Langnese-Iglo damals und heute

Langnese-Iglo – damals und heute Wie Eiskrem und Tiefkühlkost ein Jahrhundert erobern 4 Langnese macht eine "lange Nese" 4 Unilever kommt ins Spi...
Author: Karl Kneller
182 downloads 1 Views 2MB Size
Langnese-Iglo – damals und heute Wie Eiskrem und Tiefkühlkost ein Jahrhundert erobern

4

Langnese macht eine "lange Nese"

4

Unilever kommt ins Spiel

4

Eis für’s Erntedankfest

4

Tiefkühlkost aus Amerika

5

Tiefkühlkost läuft, Eisproduktion stoppt

5

Langnese ist wieder da

6

Die 50er – Boomjahre für Langnese

6

Das erste Päckchen Spinat läuft vom Band

6

Langnese-Iglo übernimmt Konkurrenz

7

"Mein Leibgericht" und "Magnum" machen neuen Appetit

7

Die 90er – großer Markt und harter Wettbewerb

8

Langnese-Iglo – Genuss ohne Grenzen

10

Internationale Kooperation bei Forschung und Entwicklung

10

Nationale Vorlieben und Erwartungen

11

12

Gemeinsam zum Erfolg Von der Uni zu Unilever

12

Auszubildende in allen Bereichen

12

Die Bildung geht weiter

13

Teamarbeit und Information für alle

13

Clevere Ideen lohnen

14

Gesund, fit und sicher

14

So erreichen Sie Langnese-Iglo: Verbraucher

Redaktionen/Journalisten

Langnese-Iglo GmbH

Langnese-Iglo GmbH

Postfach 57 03 18

Pressestelle

22772 Hamburg

Dammtorwall 15

Verbrauchertelefon: 040/5000 105

20355 Hamburg

[email protected]

Telefon: 040/3597-0

Internet: www.iglo.de / www.langnese.de

Internet: www.iglo.de / www.langnese.de

Vorwort

L

angnese-Iglo – das ist zu jeder Jahreszeit Eisgenuss mit dem gelbroten Herzen und Tiefkühlkost für mittags, abends oder einfach zwischendurch. Unterschiedlich im Geschmack, nie gleichzeitig auf dem Teller – aber mit einer unübersehbaren Gemeinsamkeit: Die Lieblingstemperatur liegt im frostigen Bereich deutlich unter Null. So frisch tiefgefroren, bleibt Eis zartschmelzend und sind Gemüse, Fisch, Fertiggerichte und Co. jederzeit natürlich lecker. Neben der produktionsbezogenen Vorliebe für Temperaturen unter minus 18 Grad Celsius gibt es weitere Gemeinsamkeiten: Eiskrem und Tiefkühlkost kommen aus dem 20. Jahrhundert und gehen ihren historischen Weg bei Langnese-Iglo seit 1962 gemeinsam. Die Produkte von Langnese wie auch von Iglo haben eine deutsche Melodie und einen internationalen Rhythmus. Und die mehr als 3.000 Mitarbeiter von Langnese-Iglo eint eine starke Motivation, ähnliche Erwartungen und gemeinsame Ziele. Von diesen und weiteren Gemeinsamkeiten erzählt diese Broschüre.

Wie Eiskrem und Tiefkühlkost ein Jahrhundert erobern Eiskrem und Tiefkühlkost gehören zu den schönsten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. War ihr Genuss vorher Kaiser, König und Co. vorbehalten, schmecken sie nun allerorten und jedermann gleichermaßen.

Langnese macht eine "lange Nese"

