Juni 2011

APS-AAB-FCG-LEHRER/INNEN IM BEZIRK KORNEUBURG, Nr. 5/Juni 2011 INHALT: AUS DEN SCHULEN: Vorwort des Obmannes - S. 2 VS I Korneuburg: Weinviertel-Fi...
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APS-AAB-FCG-LEHRER/INNEN IM BEZIRK KORNEUBURG, Nr. 5/Juni 2011 INHALT:

AUS DEN SCHULEN:

Vorwort des Obmannes - S. 2

VS I Korneuburg: Weinviertel-Finalist des MIKE-Cups 10/11 - S. 21

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Leistungsbeurteilung SchülerInnen – S. 3

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HS Harmannsdorf: 3. Platz in NÖ Volleyball-Schülerliga – S. 21

Abrechnung von SVA, Sportwochen in NÖ, aps-Informationsveranstaltung – S. 4

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VS Großmugl: Sonne, Mond und Sterne - S. 22

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Sonderurlaub, Sabbatical – S. 5

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ÖKO-HS Ernstbrunn: Bodenworkshop, Känguru der Mathematik, Besuch beim Hufschmied – S. 23

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Dienstverhinderung, Dienstunfall - S. 6 *

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Bildungsstruktur – S. 7

MHS Korneuburg: Radio 4aM – S. 24

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aus der GÖD – S. 8

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APS-AAB-FCG-Mitglied werden – S. 25

Motivation – S. 9 *

Lernfreude in der Sek.1 – S. 15

UNSERE LIEBLINGSLEHRER

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Computergestützte Medien im Unterricht – S. 16 Die von der NÖN gestartete Aktion „Unsere Lieblingslehrer" wurde mit einem feierlichen Festakt am 2. 5. 2011 im Landtagsaal in St. Pölten abgeschlossen. Vom Bezirk Korneuburg wurden zwei KollegInnen geehrt und mit Preisen ausgezeichnet:

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Interaktive Whiteboards – S. 17 *

Informelle Kompetenzmessung – S. 19 *

Medienpaket „Milchlehrpfad“ – S. 20 CD-ROM: „Zuhause ... in meinem Verein“

VOL Michaela Redl (VS West Stockerau) und HOL Robert Mundsperger (ÖKO-HS Ernstbrunn). Herzliche Gratulation!

Landesrat für Bildung Mag. Karl Wilfing, VOL Michaela Redl, HOL Robert Mundsperger

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*** VORWORT *** Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Keinesfalls dürfen die finanziellen Mittel für die „neue Schularchitektur“ (sic!) durch Erhöhung der Lehrerarbeitszeit entstehen.

Im aktuellen „GfKVertrauensindex“, bei dem in 19 Ländern das Vertrauen in einzelne Berufsgruppen erhoben wird, rangieren LehrerInnen trotz medialer Angriffe mit 84 % im Spitzenfeld.

Ich frage mich auch, wie echte Personalautonomie in Zeiten eines anstehenden Personalmangels aussehen kann? Ob sich da wohl genug KollegInnen für eine Anstellung in bereits jetzt kaum zu besetzenden (geographisch abgelegenen, …) Schulen finden? Viel wichtiger ist es, an der Wertschätzung und Motivation aller Stützen des Schulsystems zu arbeiten!

Auch der neu bestellte NÖ Bildungslandesrat Mag. Karl Wilfing schätzt und vertraut auf die Arbeit der LehrerInnen und wendet sich gegen all jene, die enorme Energie in das Schlechtreden der Schulen stecken. Die Stärkung der Standorte zum Wohl des Kindes ist ihm das wichtigste Ziel. Dazu nennt er die konsequente Weiterentwicklung der Stärken im Bildungssystem und das tabulose Ansprechen der Verbesserungsmöglichkeiten als wegweisende Zukunftsperspektiven.

Sind nicht die familienfeindliche, verpflichtende ganztägige Schulbetreuung und die Negierung jeder Begabungsdifferenzierung (Integration) vor dem 15. Lj. pädagogischer Wahnsinn, wenn wissenschaftlich erwiesen ist, wie entscheidend sich die individuelle Förderung bereits in der frühen Kindheit auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirkt?

Die Gesellschaft will uns angeblich von 8-16 Uhr am Dienstort sehen. Wenn dort alle Arbeit verrichtet werden soll, käme es aber zu einer von der Wirtschaft sicher nicht gewollten Kürzung der großen Ferien um 4 Wochen (1776h:8h/5 wöchentliche Schultage ergibt 44 Schulwochen). Wird der Weg zur ganztägigen Gesamtschule bereits durch die beantragte Gesetzesänderung (Gruppeneröffnung in der Nachmittagsbetreuung ab 12/10 SS) und die offenbar bewusst geschürte Unzufriedenheit mit der verwirrenden Vielfalt an NMS-Formen bereitet?

Helfen wir argumentativ mit, dass das Volksbegehren nicht noch mehr Irregeführte in seinen Bann zieht! Die Wichtigkeit einer fraktionellen wie gewerkschaftlichen Vertretung des Einzelnen sowie eines Versicherungsschutzes wird angesichts des anstehenden schulpolitischen Wandels besonders auch für junge KollegInnen immer wichtiger! Das für GÖD-Mitglieder kostenlose GÖD-Jahrbuch 2011 ist erschienen und kann angefordert werden. Es bietet auf 1500 Seiten eine Sammlung aller einschlägigen Gesetze zum Dienstund Besoldungsrecht der öffentlich Bediensteten (Urlaubsund Pflegefreistellung, LDG, Mutterschutz-, Gehalts-, Pensionsgesetz, …).

Es ist aber interessant, wie viel an freiwilligem Engagement und Mehrarbeit in die neuen Projektideen zur NÖ Modellschule einfließen. Reformen dürfen nicht zum Synonym für den Begriff „Einsparungen“ werden, wenn es gilt, ein neues Dienst- und Besoldungsrecht, die Streichung des Pensionssicherungsbeitrages, die Anerkennung des Bachelor im Staatsdienst, … zu erwirken. Die Bildungsdebatte reduziert sich immer mehr auf „Dienstrecht neu“ und „Lehrerausbildung neu“.

Dieser Newsletter enthält wieder zahlreiche Informationen und pädagogische Anregungen. Im Voraus bedanke ich mich für Ihre Beiträge in der nächsten Ausgabe oder Ihr Feedback - auch in Form eines Leserbriefes.

Nochmals: Die instrumentalisierte Formulierung „dramatische Qualitätsverluste“ in der Präambel des angekündigten profilierungssüchtigen SPÖBildungsvolksbegehrens erachte ich so generalisiert als zynische Geringschätzung unseres Einsatzes. Hinter allgemeinen populistischen Forderungen sehe ich ganz zielgerichtete Interessen der BM, besonders für eine verpflichtende Ganztagsschule. Ob jene als Gesamtschule ohne klare äußere Differenzierung in allen Bereichen den SchülerInnen und uns helfen wird - oder eher den Privatschulen?

Ich wünsche Ihnen allen viel Freude beim Lesen des neuen Newsletters und erholsame Ferien, auch den KollegInnen im Ruhestand einen schönen Sommer! Mit kollegialen Grüßen Franz Grafenauer (aps-aab-fcg-DG-Vorsitzender)

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*** DIENSTRECHT ***

LEISTUNGSBEURTEILUNG – SCHÜLER/INNEN Maßstab für die Leistungsbeurteilung sind die Forderungen des Lehrplanes unter Bedachtnahme auf den jeweiligen Stand des Unterrichts.

Verständigung: 1 Woche vorher. Versäumt ein(e) Schüler(in) im 1. Semester diese Prüfung, so hat er/sie diese im Laufe des 2. Semesters abzulegen. Er/Sie gilt bis zur Ablegung dieser Prüfung als „nicht beurteilt“. Versäumt der/die Schüler(in) diese Prüfung über das 1. Semester auch im 2. Semester oder entzieht sich der/die Schüler(in) einer solchen Prüfung am Ende des 2. Semesters, so ist er/sie in diesem Gegenstand nicht zu beurteilen, sofern nicht § 20, Abs. 2 oder 3, SchUG in Betracht kommt.

Die für die Beurteilung maßgeblichen Vorzüge und Mängel seiner/ihrer Leistung sind dem Schüler/der Schülerin mit der Beurteilung bekannt zu geben, ohne ihn/sie jedoch zu entmutigen oder seine/ihre Selbstachtung zu beeinträchtigen. Vorgetäuschte Leistungen sind nicht zu beurteilen. Wenn infolge vorgetäuschter Leistungen die Beurteilung eines Schülers/einer Schülerin für das 1. und 2. Semester in einem Unterrichtsgegenstand nicht möglich ist, hat der Lehrer/die Lehrerin eine Prüfung über den Lehrstoff dieses Semesters durchzuführen.

Die äußere Form der Arbeit ist als wesentlicher Bestandteil der Leistung bei der Leistungsbeurteilung mit zu berücksichtigen (Unlesbarkeit!).

Beurteilungsstufen (Noten) Sehr gut

Gut

Befriedigend

Genügend

Nicht genügend

a) Erfassung und Anwendungen des Lehrstoffes b) Durchführung der Aufgaben

Anforderungen werden in weit über das Wesentliche hinausgehendem Ausmaß erfüllt

Anforderungen werden in über das Wesentliche hinausgehendem Ausmaß erfüllt

Anforderungen werden in den wesentlichen Bereichen zur Gänze erfüllt

Anforderungen werden in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt

Anforderungen werden nicht einmal in den wesentlichen Bereichen überwiegend erfüllt

c) Eigenständigkeit

muss deutlich vorliegen (wo dies möglich ist)

merkliche Ansätze (wo dies möglich ist)

Mängel bei b) werden durch merkliche Ansätze ausgeglichen

d) selbständige Anwendung des Wissens und Könnens

muss vorliegen (wo dies möglich ist)

bei entsprechender Anleitung (wo dies möglich ist)

Besondere Bestimmungen über die Leistungsbeurteilung bei den schriftlichen Leistungsfeststellungen: Die Rechtschreibung ist bei schriftlichen Leistungsfeststellungen nach Maßgabe des Lehrplanes und unter Zugrundelegung der gemeinsamen Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung vom 1. Juli 1996 zu beurteilen.

