Lernen im Dialog. Ich mache es so! Wie machst du es? Das machen wir ab

Lernen im Dialog Ich mache es so! Wie machst du es? Das machen wir ab. Netzwerktagung ‘heterogenlernen’ vom 12.11.2011 Rita Ackermann (SL Schule Hutt...
Author: Barbara Braun
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Lernen im Dialog

Ich mache es so! Wie machst du es? Das machen wir ab. Netzwerktagung ‘heterogenlernen’ vom 12.11.2011 Rita Ackermann (SL Schule Hutten, Zürich)

Was steckt hinter dem Dialogischen Lernen? Das Prinzip ICH - DU – WIR

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– Ich mache es so! Individuelle Auseinandersetzung mit einem vorgegebenen Problem Gedanken / Lernwege werden im Reisetagebuch RTB (Lernjournal) festgehalten – Wie machst du es? Austausch über die Einträge im RTB Austausch in mündlicher oder schriftlicher Form (Diskussion unter einzelnen Kindern, in Gruppen, Rückmeldungen, die in die RTBs anderer Kinder geschrieben werden) – Das machen wir ab. Auseinandersetzung im Plenum mit der Theorie, mit Beispielen von SchülerInnen (Autographen), Regeln und Verbindlichkeiten Abmachungen werden getroffen, Regeln festgelegt

Mit welchen Konzepten wird gearbeitet?

Die Dialogische Didaktik arbeitet mit folgenden Konzepten: • Kernidee

• Offener Auftrag • Lernjournal (Reisetagebuch) • Rückmeldung • Autographensammlung • Zweidimensionale Leistungsbewertung

Das Konzept der Kernidee – Der springende Punkt Die Kernidee als mentales Modell •

erschliesst den Lernenden einen Zugang zu einem grösseren Fachgebiet,



wird während längerer Zeit als Wegweiser zu zentralen fachlichen Fragen genutzt.

Unterrichtsvorbereitung mit Kernideen •

Was macht den Kern des Stoffes aus? Welche Ideen stecken dahinter?



Was fasziniert mich persönlich am Stoffgebiet?



Wie kann ich den Kindern eine einfache Idee vom ganzen Stoffgebiet geben?



Welche Lernziele müssen die Kinder mindestens erreichen? Was ist mir dabei besonders wichtig?

Das Konzept des offenen Auftrags – Die didaktische Antwort auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen Der offene Auftrag ermöglicht den Lernenden •

aus den eigenen Lernvoraussetzungen das Beste zu machen,



Defizite auszugleichen,



die eigenen Stärken auszuspielen,



gute oder sehr gute Leistungen auf unterschiedlichem fachlichen Niveau zu erbringen,



die Aufmerksamkeit auf die Sache zu lenken,



Sinn im eigenen Tun zu erkennen.

Das Konzept des Lernjournals (Reisetagebuchs) – Das Festhalten der Lernspuren Im Lernjournal (Reisetagebuch) dokumentieren die Lernenden •

ihre Lernspuren und Denkwege,



ihren Wissenserwerb,



ihre Problemlösungsstrategien.

Beim Schreiben / Zeichnen im Lernjournal •

nehmen die Lernenden eine reflexive Haltung gegenüber sich selbst ein,



geben sich Rechenschaft über ihren Umgang mit fachlichen Herausforderungen.

Die Lernjournal ist ein eine wichtige Datenbasis für die Lehrperson, um •

den Stand der einzelnen Lernenden zu erfassen,



Unterstützung im Lernprozess anzubieten,



weitere Lernschritte zu planen.

Das Konzept der Rückmeldung– Die Suche nach Gelungenem und die Wertschätzung des Anderen Die Konzept der Rückmeldung setzt voraus: •

das aktive und konstruktive Lesen / Zuhören,



das Erschliessen von Texten und von Verarbeitungsprozessen aus dem Lernjournal,



das Darstellen und Erklären eigener Prozesse und Ergebnisse des Verstehens und Problemlösens,



die Fähigkeit, die Perspektive zu wechseln,



die Fähigkeit zu verstehen, wie andere Probleme anpacken und zu Erkenntnissen gelangen.

Der zweidimensionale Unterricht

Martin Wagenschein: Die Sprache des Verstandenen

Defizitperspektive Instruktionskonzept Noten

Entwicklungsperspektive Dialogisches Konzept Häklein

Martin Wagenschein: Die Sprache des Verstehens

Kreislauf des dialogischen Lernens persönlich verstärkend konkret

biographisch provokativ sachzentriert

chronologisch ausformuliert unzensiert

erfüllbar anspruchsvoll offen

Welche Voraussetzungen braucht es, dass sich das Dialogische Lernkonzept an einer Schule etablieren kann? •

Eine gemeinsame Haltung und ein Leitbild, das die Richtung bestimmt



Die Bereitschaft den eigenen Unterricht zu überdenken und im Team über Unterricht zu sprechen



Abmachungen bezüglich Zusammenleben und Zusammenarbeit



Die Bereitschaft, sich selber ins Dialogische Lernen einzulassen und sich auf Augenhöhe mit den Kindern zu begeben



Die Überzeugung, dass die Kinder zu selbständigem Denken und Lernen hingeführt werden

sollen •

Offenes Schul- und Lernklima und eine gut verankerte Gewaltprävention



Abschied vom Wettbewerbsverhalten der SchülerInnen untereinander

Das Vertrauen in die Fähigkeiten und Ressourcen der Kinder

Das Dialogische Lernen für eine ganze Schule eine Entscheidung und ein langer aber lohnenswerter Weg Unzufriedenheit – Unruhe – Vision Überzeugungsarbeit – Haltungsarbeit ‘Eigenes Tun’ statt ‘Konsum’ Weiterbildung (Theorie und Praxis)

Einfach beginnen Erproben einzelner Sequenzen, ‘Finden’ von Kernideen, Schreiben von offen Aufträgen

Elternarbeit / Behördenarbeit

Überzeugung, dass es ein guter Weg ist, der allen Lernenden neue Zugänge zum Lernen und Lernfelder öffnet.

Dialogisches Lernen in der Schule Hutten: Ein Stimmungsbild