Modern, zukunftssicher, integriert

Modern, zukunftssicher, integriert Pensionskasse vom DRK: Administration einer Pensionskasse Executive Summary Herausforderungen des 21. Jahrhundert...
Author: Adolf Meinhardt
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Modern, zukunftssicher, integriert Pensionskasse vom DRK: Administration einer Pensionskasse

Executive Summary Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Die Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist seit mehr als 90 Jahren ein starker Partner zur Absicherung der Mitglieder und Mitarbeiter der DRK-Schwesternschaften. Um diese Aufgabe auch mittel- und langfristig mit der bewährten Verlässlichkeit erfüllen zu können, musste den gestiegenen Anforderungen an das Risikomanagement und den Entwicklungen auf den Kapitalmärkten seit Aus­ bruch der Finanzkrise Rechnung getragen werden. Dies tat die Pensionskasse vom DRK mit einer Umwidmung vom Lebensversicherer Schwestern-­ Versicherungsverein vom Roten Kreuz in Deutschland zur regulierten Pensionskasse und der Neugestaltung ihrer Tariflandschaft. In diesem Zusammenhang ergab sich die Notwendigkeit der grundlegenden Modernisierung der Verwaltungs-, Bewertungs- und Berichtsprozesse. Durch Standardisierung und Automatisierung sollte größtmögliche Sicherheit und Effizienz bei gleich­ zeitiger Flexibilität geschaffen werden.

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Sichere und schlanke Prozesse durch eine integrierte Lösung Die Pensionskasse vom DRK hat mit Hilfe von Towers Watson ein modernes integriertes Administrationsund Bewertungssystem für den Bestand der Versicherungsverträge eingeführt. Auf dieser Plattform werden alle im Rahmen der Verwaltung und Bewertung der Versicherungsverträge durchzuführenden Prozesse abgewickelt und zusätzlich die für das Berichtswesen an die Finanzaufsicht nötigen Informationen mit hohem Automatisierungsgrad generiert. Neben der gewonnenen Datensicherheit erhält die Pensi­onskasse vom DRK auf diese Weise zusätzliche Handlungsspielräume für die mittelfristige strategische Ausrichtung.

In der Fürsorge verwurzelt Die Pensionskasse vom DRK ist seit dem 1. Januar 2012 eine von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassene regulierte Pensionskasse. Ihre Träger sind die Schwesternschaften vom DRK, die ihren Mitgliedern und Mit­arbeitern auf diesem Wege eine ergänzende Altersversorgung sowie eine Absicherung des Risikos einer Erwerbsminderung bieten. Diese Fürsorge hat eine bereits mehr als 90 Jahre währende Tradition: die Anfänge der Pensionskasse gehen in die Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg zurück. Mit der Neuordnung der Sozialgesetzgebung entschieden sich die DRK-Schwesternschaften im Jahr 1919, eine eigene Versicherungskasse zu gründen. Als Gründungstag der Pensionskasse gilt der 1. Oktober 1921. Damals hieß sie noch „Schwestern-Versicherungsverein vom Roten Kreuz in Deutschland (SVV)“. Zwischen 1995 und 2011 öffnete sich die heutige Pensionskasse für weitere Bereiche des DRK und positionierte sich als Anbieter von Lebensversicherungen in der Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit (VVaG) am Markt. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Tariflandschaft der Rückdeckungsversicherungen und weiterer Lebensversicherungen durch verschiedene Tarifgenerationen sehr vielfältig weiter. Die Rahmenbedingungen änderten sich im Laufe der Zeit und auch die regulatorischen Anforderungen stiegen permanent, so dass sich der Lebensversicherer SVV auf Dauer nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand diesen Herausforderungen hätte stellen können. Ein Beispiel für den Anpassungsbedarf sind die unter dem Stichwort „Solvency II“ verschärften Eigenkapital- und Risikomanagementanforderungen für Lebensversicherer, ebenso eine durch das Niedrigzinsumfeld geprägte schwierige Marktkonstellation für klassische Rentenversicherungstarife. Vor diesem Hintergrund fiel die grundlegende strategische Entscheidung, sich noch deutlicher zu den eigenen Wurzeln der Fürsorge zu bekennen und sich klar als eine Einrichtung der betrieblichen Altersversorgung für einen geschlossenen Personenkreis zu positionieren. Eine Umwidmung des Lebensversicherers SVV zur regulierten Pensionskasse vom DRK wurde auf den Weg gebracht und zum 1. Januar 2012 vollzogen. Die Pensionskasse hat eine große Spannweite von Tarifen. Mehrere Generationen aufgeschobener Rentenversicherungen aus der früheren Pensionskassenzeit, aufgeschobene Rentenversicherungen mit mehreren Tarifgenerationen aus der Zeit als