Zusätze nach § 11 Abs.3/letzter Satz handelt, unzulässig. Identische Rechtschreibfehler und Formfehler (ausgenommen Mathematik) sind in derselben schriftlichen Leistungsfeststellung grundsätzlich nur einmal zu werten. Wenn diese Fehler jedoch im Rahmen einer Aufgabe oder Teilaufgabe, die ausschließlich auf die Überprüfung der Beherrschung der betreffenden sprachlichen Erscheinung abzielt, mehrmals vorkommen, ist diese Bestimmung nicht anzuwenden. Folgefehler sind nicht zu

Für die Beurteilung von schriftlichen Leistungsfeststellungen sind nur die angeführten Beurteilungsstufen (Noten) zu verwenden und in Worten einzusetzen. Zusätze zu diesen Noten sind, soweit es sich nicht um

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werten. Tritt in einer Schularbeit aus Mathematik derselbe Denkfehler in einer Aufgabe mehrmals auf, so ist dieser Denkfehler nur einmal zu werten. Letzteres gilt sinngemäß auch für sachliche Fehler in anderen Unterrichtsgegenständen.

§ 20 Leistungsbeurteilung für eine Schulstufe Die Beurteilung der Leistungen für eine Schulstufe hat der/die Lehrer(in) jeweils auf Grundlage aller vom betreffenden Schüler während des Unterrichtsjahres erbrachten Leistungen vorzunehmen, wobei dem zuletzt erreichten Leistungsstand das größere Gewicht beizumessen ist. Hierbei sind die fachliche Eigenart der Gegenstände und der Aufbau des Lehrstoffes zu berücksichtigen. Die einzelnen Formen der Leistungsfeststellung sind – unter Bedachtnahme auf deren Anzahl, stofflichen Umfang und Schwierigkeitsgrad – gleich zu werten.

Falls von Schülern bei einer schriftlichen Leistungsfeststellung statt der gestellten Aufgabe anderes bearbeitet wurde, ist zu prüfen, ob im Sinne der Definition der Beurteilungsstufen noch von einer Leistung betreffend die gestellten Anforderungen gesprochen werden kann. Dies gilt auch im Fall, dass die Arbeit die gesamte Themenstellung verfehlt.

ABRECHNUNG VON SCHULVERANSTALTUNGEN Reisekostenabrechnung kirchlich bestellter ReligionslehrerInnen aller anerkannten Bekenntnisse: Gemäß § 7a, Abs. 3 des Religionsunterrichtsgesetzes besteht nur dann ein Anspruch auf Reisegebühren, wenn mindestens 5 SchülerInnen einer Klasse bzw. einer Schülergruppe am Religionsunterricht teilnehmen und es sich um eine vom Dienstgeber bezahlte Stunde handelt.

Der ZA weist darauf hin, dass die neuen Abrechnungsformulare für Schulveranstaltungen (Download unter www.noelandeslehrer.at / Downloads / Formulare / Abrechnung Schulveranstaltungen) - sowohl für Lehrkräfte als auch für schulfremde Personen (wahlweise in der Fußleiste der Exceltabelle) ähnlich wie die Reiserechnungsformulare zur elektronischen Bearbeitung vorgesehen sind. Weiters wird auf die logischeren geänderten Abkürzungen der Schulveranstaltungsarten auf den neuen Formularen hingewiesen.

SPORTWOCHEN in NÖ Eine am kommenden Schulbeginn den Schulen zugesandte Broschüre des NÖ Jugendherbergswerkes beinhaltet 12 organisierte ERLEBNISPACKAGES FÜR SPORTWOCHEN in NÖ (z. B. Annaberg, Bad Großpertholz, Drosendorf, Lackenhof, Melk, Tulln) und Trends auf den Gebieten Soziales Lernen und Gruppendynamik: http://www.noejhw.at/schulbroschuere2011.pdf.

INFORMATIONSVERANSTALTUNG ZA-Regionsbeauftragte Claudia Andre und DGVorsitzender Franz Grafenauer referierten am 5. 4. 2011 vor SchulleiterInnen und Schulgruppenobleuten in der HS Harmannsdorf über aktuelle dienstrechtliche Neuerungen auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene (Personalsituation, NMS, Dienstverträge, Pensionsregelungen, Dienstfreistellung, Beurteilung, …). Die Wichtigkeit einer fraktionellen wie gewerkschaftlichen Vertretung des Einzelnen sowie eines Versicherungsschutzes wird angesichts des anstehenden schulpolitischen Wandels besonders auch für junge KollegInnen immer wichtiger!

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SONDERURLAUB § 57 LDG (pragmatische Lehrer), § 29a VBG (vertragliche Lehrer) Dem/Der Landeslehrer(in) kann auf sein/ihr Ansuchen aus wichtigen persönlichen oder familiären Gründen, zur Fortbildung oder aus einem sonstigen besonderen Anlass ein Sonderurlaub gewährt werden. Für die Zeit dieses Urlaubes behält der/die Landeslehrer(in) den Anspruch auf die vollen Bezüge. Für Sonderurlaube aus besonderem Anlass werden für typisch wiederkehrende Fälle im Interesse einer einheitlichen Urlaubsgewährung folgende Richtlinien als Höchstausmaß gegeben (siehe Erlass des LSR I-138/7 und 10-1997): Verehelichung des/der Bediensteten: bis zu 3 WT; Tod des Ehegatten/der Ehegattin: bis zu 3 WT; Geburt eines Kindes: bis zu 3 Werktage; Verehelichung von Geschwistern oder eigenen Kindern, silberne Hochzeit der Bediensteten, silberne, goldene oder diamantene Hochzeit der Eltern: 1 Werktag; Tod von Eltern (leiblichen oder Stiefeltern), Kindern (Stief-, Wahl- und Pflegekindern, die im

gemeinsamen Haushalt lebten) oder anderen im Haushalt lebenden Familienangehörigen: - 2 WT; Tod von Geschwistern, Schwiegereltern oder Großeltern, soweit sie nicht im gemeinsamen Haushalt lebten: 1 Werktag; Wohnungswechsel innerhalb des Dienst(Wohn)ortes: 1 Werktag; Übersiedlung mit Familie anlässlich der Versetzung in einen anderen Dienstort bzw. in einen anderen Wohnort: bis zu 3 Werktage; Vorb. für eine weitere LA-Prüfung: bis zu 3 WT. Bei der Urlaubsbewilligung ist zu beachten, dass nicht in jedem Fall das angegebene Höchstausmaß zu bewilligen ist, sondern dass es auf die im Einzelfall erforderliche Zeit ankommt und kein Rechtsanspruch darauf besteht. Für die Gewährung eines Sonderurlaubes bis zur Dauer von drei Tagen aus wichtigen Gründen, die nicht genannt sind bzw. mit einem höheren Urlaubsausmaß, ist im Einzelfall zu entscheiden.

SABBATICAL § 58d LDG / § 47a VBG (IL) Der/Die Landeslehrer(in) kann auf Antrag ein Schuljahr gegen anteilige Bezugskürzung innerhalb einer Rahmenzeit von zwei bis fünf vollen Schuljahren vom Dienst freigestellt werden, wenn keine wichtigen dienstlichen Gründe entgegenstehen und ein Dienstverhältnis als Landeslehrer bereits zumindest seit fünf Jahren besteht. Der Antrag hat den Beginn und die Dauer der Rahmenzeit zu enthalten: zweijährige Rahmenzeit: 50% des Monatsbezuges während des Dienstjahres => 50 % des Monatsbez. im Freijahr dreijährige Rahmenzeit: 66% des Monatsbezuges während der beiden Dienstjahre => 66 % des Monatsbez. im Freijahr vierjährige Rahmenzeit: 75% des Monatsbezuges während der drei Dienstjahre => 75 % des Monatsbez. im Freijahr fünfjährige Rahmenzeit: 80% des Monatsbezuges während der vier Dienstjahre => 80 % des Monatsbez. im Freijahr.

Der Verwaltungsgerichtshof hat am 30. März 2011 in einem mit Hilfe des GÖD-Rechtsschutzes erwirkten Judikates erkannt, dass auch ein Sabbatical „neu“ – also ein Sabbatical, dessen Rahmenzeit nach dem Schuljahr 2006/07 begonnen hat oder beginnt – in den Anwendungsbereich der „Altersteilzeit“ für pragmatisierte LehrerInnen fällt. Das heißt: Auf Antrag des/der pragmatisierten Lehrers/in kann auch bei Inanspruchnahme eines Sabbaticals der Pensionsbeitrag für den fiktiven Lohn entrichtet werden (100 % für Durchrechnung). In diesem Fall zählen diese Zeiten in pensionsrechtlicher Hinsicht wie Zeiten der Vollbeschäftigung. Der Dienstgeber kann auf Antrag des Landeslehrers das Sabbatical widerrufen oder beenden, wenn wichtige dienstlichen Interessen entgegenstehen. Das Sabbatical endet bei: 1. Karenzurlaub oder Karenz, 2. gänzlicher Dienstfreistellung oder Außerdienststellung, 3. Präsenz-, Ausbildungs- oder Zivildienst, 4. Suspendierung, 5. unentschuldigter Abwesenheit vom Dienst oder 6. Beschäftigungsverbot nach dem MSchG, sobald feststeht, dass der jeweilige Anlass die Dauer eines Monats überschreitet.

Die Freistellung darf im Falle der zwei- und dreijährigen Rahmenzeit erst nach Zurücklegung einer einjährigen Dienstleistungszeit und im Falle der vier- und fünfjährigen Rahmenzeit erst nach Zurücklegung einer zweijährigen Dienstleistungszeit angetreten werden. Sie ist ungeteilt zu verbrauchen. Der Landeslehrer darf während der Freistellung nicht zur Dienstleistung herangezogen werden.

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DIENSTVERHINDERUNG - KRANKENSTAND Im Vertragsbedienstetengesetz (§ 7 VBG) gibt es folgende Regelung:

Eine Dienstverhinderung ist der zuständigen Schulleitung der Stammschule unverzüglich zu melden. ReligionslehrerInnen sollen zusätzlich das kirchliche Schulamt verständigen.

