-

Anteil der Kinder

Anteil der Kinder und

Anteil der Kinder

Anteil der Kinder

Anteil der Kinder und

rinnen und Einwohner

und Jugendlichen

Jugendlichen unter

unter 6 Jahren

unter 6 Jahren mit

Jugendlichen unter 15 Jahren

mit Migrationshinter-

unter 18 Jahren

Migrationshintergrund

18 Jahren mit Migrationshintergrund

grund (Migh.) Einwohne-

Anteil deran der Wohn-

an den

an der

an den

an der

an den

an der

an den

an der

an den

an der

an den

rinnen und

Wohnbev.

bev.

Einwohne-

Wohnbev.

Einwohne-

Wohnbev.

Einwohne-

Wohnbev.

Einwohne-

Wohnbev.

Einwohne-

Wohnbev.

unter

nicht-

Einwohner

im

rinnen und

rinnen und

unter rinnen und

rinnen und

unter rinnen und

15-Jährigen

erwerbs-

(Wohnbev.)

jeweiligen

Einwohnern

Einwohnern

18 Jahren Einwohnern

Einwohnern

6 Jahren Einwohnern

in Berlin

fähigen

am

Teilgebiet

mit

unter

unter

unter

unter

in % der

Migrations-

18 Jahren

18 Jahren

6 Jahren

6 Jahren

rinnen und

Einwohne-

hintergrund

in Berlin

mit

in Berlin

mit

Empfängern

rinnen und

in Berlin

insgesamt

Migrations-

insgesamt

Einwohner

insgesamt

31.12.2008

hintergrund

an den

insgesamt Empfänge-

Migrations-

von

hintergrund

Existenz-

von Berlin

in Berlin

in Berlin

sicherungs-

insgesamt

insgesamt

insgesamt

leistungen unter 15 Jahren in Berlin insgesamt

1 - Wedding/Moabit

231.376

6,9

50,3

13,3

17,0

8,1

76,7

14,5

6,3

8,3

76,4

14,7

14,3

8,1

13,6

2 - Kreuzberg-

123.256

3,7

53,1

7,4

17,7

4,5

75,7

7,9

6,4

4,5

71,9

7,5

15,0

4,5

7,5

3 - Spandau-Mitte

134.208

4,0

27,6

4,2

15,8

4,4

46,4

4,7

5,0

3,9

48,7

4,3

12,9

4,2

5,8

4 - Neukölln-Nord

152.017

4,5

53,1

9,2

17,3

5,4

79,8

10,1

6,6

5,8

79,6

10,6

14,6

5,5

9,8

5 - Nord-Marzahn/

185.515

5,5

13,1

2,8

14,2

5,4

22,1

2,8

5,5

5,8

22,9

3,1

11,8

5,4

8,2

826.372

24,6

39,2

36,9

16,3

27,8

61,8

40,1

6,0

28,3

61,6

40,2

13,6

27,7

44,8

506.649

15,1

51,8

29,9

17,3

18,0

77,4

32,6

6,4

18,6

76,3

32,8

14,5

18,1

30,8

Nordost

Nord-Hellersdorf Aktionsräume plus gesamt Innenstadtbereiche (1 + 2 + 4) Stadtrand (3 + 5)

319.723

9,5

19,2

7,0

14,8

9,8

32,9

7,5

5,3

9,7

33,2

7,4

12,2

9,6

14,0

0 - Andere Gebiete

2.536.470

75,4

21,9

63,1

13,8

72,2

35,5

59,9

4,9

71,7

36,2

59,8

11,6

72,3

55,2

Berlin gesamt

3.362.842

100

26,1

100

14,5

100

42,8

100

5,2

100

43,4

100

12,1

100

100

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

9

Die höchsten Problemdichten bei den Indikatoren zur Abhängigkeit und zum Bezug von staatlichen Transferzahlungen sind in den westlichen Innenstadtgebieten anzutreffen, wo sich auch die Bevölkerung mit Migrationshintergrund konzentriert. Dort ist auch der Anteil von Kindern in Haushalten, die Transferleistungen zur Existenzsicherung beziehen (‚Kinderarmut‘) am höchsten, und er ist deutlich schwächer zurückgegangen als in Berlin insgesamt. Auch bei diesem Indikator schneidet das östliche Stadtgebiet besser ab als das west­ liche – sowohl was die Höhe, als auch was die Entwicklung angeht.

Dadurch verstärken sich die Unterschiede in der Problemdichte bzw. nimmt die Polari­ sierung im Stadtraum zu. In nicht wenigen Planungsräumen, die bereits im Monitoring 2008 zu den Gebieten mit dem niedrigsten Entwicklungsindex (= höchste Problem­ dichte) gehörten, hat sich die Situation nicht so stark verbessert wie im Durch­ schnitt der Stadt, in manchen sogar noch verschlechtert. Das wird deutlich, wenn man die Daten derjenigen Planungsräume betrachtet, die in den Aktionsräumen plus liegen.

Aktionsräume plus Der Anteil der Migrationsbevölkerung ist im östlichen Stadtgebiet weniger als halb so hoch als im westlichen. Im westlichen Stadtgebiet liegt der Anteil der Jugend­ lichen unter 18 Jahren mit Migrationshinter­ grund an dieser Altersgruppe bei über 50 %, in der westlichen Innenstadt sogar bei mehr als zwei Dritteln. Die hohe Pro­ blemdichte in einigen Gebieten am öst­ lichen Stadtrand, wo der Anteil der Migran­ tinnen und Migranten an der Bevölkerung deutlich niedriger ist, zeigt, dass es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Migrantenanteil und sozialer Problemdichte gibt. In der westlichen Außenstadt, wo der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund mehr als doppelt so hoch ist wie in der östlichen Außenstadt, sind im Vergleich die Werte bei den Indika­ toren für soziale Problemlagen fast immer niedriger. Obwohl sich durch die Verbesserung der Arbeitsmarktsituation im Jahr 2008 die Werte zur sozialen Situation der Wohnbe­ völkerung insgesamt verbessert haben, blei­ ben einige Teilgebiete doch weiter hinter der allgemeinen Entwicklung zurück.

10

In den von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgegrenzten Aktions­ räumen plus wohnt etwa ein Viertel der gesamten Bevölkerung von Berlin, aber 36,9 % der Berliner Bevölkerung mit Migra­ tionshintergrund. Der Anteil der Bevölke­ rung mit Migrationshintergrund beträgt in diesen Gebieten im Durchschnitt fast 40 %, wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Aktionsräumen plus gibt: Liegt der Wert in den beiden randstäd­ tischen Bereichen noch bei rund 13 % (Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf ) bzw. bei rund 28 % (Spandau-Mitte), so liegt er in den drei innerstädtisch gelegenen Aktionsräumen plus bereits bei über 50 % der Bewohnerinnen und Bewohner. Damit konzentrieren sich in den drei innerstäd­ tischen Aktionsräumen plus, die etwa 15 % der Gesamtbevölkerung Berlins umfassen, nahezu 30 % der Berliner Bevölkerung mit Migrationshintergrund.

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen an der Wohnbevölkerung ist in den Aktions­ räumen plus mit 16,3 % nur wenig höher als in der Gesamtstadt (14,5 %), das gleiche gilt für den Anteil der Kinder unter sechs Jahren. Während insgesamt 18,5 % aller Kinder unter sechs Jahren in den drei inner­ städtischen (westlichen) Aktionsräumen plus leben, liegt der Anteil an den Kindern mit Migrationshintergrund fast doppelt so hoch. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt in allen drei Gebieten bei über drei Vierteln, während er in Spandau-Mitte bei etwa der Hälfte und in Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf unter einem Viertel liegt. Bei den meisten Statusindikatoren liegen die Problemdichten deutlich oberhalb des Wertes der Gesamtstadt, während sie in den Gebieten außerhalb der Aktionsräume plus immer unter dem Durchschnitt liegen – und auch die Entwicklung ist bei den meisten Indikatoren deutlich ungünstiger als in den übrigen Gebieten der Stadt. Dieser Umstand war ausschlaggebend für die Entscheidung des Senats, mit den Aktionsräumen plus eine neue Ebene für die integrierte Stadtteilentwicklungspolitik zu schaffen. Der zugehörige Senatsbe­ schluss sieht entsprechend vor, dass die Senatsverwaltungen in diesen benachteilig­ ten Stadtgebieten ihre Fachpolitiken stärker koordinieren und ihre Fördermittel stärker bündeln. Die Notwendigkeit, durch beson­ dere Anstrengungen die Lebensperspekti­ ven und insbesondere die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in diesen Gebieten zu verbessern, ist durch die Er­ gebnisse des Monitoring 2009 noch einmal sehr deutlich geworden.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

1.

Grundlagen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung

Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009 umfasst den Beobachtungs­ zeitraum 31.12.2007-31.12.2008. Die Aus­ wertung der Daten erfolgte auf der räum­ lichen Ebene der 447 Planungsräume Berlins (kleinräumigste Ebene der „Lebens­ weltlich orientierten Räume“ – LOR).

1.1 Anlass und Ziel Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 setzt die vor 11 Jahren begonnene Arbeit der wissenschaftlichen Beobachtung der kleinräumigen Entwicklungstendenzen in der „Sozialen Stadtentwicklung“ fort. Bis zum Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2006 wurde das Monitoring in zweijähriger Fortschreibung erstellt, seit 2007 erfolgt diese jährlich. Hierdurch kann die Aussage­ kraft des Monitoring Soziale Stadtentwick­ lung deutlich verbessert werden. Das Monitoring liefert kleinräumige Aussa­ gen zur Veränderung der sozialstrukturellen und sozialräumlichen Entwicklung in den Teilgebieten der Stadt Berlin. Es ist Grund­ lage der Festlegung von Gebieten im Bund­ Länder-Programm „Soziale Stadt“: Einerseits kann die Verbesserung der sozialen Situa­ tion in einem städtischen Raum erkannt werden (Entlassung von Gebieten entspre­ chend § 171 e Baugesetzbuch) – anderer­ seits kann auf problematische Veränderun­ gen mit der Aufnahme neuer Gebiete ent­ sprechend § 171 e Baugesetzbuch reagiert werden. Das Monitoring Soziale Stadtent­ wicklung wird bei der Festlegung von wei­ teren Kulissen der Städtebauförderung her­ angezogen und trägt auch zur Entwicklung neuer Instrumente der sozialen Stadtent­ wicklung bei: In Auswertung der Ergebnisse des vorherigen Monitoring 2008, in dessen Rahmen ein integrierter (Förder-)Ansatz für fünf so genannte „Vorranggebiete Zukunfts­ sicherung“ mit den langjährig problema­ tischsten Gebieten der Stadt empfohlen

worden war, hat der Senat im Frühsommer 2010 fünf Aktionsräume plus im Stadtgebiet festgelegt. In diesen Aktionsräumen plus, die bereits heute eine Vielzahl einzelner Fördergebiete der Städtebauförderung beinhalten (u. a. Gebiete der Sozialen Stadt/ Quartiersmanagement, des Stadtumbaus, der Aktiven Zentren u.a.), sollen die beste­ henden Einzelverfahren stärker als bisher gebiets- und fachübergreifend vernetzt werden, angrenzende Kieze in die Gesamt­ entwicklung dieser Bereiche miteinbezogen und neue Partnerschaften mit und unter den lokalen Akteuren angeregt werden. Das Monitoring 2009 greift diese neue, für die Entwicklung der gesamten Stadt bedeutsame Kulisse der Aktionsräume plus auf und enthält daher eine gesonderte Bewertung dieser fünf Bereiche. Die Ergebnisse der Monitoringberichte der vergangenen Jahre haben auch dazu beigetragen, dass der Senat die Erarbeitung einer gesamtstädtischen, ressortüber­ greifenden Rahmenstrategie Soziale Stadtentwicklung Berlin beauftragt hatte. Im Ergebnis liegt nun mit dem Handbuch zur Sozialraumorientierung seit November 2009 ein vom Senat beschlossener kon­ kreter Leitfaden, der die Grundlagen für integrierte Stadt-(teil)entwicklung darlegt, vor. Dies zeigt, dass das Monitoring Soziale Stadtentwicklung eine wichtige Funktion als Beobachtungsinstrument der sozialräum­ lichen Entwicklung der Stadt Berlin hat, auf dessen Grundlage rechtzeitig und gezielt stadtentwicklungspolitische Maßnahmen abgeleitet und entwickelt werden können. Darüber hinaus gehen die Ergebnisse des Monitoring Soziale Stadtentwicklung wei­ terhin im Sinne eines Wertausgleiches für einzelne Produkte der sozialen Infrastruktur in die Berechnung der Finanzmittelzuwei­ sung des Senats an die Bezirke ein.

Das Monitoring Soziale Stadtentwicklung bietet Interessierten die Möglichkeit, die kleinräumigen Ergebnisse der Analyse einzusehen und die erstellten Berichte zum Monitoring auf der Website der Senats­ verwaltung für Stadtentwicklung abzurufen: www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/ basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/ index.shtml

1.2 Aufgaben und Grundlagen der Fortschreibung 2009 Für die Fortschreibung 2009 wurde die Methodik beibehalten, während die Indi­ katorenauswahl angepasst wurde. Die Methode des gestuften Berechnungsver­ fahrens zu Status-, Dynamik- und Entwick­ lungsindex hat sich bewährt und ist aner­ kannt.2 Für das aktuelle Monitoring konnten die Daten zu Personen mit Migrations­ hintergrund für Personen unter 18 Jahren verwendet werden und ersetzen nun die Daten zu ausländischen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die aktuelle Fortschreibung betritt in dreierlei Hinsicht Neuland: • Zum einen wird die Analyse erstmals ausschließlich für die Raumhierarchie der „Lebensweltlich orientierten Räume“ (LOR) vorgenommen, Verkehrszellen werden nicht mehr berücksichtigt.3 Die Räumliche Bezugsebene für die Berechnung der Indizes und Auswertung der einzelnen Indikatoren sind die 447 Planungsräume (kleinste Einheiten der LOR). Die Daten des Monitoring 2008 sind zum Zweck des Vergleichs mit dem Moni­ toring 2009 und für die Berechnung von Veränderungen inzwischen ebenfalls auf der Ebene der „Lebensweltlich orientier­ ten Räume“ (LOR) für die Planungsräume berechnet und veröffentlicht.

2

Unter anderem sehen Hamburg und München die Einführung eines „Monitoring Soziale Stadtentwicklung“ nach Berliner Vorbild vor.

3

Die „Lebensweltlich Orientierten Räume“ (LOR) wurden 2006 gemeinsam zwischen den planenden Fachverwaltungen des Senats, den Bezirken und dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg auf der Grundlage der von der Jugendhilfe bereits definierten Sozialräume einheitlich abgestimmt. Ziel ist die Abbildung lebensweltlicher Homogenität bei gleichzeitiger Wahrung einer Vergleichbarkeit der Planungsraumeinheiten.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

11

• Zum zweiten wird erstmals vollständig eine Fortschreibung der Indizes und Indikatorenwerte für die 447 Planungs­ räume in einem Einjahresrhythmus vor­ genommen. (Für das Monitoring 2008 erfolgte die nachträgliche Berechnung der Indizes und der Indikatorenwerte, nachdem endgültig alle erforderlichen Daten auf Planungsraumebene verfügbar waren. Im Monitoring 2006 und 2007 konnten wegen der nicht vollständigen Datenverfügbarkeit noch nicht alle Indikatoren und damit auch keine Indizes für die Planungsräume berechnet wer­ den). Damit können soziostrukturelle Entwicklungsverläufe in den Berliner Planungsräumen ab 2008 kontinuierlich in Zeitreihen abgebildet werden. • Außerdem werden in dieser Fortschrei­ bung erstmals Daten zu Personen mit Migrationshintergrund in die Analyse aufgenommen. Der bisherige Indikator Status 6 „Anteil der ausländischen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren an allen unter 18-Jährigen“ wird ersetzt durch den neuen Indikator „Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrations­ hintergrund unter 18 Jahren an allen unter 18-Jährigen“. Die im Vorjahr geänderte Berechnung der Indikatoren zur Arbeitslosigkeit, die an die Zählweise der Bundesanstalt für Arbeit angepasst worden ist, wurde beibehalten. Das Indikatorenset für das Monitoring Soziale Stadtentwicklung wurde 1998 entwickelt und im Jahr 2002 modifiziert. Zu diesem Zweck wurde im Oktober 2002 ein Fachgespräch zum Thema „Modifizie­ rung des Indikatorensets Monitoring ‘Soziale Stadtentwicklung’“ durchgeführt. Mit der Änderung der Sozialgesetzbücher (SGB) II, III und XII zum 01.01.2005 ergaben sich Veränderungen beim Personenkreis, der durch die Transfersysteme erreicht wird.

12

Die Sozialhilfe- und Arbeitslosenstatistik sind seitdem komplett umgestellt worden. Da ein großer Teil der Indikatoren des Monitoring Soziale Stadtentwicklung auf Daten dieser Sicherungssysteme beruht, musste das Indikatorenset modifiziert werden. Dabei sollen die Indikatoren trotz der Veränderung der Rechtsgrundlagen und statistischen Erfassungssysteme eine gewisse Kontinuität behalten. Da dieses Indikatorenset auch in den künftigen Jahren benutzt werden soll, wurde seine Validität in einem Fachgespräch abgestimmt und bestätigt.

Diesem Bericht zugrunde liegt die Berech­ nung der Indikatoren für alle Ebenen der in der räumlichen Gliederung des Regionalen Bezugssystems Berlin (RBS) differenzierten „Lebensweltlich orientierten Räume“. Es umfasst neben den 447 Planungsräumen die nachfolgenden Aggregationsebenen der Bezirksregionen (138), der Prognoseräume (60) und der Bezirke (12 in den Grenzen ab 01.01.2001). Zusätzlich erfolgt – wie in den vergangenen Monitoring-Berichten – eine Bewertung nach 8 Stadträumen, die sich aus Innen- und Außenbereich mit einer Unterteilung nach Ost und West ergeben.

Mit der Fortschreibung des Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007 wurde das statistische Verfahren, mit dem die Ergeb­ nisse der Analyse zusammengefasst werden, neu konzipiert. Die Typisierung der Gebiete durch eine Clusteranalyse wurde abgelöst durch ein Verfahren, das die Abbildung der Veränderung von Gebieten über einen längeren Zeitraum ermöglicht.

Von den insgesamt 447 Planungsräumen bleiben im Monitoring 2009 acht Planungs­ räume mit weniger als 200 Einwohnerinnen und Einwohnern unberücksichtigt: 01022103 - Westhafen, 03010104 - Lietzen­ graben, 04020204 - Olympiagelände, 04020314 - Messegelände, 04041133 ­ Güterbahnhof Grunewald, 04041239 Stadion Wilmersdorf, 04061757 - Forst Grunewald, 09010102 - Am Treptower Park Nord. Darüber hinaus wurden fünf Planungsräume (05030833 - Motardstr., 08010510 - Gewerbegebiet Köllnische Heide, 09020701 - Adlershof West, 10010203 - Gewerbegebiet Bitterfelder Str., 12214528 - Tegeler Forst) identifiziert und von der weiteren Analyse ausgeschlossen, weil die Indikatorenwerte aufgrund von Sonderfaktoren sehr weit außerhalb der Spannweite der übrigen Planungsräume liegen und deshalb das Gesamtergebnis statistisch „verzerren“ würden.

1.3

Räumliche Untersuchungsebenen

In der vorliegenden Untersuchung sind alle erforderlichen Fachdaten auf der untersten Ebene der LOR, das sind 447 Planungs­ räume, verarbeitet. Die Daten für die Verkehrszellen werden nicht mehr aktualisiert. Um die Unter­ suchung auf dieser Raumebene abzu­ schließen, wurde bereits im vergangenen Jahr in einer Zeitreihendarstellung die bisherige Entwicklung tabellarisch und optisch veranschaulicht. Die Langzeit­ untersuchung zu den Verkehrszellen ist von der Senatsverwaltung für Stadtent­ wicklung gesondert veröffentlicht worden und abrufbar unter: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/ planen/basisdaten_stadtentwicklung/ monitoring/de/netzdiagramm/index.shtml

In die Index-Berechnung des Monitoring 2009 gingen somit 434 Planungsräume ein.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

1.4

Indikatoren

Für die Auswahl von Indikatoren war ent­ scheidend, dass die Daten auf der klein­ räumigsten Ebene der Lebensweltlich orien­ tierten Räume verfügbar sind (Planungs­ räume). Dies schließt die Nutzung von schulbezogenen Daten, die nur für Schul­ einzugsbereiche vorliegen, leider ebenso aus, wie Daten aus Wahlstatistiken, die für Stimmbezirke und Wahlkreise erhoben werden. Die Auswahl der Indikatoren des Monitoring Soziale Stadtentwicklung musste darüber hinaus folgenden Kriterien genügen: 1. Die Daten müssen jährlich zeitnah abrufbar sein (Periodizität). 2. Sie müssen für eine einheitliche räum­ liche Ebene verfügbar sein. 3. Sie sollen auf Gesamterfassungen be­ ruhen und nicht mit dem Risiko von Stichprobenfehlern behaftet sein. 4. Sie müssen objektive Sachverhalte beschreiben, die eine klare Bewertung zulassen.

Tabelle 2: Die Indikatoren des Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Status

Status

1. Arbeitslose (SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen

1. Wanderungsvolumen in % der Einwohnerinnen

2. Arbeitslose unter 25 Jahren (SGB II und III) in % der 15-25-Jährigen 3. Arbeitslose mit einer Bezugszeit von über einem Jahr (Langzeitarbeitslose) (SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen

und Einwohner 2. Wanderungssaldo in % der Einwohnerinnen und Einwohner 3. Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren

4. Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger

4. Veränderung des Anteils der deutschen Empfänge­

von Existenzsicherungsleistungen in % der Ein­

rinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­

wohnerinnen und Einwohner (Nicht arbeitslos

leistungen nach SGB II, III und XII gegenüber dem

gemeldete, erwerbsfähige Empfängerinnen und

Vorjahr in %-Punkten (Veränderung der Summe

Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II, nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen

aus Status 1 und 4 ohne Status 5, nur Deutsche) 5. Veränderung des Anteils der ausländischen

und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsiche­

nach SGB II und Leistungsempfängerinnen und

rungsleistungen nach SGB II, III und XII gegenüber

-empfänger nach SGB XII)

dem Vorjahr in %-Punkten (Veränderung der

5. Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter

Summe aus Status 1 und 4 ohne Status 5, nur Ausländer) 6. Veränderung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen

15 Jahren (Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen

Empfängerinnen und Empfänger von Existenz­

und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

sicherungsleistungen nach SGB II unter 15 Jahren

nach SGB II)

gegenüber dem Vorjahr in %-Punkten (Verände­

6. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit

rung von Status 5)

Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen

Für das Monitoring Soziale Stadtentwick­ lung werden seit 2007 zwei Gruppen von Daten verwendet: • Daten zu Arbeitslosigkeit und zum Transferleistungsbezug, • Daten zu Wanderungen und zur demografischen Situation.

und Einwohner unter 18 Jahren

Diese werden zu zwei Gruppen von Indika­ toren zusammengeführt: • sechs Indikatoren beschreiben die soziale Lage der Bevölkerung in einem Quartier („Status“), • sechs Indikatoren beschreiben den Wandel der Bevölkerungszahl und der sozialen Lage in einem Quartier („Dynamik“).

Die ersten drei Status-Indikatoren (Status 1 - 3) beruhen auf den Daten zu Arbeits­ losigkeit. Die beiden Indikatoren Status 4 und 5 ergeben sich aus dem derzeit ver­ fügbaren Datenbestand zu Personen, die Transferleistungen beziehen. Hierbei wird zwischen den Merkmalen „nicht-arbeitslos“ (Status 4) und „nicht-erwerbsfähig“ (Status 5) unterschieden. „Nicht-arbeitslos“ sind dabei Personen, die zwar erwerbstätig sind, aber durch ihr Einkommen nicht ihre Lebensgrundlage sichern können (um­ gangssprachlich als „Aufstocker“ bezeich­ net). Der Indikator Status 5 misst den Um­ fang des Transferbezugs bei Kindern unter 15 Jahren. (Für die Gruppe der „Nicht-

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen“ ist auf kleinräumiger Ebene keine Differenzierung nach Altersgruppen mög­ lich. Auf die Altersgruppe der unter 15-Jährigen entfällt aber der mit Abstand größte Anteil – 96,3 % am 31.12.2008 in Berlin.) Die demografische Komponente mit Blick auf den Bereich Migration/Integration wird wie bisher über den Indikator Status 6 berücksichtigt – wobei nun das Merkmal Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund herangezogen wird.

13

1.5.1 Berechnung von Status-Index und Dynamik-Index Als „Personen mit Migrationshintergrund“ gelten nach der Definition des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg: • Personen ohne deutsche Staatsbürger­ schaft; • Deutsche mit ausländischem Geburtsland oder Einbürgerungskennzeichen oder Optionskennzeichen (im Inland geborene Kinder ausländischer Eltern erhalten seit dem 01.01.2000 unter den in § 4 Abs. 3 Staatangehörigkeitsgesetz [StAG] ge­ nannten Voraussetzungen zunächst die deutsche Staatsangehörigkeit [Options­ regelung]); • Deutsche unter 18 Jahren ohne eigene Migrationsmerkmale mit ausländischem Geburtsland oder ausländischem Geburtsland eines Elternteils, wenn die Person an der Adresse der Eltern/des Elternteils gemeldet ist. Integrationsprobleme hängen mit dem sozialen Status der Familien (Stellung auf dem Arbeitsmarkt, Einkommen, Bildungs­ niveau) zusammen, weshalb der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrations­ hintergrund nicht als direkter Indikator für ‚Probleme’ gelten kann. Wie Schulstudien (PISA, IGLU) zeigen, liegen aber die schu­ lischen Leistungen in Gebieten mit sehr hohen Anteilen von Kindern und Jugend­ lichen mit Migrationshintergrund und hohen sozialen Problemdichten häufig weit unter dem Durchschnitt, was sich z. B. an der hohen Quote von Schulabgängerinnen und Schulabgängern ohne Abschluss und an den niedrigen Übergangsquoten in weiterführende Schulen zeigt. Mit dem Indi­ kator ‚Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund an den Bewohnerinnen und Bewohnern in dieser Altersgruppe‘ soll auf die besonderen Herausforderungen hingewiesen werden, die sich in diesen Quartieren hinsichtlich der Integrationsaufgaben stellen.

Die ersten drei Dynamik-Indikatoren (Dynamik 1-3) bilden das Umzugsverhalten der Bevölkerung in den Gebieten ab und lassen Schlussfolgerungen zur Stabilität und indirekt auch zur Qualität der Lebensver­ hältnisse in den Gebieten zu. Die Indikato­ ren Dynamik 4 und 5 zeigen die Verände­ rung des Anteils aller Transferbezieherinnen und Transferbezieher differenziert nach Deutschen sowie Ausländerinnen und Aus­ ländern auf, was jeweils der Veränderung der Summe aus Status 1 und Status 44 gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Der Indikator Dynamik 6 zeigt die Verände­ rung des Anteils der Transferbezieherinnen und Transferbezieher unter 15 Jahren (Indikator Status 5; Kinderarmut), auf.

Da kein einzelner Indikator in der Lage ist,

die soziale Lage bzw. deren Entwicklung in

einem Quartier vollständig abzubilden,

werden die beiden Teilindizes ‘Status’ und

‘Dynamik’ aus den unter Kapitel 1.4 aufge­ führten Einzelindikatoren gebildet.

Weitere inhaltliche Erläuterungen zu den Status- und Dynamik-Indikatoren sowie zu den Indikatoren zu Arbeitslosigkeit und Transferbezug entsprechend der Änderun­ gen der Sozialgesetzgebung zum 01.01.2005 finden sich im Endbericht des Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007. Seit dem Monitoring 2008 wurde bei der Berechnung der Indikatoren zur Arbeits­ losigkeit die Bezugsgruppe an die Praxis der Bundesagentur für Arbeit angepasst (Anteil an 15-65-Jährigen).

Status 3 = „Langzeitarbeitslose (über 1 Jahr)

in % der 15-65-jährigen Einwohnerinnen

und Einwohner“

1.5 Methode: Gestuftes IndexBerechnungsverfahren

Status 6 = „Kinder und Jugendliche unter

18 Jahren mit Migrationshintergrund in %

der Einwohnerinnen und Einwohner unter

18 Jahren“

Bei dem gestuften Index-Berechnungsver­ fahren werden zunächst die Status- und Dynamik-Indikatoren jeweils zu einem Index ‚Status’ bzw. ‚Dynamik’ zusammengefasst. In einer Kreuztabelle kann dann die Über­ lagerung von Status- und Dynamik-Index dargestellt werden. Abschließend wird für jeden Planungsraum der ‚Entwicklungs­ index Soziale Stadtentwicklung’ durch die Summierung von Status- und DynamikIndex in einem Verhältnis von 3:2 ermittelt.

Um die Vergleichbarkeit zu früheren Jahren zu sichern, werden die Daten zu Auslände­ rinnen und Ausländer als Zeitreihe aber weitergeführt und unter den ergänzenden Daten für die Planungsräume, die Bezirks­ regionen und die Bezirke veröffentlicht. 4

In den Status-Index gehen die jeweils

aktuellen Werte der sechs Status-Indikato­ ren ein:

Status 1 = „Arbeitslose insgesamt in % der

15-65-jährigen Einwohnerinnen und Ein­ wohner“

Status 2 = „Arbeitslose unter 25 Jahren in %

der 15-25-jährigen Einwohnerinnen und

Einwohner“

Status 4 = „Nicht-arbeitslose Empfängerin­ nen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen in % der Einwohnerinnen

und Einwohner“

Status 5 = „Nicht-erwerbsfähige Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen in % der Einwohnerinnen

und Einwohner unter 15 Jahren“

Die Tabelle 3 zeigt die Indikatorengruppe

‘Status’ mit dem Datenauszug zum Stichtag

31.12.2008 am Beispiel von fünf Planungs­ räumen.