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Lebensversicherer, in der auch Tarife für eine Entgeltumwandlung angeboten wurden, und nun zwei Pensionskassentarife (eine Kapital- und eine Rentenversicherung). Eine Besonderheit sind die Tarife, die während der deregulierten Zeit als Lebensversicherer eingeführt wurden, diese müssen weiterhin dereguliert bleiben. Die Pensionskasse vom DRK ist damit eine regulierte Pensionskasse mit einigen deregulierten Tarifen, für die z. B. auch eine Zinszusatzreserve gestellt werden muss. Für die Tarifgestaltung werden verschiedenste Tafelwerke verwendet, von Versicherertafeln von 1990 bis hin zu DAV 2008 T. Die Invalidisierungswahrscheinlichkeiten werden zusätzlich mit unternehmenseigenen Zuschlägen verstärkt. Die Überschussbeteiligung erfolgt je nach Tarif durch eine befristete zusätzliche Rentenzahlung, als direkte Erhöhung der Anrechte oder der Schluss­ überschussanteile, oder als Einmalbeitrag in den aktuellsten Tarif.

Daten der Pensionskasse vom DRK (Geschäftsjahr 2013) Versicherte: 25.815 davon 2.336 Ruhegeldempfänger Beiträge: 22,2 Millionen Euro Ausgezahlte Ruhegelder: 7,35 Millionen Euro Deckungsrückstellung: 515,2 Millionen Euro Kapitalanlage: 550,8 Millionen Euro

Tariflandschaft der Pensionskasse vom DRK •• PK-Tarife aus der Zeit vor 1995. •• Lebensversicherungstarife in verschiedenen Tarifgenerationen, die weiterhin dereguliert bleiben. •• Verschiedenste Tafelwerke von Versicherertafeln 1990 bis DAV 2008 T für die Sterblichkeit. •• Spezifische Zuschläge zur Verstärkung der Invalidisierung. •• Zwei neue Pensionskassentarife für Neubeiträge ab 1.1.2012. •• Eine Besonderheit ist, dass für die Anwartschaftsphase ein Kapitaltarif und für die ­Leistungsphase ein Rententarif Anwendung findet. In der „alten SVV-Welt“ gab es ledig­ lich aufgeschobene Rententarife.

Der Umwidmungsprozess Die Umwidmung vom Lebensversicherer in eine regulierte Pensionskasse erforderte verschiedene Vorbereitungen. Neben den Abstimmungen mit der Aufsichtsbehörde musste eine Satzung formuliert werden. Ferner waren die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) und der Technische Geschäftsplan zu erstellen. Zugleich mussten die neuen Produkte und die damit verbundenen Tarife definiert werden. Und schließlich galt es, den Bestand der Lebensversicherung so nahtlos wie möglich in die Pensionskasse zu übertragen. Begleitet wurde dieser Prozess durch eine intensive Kommunikation mit den DRK-Schwesternschaften und den Versicherten. Im Rahmen des Umwidmungsprojekts erkannten die Verantwortlichen auch, dass für einen erfolgreichen „Neubeginn“ als Pensionskasse vom DRK eine kritische Revision und grundlegende Erneuerung der Prozesse unabdingbar waren. Für eine gleichzeitig stabile und flexible Abbildung dieser Abläufe wurde ein Datenverarbeitungs-System benötigt, das eine größtmögliche Unterstützung und Automatisierung dieser Prozesse erlaubt und gleichzeitig flexibel auf sich zukünftig ändernde Anforderungen erweiterbar ist.

