Markus-Blatt Markus-Gemeinde Konstanz

Markus-Blatt Markus-Gemeinde Konstanz Gemeindebrief 106 (Kurzausgabe) 2011 November - Dezember "Die Liebe hört nimmer auf," (1. Kor. 13,8) Liebe G...
Author: Kristin Feld
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Markus-Blatt Markus-Gemeinde Konstanz Gemeindebrief 106 (Kurzausgabe) 2011

November - Dezember

"Die Liebe hört nimmer auf," (1. Kor. 13,8)

Liebe Gemeinde, bald ist wieder Weihnachten. Die Zeit, in der wir die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus feiern. Gott kam zu uns und wurde Mensch. Darin zeigte er uns seine einzigartige ewige Liebe, die Leid und Tod überwindet und uns ins ewige Leben führt. Ewiges Leben nach dem Tod. Vor Weihnachten haben wir noch das Ende des Kirchenjahres vor uns, an dem wir traditionell an die schmerzlichen Dinge des Lebens denken. Volkstrauertag und Ewigkeitssonntag. Wir denken an die, die von uns gegangen sind bzw. die uns ins himmlische Reich vorausgegangen sind. Das glauben und das hoffen wir. Dafür ist Jesus Christus geboren, gestorben und wieder auferstanden. Doch dass ein Mensch nach seinem irdischen Tod in irgendeiner Weise fortbesteht, glaubten die Menschen nicht zu allen Zeiten. So verkündet Psalm 104, 29 noch völlig illusionslos: Der Mensch zerfällt zu Staub, wenn Gott ihm den Leben spendenden Atem entzieht. Nach Psalm 116, 3 führen die Toten immerhin ein Schattendasein im unterirdischen Totenreich. Damit war kein Paradies gemeint, sondern ein Ort des Schreckens. Erst im dritten vorchristlichen Jahrhundert begannen die Menschen der Bibel, auf ein besseres Jenseits zu hoffen. So schreibt der Autor des biblischen Buches Daniel (12, 3): „Die

Verständigen werden leuchten wie der Glanz des Himmels. Und die, welche den Weg zur Gerechtigkeit gewiesen haben, leuchten wie die Sterne immer und ewig.“ In meiner Arbeit im Alten- und Pflegeheim erlebe ich sehr oft, dass Menschen sehr friedlich vom Leben Abschied nehmen können. Doch ich erlebe auch, dass Gewissensqualen einem Menschen das Sterben zur Hölle machen können. Sie möchten gerne gehen, finden aber keine Ruhe und so zögert sich ihr Abschied weit hinaus. Wie kaum ein anderer verstand sich der Martin Luther darauf, Menschen auf ihrer letzten Reise zu trösten. Im Sermon von der Bereitung zum Sterben schreibt er: „Der Weg des Sterbens ist wohl sehr eng, er ist aber nicht lang. Es geht hier zu, wie wenn ein Kind aus der kleinen Wohnung in seiner Mutter Leib mit Gefahr und Ängsten geboren wird in diesen weiten Himmel und Erde. Ebenso geht der Mensch durch die enge Pforte des Todes aus diesem Leben. Und obwohl der Himmel und die Welt, darin wir jetzt leben, als groß und weit angesehen werden, so sind sie doch gegen den zukünftigen Himmel so viel enger und kleiner, wie es der Mutter Leib gegen diesen Himmel ist.“ Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit, Ihr Pfarrer

Rückblick: Erntedankfest Am 9. Oktober feierten wir das Erntedankfest im Rahmen eines schönen Hauptgottesdienstes. Dank der Motivation von Frau Hildebrandt sang sogar ein kleiner Projektchor. Dieses Jahr konnten wir viele Gaben im Altarraum aufbauen. Alina und Benita übernahmen mit viel Freude und Kreativität diese Aufgabe. Die Gaben zeigten uns sehr anschaulich, wie viel Grund wir doch haben, unserem Herrn und Gott für diesen Reichtum zu danken.

Und um dabei den Nächsten nicht aus dem Auge zu verlieren, der nicht so viel zu Essen hat wie wir, wurden alle Gaben nach dem Gottesdienst gegen Spenden für BROT FÜR DIE WELT verteilt. Auch diese Aufgabe übernahmen die Kinder gerne und freuten sich über eine gesammelte Spendensumme von über 200,- €. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch ein gemeinsames Mittagsessen im Gemeinderaum, mit Kürbis- und Graupensuppe. Wenn das kein passender Rahmen für ein Erntedankfest ist! Stefan Tepper

Vom 18. bis 20. Mai findet der 8. Lutherische Kirchentag in Hannover statt. Bitte tragen Sie sich diesen Termin schon einmal in Ihren (neuen) Kalender ein.

