Modul 3 Betriebsorganisation Bilanz- und Finanzkennzahlen Staatsprüfung 2015 DI Gerald Rothleitner, DI Hubertus Kimmel Assistenz: Kerstin Längauer & Thomas Weber
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN. 1
Bilanz und Finanzkennzahlen - Einführung (I)
Das Geschäftsjahr mündet in • Bilanz → Finanzanalyse • Gewinn- und Verlustrechnung →
Erfolgsanalyse Jahresabschlussarbeiten: • Um- und Nachbuchungen und steuerliche Arbeiten sind dazu notwendig • Interpretation des Betriebsergebnisses durch Kennzahlen 2
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bilanz und Finanzkennzahlen - Einführung (II) Die meisten Betriebe erstellen die sogenannte Steuerbilanz: • Es wird der steuerliche Gewinn ermittelt. • Es ist der „wahre Gewinn“ der Rechnungsperiode. • Gesetz und Fiskus trachten, dass die Gewinne nicht verkürzt und dem Staat vorenthalten werden.
Kapitalgesellschaften erstellen auch eine Unternehmensbilanz: • Nur diese Unternehmensbilanz muss veröffentlicht werden. • Der Spielraum bei diversen Bewertungen ist hier breiter als bei der Steuerbilanz. 3
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Aufbau der Bilanz (I) Aktiva = Vermögen
Passiva = Kapital
Marktnähe nimmt zu
langfristig
Anlagevermögen
Eigenkapital
Umlaufvermögen
Fremdkapital
Mittelverwendung
Mittelherkunft
In welcher Form sind die Mittel im Unternehmen gebunden?
Woher stammen die Mittel?
kurzfristig
Investition 4
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Finanzierung
Aufbau der Bilanz (II) Aktiva
Passiva Eigenkapital
Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Sachanlagen Finanzanlagen
Fremdkapital
Umlaufvermögen Vorräte Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Kassa, Schecks, Guthaben bei Banken und Kreditinstituten
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Eigenkapital im S.d.B Unversteuerte Rücklagen Investitionszuschüsse
Rückstellungen Verbindlichkeiten
Aktive
Passive
Rechnungsabgrenzungsposten
Rechnungsabgrenzungsposten
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Aufbau der Bilanz und der G. u. V. • Hinter der Bilanz- und der G.u.V.–Gliederung stehen die Konten: Nach dem österreichischen Einheitskontenrahmen – Bestands- und Kapitalkonten für Bilanz – Erfolgskonten für G. u. V. – Zuordnung und Verdichtung der Konten analog der Bilanz und G. u. V. – Systematische Nummerierung und Gliederung
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Der Weg zu Bilanz und G. u. V. (I) • Die Bilanz ist Stichtags bezogen • §198 UGB • Grundsätze der ordnungsmäßigen Bilanz Bilanzkontinuität – Formeller Aufbau, gleiche Bewertung.
Bilanzwahrheit – Vollständig, Bewertungsvorschriften einhalten
Bilanzklarheit – Klare übersichtliche Darstellung (vgl. Aufbau EKR)
Bilanzvorsicht – Berücksichtigen von Risiken – Vorsichtig Bewerten
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Der Weg zu Bilanz und G. u. V. (II) • Lückenlose Erfassung der Geschäftsfälle auf den Erfolgs- und Bestandskonten im Laufe eines Geschäftsjahres • Um- und Nachbuchungen beim Jahresabschluss Rechnungsabgrenzungen Rückstellungen Rücklagen Abschreibungen Dotierungen Bewertungen etc.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Der Weg zu Bilanz und G. u. V. (III) • Bewertungen beim Jahresabschluss Bewertung der Vorräte Bewertung von Forderungen Bewertung von Abgrenzungen
Bewertungsgrundsätze – Vorsicht! – Unternehmensfortführung
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Der Weg zu Bilanz und G. u. V. (IV)
• Mengen und wertmäßige Inventur Körperliche Bestandsaufnahme der Vorräte Zählen, Messen, Wiegen, Schätzen Bewertung im Betrieb – der liegende Holzvorrat, Getreidelager, Weinlager – der stehende Holzvorrat (ist i.d.R. nicht Bestandteil der Bilanz) – Betriebsmittel, Brenn- und Treibstoffe, etc.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bilanzschema AKTIVA