Die bis dato genutzte und auf MS-DOS basierende technische Plattform zur Administration der Versicherungsverträge der Pensionskasse war diesen Anforderungen ganz klar nicht mehr gewachsen und erlaubte auch keine entsprechenden Erweiterungen mehr.

Towers Watson unterstützt dreijähriges Modernisierungs-Projekt Dem Vorstand der Pensionskasse war schnell klar, dass ein solch umfassendes Projekt externer Hilfe bedarf; schließlich mussten sämtliche technischen und administrativen Veränderungen im laufenden Betrieb der Pensionskasse umgesetzt werden. Im Rahmen des Auswahlprozesses wurde mit Towers Watson ein Projektpartner gefunden, der nicht nur über umfassende Erfahrung in der Administration und ganzheitlichen Betreuung von Altersversorgungszusagen verfügt, sondern zusätzlich auch ein langjährig erprobtes und stabiles System zur Verfügung stellen konnte, dessen Architektur im Rahmen des gemeinsamen Projektes nur noch an die Besonderheiten und individuellen Anforderungen der Pensionskasse vom DRK anzupassen war.

Fallstudie Pensionskasse vom DRK 3

Die Anforderungen Die Administration der neuen Tarife in der seit dem 1.1.2012 regulierten Welt der Pensionskasse vom DRK musste ab dem ersten Tag in dem neuen DV-System erfolgen, da das bisher verwendete System diese Tarife nicht unterstützte. Gleichzeitig sollte das neue System Schritt für Schritt die gesamte komplexe Tariflandschaft sowie die historischen Datenbestände der Pensionskasse aufnehmen, so dass nach der erfolgreichen Migration die komplette Administration sowie die mit den Beständen verbundenen Jahresabschlussarbeiten vollständig auf einer Plattform abgebildet werden konnten. Die Einrichtung sowie die laufende Bereitstellung und Wartung des Systems sollten komplett durch Towers Watson übernommen werden, da bei der Pensionskasse vom DRK weder Ressourcen für diese Aufgaben vorhanden waren noch wirtschaft­ lich sinnvoll aufgebaut werden konnten.

Um aktuelle Daten für den Jahresabschluss, wie etwa die Berechnung der Deckungsrückstellung, zu erhalten, muss unmittelbar auf den jeweils aktuellen Datenbestand aus der Administration zurückgegriffen werden. Was liegt da näher, als diese Tätigkeiten innerhalb eines einzigen Systems abzubilden? So werden die notwendigen Schnittstellen zwischen Administration und Jahresabschlusstätigkeiten auf ein Minimum reduziert. Schließlich sollten administrative Aufgaben bei Bedarf auch kurzfristig von der Pensionskasse vom DRK auf Towers Watson auslagerbar sein, um eine Fall-back-Lösung im Falle von Kapazitätsengpässen zu haben. Bei einem gemeinsamen Zugriff auf das von Towers Watson gehostete System sind ebenfalls alle Voraussetzungen zur Erfüllung auch dieser Anforderung gegeben.

Die Einführung der neuen Plattform sollte auch dazu genutzt werden, die bisherigen Inventur- und Prozessabläufe grundlegend zu optimieren und unter Effizienz- und Risikoaspekten zukunftsfest auszurichten. Dazu gehören weitgehend automatisierte Abläufe und die revisionssichere Dokumentation aller durchgeführten Tätigkeiten.

