LANDESFEUERWEHRVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION Juni 2011

LANDESFEUERWEHRVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION Juni · 2011 AUS DEM INHALT: Brandschutzbuch des KFV Bad Doberan übergeb...
Author: Klaudia Fiedler
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LANDESFEUERWEHRVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN OFFIZIELLE MITGLIEDERINFORMATION Juni · 2011 AUS DEM INHALT: Brandschutzbuch des KFV Bad Doberan übergeben .............. II

Ehrenamt darf nicht ausgenutzt werden Fotos: Bach, Grimm (1)

Berichte aus den Jahreshauptversammlungen der Verbände in den Kreisen und Städten.

Kampfrichterausbildung an der Landesfeuerwehrschule ........... III Gemeinsame Übung in Kägsdorf .................................................V Landesjugendfeuerwehr über Twitter und Facebook erreichbar .........VI

Ute Voß gewählt Als Stellvertreterin des Vorsitzenden des KFV Ludwigslust wurde eine Feuerwehrfrau gewählt. Ute Voß aus Vorderhagen bei Boizenburg/Elbe erhielt das Vertrauen der Delegierten. Die Floristin und Wehrführerin der Gemeinde Teldau im Amt Boizenburg-Land tritt die Nachfolge von Bernd Buck an, der das Amt nach drei Jahren abgab.

Feuerwehrhelm verliehen: Zur Verbandsversammlung des KFV Ludwigslust wurde der FF Ludwigslust der Feuerwehrehrenhelm der Stufe II verliehen.

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ie 146 Delegierten aus den Feuerwehren des Kreisfeuerwehrverbands Ludwigslust trafen sich am 25. März in der Stadthalle von Ludwigslust. Unter den Gästen der Mitgliederversammlung waren der Landrat Rolf Christiansen, die Kreistagspräsidentin Gisela Schwarz und die Ehrenmitglieder des Verbands. Im KFV sind 4.736 Einsatzkräfte und 1.248 Ehrenmitglieder in den 159 Feuerwehren des Kreises organisiert. Eine stabile Grundlage für die Zukunft des Feuerwehrwesens bilden die 88 Jugendabteilungen der Wehren, in denen 1.267 Mädchen und Jungen betreut werden, sowie die 250 Kinder in den 20 Floriangruppen. In seinem Rechenschaftsbericht konnte der KFV-Vorsitzende Heiko Dübel auf viele Erfolge verweisen, blickte jedoch auch mit einiger Sorge in die Zukunft. Unter den 653 Einsätzen waren ebenfalls dramatische, die die Einsatzkräfte unmittelbar in die Nähe der von Tod und Not betroffenen Leidtragenden geführt hätten, konstatierte Dübel: „Die Kameradinnen und Kameraden haben das gemeistert, weil sie gut ausgebildet sind und sie gut geführt werden!“ Besorgt hinterfragte der KFV-Vorsitzende die zukünftig nach einer Gebietsreform mehr als doppelt so große Zuständigkeit: „Wie soll das ehrenamtlich dann noch geleistet werden, wenn wir schon jetzt an unsere Grenzen gestoßen sind?“ Der Bedarf an durch die Feuerwehren zu erbringenden Leistungen wächst – gerechtfertigt oder nicht – ständig weiter an. www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11

Partner der Feuerwehren Bestätigt: Auf der Jahreshauptversammlung des KFV Ludwigslust wurde Yvonne Bergmann (Mi.) von der Feuerwehr Holthusen als neu gewählte Kreisjugendfeuerwehrwartin bestätigt. Heiko Dübel (li.) und Landrat Rolf Christiansen gratulierten ihr zur Wahl.

Hochwasserschutz, Schneeräumen und Absperrmaßnahmen – nur allzu gern wird auf die Feuerwehr zurückgegriffen. „Das ist zu kurz gedacht“, rügte Dübel. „Das Ehrenamt darf nicht ausgenutzt werden. Dadurch fehlt die Arbeitskraft in der Produktion, und eine Entschädigung des Arbeitgebers für den Arbeitsausfall greift nicht immer!“ „Die Schlagkraft der Feuerwehren ist auch im Landkreis Ludwigslust ein unverzichtbares Gut“, stellte Kreiswehrführer Heiko Dübel bei seinem Einsatzrückblick auf das Jahr 2010 fest. Die Wehren hatten insgesamt 653 Einsätze zu bewältigen – das waren 265 Brände (- 33 zu 2009) und 388 Hilfeleistungen (+ 119 zu 2009). In dieser Dimension nicht hinnehmbar, kritisierte Dübel die Tatsache, dass es in 2010 zu 241 Fehlalarmierungen kam. Obwohl sich die Zahl der Fehlalarme in Brandmeldeanlagen um 108 zum Vorjahr verringerte, müssen die privaten Nutzer dieser wichtigen Lebensretter ihre Verantwortung wahrnehmen und

Zur Jahresversammlung des KFV Ludwigslust wurden die Firmen Fahrschule Bollow aus Warlow, Spindler Wildverarbeitung aus Hagenow, Agrarbetrieb Prahl aus Bakendorf, Allianz-Generalvertretung Guse aus Ludwigslust und die ShellStation Lübtheen als Partner der Feuerwehren im Landkreis ausgezeichnet.