1.445.000 PASSIVA
A. Anlagevermögen
940.000 A. Eigenkapital
I. Immat. Vermögensgeg.
87.000
II. Sachanlagen
803.000
III. Finanzanlagen
50.000
B. Umlaufvermögen
12.000
II. Forderungen
121.000
III. Kassa, Guthaben Bank
367.000
C. Aktive Rechnungsabgrenzung
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970.000
I. Eigenkapital
732.000
II. Unversteuerte Rücklagen
188.000
III. Investitionszuschüsse
500.000 B. Rückstellungen
I. Vorräte
1.445.000
50.000 80.000
I. Rückstellungen
80.000
C. Verbindlichkeiten
385.000
I. Verbindlichkeiten Bank
200.000
II. Verbindlichk. Lieferanten
150.000
III. Sonst. Verbindlichkeiten
35.000
5.000 D. Passive Rechnungsabgrenzung
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
10.000
Bilanz - Fragestellung vorab!
Bilanzanalyse oder Finanzanalyse?
-> Die Bilanz richtig lesen
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Aufbau der Gewinn- und Verlustrechnung Soll
Haben
Aufwände Erträge
Gewinn
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Weg zum Bilanzgewinn/-verlust + Betriebliche Erträge (Umsatzerlöse) - Materialaufwand und bezogene Herstellungsleistungen - Personalaufwand - Abschreibungen - Sonstige betriebliche Aufwendungen
- 534.200 - 128.500 - 452.800
± Betriebserfolg (EBIT)
329.500
± Finanzerfolg ± Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)
13.000 342.500 -5.000 150.000 487.500 -50.000
- Ertragssteuern (Körperschaftssteuer) ± Außerordentliches Ergebnis + Jahresüberschuss / - Jahresfehlbetrag ± Rücklagen / Veränderung + Gewinnvortrag / - Verlustvortrag + Bilanzgewinn / - Bilanzverlust 14
1.946.700 - 501.700
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
437.500
G. u. V. - Fragestellung vorab!
Gewinnanalyse Oder Erfolgsanalyse?
-> Die G. u. V. richtig lesen
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Doppelte Gewinnermittlung Über Reinvermögensvergleich Veränderung des Eigenkapitals in einer Periode
= Bilanzgewinn Über G.u.V. Erträge – Aufwendungen
= Gewinn in G. u. V. ABER: Ist der Gewinn alleine ausreichend für die Beurteilung des Erfolges ? 16
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Lesen der Bilanz (I) • Wer eine Bilanz zu lesen versteht kann ein Unternehmen (fast) beurteilen. Systematische Gliederung ist Voraussetzung. Beim „Bilanzlesen“ wird die verdichtete Bilanz von hinten aufgerollt und wieder in ihre dynamischen Einzelschritte zerlegt. Das Geschäftsjahr wird entschlüsselt und noch einmal erlebt. UNBEDINGT BEACHTEN: – Die Bilanz ist am Stichtag (31.12.201x) bezogen – Die Veröffentlichung dauert oft Monate – Historische Betrachtung » Verhältnisse können sich geändert haben 17
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Lesen der Bilanz (II) • Kennzahlenanalyse
Die Instrumente zum Lesen der Bilanz sind die Bilanzkennzahlen. Die Herausforderung ist schließlich die richtige Interpretation dieser Kennzahlen. Die Ergebnisse und deren Interpretation münden wieder in der Betriebssteuerung.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Wichtige Finanzkennzahlen Vermögenslage Kapitalaufbringung Finanzierung
Liquidität Working Capital
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Kennzahlen der Vermögenslage
• Die Aktivseite der Bilanz wird analysiert A. Anlagenintensität B. Umlaufintensität C. Vorratsintensität D. Forderungsintensität
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (I)
Welchen Anteil hat das Anlagevermögen am Gesamtvermögen? Strukturierte Bilanzgliederung als Voraussetzung Anlagenbuchhaltung sollten den gleichen Aufbau haben, wie das Anlagevermögen in der Bilanz. – von den Anlagengruppen zu den einzelnen Anlagen
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (II) Berechnung: Anlagevermögen x 100 Anlagenintensität = -------------------------------------Gesamtvermögen 940.000 x 100 Anlagenintensität = ---------------------1.445.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 65,1%