Ein(e) wegen Krankheit vom Dienst abwesende(r) Vertragsbedienstete(r) ist verpflichtet, sich auf Anordnung seines/ihres Vorgesetzten der amtsärztlichen Untersuchung zu unterziehen.

Bei längerer Krankheit sind sowohl der Beginn als auch das voraussichtliche Ende, jedoch nicht der Grund der Krankheit anzugeben.

Kommt der/die Vertragsbedienstete diesen Verpflichtungen nicht nach, so verliert er/sie für die Dauer der Säumnis den Anspruch auf seine/ihre Bezüge, es sei denn, er/sie macht glaubhaft, dass der Erfüllung dieser Verpflichtung unabwendbare Hindernisse entgegengestanden sind.

Eine ärztliche Bestätigung ist vorzulegen, wenn LehrerInnen mehr als drei Arbeitstage krank sind oder die Dienstbehörde dies verlangt. Bleiben LehrerInnen eigenmächtig mehr als drei Arbeitstage unentschuldigt dem Dienst fern, tritt ein entsprechender Entfall der Bezüge ein und es können disziplinarrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden.

Sollte nach einer Dienstverhinderung durch Krankheit der tatsächliche Dienstantritt erst am ersten Arbeitstag nach unterrichtsfreien Tagen oder Feiertagen möglich sein, obwohl die Dienstfähigkeit schon zu einem früheren Zeitpunkt gegeben war (unterrichtsfreier Tag oder Feiertag), so können LehrerInnen das Datum der tatsächlichen Beendigung der Dienstverhinderung bekannt geben. Die Schulleitung hat dann die Meldung über die Beendigung der Dienstverhinderung mit dem Tag des fiktiven Dienstantrittes zu erstatten.

Bezüglich angeordneten (amts-)ärztlichen Untersuchungen findet man im § 36 des LDG folgenden Wortlaut: Der/Die infolge Krankheit, Unfalls oder Gebrechens vom Dienst abwesende Lehrer(in) hat sich auf Anordnung der Dienstbehörde einer ärztlichen Untersuchung zur Prüfung seines/ihres Gesundheitszustandes zu unterziehen. Wenn es zur zuverlässigen Beurteilung erforderlich ist, sind Fachärzte heranzuziehen. Eine Anforderung im Sinne des ersten Satzes ist spätestens drei Monate nach Beginn der Abwesenheit vom Dienst und sodann in Abständen von längstens drei Monaten zu erteilen.

Weitere Informationen finden die bei der BVA Versicherten unter: www.bva.at Weitere Informationen finden die bei der NÖ GKK Versicherten unter: www.noegkk.at

DIENSTUNFALL Dienstunfälle sind Unfälle, die sich im örtlichen, zeitlichen und ursächlichen Zusammenhang mit dem Dienstverhältnis ereignen.

- den Dienstunfällen gleichgestellte Unfälle z.B. bei Besuch von beruflichen Schulungsund Fortbildungsveranstaltungen (Dienstreiseauftrag!).

Dienstunfälle sind auch Es liegt nicht in der Kompetenz der Schulleitung zu entscheiden, ob ein Unfall als Dienstunfall zu werten ist oder nicht. Daher ist jeder Unfall, der sich im Zusammenhang mit einer Dienstverrichtung ereignet, zu melden: a) BVA-versicherte LehrerInnen an die BVA (www.bva.at unter Formulare, Formulare/Allgemeines/ Unfallmeldung) b) ASVG-versicherte LehrerInnen an die AUVA (www.auva.or.at – Formulare/ Schadensmeldungen/Unfallmeldung Erwerbstätige)

- Unfälle, die sich auf einem mit dem Dienstverhältnis zusammenhängenden Weg zur oder von der Dienststätte ereignen; - Unfälle, die sich auf einem Weg von der Dienststätte oder der Wohnung zu einer Untersuchungsstelle und anschließend auf dem Weg zurück zur Dienststätte oder zur Wohnung ereignen, wenn sich der Versicherte auf Grund einer gesetzlichen Vorschrift oder einer Anordnung der Versicherungsanstalt oder des Dienstgebers der Untersuchung unterziehen muss;

Ein Dienstunfall ist zusätzlich an die Dienstbehörde (BSR) formlos im Dienstweg zu melden.

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*** INFORMATIONEN *** BILDUNGSSTRUKTUR DER 15- BIS 34-JÄHRIGEN IM VERGLEICH MIT IHREN ELTERN 5% der Kinder von Pflichtschulabsolventinnen und -absolventen, aber 41% der Kinder aus akademischen Elternhäusern erreichen einen universitären Bildungsabschluss.

In den letzten Jahrzehnten zeigt sich bei jungen Menschen ein deutlicher Trend zur formalen Höherqualifizierung.

Welcher Bildungsweg von jungen Erwachsenen eingeschlagen wird bzw. welcher Bildungsabschluss erreicht wird, steht jedoch nach wie vor in engem Zusammenhang mit dem Bildungshintergrund der Eltern, ist also sozial selektiv. Je höher der formale Bildungsabschluss der Eltern, umso höher ist auch die Wahrscheinlichkeit der Kinder, eine höhere Schule oder eine universitäre Ausbildung abzuschließen.

Knapp ein Drittel (30%) der 15- bis 34Jährigen, die sich nicht mehr in Ausbildung befinden, haben einen höheren formalen Bildungsabschluss erreicht als ihre Eltern (Bildungsaufstieg), rund die Hälfte (53%) hat einen gleichwertigen formalen Bildungsabschluss erreicht („Bildungsvererbung").

Kommen die jungen Erwachsenen aus Familien, in denen die Eltern höchstens die Pflichtschule abgeschlossen haben, erreichen knapp 5% von ihnen einen akademischen Bildungsabschluss, bei jungen Erwachsenen mit akademischem Bildungshintergrund sind es hingegen 41% und im Gesamtdurchschnitt 12%. Umgekehrt zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit der Kinder, nur einen geringen formalen Bildungsabschluss zu erreichen, umso höher ist, je geringer die formale Schulbildung der Eltern ist. Knapp ein Drittel der Kinder aus Elternhäusern, in denen höchstens die Pflichtschule abgeschlossen wurde, schließen auch selbst keine weiterführende Schul- oder Ausbildung ab.

Frauen holen im Generationenvergleich auf Verglichen mit der formalen Bildungssituation ihrer Eltern ist die Bildungssituation der heute 15bis 34-Jährigen deutlich besser, wobei vor allem die jungen Frauen aufgeholt haben. In der Elterngeneration sind Frauen noch deutlich niedriger qualifiziert als Männer. Rund 40% der Mütter der aktuell 15- bis 34-Jährigen haben höchstens einen Pflichtschulabschluss, bei den Vätern trifft dies nur auf jeden vierten zu (24%). Im Vergleich mit ihren Müttern erreichen Frauen (15%) deutlich seltener einen Schulabschluss, der nicht über die Pflichtschule hinausgeht, wenngleich dies immer noch etwas häufiger der Fall ist als bei den Männern (11%) gleichen Alters.

Wird der Migrationshintergrund berücksichtigt, zeigt sich, dass vor allem unter jungen Menschen, deren Eltern höchstens die Pflichtschule abgeschlossen haben, jene mit Migrationshintergrund deutlich schlechtere Bildungschancen haben als jene ohne Migrationshintergrund. Auch wenn mehrere Faktoren, die den Bildungsweg beeinflussen, zugleich berücksichtigt werden – Geschlecht, Migrationshintergrund, höchste abgeschlossene Schulbildung der Eltern und Besiedelungsdichte – es gilt: Je höher der Bildungsabschluss der Eltern, umso höher die Chance der Kinder auf einen akademischen Abschluss. So ist etwa die Chance, die Universität zu absolvieren, für Kinder aus einem Haushalt, in dem die Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss haben, rund 13-mal so gering wie für Kinder von Akademikern.

In der Elterngeneration schlossen 16% der Männer und 14% der Frauen ihre Ausbildung mit einer höheren Schule oder einer Universitätsausbildung ab. Binnen einer Generation kehrte sich hier das Geschlechterverhältnis um. Zwar machen sowohl junge Männer als auch junge Frauen deutlich häufiger die Matura als ihre Eltern, allerdings erreichen mittlerweile die Töchter (34%) öfter als die Söhne (27%) einen Abschluss einer höheren Schule oder Universität.

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*** INFORMATIONEN ***

AUS DER GÖD PAUL KIMBERGER NEUER CHEF DER PFLICHTSCHULLEHRERGEWERKSCHAFT Walter Riegler (FCG), der sich nach zehn Jahren als oberster Lehrervertreter in den Ruhestand verabschiedete, wurde beim Gewerkschaftstag am 5. 5. 2011 in Wien von Paul Kimberger (ebenfalls FCG) abgelöst. Der 43Jährige wurde mit 97,9 % der Stimmen gewählt.

Dienstrechtsverhandlungen mit dem Unterrichtsministerium führt. Eine Erhöhung der Jahresarbeitszeit kommt für den neu gewählten Vorsitzenden Paul Kimberger in einem neuen Dienstrecht nicht in Frage. „Absolut notwendig ist hingegen eine Neuverteilung der Lebensarbeitszeit“, so der 43jährige Oberösterreicher, der den Vorsitz der Vertretung von mehr als 70.000 Lehrern an VolksHaupt-, Polytechnischen und Berufsschulen Kimberger, geboren am 20. Mai 1967, war bisher übernommen hat. oberösterreichischer Landesvorsitzender. Seine Dazu gehören für ihn neben „deutlich" höheren Stellvertreter sind in der fünf Jahre dauernden Anfangsgehältern und einer „etwas" flacheren Funktionsperiode Rudolf Mayer (FCG) und Thomas Gehaltskurve auch bessere Arbeitsplätze und Bulant (FSG). Riegler (60) wird vorerst weiter „eine Diskussion darüber, wie die Rolle des Vorsitzender der ARGE Lehrer bleiben, die die Lehrers/der Lehrerin künftig aussehen soll". ----------------------------------

-) Anträge des GÖD-aps-Bundestages an die Bundesleitung (exemplarisch/stichwortartig):

Klassen, Verhaltensnoten, Suspendierung, Sanktionen für Eltern; Ressourcen nach Bedarf statt starrer FAG, Infrastruktur für ganztägige Schulformen, BEd für alle + credits einheitl.+ Master ermöglichen,

gem. Schule der 10-14-Jährigen, Neubewertung der LeiterInnentätigkeit neues Gehaltsschema, Abteilungsunterrichtszulage für klassenführende L bei SPF-Integration, keine Bezugskürzung bei längerer Erkrankung, Steuerminderung - mehrere Standorte / Arbeitszimmer, Abgeltung für Supplierung mit Gruppenzusammenlegung, Altersteilzeit auch bei Sabbatical, Time-out-Modelle, Ruheräume, Supervision, keine Halbwertigkeit bei Arbeit mit Schülern, Ruhestand mit Abschlägen ab 25. Dj., Zulage KV, frühere Überleitung IIL-IL, Anzahl Begleitpersonen SVA, Erziehungsmittel: finanzielle u. soz. Wiedergutmachung, Ausschluss SVA, Nachholen, Time-out-

-) GÖD-Landestag, 26.5.2011, Altlengbach, Vors. Alfred Schöls, Stv. G. Wick Anträge: Berufsbeamtentum als Schutz vor Willkür, Ausbau ganzt. Schulformen freiwillig und unter entspr. Rahmenbed. (Räume, …), verbesserte Arbeitsplatzbedingungen, Bildungsstandards in 3. u. 7. Sst., freiwillige Um-/Ausstiegsmöglichkeiten, Gleitpension mit Bezahlungsaliquotierung/Alters-teilzeit als Rechtsanspruch, keine Erhöhung der LV, Zurücknahme der schlagartigen Verschlechterungen für ab 1954 Geb.