Partner geehrt: Der Vorsitzende des KFV Ludwigslust Heiko Dübel (li.), Landrat Rolf Christiansen (re.) und LBD Heino Kalkschies bedankten sich per Handschlag bei den Unternehmern für deren Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements im Feuerwehrdienst.

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Verband nach dem Installieren von einzelnen Brandmeldern oder ganzen Anlagen auch deren regelmäßige Wartung sicherstellen. Nach dem Bericht des Vorstands des KFV wurde dieser durch die Mitgliederversammlung für das Jahr 2010 entlastet. Bei der folgenden Wahl des Stellvertreters des Vorsitzenden erhielt Ute Voß aus der Feuerwehr Vorderhagen die Mehrheit der Delegiertenstimmen (siehe Kasten). Und nach den Grußworten der Gäste wurden Kameraden sowie Firmen, die sich mit Verdiensten um das Feuerlöschwesen hervorgetan haben, geehrt und ausgezeichnet. Der Musikzug der Feuerwehr Hagenow umrahmte schwungvoll die Veranstaltung. Volker Bach

Neuer Vorstand gewählt Traditionell trafen sich am letzten Sonnabend im März die Delegierten des Stadtfeuerwehrverbands Schwerin zur Jahreshauptversammlung. Als Gäste konnten die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, Landesbrandmeister Heino Kalkschies, der Leiter der Berufsfeuerwehr Jürgen Rogmann, die Ehrenmitglieder des Verbands sowie Vertreter der Politik begrüßt werden.

Gratulation: Landesbrandmeister Heino Kalkschies gratuliert dem neuen Vorstand des SFV Schwerin mit Britta Kowalczik, Gerhard Lienau und Marianne Wilder (v. re.).

Der SFV-Vorsitzende Gerhard Lienau verwies in seinem Rechenschaftsbericht auf die vielfältigen Leistungen der – einschließlich Jugendfeuerwehr – über 300 Mitglieder des Verbands. Sowohl bei der Ausbildung als auch bei den im vergangenen Jahr erfolgten 338 Alarmierungen haben die ehrenamtlichen Brandschützer gezeigt, dass auf sie jederzeit Verlass ist. Kritisch bewertet wurde die unzureichende Wertschätzung des ehrenamtlichen Dienstes in den Wehren. Nur so lässt sich erklären, dass im letzten Jahr versucht wurde, drei Ortsfeuerwehren in Schwerin

aus Kostengründen zu schließen, was insbesondere Dank der Unterstützung der Ortsbeiräte letztlich von der Stadtvertretung abgelehnt wurde. Auch von Seiten der Stadtvertretung hätte sich der Verband mehr Aufmerksamkeit gewünscht, lediglich Vertreter der CDU-Fraktion waren der Einladung zur Verbandsversammlung gefolgt. Als positiv wurde die Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Einsätzen mit der Berufsfeuerwehr bewertet, was Amtsleiter Jürgen Rogmann bestätigte. Bei den Vorstandswahlen wurde Gerhard Lienau mehrheitlich wiedergewählt, neue Stellvertreterin ist nun Britta Kowalczik von der FF Warnitz. Sie löst Wolfgang Grimm ab, der jahrelang diese Funktion ausübte und aus Altersgründen nicht mehr kandidierte. Grimm wurde von der Versammlung zum Ehrenmitglied des Stadtfeuerwehrverbands ernannt. Als Geschäftsführerin wurde erwartungsgemäß Marianne Wilder wiedergewählt. Neues Mitglied im Stadtfeuerwehrverband wurde die Betriebsfeuerwehr des Internationalen Feuerwehrmuseums Schwerin. Damit gehören dem Verband in Schwerin jetzt sieben Freiwillige Wehren an. Wolfgang Grimm