A. Anlageintensität (III) • Im Musterbetrieb sind rund 65% des Vermögens in Anlagen gebunden.
• Das Anlagevermögen soll dem Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen. • Das Unternehmen nutzt das Anlagevermögen (Gebäude, Wege, Maschinen, Geschäftsausstattung) zur Herstellung seiner Produkte.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (IV) • Problemfeld Einflussgrößen Die dargestellten Vermögenswerte sind buchmäßige Werte die sich aus – dem Anschaffungswert der Anlage – reduziert um die vorgenommene Abschreibung
ergeben Der Anlagenwert muss nicht dem „Marktwert“ entsprechen – was ist z.B. der „wahre Wert“ eines Gebäudes
Verzerrungen durch vorzeitige Abschreibungen in Folge Inanspruchnahme von § 12 EStG – Volle Abschreibung im Jahr der Investition bei Kalamitäten
Verzerrungen durch Reduktion des Anlagewertes durch Inanspruchnahme von Förderungen
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (V) • Das Anlagevermögen bindet Kapital. • Das Anlagevermögen kann „kaum“ für die Liquidität des Unternehmens genutzt werden. (jedenfalls nicht kurzfristig) • Das Anlagevermögen verursacht fixe Kosten (Abschreibungen, Instandhaltungen, Zinskosten, etc.), die unabhängig von der Beschäftigungs- und Ertragslage anfallen. • Das Anlagevermögen ist langfristig zu finanzieren. • Eine hohe Anlagenintensität fordert zur Finanzierung einen hohen Anteil an Eigenkapital bzw. an langfristigem Fremdkapital.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (VI) • Wenn die langfristige Finanzierung nicht gewährleistet ist, muss der Betrieb Anlagen, die er zur Betriebsführung benötigt, verkaufen. Zinszahlungen für fremdfinanzierte Anlagen stellen bei sinkenden Umsätzen oft ein großes Problem dar. Oft mündet dies in nichtmarktkonformer Produktion
• Je höher die Anlagenintensität ist, umso höher ist die Belastung von fixen Kosten wie Abschreibungen und Zinsen.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlageintensität (VII) Weiters sollte man beurteilen wie intensiv das Anlagevermögen genutzt wird.
• Gibt es Anlagen, Maschinen und Geräte, die nicht mehr gebraucht werden? → Abschreibungen der Anlagen belasten die Kosten • Müssen Anlagen, Maschinen und Geräte erneuert werden (Finanzierung notwendig)? • Sind z.B., die Maschinen, wie ein Harvester, voll ausgelastet → Synergie zur Kostenrechnung und Maschinenkalkulation.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Umlaufintensität (I) Im nächsten Schritt wird der Anteil des
Umlaufvermögens am Gesamtvermögen analysiert. Die entsprechende Kennzahl ist die Umlaufintensität. Strukturierte Bilanzgliederung gilt auch hier als
Voraussetzung.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Umlaufintensität (II) Berechnung: Umlaufvermögen x 100 Umlaufintensität = -------------------------------------Gesamtvermögen
500.000 x 100 Umlaufintensität = --------------------1.445.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 34,6%
B. Umlaufintensität (III) • Das Verhältnis von Umlaufvermögen zum Gesamtvermögen liegt im Musterbetrieb bei rund 35%. • Die Umlaufwerte sind im Gegensatz zum Anlagevermögen kurzlebiger und werden ständig ausgetauscht. • Die Fixkosten sind bei hoher Umlaufintensität tendenziell niedriger • Hohe Umlaufintensität und somit niedrige Anlagenintensität kann im Forstbetrieb folgende Ursachen haben: Hoher Grad an Fremdleistung in der Produktion und Instandhaltung (keine eigenen Maschinen) Abgeschlossene oder fehlende Erschließung (Forststraßen) Niedriger Gebäudestand Fehlende Neuinvestitionen
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Umlaufintensität (IV) • Beim Umlaufvermögen sind Periodenvergleiche sinnvoll.
• Die Umlaufintensität wird weiter aufgegliedert: Vorratsintensität (A – B.I Vorräte 12.000 €) Forderungsintensität (A – B.II Forderungen 121.000 €) Intensität an Kassabestand und Bankguthaben (A – B.III Kassabestand, Guthaben Bank 367.000 €)
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Vorratsintensität (I) • Bei der Vorratsintensität ist auch der Verbrauch der Vorräte (Produktionsmittel) bzw. das Einbringen in die Umsätze (fertige Produkte) zu analysieren. • Die Vorratsintensität ist daher zu unterscheiden: Produktionsmittel Produzierte Ware
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Vorratsintensität (II) • Im Forstbetrieb ist die produzierte Ware das geerntete aber noch NICHT verkaufte Holz.