In den dreißiger Jahren kommt Tiefgekühltes auch nach Deutschland. Im Frühjahr 1935 importiert der Geschäftsmann Karl Seyferth eine dänische Errungenschaft nach Hamburg: Eis am Stiel. Ein heißer Sommer und ein maßvoller Preis von 10 Pfennig bringen den Erfolg. Mehr als 1,5 Millionen Eislollies – wie der Volksmund das Langnese-Eis nennt – werden in der ersten Saison in der Hansestadt verkauft. Langnese-Eiskrem schmeckt den Hamburgern. Den Markennamen "Langnese" hat sich Seyferth bereits 1927 gesichert, als er mit seiner bestehenden "Deutsch-Chinesischen Eiproduktionsgesellschaft" in ein Geschäft mit Bienenhonig einsteigt. Als Name schwebt ihm der einer Keksfirma vor, die er aus seiner Jugend kennt. Über eine Anzeige im Hamburger Fremdenblatt sucht er nach dem ehemaligen Inhaber Viktor Emil Heinrich Langnese. Er trifft sich mit ihm im feinen Restaurant "Ehmcke" und beide werden handelseinig: Für 300 Reichsmark und die Einladung zum Essen verkauft V. E. H. Langnese sein Namensrecht an Konsul Seyferth. Dieser nennt nicht nur seine Firma so, sondern unterschreibt fortan auch alle Geschäftsbriefe mit "V. E. H. Langnese". Auf dem damaligen Firmenzeichen macht passend zum Namen ein Junge eine lange Nase.

4

Unilever kommt ins Spiel

Die im "Dritten Reich" herrschende Planwirtschaft bremst das junge Geschäft aus. Als Seyferth im Frühjahr 1936 Milch und Sahne für die Herstellung der Eiskrem verweigert werden, nimmt er Kontakt zur Margarine-Verkaufs-Union in Berlin auf, die damals die Hauptverwaltung der Unilever-Firmen ist. Unilever übernimmt das Geschäft und lässt das Unternehmen in Berlin als "Langnese-Eiskrem GmbH" ins Handelsregister eintragen. Neben Eislollies produziert Langnese nun auch Eiskrem in Kannen und 8-Liter Riegel für Gaststätten und Konditoreien. So wird der Anfangserfolg binnen kurzer Zeit ausgebaut.

Eis für’s Erntedankfest

20 Millionen "Eis am Stiel" produziert Langnese 1937 – diese Menge entspricht der Kapazität einer neuen Maschine für Eisstiele. Auch die unangenehmste Arbeit – mit Handschuhen in minus 20 Grad Celsius kalter Sole hantieren – wird

fortan automatisch erledigt. Für den Transport wird nun statt Roheis und Salz Trockeneis – das ist minus 50 Grad Celsius kalte Kohlensäure – eingesetzt. In den großen Städten werden nach und nach Kühlhäuser eingerichtet.

Der Verkauf aber bleibt ein Abenteuer. Zum Beispiel auf dem Erntedankfest 1937 auf dem Bückeberg bei Hameln. Zunächst will keiner der anwesenden Bauern das "neumod’sche Zeug" kaufen. Doch als dann einige Furchtlose das Eis probieren, spricht sich schnell herum, wie gut es schmeckt. So staunen selbst die Geschäftsführer schließlich über insgesamt 60.000 verkaufte Eis.

Tiefkühlkost aus Amerika

gen, das für Langnese damals nur im Sommer genutzt wird, kommt 1939 nach der Eissaison auch der neu gegründeten Solo Feinfrost zugute. Für Langnese wird es die vorerst letzte Saison – aufgrund der Rohwarenknappheit muss die Eisproduktion eingestellt werden. Die Solo Feinfrost dagegen erweitert ihr Geschäft noch während des Zweiten Weltkrieges. Tiefgefrorenes Gemüse kommt jetzt auch aus den besetzten Gebieten in Frankreich, Italien und den Niederlanden. Nach dem Krieg sind die Besatzungsmächte mit der Versorgung der vielen Menschen im zerstörten Deutschland überfordert. Die Solo Feinfrost GmbH soll helfen und gefriert 1946

In Amerika bereichern derweil neben Eis auch tiefgekühlter Fisch, Geflügel, Gemüse und Obst die heimische Küche. Unilever sieht ein neues, großes Geschäftsfeld mit Produkten hoher Qualität für Feinkostgeschäfte, Restaurants und Hotels, das das Potential hat, die bisherigen Geschäftsfelder – vor allem Margarine und Seife – zu ergänzen. Gesehen, getan. Unilever erwirbt von dem Amerikaner Clarence Birdseye die Lizenz für die von ihm erfundenen Plattenfroster für die meisten Länder Europas. Die deutsche Firma wird 1939 mit Werken in Wunstorf, Emden und sechzehn weiteren Produktionsstandorten gegründet und heißt Solo Feinfrost GmbH.