Gemeindefreizeit in Dußlingen 21. – 23. Oktober 2011 „klein, aber fein“ Wegen einer "dussligen" Riesenbaustelle hatten wir am ersten Abend gleich viel zu erzählen, da alle jeweils andere Schleichwege zum CVJM-Heim in Dußlingen suchen mussten. Hier war jedes Navigationsgerät überfordert. Mit 11 Konstanzern und am Samstag zusätzlich vier Tübingern waren wir zwar eine kleine Gruppe, aber umso intensiver konnten wir alles erleben. Pfr. Uwe Nold führte am Samstagmorgen in das Thema „Hermeneutik – Vom Verstehen der Heiligen Schrift“ ein. So wurde deutlich, dass der erste Artikel der Grundordnung der SELK („Sie ist gebunden an die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments als an das unfehlbare Wort Gottes, nach dem alle Lehren und Lehrer der Kirche beurteilt werden sollen“) zwar ohne Frage gültig ist, dass aber bei seiner Anwendung doch einiges zu bedenken ist. Das liegt z.B. daran, dass die vielen Texte der Bibel zu verschiedenen Zeiten unter verschiedenen Umständen entstanden sind und nicht in ihrer Ursprungsgestalt erhalten sind. Andererseits hat Gott durch diese Texte zu allen Zeiten zu den Menschen gesprochen, so dass die heutige Endgestalt durchaus

als sein Wort auch an uns zu verstehen ist. Wir lernten, dass das Übersetzen in andere Sprachen zu durchaus unterschiedlichen Textversionen führen kann und sehr davon abhängig ist, welches Vorverständnis jemand mitbringt. So kommt Martin Luther mit seiner zentralen Erkenntnis von Christus als der Mitte der Schrift und dass der Mensch aufgrund des Glaubens und nicht der Werke gerecht wird zu einer Übersetzung, die diesen Sinn in unsere Sprache überträgt. Oft gibt es im Hebräischen und Griechischen Worte, für die es im Deutschen keine Entsprechung gibt und daher umschrieben werden müssen. Daher setzt eine wortwörtliche Übersetzung die Kenntnis der Ausgangssprache voraus, um den ursprünglichen Sinn zu verstehen. Das ist auch einer der Gründe, warum unsere Pfarrer die biblischen Sprachen lernen. Die Frage, was historisch wahr ist, war über Jahrhunderte keine Denkweise der Menschen. Die Idee, historische Wahrheit zu prüfen, kam erst im 18. Jahrhundert auf. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die Bibel als Zeugnis des Glaubens und nicht als historische Lehre zu lesen, denn

diesen Anspruch haben biblische Texte nicht. Pfr. Nold machte deutlich, dass deshalb ein Religionswissenschaftler, der die Bibel als historische Quelle interpretiert, zu anderen Ergebnissen kommt als ein Pastor, der mit evangelischlutherischem Vorverständnis an die Bibel herangeht. Auch die unterschiedlichen Hörweisen jedes Menschen führen dazu, dass Texte anders verstanden werden. Dass dies durchaus gegenseitigen Gewinn bringen kann, stellten wir fest, als wir uns intensiv mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn auseinandersetzten. Einige interessante Gedanken:  Gerne würden wir das Gleichnis umbenennen: "Vom gütigen Vater"

 Der „verlorene“ Sohn kam erst in der Situation des Leidens beim Schweinehüten auf die Idee, zum Vater zurückzukehren. Kommen Menschen in unserer lauten, schnelllebigen Zeit noch in diese Situation, dass sie ihre wahre Lage erkennen und sich dieser stellen? Und sind wir als Kirche, Gemeinde oder einzelne Christen da, damit Menschen stellvertretend für den liebenden Gott und Vater jemanden finden, wohin sie dann gehen können in ihrer

Depression, ihrem Zweifel, ihrer Angst, ihrer materiellen Not? 

Wer ist eigentlich der „verlorene“ Sohn? Schliesslich richtet Jesus dieses Gleichnis gerade an die Schriftgelehrten und Pharisäer, die meinen, wie der zu Hause gebliebene Sohn im Gleichnis dem Vater jeden Tag treu gedient zu haben – und der ist am Ende zornig und unzufrieden.