Die Anforderungen der Pensionskasse vom DRK Administration

Laufende Anwendung

•• Monatliche Beitragsmeldungen •• Geschäftsvorfälle inkl. automatisierter Erstellung von Leistungsbescheiden für Versicherte und Träger •• Kontoauszüge •• Rentenauszahlungen •• Rentenanpassungen •• Versorgungsausgleich

Jahresabschluss •• Deckungsrückstellung •• Überschusszuteilung •• Gewinnzerlegung •• Zinszusatzreserve •• BaFin-Nachweisungen •• Statistiken und Risikoanalysen •• Buchungsbelege für die Finanzbuchhaltung

Schlanke Prozesse mit hohem Automatisierungsgrad Flexible Zuordnung von Aufgaben zwischen der Pensionskasse und Towers Watson Migration

System

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•• Abbildung aller relevanten historischen Tarife im neuen System •• Migration von mehr als 6.000.000 Datenzeilen •• Programmierung, Hosting und Wartung des Systems durch Towers Watson •• Datensicherheit und Revisionssicherheit der Prozesse •• Anpassungsmöglichkeit an alle spezifischen Anforderungen der Pensionskasse vom DRK

Projektdurchführung Die erfolgreiche Umsetzung eines komplexen Projektes dieser Größenordnung erfordert neben dem Engagement und der fachlichen Expertise der Projektmitarbeiter ein gut strukturiertes und stringentes Projektmanagement. Eine laufende enge und vertrauensvolle Abstimmung aller Beteiligten ist von großer Bedeutung, um die spezifischen Kundenanforderungen genau zu verstehen und dann optimal umzusetzen. Veränderte Abläufe, die sich aus der Optimierung von Prozessen ergeben, müssen wiederum verständlich kommuniziert werden, so dass der Weg in die neue Welt für alle Beteiligten nachvollziehbar wird.

Das gemeinsam arbeitende Team der Pensionskasse vom DRK und von Towers Watson setzte einen dreijährigen Projektzeitrahmen, 2011 bis 2013, an, um die administrativen Abläufe und die jährlichen Bewertungs- und Reportingprozesse der Pensionskasse von Grund auf zu erneuern und zukunftsfest aufzustellen.

„Schon „ kurze Zeit nach Beginn des Projektes waren wir ein Team. Es gab keinen Unterschied zwischen unseren Experten und denen von Towers Watson. Wir haben von Anfang an an einem Strang gezogen.“ Sabine Peters, Sprecherin des Vorstands der Pensionskasse vom DRK

2013

2012

2011

Phasen der Umsetzung

Konzeption

Implemen­­­tierung & Migration

Tests & Abnahme

Laufender Betrieb

Konzeption

•• Grobkonzept und Feinkonzeption für Implementierung und Migration •• Erstellung von Pflichtenheften

Implemen­tierung & Migration

•• Umsetzung der Anforderungen in vorhandener Systemarchitektur •• Mehrstufige Migration für Testzwecke

Tests & Abnahme

•• Klar definierte Testvorgaben •• Abbildung im Echtbetrieb •• Fließender Cut-over jeweils nach Abnahme

Laufender Betrieb

•• Laufende Inventuren und Geschäftsvorfälle •• Kontoauszüge, Rentenauszahlungen, Buchungsbelege •• Jahresabschluss und Berichtswesen

Laufende enge Abstimmung, Vor-Ort-Unterstützung und Schulungen

Eine wesentliche Basis für den Projekterfolg waren eine klare Vision, das große Engagement aller Projektbeteiligten für das gemeinsame Ziel und die enge, von intensivem Vertrauen geprägte Z ­ usammenarbeit, die noch heute anhält.

Fallstudie Pensionskasse vom DRK 5

Das Projekt begann mit einer strukturierten Konzeptionsphase, während der zunächst die Gegebenheiten der Pensionskasse vom DRK im Detail aufgenommen wurden. Einer Analyse der inhaltlichen Anforderungen sowie der laufenden Prozesse schloss sich die Übersetzung in Pflichtenhefte für die Umsetzung in die neue Systemwelt an. Hierbei erfolgten auch Anpassungen an die neuen Prozessabläufe. So wurden z. B. neue elektronische Schnittstellen für die Beitragsmeldungen der Träger definiert, was an einigen Stellen eine große Umstellung der bisher gewohnten Arbeitsabläufe bedeutete. Nach Abnahme der Pflichtenhefte begann eine intensive Phase der Implementierung. Die vorhandene und langjährig bewährte Systemarchitektur des DV-Systems von Towers Watson, das Administrations-, Bewertungs- und Reportingfähigkeiten in sich vereint, musste auf die individuellen Anforderungen der Pensionskasse vom DRK angepasst und entsprechend erweitert werden.