Tiefkühlkost läuft, Eisproduktion stoppt

Von Langnese kommt die Erfahrung, wie tiefgekühlte Produkte verteilt werden. Das Netz von Niederlassungen, Kühlhäusern und Fahrzeu-

Broschüre von Solo Feinfrost zur Herstellung und Qualität von Tiefkühlkost.

in siebzehn Produktionsstätten immerhin 3.823 Tonnen Gemüse und Obst. Dazu kommen 39 Tonnen Trockengemüse und aus Wunstorf 600 Tonnen Marmelade aus gefrorenen und frischen Früchten. Bis 1951 kann die Solo Feinfrost GmbH deshalb uneingeschränkt weiter produzieren.

5

Wie Eiskrem und Tiefkühlkost ein Jahrhundert erobern

Langnese ist wieder da

Für die Langnese Eiskrem GmbH ist der Neuanfang schwierig. Produktion und Verwaltung müssen die Fabrik in Hamburg-Wandsbek verlassen und in einen bombengeschädigten Nebentrakt ziehen. Im August 1948, wenige Wochen nach der Währungsreform, startet – behelfsmäßig und mit viel Improvisation – die Produktion. Es gibt wieder Langnese-Eiskrem.

Die 50er – Boomjahre für Langnese

Das Wirtschaftswunder der jungen Bundesrepublik geht an Langnese zunächst vorbei. Als die Margarine-Union AG, wie die Muttergesellschaft inzwischen heißt, die Firma 1953 schließen will, stellt sich dann aber doch der Erfolg ein. Einige Jahre später, im Jahrhundertsommer 1959, sind aus den 2,3 Millionen Litern Eiskrem von 1953 bereits 20,3 Millionen Liter geworden und aus 166 Mitarbeitern in der Hamburg-Wandsbeker Produktion bereits 1.020. Domino, Happen und Capri haben die Herzen der Deutschen erobert. Für Tiefkühlkost aber hat der deutsche Einzelhandel noch keinen ausreichenden Platz. 1956 gibt es lediglich ca. 5.000 Tiefkühltruhen. Erst 1959 startet Solo Feinfrost einen Test mit Tiefkühlprodukten der britischen Schwesterfirma Birds Eye. Dieser schließt so vielversprechend ab, dass man sich dafür entscheidet, das Wunstorfer Werk zu einem modernen Produktionswerk für Tiefkühlkost auszubauen.

6

Das erste Päckchen Spinat läuft vom Band

Am 15. Mai 1961 läuft dann das erste Päckchen Spinat vom Band. Entsprechend der europäisch eingeführten UnileverMarke "Iglo" heißen Erbsen, Karotten, Himbeeren, Erdbeeren, Fischstäbchen und Fischfilets "Iglo Feinfrost". Vertrieben werden sie durch die Iglo GmbH, die an die Stelle der "alten" Solo Feinfrost tritt. Doch die Erfolge bleiben mager. Der Handel will sich von Iglo nicht direkt beliefern lassen.

Langnese hat dieses Problem nicht – ihre Eiskrem wird von eigenen Mitarbeitern direkt in die Truhen gelegt. Die achten darauf, dass das Eis nicht auftaut und seine erstklassige Qualität behält. Von diesem Vertrieb kann Iglo profitieren, eine Fusion von Langnese und Iglo scheint sinnvoll. 1962 ist es soweit, Eiskrem und Tiefkühlkost sind nun in der Langnese-Iglo GmbH vereint. Der Erfolg stellt sich schnell ein. Schon nach vier Jahren haben sich die Umsätze verdoppelt. Dies wird nicht zuletzt durch eine neue Eiskremfabrik möglich. Standort: Heppenheim. In Heppenheim an der Bergstraße befindet sich ein besonders schöner mittelalterlicher Eiskeller – im Gewölbe des ehemaligen Bergfrieds unter der heutigen Schlossschule. Aber richtig ist auch: Heppenheim liegt knapp südlich der

Main-Linie und ist für eine Belieferung der neuen Verkaufsstellen zwischen Main und Bodensee bestens geeignet.

verschiedenen Kundengruppen ermöglicht. So entstehen 1973 im Rahmen des größten Distributionssystems Europas die Verkaufsbereiche Lebensmittelhandel sowie Fachhandel und Gastronomie, die bis heute bestehen.