LEHRERGEWERKSCHAFT APS NIEDERÖSTERREICH

Theater- und Konzertveranstaltungen des ÖGB Gegen Vorweis der GÖD-Servicekarte erhalten Sie an der Tageskassa ermäßigte Eintrittskarten. Kartenpreise bzw. Nachlässe auf Anfrage Auskünfte, Anmeldungen und Bestellungen beim Kartenbüro des ÖGB (Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien; Tel.-Nr.: 01/53444-39675) 8

*** AUS DER PRAXIS - PÄDAGOGISCHE THEMEN ***

MOTIVATION Im antiken Griechenland hat man versucht, das menschliche Verhalten und seine Beweggründe mit dem Prinzip des Hedonismus zu erklären. Demnach liegt es in der Natur des Menschen, Vergnügen oder Lust anzustreben und Unlust oder Schmerz zu vermeiden.

wahrnehmung führt die Anstrengung zu bestimmten Leistungen (Ergebnissen). Wenn äußere und innere Belohnungen hinzu kommen, steigt die Zufriedenheit, die wiederum zu neuen Leistungen antreibt. Handlungen entstehen durch Wünsche nach bestimmten Sachverhalten (Wertüberzeugungen) und Überzeugungen über Handlungen, die geeignet erscheinen, diese Wünsche herbeizuführen (MittelÜberzeugungen). Folglich wählen Menschen unter mehreren Handlungsalternativen diejenigen aus, die den höchsten Erwartungswert haben.

Mit dem Aufkommen der (wissenschaftlichen) Psychologie im 19. Jahrhundert versuchte man, die Gründe und Ursachen des Verhaltens mit mehr oder weniger bewussten Instinkten und Trieben zu erklären (Utilitarismus). Sigmund Freud stellte die Libido als Lebenstrieb (psychische Energie) in den Vordergrund seines Konzeptes. Dieser Trieb (aus dem Es) lenkt je nach internen und externen Rahmenbedingungen (Ich und Über-Ich) die Wahrnehmung und das Verhalten des Menschen.

Nach etwa drei Jahren sind rund 70 Prozent der Gedächtnisinhalte entweder verloren oder (durch begleitende Emotionen) „verfälscht“, weil Erinnerungen durch fehlerbehaftete Prozesse der Kodierung, Speicherung und Decodierung (re)konstruiert werden

Zeitgenossen Freuds fanden zahlreiche weitere Instinkte oder Grundbedürfnisse wie bspw. Bewegungsdrang, Neugier, Harmoniestreben, Eifersucht, Sparen, Wissbegierde, Familie, Ordnung, Spiel, Sex, Kontakt, Aggression, Leistung oder Sympathie.

Eine Forschungsrichtung konzentriert sich auf den Prozess der Umsetzung von Motiven oder Absichten in Handlungen im Rahmen der Theorien zur Selbstregulierung. Beispielsweise haben June Tangney und Co-Autoren herausgefunden, dass Menschen mit überdurchschnittlichen Selbst-regulierungsoder Umsetzungskompetenzen weniger unter Stress leiden, ein höheres Selbstvertrauen besitzen und seltener von Ess-Störungen oder überhöhtem Alkohol- und Drogenkonsum betroffen sind; ihre persönlichen Beziehungen sind besser, und sie sind auch beruflich erfolgreicher.

In den 1920er-Jahren entstanden zahlreiche Ansätze der erlernten Motive, die das Verhalten durch Bestrafungsund Belohnungsmechanismen steuern. Eine bedeutende Weiterentwicklung erfolgte in den 1950er-Jahren durch Burrhus Frederic Skinner. Demnach erlernen Menschen durch Prozesse der positiven und negativen Verstärkung im sozialen Umfeld sowohl bestimmte Motive als auch Verhaltensweisen, die zur Befriedigung dieser Motive beitragen. Diese verfestigen sich als Schemata oder Gewohnheiten und machen das Verhalten erklärbar und auch – was noch wichtiger ist – voraussagbar.

Die „Drei Großen“ Motive nach David McClelland sind das Macht-, Zugehörigkeitsund Leistungsmotiv. Die Anregung dieser Motive ist mit der Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter verbunden: Im Falle des Machtmotivs sind es Epinephrin und Norepinephrin, im Falle des Zugehörigkeitsmotivs ist das Dopamin, bei Anregung des Leistungsmotivs werden Vasopressin und Arginin ausgeschüttet.

Nach Porter und Lawler ist die persönliche Anstrengung (Motivation) vom Wert der erwarteten Belohnung und von der Erfolgswahrscheinlichkeit der Handlung abhängig. Je nach Fähigkeit und Rollen-

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Intrinsische Prozessmotivation: Das besondere Merkmal dieser Motivation besteht darin, dass jemand eine Aufgabe um ihrer selbst Willen bewältigt. Beispiel: Ein Musiker spielt mit Begeisterung Gitarre, ein Controller wertet intensiv Statistiken aus, ein Autor schreibt kreative Artikel für Wikipedia, oder ein Verkäufer führt engagierte Gespräche mit Kunden, einfach weil es ihnen Spaß macht. Sie denken gar nicht lange darüber nach, warum sie das machen und welche Vorteile oder Belohnungen sie dafür bekommen. Internes Selbstverständnis: Das Verhalten und die Werte dieser Personengruppe orientieren sich an internen Standards und Maßstäben. Sie haben, meistens aus nicht mehr nachvollziehbaren oder unbewussten Gründen, eine Idealvorstellung als Leitlinie ihres Handelns verinnerlicht. So geht es dem Controller wie dem Musiker, Chirurgen, Verkäufer oder Journalisten, die etwas nach ihren Vorstellungen „bewegen“ möchten. Bei dieser Quelle der Motivation ist das Leistungsmotiv besonders stark angeregt. Extrinsisch: Instrumentelle Motivation: Das Verhalten dieser Menschen ist im Wesentlichen geleitet von der Aussicht auf konkrete Vorteile oder Belohnungen von außen. Beispielsweise möchte der Musiker Geld verdienen, der Verkäufer sieht seine derzeitige Tätigkeit (bzw. die Umsatzsteigerung) als Zwischenschritt auf der Karriereleiter in die Geschäftsführung und der Autor hofft darauf, einen Bestseller zu schreiben oder berühmt zu werden. Diese Quelle der Motivation hat einen starken Bezug zum Machtmotiv. Externes Selbstverständnis: Die Quelle des Selbstverständnisses und die Idealvorstellung kommen in diesem Falle primär aus der Rolle und den Erwartungen des Umfeldes. Beispielsweise übernimmt der Stürmer in einer Mannschaft bestimmte Aufgaben oder Rollen, die er so gut wie möglich bewältigen möchte. Das Gleiche gilt für den Konzertpianisten als Teammitglied oder den idealen Manager im Rahmen einer gegebenen Unternehmenskultur. Zu dieser Quelle der Motivation gehört das Zugehörigkeitsmotiv.

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Internalisierung von Zielen: Die Personen dieser Gruppe machen sich die Ziele der Organisation oder des Unternehmens zu eigen. Der Manager möchte einen Beitrag zur Verwirklichung der Mission des Unternehmens leisten, der Personalleiter möchte einen Beitrag dazu leisten, dass es im Unternehmen „gerechter" zugeht und der Verkäufer strengt sich an, weil er der Überzeugung ist, dass der Vertrieb die wichtigste Funktion im Unternehmen ist, ohne die das Unternehmen am Markt gar nicht „überleben“ kann. Hier ist eine Kombination aus Zugehörigkeits- und Leistungsmotiven im Spiel. John Barbuto konnte in einer Studie mit 68 Führungskräften und 759 Mitarbeitern nachweisen, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Kompetenzen im Konzept der Transformationalen Führung und den fünf Motivationsquellen existiert. Die Transformationale Führung beschreibt nach zahlreichen empirischen Studien (wirtschaftlich) besonders erfolgreiche Führungskräfte. Zu ihren Stärken gehören: Wahrnehmung der Vorbildfunktion, die Fähigkeit zur Vermittlung von Zielen und Perspektiven, Förderung der Lernfähigkeit ihrer Mitarbeiter, eine als fair empfundene Art der Kommunikation und Verantwortungsbereitschaft. Durch gezielten Personaleinsatz kommt es zur Vermeidung von Frustration am Arbeitsplatz und zur Förderung der Motivation. Beispiel: Ein Mitarbeiter, der die Intrinsische Prozessmotivation als Quelle hat, benötigt völlig andere Aufgaben und muss völlig anders entwickelt und motiviert werden als jemand, für den die Internalisierung von Zielen gilt.

Zwei Gruppen von Motivationsmodellen Während Inhaltsmodelle menschliches Verhalten allein aufgrund bestimmter psychischer Inhalte erklären, führen Prozessmodelle das Verhalten auch auf bestimmte physische Vorgänge zurück.