Die gesamte Tariflandschaft der Pensionskasse vom DRK – der neue Pensionskassentarif, regulierte sowie deregulierte Tarife, verschiedene Tarifgenerationen und diverse Tafelwerke – mussten für Bewertung und Administration implementiert werden. Sämtliche relevanten historischen Daten wurden im neuen System zur Ansicht hinterlegt und der aktuelle Datenbestand für die Verarbeitung im neuen DV-System transformiert. Der Übergang in den laufenden Betrieb des neuen DV-Systems erfolgte schrittweise nach umfangreichen Tests, der Abnahme der jeweils implementierten Komponenten und entsprechenden Schulungen der Mitarbeiter der Pensionskasse. So konnten sich diese nach und nach mit den neuen Abläufen und der Arbeit mit dem neuen System vertraut machen.

„Für „ uns stehen unsere Kunden und deren Bedürfnisse absolut im Mittelpunkt. Wir bringen unsere gesammelte inhaltliche, technische und prozessuale Expertise mit großer Freude und Leidenschaft in unsere Projekte ein, um gemeinsam mit unseren Kunden passgenaue und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Dies ist uns zusammen mit der Pensionskasse vom DRK in besonderer Weise gelungen.“ Dr. Heinke Conrads, Director Actuarial Consulting Towers Watson

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Das Ergebnis Die Pensionskasse vom DRK verfügt heute über eine Plattform, die auf Basis einer bewährten und vielfach erprobten Systemarchitektur sämtliche Besonderheiten der Pensionskasse vom DRK – wie Tarife, Tafelwerke, historische Bestandsdaten – abbildet und in einem intergrierten Ansatz stabile Prozesse für die

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Jahresabschluss und Berichtswesen

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Durchführung der laufenden Administration und die Erstellung des Jahresabschlusses – von der Versicherungsmathematik bis hin zum BaFin-Berichtswesen – zur Verfügung stellt. Externe Schnittstellen werden minimiert, so dass die Prozesse schlank und effizient durchgeführt werden können.

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Das System Die Programmierung und Weiterentwicklung des Systems erfolgt durch die Spezialisten von Towers Watson in enger Abstimmung mit der Pensionskasse vom DRK. Towers Watson hostet das System und führt neben der zentralen Wartung und Aktualisierung des Systemkerns auch tägliche Back-ups durch. Damit wird die Datensicherheit den Anforderungen an ein modernes Risikomanagement voll gerecht.

Über eine sichere Internetverbindung können die Mitarbeiter der Pensionskasse vom DRK jederzeit auf das System zugreifen, die Daten einsehen und die administrativen Arbeiten durchführen. Diese Abläufe sind revisionssicher hinterlegt, so dass Änderungen dokumentiert und jederzeit nachvollziehbar sind.

IT-Architektur des Remote-Zugriffs

Internet

Anwender: Pensionskasse vom DRK

TWISP Portal für Datenaustausch

Remote Zugriff auf SaaS-System

Web-Server

Web Interface Secure Gateway

LAN (Intranet)

Firewall Anwendungs-Server

DB- & FileServer Portal

Upload / Download

Terminal-Server

File-Server

AnwendungsServer

Towers Watson

DMZ

Firewall

DB-Server

Fallstudie Pensionskasse vom DRK 7

Migration des aktuellen Datenbestandes und der Historie

Nach Korrektur der im Prüfprozess gefundenen Fehler folgt die Verarbeitung der neu gemeldeten Beiträge. Diese beinhaltet neben der Speicherung in der dafür vorgesehenen Tabelle auch die Ermittlung der aus den Beiträgen resultierenden Anwartschaften sowie das Erstellen von zu den jeweiligen Zahlungseingängen passenden Buchungsbelegen.