In den Dynamik-Index gehen die jeweils

aktuellen Werte der sechs Dynamik-

Indikatoren ein:

Dynamik 1 = „Wanderungsvolumen in %

der Einwohnerinnen und Einwohner“

Dynamik 2 = „Wanderungssaldo in % der

Einwohnerinnen und Einwohner“

Für Status 5 liegen die Daten nicht nach Staatsangehörigkeit vor.

14

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 3: Indikatorengruppe ‘Status’: Datenauszug zum 31.12.2008 Status Planungsräume

Arbeitslose insg.

Arbeitslose

Langzeitarbeitslose

Nicht-

Nicht-

Kinder und

in % der

unter 25 J. in %

in % der 15-65-j. EW

arbeitslose

erwerbsfähige

Jugendliche

15-65-j. EW

der 15-25-j. EW

Empfängerinnen

Empfängerinnen

unter 18 J.

und Empfänger

und Empfänger

mit Migrations-

von Esl*

von Esl*

hintergrund

in % der EW

in % der EW

in % der EW

unter 15 J. Monitoring 2009

unter 18 J.

Status 1

Status 2

Status 3

Status 4

Status 5

01011101 - Stülerstr.

6,0

4,2

1,8

7,1

24,6

70,9

01011102 - Großer Tiergarten

4,5

0,0

2,6

4,3

0,0

52,9

Status 6

01011103 - Lützowstr.

9,3

3,6

3,1

17,6

46,5

79,3

01011104 - Körnerstr.

11,5

7,1

4,2

27,5

68,7

85,0

3,5

0,0

1,1

4,0

12,9

64,6

01011105 - Nördl. Landwehrkanal * Esl:

Existenzsicherungsleistungen

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV

Tabelle 4: Indikatorengruppe ‘Dynamik’: Datenauszug zum 31.12.2008 Dynamik Planungsräume

Wanderungs-

Wanderungssaldo

Wanderungssaldo

volumen

in % der EW

der Kinder unter

Empfängerinnen

Empfängerinnen

erwerbsfähigen

unter 6 J. in %

und Empfänger

und Empfänger

Empfängerinnen

der EW unter 6 J.

von Esl.* in %-Pkt.

von Esl.* in %-Pkt.

und Empfänger

in % der EW

der deutschen Veränderung des Anteils…gegenüber der ausl. dem der Vorjahr nicht-

von Esl.* unter 15 J. in %-Pkt. Monitoring 2009

Dynamik 1

Dynamik 2

Dynamik 3

Dynamik 4

Dynamik 5

Dynamik 6

01011101 - Stülerstr.

42,2

-3,9

-1,3

-0,1

1,9

1,0

01011102 - Großer Tiergarten

46,0

-1,6

0,0

-0,6

1,8

0,0

01011103 - Lützowstr.

29,5

0,8

0,5

-0,2

0,4

0,8

01011104 - Körnerstr.

39,5

-1,6

-6,4

-0,6

1,7

-2,6

47,1

5,7

-6,1

0,9

-0,6

-2,9

01011105 - Nördl. Landwehrkanal * Esl:

Existenzsicherungsleistungen

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV

Dynamik 3 = „Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren“ Dynamik 4 = „Veränderung des Anteils deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III und XII) gegenüber dem Vorjahr in %-Punkten“ (Veränderung von Status 1 und 4 ohne Status 5, nur Deutsche)

Dynamik 5 = „Veränderung des Anteils ausländischer Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III XII) gegenüber dem Vorjahr in %-Punkten“ (Veränderung von Status 1 und 4 ohne Status 5, nur Ausländerinnen und Ausländer) Dynamik 6 = „Veränderung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in

%-Punkten“ (Veränderung von Status 5)

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Am Beispiel von fünf Planungsräumen zeigt die Tabelle 4 die Indikatorengruppe ‘Dynamik’ mit dem Datenauszug zum 31.12.2008 bzw. 31.12.2007-31.12.2008. Zunächst wird aus den Werten der Einzel­ indikatoren eine Rangfolge aller 434 Planungsräume gebildet. Anschließend werden die Werte standardisiert, damit die Einzelindikatoren zueinander in Bezug gestellt werden können.

15

Index-Bildung durch Standardisierung Im Monitoring Soziale Stadtentwicklung wird folgendes Verfahren der Standardisierung verwendet: – Minimum * 100 ( Wert Maximum – Minimum ) –i

Hierbei wird der Wert des Indikators auf der Originalskala von Quartier i als relative Posi­ tion zum Gebiet mit dem Maximal- bzw. Minimalwert dargestellt. Durch diese Stan­ dardisierung wird jeweils dem „Spitzenreiter“ der Wert 0 und dem „Schlusslicht“ der Wert 100 zugewiesen. Alle anderen Gebiete ord­ nen sich auf der Skala von 0 bis 100 zwischen Spitzenreiter und Schlusslicht ein. Diese Reihenfolge wird allerdings nicht im Einzelnen bewertet, weil bei einem solchen Ranking die Gefahr besteht, die rein nume­ rischen Unterschiede überzubewerten bzw. zu überinterpretieren; sie bildet lediglich die Grundlage für die Zuordnung der Planungs­ räume zu Gruppen, die jeweils 10 % (Dezile) aller Gebiete umfassen. Beim Status-Index werden die beiden Dezile mit den besten Statuswerten „hoch“ (20 % = Quintil) eingestuft, die beiden Dezile am anderen Ende der Skala als „niedrig“ bzw. „sehr niedrig“. Die sechs Dezile zwischen den beiden oberen und unteren Dezilen (60 % aller Gebiete) werden dem Status „mittel“ zugeordnet. Analog erfolgt die Bewertung und Gruppenzuordnung für den Dynamik-Index. Hier werden auf der Grundlage von Quintilen die Gruppen mit den Prädikaten „positiv“ (oberste 20 %), „negativ“ (unterste 20 %) und „stabil“ (dazwischen liegende 60 %) gebildet.

16

Für die Indikatoren des Status und der Dynamik ist es darüber hinaus möglich, eine Rangfolge zu erstellen. Hierbei wird jedem Gebiet ein Rangplatz entsprechend des Wertes der standardisierten Indikatoren (0-100 Punkte) zugeordnet. Diese Einstufung berücksichtigt nicht, ob Gebiete mit ähn­ lichen Rangplätzen ähnliche Problemdichten aufweisen, da bei der Verwendung von Rangplätzen die Information über den Abstand in der Originalskala nicht mehr ent­ halten ist. Die Rangplätze sind jedoch ein­ deutig, wodurch die Planungsräume mit den jeweils zehn besten und zehn schlechtesten Werten gut ermittelt werden können.

problematische Gebiete zu bekommen, bei denen politischer Handlungsbedarf besteht. Allerdings können diese Indizes nur Hinweise geben, die insbesondere dann vorsichtig interpretiert werden müssen, wenn sich die ‚Dynamik‘ – wie im vorliegenden Fall – nur auf den Zeitraum eines einzigen Jahres bezieht. Die Analyse des Handlungsbedarfs in den Quartieren erfordert zusätzlich eine vertiefte, qualitativ fundierte Untersuchung.

Die Erläuterung zur Auswahl des im Monitoring Soziale Stadtentwicklung ver­ wendeten mathematischen Verfahrens der Standardisierung findet sich im Endbericht des Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2007.

Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Zuordnung der Planungsräume in den Feldern, die durch die Kombination bzw. Überlagerung von ‘Status’ und ‘Dynamik’ für das Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 gebildet werden. Der Tabelle ist unter anderem zu entnehmen, dass nur zwei der 43 Planungsräume mit der höchsten Ver­ dichtung sozialer Probleme (= sehr niedriger Status) im Beobachtungsjahr eine positive Dynamik aufweisen.

1.5.2 Ermittlung des Status/DynamikIndexes durch Überlagerung Durch die Überlagerung von Status- und Dynamik-Index lässt sich jeder Planungsraum in einer 12-Felder-Matrix verorten. Diese Kombination aus Status- und Dynamikwert wird als „Status/Dynamik-Index“ bezeichnet. Dieser Index bringt also nicht nur die gegen­ wärtige Position eines Gebiets im Vergleich zu den anderen zum Ausdruck, sondern gibt zusätzlich näherungsweise die Richtung der Entwicklung im vergangenen Jahr an. Das ist vor allem für die beiden Gruppen am oberen und unteren Ende der Rangfolge von Bedeutung, denn dadurch kann abge­ schätzt werden, ob die beiden Pole noch weiter auseinander streben (‚Polarisierung‘), oder ob sich gar eine Annäherung abzeich­ net. Diese Einteilung der Quartiere ist außer­ dem sinnvoll, um Hinweise auf besonders

Dieser Index wird nicht in einer einzigen Zahl ausgedrückt, sondern mit der Zuordnung zu den Statusgruppen und einem zusätzlichen Plus- bzw. Minuszeichen (siehe Tabelle 5).

1.5.3 Berechnung des Entwicklungsindex Der ‚Entwicklungsindex Soziale Stadtent­ wicklung’ wird für jeden Planungsraum durch die Summierung von Status- und DynamikIndex ermittelt. Hierfür wird eine Rangfolge aller Planungsräume, die in die Betrachtung eingeflossen sind (434 Planungsräume), gebildet. Da den Indikatoren des Status ein höheres Gewicht zukommt, wird der Entwick­ lungsindex in einem Verhältnis 3:2 aus Status und Dynamik ermittelt. Ein größerer Wert beim (aufsummierten) Entwicklungsindex entspricht einer größeren Problemdichte.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 5: Status/Dynamik-Index: Bildung von 12 Gruppen durch Überlagerung von Status- und Dynamik-Index Dynamik-Index Status

+

±

-

(positiv)

(mittel)

(negativ) 9.+10.

Dezil

1.+2.

3.-8.

hoch (1)

1.+2.

1+

1+/­



mittel (2)

3.-8.

2+

2+/­



9.

3+

3+/­



10.

4+

4+/­



niedrig (3) sehr niedrig (4)

Tabelle 6: Zuordnung der Planungsräume zum Status/Dynamik-Index 2009 Dynamik-Index +

±

-

(positiv)

(mittel)

(negativ)

Dezil

1.+2.

3.-8.

9.+10.

hoch (1)

1.+2.

33

49

5

87

mittel (2)

3.-8.

48

169

43

260

9.

4

21

19

44

10.

2

21

20

43

87

260

87

434

Status

niedrig (3) sehr niedrig (4) Summe PLR

Summe PLR

Karte: Status/Dynamik-Index Soziale Stadtentwicklung 2009 (siehe Seite 89)

Die Veränderung in den Quartieren abzu­ bilden, ist eines der zentralen Ziele des Monitoring Soziale Stadtentwicklung. Es wird eingelöst durch die Dynamik-Indikatoren. Die Bewertung erfolgt relativ zu den anderen Quartieren. Die Veränderung der relativen Position eines Quartiers im gesamtstäd­ tischen Zusammenhang lässt sich durch das Monitoring im Zeitverlauf nachvollziehen. Die Veränderungsindikatoren sind – ihrer Aufgabe entsprechend – relativ „empfind­ liche“ Messinstrumente, die aus unter­ schiedlichen Gründen ausschlagen können. Um ihre Ausschläge für die Einschätzung eines Quartiers nicht überzubewerten und dennoch ihren Frühwarncharakter zu nutzen, wird dem Dynamik-Index bei der Aggre­ gation zum Entwicklungsindex ein Gewicht gegeben, das etwas geringer ist als das des Status-Index.

Die Ableitung des Entwicklungsindexes aus den standardisierten Status- und DynamikIndizes erfolgt nach der Aufsummierung im angegeben Verhältnis von 3:2. Daran schließt sich die Einteilung des Entwicklungsindex in vier Gruppen an, die im Verhältnis 20 % – 60 % – 10 % – 10 % erfolgt. Beim Entwicklungsindex werden die beiden Dezile mit den günstigsten Werten zusam­ men als „hoch“ (Gruppe 1) eingestuft, die beiden mit den niedrigsten Werten getrennt als „niedrig“ (Gruppe 3) bzw. als „sehr niedrig“ (Gruppe 4). Der Entwicklungsindex für alle sechs Dezile, die zwischen den beiden obe­ ren und unteren Gruppen liegen, wird zu­ sammen als „mittel“ bezeichnet (Gruppe 2). Auch beim Entwicklungsindex lässt aus den jeweils erreichten Punkten ein Rang für jeden Planungsraum bestimmen.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

17

2.

Ergebnis des Monitoring 2009: Zusammenfassende Bewertung der Planungsräume nach Status/Dynamik-Index und Entwicklungsindex 2.1 Bewertung der Planungsräume nach Status/Dynamik-Index Im Folgenden werden die Planungsräume zusammenfassend nach Status und Dynamik bewertet. Zunächst wurden die Werte für die einzelnen Indikatoren standardisiert und mit den sechs Indikatoren aus der Gruppe Status und den sechs Indikatoren aus der Gruppe Dynamik jeweils ein Status- und ein Dynamik-Index errechnet. Die sich ergeben­ de Rangskalen beim Status- und beim Dynamik-Index wurden in Dezile unterteilt aus denen dann Gruppen gebildet wurden: vier Gruppen für den Status-Index, drei Gruppen für den Dynamik-Index (vgl. Kapitel 1.5.2). Aus der Kombination der Werte für Status- und Dynamik-Index ergeben sich die in Tabelle 5 und Tabelle 6 dargestellten 12 Gruppen des Status/Dynamik-Index.

Tabelle 7: Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „4 -“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im

In den folgenden Abschnitten werden die Planungsräume in den Gruppen • mit sehr niedrigem bzw. niedrigem Status-Index und negativem bzw. mittlerem Dynamik-Index sowie • mit hohem Status-Index und positivem Dynamik-Index aufgelistet und zusammenfassend bewertet (entsprechend der in Tabelle 6 grau hinter­ legten Feldern). Damit sollen einerseits die­ jenigen Gebiete ermittelt werden, bei denen anhand des Status-Index bereits ein hohes Problemniveau besteht (Gruppen 3 und 4) und in denen sich eine weitere negative Entwicklung abzeichnet; dies ist eine wich­ tige Information für eine präventive Quartierspolitik. Zum anderen dient dieser Index der Abschätzung, ob sich die sozial­ räumliche Polarisierung in der Stadt ver­ schärft oder abmildert.

vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 Mitte:

Friedrichshain-Kreuzberg:

01022105 - Zwinglistr.



01022203 - Lübecker Str.



01033101 - Soldiner Str.



01033102 - Gesundbrunnen

4+/­

01033203 - Humboldthain NW



01044201 - Reinickendorfer Str.



01044203 - Leopoldplatz



02010101 - Askanischer Platz



02040703 - Wriezener Bahnhof/ Neukölln:

Marzahn-Hellersdorf:

Reinickendorf:

Entwicklungsgebiet

3+

08010116 - Wissmannstraße

4+/­

08010211 - Flughafenstraße

4+/­

08010213 - Körnerpark

4+/­

08010303 - Donaustraße

4+/­

08010406 - Treptower Straße Nord

4+/­

10010101 - Marzahn-West

4+/­

10020412 - Alte Hellersdorfer Straße

4+/­

10020414 - Helle Mitte

4+

10020416 - Böhlener Str.



10020519 - Boulevard Kastanienallee



12302109 - Treuenbrietzener Str.

4+/­

18

2.1.1 Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „4 -“) Dieser Gruppe sind die Planungsräume zuge­ ordnet, die einen sehr niedrigen sozialen Status aufweisen, d. h. die zur untersten Gruppe (Dezil) bei diesem Indikator gehören, und zugleich eine negative Entwicklung durchlaufen. Zu dieser Gruppe zählen die folgenden 20 Planungsräume, geordnet nach Bezirken (siehe Tabelle 7). Deutlich zeigt sich eine starke Konzentration von Planungsräumen dieses Gebietstyps in den Bezirken Mitte (7 Planungsräume), Neukölln (5 Planungsräume) und MarzahnHellersdorf (5 Planungsräume). Während die meisten der genannten Gebiete im Bezirk Mitte schon zuvor in dieser Gruppe eingeord­ net wurden, wiesen die Gebiete im Bezirk Neukölln im letzten Monitoring Soziale Stadtentwicklung zwar einen sehr niedrigen Status aber eine stabile Entwicklung auf. Bei den genannten Gebieten hat sich nun die Dynamik verschlechtert, eine Entwicklung, die aufgrund des ohnehin hohen Problem­ niveaus besonders zu beachten ist.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Bei den anderen Planungsräumen in dieser Kategorie handelt es sich zum einen um ein innerstädtisches Quartier mit einem hohen Anteil von Wohnungen des Sozialen Wohnungsbaus in Kreuzberg (02010101 Askanischer Platz). Neu in dieser Kategorie findet sich zum anderen das im Alt-Bezirk Friedrichshain gelegene Gebiet 02040703 Wriezener Bahnhof/Entwicklungsgebiet. Im Vergleich zu den anderen Gebieten ist der Abstieg hier besonders deutlich. Dieses Gebiet ist hauptsächlich durch industrielle Nutzung und einzelne Blöcke des Geschoss­ wohnungsbaus gekennzeichnet. Als drittes ist das Gebiet 12302109 - Treuenbrietzener Str. in diese Kategorie abgestiegen.

Tabelle 8: Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „4 +/- “) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Soziale Stadtentwicklung 2008 Mitte:

Friedrichshain-Kreuzberg:

Charlottenburg-Wilmersdorf:

01022102 - Beusselkiez

Tempelhof-Schöneberg:

Marzahn-Hellersdorf:



01033201 - Brunnenstr.



01033202 - Humboldthain Süd

3+/­

02010102 - Mehringplatz



02010103 - Moritzplatz

4+/­

02010104 - Wassertorplatz

4+/­

02030301 - Oranienplatz

4+/­

04010103 - Paul-Hertz-Siedlung

3+/-

05010312 - Kurstr.



Spandau:

2.1.2 Gebiete mit sehr niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „4 +/- “)

Es zeigt sich ein räumlicher Schwerpunkt im innerstädtischen Altbaubereich, da sich nur sechs Gebiete in dieser Kategorie in der äußeren Stadt befinden, nämlich in den östlichen Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf und in der Paul-Hertz-Siedlung (am Jakob-Kaiser-Platz), eine Siedlung des Sozialen Wohnungsbaus. In Spandau be­ finden sich die Gebiete 05010312 - Kurstr. und 05020523 - Maulbeerallee in dieser Kategorie.

Einordnung im vorhergehenden Monitoring

Neukölln:

In diese Gruppe sind die 21 Planungsräume eingeordnet, die einen sehr niedrigen sozia­ len Status aufweisen (Dezil mit dem niedrig­ sten sozialen Status), sich aber nicht weiter negativ entwickelten. Sieben Neuköllner Gebiete gehören zu dieser Gruppe, außer­ dem drei Gebiete in Mitte und MarzahnHellersdorf, vier Gebiete in FriedrichshainKreuzberg, zwei Gebiete in Spandau sowie je ein Gebiet in Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg (siehe Tabelle 8).

Planungsraum

05020523 - Maulbeerallee



07040406 - Germaniagarten

4+/­

08010117 - Schillerpromenade



08010118 - Silbersteinstraße



08010212 - Rollberg

4+/­

08010214 - Glasower Straße



08010404 - Rixdorf



08010508 - Weiße Siedlung

4+/­

08010509 - Schulenburgpark



10010102 - Havemannstr.



10010204 - Wuhletalstr.

4+/­

10020415 - Hellersdorfer Promenade



Beim Vergleich zur Einordnung der Planungs­ räume in dieser Gruppe mit dem Monitoring 2008 fällt auf, dass alle fünf der hier zuge­ ordneten Neuköllner Planungsräume, aber auch die Gebiete in Spandau nicht mehr in der Gruppe mit den bedenklichsten Werten auftauchen. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine Abschwächung der negativen Dynamik, denn an der Zuordnung dieser Quartiere zu der Gruppe mit der höchsten Problemdichte hat sich nichts geändert – diese hat im Beobachtungszeitraum lediglich nicht weiter zugenommen. Gleichzeitig weisen nun einige benachbarte Gebiete in den Bereichen Spandau und Neukölln eine negative Dynamik auf.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

19

2.1.3 Gebiete mit niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „3 -“) In dieser Gruppe finden sich 19 Planungsräume, die einen niedrigen Status-Index (9. Dezil beim Status-Index) und eine negativen Dynamik-Index aufweisen (siehe Tabelle 9). Die Planungsräume dieser Gruppe befinden sich mit 6 Planungsräumen im Bezirk Mitte, mit je einem Planungsraum in Charlottenburg-Wilmerdorf, Spandau, Neukölln, Treptow-Köpenick sowie mit 3 Planungsräumen in Reinickendorf überwiegend am Innenstadtrand, also nicht mehr in der zentralen Innenstadtnähe sondern in der Nähe des S-Bahn-Rings. Daneben sind im Gegensatz zum Vorjahr Gebiete in den östlichen Großsiedlungen Lichtenberg und Hohenschönhausen sowie in MarzahnHellersdorf mit je 3 Planungsräumen stärker vertreten. Hier ist vor allem die negative Entwicklungsdynamik Ursache der Einord­ nung.

Bei der Betrachtung der Gebiete mit niedri­ gem sozialen Status und negativer Entwicklung fällt auf, dass von ihnen sich nur sechs Gebiete bereits im Monitoring 2008 in dieser Kategorie befanden. Diese liegen haupt­ sächlich im Bezirk Mitte. Weitere zehn Planungsräume haben sich gegenüber dem Monitoring 2008 beim Dynamik-Index um eine Gruppe verschlechtert. War die Mehr­ zahl der genannten Gebiete in der letzten Erhebung noch von Stabilität in der Ent­ wicklung geprägt, so ist nun eine negative Dynamik erkennbar. Daneben hat sich bei 04030415 - Schlossgarten, 05010310 ­ Eckschanze, 10020413 - Gut Hellersdorf, 11010205 - Falkenberg West, 11041022 ­ Rosenfelder Ring und 11041027 - Tierpark auch die Einordnung beim Status-Index verschlechtert.

Tabelle 9: Gebiete mit niedrigem sozialen Status und negativer Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „3 -“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Mitte:

Charlottenburg-Wilmersdorf:



01022101 - Huttenkiez



01022201 - Stephankiez

3+/­

01022205 - Zillesiedlung

3+/­

01044103 - Westl. Müllerstr.



01044202 - Sparrplatz



04030415 - Schlossgarten



Spandau:

05010310 - Eckschanze



Neukölln:

08010405 - Hertzbergplatz

3+/­

Treptow-Köpenick: Marzahn-Hellersdorf:

Lichtenberg:

Reinickendorf:

20

01011104 - Körnerstr.

09020501 - Oberschöneweide West



10010205 - Marzahn-Ost

3+/­

10020413 - Gut Hellersdorf

2+/­

10020518 - Schleipfuhl

3+/­

11010205 - Falkenberg West

2+/­

11041022 - Rosenfelder Ring

2+/­

11041027 - Tierpark



12103115 - Breitkopfbecken



12103117 - Letteplatz

3+/­

12214422 - Klixstr.

3+/­

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2.1.4 Gebiete mit niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „3 +/-“) Diese Gruppe enthält Planungsräume mit einem niedrigen sozialen Status (9. Dezil des Status-Index) und einer durchschnitt­ lichen, d. h. stabilen Entwicklung (mittlerer Dynamik-Index). In dieser Gruppe befinden sich 21 Planungsräume, ohne dass ein Schwerpunkt in einem Bezirk erkennbar wäre. Die Gebiete dieser Gruppe befinden sich überwiegend in den Bezirken Neukölln mit 5 Planungsräumen, Spandau mit 4 Planungsräumen, Marzahn-Hellersdorf mit 3 Planungsräumen sowie in Lichtenberg und Reinickendorf mit je 2 Planungsräumen (siehe Tabelle 10).

Tabelle 10: Gebiete mit niedrigem sozialen Status und stabiler Entwicklungsdynamik (Status/Dynamik-Index „3 +/-“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Mitte:

01044101 - Rehberge



Friedrichshain-Kreuzberg:

02030302 - Lausitzer Platz

4+/­

Charlottenburg-Wilmersdorf:

04010101 - Jungfernheide

3+/­

04030621 - Spreestadt

2+/-

05010208 - Germersheimer Platz



Spandau:

Tempelhof-Schöneberg:

05010314 - Carl-Schurz-Str.



05020522 - Pillnitzer Weg

3+/­

05030731 - Gartenfelder Str.

3+/­

07010104 - Dennewitzplatz

3+/­

08010301 - Reuterkiez

3+/­

08010302 - Bouchéstraße



Neukölln:

Beim Vergleich der Planungsräume in dieser Gruppe zur Einordnung im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 fällt auf, dass acht der hier verzeichneten Planungsräume nun eine günstigere Dynamik aufweisen – ein Jahr zuvor war die Dynamik noch negativ. Beim Status-Index gibt es zwei Gebiete, die sich um eine Gruppe verbessert und drei Gebiete, die sich verschlechtert haben.

Marzahn-Hellersdorf:

Lichtenberg: Reinickendorf:

Fazit: Fasst man die 81 Planungsräume mit niedri­ gem bzw. sehr niedrigem Status-Index und negativer oder stabiler Entwicklungsdynamik zusammen, so zeigt sich, dass allein in Neukölln 18 dieser Planungsräume in diese Gruppen fallen, im Bezirk Mitte 17 Planungs­ räume und in Marzahn-Hellersdorf 14 Pla­ nungsräume. In den genannten drei Bezirken liegt somit der Schwerpunkt aller Gebiete mit niedrigem bzw. sehr niedrigem Status-Index und negativer oder stabiler Entwicklungs­ dynamik (49 von 81 Planungsräumen). Die

08010407 - Gewerbegebiet Ederstr.



08020619 - Buschkrugallee Nord

3+/­

08020620 - Tempelhofer Weg



10010206 - Ringkolonnaden

3+/­

10010207 - Marzahner Promenade

3+/­

10020621 - Gelbes Viertel

3+/­

11010204 - Falkenberg Ost

2+/­

11030617 - Hohenschönhausener Str.

3+/-

12214424 - Scharnweberstr.



12302110 - Dannenwalder Weg



Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Spandau sind mit je sieben, Reinickendorf mit sechs, Lichtenberg mit fünf, Charlottenburg-Wilmersdorf mit vier, Tempelhof-Schöneberg mit zwei Planungs­ räumen und Treptow-Köpenick mit einem Planungsraum vertreten. Lediglich die Bezirke Pankow und Steglitz-Zehlendorf weisen keinen Planungsraum in diesen Kategorien auf.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

21

2.1.5 Gebiete mit hohem sozialen Status und positiver Dynamik (Status/Dynamik-Index „1 +“) Den 81 Gebieten mit höchster Problemdichte stehen jene 82 Planungsräume gegenüber, bei denen alle Indikatoren auf eine ver­ gleichsweise privilegierte Situation schließen lassen (hoher Status, stabile bzw. positive Entwicklungsdynamik). Tabelle 11: Gebiete mit hohem sozialen Status und positiver Dynamik (Status/Dynamik-Index „1 +“) im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Friedrichshain-Kreuzberg: Pankow:

Charlottenburg-Wilmersdorf: Spandau:

Steglitz-Zehlendorf:

Tempelhof-Schöneberg:

02050804 - Stralauer Halbinsel

1+/­

03030715 - Heinersdorf

1+/­

03030716 - Märchenland

1+

03040513 - Schönholz

1+/­

03061441 - Eldenaer Straße

1+

04020205 - Siedlung Ruhleben

1+/­

05010205 - An der Tränke

1+/­

05020415 - Isenburger Weg

1+/­

05020420 - Werkstr.

2+

05020629 - Börnicker Str.

1+

05040934 - Alt-Gatow

1+

05040936 - Jägerallee

1+/­

05040937 - Kladower Damm

1+/­

05040938 - Kafkastr.

1+

06040805 - Fischerhüttenstr.

1+/­

06040807 - Zehlendorf-Eiche

1+

06040808 - Hüttenweg

1+

06040810 - Dahlem

1+

07050506 - Birnhornweg

1+

07060602 - Kirchstr.

1+

07070706 - Horstwalder Str./ Neukölln: Treptow-Köpenick:

Marzahn-Hellersdorf: Lichtenberg: Reinickendorf:

Paplitzer Str.

1+/­

08041035 - Blumenviertel

1+/­

08041036 - Zittauer Straße

1+/­

09010302 - Späthsfelde

1+/­

09041601 - Müggelheim

1+/­

09051701 - Hirschgarten

1+

09051801 - Rahnsdorf/Hessenwinkel

1+/­

10030727 - Biesdorf-Süd

1+

10040829 - Alt-Kaulsdorf

1+/­

11010102 - Dorf Wartenberg

1+/­

11051332 - Karlshorst Süd

1+

12301204 - Wittenau-Nord



12302107 - Schorfheidestr.

2+

22

Lediglich fünf Gebiete mit einem hohen sozialen Status zeigen eine negative Dynamik, dagegen nehmen 33 Planungs­ räume eine positive und 49 eine zumindest stabile Entwicklung. Zu den Planungsräumen mit positiver Entwicklung gehören in Spandau acht Gebiete, in Pankow, SteglitzZehlendorf und Treptow-Köpenick jeweils vier, in Tempelhof-Schöneberg drei Gebiete und zwei in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Reinickendorf; nur ein Gebiet in dieser Gruppe befindet sich in Friedrichshain-Kreuzberg und Charlotten­ burg-Wilmersdorf. Die Planungsräume mit hohem Status und positiver Dynamik liegen überwiegend am Rand der Stadt in „aufgelockert“ bebauten Gebieten. Die 49 Planungsräume mit ‚lediglich‘ stabiler Entwicklung aus der Gruppe mit einem hohen sozialen Status liegen näher zur Innenstadt; ihre Exklusivität lässt sich offen­ bar nicht wie bei der zuvor genannten Gruppe noch weiter steigern. In der folgenden Aufzählung sind die 33 Planungsräume mit dem Status/DynamikIndex 1+ enthalten (hoher bzw. sehr hoher Status-Index und positiver Dynamik-Index). Die Planungsräume dieser Gruppe werden auch dem folgenden Kapitel zur Bewertung der Polarisierung zugrunde gelegt (siehe Tabelle 11).