Rubikon-Modell Ein einfaches eindimensionales Motivationsmodell bezeichnet eine Schwellenmotivation beim Überschreiten einer imaginären Grenze. Diese Rubikon-Motivationsstrategie erhielt ihren Namen vom Angriff Caesars gegen Rom zu Zeiten des Bürgerkrieges. Als er mit seinem Heer den Fluss Rubikon überschritt (Alea iacta est!), gab es für sie kein Zurück mehr. Das war allen Soldaten klar und ging als „Motivationskonzept“ in die Psychologie ein. Das entsprechende Rubikon-Modell der Handlungsphasen von Heinz Heckhausen teilt den Handlungsstrom in folgende vier Phasen ein: 1. 2. 3. 4.

Abwägen Planen Handeln und Bewerten

Motivklassifikation von Maslow Selbstverwirklichung (Individualität, Talententfaltung, Altruismus, Güte, Kunst, Philosophie)

Soziale Anerkennung (Status, Wohlstand, Geld, Macht, Karriere, sportliche Siege, Selbständigkeit

Soziale Beziehungen (Freunde, Partnerschaft, Liebe, Nächstenliebe, Fürsorge, Kommunikation)

Sicherheit (Wohnung, fester Arbeitsplatz, Gesetze, Versicherungen, Gesundheit, Ordnung)

physiologische Grundbedürfnisse (Atmung, Wärme, Trinken, Essen, Schlaf, Sexualität)

Bedürfnispyramide nach Maslow Der Mensch versucht demnach zuerst, die Bedürfnisse der niedrigen Stufen zu befriedigen, bevor die nächsten Stufen Bedeutung erlangen. Obwohl diese Klassifikation menschlicher Bedürfnisse empirisch kaum belegt ist, ist sie bis heute sehr populär. Intrinsische und extrinsische Motivation (Zwei-Faktoren-Modell) In der Pädagogik wird intrinsische Motivation auch als Primärmotivation, extrinsische als Sekundärmotivation bezeichnet. 

Primärmotivation: Diese ergibt sich aus den Grundbedürfnissen der Menschen. Jeder Mensch hat Hunger und braucht Nahrung. Wenn ein Mensch friert, hat er das natürliche Bedürfnis nach Kleidung und Wärme. Primäre Motivation bezieht sich also auf jenen Bedarf von uns Menschen an Dingen, ohne die wir nicht überleben könnten.



Sekundärmotivation: Sekundäre Motivation entwickelt sich aus unserem Umfeld, unseren Lebensumständen heraus. So sehnen wir uns nach sozialen Kontakten sowie Sicherheit und Anerkennung in unserer Gesellschaft.

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Intrinsisch motivierte Verhaltensweisen

Extrinsisch motivierte Verhaltensweisen

 Intrinsisch motivierte Verhaltensweisen gelten als Prototyp selbstbestimmten Verhaltens. Das Handeln stimmt mit der eigenen Auffassung überein. Man ist bestrebt, eine Sache voll und ganz zu beherrschen.  Intrinsische Motivation beinhaltet Neugier, Spontaneität, Exploration und Interesse an den unmittelbaren Gegebenheiten der Umwelt.  Primär sind interessenbestimmte Handlungen zu erkennen, deren Aufrechterhaltung keine externen oder intrapsychischen Anstöße wie Versprechungen oder Drohungen benötigt. Diese Motivation nimmt allerdings ab, wenn man Versuchspersonen extrinsische Belohnungen wie z. B. Geld oder Auszeichnungen für eine ursprünglich intrinsische Aktivität anbietet.

Extrinsisch motivierte Verhaltensweisen treten in der Regel nicht spontan auf, sie werden vielmehr durch Aufforderungen in Gang gesetzt, deren Befolgung eine (positive) Bekräftigung erwarten lässt, oder die auf andere Weise instrumentelle Funktion besitzen, wie etwa Ranglisten oder Noten.  Handlungen, die mit instrumenteller Absicht durchgeführt werden, um eine von der Handlung separierbare Konsequenz zu erlangen, zielen auf Sicherheit und Anerkennung in unserer Gesellschaft.  Extrinsische Motivatoren, die in den Handlungsablauf einer eigentlich intrinsisch motivierten Tätigkeit eingeführt werden, unterminieren das Gefühl der Selbstbestimmung. 

X- und Y-Theorie von McGregor Nach Douglas McGregor können zwei idealtypische Führungsbilder unterschieden werden: Menschen sind entweder bestrebt, Arbeitsaufwand zu vermeiden, grundsätzlich träge und faul und erwarten Belohnung bzw. Bestrafung (Theorie X) oder suchen Verantwortung, haben Interesse an einer sinnvollen Betätigung und Leistungswettbewerb (Theorie Y). Dabei werden den beiden Charakteren gegensätzliche Attribute zugeschrieben: X-Theorie: Passivität, Antriebsarmut, Desinteresse, Drückebergerei, braucht Kontrolle, Indianer bzw. re-aktiv. Führungskräfte mit einer XPerspektive auf den Mitarbeiter entwickeln einen eher autoritären Führungsstil. Y-Theorie: Engagiert, fleißig, interessiert, sucht Verantwortung, setzt sich Ziele, ist eigenmotiviert, Häuptling bzw. pro-aktiv. Dieser Modell-Typus wird durch ein positives Erleben in der Tätigkeit selber motiviert. Spaß, Freude oder Interesse an der Tätigkeit stehen im Vordergrund und nicht die Belohnung für eine Handlung oder die Vermeidung von Strafe. Führungskräfte mit einer Y-Perspektive auf den Mitarbeiter entwickeln einen eher kooperativen Führungsstil. Das ReissProfil definiert die 16 Motive, mit denen man nach Aussage von Reiss das Verhalten sowohl von Menschen als auch im Wesentlichen von Tieren erklären und voraussagen kann. Jedes dieser Motive kann entweder neutral, stärker oder schwächer ausgeprägt sein.

Intrinsische und extrinsische Motivation schließen sich nicht grundsätzlich aus und können zugleich in derselben Tätigkeit wirken. Allerdings sind beide nicht einfach kumulierbar: Extrinsische Motivation, die beispielsweise durch künstliche Anreize eine vorhandene intrinsische Motivation teilweise oder ganz verdrängt und die Wertigkeit der Handlungsfolgen durch den sogenannten Korrumpierungseffekt verschiebt, stellt häufig auf lange Sicht das dominante Antriebskonzept für die Psyche des Menschen dar. Die Ursache dafür liegt in den Strukturen unserer Leistungsgesellschaft, welche vorhandene intrinsische Motivation oft durch mitunter schädliche extrinsische Anreize nicht zur Geltung kommen lässt. Ein anderes Beispiel für eine spezifische Form intrinsischer Motivation ist die Neugiermotivation, welche gerade für die Entwicklungspsychologie eine besondere Rolle spielt. Gelingt es pädagogisch, die angeborene Neugier des Menschen bis in das Erwachsenenalter zu halten, ist durch die hierdurch folgende hohe Eigenmotivation des Menschen ein besonderer Erfolg im Leben wahrscheinlich. Wenn irgend möglich sollte daher versucht werden, die Primärmotivation zu fördern. Dies wird zum Beispiel durch gezieltes Nachfragen der inneren Visionen ermöglicht und durch Übertragung von Kompetenzen oder Vorbildern bzw. durch das Schaffen einer geeigneten Lernumgebung.

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Dadurch ergibt sich ein individuelles Motivprofil. Die einzelnen Motive hat Reiss wie folgt definiert:                

Anerkennung: Bedürfnis danach, Kritik und Ablehnung zu vermeiden Beziehungen: Bedürfnis nach Freundschaft Ehre: Bedürfnis danach, sich moralisch integer zu verhalten Eros: Bedürfnis nach Sexualität Essen: Bedürfnis nach Nahrung Familie: Bedürfnis danach, seine eigenen Kinder großzuziehen Idealismus: Bedürfnis nach sozialer Gerechtigkeit Körperliche Aktivität: Bedürfnis danach, seine eigenen Muskeln zu bewegen Macht: Bedürfnis danach, andere dem eigenen Willen zu unterwerfen Neugier: Bedürfnis nach Kognition Ordnung: Bedürfnis nach Struktur Rache: Bedürfnis danach, mit jemandem abzurechnen Ruhe: Bedürfnis nach innerem Frieden Sparen: Bedürfnis danach, materielle Güter zu sammeln und anzuhäufen Status: Bedürfnis nach Prestige Unabhängigkeit: Bedürfnis nach Autarkie Erwartungs-mal-Wert-Modelle

PSI-Theorie Motivationale Intelligenz soll sich nur dann entwickeln können, wenn eine positive Grundstimmung die Grundlage dafür schafft, Affekte zu regulieren und auch schmerzhafte Erfahrungen zu integrieren. Die PSI-Theorie bietet auch eine Erklärung dafür, dass intrinsische Motivation durch materielle Anreize zerstört wird. Wenn ein Verhalten fast nur durch äußere Anreize (Anweisungen, Belohnung) gesteuert wird, sinkt die innere Beteiligung. Dadurch wird die Selbstmotivierungsfunktion, die für das Erlebnis sorgt, dass die Freude der Tätigkeit selbst entspringt (Flow), außer Kraft gesetzt (sog. Korrumpierungs- oder Overjustification-Effekt).      

Beharrlichkeit Dominanz Engagement Erfolgszuversicht Flexibilität Flow

    

Danach gehe Motivation auf die Erwartung bestimmter Handlungsergebnisse und Handlungsfolgen sowie auf deren (positive oder negative) Bewertung zurück. Integriertes Motivationsmodell Insbesondere wird in diesem neuen Modell die klassische Trennung von reinen Motivationsbedürfnissen und Machtmotiven aufgegeben und das soziale Machtmotiv (Dominanz, Wettbewerbssowie Statusorientierung) mit klassischen Elementen der Motivationsforschung kombiniert (z. B. Engagement, Anstrengungsbereitschaft, Beharrlichkeit oder Zielsetzung als nicht-soziale Motive.

