Magnetresonanztomographie (MRT) * =

Magnetresonanztomographie (MRT) Kernspin γ γ = 2π * Magnetresonanztomographie (MRT) Kernspin Magnetresonanztomographie (MRT) Kernspin Beispie...
Author: Philipp Amsel
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Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

γ γ = 2π *

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Beispiel: - Protonen (1H) Messung - konstantes B-Feld (1T) in z-Richtung - Gradientenfeld (3mT/m) in z-Richtung - bei z = 0: f00 = 42,6 MHz Wie stark ist Frequenzveränderung ∆f der Spins bei z = 10 mm?

∆f (10 mm )

 MHz  T =γ  ⋅ Gz   ⋅ z[m]   T  m  = 42,6 × 3 ⋅10 −3 ×10 ⋅10 −3 [MHz] *

= 1,28 kHz (vgl. Quadratur-Detektor) Frequenzveränderung unabhängig von Größe des konstanten Feldes !

Magnetresonanztomographie (MRT) Richtungsquantisierung des Drehimpulses r L = l (l + 1)h

r L = Drehimpuls, l = Drehimpuls − Quantenzahl

Lz = ml ⋅ h

ml = magnetische Quantenzahl ml ∈ {− l ,−l + 1,K,+l}

für Spin - 1/2 - Teilchen (Protonen!) gilt : r 3 11  L= h  + 1h = 2 22  1 Lz = ± h 2 mit Unschärferelation : ist Lz scharf,dann Lx , Ly unscharf

magnetisches Dipolmoment :

1 µz = ±γ ⋅ h 2

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) Energieniveaus (Spin-1/2-Teilchen) r klass. magn. Dipol im B - Feld : r r E = -m ⋅ B

Kernspin

r Spin - 1/2 - Teilchen im B = (0,0, Bz ) - Feld : 1 E = − µ z ⋅ Bz = m γ ⋅ h ⋅ Bz 2

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Energieniveaus und Resonanz Photonen, die ein Umklappen des Spins auslösen können, haben die Energie:

h ⋅ω0 = γ ⋅ h ⋅ Bz Die zu diesen Photonen passende e.m.-Welle hat dann die Winkelgeschwindigkeit :

ω0 = γ ⋅ Bz da ω0 = Larmorfrequenz → Resonanzphänomen Absorptionslinienform (Lorentz-Form) mit Lebensdauer T2: T

~

2

1 + (ω − ω0 ) 2 ⋅ T22

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Besetzung der Energieniveaus N+ = Anzahl der nach oben zeigenden Spins (oberes E-Niveau) N- = Anzahl der nach unten zeigenden Spins (unteres E-Niveau)

mit Boltzmann-Statistik:

N− ( +γ ⋅h⋅B0 / kT ) ( ∆E / kT ) e e = = N+ N− und für kleine Argumente der exp-Fkt. folgt: = 1 + γ ⋅ h ⋅ B0 / kT + N Beispiel: Protonen-Messung mit 1T B0-Feld bei 37°C (310K):

N− = 1,0000066 ∝ 6,6ppm + N

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Makroskopische Magnetisierung M z = (N − − N + ) ⋅ µz /V N − = N + + N + ⋅ γ ⋅ h ⋅ B0 / kT N− − N+ ≈

N ⋅ γ ⋅ h ⋅ B0 / kT 2

N ⋅ γ ⋅ h ⋅ B0 ⋅ µ z / kTV 2 N 1 N = ⋅ γ ⋅ h ⋅ B0 ⋅ ⋅ γ ⋅ h / kTV =   γ 2 ⋅ h 2 / 4kT ⋅ B0 2 2 V 

Mz =

(

)

1 mm3 Wasser enthält 6,7.1019 Protonen mit B0=1T und T=37 °C folgt:

Mz ~ 3.10-3 A/m

Magnetisierung hat nur z-Komponente, da x,y-Komponenten „unscharf“

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Quantenmechanischer Kreisel im konstanten Magnetfeld mit überlagertem transversalen Wechselfeld Ein Ensemble von quantenmechanischen Spins bewegt sich wie ein klassischer, magnetischer Kreisel