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2.2 Polarisierung der Entwicklung der Planungsräume Die Frage, ob sich die im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 festgestellte Pola­ risierung fortgesetzt hat, kann auf verschie­ dene Weise überprüft werden: anhand der Übergänge in der Kreuztabelle der Statusund Dynamik-Index-Gruppen sowie in der Betrachtung der Entwicklung bei den einzelnen Indikatoren. Von einer Fortsetzung der Polarisierung innerhalb Berlins sprechen wir, wenn sich die statushöchsten Planungsräume noch positi­ ver und gleichzeitig die statusniedrigsten Planungsräume weiter negativ entwickelt haben – wenn sich also die obersten und untersten Ranggruppen weiter von der ‚Mitte‘ der Stadt entfernen. Die Analyse konzentriert sich also auf die Entwicklung der Pole in der Rangskala der sozialen Entwicklung.

Während sich im Zeitraum 31.12.2006­ 31.12.2007 (Monitoring 2008) insgesamt 42 Planungsräume in der Gruppe mit dem höchsten Status-Index und zusätzlich positiver Entwicklung befanden, sind dies im Zeitraum 31.12.2007-31.12.2008 (Monitoring 2009) nur noch 33. Von den Status-Index-Gruppen 3 und 4, also den­ jenigen mit der höchsten Problemkonzen­ tration, haben sich sowohl im Jahr 2007 als auch im Jahr 2008 jeweils 39 Planungsräume weiter negativ entwickelt. Weniger der besonders privilegierten Quartiere als im Vorjahr haben sich also weiter vom städ­ tischen Durchschnitt entfernt. Wenn es aller­ dings immer die gleichen Planungsräume sind, die sich ‚nach oben’ bzw. ‚nach unten’ vom Durchschnitt entfernen, verstärkt sich die Polarisierung dennoch.

Tabelle 12: Status/Dynamik-Index 2008 (Fortschreibung für den Zeitraum 31.12.2006-31.12.2007) – Zuordnung der Planungsräume Dynamik-Index +

±

-

(positiv)

(mittel)

(negativ)

Dezil

1.+2.

3.-8.

9.+10.

hoch (1)

1.+2.

42

42

3

87

mittel (2)

3.-8.

43

172

45

260

9.

1

26

17

44

10.

1

20

22

43

87

260

87

434

2

46

39

87

Status-Index

niedrig (3) sehr niedrig (4) Summe

Summe

Nachrichtlich: Summe 3+4

9.+10.

Tabelle 13: Status/Dynamik-Index 2009 (Fortschreibung für den Zeitraum 31.12.2007-31.12.2008) – Zuordnung der Planungsräume Dynamik-Index +

±

-

(positiv)

(mittel)

(negativ)

Dezil

1.+2.

3.-8.

9.+10.

hoch (1)

1.+2.

33

49

5

87

mittel (2)

3.-8.

48

169

43

260

9.

4

21

19

44

10.

2

21

20

43

87

260

87

434

6

42

39

87

Status-Index

niedrig (3) sehr niedrig (4) Summe

Summe

Nachrichtlich: Summe 3+4

9.+10.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

23

Die Tabelle 14 zeigt einerseits, welche Quartiere stabil (in Monitoring 2008 und 2009) einen hohen sozialen Status haben und eine Entwicklung weiter in Richtung‚ geringe ‚Problemdichte’ (Status/DynamikIndex 1+), deren Exklusivität gegenüber den übrigen Quartieren der Stadt somit zunimmt – und andererseits die Quartiere am anderen Ende der sozialen Skala, die sich bereits im Monitoring 2008 in den Gruppen mit einem niedrigen Sozialstatus befinden und deren Entwicklung durch eine weiter zunehmende Problemdichte geprägt ist (Status/Dynamik-Index 3- bzw. 4-). Letzt­ genannte driften immer weiter vom städ­ tischen ‚Normalniveau’ weg, auch wenn sich bei einzelnen Indikatoren eine absolute Verbesserung zeigt. Tabelle 14 listet die Planungsräume auf, die im Monitoring 2008 und im Monitoring 2009 eine gleiche Zuordnung zum Status/ Dynamik-Index 1+ und 4- bzw. 3- aufweisen und damit eine anhaltende Entwicklung ‚ weg von der Mitte’ zeigen (vgl. Karte 1 im Anhang Seite 65).

Ob diese Tendenzen quantitativ relevant sind und welches Gewicht sie innerhalb der Gesamtstadt haben, lässt sich an der Größenordnung der Bevölkerung ablesen, die in diesen insgesamt 28 Planungsräumen wohnen. In den Planungsräumen, die sich von einer bereits sehr niedrigen Problem­ dichte weiter vom durchschnittlichen Niveau ‚nach oben’ entfernen (Status/Dynamik-Index 1+), lebten im Jahr 2008 lediglich etwa 1,6 % (52.833 Einwohnerinnen und Einwohner) der gesamten Berliner Bevölkerung. In den durch eine hohe Problemdichte charakteri­ sierten Planungsräumen, die sich durch eine negative Dynamik immer weiter vom durch­ schnittlichen Niveau ‚nach unten’ entfernen,

waren es etwa 4 % (135.774 Einwohnerinnen und Einwohner). In diesen Quartieren mit einer stabilen Zunahme der Problemdichte leben also so viele Menschen, dass die Größenordnung einer Großstadt erreicht wird. Betrachtet man die Differenzen zwischen 2007 und 2008 in den drei hier betrachteten Gruppen des Status/Dynamik-Index nach prozentualen Veränderungen (vgl. Tabelle 43 Seite 68) zeigt sich, dass bei der Arbeits­ losigkeit die Rückgänge schwächer waren als im städtischen Durchschnitt, bei der Jugendarbeitslosigkeit und bei der Dauerarbeitslosigkeit jedoch stärker.

Tabelle 14: Planungsräume der Gruppen 1+, 3- und 4- mit konstantem Status/Dynamik-Index (Monitoring 2008 zu 2009) Gruppe

Planungsraum

In Monitoring 2008 und 2009

03030716 - Märchenland

Status-Index “hoch“/Dynamik-Index “positiv“

03061441 - Eldenaer Straße

(Status/Dynamik-Index 1+)

05020629 - Börnicker Str.

(13 Planungsräume)

05040934 - Alt-Gatow 05040938 - Kafkastr. 06040807 - Zehlendorf-Eiche 06040808 - Hüttenweg

In den beiden untersten Dezilen (Status­ Index-Gruppen 3 und 4) wurden im Monitoring 2008 und Monitoring 2009 insgesamt 15 Planungsräume eingeordnet, die zu beiden Beobachtungszeitpunkten eine negative Entwicklungstendenz aufwiesen. 13 Planungsräume gehörten in beiden Beobachtungsjahren zum obersten Quintil beim Status-Index und zeigten außerdem eine ‚positive‘ Entwicklungstendenz. Diese Entwicklungen deuten auf einen anhalten­ den Polarisierungsprozess hin.

06040810 - Dahlem 07050506 - Birnhornweg 07060602 - Kirchstr. 09051701 - Hirschgarten 10030727 - Biesdorf-Süd 11051332 - Karlshorst Süd In Monitoring 2008 und 2009

01011104 - Körnerstr.

Status-Index „niedrig“/Dynamik-Index „negativ“

01022101 - Huttenkiez

(Status/Dynamik-Index 3-)

01044103 - Westl. Müllerstr.

(6 Planungsräume)

01044202 - Sparrplatz 09020501 - Oberschöneweide West 12103115 - Breitkopfbecken 01022105 - Zwinglistr.

In Monitoring 2008 und 2009

01022203 - Lübecker Str.

Status-Index „sehr niedrig“/Dynamik-Index „negativ“

01033101 - Soldiner Str.

(Status/Dynamik-Index 4-)

01033203 - Humboldthain NW

(9 Planungsräume)

01044201 - Reinickendorfer Str. 01044203 - Leopoldplatz 02010101 - Askanischer Platz 10020416 - Böhlener Str. 10020519 - Boulevard Kastanienallee

Übergänge von 3- nach 4- kommen nicht vor.

24

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2.3 Bewertung der Planungsräume nach dem Entwicklungsindex Bezüglich der transferbezogenen Indikatoren • Bei den „Aufstockern“ (Status 4) war die (Status 4 und 5) werden deutliche Unter­ Zunahme mit 1,4 % in den privilegierte­ schiede zwischen den ‚privilegierten’ und den

ren Gebieten stärker als in den benach­ ‚marginalisierten’ Gebieten deutlich: die

teiligten Gebieten (0,5 %). ‚Verbesserungen’ bei den statistischen Werten • Der Rückgang der Kinderarmut (Status 5) sind in den ersteren durchgängig stärker,

war in den Gebieten, wo sie schon ver­ während die letzteren – im Gegensatz zur

gleichsweise niedrig war, mit -3,4 % stär­ gesamtstädtischen Entwicklung – durchgän­ ker als in den Gebieten, wo sie bereits gig von einer Erhöhung der Werte betroffen

hoch war (-0,4 %). sind. Die Werte bei den Status-Indikatoren

• Der Anteil von Kindern und Jugendlichen 4 und 5 liegen in der ‚unteren‘ Gruppe sehr

mit Migrationshintergrund unter 18 Jah­ deutlich über dem Berliner Durchschnitt.

ren ist in den Gebieten mit geringer sozi­ alstruktureller Problemdichte um 8,2 % gestiegen, während er in den Gebieten Die Gebiete am oberen und am unteren Ende

mit Entwicklungsindex 3 oder 4, wo er der Skala des Entwicklungsindex entfernen

im Jahre 2007 bereits bei 67,1 % lag, um sich also – gemessen an den prozentualen

1,7 % abgenommen hat. Diese unter­ Veränderungen – sozialstrukturell weiter

schiedlichen Entwicklungen können ent­ voneinander.

weder auf innerstädtische Wanderungen oder auf unterschiedliche Geburtenraten Betrachtet man die Entwicklung der Pla­ zurückgeführt werden. nungsräume, die zum Entwicklungsindex (EI)

1 und 2 gehören, dann zeigen sich

Bei einigen sehr wichtigen Indikatoren für folgende Tendenzen:

die Diagnose von Problemniveaus zeigen • Die Arbeitslosigkeit (Status 1) insgesamt ist in den privilegierteren Gebieten mit sich also polarisierende Tendenzen, bei weni­ -8,8 % stärker zurückgegangen als in den gen anderen Indikatoren eher Tendenzen Gebieten mit der höchsten Arbeitslosig­ einer Annäherung. Insgesamt ist keine wirk­ keit (-6,1 %). liche Annäherung zwischen den Gebieten mit sehr hoher und sehr niedriger Problem­ • Die Jugendarbeitslosigkeit (Status 2) dichte festzustellen – eher das Gegenteil ist hat in den Gebieten mit hoher Problem­ der Fall. Das spricht dafür, dass sich die Ten­ dichte (EI 3 und EI 4) mit -8,9 % stärker denzen zu einer sozialräumlichen Polarisie­ abgenommen als in den privilegierteren rung auch in einem Jahr, in dem der Umfang Gebieten (-5,7 %). der Arbeitslosigkeit und des Transferbezugs • Die Langzeitarbeitslosigkeit (Status 3) insgesamt abgenommen hat, fortgesetzt ist in den Gebieten mit einem höheren haben. Entwicklungsindex um -15,4 %, in den Gebieten mit einem niedrigen Entwick­ lungsindex mit -12,0 % schwächer zu­ Diese Tendenz zur Polarisierung ist keine rückgegangen. Besonderheit der Stadt Berlin, denn ähnliche Entwicklungen werden nicht nur aus den großen Metropolen Paris oder London berichtet, sondern auch aus den großen Städten wie Hamburg, Köln oder München. Genaue vergleichende Analysen liegen bisher aber nicht vor.5

5

Im Folgenden wird eine Bewertung der Pla­ nungsräume nach dem Entwicklungsindex vorgenommen. Er ermöglicht eine knappe und übersichtliche Zusammenfassung der Ergebnisse des Monitoring Soziale Stadtent­ wicklung. Anhand der gesamtstädtischen Verteilung der einzelnen Planungsräume, die den genannten Gruppen zugeordnet werden, lassen sich sozialräumliche Entwick­ lungstendenzen erkennen. Wie in Kapitel 1.5.3 dargestellt, werden bei der Berechnung des Entwicklungsindex die Werte des StatusIndex dreifach und des Dynamik-Index dop­ pelt gewichtet. Das Ergebnis wird nach Dezilen ausgewertet. Es werden vier Gruppen gebildet: Das Dezil mit den negativsten Werten hat einen „sehr niedrigen“ Entwicklungsindex, das nächste Dezil wird mit einem „niedrigen“ Entwick­ lungsindex gekennzeichnet. Die beiden Dezile an der Spitze der Rangskala werden als „hoher/sehr hoher“ Entwicklungsindex zusammengefasst. Die restlichen sechs Dezile in der Mitte bilden die Gruppe mit „mittlerem“ Entwicklungsindex. Karte:

Entwicklungsindex Soziale Stadtentwicklung 2009 (siehe Seite 87)

Beispielhaft für London: Hamnett, Chris (2003) Unequal City. London, für Hamburg: Kronauer, Martin (2001) Erfahrung und Bewältigung von sozialer Ausgrenzung in der Großstadt: Was sind Quartierseffekte, was Lageeffekte? In: SOFI-Mitteilungen, Heft 29, 45-58.; zu Hannover: Geiling, Heiko/ Schwarzer, Thomas/ Heinzelmann, Claudia/ Bartnick, Esther (2001) Stadtteilanalyse Hannover-Varenheide. Sozialräumliche Struktur, Lebenswelten und Milieus. Hannover und zu Wien Giffinger, Rudolf (1998) Segregation in Vienna: Impacts of Market Barriers and Rent Regulations. In: Urban Studies, Vol. 35, Nr. 10, 1791-1812.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

25

2.3.1 Veränderungen bei der Eingruppierung nach dem Entwicklungsindex Die Übergangsmatrix (siehe Tabelle 15) zeigt, wie viele Planungsräume sowohl im Monitoring 2008 als auch 2009 in derselben Gruppe nach dem Entwicklungsindex ge­ blieben sind, und bei wie vielen Planungs­ räumen sich die Einordnung „nach oben“ bzw. „nach unten“ verändert hat. Dabei wird erkennbar, dass sich die Einordnung bei 372 von 434 Planungsräumen in diesem Zeitraum nicht verändert hat (Summe der Diagonalen). Sie ist also bei 85 % der Planungsräume stabil geblieben. 75 Planungsräume befinden sich sowohl im Monitoring 2008 als auch 2009 in Gruppe 1. Veränderungen ergaben sich bei 12 Pla­ nungsräumen, die im Monitoring 2008 zur Gruppe 1 gehörten: sie sind im Monitoring 2009 in die Gruppe 2 „abgestiegen“. 86 % dieser Planungsräume blieben also in der gleichen Gruppe wie im Monitoring 2008. Von den 260 Planungsräumen, die im Moni­ toring 2008 in Gruppe 2 waren, sind 2009 noch 234 in derselben Gruppe geblieben, elf von ihnen sind „auf-“, zwölf in Gruppe 3 und drei in Gruppe 4 „abgestiegen“.

Von den 44 Planungsräumen, die in Monito­ ring 2008 zur Gruppe 3 nach dem Entwick­ lungsindex gehörten, sind insgesamt drei­ zehn ‚aufgestiegen‘ (davon einer sogar in Gruppe 1), während vier in die Gruppe 4 ‚abgestiegen‘ sind. 27 Planungsräume ver­ blieben in der Gruppe 3. 43 Planungsräume gehörten im Monitoring 2008 zur Gruppe 4 („sehr niedriger Entwick­ lungsindex“); 36 von ihnen sind in dieser Gruppe im Monitoring 2009 verblieben, während fünf in der Gruppe drei und zwei in die Gruppe zwei ‚aufgestiegen‘ sind. Von den Planungsräumen, die im Monitoring 2008 zu den Gruppen 3 und 4 gehörten, sind 72 % in diesen Gruppen geblieben. Im Folgenden werden die 87 Planungsräume mit „sehr niedrigem“ und „niedrigem“ Entwicklungsindex aufgeführt und aufgeteilt in Gebiete mit hohem Interventionsbedarf und Gebiete mit Interventions- und Präven­ tionsbedarf.

Tabelle 15: Übergangsmatrix: Monitoring 2008 – Monitoring 2009 Entwicklungsindex 2009

Zahl der Planungsräume

3

4

Entwicklungsindex

1

75

12

0

0

87

2008

2

11

234

12

3

260

3

1

12

27

4

44

4

0

2

5

36

43

87

260

44

43

434

Summe

26

1

2

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Summe

2.3.2 Sehr niedriger Entwicklungsindex: Gebiete mit Interventionsbedarf Die 43 Planungsräume mit einem sehr niedrigen Entwicklungsindex (Gruppe 4) liegen überwiegend in den Bezirken Mitte, Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Marzahn-Hellersdorf. Allerdings ist innerhalb der Bezirke eine kleinräumliche Differenzie­ rung erkennbar – dies zeigt sich unter ande­ rem im Bezirk Marzahn, wo die Einordnung von Planungsräumen stark mit der im Gebiet vorherrschenden Bauform korrespondiert (siehe Tabelle 16). Die Gebiete mit sehr niedrigem Entwick­ lungsindex befinden sich im Bezirk Mitte vor allem im ehemaligen Westteil in den Ortsteilen Moabit und Wedding. In Moabit zählen hierzu die Planungsräume 01022101 ­ Huttenkiez, 01022105 - Zwinglistr. und 01022203 - Lübecker Str. Im Wedding liegen um den Bereich Gesundbrunnen bis an die Grenze zu Pankow sowie um die Müllerstraße Gebiete mit sehr niedrigem Entwicklungs­ index. Im Altbezirk Kreuzberg fallen Gebiete im nördlichen Kreuzberg in diese Kategorie. Hierzu zählen 02010102 - Mehringplatz, 02010103 - Moritzplatz, 02010104 - Wasser­ torplatz und 02030301 - Oranienplatz. In Neukölln finden sich fast alle Gebiete im Norden des Bezirks in dieser Gruppe. In Marzahn-Hellersdorf zeigen vor allem die nördlichen Teile der Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf problematische Werte auf. Bedingt durch eine negative Dynamik, ist ein Teil dieser Gebiete erst in der aktuellen Erhebung der Gruppe 4 zugeordnet worden. Darüber hinaus gehören einzelne Planungs­ räume in Reinickendorf, CharlottenburgWilmersdorf und Lichtenberg sowie 3 Planungsräume in Spandau, zu diesem Gebietstyp. Die Planungsräume, die zu dieser Gruppe zählen, weisen eine hohe Dichte an sozialen Problemen und negative Entwicklungsper­ spektiven auf. Es besteht die Gefahr, dass sie zu Orten der sozialen Ausgrenzung werden und benachteiligend auf die Chancen der Bewohnerinnen und Bewohner wirken. Wird

Stadtentwicklungspolitik, die eine solche Abkoppelung nicht zulassen und Ausgren­ zung verhindern will, ergibt sich hieraus ein besonderer Interventionsbedarf.

eine solche Entwicklung sich selbst überlas­ sen, entwickeln sich kumulative Wirkungen der Abkoppelung von der Entwicklung in anderen Gebieten der Stadt. Für eine soziale

Tabelle 16: Sehr niedriger Entwicklungsindex (EI 4): Gebiete mit Interventionsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Mitte:

Friedrichshain-Kreuzberg:

01011104 - Körnerstr.

4

01022101 - Huttenkiez

3

01022105 - Zwinglistr.

4

01022203 - Lübecker Str.

4

01022205 - Zillesiedlung

3

01033101 - Soldiner Str.

4

01033102 - Gesundbrunnen

4

01033201 - Brunnenstr.

4

01033203 - Humboldthain NW

4

01044201 - Reinickendorfer Str.

4

01044202 - Sparrplatz

4

01044203 - Leopoldplatz

4

02010101 - Askanischer Platz

4

02010102 - Mehringplatz

4

02010103 - Moritzplatz

4

02010104 - Wassertorplatz

4

02030301 - Oranienplatz

4

02040703 - Wriezener Bahnhof/ Charlottenburg-Wilmersdorf: Spandau:

Neukölln:

Marzahn-Hellersdorf:

Entwicklungsgebiet

2

04010103 - Paul-Hertz-Siedlung

3

05010310 - Eckschanze

2

05010312 - Kurstr.

4

05020523 - Maulbeerallee

4

08010116 - Wissmannstraße

4

08010117 - Schillerpromenade

4

08010118 - Silbersteinstraße

4

08010211 - Flughafenstraße

4

08010212 - Rollberg

4

08010213 - Körnerpark

4

08010214 - Glasower Straße

4

08010303 - Donaustraße

4

08010405 - Hertzbergplatz

3

08010406 - Treptower Straße Nord

4

08010508 - Weiße Siedlung

4

08010509 - Schulenburgpark

4

10010101 - Marzahn-West

4

10010102 - Havemannstr.

4

10020412 - Alte Hellersdorfer Straße

4

10020414 - Helle Mitte

4

10020415 - Hellersdorfer Promenade

4

10020416 - Böhlener Str.

4

10020519 - Boulevard Kastanienallee

4

Lichtenberg: Reinickendorf:

11041027 - Tierpark

2

12302109 - Treuenbrietzener Str.

4

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

27

2.3.3 Niedriger Entwicklungsindex:

Gebiete mit Interventions-

und Präventionsbedarf

Die folgende Liste führt die 44 Planungs­ räume mit einem niedrigen Entwicklungs­ index (Gruppe 3) auf. Es handelt sich zumeist um Gebiete, die zwar keinen hohen Inter­ ventionsbedarf aufweisen, aber aufgrund ihrer immer noch relativ hohen Problem­ dichte besonderer Aufmerksamkeit bedürfen (siehe Tabelle 17).

Der Aufzählung der Gebiete mit niedrigen Werten beim Entwicklungsindex folgt jetzt eine Betrachtung der Planungsräume, die am anderen Ende der Skala liegen, d. h. die bei

diesem Index die höchsten Werte erreichen. Die weniger auffälligen 260 Gebiete der Mittelgruppe („mittlerer Entwicklungsindex“) werden nicht im Einzelnen diskutiert.

Tabelle 17: Niedriger Entwicklungsindex (EI 3): Gebiete mit Interventions- und Präventionsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring

In dieser Gruppe befinden sich zum einen innerstädtische Altbaugebiete in Mitte und Neukölln. Im Bezirk Mitte liegen diese Ge­ biete in Moabit und im westlichen Teil des Wedding an der Bezirksgrenze zum Bezirk Pankow. Es handelt sich um Gebiete, die in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Gebieten liegen, die auch einen sehr niedrigen Ent­ wicklungsindex aufweisen. In Neukölln trifft dies z. B. auf das Gebiet 010404 - Rixdorf zu, welches in die Gruppe 3 aufgestiegen ist. Zum anderen sind Planungsräume in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick, die durch Großwohn­ siedlungsbau geprägt sind, dieser Kategorie zugeordnet worden. Diese Gebiete befinden sich zwar noch in der Gruppe der Gebiete mit niedrigem Entwicklungsindex, allerdings zeigt die Betrachtung der Dynamik, dass sich diese Gebiete bei gleich bleibender Tendenz in Zukunft in der Kategorie‚ sehr niedriger Entwicklungsindex‘ wieder finden könnten. Im westlichen Stadtgebiet sind die Großsiedlungen in Spandau (HeerstraßeNord, Falkenhagener Feld, Gartenfelder Straße/Haselhorst) dieser Gruppe zuge­ ordnet.

Soziale Stadtentwicklung 2008 Mitte:

Friedrichshain-Kreuzberg: Charlottenburg-Wilmersdorf:

Spandau:

Tempelhof-Schöneberg: Neukölln:

Treptow-Köpenick: Marzahn-Hellersdorf:

Darüber hinaus ist eine relativ hohe Zahl von Gebieten in Reinickendorf durch einen niedrigen Entwicklungsindex charakterisiert. Dies betrifft zum einen Gebiete, die sich vom Stadtzentrum aus gesehen nördlich an den Wedding anschließen. Hier muss die Entwick­ lungsdynamik im Auge behalten werden.6 Daneben sind vereinzelte andere Gebiete in Reinickendorf dieser Kategorie zugeordnet.

Lichtenberg:

Reinickendorf: 6

01022102 - Beusselkiez

4

01022104 - Emdener Str.

3

01022201 - Stephankiez

2

01033202 - Humboldthain Süd

3

01044101 - Rehberge

3

01044102 - Schillerpark

3

01044103 - Westl. Müllerstr.

3

02030302 - Lausitzer Platz

3

02030401 - Reichenberger Straße

3

04010101 - Jungfernheide

2

04030415 - Schlossgarten

3

04030623 - Ernst-Reuter-Platz

2

04030827 - Karl-August-Platz

2

05010207 - Darbystr.

4

05010208 - Germersheimer Platz

3

05010311 - Eiswerder

4

05010314 - Carl-Schurz-Str.

3

05020522 - Pillnitzer Weg

3

05030731 - Gartenfelder Str.

3

07010104 - Dennewitzplatz

3

07040406 - Germaniagarten

4

08010301 - Reuterkiez

3

08010302 - Bouchéstraße

3

08010404 - Rixdorf

4

08020619 - Buschkrugallee Nord

3

09020501 - Oberschöneweide West

3

09030902 - Wohngebiet II

2

10010204 - Wuhletalstr.

3

10010205 - Marzahn-Ost

2

10010207 - Marzahner Promenade

3

10020413 - Gut Hellersdorf

2

10020518 - Schleipfuhl

2

10020621 - Gelbes Viertel

3

11010204 - Falkenberg Ost

2

11010205 - Falkenberg West

2

11030617 - Hohenschönhausener Str.

3

11041022 - Rosenfelder Ring

2

12103115 - Breitkopfbecken

3

12103116 - Hausotterplatz

3

tung für Stadtentwicklung bereits mit der Einrichtung des

12103117 - Letteplatz

3

Quartiersmanagements Letteplatz reagiert worden.

12103219 - Schäfersee

2

12214422 - Klixstr.

3

12214424 - Scharnweberstr.

3

12302110 - Dannenwalder Weg

3

In Reinickendorf ist hierauf von Seiten der Senatsverwal­

28

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2.3.4 Hoher Entwicklungsindex – kein Handlungsbedarf Die Planungsräume mit einem hohen und sehr hohen Entwicklungsindex (Gruppe 1) finden sich überwiegend in den Außenbe­ zirken der Stadt. Aus dem Bezirk SteglitzZehlendorf gehören 17 Planungsräume zu dieser Gruppe, 13 aus Treptow-Köpenick, neun aus Spandau und Reinickendorf, je sieben aus Pankow, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg, sechs aus TempelhofSchöneberg, fünf aus CharlottenburgWilmersdorf, vier aus dem Bezirk Neukölln, zwei aus Friedrichshain-Kreuzberg und ein Planungsraum aus dem Bezirk Mitte. Wie oben dargestellt, zeigen diese Gebiete in der Mehrzahl eine ausgesprochen positive Entwicklung. Folgende Planungsräume gehören zur Gruppe mit dem höchsten Entwicklungsindex (siehe Tabelle 18).

Tabelle 18: Hoher Entwicklungsindex (EI 1): Kein Handlungsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Mitte: Friedrichshain-Kreuzberg:

01011203 - Unter den Linden Süd Entwicklungsgebiet

Pankow:

Charlottenburg-Wilmersdorf:

Wenn für diese Planungsräume kein Hand­ lungsbedarf konstatiert wird, so heißt das nicht, dass es in diesen Quartieren nicht auch soziale Probleme gibt. Das heißt aus Sicht des Monitoring lediglich, dass keine Interven­ tionen zur Bearbeitung der problematischen Folgen der Entwicklung des Quartiers not­ wendig erscheinen.

Spandau:

Steglitz-Zehlendorf:

Tempelhof-Schöneberg:

1

02020201 - Gleisdreieck/

3

02050804 - Stralauer Halbinsel

1

03030406 - Alt-Karow

1

03030711 - Blankenburg

1

03030715 - Heinersdorf

2

03030716 - Märchenland

1

03040508 - Rosenthal

1

03040513 - Schönholz

2

03061441 - Eldenaer Straße

1

04020205 - Siedlung Ruhleben

1

04020208 - Kranzallee

1

04020209 - Eichkamp

1

04041135 - Hundekehle

1

04041240 - Messelpark

1

05010205 - An der Tränke

1

05020415 - Isenburger Weg

1

05020420 - Werkstr.

1

05020521 - Döberitzer Weg

2

05020629 - Börnicker Str.

1

05040934 - Alt-Gatow

1

05040936 - Jägerallee

1

05040937 - Kladower Damm

1

05040938 - Kafkastr.

1

06010101 - Fichtenberg

1

06020410 - Oberhofer Platz

1

06030501 - Berlepschstr.

1

06030504 - Teltower Damm

1

06030607 - Goerzwerke

1

06030608 - Schweizer Viertel

1

06030610 - Lichterfelde-West

1

06040701 - Wannsee

1

06040702 - Düppel

1

06040703 - Nikolassee

1

06040804 - Krumme Lanke

1

06040805 - Fischerhüttenstr.

1

06040806 - Fischtal

1

06040807 - Zehlendorf-Eiche

1

06040808 - Hüttenweg

1

06040809 - Thielallee

1

06040810 - Dahlem

1

07050506 - Birnhornweg

1

07060602 - Kirchstr.

1

07070701 - Kettinger Str./Schillerstr.

2

07070705 - Franziusweg/Rohrbachstr.

1

07070706 - Horstwalder Str./

Paplitzer Str.

2

07070707 - Wittelsbacherstr.