Bereits Ende der 50er Jahre zeigt sich, dass die Nachfrage nach der leckeren Köstlichkeit so groß ist, dass das 1964: Langnese-Iglo beliefert 130.000 Geschäfte des Lebensmittelhandels und rund 10.000 Tiefkühltruhen in Warenhäusern, BäckeWandsbeker Werk an reien, Gemüseläden und anderen Fachgeschäften. seine Produktionsgrenze stößt. So wird 1960 auf der grünen Wiese "Mein Leibgericht" Nach vielen erfolgreian der Bergstraße das modernste und größte und "Magnum" chen Jahren geht 1982 Eiskremwerk Europas eingeweiht. Das Kühlder private Verbrauch an machen haus beeindruckt selbst Kältefachleute mit seiTiefkühlkost zunächst ner immer gleichbleibenden Temperatur von neuen Appetit zurück. Doch Iglos Pfanminus 28 Grad Celsius. nengemüse und die Fertiggerichte "Mein Leibgericht" machen den Deutschen schnell wieder Langnese-Iglo Größter Konkurrent auf dem Appetit. übernimmt deutschen Markt ist FindusDer Eisverbrauch stagniert seit 1979. Selbst Konkurrenz Jopa. Nestlé hat die skandina- Klassiker wie "Ed v. Schleck", 1980 eingeführt, vische Findus (Tiefkühlkost) bereits 1962 geoder "Viennetta", seit 1983 auf dem Markt, änkauft und ein Jahr darauf ein großes Werk in dern daran zunächst Reken, im Münsterland, gebaut. Dort wird fortnichts. 1985 wird das an neben Tiefkühlkost auch Eiskrem unter der Stammwerk in HamMarke "Jopa" produziert. burg-Wandsbek geschlossen. Doch ein Doch der Vertrieb ist längst nicht flächendeHitzesommer setzt 1989 ckend. Deshalb entscheidet sich der Schweizer endlich neue Maßstäbe. Konzern, sein Geschäft zu verkaufen, das am Der Markt wächst um 7 1. Januar 1970 die Langnese-Iglo GmbH überProzent, der Pro-Kopfnimmt. Nestlé behält einen Anteil von 25 ProVerbrauch liegt erstmals zent, den sie erst 1986 an Langnese-Iglo abüber 8 Liter – und Langgibt. nese hat mit dem neuen Nach der Übernahme ist die Größe erreicht, "Magnum" die Nase die eine Ausrichtung im Außendienst auf die ganz weit vorn.

7

Wie Eiskrem und Tiefkühlkost ein Jahrhundert erobern

Die 90er – großer Markt und harter Wettbewerb

Die Wiedervereinigung beschert Langnese-Iglo das beste Jahr der Firmengeschichte. Im Zuge der Marktentwicklung und der Sortimentspflege kommt Gewachsenes im weiteren Verlauf der 90er Jahre auf den Prüfstand, zum Beispiel verabschiedet sich Iglo zu Gunsten von neuen Spezialitäten aus dem Backofen von seinem Pizza-Angebot. Seit 1999 ist die Produktion von Iglo in zwei Werken konzentriert: Fischprodukte werden im ehemaligen "Nordsee"-Werk in Bremerhaven, "Frozen Fish International", hergestellt und Gemüse, Fertiggerichte und Bistro-Snacks kommen in Reken frisch tiefgefroren in die Verpackungen. Darunter sind seit September 2000 auch die "Vier Sterne"-Produkte, mit denen Iglo den Be-

weis antritt, dass Genuss und Convenience eine äußerst wohlschmeckende Verbindung eingehen können. Ermöglicht wird dies durch ein neu entwickeltes Herstellungsverfahren, das weitgehend die küchentypische Zubereitung nachvollzieht. Diese besondere Herstellung, die fein abgestimmten Rezepturen und ausgesuchten Zutaten lassen jedes Vier SterneGericht wie selbstgekocht schmecken. Entsprechend lautet die Kernbotschaft für Iglo Vier Sterne: "So gut wie selbst gemacht". Bei Langnese in Heppenheim gehen 1995 die ersten "Wintereis"-Sorten vom Band. Sie verstärken die Lust auf eine Portion Gefrorenes in der kalten Jahreszeit. Bei den Hauspackungen und im Gastronomie-Angebot gibt es auch heute noch spezielle "Wintereis"-Sorten. Im Sommer 1998 hat die PremiumEiskrem Langnese Cremissimo ihr Debüt in der Tiefkühltruhe. In goldgelben oder – bei den Eiskompositionen – transparenten Packungen ist dieses Eis sofort nach der Entnahme aus dem Tiefkühlfach leicht zu portionieren und wunderbar cremig zu genießen. Im gleichen Jahr wird das bisherige LangneseLogo, die rot-weiße Markise, ersetzt durch ein signalrotes und leuchtendgelbes Herz, ein Zeichen, das von Kindern und Erwachsenen überall auf der Welt verstanden wird, sie berührt und das Platz hat für ihre Wünsche und Träume. Man findet dieses Herz in Deutschland genauso wie in Großbritannien, Frankreich, Italien, in den USA, in Brasilien, China usw. – kurzum