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ie ersten Exemplare des Brandschutzbuchs für Kinder, das der KFV Bad Doberan selbst auf die Beine gestellt hat, wurde Anfang März stellvertretend für alle Kindergärten des Kreises an die Kita in Tessin überreicht. Großer Bahnhof deshalb in der Integrativen Kindertagesstätte Villa Kunterbunt/ Spielhaus: Kreistagspräsident und Bürgermeister Fred Ibold, KBM Mayk Tessin, Kreisgeschäftsführer Dieter Klaes sowie Vertreter der schreibenden und fotografierenden Presse sowie ein Kamerateam des Nordmagazins überraschten die Lütten am Vormittag. Interessanter für den

Nachwuchs waren jedoch die vom nächtlichen Löscheinsatz am Lokschuppen noch etwas müden Wehrleute mit der Drehleiter. „Es ist der erste Baustein unserer Brandschutzerziehung, der zweite ist dann die Möglichkeit, Mitglied der Jugendfeuerwehren zu werden. Hier gibt es den vorbereitenden Unterricht“, erklärt Mayk Tessin. Nach den Kursen in Schulen, die Kreisgeschäftsführer Dieter Klaes anbietet, ist die Arbeit des Kreisverbands mit dem Buch in die nächste Runde gegangen. Klaes, der auch diesmal wieder mit seiner Handpuppe Fridolin und spannenden Ex-

Fördermittel

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ie FF Carpin (LK MST) erhält finanzielle Unterstützung für den Kauf eines neuen Löschfahrzeugs. Innenminister Lorenz Caffier übergab bei seinem Besuch in der Gemeinde einen Förderbescheid über 67.000 Euro. Bei Gesamtkosten von 200.000 Euro erhält die Gemeinde Carpin noch eine finanzielle Unterstützung des Landkreises von 25.000 Euro. Die restlichen 108.000 Euro steuert die Gemeinde aus Eigenmitteln bei. Die Wehr ist in die überörtliche Gefahrenabwehr des Landkreises eingebunden und wird daher auch bei Waldbränden im Müritz-Nationalpark sowie für die Gefahrenabwehr auf dem Abschnitt der B 198 und dem Schienenweg Neubrandenburg-Neustrelitz eingesetzt. Das neue Fahrzeug soll ein 39 Jahre altes Löschfahrzeug ersetzen, das bereits sehr reparaturanfällig ist.

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Die FF Penkun erhält finanzielle Unterstützung für den Kauf eines neuen Vorauseinsatzfahrzeugs. Innenminister Lorenz Caffier genehmigte hierfür eine Sonderbedarfszuweisung über 39.150 Euro und übergab den Förderbescheid dazu an den Bürgermeister. Schnelle Hilfe war geboten, da das alte Fahrzeug aufgrund seines Alters von 40 Jahren ausgesondert werden musste. Für die Sicherstellung der Technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, insbesondere auf der A 11, ist die Technik jedoch unerlässlich. Da der Landkreis Uecker-Randow keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellen und die Stadt Penkun ebenfalls nicht mehr als 10 % des Kaufpreises aufbringen konnte, war die Sonderbedarfszuweisung aus dem Innenministerium erforderlich. ▶ www.regierung-mv.de

Foto: Preisinger

Spannende Geschichten mit Mario und Olivia

perimenten rund um das Thema Feuer vor Ort war, erklärt das Ziel der Ausbildung: „Viele Kinder glauben, bei einem Feuer das Gleiche machen zu müssen wie die Erwachsenen – nämlich löschen. Geht gar nicht! Wenn es brennt, müssen Kinder wissen, dass sie so schnell wie möglich rausmüssen.“ Deshalb auch im Buch eine spannende Geschichte: Der Junge Mario führt zusammen mit seiner Schwester Olivia die Kinder durch die Geschichten im Mal- und Vorlesebuch. Mit interessanten Texten und vielen Fragen werden die Kinder darin auf die Gefahren beim Umgang mit Feuer hingewiesen und vor anderen gefährlichen Situationen im Alltag gewarnt. Die Geschichten sind anschaulich erzählt und die Kinder werden dadurch spielerisch zum aktiven Mitmachen angeregt. Das Buch wurde in Zusammenarbeit mit der Verlagsgruppe KIM aus Detmold herausgegeben. Dank der Unterstützung vieler Sponsoren können nun 900 Kindergartenkinder im Landkreis viel über die Gefahren des Feuers lernen. Alle Sponsoren sind als kleines Dankeschön innerhalb des Malbuchs genannt. Die Kinder bedankten sich nicht nur mit Aufmerksamkeit bei den Vertretern der Wehr, sondern auch mit Liedern und einem selbst geschaffenen Gemälde. Mig Preisinger www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11