1

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

29

2.4 Veränderungen bei der Zuordnung der Planungsräume zu den Gruppen des Entwicklungsindex zwischen dem Monitoring 2008 und 2009 Fortsetzung Tabelle 18: Hoher Entwicklungsindex (EI 1): Kein Handlungsbedarf im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 Bezirk

Planungsraum

Einordnung im vorhergehenden Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008

Neukölln:

08020621 - Mohriner Allee Nord

1

08041035 - Blumenviertel

1

08041036 - Zittauer Straße

1

08041038 - Waßmannsdorfer Chaussee Treptow-Köpenick:

1

09010302 - Späthsfelde

1

09020602 - Oberspree

2

09030901 - Dorf Altglienicke

1

09031001 - Bohnsdorf

1

09031201 - Karolinenhof

1

09031202 - Schmöckwitz/

Marzahn-Hellersdorf:

Lichtenberg:

Reinickendorf:

7

Rauchfangswerder

1

09041302 - Wendenschloß

1

09041401 - Allende I

2

09041601 - Müggelheim

1

09051701 - Hirschgarten

1

09051702 - Bölschestraße

1

09051801 - Rahnsdorf/Hessenwinkel

1

09052001 - Köpenick-Nord

2

10030724 - Oberfeldstr.

1

10030727 - Biesdorf-Süd

1

10040829 - Alt-Kaulsdorf

1

10040830 - Kaulsdorf-Süd

1

10040931 - Mahlsdorf-Nord

1

10040932 - Alt-Mahlsdorf

1

10040933 - Mahlsdorf-Süd

1

11010101 - Dorf Malchow

1

11010102 - Dorf Wartenberg

1

11010103 - Dorf Falkenberg

1

11020513 - Orankesee

1

11020516 - Weiße Taube

1

11051229 - Rummelsburg

1

11051332 - Karlshorst Süd

1

12224229 - Konradshöhe/Tegelort

1

12224230 - Heiligensee

1

12231101 - Hermsdorf

1

12231102 - Frohnau

1

12301204 - Wittenau-Nord

2

12301205 - Waidmannslust

2

12301206 - Lübars

1

12302107 - Schorfheidestr.

1

12302211 - Lübarser Straße

2

Anhand der Veränderungen bei der Einord­ nung nach dem Entwicklungsindex im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 gegenüber dem Monitoring 2008 lassen sich Beständigkeiten („Persistenzen“) und Ver­ änderungen erkennen. Sowohl diejenigen Planungsräume, die sowohl 2008 als auch 2009 in der Gruppe 4 mit einem „sehr niedri­ gen Entwicklungsindex“ zu finden sind (‚ohne Veränderung’), können identifiziert werden als auch diejenigen, die in die Gruppe 4 ‚abgestiegen’ oder aus der Gruppe 4 ‚ aufgestiegen’ sind. Der Vergleich der Zuordnung der Planungs­ räume zum Entwicklungsindex 2009 (Moni­ toring 2009) und 2008 (Monitoring 2008) bezieht sich auf die zum Monitoring 2008 für die Ebene der Planungsräume zusätzlich berechneten Indizes, die im Internet veröf­ fentlicht sind.7 a) Planungsräume mit sehr niedrigem Entwicklungsindex: ‚Ohne Veränderung’ Die folgenden 36 Planungsräume werden im Monitoring Soziale Stadtentwicklung sowohl für den Untersuchungszeitraum vom 31.12.2007-31.12.2008 als auch im vorherigen Untersuchungszeitraum (gleiche Methode, gleiche Zahl von Pla­ nungsräumen) 31.12.2006-31.12.2007 der Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungs­ index“ zugeordnet: Mitte • 01011104 - Körnerstr. • 01022105 - Zwinglistr. • 01022203 - Lübecker Str. • 01033101 - Soldiner Str. • 01033102 - Gesundbrunnen • 01033201 - Brunnenstr. • 01033203 - Humboldthain NW • 01044201 - Reinickendorfer Str. • 01044202 - Sparrplatz • 01044203 - Leopoldplatz

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_stadtentwicklung/monitoring/de/lor2007/ tabellen.shtml. Die Berechnung der Indizes musste nachträglich vorgenommen werden, da zum Zeitpunkt der Bearbeitung des Monitoring 2008 nicht alle Daten auf Planungsraumebene verfügbar waren. Der Bericht zum Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 basierte daher noch auf der räumlichen Ebene der Verkehrszellen.

30

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3 Planungsräume sind von Gruppe 2 („mittlerer Entwicklungsindex“) in die Gruppe 4 ‚abgestiegen’: • 02040703 - Wriezener Bahnhof/ Entwicklungsgebiet (FriedrichshainKreuzberg) • 05010310 - Eckschanze (Spandau) • 11041027 - Tierpark (Lichtenberg)

Kreuzberg-Friedrichshain • 02010101 - Askanischer Platz • 02010102 - Mehringplatz • 02010103 - Moritzplatz • 02010104 - Wassertorplatz • 02030301 - Oranienplatz Spandau • 05010312 - Kurstr. • 05020523 - Maulbeerallee

c) „Aufsteiger“ Von Gruppe 4 („sehr niedriger Entwicklungs­ index“) im Untersuchungszeitraum 31.12.2006-30.12.2007 sind im aktuellen Untersuchungszeitraum 31.12.2007­ 31.12.2008 in die Gruppe 3 („niedriger Entwicklungsindex“) folgende Planungs­ räume aufgestiegen: • 01022102 - Beusselkiez (Mitte) • 05010207 - Darbystr. (Spandau) • 05010311 - Eiswerder (Spandau) • 07040406 - Germaniagarten (Tempelhof-Schöneberg) • 08010404 - Rixdorf (Neukölln)

Neukölln • 08010116 - Wissmannstraße • 08010117 - Schillerpromenade • 08010118 - Silbersteinstraße • 08010211 - Flughafenstraße • 08010212 - Rollberg • 08010213 - Körnerpark • 08010214 - Glasower Straße • 08010303 - Donaustraße • 08010406 - Treptower Straße Nord • 08010508 - Weiße Siedlung • 08010509 - Schulenburgpark Marzahn-Hellersdorf • 10010101 - Marzahn-West • 10010102 - Havemannstr. • 10020412 - Alte Hellersdorfer Straße • 10020414 - Helle Mitte • 10020415 - Hellersdorfer Promenade • 10020416 - Böhlener Str. • 10020519 - Boulevard Kastanienallee

Von Gruppe 4 („sehr niedriger Entwicklungs­ index“) zu Gruppe 2 („mittlerer Entwicklungs­ index“), also um zwei „Kategorienschritte“, sind gegenüber dem vorherigen Beobach­ tungszeitraum folgende beiden Planungs­ räume ‚aufgestiegen‘: • 01022202 - Heidestr. (Mitte) • 08010407 - Gewerbegebiet Ederstraße (Neukölln)

Reinickendorf • 12302109 - Treuenbrietzener Str. b) „Absteiger“ Von Gruppe 3 („niedriger Entwicklungs­ index“) zu Gruppe 4 („sehr niedriger Entwicklungsindex“) sind im Untersuchungs­ zeitraum vom 31.12.2007-31.12.2008 gegenüber dem vorherigen Untersuchungs­ zeitraum 31.12.2006-30.12.2007 die folgenden 4 Planungsräume abgestiegen: • 01022101 - Huttenkiez (Mitte) • 01022205 - Zillesiedlung (Mitte) • 04010103 - Paul-Hertz-Siedlung (Charlottenburg-Wilmersdorf ) • 08010405 - Hertzbergplatz (Neukölln)

Stadträumlich zeigt sich also eine stabile Konzentration von hoher Problemdichte in den zusammenhängenden Gebieten Wedding und Nord-Neukölln. Aber weder bei den ‚Absteiger‘-Gebieten noch bei den ‚Aufsteigern’ ist ein eindeutiges räumliches Muster zu erkennen.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

31

3.

Beschreibung der Indikatoren für die städtischen Teilgebiete

Ziel dieses Kapitels ist es, die Entwicklung der einzelnen Indikatoren in den Teilräumen der Stadt im gesamtstädtischen Vergleich zu beschreiben. Hierbei richtet sich der Fokus auf die Unterschiede in der Entwicklung der westlichen und östlichen Teile sowie der inneren und äußeren (Stadt-)Gebiete. Es soll also geklärt werden, was zur Einstufung der genannten Teilgebiete der Stadt geführt hat und wie sich die Werte in den Teilgebieten verändern. Die Analyse benennt Auffällig­ keiten bei der Betrachtung der Einzelindi­ katoren sowie die Veränderung dieser Werte. Dabei werden die einzelnen im Monitoring verwendeten Indikatoren untersucht und beurteilt. Der Vergleich der einzelnen Status- und Dynamik-Indikatoren bezieht sich auf die Erhebungszeitpunkte 31.12.2007 und 31.12.2008 und zeigt bei den DynamikIndikatoren die Veränderung innerhalb dieses Zeitraums auf.8 Die Fortschreibungen des Monitoring Soziale Stadtentwicklung werden wie folgt benannt: • Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 – Daten für den Beobachtungs­ zeitraum 31.12.2006-31.12.2007, • Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2009 – Daten für den Beobachtungs­ zeitraum 31.12.2007-31.12.2008. Die Beschreibung ist nach vier großen Ge­ bietseinheiten gegliedert: Innenstadtbereich des westlichen und des östlichen Stadtge­ biets, Außenstadtbereich des westlichen und des östlichen Stadtgebiets. Aus diesen Be­ reichen werden außerdem die Gebietsein­ heiten ‚Innenstadt’ und ‚Außenstadt’ sowie jeweils der westliche und der östliche Teil der Stadt zusammengesetzt. Das ergibt acht Teilgebiete.

8

Zu den westlichen Innenstadtbereichen zählen die ehemaligen Bezirke Tiergarten, Wedding, Kreuzberg und Schöneberg, Teile der Bezirke Charlottenburg und Wilmersdorf sowie Neukölln. Die westlichen Außenstadtbereiche umfassen die verblei­ benden Teile der Bezirke CharlottenburgWilmersdorf und Neukölln sowie die Bezirke Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf und den Alt-Bezirk Tempelhof. Zu den öst­ lichen Innenstadtgebieten zählen die ehe­ maligen Bezirke Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain. Die östlichen Außenbereiche entsprechen den heutigen Bezirken TreptowKöpenick, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, zuzüglich der Gebiete der Alt-Bezirke Pankow und Weißensee.

Da Daten zu den Erwerbspersonen als Be­ zugsgröße der offiziellen Arbeitslosenstatistik auf kleinräumiger Ebene nicht verfügbar sind, wurde in diesem Monitoring Soziale Stadtentwicklung zur Beschreibung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit der Anteil der Arbeitslosen ins Verhältnis zu den Ein­ wohnerinnen und Einwohnern im erwerbs­ fähigen Alter (Erwerbsbevölkerung) gesetzt. Bis 2007 wurde dafür im Monitoring die Gruppe der 18-60-Jährigen verwendet. Diese Zählweise ist seit dem Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008 an die von der Bun­ desagentur für Arbeit vorgegebene Defini­ tion angepasst worden: die Erwerbsbevölke­ rung bilden alle Personen zwischen 15 bis unter 65 Jahren.

Karten:

Da die als Basis zugrunde gelegte Einwohner­ zahl auch Nichterwerbspersonen (nicht als arbeitslos gemeldete oder nicht-erwerbs­ fähige Personen) im betreffenden Alter einschließt und damit deutlich größer ist als die der Erwerbspersonen, fällt der auf der Basis der Erwerbsbevölkerung berechnete „Arbeitslosenanteil“ deutlich niedriger aus als die von der Arbeitslosenstatistik der Bundes­ agentur für Arbeit veröffentlichte „Arbeits­ losenquote“ auf Basis der Erwerbspersonen. Da die Erwerbsquote in Berlin bei etwa 50 % liegt, ist somit der von uns errechnete Indi­ katorenwert für Arbeitslosigkeit etwa halb so hoch wie der, den die Bundesagentur für Arbeit regelmäßig veröffentlicht.

Abgrenzung der Stadträume nach Planungsräumen (siehe Seite 83) Abgrenzung der Stadträume nach Bezirksregionen (siehe Seite 85)

3.1 Indikatoren zum Status 3.1.1 Status 1: Arbeitslose (nach SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008 Fehlende Erwerbstätigkeit ist ein zentraler Indikator für die soziale Lage von Personen. Mit der Arbeitslosigkeit und insbesondere mit langfristiger Dauer der Arbeitslosigkeit treten sozialer Statusverlust und das Risiko der Armut auf. Ein hoher Anteil bedeutet für ein Quartier unter anderem einen sinken­ den sozialen Status, höhere Anforderungen an die sozialen Dienste und einen Verlust von Kaufkraft. Bei hoher Dichte können negative Kontexteffekte entstehen, die insbesondere für die Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen eine starke Belastung darstellen.

Die Basis der Berechnung bilden die Arbeits­ losenzahlen nach SBG II und SGB III. Somit werden sowohl Arbeitslosengeld- als auch Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfe­ empfänger in die Analyse mit aufgenommen. Der Vorteil dieser Zusammenrechnung ist, dass sowohl mittelfristige Konjunktureffekte sowie langfristige Arbeitsmarktentwicklun­ gen erkannt und bewertet werden können.

Für das Monitoring 2008 erfolgte die nachträgliche Berechnung der Indizes und der Indikatorenwerte auf LOR-Ebene, nachdem endgültig alle erforderlichen Daten auf Planungs­ raumebene verfügbar waren. Im Monitoring 2006 und 2007 konnten wegen der nicht vollständigen Datenverfügbarkeit noch nicht alle Indikatoren und damit auch keine Indizes für die Planungsräume berechnet werden. Alle diese LOR-Daten sind im Internet als Ergänzung zu den jeweiligen Monitoringberichten veröffentlicht.

32

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 19: Anteil der Arbeitslosen in Berlin 2007-2008 Veränderung

Anteil der Arbeitslosen in % der

Veränderung

15-65-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner

in %-Punkten

in %

Teilgebiete der Stadt

2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

12,2

11,2

-1,0

-8,2

Westliche Außenstadt

8,5

7,8

-0,7

-8,2

Östliche Innenstadt

8,9

7,9

-1,0

-11,2

Östliche Außenstadt

10,8

10,0

-0,8

-7,4

Westliches Stadtgebiet

10,2

9,4

-0,8

-7,8

Östliches Stadtgebiet

10,2

9,4

-0,8

-7,8

Innenstadt

11,3

10,2

-1,1

-9,7

Außenstadt Berlin

9,5

8,8

-0,7

-7,4

10,2

9,4

-0,8

-7,8

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Arbeitslose 2008 (siehe Seite 91)

2008 beträgt der Anteil der Arbeitslosen an den 15-65-jährigen Einwohnerinnen und Einwohnern in Berlin 9,4 %. Bei der Betrach­ tung der einzelnen Teilgebiete der Stadt ergibt sich zum einen ein deutlicher Gegen­ satz zwischen der äußeren und inneren Stadt. Zum zweiten ergibt sich innerhalb der Innenstadtgebiete ein deutlicher Ost-WestUnterschied; die Werte sind in der westlichen Innenstadt am höchsten. Aber auch die östliche Außenstadt weist hohe Werte auf, wobei hier die größten Problemdichten in Planungsräumen in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg erreicht werden. Arbeits­ losigkeit scheint ein großes Problem in den östlichen Großsiedlungen zu sein, die Werte liegen hier in einigen Gebieten (z.B. 10010101 - Marzahn-West, 10010102 Havemannstr., 10020414 - Helle Mitte, 10020415 - Hellersdorfer Promenade) zum Teil sogar über dem Niveau der westlichen Innenstadtgebiete. In diesen Gebieten sollten bei der Arbeitsplatzbeschaffung besondere Anstrengungen unternommen und ein Schwerpunkt in der sozialen Stadtentwicklungspolitik gelegt werden.

In der östlichen Innenstadt ist der Rückgang im Vergleich aller Teilgebiete am stärksten. Die westliche Außenstadt und die östliche Innenstadt nähern sich in ihrer Wertausprä­ gung an. Hier stellt sich die Frage, ob beson­ ders viele Arbeitslose eine neue Arbeitsstelle finden konnten oder ob sich durch eine ‚Armutswanderung‘ die Werte veränderten. Beides kann aus den vorliegenden Daten nicht erkannt werden. Der geringste Rück­ gang ergab sich im Vergleich hierzu in der östlichen Außenstadt. Hier zeigt sich, dass in den bereits genannten und durch hohe Problemdichten gekennzeichneten Gebieten der Trend des Rückgangs nur in schwäche­ rem Maße bzw. in Teilen überhaupt nicht wirksam wurde. Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich beim Indikator „Anteil der Arbeitslosen in Berlin“ in allen Teilgebieten der Stadt ein Rückgang des Wertes ergibt. In Bezug auf die sinkenden Arbeitslosenzahlen kann von einem wirtschaftlich positiven Jahr ausge­ gangen werden. Wie sich das im Folgejahr entwickelt, bleibt abzuwarten.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

33

3.1.2 Status 2: Arbeitslose (nach SGB II und III) unter 25 Jahren in % der 15-25-Jährigen am 31.12.2008 Die Jugendarbeitslosigkeit ist ein Indikator für Öffnung oder Schließung des Arbeits­ marktes für junge Menschen. Da von Ar­ beitslosigkeit besonders Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit lediglich Haupt­ schulabschluss betroffen sind, kann der Indikator zugleich als Hinweis auf einen hohen Anteil Jugendlicher ohne qualifi­ zierte Allgemein- bzw. berufliche Bildung interpretiert werden. Er beleuchtet also die Chancen junger Menschen, am Arbeits­ leben teilzunehmen. Bei diesem Indikator wurde mit der Fort­ schreibung 2008 ebenfalls die Bezugsgröße an die Zählweise der Bundesagentur für Arbeit angepasst: Zur ‚Erwerbsbevölkerung‘ zählen demnach alle Jugendlichen zwi­ schen 15- bis unter 25 Jahren. Bis dahin war im Monitoring die Anzahl der 18- bis unter 25-Jährigen zugrunde gelegt worden.

Der Anteil der Jugendlichen unter 25 Jah­ ren, die keiner Beschäftigung nachgehen, liegt 2008 insgesamt in Berlin bei 5,8 %. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeu­ tet dies einen Rückgang um 0,4 Prozent­ punkte bzw. um 6,5 %. Allerdings zeigen sich auch bei diesem Indikator regionale Unterschiede, die sich zum Teil innerhalb des letzten Jahres noch verstärkt haben. So werden auch hier die höchsten Anteile in der westlichen Innenstadt erreicht. Zwar gab es einen Rückgang, der mit 14,1 % relativ deutlich ausfällt, allerdings ist das Niveau in diesem Teilgebiet unverändert am höchsten, ebenso wie der Anteil von Kin­ dern und Jugendlichen mit Migrationshin­ tergrund (vgl. Tabelle 24). Es ist daher zu vermuten, dass besonders Jugendliche mit Migrationshintergrund von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Bemerkenswert ist weiterhin, dass in der östlichen Innenstadt ein Rück­ gang zu beobachten ist, der über drei Mal stärker ausfällt als der Rückgang im städti­ schen Durchschnitt. Die östliche Innenstadt ist damit das Teilgebiet mit der geringsten Quote bei diesem Indikator. Auch hier wäre genauer zu untersuchen, ob der Rückgang

allein durch eine Verbesserung der Situa­ tion am Arbeitsmarkt für Jugendlichen unter 25 Jahre hervorgerufen wurde, oder ob sich durch einen Wegzug von Jugend­ lichen ohne Erwerbstätigkeit der Anteil ver­ ringert hat – auf Letzteres könnte folgende Beobachtung hindeuten: Die östliche Außenstadt entwickelt sich entgegen dem Trend. Hier stieg der Anteil der Jugend­ lichen um 1,6 % an und beträgt nun 6,2 %. Die Teilgebiete westliche Innenstadt und östliche Außenstadt nähern sich aufgrund der gegensätzlichen Entwicklung bei die­ sem Indikator an. Maßnahmen, die zur Eingliederung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt dienen, sollten vornehmlich in diesen beiden Teilbereichen der Stadt konzentriert werden. Es wird empfohlen, zu prüfen, ob ein Zu­ sammenhang zwischen der Verringerung der Problemdichte in der Innenstadt und der Erhöhung der Problemdichte in der Außenstadt in den östlichen Teilbereichen besteht. Hierzu sind unter Umständen wei­ terführende Untersuchungen der Senats­ verwaltung für Stadtentwicklung nötig.

Tabelle 20: Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Berlin 2007-2008 Teilgebiete der Stadt

Veränderung

Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren in % der

Veränderung

15-25-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner

in %-Punkten

in %

2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

7,8

6,7

-1,1

-14,1

Westliche Außenstadt

4,9

4,8

-0,1

-2,0

Östliche Innenstadt

5,6

4,6

-1,0

-17,9

Östliche Außenstadt

6,1

6,2

0,1

1,6

Westliches Stadtgebiet

6,2

5,7

-0,5

-8,1

Östliches Stadtgebiet

6,0

5,9

-0,1

-1,7

Innenstadt

7,2

6,1

-1,1

-15,3

Außenstadt

5,5

5,5

0,0

0,0

Berlin

6,2

5,8

-0,4

-6,5

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Arbeitslose unter 25 Jahren 2008 (siehe Seite 93)

34

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.1.3 Status 3: Arbeitslose (nach SGB II und III) mit einer Bezugszeit von über einem Jahr (Langzeitarbeitslose) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008 Tabelle 21: Anteil der Langzeitarbeitslosen in Berlin 2007-2008 Anteil der Langzeitarbeitslosen

Veränderung

Veränderung

(länger als 1 Jahr arbeitslos) in % der

in %-Punkten

in %

Teilgebiete der Stadt

15-65-jährigen Einwohnerinnen und Einwohnern 2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

4,8

2007

4,1

-0,7

-14,6

Westliche Außenstadt

3,3

2,7

-0,6

-18,2

Östliche Innenstadt

3,1

2,6

-0,5

-16,1

Östliche Außenstadt

4,4

4,0

-0,4

-9,1

Westliches Stadtgebiet

4,0

3,3

-0,7

-17,5

Östliches Stadtgebiet

4,1

3,6

-0,5

-12,2

Innenstadt

4,3

3,6

-0,7

-16,3

Außenstadt

3,8

3,3

-0,5

-13,2

Berlin

4,0

3,4

-0,6

-15,0

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Langzeitarbeitslose 2008 (siehe Seite 95)

Langzeitarbeitslosigkeit ist für die Quartiers­ entwicklung ein besonderes Problem, da sie auch in Zeiten des wirtschaftlichen Auf­ schwungs nicht automatisch sinkt, denn Personen, die über einen längeren Zeitraum keiner Erwerbstätigkeit nachgekommen sind, haben besonders große Probleme bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt. Ist ihr Anteil besonders hoch, kann dies auf eine verfestigte Armut, die sich über einen längeren Zeitraum herausgebildet hat bzw. über einen längeren Zeitraum bestand, hindeuten. Zur Integration von Langzeit­ arbeitslosen in den Arbeitsmarkt sind besondere Anstrengungen, die sich nicht auf arbeitsmarktpolitische Instrumente wie der Weiterleitung von Informationen zu freien Stellen beschränken, erforderlich. Bis zum Monitoring 2007 wurde für die Berechnung der Langzeitarbeitslosigkeit als Bezugsgröße die Gruppe der 18-60-Jährigen verwendet. Diese Bezugsgröße ist ebenfalls 2008 an die von der Bundesagentur für Arbeit benutzte Definition der Erwerbsbe­ völkerung (15 bis unter 65 Jahre) angepasst worden. Dadurch hat sich die Zahl für die Erwerbsbevölkerung vergrößert, in der Folge fallen die Werte für die Langzeitar­ beitslosigkeit nun relativ niedriger aus.

Der Anteil der Langzeitarbeitslosen beträgt 2008 3,4 %. Gegenüber dem Vorjahr hat sich wahrscheinlich durch die Nachwirkungen des positiven Konjunkturzyklus der voran­ gegangenen Jahre die Situation für Lang­ zeitarbeitslose verbessert. In Berlin – und auch in allen Teilgebieten der Stadt – gehen die Problemdichten zurück. In der Stadt beträgt der Rückgang gegenüber dem Vor­ jahr 0,6 Prozentpunkte bzw. 15 %, was im Vergleich zu den übrigen Indikatoren, welche die Höhe von Erwerbslosigkeit ab­ bilden (Status 1 und 2), einem hohen Wert entspricht.

Ebenfalls problematisch ist der Wert für die östliche Außenstadt. Auch hier ist die Entwicklungsrichtung zwar positiv, aber die Dynamik, d. h. der Rückgang ist viel geringer als im städtischen Durchschnitt. Er beträgt nur 9,1 %. Für dieses Teilgebiet der Stadt gilt, was bereits bei der Betrach­ tung des Indikators Arbeitslosigkeit be­ nannt wurde: (Langzeit-)Arbeitslosigkeit ist ein prägendes sozialstrukturelles Problem. Aufgrund der hohen Werte wird in diesem Teil der Stadt eine große Zahl von Gebieten durch eine sehr hohe Problemdichte cha­ rakterisiert (Zuordnung zu Gruppe 4).

Die höchsten Werte werden in den Teilge­ bieten Berlins wieder in der westlichen Innenstadt erreicht. Hier geht der Wert zudem in geringerem Maße zurück als im städtischen Durchschnitt. Dieser besonders problematische Teilbereich der Stadt ent­ wickelt sich somit zwar im Trend (Rück­ gang), allerdings mit geringerer Dynamik, so dass sich die relative Position sogar verschlechtert. Die Unterschiede zur west­ lichen Außenstadt vergrößern sich im Ver­ lauf des untersuchten Zeitraums.

Der günstigste Wert wird – wie bereits im vorausgegangenen Jahr – in der östlichen Innenstadt erreicht. Obwohl das Niveau hier bereits relativ niedrig war, geht der Anteil der Langzeitarbeitslosen weiter stark zurück (um 16,1 %). Ein noch stärkerer Rückgang bei einem ähnlichen Ausgangsniveau zeigt sich in der westlichen Außenstadt.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

35

3.1.4 Status 4: Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % der Einwohnerinnen und Einwohner am 31.12.2008 Tabelle 22: Anteil der nicht-arbeitlosen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in Berlin 2007-2008 Teilgebiete der Stadt

Anteil nicht-arbeitsloser Empfängerinnen und

Veränderung

Veränderung

Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

in %-Punkten

in %

2007-2008

(nach SGB II und XII) in % an den Einwohnerinnen und Einwohnern 2007

2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

20,2

20,4

0,2

1

Westliche Außenstadt

11,8

11,9

0,1

0,8

Östliche Innenstadt

9,8

9,6

-0,2

-2,0

Östliche Außenstadt

11,4

11,2

-0,2

-1,8

Westliches Stadtgebiet

15,4

15,5

0,1

-0,6

Östliches Stadtgebiet

10,9

10,8

-0,1

-0,9

Innenstadt

17,4

17,4

0,0

0,0

Außenstadt

11,6

11,6

0,0

0,0

Berlin

13,8

13,8

0,0

0,0

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Karte:

Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen 2008 (siehe Seite 97)

Die Gruppe der nicht-arbeitslosen Empfän­ gerinnen und Empfänger von Existenz­ sicherungsleistungen zeigt den Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung an, die über keine eigene ausreichende finanzielle Lebensgrundlage verfügen bzw. diese nicht durch Erwerbseinkommen erzielen können (SGB II und SGB XII Kap. 3 und 4). Hierzu gehören alle Personen, die nicht allein von ihrem Einkommen leben können. Es handelt sich um Personen, die aufgrund der Versor­ gung von Kindern oder Hilfebedürftigen, aufgrund ihres Alters oder aufgrund eigener Krankheit oder Hilfebedürftigkeit nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen sowie um Kinder und Jugendliche, die sich noch in Schule und Ausbildung befinden. Der Anteil der nicht-arbeitlosen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen liegt in Berlin stabil bei 13,8 %. Die geringe Dynamik bei diesem Indikator steht im Gegensatz zu den positi­ ven Veränderungen der Indikatoren zur Arbeitslosigkeit (Status 1-3).

36

Die höchste Problemdichte weist auch bei diesem Indikator die westliche Innenstadt auf. Verglichen mit den übrigen drei Teilge­ bieten der Stadt fällt der Wert fast doppelt so hoch aus. Verstärkt wird die hohe Pro­ blemdichte durch eine negative Dynamik. Zwar ist der Anstieg des Anteilswerts relativ gering, indes ergeben sich innerhalb dieses Teilgebiets unterschiedliche Dynamiken. Dies zeigt die Analyse auf der Ebene der Planungsräume. Die Problemdichte ist in der östlichen Außenstadt geringer. Dies steht im Wider­ spruch zu den vorher untersuchten Indika­ toren der Arbeitslosigkeit – die zweithöch­ sten Werte bei diesem Indikator werden in der westlichen Außenstadt erreicht. Offen­ sichtlich besteht ein Handlungsbedarf im Teilgebiet der östlichen Außenstadt vor allem durch die geringere Erwerbstätigkeit und in geringerem Maße durch geringe Entlohnung, die zur Abhängigkeit von Transferleistungen führt. Noch unproble­ matisch ist indes die östliche Innenstadt – hier werden die geringsten Werte sowie die positivste Dynamik erreicht.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.1.5 Status 5: Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 15 Jahren am 31.12.2008 Zu der Gruppe der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Exi­ stenzsicherungsleistungen nach SGB II gehören auch Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, die mit einem Anspruchs­ berechtigten nach SGB II in einem Haushalt leben (Bedarfsgemeinschaft). Des Weiteren zählen zu dieser Gruppe jene Personen, die aus rechtlichen oder gesundheitlichen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Ver­ fügung stehen, aber mit einem erwerbs­ fähigen Hilfebedürftigen in einer Bedarfs­ gemeinschaft leben. Zusammen stellen diese Daten eine Teilmenge des Indikators Status 4 dar. Nicht-erwerbsfähige Empfän­ gerinnen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen nach SGB II sind in Berlin fast ausschließlich Kinder unter 15 Jahren. Am 31.12.2008 betrug ihr Anteil an dieser Gruppe 96,3 %. Da die Daten zum SGB II auf kleinräumiger Ebene nicht nach Alters­ gruppen differenziert vorliegen, wird für die Berechnung der Anteilswerte als Bezugs­ größe die Gruppe der unter 15-Jährigen ver­ wendet. Der Indikator beschreibt das Aus­ maß der Kinderarmut.