Furchtlosigkeit Internalität kompensatorische Anstrengung Leistungsstolz Lernbereitschaft

Motivation, Emotion und Gefühl Emotionen begleiten die Befriedigung und Frustration von Motiven und werden als Gefühle unterschiedlich empfunden („gefühlt“). Typische Motivationsmuster Sind in einer Motivation sowohl kognitive wie auch emotionale Komponenten wirksam und stehen diese im Widerspruch, dann kann im Regelfall davon ausgegangen werden, dass die emotionale Komponente dahin tendiert, zu dominieren und die

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     

Schwierigkeitspräferenz Selbstständigkeit Selbstkontrolle Statusorientierung Wettbewerbsorientierung Zielsetzung

kognitive Komponente zu verdrängen. Oft geschieht dies unbewusst oder indem ein anderer als der tatsächliche Grund geltend gemacht wird. Ein anderes typisches Reaktionsmuster innerhalb von Motivationen betrifft die zeitliche Hierarchie handlungsauslösender Faktoren. Erlebt man eine Reihe von negativen Erfahrungen, aufgrund derer eigentlich davon auszugehen wäre, dass sie demotivierend wirken, erfährt man aber danach eine positive Motivation in Bezug auf dieselbe Sache oder Situation, jedoch aus anderen Gründen, dann tendiert die letztere Erfahrung dahin, in der Motivation zu dominieren.

Anwendungen der Motivationspsychologie 



     

Soziale Beziehungen: Generell bilden die individuellen Motivationsstrategien der Menschen eine wesentliche Grundlage für das subjektive Empfinden von Sympathie und Antipathie. Liegen ähnliche Bedürfnislagen vor, finden sich leicht Partnerschaften. Konsumforschung: Die Frage, auf welcher Basis Menschen Konsumentscheidungen treffen, ist eng mit der Frage nach Konsummotiven (wie Statusdemonstration oder Gruppenzugehörigkeit) verknüpft. Arbeits- und Organisationspsychologie: Die Motivation der MitarbeiterInnen ist häufig ein entscheidender Faktor für die Produktivität eines Unternehmens oder einer Behörde. Gesundheitspsychologie: Motivationale Faktoren haben Einfluss auf präventives Gesundheitsverhalten und auf die Compliance. Klinische Psychologie: Motivationale Faktoren werden zur Erklärung psychischer Störungen, z. B. der Depression, herangezogen. Pädagogische Psychologie: Die Motivation von SchülerInnen und LehrerInnen hat Auswirkungen auf den Schulerfolg. Sportpsychologie: Die Motivation von SportlerInnen hat Auswirkungen auf die Leistung. Lernen durch Lehren (LdL): Bedürfnistheoretisch begründete Unterrichtsmethoden

Feststellung von Motivation Von zentraler Bedeutung hierbei ist die grundlegende Tatsache, dass dem weit verbreiteten Missverständnis begegnet werden sollte, es sei wichtig, dass ein Mensch motiviert ist. Vielmehr darf prinzipiell festgestellt werden, dass jeder Mensch eine ihm eigene Motivationslage bzw. ein Geflecht von Antrieben und Handlungsstrategien besitzt, das ihn bei seiner Wahl der jeweils als für ihn selbst optimal empfundenen Handlungsweise zumeist unbewusst leitet. Es stellt sich also nie die Frage, ob ein Mensch motiviert ist, sondern wie er motiviert ist. Mit dieser Erkenntnis darf nicht verwechselt werden, dass sog. pro-aktiv motivierte Menschen, welche über einen höheren Reflexionsgrad darüber verfügen, was sie antreibt und wie sie diese Bedürfnisse gezielt einsetzen können, um sich selbst zu motivieren, zumindest im Arbeitsund Leistungsprozess höher angesehen werden als Menschen, denen ihre Motivationskonzepte nicht so bewusst sind und die daher als re-aktiv bezeichnet werden. Letztgenannte Menschen brauchen häufig ein externes Anreizkonzept, das sich ihrer persönlichen Präferenzen und Erfahrungen bedient, sind aber vom Prinzip her nicht weniger stark motiviert, z. B. Strafe zu vermeiden oder einen unangenehmen Kontext zu verlassen. Einen derart sekundär motivierten Menschen als nicht motiviert zu bezeichnen, darf als fachlich unhaltbare Verkürzung gelten. Auch kann die Pauschalisierung möglicher Handlungsmotive nach McGregor auf faule und träge Menschen bzw. fleißige und selbstmotivierte Akteure nicht überzeugen. Dieses Menschenbild entspricht in keiner Weise mehr den heutigen Erkenntnissen zur Handlungsmotivation und den Aussagen der modernen Psychologie, die für jede

Vermeidungsstrategie auch ein Motiv sucht und in der Zielkonflikte, insbesondere innerer und oft unbewusster Ziele sich in keinem Fall nur durch die Beschreibung von Leistungsverweigerung erfassen lassen. Die breite Masse der Menschen, weil sie nicht in Leitungsfunktion stehen, empfindet ihre Arbeit allerdings tatsächlich eher als unbequeme Notwendigkeit und entwickelt demnach mehr oder weniger offen erkennbare Strategien zur Leistungsvermeidung und sind extrinsisch, also aufgrund der Bezahlung und nicht durch die Arbeit als solche motiviert. Viele Menschen sehen die Belohnung für ihre Handlungen und die damit mögliche Anerkennung im sozialen Kontext (Partnerwahl, Machterhalt, Statusgewinn) als Hauptantrieb für ihre Tätigkeit an und müssen nach McGregor tatsächlich auch eher streng geführt werden. Die Motivationslage eines intrinsisch motivierten Menschen korrespondiert hierbei mit einem höheren Status der tatsächlichen Bedürfnislage des Betreffenden, der seine Grundund Existenzbedürfnisse (Defizitbedürfnisse) hier häufig als gesichert betrachtet und seine höheren Wachstumsbedürfnisse, insbesondere das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, im Vordergrund sieht. Neurobiologie der Motivation Motivation veranlasst einen Organismus zu zielgerichtetem Verhalten. Dieses ist beim Menschen und bei Versuchstieren nur beobachtbar, wenn bestimmte Teile des Gehirnes intakt sind. Sind diese Regionen geschädigt, können, je nach Schweregrad, folgende Störungen der Motivation auftreten: Apathie, Abulie, Akinetischer Mutismus. Ernst Pöppel argumentiert, dass vor allem Zielsetzungen, mit denen sich der Mensch identifiziert, Motivation, Lernwillen und Entscheidungsfreudigkeit bedingen und sich ein Belohnungsgefühl einstellt.

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*** AUS DER PRAXIS - PÄDAGOGISCHE THEMEN ***

DIE LERNFREUDE IN DER SEKUNDARSTUFE I – ihre Veränderung und ihre Determinanten ■ Gerda Hagenauer (Preisträgerin der Kategorie „Dissertationen“ des Wissenschaftspreises 2010)

Befunde wissenschaftlicher Studien sprechen ein deutliches Bild: Der Schule gelingt es häufig nicht, die zu Beginn der Grundschule noch hohe Lernfreude der Schüler und Schülerinnen zu erhalten. Vielmehr sinkt die Freude am Lernen im Laufe der Schuljahre kontinuierlich, und die Schüler und Schülerinnen distanzieren sich emotional von der Schule.

So verschlechtert sich beispielsweise die Beziehung zwischen Lehrpersonen und SchülerInnen aus SchülerInnensicht zunehmend zwischen Klassenstufe 6 und 7. Des Weiteren fühlen sich Schüler und Schülerinnen in vielen Situationen als wenig kompetent und können den Erklärungen der Lehrpersonen schlecht folgen. Ebenso schätzen sie die ihnen gewährten Freiheiten (z.B. Mitbestimmung im Unterricht) als zunehmend geringer ein. Dadurch kommt es zu einer Vernachlässigung der Bedürfnisse nach sozialer Eingebundenheit, Kompetenz und Autonomie, wodurch eine negative Entwicklung der Lernfreude bewirkt wird.

Diese Entwicklung wird als bedenklich eingeschätzt, da die aktuelle Unterrichtsforschung immer wieder auf die förderliche Wirkung positiver Emotionen für das Lernen hinweist: SchülerInnen, die das Lernen mit Freude verbinden, zeigen beispielsweise eine höhere Anstrengungsbereitschaft, eine höhere Lernmotivation oder auch eine elaboriertere Aufgabenverarbeitung. Diese Faktoren wiederum führen zu einer besseren Lernleistung.

Trotz dieses generellen negativen Trends zeigen die Tagebuchdaten jedoch ebenso auf, dass es der Schule unter bestimmten Bedingungen und in gewissen Situationen gelingt, die Lernfreude der SchülerInnen im Unterricht hervorzurufen. Während der klassische Frontalunterricht – vor allem bei leistungsstarken SchülerInnen – Lernfreude häufig verhindert, führen beispielsweise Unterrichtssituationen, in denen spielerisch/experimentell und mit neuen Medien – speziell mit dem Computer – gelernt wird, in denen individuell geübt werden kann, in denen gemeinsam in der Gruppe gearbeitet wird oder in denen neue Fähigkeiten wie z.B. in Kochen, Werkerziehung, Musik oder Bewegung und Sport erworben werden können, zu Lernfreude auf Seiten der SchülerInnen.

Eine Preisträger-Dissertation ging der Frage nach, wie sich die Lernfreude in der Sekundarstufe I verändert und welche Faktoren sich hier als einflussreich erweisen. Hierzu wurden 356 SchülerInnen aus neun Hauptschulen aus der Stadt Salzburg und Umgebung in einem Längsschnitt (vier Messzeitpunkte) schriftlich befragt. 110 SchülerInnen führten zusätzlich ein „LernfreudeTagebuch“, um Aufschluss über Lernfreude auslösende und verhindernde Unterrichtssituationen zu erhalten.

Für die Gestaltung des Unterrichts lässt sich aus den gewonnenen Ergebnissen schlussfolgern, dass es von hoher Bedeutung ist, auf die Bedürfnisse der Lernenden durch eine entsprechend gestaltete Lernumgebung einzugehen, um deren positive emotionale Haltung gegenüber dem Lernen aufrechtzuerhalten.

Die Ergebnisse belegen den Rückgang der Lernfreude im beobachteten Zeitraum. Es wurde aufgezeigt, dass die Passung zwischen schulischen Umweltbedingungen und den Bedürfnissen der SchülerInnen immer weniger gut gelingt.