Kampfrichterausbildung

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Foto: SFV Wismar

as im Bereich der traditionellen Feuerwehrwettbewerbe schon seit längerem Routine ist, gab es für die internationalen Feuerwehrsportwettkämpfe bisher nicht. Daher war es an der Zeit, auch für diesen Sport eine Kampfrichter-Ausbildung anzubieten. Für den ersten Lehrgang trafen sich 14 Kameraden aus allen Landkreisen vom 11. bis 13. Februar an der Landesfeuerwehrschule in Malchow. Als Dozent wurde Wilhelm Bohlmann gewonnen, ehemaliger Mannschaftsleiter der DDR-Nationalmannschaft im Feuerwehrsport und eine national sowie international mehrfach ausgezeichnete Persönlichkeit mit Verdiensten im Feuerwehrsportwesen. Ausrichter des Lehrgangs ist der Landesfeuerwehrverband unter Leitung des Stellv. Verbandsvorsitzenden und Fachwarts für

Premiere: Die Teilnehmer des ersten Kampfrichterlehrgangs für den Internationalen Feuerwehrsportwettkampf des Landesfeuerwehrverbands mit dem Dozenten Wilhelm Bohlmann (li.) und DFV-Vize Siegmund Struve (re.).

Wettbewerbe Siegmund Struve. Nach einer geschichtlichen Einführung in die Entwicklung des Sports und zahlreichen organisatorischen Details zu verschiedenen Feuerwehr- und Feuerwehrsportverbänden standen die Erläuterungen zu den verschiedenen Disziplinen im Vordergrund. Die Wettkampfordnung bildete dabei die Grundlage der Ausführungen. Das national und international erfolgreiche Feuerwehrsport-Team MecklenburgVorpommern (www.feuerwehrsport-teammv. de) hatte sich mit Mannschaftsleiter WolfDieter Lakatsch bereit erklärt, die Ausbildung in Malchow zu unterstützen. Das Team zeigte am Nachmittag diverse Ausrüstungsgegenstände des Sports, um direkt am Gerät zu erläutern, worauf bei der Durchführung der Disziplinen zu achten ist. Am Samstagabend schaute man sich Videos mehrerer Wettkämpfe an, um die theoretischen Grundlagen in der Diskussion zu vertiefen. Der Sonntagvormittag wurde zur Bearbeitung eines Fragenkatalogs genutzt, bevor die Kampfrichterausweise ausgegeben wurden. Für die frischgebackenen Kampfrichter stehen in diesem Jahr mehrere Wettbewerbe zum Deutschland-Cup, der Landesausscheid und die Weltmeisterschaften im Internationalen Feuerwehrsportwettkampf im September in Cottbus auf dem Programm. SFV Wismar

Förderverein macht Dampf

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Foto: Nimtz

so die Beschaffungskosten zu verteilen. er 1. Vorsitzende des Fördervereins „Nach nur zwei Jahren Planung und zahlreider FF Schlagsdorf (NWM) Horst chen Gesprächen konnte der neue RetOschätzky informierte zur Jahresversammtungssatz im Januar dieses Jahres an die lung: „Wir konnten die Sanierung des Bürgermeister und Wehrführer der GeDorfgemeinschaftshauses in Schlagbrügmeinden übergeben werden“, so Oschätzge vorantreiben und das Gebäude einweihen!“ Dafür allein kamen in einer Spenden- ky. Der Förderverein stellte allein 3.000 Euro bereit. aktion 1.478,40 Euro zusammen. Zum Thema Jugendfeuerwehr sprach „Weiterhin haben wir einen großen Anteil dazu beigetragen, dass die Ausrüstung der Horst Oschätzky deutlich die Gemeinden an: „Sie müssen sich Gedanken machen, Wehr zur Technischen Hilfeleistung, also die 17 Jugendlichen ordnungsgemäß einder Rettungssatz mit Schere und Spreizer, zukleiden, um eine Ausbildung nach den modernisiert werden konnte“, so Oschätzentsprechenden Sicherheitskriterien ky weiter. Die Amtswehrführung hatte vordurchführen zu können“. Der Förderverein geschlagen, eine übergreifende Beschafder Feuerwehr wird natürlich auch dieses fung des neuen Rettungssatzes durch die Gemeinden Schlagsdorf, Thandorf, Utecht, Projekt weiterhin unterstützen. Christian Nimtz Rieps und Groß Molzahn anzustreben und

Förderverein: Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins der FF Schlagsdorf Stefan Becker, Steffen Wramp, Simone Neumann, Norbert Bergmann und Sarah Reinhardt (hinten, v. li.) sowie Horst Oschätzky, Simone Buchholz, Ina Urban, Hilde Kaspritzky und Gerhard Eggert (vorn, v. li.).