Der Anteil der Kinder, deren Erziehungsbe­ rechtigte Transferleistungen beziehen, beträgt 2008 in Berlin 37,4 %. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. In den einzelnen Teilbereichen der Stadt zeigen sich recht deutliche Unterschiede beim Problemniveau des Indikators. In keinem Teilgebiet der Stadt besteht ein nur geringes Problemniveau; auch in der öst­ lichen Innenstadt, dem Gebiet mit dem geringsten Wert, lebt noch jedes vierte Kind in einem Haushalt mit Transferleistungen.

Das führt zwar zu einer minimalen Verringe­ rung der Problemdichte, jedoch nicht zu einer Angleichung an die übrigen Gebiets­ teile der Stadt. In der östlichen Außenstadt ist die Belas­ tung der Quartiere geringer, aber immerhin lebt noch jedes dritte Kind in Armut. Auch in der westlichen Außenstadt ist die Höhe des Anteils nur minimal geringer, allerdings gibt es innerhalb dieses Teilgebietes große Unterschiede.

Die höchste Dichte wird erneut in der west­ lichen Innenstadt erreicht. Der Wert liegt hier mit über 50 % doppelt so hoch wie in der westlichen Außen- und der östlichen Innenstadt. Somit lebt die Hälfte der Kinder in diesem Gebiet in ‚Bedarfsgemeinschaf­ ten‘, die Abhängigkeit von staatlichen Hilfsleistungen ist also faktisch zur Regel geworden. Eine Kindheit in Armut wird hier zur Normalität. Bedenklich ist, dass der Rückgang der Kinderarmut in diesem Teil­ gebiet geringer ausfällt als in der Gesamt­ stadt.

Tabelle 23: Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen unter 15 Jahren in Berlin 2007-2008 Teilgebiete der Stadt

Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen

Veränderung

Veränderung

und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

in %-Punkten

in %

unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen 2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

52,9

52,0

-0,9

-1,7

Westliche Außenstadt

31,3

30,9

-0,4

-1,3

Östliche Innenstadt

29,2

26,1

-3,1

-10,6

Östliche Außenstadt

35,9

34,0

-1,9

-5,3

Westliches Stadtgebiet

40,9

40,2

-0,7

-1,7

Östliches Stadtgebiet

34,2

32,0

-2,2

-6,4

Innenstadt

47,5

45,9

-1,6

-3,4

Außenstadt

33,2

32,2

-1,0

-3,0

Berlin

38,6

37,4

-1,2

-3,1

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Karte:

Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen unter 15 Jahren 2008 (siehe Seite 99)

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

37

3.1.6 Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrations­ hintergrund in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 18 Jahren am 31.12.2008 Die hohe Präsenz von Kindern und Jugend­ lichen aus Familien mit Migrationshinter­ grund ist – wie Schulpolitikerinnen und Schulpolitiker sowie Schulleiterinnen und Schulleiter berichten – neben hohen An­ teilen von Transferempfängerinnen und Transferempfängern oft der Anlass für den Entschluss von bildungsbewussten Eltern, vor der Einschulung ihrer Kinder solche Wohngebiete zu verlassen. Es wird befürch­ tet, dass hohe Anteile von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund aufgrund der schlechteren Sprachkennt­ nisse die Qualität des Unterrichts und damit das Leistungsniveau beeinträchtigen. Viele Familien sehen dadurch die Bildungs­ chancen ihrer Kinder gefährdet. Mit Blick auf die Herausforderungen, die sich für die Integration von Zuwanderern stellen, ist der Anteil der Personen mit Migrationshinter­ grund insbesondere im Kinder- und Jugend­ alter daher in einem Quartier bedeutsam. In der vorliegenden Fortschreibung des Monitoring kann erstmals auf kleinräumiger Ebene auf Daten zu den Einwohnerinnen und Einwohnern ‚mit Migrationshinter­ grund‘ zurückgegriffen werden.

2008 beträgt der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrati­ onshintergrund in Berlin 42,8 %. Gegenüber dem Vorjahr ist dieser Anteil um 2,9 Pro­ zentpunkte angestiegen. Hierbei zeigt sich deutlich, welchen Vorteil die Untersuchung des Migrationshintergrundes mit sich bringt. Während die Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne deutsche Staatsbürger­ schaft in den letzten Jahren stetig rückläufig ist, zeigen die Zahlen zu den Einwohnerin­ nen und Einwohnern mit Migrationshinter­ grund, dass die Zahl der Kinder in Familien mit Migrationserfahrung in Berlin steigt. Noch immer gibt es einen deutlichen Ost­ West-Unterschied. In den westlichen Stadt­ gebieten beträgt der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrati­ onshintergrund über 53 %, in den östlichen Gebieten wird dagegen nur ein Anteil von rund 22 % erreicht. Von den vier Teilgebie­ ten weist nur die westliche Innenstadt einen Anteil auf, der über dem Durchschnitt liegt. Hier haben 69,9 %, das heißt zwei von drei Kindern und Jugendlichen einen Migrati­ onshintergrund. Es ist davon auszugehen dass ein großer Teil der Kinder und Jugend­ lichen unter 18 Jahren mit Migrationshinter­ grund auch eine nicht-deutsche Sprachher­

kunft aufweist, d. h. in der Familie nicht hauptsächlich die deutsche Sprache ver­ wendet wird. Von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung wird dieser Indikator neben der Lernmittel­ befreiung als Indikator für einen höheren Kapazitätsbedarf der Schulen gesehen. Dass dies so ist, verdeutlichen Schulstudien wie die Pisa-Studie. Hingegen beträgt der Anteil in der west­ lichen Außenstadt nur 41 % – mit erheb­ lichen kleinräumigen Unterschieden. In beiden Teilbereichen des westlichen Stadtgebiets steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund um 1,9 % gegen­ über dem Vorjahr an. Den geringsten Anteil an Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrati­ onshintergrund weisen die Gebiete der östlichen Außenstadt auf. Allerdings ist hier innerhalb des letzten Jahres der höchste Anstieg beobachtbar. Dies zeigt, dass sich die Teilbereiche bei diesem Indikator, dessen bildungsstrukturelle Wirkung aller­ dings erst im Zusammenhang mit anderen sozialstrukturellen Faktoren entsteht, zumindest annähern.

Tabelle 24: Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren 2007 und 2008 Teilgebiete der Stadt

Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Veränderung

Veränderung

mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen

in %-Punkten

in %

und Einwohner unter 18 Jahren 2007 und 2008 2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

68,8

69,9

1,1

1,6

Westliche Außenstadt

40,0

41,0

1,0

2,5

Östliche Innenstadt

30,3

32,1

1,8

5,9

Östliche Außenstadt

17,8

19,2

1,4

7,9

Westliches Stadtgebiet

52,5

53,5

1,0

1,9

Östliches Stadtgebiet

20,7

22,3

1,6

7,7

Innenstadt

60,4

61,5

1,1

1,8

Außenstadt

30,8

32,0

1,2

3,9

Berlin

41,6

42,8

1,2

2,9

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund 2008 (siehe Seite 101)

38

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.2 Indikatoren zur Dynamik 3.2.1 Dynamik 1: Wanderungsvolumen in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 Tabelle 25: Wanderungsvolumen in % in Berlin 2007-2008: Summe der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr Teilgebiete der Stadt

Wanderungsvolumen

Summe der An- und Abmeldungen* (absolut)

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr 2007

2008

2007

2008

Westliche Innenstadt

33,3

32,1

294.707

284.667

Westliche Außenstadt

23,5

22,8

280.190

270.397

Östliche Innenstadt

37,7

36,1

126.028

121.654

Östliche Außenstadt

25,9

25,7

243.831

241.673

Westliches Stadtgebiet

27,7

26,7

574.897

555.064

Östliches Stadtgebiet

29,0

28,4

369.859

363.327

Innenstadt

34,5

33,2

420.735

406.321

Außenstadt

24,6

24,1

524.021

512.070

Berlin

28,2

27,4

944.813

918.624

* incl. Umzüge innerhalb desselben Planungsraums, Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Wanderungsvolumen 2008 (siehe Seite 103)

Die Daten zur Mobilität ergeben sich aus den An- und Abmeldungen bei Umzügen, die im Einwohnermelderegister erfasst werden. Räumliche Mobilität ist ein ständig stattfindender Prozess und kann unter­ schiedliche Ursachen haben – sie kann frei­ willig oder unfreiwillig sein. Wanderungen können, wenn sie einen auffällig hohen Umfang erreichen, Ausdruck der Präferenz für oder gegen ein Gebiet sein. Unter­ schiede bei der Mobilität ergeben sich auch durch unterschiedliche Eigentümerstruk­ turen: In Gebieten mit einer hohen Eigen­ tümerquote ist das Wanderungsvolumen zumeist geringer. Bestimmte Gebiete in der Stadt nehmen traditionell eher eine „transitorischere“ Rolle ein, d. h. sie sind für viele Bewohnerinnen und Bewohner nur eine Zwischenstation nach ihrer Ankunft in der Stadt bzw. sind als Wohnort vor allem in einer bestimmten Lebensphase begehrt (z.B. ‚Studentenvier­ tel‘). Ein Indiz dafür ist eine hohe Mobilität bei gleichzeitig jungem Durchschnittsalter der Bewohnerschaft. Umzugsbewegungen sind in solchen Fällen häufiger, weil viele Bewohnerinnen und Bewohner sich selbst noch in einer Übergangspassage ihrer Biographie befinden, so dass sich daraus nicht zwangsläufig auf eine Bewertung der Lebensqualität schließen lässt. In der Regel sind dies innenstadtnahe Altbauquartiere, so auch in Berlin.

Das Wanderungsvolumen wird durch die Gesamtzahl der An- und Abmeldungen in einem Gebiet gemessen. Hierdurch wird der Umfang der Fluktuation erkennbar. Die Zahl der tatsächlichen von Umzügen betroffenen Wohnungen beträgt nur die Hälfte des Volumens, da bei einem Bewoh­ nerwechsel jeweils eine Ab- und eine Anmeldung registriert wird. Ein niedrigeres Wanderungsvolumen kann als Anzeichen für eine höhere soziale Stabi­ lität gewertet werden, da es auf eine höhere Gebietsbindung der Einwohnerinnen und Einwohner hinweist. Eine längere durch­ schnittliche Wohndauer führt in der Regel auch zu einer größeren sozialen Stabilität, da sich dort mit größerer Wahrscheinlichkeit nachbarschaftliche Beziehungen entwickeln können und die soziale Kontrolle stärker ist als dort, wo Anonymität die Regel ist – was nicht bedeutet, dass ein hohes Wande­ rungsvolumen soziale Desorganisation nach sich ziehen muss, denn dabei spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle. In Gebie­ ten, die vorwiegend von älteren Menschen bewohnt werden, ist das Wanderungsvolu­ men generell geringer, da die räumliche Mobilität mit zunehmendem Alter abnimmt. In Berlin zeigt sich dies an den Unterschie­ den zwischen Innen- und Außenbereichen.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Das Wanderungsvolumen betrug 2008 in Berlin 27,4 %, das entspricht einem Bewoh­ nerwechsel in ca. 13 % aller Wohnungen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein margi­ naler Rückgang von 0,8 Prozentpunkten. Beim Wanderungsvolumen unterscheiden sich innere und äußere Stadt erheblich. In der Innenstadt beträgt das Wanderungs­ volumen 33,2 %. Am höchsten ist das Wan­ derungsvolumen in der östlichen Innen­ stadt. Der Wert beträgt hier 36,1 % – auch er ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegan­ gen. Dieser hohe Wert verweist auf eine beson­ dere Dynamik in diesem Teilgebiet der Stadt. Allerdings kann aus den vorliegenden Daten nicht bestimmt werden, ob es sich hierbei um eine Wanderung aufgrund der dynamischen und transitorischen Rolle des Gebiets oder um eine Armutswanderung an den Rand der Stadt handelt. In der westlichen Innenstadt beträgt das Wande­ rungsvolumen 32,1 %, auch hier ist es im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Ein weniger umfangreiches Wanderungs­ volumen lässt sich zum einen in der öst­ lichen Außenstadt beobachten, zum ande­ ren in der westlichen Außenstadt, die sich in dieser Hinsicht als am stabilsten zeigt. Hier beträgt das Wanderungsvolumen lediglich 22,8 %.

39

3.2.2 Dynamik 2: Wanderungssaldo in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 Tabelle 26: Wanderungssaldo in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr Teilgebiete der Stadt

Summe der An- und Abmeldungen*

Wanderungssaldo

(absolut)

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr

2008

2007

2008

2007

Westliche Innenstadt

0,2

0,3

1.589

2.955

Westliche Außenstadt

0,3

0,5

3.174

6.447

Östliche Innenstadt

0,6

-0,1

2.072

-390

Östliche Außenstadt

0,2

0,4

1.541

4.207

Westliches Stadtgebiet

0,2

0,5

4.763

9.402

Östliches Stadtgebiet

0,3

0,3

3.613

3.817

Innenstadt

0,3

0,2

3.661

2.565

Außenstadt

0,2

0,5

4.715

10.654

Berlin

0,2

0,4

8.355

13.214

* Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Wanderungssaldo 2008 (siehe Seite 105)

Der Wanderungssaldo gibt indirekte Hinweise auf die Qualität der Wohn- und Lebensbedingungen innerhalb eines Gebietes. Beim Wanderungssaldo werden Umzüge innerhalb Berlins, mit dem Umland, dem restlichen Bundesgebiet und mit dem Ausland erfasst. Mit Hilfe des Wanderungssaldos lassen sich innerhalb der Stadt Gebiete identifizieren, die durch Zuzüge Bevölkerungsgewinne erzielen und solche, die Einwohnerinnen und Einwohner durch Abwanderung verlieren. Für diese Gebiete wäre danach zu fragen, ob Defizite der Lebens- und Wohnqualität vorliegen, oder ob es andere Gründe dafür gibt. In Berlin wurde im Jahr 2008 wie bereits im Vorjahr ein positiver Wanderungssaldo erreicht. Berlin gewinnt also insgesamt leicht an Einwohnerinnen und Einwohnern.

40

Der Wanderungssaldo für die westliche Innenstadt beträgt 0,3 %, es werden also leichte Wanderungsgewinne erzielt. Eine hohe Problemdichte muss also nicht immer mit Abwanderung korrespondieren. Leider lassen die verfügbaren Daten keine Analyse der sozialen Zusammensetzung der zu­ oder abwandernden Haushalte zu. Positive Wanderungssalden verzeichnen auch die westliche und östliche Außenstadt. Dies war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Zudem stiegen die Wanderungsgewinne während des letzten Jahres deutlich an. Möglicherweise hat sich in diesen Gebieten der Trend der Suburbanisierung, d. h. zum Umzug ins Umland abgeschwächt. Einzig für die östliche Innenstadt werden Wanderungsverluste beobachtet. Ob daraus allerdings auf eine Abwanderung aufgrund fehlender Wohnungen oder auf die Ver­ größerung der Wohnflächen pro Person geschlossen werden kann, ist fraglich. Hier wären genauere Analysen notwendig.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.2.3 Dynamik 3: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der unter 6-Jährigen 2008 Der Indikator gibt Hinweise auf die Attrakti­ vität bzw. geringe Attraktivität oder auf den Mangel an geeignetem und bezahlbarem Wohnraum in einem Gebiet für Familien mit Kindern im Vorschulalter, da er die Umzüge von Kindern unter 6 Jahren darstellt. Die Wohnortentscheidung dieser Familien wird, so die Annahme, maßgeblich von der Qualität des Wohnumfeldes und den Ein­ richtungen der sozialen Infrastruktur für Familien mit Kindern und insbesondere von der Wahrnehmung der Qualität der Schulen bestimmt. Hohe Wanderungsverluste von Kindern unter 6 Jahren würden demnach auf für Familien ungeeignete Qualitäten eines Quartiers hinweisen. Für Berlin insgesamt wurde 2008 – wie bereits im Vorjahr – ein negativer Wande­ rungssaldo erreicht. Allerdings haben sich die absoluten Wanderungsverluste gegenüber dem Vorjahr verringert. Traditionell verliert vor allem die Innen­ stadt in höherem Maße Familien mit Kindern unter 6 Jahren durch Wanderun­ gen, als dies in der Außenstadt der Fall ist. Auch das abgelaufene Untersuchungsjahr bildet hier keine Ausnahme. So betrug der Wanderungssaldo für die westliche

Innenstadt -2,7 %, für die östliche Innen­ stadt sogar -5,1 %. Bei Betrachtung der absoluten Zahlen: in der westlichen Innenstadt sind 1.351 Kinder mehr wegals zugezogen, im Ostteil der Innenstadt nur 978 Kinder. Die beiden Innenstadtgebiete nähern sich beim Wanderungssaldo einan­ der an. Für Familien mit Kindern sind die Wohnmöglichkeiten hier offenbar begrenzt. Die Annäherung von Ost und West zeigt allerdings auch, dass der höhere Migranten­ anteil bei den Kindern und Jugendlichen im Westteil keine bedeutungsvolle Erklärung dafür liefert, warum die Familien fortziehen. Positive Wanderungssalden werden hinge­ gen in der westlichen Außenstadt erreicht. Dies war in der Vergangenheit nicht immer der Fall. Zudem stiegen die Wanderungs­ gewinne während des letzten Jahres deut­ lich an. Dies könnte ein Hinweis auf eine Abschwächung des Trends der Suburbani­ sierung auch hier sein. In der östlichen Außenstadt werden ebenfalls Wanderungs­ gewinne verzeichnet, allerdings in geringe­ rem Ausmaß. Wie schon in der westlichen Außenstadt ist hier ebenfalls eine Zunahme der Gewinne der Wanderung von Kindern unter 6 Jahren im Vergleich zum Vorjahres­ zeitraum erkennbar.

Tabelle 27: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren und Jahr Teilgebiete der Stadt

Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren

Saldo der An- und Abmeldungen

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner

von Kindern unter 6 Jahren* (absolut)

unter 6 Jahren und Jahr Westliche Innenstadt

2007

2008

2007

2008

-3,2

-2,7

-1.604

-1.351

Westliche Außenstadt

1,7

2,1

931

1.155

Östliche Innenstadt

-4,5

-5,1

-799

-978

Östliche Außenstadt

0,7

1,0

296

468

Westliches Stadtgebiet

-0,6

-0,2

-673

-196

Östliches Stadtgebiet

-0,8

-0,8

-503

-510

Innenstadt

-3,5

-3,3

-2.403

-2.329

Außenstadt

1,2

1,6

1.227

1.623

Berlin

-0,7

-0,4

-1.178

-706

* Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Karte:

Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren 2008 (siehe Seite 107)

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

41

3.2.4 Dynamik 4: Veränderung des Anteils deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten Dieser Indikator fasst sowohl die arbeits­ losen wie auch die nicht-arbeitslosen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach den Sozialgesetzbüchern II, III und XII zusam­ men. Der Indikator weist damit die Verände­ rung der Summe aus Status 1 und Teilen von Status 4 – bezogen auf die deutschen Personen – aus. Da für die Daten der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen nach SGB II, die Bestandteil des Indi­ kators Status 4 sind (und in Status 5 noch mal gesondert ausgewiesen werden), das Merkmal der Staatsangehörigkeit nicht ver­ fügbar ist, bleibt diese Personengruppe in den Indikatoren Dynamik 4 und 5 unberück­ sichtigt. Die Veränderung der Anteile der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen nach SGB II wird dafür im Indikator Dynamik 6 erfasst, allerdings ohne Differen­ zierung nach Staatsangehörigkeit. Der Anteil deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen (nach SGB II, III, und XII) am 31.12.2008 beträgt 2008 14,0 %. Somit ist der Anteil dieser Gruppe an den Bewohnerinnen und

Bewohnern mit deutscher Staatsbürger­ schaft um -0,5 Prozentpunkte bzw. 3,6 % zurückgegangen. In den vier Teilbereichen der Stadt fällt der Rückgang allerdings unterschiedlich stark aus. Das höchste Niveau wird weiterhin in der westlichen Innenstadt erreicht: Der Anteil der deutschen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen liegt dort bei 18,6 %. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert um 3,1 % zurück­ gegangen. Im Vergleich weist die westliche Außenstadt die geringste Konzentration auf, allerdings ist der Rückgang im abgelaufe­ nen Untersuchungszeitraum geringer als im städtischen Durchschnitt. Ein hoher Rück­ gang ergab sich in der östlichen Innenstadt. Diese nähert sich den Werten der west­ lichen Außenstadt an. Allerdings sind bei diesem Indikator im Vergleich zu den Indi­ katoren der Arbeitslosigkeit die Unter­ schiede innerhalb des östlichen Teilgebiets der Stadt geringer. So beträgt der Anteil der deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in der östlichen Außenstadt nur 13,7 %, was vor allem eine Folge des starken Rückgangs von knapp 5 % gegenüber dem Vorjahr ist.

Tabelle 28: Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten Teilgebiete der Stadt

Veränderung

Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von

Veränderung

Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen

in %-Punkten

in %

2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

19,2

18,6

-0,6

-3,1

Westliche Außenstadt

11,9

11,6

-0,3

-2,5

Östliche Innenstadt

13,8

12,8

-1,0

-7,2

Östliche Außenstadt

14,4

13,7

-0,7

-4,9

Westliches Stadtgebiet

14,7

14,2

-0,5

-3,4

Östliches Stadtgebiet

14,3

13,5

-0,8

-5,6

Innenstadt

17,5

16,8

-0,7

-4,0

Außenstadt

13,1

12,6

-0,5

-3,8

Berlin

14,5

14,0

-0,5

-3,6

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Karte:

Veränderung des Anteils der deutschen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen 2008 gegenüber dem Vorjahr (siehe Seite 109)

42

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.2.5 Dynamik 5: Veränderung des Anteils ausländischer Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten Tabelle 29: Ausländische Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in Prozent der Ausländerinnen und Ausländer: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten Teilgebiete der Stadt

Ausländische Empfängerinnen und

Veränderung

Veränderung

Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

in %-Punkten

in %

in % der Ausländerinnen und Ausländer 2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

29,5

29,4

-0,1

-0,3

Westliche Außenstadt

24,7

24,3

-0,4

-1,6

Östliche Innenstadt

13,4

13,3

-0,1

-0,7

Östliche Außenstadt

23,4

24,6

1,2

5,1

Westliches Stadtgebiet

27,9

27,7

-0,2

-0,7

Östliches Stadtgebiet

18,2

18,7

0,5

2,7

Innenstadt

27,0

26,9

-0,1

-0,4

Außenstadt

24,4

24,4

0,0

0,0

Berlin

26,2

26,2

0,0

0,0

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Karte:

Veränderung des Anteils der ausländischen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen 2008 gegenüber dem Vorjahr (siehe Seite 111)

Der Indikator weist die Veränderung der Summe aus Status 1 und Status 4 bezogen auf die ausländischen Personen aus. Aber wie beim Indikator Dynamik 4 gilt: Da für die Daten der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II, die Bestandteil des Indikators Status 4 sind (und in Status 5 noch mal gesondert aus­ gewiesen werden), das Merkmal der Staatsangehörigkeit nicht verfügbar ist, bleibt diese Personengruppe in den Indikatoren Dynamik 4 und 5 unberücksichtigt. Die Veränderung der Anteile der nicht-erwerbsfähi­ gen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II wird dafür im Indikator Dynamik 6 erfasst, allerdings ohne Differenzierung nach Staatsangehörigkeit.

2008 beträgt der Anteil der ausländischen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II, III, und XII in Berlin 26,2 %. In den städ­ tischen Teilgebieten zeigt sich hingegen eine unterschiedliche Entwicklungsdynamik. So geht der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger in der westlichen Stadt zurück, jedoch liegt das Problemniveau in der westlichen Innenstadt im Vergleich der Teilgebiete mit 29,4 % immer noch am höchsten. Gleichzeitig lebt hier ein großer Teil der Berliner Einwohnerinnen und Ein­ wohner mit ausländischer Staatsbürger­ schaft, so dass der hieraus resultierende Handlungsdruck, unterstrichen durch die hohe absolute Zahl der Transferbezieherin­ nen und Transferbezieher im Vergleich zu den anderen Teilbereichen ohnehin groß ist.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Überdies fällt der Rückgang des Indikatorenwertes geringer aus als in der westlichen Außenstadt. Die niedrigsten Werte werden bei diesem Indikator in der östlichen Innenstadt erreicht, und auch hier ist ein leichter Rückgang erkennbar. Die östliche Außenstadt bewegt sich in etwa auf dem Problemniveau der westlichen Außenstadt, aller­ dings nimmt die Problemdichte zu. Im Untersuchungszeitraum ist ein Anstieg von rund 5 % erkennbar.

43

3.2.6 Dynamik 6: Veränderung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren 2007-2008 in Prozentpunkten Tabelle 30: Veränderungen des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen Teilgebiete der Stadt

Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen

Veränderung

Veränderung

und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen

in %-Punkten

in %

(nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen 2007

2008

2007-2008

2007-2008

Westliche Innenstadt

52,9

52,0

-0,9

-1,7

Westliche Außenstadt

31,3

30,9

-0,4

-1,3

Östliche Innenstadt

29,2

26,1

-3,1

-10,6

Östliche Außenstadt

35,9

34,0

-1,9

-5,3

Westliches Stadtgebiet

40,9

40,2

-0,7

-1,7

Östliches Stadtgebiet

34,2

32,0

-2,2

-6,4

Innenstadt

47,5

45,9

-1,6

-3,4

Außenstadt

33,2

32,2

-1,0

-3,0

Berlin

38,6

37,4

-1,2

-3,1

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Karte:

Veränderung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen unter 15 Jahren 2008 gegenüber dem Vorjahr (siehe Seite 113)

Der Indikator Dynamik 6 bewertet die Entwicklung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen, also die Entwicklung des Anteils der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern zur ihrer Versorgung staatliche Leistungen beziehen. Der Anteil der Kinder, die nach diesem Indikator in Berlin in Armut leben, ging 2008 um 3,1 % zurück, dies entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozentpunkten. In den Teilräumen zeigen sich unterschiedlich starke Dynamiken dieses Indikators. Zwar ist die Entwicklung in allen Gebieten positiv, der Rückgang des Indikatorwertes ist jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt.

Die geringsten Rückgänge ergeben sich im Kontrast hierzu mit -1,3 % in der westlichen Außenstadt sowie mit -1,7 % in der west­ lichen Innenstadt. Allerdings unterscheiden sich diese beiden westlichen Teilgebiete der Stadt hinsichtlich ihres Problemniveaus deutlich. In der westlichen Innenstadt wird ein Wert erreicht, der fast doppelt so hoch ist wie in der westlichen Außenstadt und deutlich oberhalb des durchschnittlichen Wertes der Stadt liegt. Der Rückgang liegt unterhalb des in Berlin insgesamt zu beo­ bachtenden Rückgangs dieses Indikator­ wertes. Somit „stimmt“ zwar die Entwicklungsrichtung, indes kann der Abstand zum städtischen Problemniveau nicht langfristig verringert werden.

Die höchsten Rückgänge werden im Teil­ gebiet der östlichen Innenstadt erreicht.

Hier bleibt, wie schon bei den zuvor be­ sprochenen Indikatoren, zu fragen, ob

dieser Rückgang vor allem durch die Ver­ besserung der Situation der Familien in

den betroffenen Gebieten erfolgt ist oder

ob sich die positive Entwicklung durch

Wanderungen ergab. Beantwortet werden

kann die Frage mit den verfügbaren Daten

indes nicht.

44

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

3.3 Zusammenfassung: Entwicklungs­ trends in der Gesamtstadt Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat sich in Berlin wie im vorherigen Unter­ suchungszeitraum auch zwischen dem 31.12.2007 und dem 31.12.2008 entspannt. Der Anteil der Arbeitslosen an den Bewoh­ nerinnen und Bewohnern zwischen 15 und 65 Jahren (Status 1) ging von 10,2 % auf 9,4 % zurück. Die Jugendarbeitslosigkeit (Status 2) nahm von 6,2 % auf 5,8 % ab, ebenso die Langzeitarbeitslosigkeit (Status 3) von 4,0 % auf 3,4 %. Da mit diesen Indikatoren die Dichte sozialer Problem­ lagen gemessen wird, hat diese also in der gesamten Stadt leicht abgenommen. Dies ist auch in den Gebieten der Fall, wo die Problemlagen besonders stark konzen­ triert sind: 43 Planungsräume, die in die Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungs­ index“ (= höchste Problemdichte) eingeord­ net werden, erreichen im Monitoring 2009 beim Anteil der Arbeitslosen zusammen einen Wert von ‚nur‘ 15,8 % gegenüber 17,3 % im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Bezieherinnen und Bezieher von Transfereinkommen (Status 4) ist über die bisher beobachteten zwei Jahre weitgehend stabil geblieben. Der Anteil der nicht-arbeitslosen Empfängerinnen und Empfänger von Transfereinkommen (‚Aufstocker‘) ist gleich geblieben (13,8 % in 2007 und in 2008). Der Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die von Transferleistungen abhängig sind (Status 5), sinkt hingegen leicht von 38,6 % in 2007 auf 37,4 % in 2008.

Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern mit deutscher Staatsangehörigkeit ist der Anteil von Empfängerinnen und Empfän­ gern von Existenzsicherungsleistungen um 0,5 Prozentpunkte zurückgegangen (Dynamik 4; Anteilswert 2008: 14,0 %) – bei den Bewohnerinnen und Bewohnern mit ausländischer Staatsangehörigkeit blieb er stabil (Dynamik 5; Anteilswert 2007: 26,2 %, Anteilswert 2008: 26,2 %). (Die absoluten Werte von Dynamik 4 und 5 stehen als ergänzende Daten E 22 und E 23 zur Ver­ fügung, siehe Karten- und Tabellenanhang.) Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund unter 18 Jahren an allen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren (Status 6) ist im vergangenen Jahr leicht angestiegen und liegt nun bei 42,8 %. Etwas weniger als die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen hat also inzwischen einen Migrationshintergrund. Das Wanderungsvolumen (Dynamik 1), welches die Summe der Zu- und Abwande­ rung darstellt, hat leicht abgenommen und liegt nun bei 27,4 %. Beim Wanderungs­ saldo (Dynamik 2) hat Berlin im vorausge­ gangenen Jahr einen leichten Wanderungs­ gewinn erlebt (+0,4 %). Bei den Familien mit Kindern unter 6 Jahren ist der Anteil derjenigen, die Berlin verlassen, nach wie vor höher als der Anteil derjenigen, die zuziehen (Dynamik 3). Allerdings ging dieser negative Wanderungssaldo im ver­ gangenen Jahr zurück und liegt 2008 bei -0,4 % (2007: -0,7 %).

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Bei den Indikatoren zur Arbeitslosigkeit zeigt sich kein klares räumliches Muster. Im Vergleich zum Monitoring Soziale Stadt­ entwicklung 2008 ist die Zahl der Gebiete, die sich gegen den Trend entwickelten, in denen die Arbeitslosenzahlen also zuge­ nommen haben und nicht zurück gegangen sind, von sieben auf 55 Planungsräume gestiegen. Dies bedeutet, dass sich die im Laufe des Jahres 2008 die insgesamt posi­ tive Entwicklung nicht in allen Quartieren bemerkbar macht. In dieser Gruppe liegen 18 Planungsräume, deren Wert oberhalb des Berliner Durch­ schnitts liegt, die also eine erhöhte Pro­ blemdichte aufweisen. Geografisch ergibt sich zum einen eine Häufung im Bezirk Mitte, zum zweiten im Bezirk Lichtenberg. In beiden Fällen handelt es sich um Gebiete, die eine ähnliche Baustruktur aufweisen, beide sind geprägt durch den Großsied­ lungsbau der 1960er bis 1980er Jahre. Eine größere Zahl der Planungsräume mit einem Wachstum der Arbeitslosigkeit findet sich außerdem in Tempelhof-Schöneberg, aller­ dings liegen diese Gebiete relativ verstreut. Innerhalb der Kulisse der Aktionsräume plus liegen nur wenige der hier genannten Gebiete. Bei den übrigen 37 der 55 Gebiete handelt es sich um Planungsräume, die zuvor eine Arbeitslosigkeit unterhalb des Durch­ schnitts aufwiesen (geringe Problemdichte). Bei ihnen zeigt sich kein räumlicher Schwer­ punkt.

45

Auch ergibt sich für die Gebiete, in denen die Arbeitslosigkeit zurückgeht, kein ein­ heitliches Muster. Der Wert des Indikators Arbeitslosigkeit ist in einigen Planungs­ räumen, in denen er zuvor besonders hoch war, stark zurückgegangen (u. a. 10020414 - Helle Mitte, 10010101 Marzahn-West, 02010103 - Moritzplatz), aber für andere Gebiete, die auch eine hohe Problemdichte aufwiesen, zeigt sich nur ein geringer Rückgang (u. a. 10020519 ­ Boulevard Kastanienallee, 05020523 Maulbeerallee, 10020621 - Gelbes Viertel). Die Anteile der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund nehmen zu – je jünger ein Jahrgang ist, desto größer ist der Anteil. Es dürfte nicht mehr allzu lang dauern, bis die Kinder und Jugendlichen, die keinen Migrationshintergrund in ihrer Familie haben, eine Minderheit darstellen. Da diese Anteile aber sehr ungleich über das Stadtgebiet verteilt sind, werden die damit vor allem in den Schulen verbunde­ nen Probleme noch überwiegend als Min­ derheitenproblem gesehen. Insbesondere das Bildungssystem wird sich aber viel stärker als bisher auf die multikulturelle Realität der Stadt einstellen müssen. Bei der Betrachtung der sozialstrukturellen Entwicklung in den großflächigen Teilbe­ reichen der Stadt sind die positiven Werte in der östlichen Innenstadt sehr auffällig. Wurde für diesen Bereich im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2000 noch auf eine erhöhte soziale Problemdichte hinge­ wiesen, so liegen die Werte z. B. für den Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren

46

deutlich unterhalb des Berliner Durch­ schnitts und unterhalb der Werte für die übrigen Teilgebiete. Bei den Langzeit­ arbeitslosen ist der Wert in der östlichen Innenstadt sogar geringer als in der west­ lichen Außenstadt. Auch lebt im Teilgebiet östliche Innenstadt der geringste Anteil an ‚Aufstockern‘ (Status 4). Der Unterschied zwischen diesem Teilgebiet und der west­ lichen Innenstadt beträgt mehr als 10 Pro­ zentpunkte. Auch bei den Indikatoren Status 5 und Status 6 werden niedrige Werte erreicht. Die östliche Innenstadt ist ein Gebiet mit momentan hohen Wande­ rungszahlen, was mit dem sozialen Wandel in Verbindung stehen kann. Auffällig ist allerdings der immer noch anhaltende Wegzug von Familien, was bei den hohen Geburtenzahlen in den (Alt-)Bezirken Prenzlauer Berg und Friedrichshain ande­ rerseits aber auch nicht besonders verwun­ derlich ist. Aus den vorliegenden Daten kann allerdings nicht auf die Gründe für diese Abwanderung geschlossen werden. Die westliche Innenstadt ist vor allem durch hohe Werte bei den Indikatoren zum Transferbezug (Status 4 und 5; Dynamik 4 und 5) gekennzeichnet. So muss hier jeder vierte im erwerbsfähigen Alter, obwohl er einer Erwerbstätigkeit nachgeht, zusätzlich Sozialleistungen beziehen. Von den unter 25-Jährigen haben 7 % weder einen Arbeits­ noch einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz. Ohne Gegenmaßnahmen kündigen sich hier Probleme für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen an, die so gravierend sein könnten, dass die Chancengleichheit hier kaum noch vorhanden ist. Dies gilt auch

angesichts der hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen, die in Haushalten leben, die Transfereinkommen beziehen. Ihr Anteil liegt über 50 %, das heißt jedes zweite Kind in diesen Gebieten ist von staatlicher Unterstützung abhängig. Transferabhängig­ keit ist somit der Regelfall. Hinzu kommt – ohne dass hier ein direkter Zusammenhang besteht bzw. durch das Monitoring nach­ weisbar wäre – die Problematik der Inte­ gration von Migrantinnen und Migranten. Von den Kindern und Jugendlichen haben 70 % einen Migrationshintergrund, ein Wert, der sich in einzelnen Planungsräumen auf noch höherem Niveau bewegt. Dies führt vor allem an den Schulen zu einer Kumula­ tion von Problemlagen und vermindert die Chancen an der gesellschaftlichen Teilhabe. Das Aufwachsen in den genannten Quar­ tieren dürfte für einen großen Teil der Kin­ der und Jugendlichen prägend für den ganzen Lebensverlauf sein. Die Problemlagen der östlichen Außen­ stadt unterscheiden sich – obwohl auch hier ein ähnliches Niveau sichtbar wird – von denen der westlichen Innenstadt. Alle drei Indikatoren zur Arbeitslosigkeit zeigen in der östlichen Außenstadt hohe Werte; die Langzeitarbeitslosigkeit erreicht hier einen Wert, der in etwa dem der west­ lichen Innenstadt entspricht. Gleichzeitig ist auch die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Allerdings ist der Anteil derjenigen Bewoh­ nerinnen und Bewohner, die durch Trans­ ferleistungen ihren Arbeitslohn aufstocken müssen, geringer.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.

Aktionsräume plus

4.1 Die Senatsverwaltung für Stadtentwick­ lung hat den Befund im Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2008, dass sich fünf größere zusammenhängende Gebiete mit hoher Problemverdichtung herausbilden, zum Anlass genommen, einen neuen sozialraumorientierten Ansatz integrierter Stadtteilentwicklung einzuleiten: die Aktionsräume plus. Im 3. und 4. Quartal 2009 wurden dafür im Auftrag der Senatsverwal­ tung für Stadtentwicklung – im Zusammen­ wirken mit den jeweiligen Bezirken – inte­ grierte Stadtteilentwicklungskonzepte für die fünf betroffenen Bereiche • Wedding/Moabit, • Kreuzberg-Nordost, • Spandau-Mitte, • Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf, • Neukölln-Nord erarbeitet. Auf Grundlage der in den Konzepten enthaltenen Empfehlung zur räumlichen Abgrenzung hat der Senat im Frühsommer 2010 die Festlegung der fünf Aktionsräume plus beschlossen. Die Abgrenzung folgte allerdings nicht nur den analytischen Befunden des Monitoring, sondern schloss auch strategisch-plane­ rische Erwägungen mit ein. Dies bedeutet, dass auch solche Planungsräume einbe­ zogen wurden, die nach den Werten des Monitoring nicht zu den Gebieten mit auffällig hoher Problemdichte gehören, in denen jedoch Programmkulissen der Städtebauförderung verortet sind bzw. die von diesen Programmkulissen geschnitten werden. Ebenso wurden die Grenzen der betroffenen Bezirksregionen (mittlere Ebene LOR) und der administrativen Bezirke bei der Abgrenzung der Aktionsräume plus berücksichtigt. In der Folge beinhaltet beispielsweise der Aktionsraum plus Spandau-Mitte auch Gebiete, die nach dem Monitoring zur Gruppe mit dem Entwick­ lungsindex 1 oder 2 gehören (wenngleich in solchen Teilgebieten auch keine tatsäch­ lichen Interventionen im Rahmen des integrierten Ansatzes zu erwarten sind).

9

Wir werden im Folgenden deshalb die Situation in den Gebietseinheiten, die von der Senatsverwaltung als Aktionsräume plus abgegrenzt worden sind (‚Programmab­ grenzung‘), in zwei unterschiedlichen Abgrenzungen betrachten: einerseits in der „planerischen“ Programmabgrenzung, diese beinhaltet alle Planungsräume, un­ abhängig von ihrem Entwicklungsindex, wie sie von der Senatsverwaltung für Stadt­ entwicklung zu einem Aktionsraum plus zusammengefasst wurden. Andererseits in einer „analytischen“ Abgrenzung, die nur diejenigen Planungsräume beinhaltet, die nach dem Monitoring 2008 bzw. Monitoring 2009 einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.9 Wir nehmen also eine getrennte Betrachtung der Aktions­ räume plus vor: zunächst nach der ‚plane­ rischen‘ (Kapitel 4.1 bis 4.3) und dann nach der ‚analytischen‘ Definition (Kapitel 4.4). Dies bedeutet, dass in den Aktions­ räumen plus in Spandau-Mitte 14, in Wedding/Moabit 6, in Kreuzberg-Nordost 4, in Neukölln-Nord 3 und in Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf 10 Planungsräume in der ‚ analytischen‘ Abgrenzung nicht enthalten sind (vgl. Tabelle 51 im Anhang). Im Folgenden werden zunächst die plane­ risch definierten Aktionsräume plus be­ schrieben und ihre Positionen skizziert, wie sie sich nach den Daten des Monitoring 2009 im Vergleich zu Berlin insgesamt er­ geben. Anschließend werden die Aktions­ räume plus untereinander verglichen. Danach betrachten wir die Indikatoren für die Aktionsräume plus im Einzelnen (vgl. ab Tabelle 45 im Anhang).

Aktionsräume plus im Vergleich

a) Vergleich zur Gesamtstadt Die Aktionsräume plus weisen beim Niveau der Statusindikatoren deutliche Unter­ schiede auf sowohl gegenüber der Gesamt­ stadt als auch insbesondere gegenüber den Gebieten, die nicht zu den Aktions­ räumen plus gehören (‚andere Gebiete’). Bei den meisten Statusindikatoren liegen die Problemdichten deutlich oberhalb des Wertes der Gesamtstadt, während sie in den ‚anderen Gebieten’ immer unter dem Durchschnitt liegen. Am Beispiel der Arbeitslosigkeit (Status 1) sollen die Differenzen im Einzelnen auf­ gezeigt werden. Der Wert für 2008 ist in den Aktionsräumen plus 1,3 bis 1,5 Mal so hoch wie in der Gesamtstadt, während er in den ‚anderen Gebieten’ lediglich 80 % des städtischen Durchschnitts erreicht. Die Arbeitslosigkeit ist in Berlin insgesamt von 2007 bis 2008 um 0,8 Prozentpunkte zurückgegangen. Mit der Ausnahme von Wedding/Moabit ist den Aktionsräumen plus der Rückgang der Arbeitslosigkeit nach Prozentpunkten stärker als in der Gesamt­ stadt (vgl. ab Tabelle 45 im Anhang). Der prozentuale Rückgang liegt in Wedding/ Moabit und Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf unter dem städtischen Durchschnitt, in den anderen drei Aktionsräumen plus ist er jedoch stärker. Der Abstand zum städ­ tischen Durchschnitt wird im Zuge des allgemeinen Rückgangs der Arbeitslosigkeit nicht überall verringert: trotz eines abso­ luten Rückgangs vergrößerte er sich in Wedding/Moabit und Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf. Sie partizipieren in gerin­ gerem Maße am gesamtstädtischen Trend. Offensichtlich hat – mit der Ausnahme Wedding/Moabit – die Abnahme in den Quartieren, wo die Arbeitslosigkeit beson­ ders hoch war, stärker zu Buche geschlagen als im Durchschnitt der Gesamtstadt. In gleicher Richtung verändern sich die Abstände zu den ‚anderen Gebieten’.

In den entsprechenden Tabellen im Anhang finden sich die Indikatorwerte für die „planerische“ Abgrenzung in den Spalten A und B, die Werte der „analytischen“ Abgrenzung in den Spalten C und D.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

47

Bei den arbeitslosen Jugendlichen (Status 2) sind die Niveau-Abstände ähnlich wie bei der Arbeitslosigkeit insgesamt, aber bei den Veränderungen gegenüber dem Vorjahr gibt es erstaunliche Unterschiede: während die Differenz zur Gesamtstadt in den inner­ städtischen Aktionsräumen plus geringer geworden ist, hat ihre absolute Höhe (und damit auch die Differenz zur Gesamtstadt) in den Aktionsräumen plus Spandau-Mitte und Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf sogar zugenommen.

Wenn auch nur schwach, aber doch immerhin zurückgegangen sind in den Aktionsräumen plus die Werte beim Indikator ‚Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II unter 15 Jahren‘, der für ‚Kinderarmut’ steht (Status 5). Die Rückgänge bewegen sich um den gesamtstädtischen Wert von -1,2 Prozentpunkten. Lediglich im Aktionsraum plus Wedding/Moabit hat der Wert zugelegt (+0,5 Prozentpunkte).

Bei den Langzeitarbeitslosen (Status 3) ist in der Stadt insgesamt ein Rückgang von 0,6 Prozentpunkten zu verzeichnen; auch hier war der Rückgang dort am stärksten, wo das Niveau 2007 besonders hoch war. Dadurch haben sich die Niveau-Unter­ schiede verringert, aber sie bleiben den­ noch sehr deutlich. In Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf ist der Wert 2008 beinahe doppelt so hoch wie in der Gesamtstadt.

Beim Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund an allen Einwohnerinnen und Einwohnern unter 18 Jahren (Status 6) sind die Verän­ derungen nicht besonders auffällig; die Werte für die einzelnen Aktionsräume plus weichen jedoch erheblich voneinander ab: während die innerstädtischen Gebieten durchgängig Werte über 75 % aufweisen, liegt er in Spandau-Mitte etwa bei der Hälfte und in Nord-Marzahn/NordHellersdorf unter einem Viertel.

Der einzige arbeitsmarktbezogene Indika­ tor, der in den Aktionsräumen plus durch­ gängig angestiegen ist, ist der Anteil der nicht-arbeitslosen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen nach SGB II und XII (Status 4), was insbesondere auf die sog. „Aufstocker“, deren Erwerbseinkommen nicht für die Existenzsicherung ausreicht, zurückzuführen ist. In der Gesamtstadt ist der Wert gleich geblieben, daher haben sich die Abstände vergrößert. Der Wert war 2008 in den Aktionsräumen plus eineinhalb bis beinahe doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Stadt.

48

b) Vergleich der Aktionsräume plus Die Aktionsräume plus vereinen in sich die meisten Planungsräume der Stadt mit einem sehr niedrigen Entwicklungsindex. Die Problemdichte ist dort also deutlich höher als in den übrigen Teilen der Stadt. Dennoch gibt es auch zwischen diesen Gebieten bemerkenswerte Unterschiede. Der größte Unterschied zeigt sich beim Status-Indikator 6 (Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 18 Jahren). Die innerstädtischen Altbaugebiete in Wedding/Moabit, Kreuzberg-Nordost und Neukölln-Nord liegen bei diesem Wert fast doppelt so hoch wie die Gesamtstadt und mehr als doppelt so hoch wie die ‚anderen Gebiete’, also diejenigen, die nicht zu den Aktionsräumen plus gehören.

In diesen Gebieten müssen also sehr viel größere Herausforderungen, die mit der Integration von Migrantinnen und Migran­ ten verbunden sind, bewältigt werden als anderswo. Betrachtet man die Zunahme der Anteile von Jugendlichen mit Migrationshinter­ grund im Beobachtungszeitraum, so liegt diese in den Aktionsräumen plus KreuzbergNordost, Spandau-Mitte und NeuköllnNord unter dem gesamtstädtischen Durch­ schnitt – eine beachtliche Entwicklung, für die aus den vorliegenden Daten allerdings keine Erklärung entnommen werden kann. In Spandau-Mitte liegt der Wert dieses Indi­ kators in etwa auf Höhe des Durchschnitts­ wertes der Gesamtstadt Berlin. Hingegen verzeichnet Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf beim Indikator ‚Kinder und Jugendliche mit Migrationshinter­ grund‘ einen Wert, der weit unterhalb des städtischen Durchschnitts liegt. In Nord­ Marzahn/Nord-Hellersdorf sind die Indikatoren-Werte für Arbeitslosigkeit, Jugend­ arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit im Jahre 2008 hingegen die höchsten aller betrachteten Aktionsräume plus. Die Jugend­ arbeitslosigkeit hat dort – im Gegensatz zur Gesamtstadt und den meisten anderen Aktionsräumen plus, wo sie abgenommen hat – sogar zugenommen; und die Kinder­ armut ist schwächer zurückgegangen als im städtischen Durchschnitt. Die Problem­ dichte nimmt in Nord-Marzahn/NordHellersdorf also zu. In diesem Fall sind es nicht hohe Anteile von Migrantenhaushalten, die mit der hohen Problemdichte zusammenhängen, vielmehr nehmen die Anteile der einhei­ mischen Bewohnerinnen und Bewohner zu, die am Arbeitsmarkt marginalisiert sind.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

c) Persistenz und Wandel in den Aktionsräumen plus An der Einstufung der Planungsräume nach dem Entwicklungsindex im Monitoring 2008 und 2009, aus denen die Aktionsräume plus zusammengesetzt sind, kann ermittelt wer­ den, inwieweit sich die Situation dort ver­ festigt hat bzw. ob ein Wandel bei einzelnen Planungsräumen zu beobachten ist, der sich aber noch nicht in der Klassifikation des Gebietes insgesamt niederschlagen hat (vgl. Tabelle 51 im Anhang). Bei einzelnen Planungsräumen hat sich die Zuordnung tatsächlich verändert, und zwar wie folgt: Von den 24 Planungsräumen im Aktions­ raum plus Wedding/Moabit gehörten neun sowohl im Jahr 2007 als auch 2008 zur Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungsin­ dex“, und fünf jeweils zur Gruppe 3 „niedri­ ger Entwicklungsindex“. Ihre Einordnung hat sich also nicht verändert. Drei Planungs­ räume haben die Gruppe ‚nach unten’ ge­ wechselt, und bei zwei von ihnen hat es eine Veränderung ‚nach oben’ gegeben. Der Planungsraum Heidestraße hat sogar eine Kategorie übersprungen, von Gruppe 4 nach Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsin­ dex“. Vier Planungsräume gehörten sowohl 2007 als auch 2008 zur Gruppe 2. Insgesamt hat dieser Aktionsraum plus also eine sehr stabile Position am unteren Ende der Rang­ skala nach dem Entwicklungsindex. Von den 11 Planungsräumen im Aktions­ raum plus Kreuzberg-Nordost hat sich im Jahresverlauf bei nur zwei Planungs­ räumen die Einordnung verändert – und zwar ‚nach oben’, jeweils von Gruppe 3 „niedriger Entwicklungsindex“ in die Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsindex“. Fünf der Planungsräume gehörten sowohl 2007 als auch 2008 stabil zur Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungsindex“, zwei zur Gruppe 3 und zwei zur Gruppe 2.

Von den 22 Planungsräumen im Aktions­ raum plus Spandau-Mitte gehörten sowohl 2007 als auch 2008 nur zwei zur Gruppe 4 und drei zur Gruppe 3. Insgesamt acht gehören stabil der großen Gruppe 2 und zwei sogar der Gruppe 1 an. Die Gruppe ‚nach unten’ gewechselt hat nur ein Pla­ nungsraum (Eckschanze, von 2 nach 4), auf­ gestiegen hingegen sind sechs von ihnen. Von den 18 Planungsräumen im Aktions­ raum plus Neukölln-Nord gehörten 11 – also mehr als die Hälfte – 2007 und 2008 zur Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungs­ index“, zwei zur Gruppe 3 „niedriger Ent­ wicklungsindex“ und ein Planungsraum zur Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsindex“. Dieser Aktionsraum plus liegt damit mit sei­ nem größten Gebietsanteil am untersten Ende der Rangskala des Entwicklungsindex und ist in der Einordnung sehr stabil. Nur jeweils ein Planungsraum ist um eine Gruppe auf- bzw. abgestiegen, das Gewer­ begebiet Ederstraße hat sogar einen Sprung von Gruppe 4 in die Gruppe 2 gemacht. Von den 23 Planungsräumen im Aktions­ raum plus Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf gehörten sieben sowohl 2007 als auch 2008 zur Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungs­ index“ und drei zur Gruppe 3 „niedriger Entwicklungsindex“. Zehn Planungsräume befinden sich stabil in Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsindex“. ‚Aufsteiger’ sind gar nicht zu beobachten, aber drei ‚Absteiger’, jeweils von Gruppe 2 nach Gruppe 3.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

d) Zusammenfassung Nach dieser Betrachtung weist der Aktions­ raum plus Neukölln-Nord den größten Anteil an Planungsräumen mit höchster und dabei stabiler Problemdichte auf (12 Planungs­ räume mit „sehr niedrigem Entwicklungs­ index“ bei 18 Planungsräumen insgesamt), gefolgt vom Aktionsraum plus Wedding/ Moabit (11 Planungsräume mit „sehr niedri­ gem Entwicklungsindex“ bei 24 Planungs­ räumen insgesamt). Dieser Aktionsraum plus ist mit fünf Planungsräumen, die 2008 in die Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsindex“ eingeordnet wurden, etwas heterogener als der Aktionsraum plus Neukölln-Nord, wo nur ein Planungsraum (Hasenheide) in der Gruppe 2 war. Vom Aktionsraum plus Kreuzberg-Nord­ ost gehören nur knapp die Hälfte (5 von 11) stabil zur Gruppe 4 „sehr niedriger Entwick­ lungsindex“, zur Gruppe 2 „mittlerer Entwicklungsindex“ gehören im Jahr 2008 immerhin vier Planungsräume, zwei von ihnen sind im Beobachtungszeitraum aus der Gruppe 3 ‚aufgestiegen’. Trotz noch hoher Problemdichte weisen diese Verän­ derungen auf eine Entspannung der Situa­ tion hin. Die Aktionsräume plus Spandau-Mitte (2 von 22) und Nord-Marzahn/NordHellersdorf (7 von 23) haben die geringsten Anteile von Planungsräumen in der Gruppe 4 „sehr niedriger Entwicklungsindex“, und in Spandau-Mitte hat sich insgesamt sogar bei sechs Planungsräumen die Zuordnung zu den Gruppen des Entwicklungsindex ver­ bessert. Dies ist in Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf bei keinem Planungsraum der Fall, aber drei haben ihre Gruppenzugehörigkeit ‚nach unten’ gewechselt. Bei Nord-Marzahn/NordHellersdorf ist es vor allem die Tendenz zur weiteren Problemverdichtung, die zur Aus­ weisung als Aktionsraum plus geführt hat.

49

4.2 4.2.1

Indikatoren zum Status der Aktionsräume plus Status 1: Arbeitslose (nach SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008

Fehlende Erwerbstätigkeit ist einer der zentralen Indikatoren für die Bewertung der sozialen Problemdichte und deren Veränderung. Mit der Arbeitslosigkeit und insbesondere mit langfristiger Dauer der Arbeitslosigkeit tritt für die Betroffenen ein sozialer Statusverlust auf. Vielfach ist das Abrutschen in Armut die Folge. In den Aktionsräumen plus liegt die Arbeits­ losigkeit drei bis vier Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Stadt. Noch deut­ licher wird dieser ermittelte Niveauunter­ schied beim Vergleich mit den Räumen, die nicht zu den Aktionsräumen plus gehören: Hier ist der Wert nur halb so hoch.

In allen betrachteten Gebieten ist die Arbeitslosigkeit – wie in der Gesamtstadt – zurückgegangen. Insofern entwickelt sich kein Aktionsraum plus gegen den Trend. Die Entwicklung in den Aktionsräumen plus verlief zwischen 2007 und 2008 jedoch höchst unterschiedlich. Während starke Rückgänge bei den Personen, die als arbeitslos gemeldet sind, in KreuzbergNordost und Neukölln-Nord erkennbar sind, geht die Arbeitslosigkeit in Wedding/ Moabit kaum zurück. Im Falle von NeuköllnNord ist allerdings auf das hohe Ausgangs­ niveau zu verweisen. Diese ist trotz eines 13,6-prozentigen Rückgang immer noch höher als in Wedding/Moabit. Ebenfalls gering ist der Rückgang in Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf, er beträgt hier nur einen Prozentpunkt. Dies bewirkt, dass der Aktionsraum plus Nord-Marzahn/NordHellersdorf den höchsten Arbeitslosenanteil aufweist.

Tabelle 31: Anteil der Arbeitslosen in Berlin 2007-2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil der Arbeitslosen in % der 15-65-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner 2007

2008

in %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

14,2

13,7

-0,5

in % -3,5

2 - Kreuzberg-Nordost

13,9

12,0

-1,9

-13,7

3 - Spandau-Mitte

14,0

12,7

-1,3

-9,3

4 - Neukölln-Nord

16,2

14,0

-2,2

-13,6

15,6

14,6

-1,0

-6,4

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume Berlin Quelle:

8,6

7,9

-0,7

-8,1

10,2

9,4

-0,8

-7,8

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

50

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.2.2 Status 2: Arbeitslose (nach SGB II und III) unter 25 Jahren in % der 15-25-Jährigen am 31.12.2008 Tabelle 32: Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Berlin 2007-2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil der Arbeitslosen in % der 15-25-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner 2007

2008

in %-Punkten

in %

10,0

7,9

-2,1

-21,0

2 - Kreuzberg-Nordost

9,4

7,7

-1,7

-18,1

3 - Spandau-Mitte

6,6

7,2

0,6

9,1

4 - Neukölln-Nord

10,0

8,6

-1,4

-14,0

9,1

9,6

0,5

5,5

1 - Wedding/Moabit

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

4,9

4,7

-0,2

-4,1

Berlin

6,2

5,8

-0,4

-6,5

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Die Jugendarbeitslosigkeit ist ein Indikator für die Chancen von jungen Menschen am Arbeitsmarkt. Zugleich kann der Indikator als Hinweis auf einen hohen Anteil Jugendlicher ohne qualifizierte Schulbildung interpretiert werden, da von Arbeitslosigkeit Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit lediglich Hauptschulabschluss besonders betroffen sind. In Berlin ist die Jugendarbeitslosigkeit 2008 im Vergleich zum vorausgegangenen Jahr um rund 6,5 % zurückgegangen und liegt nun bei 5,8 %. In den Gebieten außerhalb der Aktionsräume plus liegt der Wert bei 4,7 %. Der höchste Wert im Vergleich aller fünf Aktionsräume plus wird in Nord­ Marzahn/Nord-Hellersdorf erreicht.

Gleichzeitig Gleichz eitig ist in den Gebieten, Gebieten, die diesen Aktionsraum plus umfassen, der Anteil Aktionsraum Anteil um 5,5 % angestiegen. Insof Insofern ern sind nicht nur die Höhe des Anteils Anteils,, sondern auch die Entwick Ent wicklungst lungstendenz endenzen en bedenklich bedenklich und ver erw weisen auf einen besonder sonderen en Bedarf Bedar f Aktivitäten in diesem Aktionsraum Aktionsraum plus. an Aktivitäten Ebenfalls hohe Wer ertte wer werden den im AktionsAktions­ raum ra um plus Neukölln-Nor Neukölln-Nordd err erreicht. eicht. Allerdings Allerdings war hier ein deutlicher Rückgang von von 14 % im Ver Vergleich gleich zum Vorjahr Vorjahresz eszeitr eitraum aum zu beobachten. beobacht en. Starke Rückgänge zeigen zeigen sich auch in den Aktionsräumen Aktionsräumen plus Wedding/ Moabit und Kr Kreuzber euzberg-Nor g-Nordost. dost.