Mehr über Holger und Max im Internet unter: www.holgerundmax.de

8

Langnese-Iglo GmbH beschäftigt sich das nächste Kapitel.

überall dort, wo die Unilever durch ihre einheimischen Tochterfirmen Eis verkauft. Mit dieser internationalen Einbindung der

Schematische Darstellung der Unternehmensentwicklung zur Langnese-Iglo GmbH

1937

1935

Josef Pankofer & Co KG

V.E.H. Langnese

1941 Findus Marabou - Freia

1967

1962

1939

Jopa GmbH

Findus GmbH Nestlé

Nestlé

1936

Solo Feinfrost GmbH*

Langnese - Eiskrem GmbH

Unilever

Unilever

1967

1961

1963

Findus-Jopa GmbH

Iglo GmbH

Langnese - Iglo GmbH

Nestlé

Unilever

Unilever

1970 Langnese - Iglo GmbH Unilever 75% / Nestlé 25%

1986 Langnese - Iglo GmbH Unilever 100%

* Solo Feinfrost existiert weiterhin als Firmenmantel.

9

Langnese-Iglo – Genuss ohne Grenzen Der globale Markt ist längst Gegenwart. Und bei allen Unterschieden weisen die nationalen Märkte für Speiseeis und Tiefkühlkost viele Gemeinsamkeiten auf. Was liegt näher, als über die Landesgrenzen hinweg Erfahrungen auszutauschen und zusammenzuarbeiten? Über 100 Fähnchen mit dem rot-gelben Herz würde die Weltkarte zeigen – eins davon stellvertretend für Langnese –, zeichnete man jede der weltweiten Unilever Ice Cream Companies ein. Knapp zwanzig Unilever Frozen Food Firmen ergänzen in Sachen Tiefkühlkost die internationalen Aktivitäten des Mutterkonzerns: Birds Eye Wall's in Großbritannien beispielsweise, Algida in Italien, Eskimo-Iglo in Österreich, Iglo Ola in Belgien, Gorton’s in den USA und natürlich Langnese-Iglo in Deutschland. Eis- und Essgenuss kennt eben keine Grenzen.

Internationale Kooperation bei Forschung und Entwicklung

10

Wie Langnese-Iglo sind alle Tochtergesellschaften der Unilever tief in den jeweiligen Kulturen und Märkten verwurzelt. Wis-

sen und Erfahrung jedoch – Unilever investiert jährlich 2.060 Millionen Gulden in Forschung und Entwicklung – kommen allen Kunden an allen Orten dieser Welt zugute. Ein Beispiel für die internationale Kooperation in der Forschung ist die Vitamin C-Studie für Gemüse. Verschiedene tiefgekühlte Gemüse – Spinat, Erbsen, Grüne Bohnen und Broccoli – wurden auf ihren Vitamin C-Gehalt nach dem Tiefgefrieren untersucht. Die Werte wurden mit dem Vitamin C-Gehalt von frischem Gemüse am Tag der Ernte bis zum Zeitpunkt des Verderbens und dem von Gemüsekonserven verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass der Gehalt an Vitamin C in tiefgekühltem Gemüse nach kurzer Zeit am höchsten ist und dass dieser über die Lagerungszeit nahezu konstant bleibt. Diese und andere wissenschaftlich fundierte Studien stehen allen Unilever-Firmen zur Verfügung. Ein ebenso wichtiger Kooperationsbereich ist die Produktentwicklung. Internationale Arbeitsgruppen, die die Entwicklung neuer Produkte mit Blick auf die Märkte vieler Länder