• Die Abgrenzung erfolgt in der Praxis aber in der Regel über die Erntekosten. • Der stehende Holzvorrat ist nicht Teil der Vorratsintensität.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Vorratsintensität (III) • Bei großen Kalamitäten (Besonderheit im Forstbetrieb) kann im Forstbetrieb eine hohe Vorratsintensität entstehen: Der Zeitraum für die Überführung in Umsätze ist zu betrachten Der möglichen Entwertung der Holzqualität ist Rechnung zu tragen. – Nass-, Folien- und Trockenlager
In der Kostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung) können Bewertungsansätze den Erfolg verfälschen.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
D. Forderungsintensität • Im Demobeispiel liegt die Forderungsintensität bei 8%.
• Die Forderungsintensität sollte auf ihre Sicherheit (Liquidität) überprüft werden. Bankgarantie
• Die einzelnen Schritte der Bilanzanalyse ergänzen sich laufend.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Vermögenslage (I) • Der sicherste Teil des Umlaufvermögens ist der Kassabestand und das Guthaben bei Banken
• Dieses Geld ist i. d. R. immer und sofort verfügbar und bringt einen hohen Beitrag zur Liquidität. Achtung: Auch dieses Vermögen kann sich rasch ändern – MINUS: Verbindlichkeiten werden schlagend, neue Umsätze fehlen – PLUS: Forderungen werden bezahlt, neue Umsätze werden realisiert
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Vermögenslage (II) • Die einzelnen Schritte der Bilanzanalyse ergänzen sich laufend.
• Die Synergie zur Erfolgsrechnung ist immer gegeben
• → Nach der Beurteilung des Vermögens wird die Kapitalaufbringung untersucht.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Kennzahlen der Kapitalaufbringung • Die Passivseite der Bilanz wird analysiert • Welches Kapital steht dem Unternehmen zur Verfügung. • Die Analyse der Passivseite erfolgt durch: A. Eigenkapitalquote B. Anspannungsgrad C. Verschuldungsgrad
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Eigenkapitalquote (I) Berechnung: Eigenkapital x 100 Eigenkapitalquote = ---------------------------------Bilanzsumme 970.000 x 100 Eigenkapitalquote = --------------------1.445.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 67,1%
A. Eigenkapitalquote (II) • Im Demobeispiel liegt die Eigenkapitalquote bei 67%.
• Für produzierende Unternehmen ist eine Eigenkapitalquote von > 40% anzustreben. • Auch in dieser Kennzahl ist das stehende Waldvermögen nicht berücksichtigt.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Eigenkapitalquote (III) • Hohes Eigenkapital gibt dem Unternehmen Sicherheit. Umsatzschwache Perioden können besser bewältigt werden
• Wird das Eigenkapital negativ, steht das Unternehmen möglicherweise vor dem Konkurs. • Bei Forstbetrieben hilft oft das Waldvermögen zum Weiterbestand des Unternehmens aus.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Anspannungsgrad (I) • Der Eigenkapitalquote wird dann der Anspannungsgrad gegenübergestellt.
• Beim Anspannungsgrad wird das Fremdkapital in Bezug zur Bilanzsumme gebracht. • Zum Fremdkapital von 475.000 € gehören: P – B Rückstellungen 80.000 € P – C Verbindlichkeiten 385.000 € P – D Passive Rechnungsabgrenzung 10.000 €
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Anspannungsgrad (II) Berechnung: Fremdkapital x 100 Anspannungsgrad = ---------------------------------Bilanzsumme
475.000 x 100 Anspannungsgrad = --------------------1.445.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 32,9%
B. Anspannungsgrad (III) • Den Anspannungsgrad nennt man auch den relativen Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital. • Ein hoher Anteil von Fremdkapital ist in der Regel auch sehr teuer, da Kredite Zinsen nach sich ziehen. • Ein hoher Anteil von Fremdkapital birgt mehr Risiko. Trotz fehlender Umsätze müssen Zinsen bedient werden Bedingt oft ein „nicht marktkonformes“ Verhalten
• Zugekaufte Leistungen (Holzernte, Forstpflanzen, Instandhaltungen, etc.) auf Rechnung haben eine Zahlungsfrist und müssen bezahlt werden.
• Konkurs: Wer ist Gläubiger?