Für die Datenmigration wurden zunächst alle zu übertragenden Datenfelder definiert. Die historischen Daten seit dem Geschäftsjahr 1992 wurden in unveränderter Form im neuen System zur Ansicht gespeichert.

Im nächsten Schritt werden die neu gemeldeten Geschäftsvorfälle (z. B. Leistungsfälle Alter und Invalidität, Austritte, Todesfälle, Versorgungsausgleich) mittels vordefinierter Abfragen automatisch erzeugt und einzeln oder im Batch-Verfahren verarbeitet. Dies beinhaltet neben der Ermittlung des neuen Standes der Daten auch die automatisierte Erzeugung eines Bescheides für die Versicherten.

Der aktuelle Datenbestand und die wichtigsten historischen Daten (Beitragszahlungen, Anwartschaftshöhen, Vertragszustände) wurden in einer gemäß Feinkonzept transformierten, im neuen System verwendbaren Form hinterlegt. Dabei sind alle pro Tarif und Zeitscheibe nur einmal benötigten Daten in der Bestandstabelle für die laufende Administration gespeichert. Daten, die pro Tarif und Zeitscheibe unter Umständen mehrfach benötigt werden (z. B. Beiträge, Anwartschaften, Rentenhöhen), werden in Zusatztabellen verwaltet.

Nach der Prüfung auf Richtigkeit werden die Ergebnisse der Geschäftsvorfälle in den Bestand und die Zusatztabellen übernommen und damit im System dauerhaft dokumentiert.

Laufende Administration Die administrativen Abläufe sind in monatlichen Inventurzyklen abgebildet, die einmal jährlich um zwei zusätzliche Module erweitert werden.

Nach der Bearbeitung der Geschäftsvorfälle erfolgt die Ermittlung der monatlichen Auszahlungen an die Versorgungsempfänger im sogenannten Rentenlauf. Wie bei der Verarbeitung der Beitragseingänge werden auch hier Buchungsbelege erzeugt.

Pro Träger sind monatlich ein bis zwei Datenmeldungen zu verarbeiten. Als erster Schritt der Inventur werden die Bestandsdaten aktualisiert. Dies kann für beliebige Teilbestände durchgeführt werden. Beim Einspielen der neuen Daten wird ein zweistufiger automatisierter Prozess durchlaufen, in dem die Inventurdaten zunächst in sich auf Konsistenz geprüft und dann mit dem vorhandenen Bestand abgeglichen werden. Dies erfolgt durch das Ausführen vordefinierter im System hinterlegter Prüfungsabfragen.

Anschreiben

Einmal jährlich werden zusätzlich Kontoauszüge für die Versicherten erzeugt und die Anpassung der Rentenhöhen für die laufenden Rentenzahlungen durchgeführt.

Kontoauszüge

Leistungsbescheide

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Der Jahresabschluss und das BaFinBerichtswesen Für den Jahresabschluss wird der aktuelle Datenstand für die laufende Administration als Bewertungsbestand in einer separaten Tabelle abgespeichert. Dies geschieht automatisiert und ohne externe Schnittstelle innerhalb des Systems und ermöglicht gleichzeitig die nahtlose Fortführung des administrativen Zyklus. Es werden dabei nicht nur Datensätze für die aktuell vorhandenen Anwartschaften angelegt, sondern auch zusätzliche Datensätze für Personen mit Statuswechsel, die für die Gewinnzerlegung benötigt werden. Auf dem Bewertungsbestand werden die ProgrammModule zur Bewertung ausgeführt. Anhand der im jeweiligen Datensatz eines Anrechtes hinterlegten Tarifgeneration werden die für die Berechnung der Deckungsrückstellung notwendigen Tafelwerke eingebunden und die versicherungsmathematischen Bewertungsparameter ausgelesen. Die Ergebnisse der Bewertung werden anschließend in die Datensätze der einzelnen Anrechte zurückgeschrieben. Es werden alle für den Jahresabschluss auf der Passivseite benötigten Informationen generiert, unter anderem die Deckungsrückstellung, die Zinszusatzreserve in den deregulierten Tarifen, gegebenenfalls notwendige Auffüllbeträge durch die Umstellung der DAV 2004-Tafeln, Verwaltungskosten und Risikobarwerte.