 Wo findet sich Christus im Gleichnis? Ist er einfach in bzw. bei allen Personen zu finden? Ist er vielleicht besonders beim Sohn in der Fremde, in der Einsamkeit, weil Jesus am Kreuz im Leid sich auch gottverlassen gefühlt hat („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“)? Oder ist er mehr beim Vater zu finden, der aus Liebe und Barmherzigkeit entgegenkommt, als er den Sohn sieht, so wie Gott in Jesus zu den Menschen auf die Welt gekommen ist?

 Unsere Sonntagsgottesdienste können wir wie das Fest des Vaters für seinen heimgekommenen Sohn ansehen – wir sind geliebt: trotz allem.

Am Nachmittag besuchten wir die römische Ausgrabungsstätte Villa Rustica. Dort konnten wir einerseits den Sonnenschein genießen und andererseits römische Kultur kennen lernen. Alina und Benita nutzten alte Waffen zu einem lustigen Spiel und entwarfen anschließend Modelle für römische Schuhe. Nach einer stimmungsvollen und erbaulichen Taizé-Andacht, an der sich mehrere Gemeindeglieder aktiv beteiligten, darunter auch Alina und Benita, durften wir ihre Kreativität abends noch bei einer Zaubershow genießen. Und gespielt haben wir: Schnapp, Activity, 6 nimmt …

Tübinger Gemeinde mit einem anschließenden ausgiebigen Kirchenkaffee. Für das Kulinarische sorgte über die gesamte Freizeit Nicole Nold, der an dieser Stelle herzlich für die Organisation und viel Vorbereiten gedankt sei. Wir jedenfalls freuen uns schon auf die Gemeindefreizeit am 4.- 6. Mai 2012 im Kloster Kirchberg in Sulz am Neckar und können Familien, Einzelpersonen und Paaren jeden Alters eine Teilnahme nur empfehlen. Martin & Elke Hildebrandt

Den Abschluss bildete ein Abendmahlsgottesdienst in der

Aus unserer Gemeinde:

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Herzlichen Segenswunsch und Gottes Geleit zum neuen Lebensjahr:

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Zum Thema: "Leben am Bodensee - dort, wo andere Urlaub machen"

Gottesdienste in der Schottenkapelle (jeweils 10.00 Uhr) (nach jedem Gottesdienst wird zu einem Kirchenkaffee eingeladen) Vorletzter Sonntag des HGD mit Beichte 13. November 2011 Kirchenjahres (Volkstrauertag) Kollekte: Luth. Stunde Reformationsgottesdienst (Lektor: Herr Hesse) Samstag HGD 26. November 2011 1. Advent (Lektor: Frau Merk) 18.00 Uhr HGD mit Beichte 11.12.2011 anschl. Adventsfeier 3. Advent 14.00 Uhr Kollekte: Diakonie (Lektor: Herr Draing ) 24. Dezember 2010 Christvesper Heiliger Abend 16.00 Uhr Kollekte: Brot für die Welt Festgottesdienst 25. Dezember 2010 Heiliges Christfest mit Heiligem Abendmahl (Lektor: Herr Tepper) 31. Dezember 2010 HGD mit Beichte Altjahresabend 19.30 Uhr (aus beruflichen Gründen ohne Gewähr)

Bibel im Gespräch (Gemeindesaal, Schottenstraße 73, jeweils 19.30 Uhr): Thema: Der Brief des Paulus an die Römer Mittwoch, 09. + 23.11.2011 Mittwoch, 14. + 28.12.2011 Kirchenvorstandssitzungen nach Absprache Besuche und Hausgottesdienste mit Abendmahl können jederzeit nach vorheriger Terminabsprache mit dem Pfarrer stattfinden. Weitere Termine: 03.11.2011 Bezirkspfarrkonvent im Sperlingshof in Remchingen

Impressum: Gemeindebrief der Markus-Gemeinde Konstanz der SELK Redaktionsteam: Nicole und Pfarrer Uwe Nold, Tel. 07533-9361046; E-Mail: [email protected] Stefan Tepper, Tel. 07544-912658; E-Mail: [email protected] Bildnachweis: S. 7 gemeindebrief.de, alle anderen aus privatem Besitz, Alle Beiträge, sofern nicht anders benannt: Uwe Nold Layout: Uwe Nold