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Aspekte des Fremdkapitals (I) • Beim Fremdkapital muss in die Zusammensetzung nach kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten unterschieden werden. Langfristiges Fremdkapital ist kurzfristig nicht gefährdend, da es nicht sofort zurückgezahlt werden muss und dem Unternehmen für die Finanzierung zur Verfügung steht – langfristige, geplante und sinnvolle Fremdfinanzierung Kurzfristiges Fremdkapital: aus Leistungen der Lieferanten, Lohnabgaben, Dienstnehmer, Steuern und Abgaben, etc.
• → Finanzierung.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Aspekte des Fremdkapitals (II) • Im Musterbeispiel wird unterstellt, dass von den 200.000 € an Verbindlichkeiten bei Banken – 150.000 € eine langfristige Kreditfinanzierung sind.
• Aus der Kalkulation ergibt sich, dass im Musterbeispiel rund 10% der Bilanzsumme langfristiges Fremdkapital sind. 150.000 / 1.445.000 = 10,4%
• Die Ermittlung des Anteiles von langfristigem Fremdkapital ist immer Teil der Bilanzanalyse Sehr wichtig in Richtung der Beurteilung der Finanzierung des Unternehmens.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Verschuldungsgrad (I)
• Schließlich wird im Verschuldungsgrad das Fremdkapital dem Eigenkapital gegenübergestellt.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Verschuldungsgrad (II) Berechnung: Fremdkapital Verschuldungsgrad = -------------------------Eigenkapital 475.000 Verschuldungsgrad = ----------------970.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 49%
C. Verschuldungsgrad (III) Die Beurteilung der Kapitalaufbringung • Ein Verschuldungsgrad von < 1 bedeutet, dass das Eigenkapital größer als das Fremdkapital ist. • Ist diese Zahl > 1 übersteigt das Fremdkapital das Eigenkapital.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Verschuldungsgrad (IV) • Der Verschuldungsgrad von „0,49“ im Musterbeispiel bedeutet, dass das Eigenkapital rund doppelt so hoch ist wie das Fremdkapital. • Würde der Verschuldungsgrad bei „2“ liegen, wäre das Fremdkapital doppelt so hoch wie das Eigenkapital.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Verschuldungsgrad (V) • Je höher der Verschuldungsgrad umso geringer ist die finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens. • Das Risiko des Unternehmens erhöht sich bei steigenden Verschuldungsgrad.
• Das Eigenkapital, die haftenden Mittel, können dann schnell zu gering sein.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Finanzierung (I) • Die Aktiv- und die Passivseite der Bilanz wird analysiert.
• Es wird das Ziel verfolgt, Zusammenhänge zwischen bestimmten Positionen der Aktiv- und Passivseite herzustellen.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Finanzierung (II) • Die Aktiv- und die Passivseite wird über die Deckungsrelationen analysiert.
• Die Deckungsrelationen erlauben Aussagen über die finanzielle Stabilität des Unternehmens.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Kennzahlen zur Finanzierung
• Die Deckungsrelationen sind stufenweise gegliedert: A. Anlagendeckung I B. Anlagendeckung II C. Anlagendeckung III
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlagendeckung I (I) Berechnung: Eigenkapital x 100 Anlagendeckung I = ---------------------------------Anlagevermögen 970.000 x 100 Anlagendeckung I = ----------------------940.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 103,2%
A. Anlagendeckung I (II) • Die goldenen Finanzregeln verlangen, dass das Anlagevermögen möglichst durch das Eigenkapital finanziert wird. • Ein hoher Anteil an Anlagevermögen fordert daher auch einen hohen Anteil an Eigenkapital.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlagendeckung I (III) • Im Musterbeispiel liegt dieser Deckungsgrad bei rund 103%.