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*** AUS DER PRAXIS - PÄDAGOGISCHE THEMEN ***

COMPUTERGESTÜTZTE MEDIEN IM UNTERRICHT Die Vorzüge von digitalen Medien bestehen im raschen Zugriff auf eine umfangreiche Materialauswahl in verschiedenen medialen Formen. Außerdem erfolgt eine schnelle Rückmeldung auf die Lernaktivitäten der SchülerInnen (z. B. bei Computerprogrammen), deren Eigenverantwortlichkeit und -aktivität gestärkt werden können bzw. sollen.

Lernprozesse lassen sich nicht beliebig herstellen oder durch ausgefeilte Technologien optimieren wie ein Produkt. Selbst durch die beste Technik kann Bildung nicht erzeugt, sondern nur ermöglicht werden. Letztendlich bedeutet sie Selbstbildung, da das (Mit-)Tun des Lernenden die Voraussetzung für eine bestimmte Richtung und Intensität des Lernprozesses ist.

Medien dienen der Motivation, da man sich die Computerbegeisterung der Kinder zu Nutze machen kann. Des Weiteren unterstützen sie einen schülerzentrierten, individualisierten, sowie handlungsorientierten Selbstlernprozess. In der Regel stellt der Umgang mit Medien eine offene Lernumgebung dar. Durch Eigeninitiative soll es bei den SchülerInnen zu selbstbestimmtem Lernen führen, wodurch es auch zur Entlastung der Lehrperson kommt. Ein weiterer Vorteil besteht bei digitalen Medien in der selbstständigen Informationsbeschaffung (Interaktion mit ihrer Lernumgebung), sowie der Möglichkeit, Problemanalysen durchzuführen und Lösungen eigenständig zu erarbeiten. Dabei ist stets zu bedenken, dass diese Vorzüge „Potenziale" von digitalen Medien sind, die erst durch eine gezielte mediendidaktische Gestaltung und Nutzung zum Tragen kommen.

Eines der größten Probleme sind wohl die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Medien, da nicht jede Schule über genügend Computer verfügt. Oftmals widerstrebt es auch der älteren Generation von LehrerInnen, neue Medien in den Unterricht zu integrieren. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Medien überhandnehmen und sich somit die Dominanz der Lehrperson verringert. Auch wenn der Medieneinsatz im Unterricht interessanter als konventionelle Methoden zu sein scheint, heißt das nicht, dass dadurch auch gleichzeitig zwangsläufig schneller und effektiver gelehrt werden kann. Das Lernen lässt sich weder beliebig beschleunigen noch rationalisieren. Die Mediennutzung ist außerdem oftmals mit einem hohen Zeitaufwand verbunden, besonders wenn es darum geht, SchülerInnen bestimmte Techniken nahe zu bringen. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil besteht ebenfalls darin, dass durch den Einsatz von Medien leistungsschwächere SchülerInnen überfordert werden können. Fehler in medialer Repräsentation sind schwerer zu erkennen als in realen Zusammenhängen. Zudem erschwert eine falsche Einstellung zu Medien das Lernen. Bloße Information bezüglich des großen Informationsangebotes (Internet) bedeutet noch lange nicht, dass man sich auch Wissen angeeignet hat. Sogar wenn man sich dabei mitunter viel Wissen aneignet, stellt sich noch die Frage, ob dieses Wissen für den/die Einzelne(n) überhaupt brauchbar oder lediglich eine Ansammlung von unnützen Informationen ist.

Wird der kritische Umgang mit den digitalen Medien nicht ausführlich behandelt, können diese oft einen gegenteiligen Effekt zur Folge haben. So werden beispielsweise Forenbeiträge nicht auf ihre Inhalte kontrolliert und müssen nicht immer den Tatsachen entsprechen. Gerade durch die ungeheure Informationsmenge, die das Internet bietet, ist die Fähigkeit wichtig, relevante Inhalte herauszufiltern und kritisch im dargebotenen Kontext einordnen zu können. Zudem funktionieren digitale Medien nicht immer zuverlässig, falls beispielsweise Beamer und Laptop nicht kompatibel sind oder verschiedene Versionen von Programmen existieren. Oder aber es liegt ein HardwareFehler vor. Daher ist es unabdingbar, wichtige Vorträge nicht ausschließlich mit dem Einsatz neuer Medien vorzubereiten, um im Notfall einen Ausweichplan zur Hand zu haben.

Des Weiteren besteht die Gefahr der Ablenkung aufgrund umfangreicher Nutzungsmöglichkeiten. Schwierigkeiten könnten auch in der gemeinsamen Planung eines Programms, Vernachlässigung sozialer Bedürfnisse sowie mangelnden Einbeziehung der letztlich für den Unterricht verantwortlichen Lehrpersonen entstehen.

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„INTERAKTIVE WHITEBOARDS” - ENDE DER KREIDEZEIT? Ein digitales Whiteboard ist eine elektronische Tafel, die an einen Computer angeschlossen wird. Das Bild wird im Regelfall von einem Beamer projiziert. Der Benutzer muss somit physisch nicht direkt am Computer arbeiten. Durch die berührungssensitive Wandtafel können alle Veränderungen, die direkt an der Tafel mit Hilfe von beispielsweise Spezialstiften oder den Fingern durch die Nutzer durchgeführt werden, automatisch verändert und angezeigt werden. Weiters können verschiedene Versionen für die weitere Nutzung abgespeichert und gedruckt werden. IWBs haben ihr Potenzial besonders als Lernhilfsmittel im Unterricht und für Präsentationszwecke entfaltet. Durch das Einbinden von Elementen wie Text, Website, Grafik, Musik, Animation und Video können Lehrkräfte den Unterricht interessant gestalten und SchülerInnen während des Lernprozesses besser einbinden. Für den Einsatz interaktiver Whiteboards im Schulunterricht bieten viele Schulbuchverlage mittlerweile speziell entwickelte und auf die jeweiligen Lehrwerke zugeschnittene Tafelbilder und Arbeitsmaterialien für Lehrer an. Fortbildung wird angeboten, eine effizient strukturierte lehrplangerechte Aufbereitung von Unterrichtsinhalten nach Schularten/-stufen fehlt aber (noch). Folgende positiven Eigenschaften werden von SchülerInnen und LehrerInnen dem Unterricht mit Unterstützung von IWBs zugeschrieben: - jederzeit Videos (USB-Stick), Internet (wikipedia, google.maps, bildungsmedien.tv, ...) zur Unterstützung - Berühren und Interagieren beeinflussen das Lernen positiv - bessere Möglichkeit der interaktiven, visuellen Darstellung von (multimedialen) Inhalten - Erstellen von Unterrichtseinheiten mit Vorlagen, Videos und Bildern - Anschaulichkeit - erhöhte Aufmerksamkeit - bessere Verständlichkeit von Lerninhalten durch die visuelle Darstellung - verschiedene Lernmethoden - langfristige Zeitersparnis, Verringerung der Arbeitsbelastung bei Vorbereitung und Unterrichtsplanung - Verbesserte Vorbereitungsmöglichkeiten einer Lehrveranstaltung unter Beibehaltung spontaner Änderungen / Improvisation vorbereiteter Präsentationen

- Notizen, die auf einem IWB erstellt werden, können nach dem Unterricht ausgedruckt oder per E-Mail an die SchülerInnen versendet werden. Damit wird gewährleistet, dass die SchülerInnen über brauchbares Material zur Nachbearbeitung verfügen, was das langfristige Einprägen der Lerninhalte unterstützt. - Verstärkte Freude und Motivation - Größere Möglichkeit der Teilnahme und Zusammenarbeit - Fähigkeit, komplexe Konzepte besser zu bewältigen Verwendungsmöglichkeit für verschiedene Lernstile - Transparenz und Nachvollziehbarkeit (auch für fehlende SchülerInnen) - Unterstützt benachteiligte SchülerInnen - Speicherung und Weiterbearbeitung erstellter Tafelbilder - Aufbau einer Sammlung an Unterrichtsmaterialien, die ständig aktualisiert und überschrieben werden können - Tafellöschen (Kreidestaub) entfällt - Das Arbeiten mit IWBs ermöglicht eine erhöhte Lehrzeit von bis zu 25 Prozent. Einige IWBs verfügen auch über einen Feedbackkanal, durch den SchülerInnen mithilfe einer Fernbedienung direkt auf die präsentierten Materialien (z. B. Antworten auf Fragestellungen, Lösungen von Rechnungen…) reagieren können. Dies hat den Vorteil, dass die Lehrperson über elektronisch generierte Aufzeichnungen und

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Notizen des Unterrichts für die spätere Einsicht verfügt.

Whiteboards kann dagegen jeder normale BoardMarker verwendet werden.

- Hervorheben und kommentieren von Inhalten - Ansicht und Navigation von Internetinhalten über das Whiteboard. Das Suchen und Darstellen von Webseiten kann von der gesamten Klasse verfolgt werden. - Gemeinsames Arbeiten an Dokumenten, Arbeitsblättern, Projekten - Präsentieren von Schülerarbeiten vor einem breiten Publikum - Schwer verständliche Inhalte können durch Video-Clips erläutert werden

- Geometrische Hilfsmittel wie Lineal, Geodreieck und Zirkel können bei den meisten Technologien für digitale Whiteboards nicht verwendet werden, da deren Berührungen zu Störungen führen oder im Falle der Saugnäpfe eines Whiteboard-Zirkels sogar die Oberfläche beschädigen.