Monit onitoring oring SSooziale Stadt Stadtent entwick wicklung lung Berlin 2009

51

4.2.3 Status 3: Arbeitslose (nach SGB II und III) mit einer Bezugszeit von über einem Jahr (Langzeitarbeitslose) in % der 15-65-Jährigen am 31.12.2008 Tabelle 33: Anteil der Langzeitarbeitslosen in Berlin 2007-2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil der Langzeitarbeitslosen (länger als 1 Jahr arbeitslos) in % der 15-65-jährigen Einwohnerinnen und Einwohnern

1 - Wedding/Moabit

2007

2008

in %-Punkten

in %

5,5

4,5

-1,0

-18,2

2 - Kreuzberg-Nordost

4,9

4,3

-0,6

-12,2

3 - Spandau-Mitte

6,2

5,2

-1,0

-16,1

4 - Neukölln-Nord

6,0

5,0

-1,0

-16,7

7,3

6,2

-1,1

-15,1

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

3,3

2,9

-0,4

-12,1

Berlin

4,0

3,4

-0,6

-15,0

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Langzeitarbeitslosigkeit ist für die Quartiersentwicklung ein besonderes Problem, da es sich hier um ein verfestigtes, von Konjunkturzyklen weitgehend unabhängiges Phänomen handelt. Personen, die über einen längeren Zeitraum keiner Erwerbstätigkeit nachgekommen sind, haben große Probleme bei der Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit. Ist ihr Anteil besonders hoch, kann dies auf eine verfestigte Armut, die sich über einen längeren Zeitraum herausgebildet hat bzw. über einen längeren Zeitraum bestand, hindeuten. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter beträgt in Berlin 3,4 % und ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 % zurückgegangen. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den fünf Aktionsräumen plus. In allen Gebieten ist ein Rückgang von über 10 % beobachtbar.

52

Den höchsten Wert weist bei diesem Indika­ tor der Aktionsraum plus Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf auf. Neben dem Indikator Jugendarbeitslosigkeit ist der hohe Wert des Anteils der Langzeitarbeitslosen in diesem Aktionsraum plus wesentlicher Grund für die Einordnung als Aktionsraum plus. Den zweithöchsten Wert weist der Aktionsraum plus Spandau-Mitte auf. In den beiden innerstädtischen Aktions­ räumen plus Wedding/Moabit und NeuköllnNord liegt der Anteil der Langzeitarbeits­ losen um ca. einen Prozentpunkt niedriger. Den geringsten Wert hat KreuzbergNordost. Allerdings liegt auch dieser noch um rund einen Prozentpunkt über dem Durchschnitt der Stadt und 1,5 Prozentpunkte über dem Wert der Gebiete außer­ halb der Aktionsräume plus.

Monit onitoring oring So Soziale Stadtent Stadtentwick wicklung lung Berlin 2009

4.2.4 Status 4: Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % der Ein­ wohnerinnen und Einwohner am 31.12.2008 Die Gruppe der nicht-arbeitslosen Empfän­ gerinnen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen umfasst den Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung, der über keine eigene ausreichende finanzielle Lebensgrundlage verfügt bzw. diese nicht durch Erwerbseinkommen erzielen kann (SGB II und SGB XII Kap. 3 und 4). Hierzu gehören alle Personen, die nicht allein von ihrem Einkommen leben können.

Im Vergleich der fünf Aktionsräume plus zeigt sich der höchste Anteil in NeuköllnNord – hier ist fast jede dritte Bewohnerin oder jeder dritte Bewohner auf Unter­ stützung neben dem Normaleinkommen bzw. der Rente angewiesen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der nicht-arbeits­ losen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen um 1,4 % angestiegen.

Der Anteil der Gruppe der nicht-arbeits­ losen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen beträgt in Berlin 13,8 %. In den Gebieten außerhalb der Aktionsräume plus liegt der Wert bei 10,6 %. Diese Anteile sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben.

Ebenfalls hohe Werte werden in KreuzbergNordost und Wedding/Moabit erreicht. Hierbei ist bemerkenswert, dass der Wert in Kreuzberg-Nordost bei diesem Indikator sich nicht stark von den Werten der anderen beiden Aktionsräume plus in der Innenstadt unterscheidet, wie es bei anderen Indikato­ ren der Fall ist.

In Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf liegt der Anteil der nicht-arbeitslosen Empfänge­ rinnen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen nur 5 Prozentpunkte über dem städtischen Durchschnitt. Allerdings ist auch hier ein Anstieg (1,1 %) zu ver­ zeichnen. Eine Besonderheit des Aktions­ raum plus Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf besteht darin, dass er zwar noch über niedrige Werte bei einzelnen Indikatoren verfügt, die Tendenzen aber deutlich in eine negative Richtung weisen, was eine An­ näherung an die hohen Werte der übrigen Räume zur Folge haben wird.

Tabelle 34: Anteil der nicht-arbeitlosen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in Berlin 2007-2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil nicht-arbeitsloser Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % an den Einwohnerinnen und Einwohnern 2007

2008

in %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

24,2

24,5

0,3

in % 1,2

2 - Kreuzberg-Nordost

26,5

26,7

0,2

0,8

3 - Spandau-Mitte

19,4

19,5

0,1

0,5

4 - Neukölln-Nord

28,8

29,2

0,4

1,4

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb

17,9

18,1

0,2

1,1

10,6

10,6

0,0

0,0

13,8

13,8

0,0

0,0

der Aktionsräume Berlin Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Monit onitoring oring So Soziale Stadtent Stadtentwick wicklung lung Berlin 2009

53

4.2.5 Status 5: Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 15 Jahren am 31.12.2008 Tabelle 35: Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen unter 15 Jahren in Berlin 2007-2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen 2007

2008

in %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

62,1

62,6

0,5

in % 0,8

2 - Kreuzberg-Nordost

63,1

61,5

-1,6

-2,5

3 - Spandau-Mitte

51,8

50,9

-0,9

-1,7

4 - Neukölln-Nord

68,5

67,0

-1,5

-2,2

57,8

57,0

-0,8

-1,4

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

29,8

28,5

-1,3

-4,4

Berlin

38,6

37,4

-1,2

-3,1

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen aller Art nach SGB II sind in Berlin fast ausschließlich Kinder unter 15 Jahren. Der Indikator beschreibt somit das Ausmaß der Kinderarmut. Bei der Betrachtung des Indikators der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistung unter 15 Jahren ist erkennbar, dass die fünf Aktionsräume plus von unterschiedlich starken Problemdichten gekennzeichnet sind. Die Werte heben sich vom städtischen Durchschnitt, der bei 37,4 % liegt, stark ab; er liegt in allen Aktionsräumen plus bei über 50 %. Dies bedeutet, dass die Hälfte der Kinder in diesen Gebieten von Transfer­ leistungen abhängig ist bzw. dem Empfän­ gerkreis nach SGB II zugeordnet werden.

54

Besonders hohe Werte weist dabei Neukölln-Nord auf. Zwar ergab sich inner­ halb des letzten Jahres einen Rückgang um 2,2 %. Indes liegt der Wert hier noch immer rund vier Prozentpunkte über dem zweithöchsten Wert der fünf Aktions­ räume plus, der für Wedding/Moabit ausge­ wiesen ist. Einzig in Wedding/Moabit zeigt sich eine Zunahme des Wertes. Insbeson­ dere in den Planungsräumen 01033102 ­ Gesundbrunnen, 01033202 - Humboldthain Süd, 01044201 - Reinickendorfer Str. und 01022203 - Lübecker Str. erhöhte sich der Anteil der Empfängerinnen und Empfänger. In Kreuzberg-Nordost beträgt im Jahr 2008 der Anteil 61,5 %. Hier ergab sich im ver­ gangenen Jahr ein Rückgang um 2,5 %. Dies korrespondiert mit der Einschätzung einer vergleichsweise positiven Entwicklung in diesem Gebiet. Die Werte für Nord­ Marzahn/Nord-Hellersdorf liegen bei einem Anteil von 57 %, für Spandau-Mitte bei rund 51 %.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.2.6 Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrations­ hintergrund in % der Einwohne­ rinnen und Einwohner unter 18 Jahren am 31.12.2008

4.3 Indikatoren zur Dynamik der Aktionsräume plus 4.3.1 Dynamik 1: Wanderungsvolumen in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008

Wie bereits beschrieben hat in Berlin fast die Hälfte der Kinder einen Migrationhinter­ grund. In der Stadt gibt es dabei ein klares Ost-West-Gefälle, auch wenn in einzelnen Teilbereichen der östlichen Innenstadt der Anteil der Personen unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in den letzten Jahren angestiegen ist.

Die Daten zur Mobilität (Wanderungen) beruhen auf den An- und Abmeldungen bei Umzügen, die im Einwohnermelderegister erfasst werden. Mobilität in Form von Wan­ derung ist ein in einem Quartier ständig stattfindender Prozess und kann unter­ schiedliche Ursachen haben – sie kann frei­ willig oder unfreiwillig sein. Bestimmte Gebiete in der Stadt nehmen darüber hin­ aus traditionell eher eine „transitorischere“ Rolle ein. Ein Indiz hierfür ist eine hohe Mobilität bei gleichzeitig jungem Durch­ schnittsalter der Bewohnerschaft.

Der Anteil dieser Gruppe in den Aktions­ räumen plus ist unterschiedlich. Die west­ lichen innerstädtischen Aktionsräume plus weisen hohe Anteile auf, in Spandau-Mitte ist der Anteil mit 46,4 % in etwa so hoch wie im städtischen Durchschnitt, und in Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf beträgt der Anteil nur 22,1 %. Allerdings ergab sich hier im vorangegangenen Jahr ein Anstieg um 2,5 Prozentpunkte, was einer Verände­ rung um 12,8 % entspricht.

Das Wanderungsvolumen wird durch die Gesamtzahl der An- und Abmeldungen in einem Gebiet gemessen. Hierdurch wird der Umfang der Fluktuation erkennbar. Die Zahl der tatsächlichen von Umzügen betroffenen Wohnungen beträgt nur die Hälfte des Volumens, da bei einem Bewoh­ nerwechsel jeweils eine Ab- und eine An­ meldung registriert wird.

Tabelle 36: Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren 2007 und 2008 Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Anteil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren 2007 und 2008 2007

2008

in %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

75,4

76,7

1,3

in % 1,7

2 - Kreuzberg-Nordost

75,1

75,7

0,6

0,8

3 - Spandau-Mitte

46,1

46,4

0,3

0,7

4 - Neukölln-Nord

79,2

79,8

0,6

0,8

19,6

22,1

2,5

12,8

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

34,3

35,5

1,2

3,5

Berlin

41,6

42,8

1,2

2,9

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Tabelle 37: Wanderungsvolumen in % in Berlin 2007-2008: Summe der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr Aktionsräume plus

Wanderungsvolumen

Summe der An- und Abmeldungen* (absolut)

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr 1 - Wedding/Moabit

2007

2008

2007

2008

36,7

36,5

84.515

84.535 39.469

2 - Kreuzberg-Nordost

34,4

32,1

42.335

3 - Spandau-Mitte

26,1

24,7

35.360

33.207

4 - Neukölln-Nord

39,0

38,0

57.748

56.831

26,8

26,8

50.572

50.131

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

26,7

25,9

674.226

654.218

Berlin

28,2

27,4

944.813

918.624

* incl. Umzüge innerhalb desselben Planungsraums, Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

55

4.2.3 Dynamik 2: Wanderungssaldo in % der Einwohnerinnen und Einwohner 2008 In Gebieten mit einem hohen Wanderungs­ volumen kann sich ein Wandel in der sozia­ len Zusammensetzung der Quartiersbe­ völkerung rascher durchsetzen als anders­ wo. Das Wanderungsvolumen in Berlin ging seit der letzten Erhebung zurück. Diese Entwicklung ist als Trend bereits in den vor­ ausgegangenen Monitoringberichten dar­ gestellt worden. In den in der westlichen Innenstadt gelegenen Gebieten liegt es seit langem deutlich höher als in Spandau-Mitte und Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf sowie außerhalb der Aktionsräume plus, wo das Wanderungsvolumen unterhalb des Berliner Durchschnitts liegt. Für Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf ist dies besonders bedeut­ sam, da sich hier Wanderungen zu einem höheren Anteil innerhalb des eigenen Pla­ nungsraums also innerhalb eines räumlich begrenzten Gebietes vollziehen.

Mit Hilfe des Wanderungssaldos lassen sich innerhalb der Stadt Gebiete identifizieren, die Bevölkerungsgewinne bzw. -verluste zu verzeichnen haben. Der Wanderungssaldo gibt indirekt Hinweise auf die Attraktivität der Wohn- und Lebensbedingungen inner­ halb eines Aktionsraums plus. Der Wanderungssaldo in Berlin war im Jahr 2008 positiv, es meldeten sich 13.000 Perso­ nen mehr an als ab. Besonders attraktiv waren offenbar jene Gebiete, die außerhalb der fünf Aktionsräume plus liegen. Hier ist der Wanderungssaldo positiver als im städtischen Durchschnitt. Im Vergleich der Aktionsräume plus sind die Tendenzen unter­ schiedlich. Bemerkenswerte Wanderungs­ gewinne hatte im vergangenen – sowie bereits im vorausgegangenen – Jahr der Aktionsraum plus Neukölln-Nord zu verzeich­ nen. Leichtere Bevölkerungsgewinne lassen sich für 2008 im Gegensatz zum vorange­ gangenen Untersuchungszeitraum im Aktionsraum plus Spandau-Mitte finden.

In den Aktionsräumen plus Wedding/Moabit, Kreuzberg-Nordost und Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf haben sich hingegen mehr Bewohnerinnen und Bewohner ab- als angemeldet. Die absolute Zahl des negati­ ven Wanderungssaldos im Vergleich aller fünf Aktionsräume plus ist in Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf am höchsten, hier nimmt die Bewohnerzahl am stärksten ab. Eine genaue Prüfung der Zielrichtung der abge­ wanderten Bewohnerinnen und Bewohner könnte die Gründe für das Verlassen des Gebiets aufhellen.

Tabelle 38: Wanderungssaldo in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr Aktionsräume plus

Wanderungsvolumen

Summe der An- und Abmeldungen* (absolut)

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner und Jahr 2007

2008

2007

2008

1 - Wedding/Moabit

0,4

-0,2

897

-405

2 - Kreuzberg-Nordost

-0,6

-0,1

-745

-71

3 - Spandau-Mitte

-0,4

0,2

-580

253

4 - Neukölln-Nord

0,5

1,3

788

2.013

-1,0

-1,0

-1.818

-1.791

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

0,4

0,5

9.834

13.220

Berlin

0,2

0,4

8.355

13.214

* Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

56

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.3.3 Dynamik 3: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % der unter 6-Jährigen 2008 Tabelle 39: Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren in % in Berlin 2007-2008: Differenz der An- und Abmeldungen pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner unter 6 Jahren und Jahr Aktionsräume plus

Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren

Saldo der An- und Abmeldungen

in % pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner

von Kindern unter 6 Jahren* (absolut)

unter 6 Jahren und Jahr

2008

2007

2008

2007

1 - Wedding/Moabit

-2,5

-2,6

-350

-371

2 - Kreuzberg-Nordost

-4,3

-3,5

-339

-276

3 - Spandau-Mitte

-0,4

0,5

-26

33

4 - Neukölln-Nord

-3,9

-3,8

-377

-374

-0,3

-0,8

-32

-80

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

0,0

0,3

-52

362

Berlin

-0,7

-0,4

-1.178

-706

* Differenz in der Summe (Berlin) aufgrund teilweise fehlender bzw. unklarer Zuordnung einzelner Einwohnerinnen und Einwohner in der Einwohnerstatistik. Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Dieser Indikator gibt Hinweise auf die Attraktivität bzw. auf die Wohnmöglichkeiten für Familien mit Kindern im Vorschulalter in einem Gebiet. Die Wohnortentscheidung dieser Familien wird, so die Annahme, maßgeblich von der Qualität des Wohnumfeldes und den Einrichtungen der sozialen Infrastruktur für Familien mit Kindern sowie von der Wahrnehmung der Qualität der Schulen bestimmt. Wanderungsverluste lassen sich in bestimmten Gebieten daher auch als Anzeichen für eine Abwanderung von Familien mit Kindern, die in absehbarer Zeit eingeschult werden, deuten.

Der Wanderungssaldo von Kindern unter 6 Jahren ist in Berlin wie auch im vorange­ gangenen Jahr erneut negativ. Allerdings hat sich der Wert von -0,7 % auf -0,4 % ver­ bessert. In den Gebieten außerhalb der Aktionsräume plus werden indes positive Wanderungen erreicht. Hier ergab sich ein Wanderungsgewinn, offensichtlich sind diese Gebiete für junge Familien attraktiver und können durch Zuzüge die anhaltende Abwanderung ins Umland ausgleichen. Dies gilt in 2008 auch für den Aktions­ raum plus Spandau-Mitte. In den übrigen Aktionsräumen plus ist der Wanderungssaldo für Familien mit Kindern unter 6 Jahren negativ. Dies ist keine neue Entwicklung, auch im vorherigen Untersuchungszeitraum ergaben sich für die jeweiligen Gebiete ähnliche Werte. Besonders hoch ist die Abwanderung aus den innerstädtischen Gebieten. Es scheint, als seien diese Gebiete für Familien mit Kindern besonders un­ attraktiv.

Monit onitoring oring So Soziale Stadtent Stadtentwick wicklung lung Berlin 2009

57

4.3.4 Dynamik 4: Veränderung des Anteils deutscher Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten Tabelle 40: Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Deutschen 2007

2008

in %-Punkten

in %

1 - Wedding/Moabit

22,3

21,5

-0,8

-3,6

2 - Kreuzberg-Nordost

23,2

22,3

-0,9

-3,9

3 - Spandau-Mitte

19,8

19,1

-0,7

-3,5

4 - Neukölln-Nord

28,0

27,1

-0,9

-3,2

22,2

21,3

-0,9

-4,1

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

12,1

11,6

-0,5

-4,1

Berlin

14,5

14,0

-0,5

-3,6

Quelle:

10

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

In diesem Indikator sind sowohl die arbeits­ losen wie auch die nicht-arbeitslosen Empfängerinnen und Empfänger von Exi­ stenzsicherungsleistungen nach den Sozial­ gesetzbüchern II, III und XII zusammenge­ fasst. Der Indikator weist damit die Verände­ rung der Summe aus Status 1 und Teilen von Status 4 – bezogen auf die deutschen Personen – aus.

Beim Indikator deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen ergibt sich in der Gesamtstadt ein Rückgang um 3,6 %. In den Gebieten außerhalb der Aktionsräume plus ist ein Rück­ gang im gleichen Ausmaß zu verzeichnen. Insofern geht, aus einer gesamtstädtischen Sicht gesehen, die Problemdichte bezogen auf diesen Indikator zurück.

Da für die Daten der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Exi­ stenzsicherungsleistungen nach SGB II, die Bestandteil des Indikators Status 4 sind (und in Status 5 noch mal gesondert aus­ gewiesen werden), das Merkmal der Staats­ angehörigkeit nicht enthalten ist, bleibt diese Personengruppe in den Indikatoren Dynamik 4 und 5 unberücksichtigt.10 Die Veränderung der Anteile der nicht-erwerbs­ fähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II wird dafür im Indikator „Dynamik 6“ erfasst, allerdings ohne Differenzierung nach Staatsangehörigkeit.

Dies trifft auch auf die Aktionsräume plus zu: In allen Gebieten werden Rückgänge beim Anteil der deutsche Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen sichtbar. Besonders starke Rückgänge ergaben sich in den Aktionsräumen plus Kreuzberg-Nordost und Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf. Hier ist eine Veränderung um rund 4 % gegenüber dem Vorjahr erkennbar. Den höchsten Anteil an deut­ schen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen zeigt weiter­ hin der Aktionsraum plus Neukölln-Nord. Der niedrigste Anteil lässt sich in SpandauMitte registrieren. Der Aktionsraum plus liegt nur fünf Prozentpunkte über dem Durch­ schnitt des Landes. Insgesamt lässt sich für diesen Indikator feststellen, dass sich die Aktionsräume plus in ähnliche Richtung wie Stadt und Gebiete außerhalb dieser Kulissen entwickeln, auch wenn die prozentuale Ver­ änderung geringer ist.

Hintergrund ist die geringe Übereinstimmung der Daten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Kindern und Jugendlichen mit nicht-deutscher Staatsan­ gehörigkeit. Bei dieser Gruppe entsteht durch Einbürgerung und doppelte Staatsbürgerschaft eine hohe Differenz zwischen beiden Werten. Die Daten für SGB II – Empfänger werden allerdings nicht nach dem Merkmal Migrationshintergrund ausgewiesen und sind somit nicht verfügbar.

58

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

4.3.5 Dynamik 5: Veränderung des Anteils ausländischer Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II, III, und XII) 2007-2008 in Prozentpunkten Der Indikator weist die Veränderung der Summe aus Status 1 und Status 4 bezogen auf die ausländischen Personen aus. Aber wie beim Indikator Dynamik 4 gilt: Da für die Daten der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen nach SGB II, die Bestandteil des Indikators Status 4 sind (und in Status 5 noch mal gesondert ausgewiesen werden), das Merkmal der Staatsangehörigkeit nicht enthalten ist, bleibt diese Personengruppe in den Indika­ toren Dynamik 4 und 5 unberücksichtigt. Die Veränderung der Anteile der nicht­ erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen nach SGB II wird dafür im Indikator Dynamik 6 erfasst, allerdings ohne Differen­ zierung nach Staatsangehörigkeit.

Der Anteil der ausländische Empfängerin­ nen und Empfänger von Existenzsiche­ rungsleistungen ist in Berlin 2008 stabil geblieben. Es ist ein leichter Rückgang in den Gebieten zu erkennen, die nicht den Aktionsräumen plus zugeordnet werden. Hingegen sind die Veränderungen in den Aktionsräumen plus stärker ausgeprägt. Ein Rückgang des Wertes des Anteils der ausländischen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistun­ gen ist in den Kulissen Kreuzberg-Nordost, Neukölln-Nord und Spandau-Mitte erkenn­ bar. In Neukölln-Nord beträgt der Rückgang 3 Prozentpunkte. Dieser Wert wird von Spandau-Mitte mit Rückgang von 4,8 % sogar noch übertroffen. Es ist zu vermuten, dass hier zum einen die in den vorherigen Jahren gute wirtschaftliche Entwicklung nachwirkt, zum anderen kann der Rückgang aber auch ein Indiz für die Wirksamkeit von Investitions-, Förder- und Bildungs­ maßnahmen sein.

In Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf und Wedding/Moabit ergeben sich Anstiege des Wertes der ausländischen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungs­ leistungen. In Nord-Marzahn/NordHellersdorf ist die Zahl der Personen nicht­ deutscher Staatsbürgerschaft allerdings geringer als in den übrigen westlichen Aktionsräumen plus. So liegt der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamteinwohnerschaft zumeist unter 20 % (eine Ausnahme bildet der Planungs­ raum 10020414 - Helle Mitte). Im Aktions­ raum plus Wedding/Moabit betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahr 1,3 Pro­ zentpunkte, was einer Steigung um 4 % entspricht. Da ein solch hoher Anstieg innerhalb eines Jahres innerhalb des Ge­ bietes unwahrscheinlich scheint, könnte der Anstieg ein Indiz für die Zuwanderung von ausländischen Empfängerinnen und Empfängern von Existenzsicherungsleistun­ gen sein. Allerdings kann eine solche Armutswanderung mit den vorhandenen Daten nicht nachgewiesen werden.

Tabelle 41: Ausländische Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Ausländerinnen und Ausländer: Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten Aktionsräume plus

Veränderung 2007-2008

Ausländische Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen in % der Ausländerinnen und Ausländer 2007

2008

in %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

32,5

33,8

1,3

in % 4,0

2 - Kreuzberg-Nordost

35,8

35,2

-0,6

-1,7

3 - Spandau-Mitte

37,5

35,7

-1,8

-4,8

4 - Neukölln-Nord

35,2

34,1

-1,1

-3,1

37,7

39,0

1,3

3,4

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Gebiete außerhalb der Aktionsräume

20,4

20,3

-0,1

-0,5

Berlin

26,2

26,2

0,0

0,0

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Monit onitoring oring So Soziale Stadtent Stadtentwick wicklung lung Berlin 2009

59

4.3.6 Dynamik 6: Veränderung des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren 2007-2008 in Prozentpunkten Die Kinderarmut ging in den Aktions­ räumen plus Spandau-Mitte und Nord­ Marzahn/Nord-Hellersdorf nur leicht zurück. Im Aktionsraum plus Wedding/Moabit ist sogar ein Anstieg erkennbar, die Werte in diesen Planungsräumen entwickeln sich negativ und gegen den Trend der Stadt.

Der Indikator Dynamik 6 bewertet die Entwicklung des Anteils der nicht-erwerbs­ fähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen, also die Entwicklung des Anteils der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern zur ihrer Ver­ sorgung zusätzliche Leistungen beziehen. Berechnet wird die Veränderung des Status-Indikators 5 in Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der nicht nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren ist in Berlin im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte zurück­ gegangen. Dies entspricht einer Verringe­ rung um 3,1 % gegenüber der vorherigen Erfassung. Indes entwickeln sich die Aktionsräume plus unterschiedlich. So sank der Anteil der Kinder, die in Armut leben, in Kreuzberg-Nordost und in NeuköllnNord im Vergleich zu den übrigen Aktions­ räumen plus stark ab; hier wurden Rückgänge von über einem Prozentpunkt erreicht. Einschränkend muss allerdings auf das hohe Ausgangsniveau von 68,5 % im Aktions­ raum plus Neukölln-Nord verwiesen werden. Ferner ist der Rückgang hier prozentual gesehen geringer als in Berlin insgesamt und auch weit geringer als in den Gebieten, die nicht zu den Aktionsräumen plus gehören. In den Gebieten außerhalb der Aktions­ räume plus, die ohnehin nur eine geringe Problemdichte in Bezug auf die Kinderar­ mut aufweisen, ergab sich ein Rückgang um 4,4 %.

4.4 Zu den Unterschieden zwischen „planerischen“ und „analytischen“ Aktionsräumen plus Bei der „planerischen“ Abgrenzung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktions­ raum plus unabhängig von ihrem Entwick­ lungsindex berücksichtigt. Demgegenüber werden bei der „analytischen Abgrenzung“ nur diejenigen Planungsräume im jeweili­ gen Aktionsraum plus berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 auf­ weisen. Die ausführliche Erklärung der konzep­ tionellen Unterscheidung zwischen der „planerischen“ und der „analytischen“ Abgrenzung der Aktionsräume plus findet sich in Kapitel 4. Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse einer ver­ gleichenden Betrachtung von „planerischer“ und „analytischer“ Abgrenzung der Aktionsräumen plus abschließend zusammen­ gefasst (vgl. hierzu ab Tabelle 45 im Anhang).

Tabelle 42: Veränderungen des Anteils der nicht-erwerbsfähigen Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen Aktionsräume plus

Anteil der nicht-erwerbsfähigen

Veränderung 2006-2007

Veränderung 2007-2008

Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) unter 15 Jahren in % der unter 15-Jährigen 2006

2007

2008

In %-Punkten

In %

In %-Punkten

1 - Wedding/Moabit

60,7

62,1

62,6

1,4

2,3

0,5

0,8

2 - Kreuzberg-Nordost

62,8

63,1

61,5

0,3

0,5

-1,6

-2,5

3 - Spandau-Mitte

49,7

51,8

50,9

2,1

4,2

-0,9

-1,7

4 - Neukölln-Nord

68,4

68,5

67,0

0,1

0,1

-1,5

-2,2

5 - Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf

56,8

57,8

57,0

1,0

1,8

-0,8

-1,4

Gebiete außerhalb der Aktionsräume

30,0

29,8

28,5

-0,2

-0,7

-1,3

-4,4

Berlin

38,5

38,6

37,4

0,1

0,3

-1,2

-3,1

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

60

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

In %

Status 1: Arbeitslose Die Werte für diesen Indikator liegen in den analytisch abgegrenzten Aktions­ räumen plus im Monitoring 2009 durchgängig höher als in denen nach der planerischen Abgrenzung, da nunmehr die Planungs­ räume mit dem Entwicklungsindex 1 oder 2 nicht in die Berechnung einbezogen wer­ den. In den Innenstadtbereichen beträgt der Unterschied 0,8 Prozentpunkte, in den Gebieten am Stadtrand 2,9 Prozentpunkte. Die Arbeitslosigkeit, die im Verlauf des Jahres 2008 in Berlin insgesamt zurückge­ gangen ist, hat in den Planungsräumen mit dem Entwicklungsindex 3 und 4 durch­ gehend schwächer abgenommen als in den planerisch abgegrenzten Aktions­ räumen plus. Am stärksten ist der Unterschied zwischen der „planerischen“ und der „ana­ lytischen“ Abgrenzung in Spandau-Mitte, wo der Rückgang der Arbeitslosigkeit in allen Planungsräumen bei 9,3 %, in den Gebieten allein mit dem Entwicklungsindex 3 und 4 aber lediglich bei 3,1 % liegt. Außer­ dem sind die Differenzen zu Berlin insge­ samt und zu den „anderen Gebieten“ (die nicht zu den Aktionsräumen plus gehören), deutlich größer. Der Abstand, gemessen in Prozentpunkten, hat sich allerdings nicht durchweg vergrößert, sondern ist – außer in Spandau-Mitte – gleich geblieben oder geringer geworden.