• Der hohe Anteil des (betriebsnotwendigen) Anlagevermögen im Musterbetrieb ist gesichert durch das Eigenkapital finanziert. • Ist eventuell zu viel Eigenkapital gebunden? Günstige Gewinnentnahme bei Kalamitäten
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlagendeckung I (IV) • Liegt die Anlagendeckung I unter 100% ist die Finanzierung der Anlagen durch das Eigenkapital nicht gegeben. • Je niedriger die Anlagendeckung I ist, umso unsicherer ist die Finanzierung des Unternehmens.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
A. Anlagendeckung I (V) • Finanziert man das Anlagevermögen kurzfristig kann es passieren, das kurzfristige Kredite fällig sind, bevor ein Zahlungsfluss durch den Einsatz der Anlagen erwirtschaftet wird. • Ist die Anlagendeckung nicht gegeben müssen oft auch Anlagen, die eigentlich für die Leistungserstellung notwendig sind, zur Abdeckung der Verbindlichkeiten verkauft werden. • Vielfach werden dann auch Lieferantenverbindlichkeiten zur Finanzierung herangezogen; Offene Rechnungen werden spät bezahlt. • Im Forst kann der Wald aushelfen (Mehrnutzung)
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Anlagendeckung II (I) • Wenn die Finanzierung der Anlagen durch das Eigenkapital nicht zu 100% möglich ist, kann langfristiges Fremdkapital aushelfen. • In der Bilanzanalyse kann dies durch die Anlagendeckung II überprüft werden. • Langfristige Finanzierungen tragen zur gesicherten Anlagendeckung bei Ein Kontokorrentkredit hat zwar eine Laufzeit von einem Jahr, wird aber i.d.R. immer gegeben und ist daher langfristig
• Die Fristen der Kapitalverwendung (Investierung) müssen mit den Fristen der Kapitalbeschaffung (Finanzierung) abgestimmt sein. Wenn dies nicht der Fall ist werden Lieferantenverbindlichkeiten zur Finanzierung beansprucht. 60
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
B. Anlagendeckung II (II) Berechnung: (Eigenkapital + Langfristiges Fremdkapital) x 100
Anlagendeckung II = -------------------------------------------------Anlagevermögen
1.112.000 x 100 Anlagendeckung II = ---------------------940.000
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 119,1%
B. Anlagendeckung II (III) Eigenkapital u. lang. Fremdkapital 1.120.000 € • P – A I Eigenkapital 970.000 €
• P - 311b Verbindlichkeiten Banken lang 150.000 €
Anlagevermögen 940.000 € • A - Anlagevermögen 940.000 €
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
C. Anlagendeckung III • Die nächste Stufe der Überprüfung der Finanzierung ist die Anlagendeckung III.
• Dabei wird auch die Finanzierung des langfristigen Umlaufvermögens (Vorräte, Forderungen) berücksichtigt. • Können Vorräte (z.B.: liegender Holzvorrat) nicht umgesetzt werden, so sollten sie gesichert finanziert sein. • Zur Senkung des Risikos sollten auch 50% der offenen Forderungen gesichert finanziert werden. 63
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Liquidität (I) • Im letzten Schritt der Bilanzanalyse wird die Liquidität überprüft.
• Auch dabei wird die Aktiv- und Passivseite der Bilanz analysiert. • Wie schnell kann das Unternehmen den Verbindlichkeiten nachkommen? • Die benötigten finanziellen Mitteln müssen fristgerecht zur Verfügung stehen. • Dazu sind sowohl kurz- als auch langfristige Betrachtungen notwendig.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Liquidität (II) • Zahlungsunfähigkeit ist ein Konkursgrund. • Beim Forstbetrieb kann das Waldvermögen bei fehlender Liquidität aushelfen. • Der Eingriff in die Substanz, Abbau von Waldvermögen, muss aber beachtet werden. • Das Vermögen aus dem Wald wird dabei oft zu „schlechten Preisen“ verwertet.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Beurteilung der Liquidität (III) • Das Liquiditätsmanagement umfasst Die tägliche Steuerung des Zahlungsverkehrs – Geldeingang, Zahlungen, Fristen, Skonti
Forderungsmanagement – Mahnwesen, Bonitätsprüfungen
Versicherungsmanagement – Ausfallsversicherungen, Versicherung im engeren Sinn
Kreditmanagement – Kontokorrent, Kreditrahmen, langfristige Finanzierungen
Geldmanagement – Verzinsungen, Wertpapiere, Fälligkeiten
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Kennzahlen der Liquidität
• Die Liquidität wird in drei Stufen analysiert Liquidität 1.Grades
Liquidität 2.Grades Liquidität 3.Grades
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquidität 1. Grades (I) Berechnung: flüssige Mittel x 100 Liquidität 1.Grades = --------------------------------------------kurzfristige Verbindlichkeiten I 367.000 x 100
Liquidität 1.Grades = ----------------------207.500
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
= 176,9%
Liquidität 1. Grades (II) • Flüssige Mittel 367.000 € A – III - 270 Kassenbestände: 3.000 € A – III - 280 Guthaben bei Banken: 364.000 €
• Kurzfristige Verbindlichkeiten I 207.500 € P - 304 Sonstige Rückstellungen 10.000 € P - 311a Kurzfristige Verbindlichk. Banken 50.000 € P - 330 Verbindlichk. Lieferanten 75% von 150.000 € P - III Sonstige Verbindlichkeiten 35.000 €
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquidität 1. Grades (III) • Mit rund 177 Prozent ist im Musterbeispiel eine hohe Liquidität 1.Grades gegeben.