• Unilever Ice Cream Companies

koordinieren, sind kontinuierlich im Einsatz. Bei Produkten, die dann nicht nur in nationalen Tiefkühltruhen zu finden sind, werden die Marketing-Maßnahmen länderübergreifend abgestimmt. Bestes Beispiel für eine internationale Marke mit ebenso internationaler Werbung ist "Magnum". Weitere Eismarken, die den Menschen von Nord nach Süd und von West nach Ost gleichermaßen schmecken, sind "Solero", "Cornetto" und "Calippo". Natürlich gibt es auch internationale Tiefkühlkost-Marken, wie Iglo Gemüse oder Fischstäbchen, die Internationalisierung jedoch ist im Eiskrem-Geschäft wesentlich stärker ausgeprägt. Davon kündet auch das weltweit gleiche Logo: das signalrote und leuchtendgelbe Herz. Und wenn darunter zum Beispiel in Spanien "Frigo", in Italien "Algida" und in den Niederlanden "Ola" statt "Langnese" steht, dann hat das lediglich historische, rechtliche oder sprachliche Gründe – der internationalen Zusammenarbeit setzt es keine Grenzen.

Nationale Vorlieben und Erwartungen

Neben dem internationalen Austausch sind die Sortimente und Produkte aller UnileverTöchter auf die jeweilige Kultur und den nationalen Markt ausgerichtet, damit sie den Vorlieben und Erwartungen der heimischen Verbraucher entsprechen. So gibt es zwar Magnum Classic in nahezu allen Ländern, dazu aber je

nach Land ein unterschiedliches, ergänzendes Magnum-Sortiment. Andere Eisprodukte sind sogar speziell für bestimmte Länder oder Regionen entwickelt – wie z.B. Wassermeloneneis für Israel oder die DaimWaffeltüte für Skandinavien. Und die Deutschen schwören seit Jahren unisono, aber weltweit einzigartig auf Das Algida Eiskrem-Boot ist gern gesehen an der türkischen Urlaubsküste. "Capri", "Cuja Mara Split", "Eiskonfekt" und "Ed v. Schleck". Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Tiefkühlkost. So entspricht man der österreichischen Vorliebe für Mehlspeisen mit Erdbeertortenstrudel, Milchrahmstrudel und verschiedenen Knödeln, wie Marillen-, Zwetschken- und Fruchtknödeln. In Belgien dagegen führt Iglo ein reichhaltiges Sortiment an Suppen, eine Vorliebe, die die Deutschen weniger teilen, weshalb bis auf BroccoliEine Vorliebe der Deutschen: Rahmspinat. Suppe die Bistro Suppen aus dem Sortiment genommen sind. Aber ob nun international "Magnum" oder national "Eiskonfekt" und "Erdbeertortenstrudel" – alle Unilever-Produkte wären nichts ohne die Menschen dahinter, die diese Produkte entwickeln und pflegen. Allein bei Langnese-Iglo sind es mehr als 3.000 Mitarbeiter.

11

Gemeinsam zum Erfolg

Die Welt der Wirtschaft ist ein Wettbewerb der Köpfe. Köpfe, die Marken entwickeln, pflegen und bewegen. Das Personalmanagement bei Langnese-Iglo fördert die Leistungsfähigkeit dieser "Köpfe" – als Individuen, aber auch in Teams, Abteilungen und in der Organisation als Ganzes. Die Personalpolitik orientiert sich dabei an der Unternehmensstrategie und an den Maßstäben von Qualität und Wirtschaftlichkeit mit dem Ziel, überall im Unternehmen die Voraussetzungen für ein motivierendes und leistungsfähiges Umfeld zu schaffen. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die vertrauensvolle und konsensorientierte Zusammenarbeit mit betrieblichen Arbeitnehmervertretungen auf allen Ebenen des Hauses. In vielen Programmen und Projekten zur Personalförderung kooperiert Langnese-Iglo unter dem Dach der Unilever Deutschland GmbH mit den anderen deutschen Unilever-Töchtern, aber auch mit den internationalen Schwesterfirmen von Langnese-Iglo.