Alle für den Jahresabschluss, die Gewinnzerlegung, BaFin-Nachweisungen oder Statistiken benötigten Informationen werden innerhalb des Systems aus den Bewertungsergebnissen und dem Bestand ­automatisiert erzeugt. Die im Laufe des Geschäftsjahres erzeugten Buchungsbelege für die Finanzbuchhaltung werden automatisch auf Konsistenz geprüft und finalisiert. Der Jahresabschlusszyklus kann in vereinfachter Form (z. B. ohne Gewinnzerlegung) auch unterjährig durchgeführt werden, falls dies für Prognosezwecke, Simulationen der Überschusszuweisung, Zwischenabschlüsse oder Meldungen an die BaFin erforderlich ist.

Flexible Zuordnung von Aufgaben zwischen der Pensionskasse und Towers Watson Die Pensionskasse vom DRK führt die Administration mit dem System selbst durch, bei den Jahres­ abschlussarbeiten wird sie von Towers Watson unterstützt. Es besteht für die Pensionskasse jederzeit die Möglichkeit, bei Bedarf weitere Aufgaben an Towers Watson zu delegieren, was für die Pensionskasse eine zusätzliche Risikominimierung bedeutet.

„Da „ alle Prozesse geordnet sind und Datenströme stets aktuell abgerufen werden können, ohne den Tagesbetrieb zu stören, kann ich meine Arbeit als Aktuarin schneller und zuverlässiger erledigen als früher. Die laufenden administrativen Tätigkeiten werden dabei hocheffizient von zwei Mitarbeitern der Pensionskasse durchgeführt.“ Vera Schopohl, Verantwortliche Aktuarin der Pensionskasse vom DRK

Fallstudie Pensionskasse vom DRK 9

Fazit und Ausblick Kompetenz und Sicherheit

Perspektive durch Flexibilität

Die Verantwortlichen der Pensionskasse vom DRK können sich sicher sein, dass die Administration des Versicherungsbestands zukunftsfest aufgestellt ist. Von der Bestandsverwaltung über die Bewertung bis hin zu Pflichtreportings für die Aufsichtsbehörde folgen alle Prozesse einem transparenten, für alle Beteiligten nachvollziehbaren und revisionssicheren Ablauf. Towers Watson hat als starker Partner gemeinsam mit der Pensionskasse vom DRK deren Know-how im Verwaltungssystem abgebildet, Prozesse optimiert und die IT-Plattform so eingerichtet, dass jeder systemseitig durchgeführte Prozess bei Bedarf auch durch Mitarbeiter von Towers Watson ausgeführt werden kann.

Auf der Basis des jeweils aktuellen Zahlenbestandes lassen sich Szenarien durchrechnen, die Einführung neuer Produkte simulieren und in ihren Folgewirkungen abschätzen.

Den Anforderungen eines modernen Risikomanagements an Datensicherheit und Betriebsabläufe trägt das neue System somit jetzt und in Zukunft Rechnung.

Ein Modell für die Zukunft

Änderungen in den Gesetzen und Verordnungen, die Reporting und Administration regeln, können einfach und schnell in das System integriert werden.

Änderungen in der Bestandsstruktur sind mit geringem Aufwand abbildbar. Problemlos können damit zu jeder Zeit weitere Gliederungen des DRK in die Pensionskasse aufgenommen werden. Damit verfügt die Leitung der Kasse nun über die Möglichkeit, die strategische Weiterentwicklung der Pensionskasse vom DRK auf der Grundlage einer zuverlässigen Zahlenbasis flexibel und effizient vorantreiben zu können. Die von der Pensionskasse vom DRK eingeführte Plattform ist als Modellsystem geeignet, Pensionskassen dabei zu helfen, die heutigen und zukünftigen Anforderungen an Prozessabläufe, Risikomanagement und Berichtswesen zuverlässig und schlank umzusetzen.