• Liquiditätsanalysen sollten laufend durchgeführt werden. • Frühwarnsystem einführen
• Einfluss von Kalamitäten beachten Hohe Liquidität im Zuge der Kalamität (Umsätze) Angespannte Liquidität in Folgeperioden (fehlende Umsätze, Folgemaßnahmen)
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquiditätsanalyse (I) • In Folge geht die Liquiditätsanalyse Schritt für Schritt tiefer
• Es wird geprüft wie auch Forderungen aus dem Umlaufvermögen zur Liquidität genutzt werden können • Auf der Gegenseite werden weitere notwendige Zahlungen gebucht
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquiditätsanalyse (II) • Die Liquiditätssicherheit nimmt von Stufe I bis zur Stufe III stetig ab.
• Forderungen sind risikobehafteter als Bankguthaben. • Vorräte müssen erst verkauft werden können.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquiditätsanalyse (III) • ACHTUNG: Die Analyse ist STICHTAG bezogen. • Die Situation am Bilanzstichtag (31.12.) kann ein paar Tage ganz anders sein. Verschiebung von Investitionen Forderungsausfälle
• Die Liquiditätsanalyse sollte in sich ständig drehendes Rad sein.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Liquiditätsanalyse (IV) • Die Realität des Forstbetriebes in Bezug auf die Liquidität ist oft das Nutzen der stehenden Reserve - → Waldvermögen • Es wird mehr geschlägert • NACHHALTIG ???? Leitbild, Betriebsziel, SBSC
• VERMÖGENSABBAU im Wald
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Working capital (I) • Abgerundet wird die Bilanzanalyse mit dem working capital.
• Das working capital ist eine wichtige Finanzierungskennzahl. • Das Working Capital ist die Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Working capital (II) Berechnung:
Working Capital = Umlaufvermögen minus kurzfristige Verbindlichkeiten
Working Capital = 500.000 € - 207.500 € = 292.500 €
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Working capital (III) • Ist das working capital positiv, übersteigt das Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten. • → Sicherheitspolster – Man kann mit dem Geld arbeiten
• Ein Teil des kurzfristigen Vermögens ist nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten notwendig.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Working capital (IV) • Wenn das working capital negativ ist, reicht das Umlaufvermögen nicht aus um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu erfüllen. • Ist das working capital negativ, wurde ein Teil des Anlagevermögens kurzfristig finanziert. • Bei negativem working capital besteht eine Liquiditätsgefahr. • Je höher das working capital umso solider ist die Finanzierung des Unternehmens.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (I) • Die aktuelle Bilanz wird mit den Zahlen aus dem Vorjahr verglichen → BEWEGUNG.
• Veränderungen der einzelnen Bilanzpositionen werden erkennbar. • An Stelle von AKTIVA und PASSIV werden MITTELVERWENDUNG der MITTELHERUNFT gegenüber gestellt.
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (II) • Darstellung des Finanzierungs- und Investitionsverhaltens des Unternehmens in einer Periode • Aus welchen Quellen sind Mittel zugeflossen und wie wurden sie verwendet. • Auf der einen Seite stehen die MITTELVERWENDUNG (Aktivvermehrungen und Passivminderungen) und auf der anderen Seite die MITTELHERKUNFT (Aktivminderungen und Passivvermehrungen).