Von der Uni zu Unilever

"UniTrain" ist so ein Programm. Über zwei Jahre bietet dieses Trainee-Programm mit einer Mischung aus praktischer Tätigkeit und theoretischem Begleitprogramm sofortige Verantwortung und gleichzeitig eine breit angelegte Qualifizierung – und damit die bestmögliche Grundlage für eine erfolgreiche Karriere bei Unilever wie auch bei Langnese-Iglo. Daneben gibt es das studienbegleitende Programm "Final Challenge", das jedes Jahr etwa 20 Teilnehmern intensive Einblicke in den Konzern und Erfahrungen mit modernen Managementtechniken ermöglicht. Zum Programm ge-

12

"UniTrain": Das Programm schließt auch unkonventionelle Herausforderungen ein. Hier kochen die Trainees mehrgängige Menüs aus Unilever-Produkten – gemeinsam mit den Geschäftsführern, die den Nachwuchsmanagern dabei Rede und Antwort stehen.

hören u.a. Seminare und Workshops wie "Teamorientierte Projektarbeit" sowie Werksbesichtigungen. Studenten aller Fakultäten können zudem durch das Praktikantenprogramm "Learning and earning" erste Bekanntschaft mit den Unilever-Firmen schließen. Broschüren zu "UniTrain" und den anderen Personalprogrammen können unter folgender Adresse angefordert werden: Unilever Deutschland GmbH, Abt. Führungsnachwuchs, Dammtorwall 15, 20355 Hamburg; E-Mail: [email protected].

Auszubildende in allen Bereichen

Neben den Nachwuchsmanagern gibt es Erstausbildung in allen Bereichen. So beschäftigt allein Langnese-Iglo mehr als einhundert Auszubildende. Dabei sind: Industriemechaniker, Energieelektroniker, Mechatroniker, Fachkräfte für Lebensmitteltechnik, Industrie- und Bürokaufleute, Technische Zeichner sowie Betriebswirte aus der Berufsakademie. Der Anteil an Auszubildenden an der Gesamtbelegschaft ist dabei entgegen dem Bundestrend seit 1994 kontinuierlich gestiegen.

Die Bildung geht weiter

Mit dem Abschluss der Ausbildung hört das Lernen nicht auf. Seit 1976 gibt es das sogenannte "Blaue Buch", das einen umfassenden Überblick zu Schulungs- und Lernangeboten gibt. Darauf basierend haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit ihr Wissen und ihre Kompetenz kontinuierlich und eigenverantwortlich weiterzuentwickeln. Auf Eigenverantwortung setzt auch das OLC – Open Learning Center. Ob Führungs-, Management-, EDV- oder Sprachentraining – das OLC bietet multimediaunterstützt am PC schnelle, kompetente Konzepte. Neben kompletten Programmen stehen Leitfäden zur Verfügung, die auch einzelne Lektionen oder Übungen anbieten. Dadurch können konkrete Probleme der täglichen Arbeit in nur einer Sitzung im OLC bearbeitet und gelöst werden. Damit die Mitarbeiter im Management wissen, wo sie stehen, wie sie gesehen werden und wie es im Beruf weitergehen kann, sind jährliche Leistungsfeedback- und Karriereentwicklungsgespräche etabliert. In Abstimmung mit dem Personalmanagement entwickelt der Vorgesetzte mit den Mitarbeitern seines Bereiches individuelle Karrierepläne und bringt persönliche Wünsche der Mitarbeiter und Firmeninteressen in Einklang.

Teamarbeit und Information für alle

Unter den Firmeninteressen ganz oben steht die Teamarbeit. Die funktionsund hierarchieübergreifende Arbeit in Projekten nimmt zunehmend breiteren Raum ein. In allen Werken arbeiten Produktionsteams zusammen, die gemeinsam den reibungslosen Ablauf der Produktion und die Qualität der Produkte sicherstellen.

Teamarbeit ist auch das in den Werken praktizierte TPM-Programm, Total Productive Maintenance – zu deutsch etwa vorbeugende Wartung und umfassende Instandhaltung von Produktionsanlagen. Das Ergebnis sind optimierte Linienleistungen und besser planbare Produktionen.

Teamarbeit wird bei Langnese-Iglo großgeschrieben.