Status 2: Jugendarbeitslosigkeit Beim Status 2 ergeben sich ähnliche Diffe­ renzen wie beim Status 1. Die Abnahme der Jugendarbeitslosigkeit ist in den in der Innenstadt gelegenen Aktionsräumen plus bei der analytischen Abgrenzung leicht stärker als bei der planerischen. Bei den am Stadtrand gelegenen Aktionsräumen plus hat dagegen die Jugendarbeitslosigkeit im Jahre 2008 zugenommen. Die Zunahme ist im Gebiet Spandau-Mitte bei der analy­ tischen Abgrenzung fast doppelt so hoch (15,1 %) wie bei der planerischen (9,1 %). In beiden Abgrenzungen hat der Abstand in der Höhe der Jugendarbeitslosigkeit gegenüber Berlin insgesamt in den inner­ städtischen Aktionsräumen plus ab, in denen am Stadtrand dagegen zugenom­ men. Wenn man die Aktionsräume plus und deren Wertentwicklung gegenüber dem Vorjahr betrachtet, so ist auch hier ein Rückgang der Problemdichte erkennbar. Hingegen steigt der Wert gegenüber dem Vorjahr in allen Planungsräumen, die nicht zu den Aktionsräumen plus gehören (‚andere‘ Gebiete) an. Status 3: Langzeitarbeitslosigkeit Auch bei der Langzeitarbeitslosigkeit zeigen sich bei der ‚analytischen‘ Abgrenzung gegenüber der ‚planerischen‘ höhere Werte. Zwar ist in allen Planungsräumen ein Rück­ gang zu verzeichnen, in den Planungsräu­ men mit dem Entwicklungsindex 3 oder 4 ist der Rückgang jedoch schwächer. Der Abstand zu Berlin insgesamt ist mit einer Ausnahme überall geringer geworden: in Kreuzberg-Nord ist der Abstand bei ‚analy­ tischer‘ Abgrenzung bei 0,9 Prozentpunkten verblieben. Auch gegenüber den anderen Gebieten mit Entwicklungsindex 3 oder 4 hat der Abstand zugenommen.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

61

Status 4: Erwerbsfähige Hilfebedürftige (Aufstocker) Die Anteile der Aufstocker sind in den Aktionsräumen plus, wenn man in der ’analytischen‘ Abgrenzung nur die Gebiete mit Entwicklungsindex 3 oder 4 betrachtet, höher als in der ‚planerischen‘ Abgrenzung. Die Abstände gegenüber Berlin insgesamt nehmen in der analytischen Abgrenzung in drei der fünf Aktionsräumen plus zu, jedoch in Wedding/Moabit und Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf leicht ab. Die Zunahme ist in allen Aktionsräumen plus (mit Ausnahme von Wedding/Moabit) höher als in den übrigen Planungsräumen in Berlin mit dem Entwicklungsindex 3 oder 4. Status 5: Kinderarmut In allen Aktionsräumen plus – egal in welcher Abgrenzung – ist die Kinderarmut höher als in Berlin insgesamt und in den ‚anderen‘ Gebieten. In Berlin insgesamt hat der Anteil von Kindern in Bedarfsgemeinschaften von 2007 (38,6 %) bis 2008 (37,4 %) leicht abgenommen, in den Aktionsräumen plus war diese Entwicklung aber uneinheitlich. Betrachtet man nur die Planungsräume in den Aktionsräumen plus, die einen Ent­ wicklungsindex 3 oder 4 (analytische Ab­ grenzung) haben, dann ist in Neukölln-Nord und in Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf ein Rückgang zu verzeichnen, der höher ausfällt als der durchschnittliche Rückgang in Berlin. In den Aktionsräumen plus Wedding/Moabit, Kreuzberg-Nordost und Spandau-Mitte zeigt sich jedoch eine leichte Zunahme – sowohl in Prozentpunkten als in Prozenten.

Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund In Berlin insgesamt und auch in allen Aktionsräumen plus haben die Anteile leicht zugenommen. Betrachtet man nur die Gebiete mit Entwicklungsindex 3 oder 4 (analytische Abgrenzung), zeigt sich ein differenziertes Bild: in Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf hat der Anteil abgenom­ men, in den anderen vier Gebieten sind sie von einem bereits hohen Niveau aus weiter gestiegen – in den Gebieten KreuzbergNordost und Spandau-Mitte erheblich, in den Gebieten Wedding/Moabit und Neukölln-Nord nur mäßig. Die Unterschiede zu Berlin insgesamt und zu den ‚anderen‘ Gebieten sind (mit Ausnahme von SpandauMitte) sehr beträchtlich. Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Unterschiede in der Problemdichte deutlicher hervortreten, wenn man von den Aktionsräumen plus nur die Planungs­ räume mit dem Entwicklungsindex 3 oder 4 (= analytische Abgrenzung) in die Betrach­ tung einbezieht. Durch den Einbezug von Planungsräumen mit dem Entwicklungs­ index 1 und 2 sind in der planerischen Ab­ grenzung die Werte für die Problemdichte geringer. Außerdem wird dann deutlich, dass bei den meisten betrachteten Indikatoren die Abstände zu Berlin insgesamt beziehungs­ weise zu den ‚anderen‘ Gebieten zunehmen.

Die Differenzen zu Berlin insgesamt und zu den ’anderen‘ Gebieten haben ent­ sprechend zu- bzw. leicht abgenommen. Der Niveauunterschied zwischen den Aktionsräumen plus und Berlin insgesamt ist aber beträchtlich.

62

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

5. Anhang

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

63

Karte 1: Planungsräume der Gruppen 1 +, 3 - und 4 - mit konstantem Status/Dynamik-Index (Monitoring 2008 und 2009)

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

65

Karte 2: Entwicklungsindex Soziale Stadtentwicklung 2009 mit Abgrenzung der Aktionsräume plus

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

67

Tabelle 43: Indikatoren-Werte für die Gruppen des Status/Dynamik-Index 1 +, 3 - und 4 - sowie Entwicklungsindex (EI) 1+2 und 3+4 im Monitoring 2008 und 2009

Tabelle 43: Indikatoren-Werte für die Gruppen des Status/Dynamik-Index 1+, 3- und 4- sowie Entwicklungsindex (EI) 1+2 und 3+4 im Monitoring 2008 und 2009 Gruppe Status/

Jahr

Zahl PLR

EW

Status 1

Dynamik-Index 1+ 3- und 4-

Berlin

Gruppe Status/

2007

13

2008

13

52.833

3,6

2007

15

135.580

16,2

2008

15

135.774

15,4

2007

3.353.854

10,2

2008

3.362.842

EW

Jahr

Zahl PLR

51.774

3,8

2,0 -5,7

1,5

9,4

-7,8

Status 1

Diff in %

2.563.273

2008

347

2.592.657

7,8

EI 3+4

2007

87

787.942

15,4

2008

87

767.554

14,5

3.353.854

10,2

2007

-25,7

-8,8

5,8

-6,5

Status 2

Diff in %

8,7

3,4

-15,0

6,2

-7,5

Status 3

Diff in %

5,4

13,8

0,0

Status 4

Diff in %

4,0

2008 3.362.842 9,4 -7,8 5,8 -6,5 3,4 -15,0 Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnung

-19,0

25,8 13,8 13,8

37,4

-3,1

42,8

2,9

Status 5

Diff in %

Status 6

Diff in %

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

07/08 27,2 64,8

68

37,4

1,6

41,6

07/08 31,6

-3,4

34,2

8,2

67,1 -0,4

66,0

-3,1

42,8

38,6 0,0

-1,6

75,5

65,0 0,5

26,0 74,4

28,1 1,4

07/08

1,5

07/08 10,1

Diff in %

26,4

38,6

25,7 -12,0

6,2 69,6

10,0

Status 6

07/08

1,3

07/08 -15,4

Diff in %

68,6

13,8

6,1 -8,9

3,2 28,0

2,8

Status 5 7,6

27,6

3,3 -5,7

Diff in % 07/08

-15,6

07/08 4,6

-20,2

4,0

9,6 -6,1

1,1 5,3

4,9

Status 4 3,4

6,3

6,2

8,5

Diff in % 07/08

-16,5

07/08 347

Status 3 1,4

10,6 8,9

2007

Diff in % 07/08

-5,2

EI 1+2

Quelle:

Status 2

07/08

Dynamik-Index

Berlin

Diff in %

-1,7

41,6 2,9

Tabelle 44: Anzahl der Planungsräume (PLR) in der „planerischen“ und der „analytischen“ Abgrenzung der Aktionsräume plus

Tabelle 44: Anzahl der Planungsräume (PLR) in der „planerischen“ und der „analytischen“ Abgrenzung der Aktionsräume plus Aktionsräume plus

Planerische Abgrenzung

Analytische Abgrenzung

PLR insgesamt

PLR, nur EI 3+4

Nicht in der analytischen Abgrenzung enthalten

2007

2008

2007

2008

2007

2008

1 - Wedding/Moabit

24

24

18

18

6

6

2 - Kreuzberg-Nordost

11

11

9

7

2

4

3 - Spandau-Mitte

22

22

10

8

12

14

4 - Neukölln-Nord

18

18

16

15

2

3

5 - Nord-Marzahn/ 23

23

10

13

13

10

Innenstadtbereich (1, 2, 4)

Nord-Hellersdorf

53

53

43

40

10

13

Stadtrand (3, 5)

45

45

20

21

25

24

Aktionsräume plus - gesamt

98

98

63

61

35

37

0 - Andere Gebiete

349

349

24

26

325

323

Berlin

447

447

87

87

360

360

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

69

Tabelle 45: Status 1 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 45: Status 1 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 1

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

Aktionsräume plus

2007

2008

2007

2008 Punkten

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

1 - Wedding/Moabit

14,2

13,7

15,1

14,4

-0,5

-3,5

-0,7

-4,7

4,0

4,3

4,9

5,0

5,6

5,8

6,5

6,5

2 - Kreuzberg13,9

12,0

14,6

13,7

-1,9

-13,7

-0,9

-6,1

3,7

2,6

4,4

4,3

5,3

4,1

6,0

5,8

3 - Spandau-Mitte

Nordost

14,0

12,7

16,3

15,8

-1,3

-9,3

-0,5

-3,1

3,8

3,3

6,1

6,4

5,4

4,8

7,7

7,9

4 - Neukölln-Nord

16,2

14,0

16,3

14,1

-2,2

-13,6

-2,2

-13,6

6,0

4,6

6,1

4,7

7,6

6,1

7,7

6,2

15,6

14,6

19,3

17,4

-1,0

-6,4

-1,9

-10,1

5,4

5,2

9,1

8,0

7,0

6,7

10,7

9,5

(1, 2, 4)

14,7

13,4

15,4

14,2

-1,3

-8,8

-1,2

-7,9

4,5

4,0

5,2

4,8

6,1

5,5

6,8

6,3

Stadtrand (3, 5)

15,0

13,9

17,9

16,8

-1,1

-7,3

-1,0

-5,8

4,8

4,5

7,7

7,4

6,4

6,0

9,3

8,9

14,8

13,5

16,0

14,9

-1,3

-8,8

-1,1

-7,0

4,6

4,1

5,8

5,5

6,2

5,6

7,4

6,9

8,6

7,9

13,6

13,2

-0,7

-8,1

-0,4

-3,1

-1,6

-1,5

3,4

3,8

0

0

5,0

5,3

10,2

9,4

15,4

14,5

-0,8

-7,8

-0,9

-6,1

0

0

5,2

5,1

1,6

1,5

6,8

6,6

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt 0 - Andere Gebiete Berlin

Status 1: Arbeitslose (nach SGB II und III) in % der 15-65-Jährigen

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

70

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 46: Status 2 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 46: Status 2 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 2

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

Aktionsräume plus

2007

2008

2007

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

1 - Wedding/Moabit

10,0

7,9

10,7

8,4

-2,1

-21,0

-2,3

-21,8

3,8

2,1

4,5

2,6

5,1

3,2

5,8

3,7

2008 Punkten

2 - Kreuzberg9,4

7,7

10,0

8,5

-1,7

-18,1

-1,4

-14,5

3,2

1,9

3,8

2,7

4,5

3,0

5,1

3,8

3 - Spandau-Mitte

Nordost

6,6

7,2

7,5

8,7

0,6

9,1

1,1

15,1

0,4

1,4

1,3

2,9

1,7

2,5

2,6

4,0

4 - Neukölln-Nord

10,0

8,6

10,1

8,6

-1,4

-14,0

-1,5

-14,5

3,8

2,8

3,9

2,8

5,1

3,9

5,2

3,9

9,1

9,6

10,6

11,0

0,5

5,5

0,4

3,7

2,9

3,8

4,4

5,2

4,2

4,9

5,7

6,3

(1, 2, 4)

9,9

8,1

10,3

8,5

-1,8

-18,2

-1,9

-18,0

3,7

2,3

4,1

2,7

5,0

3,4

5,4

3,8

Stadtrand (3, 5)

8,2

8,7

9,3

10,3

0,5

6,1

1,0

10,6

2,0

2,9

3,1

4,5

3,3

4,0

4,4

5,6 4,3

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt

9,2

8,3

10,1

9,0

-0,9

-9,2

-1,1

-10,6

3,1

2,6

3,9

3,2

4,3

3,7

5,2

0 - Andere Gebiete

4,9

4,7

7,9

7,8

-0,2

-4,1

-0,1

-1,2

-1,3

-1,1

1,7

2,0

0

0

3,0

3,1

Berlin

6,2

5,8

9,6

8,7

-0,4

-6,5

-0,9

-8,9

0

0

3,4

2,9

1,3

1,1

4,7

4,0

Status 2: Arbeitslose (nach SGB II und III) unter 25 Jahren in % der 15-25-Jährigen

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

71

Tabelle 47: Status 3 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 47: Status 3 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 3

Aktionsräume plus 1 - Wedding/Moabit

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

2008 Punkten

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

2007

2008

2007

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

5,5

4,5

5,8

4,7

-1,0

-18,2

-1,1

-18,8

1,5

1,1

1,8

1,3

2,2

1,6

2,5

1,8 2,2

2 - Kreuzberg4,9

4,3

5,2

5,1

-0,6

-12,2

-0,1

-1,1

0,9

0,9

1,2

1,7

1,6

1,4

1,9

3 - Spandau-Mitte

Nordost

6,2

5,2

7,4

6,5

-1,0

-16,1

-0,9

-11,9

2,2

1,8

3,4

3,1

2,9

2,3

4,1

3,6

4 - Neukölln-Nord

6,0

5,0

6,0

5,0

-1,0

-16,7

-1,0

-16,4

2,0

1,6

2,0

1,6

2,7

2,1

2,7

2,1

7,3

6,2

9,3

7,5

-1,1

-15,1

-1,8

-19,6

3,3

2,8

5,3

4,1

4,0

3,3

6,0

4,6

(1, 2, 4)

5,5

4,6

5,7

4,9

-0,9

-16,4

-0,8

-14,4

1,5

1,2

1,7

1,5

2,2

1,7

2,4

2,0

Stadtrand (3, 5)

6,9

5,8

8,4

7,1

-1,1

-15,9

-1,2

-14,8

2,9

2,4

4,4

3,7

3,6

2,9

5,1

4,2

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt

6,0

5,1

6,4

5,5

-1,0

-15,9

-0,9

-13,7

2,0

1,6

2,3

2,0

2,7

2,2

3,0

2,6

0 - Andere Gebiete

3,3

2,9

5,2

4,9

-0,4

-12,1

-0,3

-5,3

-0,7

-0,5

1,2

1,5

0

0

1,9

2,0

Berlin

4,0

3,4

6,1

5,4

-0,6

-15,0

-0,7

-12,0

0

0

2,1

2,0

0,7

0,5

2,8

2,5

Status 3: Arbeitslose (nach SGB II und III) mit einer Bezugszeit von über einem Jahr in % der 15-65-Jährigen (Langzeitarbeitslose)

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

72

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 48: Status 4 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 48: Status 4 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 4

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

Aktionsräume plus

2007

2008

2007

2008 Punkten

1 - Wedding/Moabit

24,2

24,5

26,0

26,0

0,3

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

1,2

0,0

-0,1

10,4

10,7

12,2

12,2

13,6

13,9

15,4

15,4

2 - Kreuzberg26,5

26,7

28,4

31,7

0,2

0,8

3,3

11,8

12,7

12,9

14,6

17,9

15,9

16,1

17,8

21,1

3 - Spandau-Mitte

Nordost

19,4

19,5

23,8

25,8

0,1

0,5

1,9

8,1

5,6

5,7

10,0

12,0

8,8

8,9

13,2

15,2

4 - Neukölln-Nord

28,8

29,2

28,8

29,3

0,4

1,4

0,4

1,5

15,0

15,4

15,0

15,5

18,2

18,6

18,2

18,7

17,9

18,1

23,8

23,1

0,2

1,1

-0,7

-3,1

4,1

4,3

10,0

9,3

7,3

7,5

13,2

12,5

(1, 2, 4)

26,1

26,4

27,5

28,2

0,3

1,1

0,7

2,4

12,3

12,6

13,7

14,3

15,5

15,8

16,9

17,6

Stadtrand (3, 5)

18,5

18,7

23,8

24,1

0,2

1,1

0,3

1,2

4,7

4,9

10,0

10,3

7,9

8,1

13,2

13,5

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt

23,2

23,4

26,6

27,1

0,3

1,3

0,5

1,8

9,4

9,6

12,9

13,2

12,5

12,9

16,0

16,5

0 - Andere Gebiete

10,6

10,6

22,9

21,8

0,0

0,0

-1,1

-4,9

-3,2

-3,2

9,1

8,0

0

0

12,3

11,3

Berlin

13,8

13,8

25,7

25,8

0,0

0,0

0,1

0,5

0

0

11,9

12,0

3,2

3,2

15,1

15,2

Status 4: Nicht-arbeitslose Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II und XII) in % der Einwohnerinnen und Einwohner

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

73

Tabelle 49: Status 5 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 49: Status 5 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 5

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

Aktionsräume plus

2007

2008

2007

2008 Punkten

1 - Wedding/Moabit

62,1

62,6

65,3

65,5

0,5

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

0,8

0,2

0,3

23,5

25,2

26,7

28,1

32,3

34,1

35,5

37,0

2 - Kreuzberg63,1

61,5

66,4

69,2

-1,6

-2,5

2,8

4,2

24,5

24,1

27,8

31,8

33,3

33,0

36,6

40,7

3 - Spandau-Mitte

Nordost

51,8

50,9

62,1

62,9

-0,9

-1,7

0,8

1,3

13,2

13,5

23,5

25,5

22,0

22,4

32,3

34,4

4 - Neukölln-Nord

68,5

67,0

68,7

67,2

-1,5

-2,2

-1,4

-2,1

29,9

29,6

30,1

29,8

38,7

38,5

38,9

38,7

57,8

57,0

67,7

65,6

-0,8

-1,4

-2,1

-3,1

19,2

19,6

29,1

28,2

28,0

28,5

37,9

37,1

(1, 2, 4)

64,3

63,7

66,7

66,8

-0,6

-0,9

0,1

0,2

25,7

26,3

28,1

29,4

34,5

35,2

36,9

38,3

Stadtrand (3, 5)

55,1

54,3

64,8

64,6

-0,8

-1,5

-0,3

-0,4

16,5

16,9

26,2

27,2

25,3

25,8

35,0

36,1

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt

61,1

60,4

66,3

66,3

-0,7

-1,1

0

0

22,5

23,0

27,6

28,9

31,3

31,9

36,4

37,8

0 - Andere Gebiete

29,8

28,5

60,9

59,4

-1,3

-4,4

-1,5

-2,5

-8,8

-8,9

22,3

22,0

0

0

31,1

30,9

Berlin

38,6

37,4

65,0

64,8

-1,2

-3,1

-0,2

-0,4

0

0

26,4

27,4

8,8

8,9

35,2

36,3

Status 5: Nicht-erwerbsfähige Empfängerinnen und Empfänger von Existenzsicherungsleistungen (nach SGB II) in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 15 Jahren

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, SenIntArbSoz/Berechnungen SenGesUmV, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

74

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

Tabelle 50: Status 6 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch

Tabelle 50: Status 6 – Aktionsräume plus im Vergleich zur Gesamtstadt – Planerisch / Analytisch Status 6

Planerisch

Analytisch

A

B

C

D

PLR

PLR

PLR

PLR

insg.

insg.

nur

nur

EI 3+4

EI 3+4

PLR insg.

PLR nur EI 3+4

zu Berlin (PLR insg.)

zu „0 - Andere Gebiete“

(B:A)

(D:C)

in %-Punkten

(PLR insg.) in %-Punkten

in %

Aktionsräume plus

2007

2008

2007

2008 Punkten

1 - Wedding/Moabit

75,4

76,7

77,6

78,7

1,3

in %

Planerisch

Analytisch

Planerisch

Analytisch

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

(Sp. A bzw. B)

(Sp. C bzw. D)

in %

Punkten

in %

2007

2008

2007

2008

2007

2008

2007

2008

1,7

1,0

1,3

33,8

33,9

36,0

35,9

41,1

41,2

43,3

43,2

2 - Kreuzberg75,1

75,7

78,2

82,5

0,6

0,8

4,3

5,4

33,5

32,9

36,6

39,7

40,8

40,2

43,9

47,0

3 - Spandau-Mitte

Nordost

46,1

46,4

51,9

54,5

0,3

0,7

2,6

5,0

4,5

3,6

10,3

11,7

11,8

10,9

17,6

19,0

4 - Neukölln-Nord

79,2

79,8

79,2

80,0

0,6

0,8

0,8

1,0

37,6

37,0

37,6

37,2

44,9

44,3

44,9

44,5

19,6

22,1

22,3

21,9

2,5

12,8

-0,4

-1,8

-22,0

-20,7

-19,3

-20,9

-14,8

-13,4

-12,0

-13,6

(1, 2, 4)

76,4

77,4

78,3

79,9

1,0

1,3

1,6

2,0

34,8

34,6

36,7

37,1

42,1

41,9

44,0

44,4

Stadtrand (3, 5)

31,3

32,9

37,5

34,8

1,6

5,1

-2,7

-7,2

-10,3

-9,9

-4,1

-8,0

-3,0

-2,6

3,2

-0,7

5 - Nord-Marzahn/ Nord-Hellersdorf Innenstadtbereich

Aktionsräume plus gesamt

60,4

61,8

68,7

68,5

1,4

2,3

-0,3

-0,4

18,8

19,0

27,1

25,7

26,0

26,2

34,4

32,9

0 - Andere Gebiete

34,3

35,5

61,8

57,0

1,2

3,5

-4,8

-7,7

-7,3

-7,3

20,2

14,2

0

0

27,5

21,5

Berlin

41,6

42,8

67,1

66,0

1,2

2,9

-1,1

-1,7

0

0

25,5

23,2

7,3

7,3

32,8

30,5

Status 6: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit Migrationshintergrund in % der Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren

Quelle:

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen

Zur Interpretation: Die Spalten A und B weisen den Indikatorwert nach der „planerischen“ Abgrenzung aus.

Bei der Berechnung wurden alle Planungsräume im jeweiligen Aktionsraum plus berücksichtigt.

Demgegenüber werden in den Spalten C und D nur diejenigen Planungsräume berücksichtigt, die einen Entwicklungsindex von 3 oder 4 aufweisen.

Dies ist die „analytische“ Abgrenzung.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

75

Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts)

Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) Aktionsräume plus/Planungsraum

Entwicklungsindex-Gruppe

Veränderung

(entspricht „planerischer Abgrenzung“)

Planungsräume die in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind

1 - Wedding/Moabit (24 PLR)

2007

2008

01022101 - Huttenkiez

3

4

01022102 - Beusselkiez

4

3

01022103 - Westhafen

2007 PLR=18

2008 PLR=18

-1 1 nicht bewertet

01022104 - Emdener Str.

3

3

0

01022105 - Zwinglistr.

4

4

0

01022106 - Elberfelder Str.

2

2

0

01022201 - Stephankiez

2

3

-1

01022202 - Heidestr.

4

2

2

01022203 - Lübecker Str.

4

4

0

01022204 - Thomasiusstr.

2

2

0

01022205 - Zillesiedlung

3

4

-1

01022206 - Lüneburger Str.

2

2

0

01022207 - Hansaviertel

2

2

0

01033101 - Soldiner Str.

4

4

0

01033102 - Gesundbrunnen

4

4

0

01033201 - Brunnenstr.

4

4

0

01033202 - Humboldthain Süd

3

3

0

01033203 - Humboldthain NW

4

4

0

01044101 - Rehberge

3

3

0

01044102 - Schillerpark

3

3

0

01044103 - Westl. Müllerstr.

3

3

0

01044201 - Reinickendorfer Str.

4

4

0

01044202 - Sparrplatz

4

4

0

01044203 - Leopoldplatz

4

4

0

Fortsetzung Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) Aktionsräume plus/Planungsraum

Entwicklungsindex-Gruppe

Veränderung

(entspricht „planerischer Abgrenzung“)

Planungsräume die in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind

2 - Kreuzberg-Nordost (11 PLR)

2007

2008

2007 PLR=9

02010101 - Askanischer Platz

4

4

0

02010102 - Mehringplatz

4

4

0

02010103 - Moritzplatz

4

4

0

02010104 - Wassertorplatz

4

4

0

02020202 - Rathaus Yorckstraße

2

2

0

02020204 - Urbanstraße

2

2

0

02020206 - Graefekiez

3

2

1

02030301 - Oranienplatz

4

4

0

02030302 - Lausitzer Platz

3

3

0

02030401 - Reichenberger Straße

3

3

0

02030402 - Wrangelkiez

3

2

1

76

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2008 PLR=7

Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts)

Fortsetzung Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) Aktionsräume plus/Planungsraum

Entwicklungsindex-Gruppe

Veränderung

(entspricht „planerischer Abgrenzung“) 3 - Spandau-Mitte (22 PLR)

Planungsräume die in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind

2007

2008

2007 PLR=10

05010204 - Griesingerstr.

2

2

0

05010205 - An der Tränke

1

1

0

05010206 - Gütersloher Weg

2

2

0

05010207 - Darbystr.

4

3

1

05010208 - Germersheimer Platz

3

3

0

05010209 - An der Kappe

2

2

0

05010310 - Eckschanze

2

4

-2 1

05010311 - Eiswerder

4

3

05010312 - Kurstr.

4

4

0

05010313 - Ackerstr.

3

2

1

05010314 - Carl-Schurz-Str.

3

3

0

05010339 - Freiheit

2

2

0

05020419 - Magistratsweg

3

2

1

05020521 - Döberitzer Weg

2

1

1

05020522 - Pillnitzer Weg

3

3

0

05020523 - Maulbeerallee

4

4

0

05020524 - Weinmeisterhornweg

2

2

0

05020625 - Borkumer Str.

3

2

1

05020626 - Adamstr.

2

2

0

05020627 - Tiefwerder

2

2

0

05020628 - Graetschelsteig

2

2

0

05020629 - Börnicker Str.

1

1

0

2008 PLR=8

Fortsetzung Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) Aktionsräume plus/Planungsraum

Entwicklungsindex-Gruppe

Veränderung

(entspricht „planerischer Abgrenzung“) 4 - Neukölln-Nord (18 PLR)

Abgrenzung enthalten sind 2007

2008

08010115 - Hasenheide

2

2

0

2007 PLR=16 0

08010116 - Wissmannstraße

4

4

08010117 - Schillerpromenade

4

4

0

08010118 - Silbersteinstraße

4

4

0

08010211 - Flughafenstraße

4

4

0

08010212 - Rollberg

4

4

0

08010213 - Körnerpark

4

4

0

08010214 - Glasower Straße

4

4

0

08010301 - Reuterkiez

3

3

0

08010302 - Bouchéstraße

3

3

0

08010303 - Donaustraße

4

4

0

08010404 - Rixdorf

4

3

1

08010405 - Hertzbergplatz

3

4

-1 0

08010406 - Treptower Straße Nord

4

4

08010407 - Gewerbegebiet Ederstraße

4

2

2

08010508 - Weiße Siedlung

4

4

0

08010509 - Schulenburgpark

4

4

08010510 - Gewerbegebiet Köllnische Heide

Planungsräume die in der „analytischen“

0 nicht bewertet

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

77

2008 PLR=15

Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts)

Fortsetzung Tabelle 51: Einordnung der Planungsräume, die in den Aktionsräumen plus liegen, nach Entwicklungsindex 2007 und 2008 (Monitoring 2008 und 2009) (links) und Planungsräume die nicht in der „analytischen“ Abgrenzung enthalten sind (rechts) Aktionsräume plus/Planungsraum

Entwicklungsindex-Gruppe

Veränderung

(entspricht „planerischer Abgrenzung“)

Abgrenzung enthalten sind

5 - Nord-Marzahn/Nord-Hellersdorf (23 PLR)

2007

2008

10010101 - Marzahn-West

4

4

0

2007 N=10 0

10010102 - Havemannstr.

4

4

10010204 - Wuhletalstr.

3

3

0

10010205 - Marzahn-Ost

2

3

-1

10010206 - Ringkolonnaden

2

2

0

10010207 - Marzahner Promenade

3

3

0

10010309 - Springpfuhl

2

2

0

10010310 - Alt-Marzahn

2

2

0

10010311 - Landsberger Tor

2

2

0

10020412 - Alte Hellersdorfer Straße

4

4

0

10020413 - Gut Hellersdorf

2

3

-1

10020414 - Helle Mitte

4

4

0

10020415 - Hellersdorfer Promenade

4

4

0

10020416 - Böhlener Str.

4

4

0

10020517 - Adele-Sandrock-Str.

2

2

0

10020518 - Schleipfuhl

2

3

-1

10020519 - Boulevard Kastanienallee

4

4

0

10020620 - Kaulsdorf-Nord II

2

2

0

10020621 - Gelbes Viertel

3

3

0

10020622 - Kaulsdorf-Nord I

2

2

0

10020623 - Rotes Viertel

2

2

0

10030725 - Buckower Ring

2

2

0

10040828 - Kaulsdorf-Nord

2

2

0

Tabelle links: Der Entwicklungsindex des Planungsraums liegt … Gruppen niedriger Der Entwicklungsindex des Planungsraums liegt … Gruppen höher Tabelle rechts: Anzahl PLR in der Abgrenzung „0 - Andere Gebiete“: 2007: 325; 2008: 323 Quelle:

Planungsräume die in der „analytischen“

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, eigene Berechnungen

78

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

2008 N=13

Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Kommunikation Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de Bearbeitung res urbana

Prof. Dr. Hartmut Häußermann (Projektleitung),

Prof. Dr. Axel Werwatz,

Dipl. Volksw. Patrick Hausmann,

Dipl.-Soz. Daniel Förste

Beauftragung und Betreuung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Abteilung I – Stadt- und Freiraumplanung Referat I A – Stadtentwicklungsplanung Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/ basisdaten_stadtentwicklung/monitoring

Kurt Nelius (030) 9025 1334 [email protected] Heidrun Nagel (030) 9025 1370 [email protected] Constanze Stutenbecker (030) 9025 1368 [email protected] Titelfoto Neukölln, Schillermarkt Till Budde Mitte, Alexanderplatz Klaus Albers Mitte, Alexanderplatz MedienDesignBÜRO Satz www.mediendesignbuero.de

Druck: Arnold Endbericht Dezember 2009 mit redaktionellen Ergänzungen durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Juni 2010

302

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2009

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