„Ich „ bin sehr froh über das Ergebnis unseres Projektes im Rahmen der Neuaufstellung der Pensionskasse vom DRK. Gemeinsam hat das Projektteam die gesamte Komplexität erfasst und bewältigt, hat über Lösungen miteinander diskutiert und ist dabei zu den jeweils besten Ergebnissen gekommen. Die Pensionskasse bescheinigt uns, echten Added Value geschaffen zu haben. Auch bei der strategischen Weiterentwicklung der Kasse bleiben wir im Boot. Das ist für uns ein enormer Ansporn, auch weiterhin das Beste zu geben.“ Dr. Reiner Schwinger, Managing Director Deutschland, Towers Watson

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Die Autoren Sabine Peters, Sprecherin des Vorstands der Pensionskasse vom DRK Sabine Peters ist seit 2010 Sprecherin des Vorstands der Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen in verschiedenen leitenden Positionen in verschiedenen Unternehmen der Lebensversicherungsbranche mit Schwerpunkten in Versicherungstechnik, Produktentwicklung und -management sowie Vertrieb. In diesem Zusammenhang begleitete sie diverse Neugründungsprojekte und vielfältige Veränderungsprozesse. Frau Peters hat Mathematik an der Universität Göttingen studiert.

Vera Schopohl, Verantwortliche Aktuarin der Pensionskasse vom DRK Vera Schopohl ist seit 1994 bei der Pensionskasse vom Deutschen Roten Kreuz tätig und seit 2009 Mitglied des Vorstands. Sie ist Aktuarin DAV und Mitglied im IVS. Frau Schopohl hat Mathematik an der Universität Münster studiert.

Dr. Reiner Schwinger, Managing Director Deutschland Towers Watson Dr. Reiner Schwinger trägt seit 2011 als Managing Director Deutschland die Verantwortung für alle Geschäftsbereiche von Towers Watson in Deutschland und ist sowohl Mitglied des europäischen als auch des globalen Leadership-Teams von Towers Watson. Vor seiner Ernennung zum Managing Director Deutschland leitete Dr. Schwinger die Geschäftsbereiche betriebliche Altersversorgung / Benefits von Towers Watson.

Dr. Heinke Conrads, Director Actuarial Consulting Towers Watson Dr. Heinke Conrads verantwortet bei Towers Watson Deutschland den Bereich Actuarial Consulting. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Konzeption und Optimierung von Prozessen zur Integration administrativer und ­aktuarieller Dienstleistungen. Frau Dr. Conrads hat Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in Freiburg und Bochum studiert und in Mathematik promoviert. Sie ist Aktuarin DAV und IVS sowie Mitglied der Leitung der Fachvereinigung Mathematische Sachverständige der aba.

Fallstudie Pensionskasse vom DRK 11

Über Towers Watson Towers Watson ist eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit und unterstützt seine Kunden, ihren Unternehmenserfolg durch ein effektives HR-, Finanz- und Risikomanagement zu steigern. Weltweit sind wir mit rund 14.000 Mitarbeitern vertreten, in Deutschland mit ca. 800 Mitarbeitern an den Standorten Frankfurt, Köln, München, Reutlingen und Wiesbaden. Wir entwickeln Lösungen für die betriebliche Altersversorgung und Nebenleistungen, für das Personal- und Vergütungsmanagement sowie das Risiko- und Finanzmanagement, einschließlich der Beratung von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen.

Towers Watson Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505- 50 Telefax: +49 69 1505- 5544 E-Mail: [email protected]

Die Beiträge dieser Publikation sind als allgemeine Hinweise zu verstehen. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die angegebenen Quellen oder die Unterstützung unserer zuständigen Büros zurück. Copyright © 2014 Towers Watson. All rights reserved. TW-EU-D-0246 Juni 2014

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