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11

Foto: Roloff

Verband

Blindes Vertrauen

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ugendbetreuer der Feuerwehren des Landkreises MST frischten ihr Wissen im Aus- und Fortbildungszentrum des LK in Neuendorf auf. Die 24 Teilnehmer bekamen von zwei Pädagogen vielfältige Aufgaben gestellt. Sie mussten sich als Team organisieren sowie die Schwächen und Stärken jedes Einzelnen herausfinden. Alle zwei Jahre muss die Jugendleitercard mit einem Weiterbildungskurs aufgefrischt werden. Kreisjugendwartin Marga Klenowetz hatte sich dafür die Hilfe eines Trainers für Teamarbeit geholt. Als besonders schwierig erwies sich das „bewegliche A“. Dazu waren Holzbalken in der Form eines As verschraubt worden, an dem vier Seile befestigt waren. Jeder Teilnehmer musste mit verbunden Augen das A mit seinem Seil sichern (siehe Foto). Durch intensives Zuhören, Miteinanderreden und gemeinsames Ziehen, Sichern oder Loslassen war das A über 20 m zu bewegen. Die Gruppen brauchten ca. 45 min für diese Aufgabe. An der nächsten Station galt es, einen Feuerwehrmann über einen Graben per Gurt, Helm, Seil und Muskelkraft zu bewegen. Dieser musste im Graben einen Behälter mit Wasser befüllen und ohne den Inhalt zu verschütten an das andere Ufer gelangen. Nur durch vorherige gute Absprache und gemeinsames Arbeiten an dem Seil war es möglich, dass der Feuerwehrmann sicher an das andere Ufer kam. Alle Übungen hatten nur ein Ziel, dass die Jugendwarte spielerisch lernten, den anderen einzuschätzen, sich zu vertrauen und auch ein „Nein, das trau ich mich nicht!“ des Partners zu akzeptieren. Am späten Nachmittag waren alle Übungen geschafft, und die beiden Pädagogen waren mit der Arbeit der Jugendwarte zufrieden. Alle Teilnehmer hatten das erklärte Tagesziel erreicht. Thomas Roloff

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Fotos: Radtke

Einsatz + Ausbildung Neue Technik

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echnisch sind wir zurzeit sehr gut aufgestellt“, schätzte Bernd Nordmann, Leiter des Müritzer Gefahrgutszugs, seine Katastrophenschutzeinheit während der jüngsten Ausbildung ein. „Aber es fehlt uns an Führungskräften“, so der Röbler Feuerwehrmann. Nordmann, der als Einziger im Müritzkreis den erforderlichen Lehrgang zum Führen des Gefahrgutzugs bei einem Einsatz besitzt, leitet seit vielen Jahren die Spezialeinheit. Was vormals stiefmütterlich behandelt wurde und nur wenig Beachtung erfuhr, ist jetzt zu einer schlagkräftigen Gemeinschaft aus acht Feuerwehren gewachsen. Das neue einheitliche „Konzept Gefahrgut“ lag Anfang März zur Unterschrift beim Landkreis Müritz. In ihm ist nicht nur das taktische Vorgehen bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen festgeschrieben, auch die Mindeststärke, die Technik und die Ausbildung wurden in dem Schriftstück geregelt. Durch den Landkreis wurden in den vergangenen Monaten u. a. neue Dichtungskeile beschafft, die es den Frauen und Männern ermöglichen, kleinere Leckagen professionell zu verschließen. „Weiterhin ist die Feuerwehr Röbel jetzt die einzige Wehr an der Müritz, die einen Hochleistungslüfter mit Wasserkraftbetrieb einsetzen kann“, freute sich Nordmann über die neue moderne Technik. Im vergangenen Jahr musste die Spezialeinheit zu 14 Gefahrguteinsätzen im Müritzkreis ausrücken. Stephan Radtke

Feuer im Dachstuhl

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Möllenhagen, Alt Rehse, Marihn und Groß Vielen wurden unverzüglich alarmiert. Unter schwerem Atemschutz und mit mehreren Strahlrohren gingen die Kameraden gegen die lodernden Flammen im Innenangriff über das Treppenhaus des dreigeschossigen Wohnhauses und im Außenangriff vor. Nur mühsam und unter größten Anstrengungen gelang es, die Flammen im Dachstuhl und im Obergeschoss einzudämmen und das Nachbarhaus zu schützen. Dennoch gab es auch hier Schäden durch Feuer, Rauch und die Löscharbeiten. Unterstützung bekamen die Freiwilligen durch die BF Neubrandenburg, die mit einer Drehleiter anrückte. Nach zwei Stunden war das Feuer gelöscht. Zahlreiche Schaulustige beobachteten interessiert den Einsatz. Stephan Radtke