- konstantes Feld: Grundzustand = Längsmagnetisierung - magnetisches Moment m dreht sich im rotierenden Wechselfeld BT spiralartig aus Ruhelage (Präzession)

v - Länge von m bleibt konstant: m = 1 2 ⋅ γ ⋅ h

- bei ωT = ω0 (Resonanzbedingung): magnetisches Moment m des Spin-Ensembles wird von z-Achse weggedreht (Resonanzphänomen) - nach T90 liegt m vollständig in x-y-Ebene, messbares mittleres magnetisches Moment, präzidiert mit ω0 = γB - nach 2.T90 zeigt m in negative z-Richtung - α = γ.BT.τ (Flipwinkel) stellt sich nach Einstrahlung einer transversalen Welle der Amplitude BT für die Dauer τ ein

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Relaxation ins thermische Gleichgewicht ohne äußere Einwirkung präzidiert ein magnetischer Kreisel mit Winkel α zwischen B und m weiter (α = mz = const.) im menschlichen Körper Interaktionen mit Umgebung: ⇒ Spin-Gitter-Relaxation oder Längs-Relaxation (Wechselwirkung mit umgebenden Atomen)

(T1-Zeit)

Spin-Spin-Relaxation oder Quer-Relaxation (T2-Zeit) („Zusammenstöße“ mit anderen magnetischen Kreiseln)

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Gitter-Relaxation Nach einer Anregung kehrt das System durch Wechselwirkung mit dem „Gitter“ in den Grundzustand zurück (T1-Zeit) dM z = −( M z − M 0 ) / T1 dt Längs-Relaxation: Mz: Längsmagnetisierung M0: Längsmagnetisierung im thermischen Gleichgewicht T1: Zeitkonstante für die Relaxation M z (t ) = M 0 (1 − e − t / T1 )

free induction decay (FID)

M z (t ) = M 0 (1 − 2e − t / T1 )

inversion recovery (IR)

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Gitter-Relaxation (T1-Zeit)

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Spin-Relaxation Quermagnetisierung MT „dephasiert“ durch Spin-Spin-Wechselwirkung (T2-Zeit) Quermagnetisierung MT „dephasiert“ durch unterschiedliche Präzessionsfrequenzen von Spin-Ensembles (T2*-Zeit)

M T (t ) = M T 0 e

− t / T2*

1 1 1 = + * T2 T1 T2 Es gilt immer: T2* < T1

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Spin-Relaxation (Dephasierung)

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Spin-Relaxation (T2-Zeit)

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) T1- und T2-Zeiten für unterschiedliche Gewebe

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Free-Induction Decay (FID) nach 90° Puls

Rotierende Quermagnetisierung MT induziert in Antenne Wechselspannung mit Frequenz ω0 und abklingender Amplitude ~ exp(-t/T2*):

M x = M z 0 ⋅ e − t / T2 ⋅ cos ω0t *

Hinter dem Mischer des Quadraturdetektors verbleibt:

M x' = M z 0 ⋅ e − t / T2

*

Jedoch: Mz noch nicht im thermischen Gleichgewicht wegen T2*< T1

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Saturation-Recovery Pulssequenz 1. Puls: „reguläres“ FID-Signal 2. Puls: FID-Signal mit kleinerer Amplitude da Mz noch nicht im thermischen Gleichgewicht wegen T2*< T1 Erhöhung der Amplitude des folgenden FID-Signal durch Verlängerung der Zeit zwischen den Pulsen (TR-Zeit) Aber: Kontrast-Selektions-Möglichkeit!! (T1/T2-Wichtung)

Magnetresonanztomographie (MRT) Inversion-Recovery Pulssequenz

Kernspin 1. Puls: keine Quermagnetisierung ⇒ kein Antennensignal, aber

(

M z = M z 0 ⋅ 1 − 2e − t / T1

)

2. Puls: erzeugt Quermagnetisierung⇒ FID-Signal mit Amplitude abh. von noch vorhandener Längsmagnetisierung wenn Zeit zwischen Pulsen (t1/2) (− t1 / 2 / T1 )

e

= 1/ 2

⇒ − t1/ 2 = T1 ⋅ ln(1 / 2) t1/ 2 = T1 ⋅ ln(2) ⇒ falls t1/2 optimal gewählt, kann T1 bestimmt werden !!