Auch im Team trägt jeder Einzelne Verantwortung. Maximal vier Verantwortungsebenen gibt es in der Hierarchie bei Langnese-Iglo. Das hilft, Verantwortung und Entscheidung auf die Ebene zu verlagern, auf der die beste Information für eine sachgerechte Entscheidung vorhanden ist – und gibt jedem Einzelnen mehr Entscheidungsfreiheit. Entscheidung setzt Wissen voraus. Seit 1999 hat Langnese-Iglo deshalb eine Informationsmanagerin und das Intranet-System LINet, in dem viele der bisher verstreuten Informationen gebündelt abrufbar sind, in der ersten Stufe beispielsweise Neuigkeiten aus Hauptverwaltung, Außendienst und Werken, Personalien, Mitteilungen der Geschäftsleitung, wichtige Termine und Presseberichte. Daneben gibt es den "Truhenspiegel", eine Zeitschrift speziell

13

Gemeinsam zum Erfolg

für Mitarbeiter, die fünf- bis sechsmal im Jahr erscheint.

derung mit ErsteHilfe-Kursen, augenärztlichen Untersuchungen, BlutdruckkontrolClevere Ideen len, Verbesserungen lohnen der Arbeitsumgebung, Rückenschule Im "Truhenspieund Betriebssport gel" finden sich wie Fußball, Yoga auch immer oder Segeln trägt wieder Neuigdazu bei. Die "Initikeiten von "UniBei Langnese-Iglo darf der Mitarbeiter mit der cleversten Idee einen ative für Ihr WohlClever". "UniMonat lang einen Smart, hier das Solero Shots-Mobil, fahren – kostenfrei und mit garantiertem Parkplatz. befinden", die allen Clever" – das ist Mitarbeitern anonyme, kostenfreie und kurzdas unbürokratische Ideenmanagement der fristige Beratung in persönlichen, beruflichen Unilever-Firmen. Das Prinzip ist einfach: Über und gesundheitlichen Fragen durch ein exterkleinere Vorschläge – von Einzelnen oder nes Institut bietet, ist ein weiteres Plus. Teams – entscheidet der Vorgesetzte, größere Mit flexiblen Arbeitszeitsystemen – wie der gehen über einen Ideen-Coach in ein BewerGleitzeit ohne Kernzeit – verbindet Langnesetungsgremium. 33 Prozent des betrieblichen Iglo betriebliche Erfordernisse mit den indiviNutzens im ersten Jahr erhält das "Cleverle" als duellen Bedürfnissen und familiären Belangen Prämie. Die Entscheidungen fallen schnell, der Mitarbeiter. denn wird ein Vorschlag nicht umgehend bearGenauso wichtig: die Arbeitssicherheit. Gebeitet, ist eine Zwangsprämie fällig. meinsam mit der Firma Dupont wurde ein ArUniClever berücksichtigt Ideen beitssicherheitsprogramm ins Leben gerufen, von Mitarbeitern, die nicht das das die Zahl der Arbeitsunfälle drastisch redueigene Aufgabengebiet betreffen. ziert hat und mit verschiedenen "Safety Aber auch wer sich über die TaAwards" ausgezeichnet wurde. gesarbeit hinaus Gedanken um Leistungs- und marktgerechte Entgelte und SoVerbesserungen an seinem Arbeitsplatz macht, zialleistungen, wie die hervorragende betriebliwird belohnt: Mit Wertpunkte-Marken, die Vorche Altersversorgung, runden die Personalpoligesetzte als kleines Dankeschön verteilen und tik bei Langnese-Iglo ab. für die sich die Mitarbeiter aus einem Sortiment Preise aussuchen können. Die Welt der Wirtschaft bleibt ein Wettbewerb der Köpfe. Man darf gespannt sein, was die Gesund, fit mehr als 3.000 Köpfe bei Langnese-Iglo in dieGeistige Mobilität, frische Ideen und sicher und Innovationen entstehen und sem Jahrhundert an tiefgefrorenen Produkten und Marken entwickeln, pflegen und bewegen gedeihen nur in einem gesunden Arbeitsklima. werden. Eine umfassende betriebliche Gesundheitsför-

14

Mit Schwung durch die Jahre – Produkteinführungen damals und heute 1935 1939

1951 1953

1959

1959 1962 1964 1966 1961

1968 1962 1973

1980 1969

1983

1989

1983

1995

1998 1997

1999

1998

1999 2000

2000

2001

1998

Suggest Documents