ufall oder doch ein Feuerteufel? Diese Frage ist seit dem 18. April Stadtgespräch im mecklenburgischen Penzlin, denn schon wieder kündeten die Sirenen vom „Roten Hahn“. Erst wenige Tage zuvor brannte ein kleiner Schuppen am Bahnhofsgelände nieder. In der Nacht zum Dienstag stand in der Bahnhofstraße der kleinen Stadt im Westen des Müritzkreises der Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses in Flammen. Gegen 21.30 Uhr ging am 18. April der Notruf bei der Rettungsleistelle Neubrandenburg ein. „Flammen schlagen bereits aus den Fenstern des Hauses“, so die erste Meldung. Ein Bewohner in der ersten Etage konnte bereits in Sicherheit gebracht werden. Die FF Penzlin und ein Großaufgebot der Feuerwehren des Amts Penzlin aus

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den die verschiedenen Handlungsabläufe der Ersten Hilfe bei in Not geratenen Personen trainiert. Darüber hinaus führt Penzler dieses Training mit Einsatzkräften von Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Ostvorpommern sowie auch mit Vertretern anderer Berufsgruppen durch. Der 47-jährige zweifache Familienvater aus Greifswald arbeitet als hauptberuflicher Brandschützer bei der DLV-Werkfeuerwehr auf dem Gelände der Energiewerke Nord (EWN) und ist zudem als Ausbilder für Erste Hilfe und lebensrettende Sofortmaßnahmen im gesamten Landkreis, so auch bei mehreren Freiwilligen Feuerwehren auf Usedom, tätig. Werner Piest

Foto: Piest

ndreas Penzler (siehe Foto re.) übt in regelmäßigen Abständen mit den hauptberuflichen Brandschützern der DLVWerkfeuerwehr in Greifswald die Wiederbelebung (Herzdruckmassage und Beatmung). An einer Reanimationspuppe wer-

Foto: Radtke

Erste-Hilfe-Ausbildung

Moderne Technik: Bernd Nordmann (li.) erklärt den Kameraden die neue Ausrüstung, mit der Leckagen bei Gefahrgutunfällen verschlossen werden können.

Prüfungsfieber

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dass die Ausbilder Peter Weitz und Carsten Voß ein gutes und solides Basiswissen vermittelt haben. Die Ausbildung umfasste Foto: Rieger

er gemeinsame Lehrgang zur Grundausbildung von Feuerwehrfrauen und -männern aus den Ämtern Neverin und Friedland fand am 16. April seinen vorläufigen Abschluss. 22 junge Kameradinnen und Kameraden hatten sich an acht Wochenenden mit dem Grundwissen des Feuerwehrmanns befasst und standen in Woggersin vor der theoretischen und praktischen Prüfung. Alle Absolventen des Lehrgangs für die Truppmannausbildung haben die Prüfung trotz des Prüfungsfiebers einiger Teilnehmer bestanden und unter Beweis gestellt,

die Rechtsgrundlagen, Brandbekämpfung, Rettungsgeräte, Fahrzeug- und Gerätekunde, Technische Hilfeleistung, Lebensrettende Sofortmaßnahmen und viele andere Tätigkeiten der Feuerwehren. Jetzt folgt noch eine Ausbildung zum Sprechfunker, denn gerade im Einsatz muss die Kommunikation klappen. Und nach einer weiteren praktischen Ausbildung von 80 h in der eigenen Wehr kann die Ausbildung zum Atemschutzträger und Truppführer erfolgen. Norbert Rieger www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11

Einsatz + Ausbildung

Organisatoren: Alexander Scheit, Kreisausbilderin Susanne Hickmann (beide FF GraalMüritz) und der Stellv. Wehrführer der FF Rövershagen Ralf Gossel organisierten das gemeinsame Üben (v. li.).

Abseilen in Kägsdorf Feuerwehrleute und Seemänner der Bundespolizei übten gemeinsam Retten und Selbstretten.