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (III) • MITTELVERWENDUNG: Abnahme der Passiva durch: – Bilanzverlust des Jahres – Kapitalentnahmen – Minderung der Verbindlichkeiten (Schuldentilgung, Rückzahlung Kredit) – Gewinnausschüttungen
Zunahme der Aktiva – Erhöhung der Sachanlagen (Investitionen) – Erhöhung von Forderungen – Erhöhung von Vorräten – Erhöhung von Bank und Kassa
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (IV) • MITTELHERKUNFT: Zunahme der Passiva durch Innen- und Außenfinanzierung – – – – –
Bilanzgewinn des Jahres Kapitaleinlagen Erhöhung Rücklagen Erhöhung von Rückstellungen Aufnahme eines Kredites
Abnahme der Aktiva (Vermögensliquidation) – – – – –
82
Verkauf von Anlagen Abschreibungen von Anlagen Verminderung von Forderungen Verminderung von Vorräten Verminderungen von Bank und Kassa
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (V) • Es wird die Mittelverwendung der Mittelherkunft gegenüber gestellt. Sachanlagen VJ: 783.000 €
Sachanlagen J: 803.000
Veränderung: + 20.000 € → Mittelherkunft: - 55.000 € ist die Afa (vermindert das Anlagevermögen) Mittelverwendung: + 75.000 € Neuinvestitionen in Sachanlagen (erhöhen das Anlagevermögen)
83
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Bewegungsbilanz (VI) BEWEGUNGSBILANZ AKTIVA
31.12.2013
MittelHerkunft
Aktivzunahme
Aktivabnahme
1.483.000
1.445.000
38.000
955.000
940.000
15.000
97.000
87.000
10.000
783.000
803.000
75.000
50.000
25.000
523.000
500.000
23.000
22.000
12.000
10.000
II. Forderungen
102.000
121.000
III. Kassa, Guthaben Bank
399.000
367.000
5.000
5.000
A. Anlagevermögen
I. Immat. Vermögensgeg. II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Vorräte
C. Aktive Rechungsabgrenzung
84
31.12.2012
MittelVerwendung
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
20.000
19.000 32.000
Bewegungsbilanz (VII) BEWEGUNGSBILANZ
31.12.2012
PASSIVA
31.12.2013
MittelVerwendung
MittelHerkunft
Passivabnahme
Passivzunahme
1.483.000
1.445.000
A. Eigenkapital
941.000
970.000
I. Eigenkapital
753.000
732.000
II. Unversteuerte Rücklagen
138.000
188.000
50.000
50.000
B. Rückstellungen
90.000
80.000
10.000
I. Rückstellungen
90.000
80.000
10.000
C. Verbindlichkeiten
442.000
385.000
57.000
I. Verbindlichkeiten Bank
221.000
200.000
21.000
II. Verbindlichk. Lieferanten
187.000
150.000
37.000
III. Sonst. Verbindlichkeiten
34.000
35.000
10.000
10.000
III. Investitionszuschüsse
D. Passive Rechungsabgrenzung 85
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
38.000 29.000 21.000 50.000
1.000
Bewegungsbilanz (VIII) BEWEGUNGSBILANZ Mittelverwendung
(Veränderung Bilanz 2012 - 2013) 128.000
Mittelherkunft
128.000
Aktivzunahme
39.000 Aktivabnahme
77.000
Sachanlagen
20.000 Immat. Vermögensgegenstände
10.000
Forderungen
19.000 Finanzanlagen
25.000
Vorräte
10.000
Kassa, Guthaben Bank
32.000
Passivabnahme
89.000 Passivzunahme
51.000
Eigenkapital (ohne unversteuerte
21.000 Unversteuerte Rücklagen (im Eigen-
50.000
Rücklage u. Investitionszuschüsse)
kapital)
Rückstellungen
10.000 Sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten Bank
21.000
Verbindlichkeiten Lieferanten
37.000
86
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
1.000
Kennzahlen erklären doch nicht alles… Aussagekraft und Prüfung ob das Betriebsziel erreicht wurde mit Hilfe der Bilanz • Die angestrebte Erhaltung des Vermögens und die solide Sicherheit des Betriebes kann herausgelesen werden • Nicht nachvollziehbar ist aber wie viel aus der Substanz kam Man sieht nicht ob man nachhaltig war Was hat sich im Wald getan?
• Nicht nachvollziehbar sind Erfolgskennzahlen Woraus resultiert der Gewinn (Forst, Landwirtschaft, Immobilien, etc.)? 87
Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Kennzahlen erklären doch nicht alles… Aussagekraft und Prüfung ob das Betriebsziel erreicht wurde • Problematisch ist: Bilanzstichtag: Morgen kann vieles anders sein Buchwerte des Vermögens: tatsächliche Werte können anders sein Fehlen des Waldvermögens
• Nicht nachvollziehbar ist der angestrebte Ausgleich zwischen Ökonomie – Sozialer Sicherheit – Ökologie
• Weitere Kernkennzahlen sind notwendig
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Teil 5 - Bilanz und Finanzkennzahlen
Modul 3 Betriebsorganisation Bilanz- und Finanzkennzahlen Staatsprüfung 2015 DI Gerald Rothleitner, DI Hubertus Kimmel Assistenz: Kerstin Längauer & Thomas Weber
NATUR NÜTZEN. NATUR SCHÜTZEN. 89