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Echos (I) gegeben: konstantes B0-Feld in z-Richtung und ein mit ωT rotierendes Transversalfeld BT:

Bx = BT cos(ωT t + Ψ ) B y = BT sin(ωT t + Ψ ) Bz = B0 Beobachtung: nach 90° HF-Anregung klingt FID-Signal (Quermagnetisierung, T2*-Zeit) schneller ab als Längsmagnetisierung (T1-Zeit) Grund: jedes Spin-Ensemble liegt in etwas unterschiedlichen Magnetfeld (Inhomogenitäten) ⇒ Dephasierung der Spin-Ensembles Lässt sich Dephasierung der Spin-Ensembles rückgängig machen?

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Echos (II) Rephasierung der Spin-Ensembles: Einstrahlung eines 180° HF-Pulses nach Abklingen des FID-Signals führt zu Rephasierung ⇒ messbares Signal in Antenne = SPIN-ECHO

HF-Anregung

TE = Echo-Zeit TE/2 beliebig vom Anwender einstellbar

MT-Signal

FID

Spin-Echo

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Echos (III) Rephasierung der Spin-Ensembles mit 180° HF-Puls (Phase ψ = 0°) (1) 90°HF-Puls: Umklappen der Magnetisierung in +y‘-Richtung (2) Dephasierung: Uhrzeigersinn: manche Spin-Ensembles „laufen vor“ manche Spin-Ensembles „laufen nach“ (3) nach TE/2 180° HF-Puls (Ψ=0°): Drehung des Spin-Bildes um 180 ° um x‘-Achse (4) langsamere Spins immer noch langsam, schnellere Spins immer noch schnell (im Uhrzeigersinn !!) ⇒ Rephasierung!! (5) nach TE sind alle magnetischen Momente wieder in Phase ⇒ messbare Quermagnetisierung (in –y‘-Richtung) ⇒ Spin-Echo

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Echos (IV) Rephasierung der Spin-Ensembles mit 180° HF-Puls (Phase ψ = 90°) (1) 90°HF-Puls: Umklappen der Magnetisierung in +y‘-Richtung (2) Dephasierung: Uhrzeigersinn: manche Spin-Ensembles „laufen vor“ manche Spin-Ensembles „laufen nach“ (3) nach TE/2 180° HF-Puls (Ψ=90°): Drehung des Spin-Bildes um 180 ° um y‘-Achse (4) langsamere Spins immer noch langsam, schnellere Spins immer noch schnell (im Uhrzeigersinn !!) ⇒ Rephasierung!! (5) nach TE sind alle magnetischen Momente wieder in Phase ⇒ messbare Quermagnetisierung (in +y‘-Richtung) ⇒ Spin-Echo

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) Spin-Echos (V) Rephasierung der Spin-Ensembles mit Inversion-Recovery-Pulsfolge

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Echos (VI) Mehrfache Spin-Echos

HF-Anregung

MT-Signal

- Dephasierung der q.m. Spins innerhalb eines Ensembles (T2-Zeit) von statistischer Natur - Amplitude der Spin-Echos ~ exp(-t/T2) - wenn TE >T2 ⇒ Spin-Echo-Amplitude klein - wenn T2 >>T2* ⇒ mehrfache Spin-Echos durch 180° HF-Pulse

Magnetresonanztomographie (MRT)

Kernspin

Spin-Echos (VII) FID-Signal fällt mit T2* ab Spin-Echo-Signal fällt mit T2* ab (wiederhergestelltes FID) Maximale Amplitude des Spin-Echo-Signals fällt mit T2 allg. gilt: T2* < T2 < T1 T2* i. A. schlecht messbar ⇒ Echos bei der Bildgebung bevorzugt !

Magnetresonanztomographie (MRT) Hahn-Echos Rephasierung der Spin-Ensembles nach zwei 90° HF-Pulsen

Kernspin

Magnetresonanztomographie (MRT) Gradienten-Echos gegeben: Bz = B00 + Gz.z und B = (0,0,Bz) Feldgradient in z-Richtung Präzessionsfrequenz der Spin-Ensembles unterschiedlich für verschiedene z für Gz >0: Spins „laufen vor“ oberhalb z=0 Spins „laufen nach“ unterhalb z=0 Rephasierung durch 180° HF-Puls oder durch Umpolen des Gradientenfeldes: für Gz