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www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11

Susanne Hickmann (FF Graal-Müritz) bestätigt und die die Zusammenarbeit mit den Bundespolizisten begrüßt. Auf der Tagesordnung des Übungsprogramms stand Retten/Selbstretten, bei dem die Kursteilnehmer auch verschiedene Spezialtechniken des Abseilens probten. Für den Außenstehenden sehr beeindruckend, steht man unter der 15 m hohen „Häuserwand“, an der sich die Übenden nahezu spielend abwärts hangelten. Aufwärts war es mit der Hakenleiter etwas anstrengender. Dazu gehört neben dem notwendigen Können auch eine große Portion Mut. Aber wozu benötigen die Seemänner der Bundespolizei diese Übung? Bei den grenzpolizeilichen Kontrollen auf See oder Fotos: Steffen Seifer

ie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Graal-Müritz und Rövershagen trafen sich im Oktober letzten Jahres mit Angehörigen der Bundespolizeiinspektion See Warnemünde an der Feuerwehrschule in Kägsdorf (Feuerwehrtechnische Zentrale des Kreises Bad Doberan) zu einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung. Bereits seit Jahren bestehen kameradschaftliche Kontakte zwischen den Feuerwehrmännern der beiden Ortschaften und der Seeinspektion der Bundespolizei. Initiiert wurde diese Verbindung von den beiden Beamten Polizeihauptkommissar Alexander Scheit (FF Graal-Müritz) und Polizeiobermeister Ralf Gossel (Stellv. Wehrführer der FF Rövershagen), die in ihren Heimatorten die Uniform wechseln, wenn es irgendwo brennt. Gegenseitige Besuche haben ein schnelles Kennenlernen leicht gemacht und das nötige Vertrauen geschaffen. So besuchten die Graal-Müritzer Blauröcke im Mai des letzten Jahres die Bundespolizisten in Warnemünde. Auf Einladung des Inspektionsleiters Erster Polizeihauptkommissar Wilfried Pingel erhielten die Feuerwehrleute an Bord des Einsatzschiffs Bredstedt einen Einblick in die Arbeit und die zu erfüllenden Aufgaben der Bundespolizei. Nun fragt sich manch einer: „Was verbindet Feuerwehr und Polizei, zumal noch mit der Bundespolizei See?“ An erster Stelle stehen hier die Worte Vertrauen und Verlässlichkeit. Jeder Feuerwehrmann und jeder Seemann kann nur im Team bestehen, was Feuerwehrfrau Kreisausbilderin

bei der Verfolgung von Straftaten haben die Bundespolizisten insbesondere bei Schiffen mit einem hohen Freibord große Höhen zu überwinden. Geht das nicht über die Bootsmannsleiter, kommt eine spezielle Höhenleiter zum Einsatz, mit der die Seepolizisten das zu kontrollierende Schiff boarden. So schließt sich wieder der Kreis, wo sich ein gemeinsames Trainieren, wenn auch mit unterschiedlichen Zielen, auszahlt. So bleibt als abschließendes Fazit: Die Freiwilligen Feuerwehren aus Graal-Müritz und Rövershagen werden mit den Beamten der Bundespolizeiinspektion See Warnemünde in Verbindung bleiben, sei es beim gemeinsamen Üben oder auch nur zum kameradschaftlichen Erfahrungsaustausch. Ralf Gossel

Teamübung: Mit Begeisterung nahmen die Angehörigen der Bundespolizeiinspektion See Warnemünde an der Teamübung mit den Kameraden der Wehren Graal-Müritz und Rövershagen teil.

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Verband Foto: Bölsche

Partner der Feuerwehr

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er KFV Parchim lud drei Unternehmen in die Gaststätte Zur Linde in Kladrum ein, um sie im Kameradenkreise als „Partner der Feuerwehr“ auszuzeichnen. Das Autohaus MTH in der Kreisstadt, die Gaststätte Deutsche Eiche in Plau am See sowie das Landwirtschaftsunternehmen Quickhof Wendisch Priborn GmbH Co. KG Tönchow in Wendisch Priborn waren von den örtlichen Wehrführern bzw. Bürgermeistern vorgeschlagen worden, weil sie die Arbeit ihrer örtlichen Feuerwehr in verschiedenster Hinsicht seit Jahren aktiv unterstützen. Kreiswehrführer Dietmar Arendt würdigte das Engagement der Sponsoren und Förderer, durch die z. B. die Aus- und Weiterbildung und vieles mehr erst ermöglicht wird. Arendt erinnerte an Freistellungen von der Arbeit oder an Finanzspritzen für die Jugendarbeit. „Dabei ist es in der wirtschaftlichen Situation nicht immer leicht für die Unternehmen, dennoch haben die Chefs ein Herz für ihre Kameraden, die sich ehrenamtlich 24 h für die Hilfe und Rettung anderer einsetzen“, so der Kreiswehrführer. Die Kameraden geben das zum Teil auch wieder zurück, indem sie oftmals das kulturelle und soziale Leben in ihren Kommunen organisieren oder entscheidend integriert sind.

Neue Partner: Kreiswehrführer Dietmar Arendt ehrte Elke und Bernd Elgert vom Parchimer Autohaus MTH, die Gastwirte Helga und Frank Spaller aus Plau am See sowie Johannes Maria Straathof vom Landwirtschaftsunternehmen Quickhof Wendisch Priborn GmbH Co. KG Tönchow (v. li.).

Klaus Fengler, Bürgermeister in Wendisch Priborn, sorgt sich indes um seine Feuerwehr. Durch die geplante Fusion mit anderen Kommunen zur Gemeinde Buchberg muss auch das Thema Feuerwehr intensiv besprochen werden, und zwar vorher. Einige Wehren werden durch die Fusion zu einer Löschgruppe umfunktioniert und das bringt Einschnitte, über die man dringend reden muss. Bislang erfolgte dies scheinbar zu wenig.

Die neue Plakette, so die Gastwirte Helga und Frank Spaller aus Plau, wird sichtbar im Raum angebracht und die Urkunde kommt in die Nähe einer DreiLiter-Flasche, die zur Spendenflasche für die Feuerwehr umfunktioniert wurde. Der KFV Parchim ehrt seit 2002 Betriebe und Einrichtungen mit diesem Titel und hat damit eine Initiative des Deutschen Feuerwehrverbands im Landkreis erfolgreich umgesetzt. Michael-Günther Bölsche

Twitter und Facebook

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Wahlordnung geändert werden. Auf der neu angesetzten Delegiertenvollversammlung zum Landesjugendfeuerwehrtag am 27. August dieses Jahres bedarf es noch der Zustimmung der Delegierten aus allen Kreisen. Der kommissarische Landesjugendfeuerwehrwart Steffen Reinhardt wird bis zu den Neuwahlen in seiner Position zur Verfügung stehen. Zusätzlich übernahmen Axel Fabig (LK Rügen) und Sven Pinnow (LK Parchim) die Aufgaben als erster bzw. zweiter kommissarischer Stellvertreter.

Foto: Meyer

ie Kreisjugendwarte, die Landesjugendleitung (LJL) sowie die Leiter der Fachbereiche und die Landesjugendsprecher Mecklenburg-Vorpommerns trafen sich am letzten Märzwochenende in der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz in Malchow. Thema der Beratungen war u. a. die Kreisgebietsreform, in deren Verlauf einige Kreis- und Stadtjugendfeuerwehren miteinander verschmelzen werden. Auch wurde die kommende Neuwahl des Vorstands der Landesjugendfeuerwehr thematisiert. Dafür musste die

IMPRESSUM

Offizielles Mitteilungsblatt des Landesfeuerwehrverbandes Mecklenburg-Vorpommern und seiner angeschlossenen Organisationen

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Landesredaktion für Mecklenburg-Vorpommern: LFV Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsstelle Tel. 0385 3031-800, Fax 0385 3031-806 E-Mail: [email protected] www.landesfeuerwehr-mv.de Herausgeber: HUSS-MEDIEN GmbH

Vertreter der Kreisjugendfeuerwehr Mecklenburg-Strelitz stellten die Vorbereitungen zum Landesjugendausscheid 2011 in Neustrelitz vor. Infos über die Veranstaltung und den Stand der Vorbereitungen finden sich demnächst unter www.landesjugendausscheid-mv.de. Die Landesjugendsprecherin informierte die Teilnehmer u. a. über die Ziele des Landesjugendforums für das Jahr 2011. Die Ausarbeitung des C-Teils für den Bundeswettbewerb „We are CreACTIVE“ steht dabei an erster Stelle. Ebenso wichtig ist die Neugewinnung von Jugendlichen als Vertreter der Jugendfeuerwehren aus den Kreisen. Ein weiteres Thema war der Einstieg der Landesjugendfeuerwehr Mecklenburg-Vorpommern ins Web 2.0. Seit Ende März stehen den Interessierten der Zugang zur LJF auf Facebook – www.facebook.com/pages/Landesjugendfeuerwehr-Mecklenburg-Vorpommern/198316383535094 – und auch Twitter-twitter.com/ljf_mv-offen. Ronny Meyer

Redaktionsanschrift: Redaktion FEUERWEHR 10400 Berlin Tel. 030 42151-379, Fax 030 42151-234 E-Mail: [email protected] Layout: HUSS-MEDIEN GmbH und LFV MV

Die Mitgliederinformationen erscheinen monatlich als Beilage zur FEUERWEHR. Für unverlangt an die Redaktion FEUERWEHR eingesandte Manuskripte und Einsendungen übernehmen der Verlag und die Redaktion keine Haftung. Ein Anspruch auf Ausfallhonorar und dergleichen besteht nicht.

www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 6/11