Nachteile von IWBs Bildungsziele verschwimmen multimediale Überflutung

durch

- Bei einem Ausfall der Lampe oder anderen technischen Defekten durch Erschütterung, Temperaturschwankungen, … ist selbst eine einfache Nutzung als Schreibtafel nicht mehr möglich. - Größere Tafelbilder müssen bei digitalen Whiteboards auf mehrere Präsentations-Seiten verteilt werden, zwischen denen dann gewechselt werden muss. - Der Schreiber verursacht Schattenwürfe. Bei einer Kombination aus klassischem Whiteboard und klassischem Beamer ist selbst im Schatten noch das Tafelbild erkennbar bzw. bei reiner Projektion entsteht kein Schatten. - Digitale Whiteboards sind in der Regel nicht magnetisch, sodass dieser Einsatzzweck wegfällt. - Die Anschaffung digitaler Whiteboards ist deutlich teurer (~2000 €) als die Anschaffung klassischer Whiteboards oder auch der Kombination aus klassischem Whiteboard und klassischem Beamer. Auch der laufende Betrieb ist teurer; einmal durch die Stromkosten, weiters durch regelmäßige Wartungskosten wie Austausch der Beamerlampe, die selbst für das Schreiben notwendig ist. Des Weiteren sind die Oberfläche und die Technik empfindlicher als bei klassischen Whiteboards und eine Reparatur teurer. - Bei Verlust oder Diebstahl der speziellen Stifte müssen mit dem jeweiligen Modell kompatible Stifte nachgeordert werden. Bei klassischen

- Die indirekte Übertragung der Stiftbewegungen in Beamer-Projektionen wird häufig als nicht so angenehm und weniger ergonomisch als das direkte Schreiben auf einem klassischen Whiteboard empfunden. Teilweise erscheinen Striche auch leicht versetzt neben dem Stift. Außerdem ist durch die Projektion das Tafelbild oft weniger scharf und weniger kontrastreich als bei einem klassischen Whiteboard. - Bei Sonneneinstrahlung muss für eine gute Lesbarkeit des projizierten Tafelbildes der Raum eventuell verdunkelt werden. - Die Bedienung eines digitalen Whiteboards ist komplizierter als die eines klassischen Whiteboards, bei dem die Bedienung analog zur klassischen Kreidetafel selbsterklärend ist. - Manche Boards können in ihrer Höhe nicht verstellt werden, sind daher fix montiert. Häufig kann der Nutzer dann entweder das obere Ende nicht erreichen oder das Board hängt zu nieder und nicht alle Nutzer können das untere Ende sehen. - Frei stehende Boards sind schwerer zu schützen und müssen nach jeder Bewegung immer wieder neu ausgerichtet werden. - Ist die Eingabe von mehrfachen Daten möglich, können die Inputs der Nutzer leicht durcheinander geraten und an der Tafel einen Kauderwelsch ergeben. - Ist der Fernzugriff möglich, dann geraten manche Nutzer in Versuchung und senden störende Kommentare oder Zeichnungen an die Tafel. - bei zu viel frontaler Präsentation Passivität der SchülerInnen - viel „Geklicke“ irritiert - Man benötigt einige Zeit, um den Umgang (Schreibgefühl) zu erlernen bzw. ein- und auszusteigen. Für spontane, kurze Notizen sollte eine herkömmliche Tafel vorhanden sein.

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*** TIPPS *** Diagnose-Instrumente zur INFORMELLEN KOMPETENZMESSUNG (IKM) Das BIFIE stellt unter http://www.bifie.at/newsletter/2041 Kompetenzmessung (IKM) zur Verfügung.

Instrumente für die informelle

Für die Volksschule gibt es zwei Instrumente in Deutsch (Lesen bzw. Sprachbetrachtung) und ein Instrument in Mathematik. Sie sind für den Einsatz gegen Ende der 3. Schulstufe konzipiert. Die Durchführung erfolgt als Paper/Pencil-Version. Bearbeitungsdauer: 20 Minuten (Sprachbetrachtung), 40 Minuten (Lesen) sowie jeweils zusätzlich 10 Minuten Instruktionszeit. Für die Sekundarstufe I werden ebenfalls zwei Instrumente in Deutsch (Lesen bzw. Schreiben und Sprachbewusstsein) und ein Instrument in Mathematik angeboten, die für den Einsatz gegen Ende der 7. Schulstufe konzipiert sind. Die Durchführung erfolgt online. Sie ist jederzeit nach Anlegung der Sessions zur Erstellung der Schüler/innen-Codes innerhalb des Zeitfensters möglich. Auswertung und Rückmeldung erfolgen durch den Computer, nur die offenen Antwortformate müssen von der Lehrkraft korrigiert und eingegeben werden. Die genannten Selbstevaluierungstools stehen kostenlos im Zeitfenster vom 16. Mai bis 8. Juli 2011 zur Verfügung. Durchführungszeitraum der IKM Englisch: jederzeit Wie schon im vergangenen Jahr erhält jede Lehrerin/jeder Lehrer in der Auswertung der Tasks Rückmeldung zu den erreichten Kompetenzen ihrer/seiner Schüler/innen. Damit können mögliche Defizite erkannt und gezielte, individuelle Fördermaßnahmen gesetzt werden. Damit sichergestellt ist, dass nur Lehrer/innen Zugang zu diesem Selbstevaluierungstool haben, muss der erste Schritt des Anmeldeverfahrens durch die Schulleitung erfolgen. Ein diesbezügliches Informationsmail erging vor Beginn des jeweiligen Zeitfensters an die Direktionen.

www.bildungsmedien.tv

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*** TIPPS *** NÖMEDIA VERTEILT MEDIENPAKET „MILCHLEHRPFAD“ Im Mai 2011 brachte die Medienberatung Korneuburg das Medienpaket „Milchlehrpfad“ in allen Volksschulen des Bezirkes zur Verteilung. Dieses Medienpaket soll den VS-Kindern auf unkomplizierte und abwechslungsreiche Art zeigen, dass Milch eines unserer wertvollsten Lebensmittel ist. Die AMA-Marketing hat einen „Milchlehrpfad“ für und mit PädagogInnen entwickelt. Er besteht aus einem Koffer mit über 200 Arbeitsblättern, dem Handbuch und einem Schulfilm (DVD). Die Themen umfassen Abstammung und Nutzung der Kuh, die wichtigsten Rinderrassen in Österreich, die Haltung der Tiere, Verarbeitung und Transport von Milch und Milchprodukten. Es wird aber auch auf die Kennzeichnung der Lebensmittel, ihren gesundheitlichen Wert sowie die Bestandteile der Milch eingegangen. Weitere Informationen unter www.rund-um-schulmilch.at und unter www.noemedia.at .

MULTIMEDIALE CD-ROM „ZU HAUSE … IN MEINEM VEREIN“ Ebenfalls im Mai 2011 konnte die Medienberatung Korneuburg die CD „Zu Hause … in meinem Verein“ den 7. Schulstufen der Pflichtschulen des Bezirks zukommen lassen. Die multimediale Lern-CD wurde in Zusammenarbeit der NÖ Landesakademie, Nömedia, und Raiffeisen Club erstellt. Ziel ist es, das Interesse Jugendlicher für Vereine und die Mitarbeit bei freiwilligen Projekten zu wecken. Die interaktive Lern-CD vermittelt Wissen durch verschiedene Lernebenen: animierter Film, Rätsel oder Textformat. In Niederösterreich gibt es über 18.500 Vereine, nicht umsonst ist es das Land der Freiwilligen. Mehr als 100.000 junge NiederösterreicherInnen engagieren sich ehrenamtlich oder sind Mitglied in einem Verein. Weitere Infos unter www.landderfreiwilligen.at/bestellservice.php und unter www.noemedia.at

*** BEZIRKSVERANSTALTUNGEN *** Wegen zu geringer Teilnehmerzahl musste das geplante „Theaterfest der Schulen“ in Großrussbach heuer leider abgesagt werden.

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*** SPORT *** WIR GRATULIEREN! *** SPORT

VS I KORNEUBURG MIKE-CUP 2010/11: WEINVIERTEL-FINALE 8 Mannschaften nahmen am Freitag, dem 27. Mai 2011, am Weinviertel-Finale teil. Unsere Schulmannschaft war nach dem großen Erfolg bei der ersten Runde dabei. Das Team wurde abermals bereits im Vorfeld durch Herrn Roschitz bestens betreut, motiviert und mental gecoacht, ebenso während der Spiele. Aufgrund des hervorragenden fußballerischen Könnens,

das die Burschen zeigten, gelang es ihnen, den großartigen vierten Platz zu erreichen. An dieser Stelle möchten wir, die Lehrerinnen und MitschülerInnen, allen an diesem sportlichen Ereignis Beteiligten unsere Gratulation aussprechen. Anneliese Reinagl

HS HARMANNSDORF NÖ VOLLEYBALL-SCHÜLERLIGA - 3. PLATZ Zum sechsten Mal hintereinander holte die Volleyball-Mannschaft der HS Harmannsdorf eine Medaille, zum ersten Male Bronze. Die Mannschaft spielte eine tolle Saison (im Bezirk der AHS Korneuburg einen Satz abgenommen) und qualifizierte sich trotz einiger Verletzungssorgen verdient für das Final4. Dort mussten wir in einem guten Semifinale die

Überlegenheit der NSMS Matzen zur Kenntnis nehmen. Das Finale konnte erstmals die AHS Korneuburg für sich entscheiden. Beim Bundesfinale belegte die AHS den hervorragenden 3. Platz. Erfreulicherweise kann ich auch künftig wieder mit sehr guten und motivierten Spielerinnen rechnen. Dipl. Päd. Erwin Flandorfer

Ergebnisse des Landesfinales:

Semifinale: HS Harmannsdorf-NSMS Matzen: 0:2; 16:25,18:25 SHS Zwettl-AHS Korneuburg: 0:2; 6:25, 14:25 Finale: AHS Korneuburg-NSMS Matzen: 3:0; 25:23, 25:24, 25:10

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*** SCHULE AKTUELL *** PROJEKTE ***

VOLKSSCHULE GROSSMUGL SONNE, MOND UND STERNE Vom 23. – 27. 5. 2011 fand unser Projekt unter dem Motto „Sonne, Mond und Sterne“ statt. Das Thema, passend zur astronomischen Besonderheit des Großmugler Sternenhimmels, begannen wir mit einem „Rendezvous der Sterne“ im Planetarium Wien. In diesem „Haus der Sterne“ wurde mit moderner Projektionstechnologie in einer großen Kuppel der Sternenhimmel naturgetreu nachgebildet und den Kindern so nahegebracht. Diese wetterunabhängige Astronomie bei Tag und Nacht beeindruckte unsere SchülerInnen sehr. An den darauf folgenden Unterrichtstagen erfuhren die Kinder vieles über Planeten, Sterne, Monde, Sonnenund Mondfinsternisse, Galaxien u. a. m. Den Höhepunkt der Projektwoche bildete unser gemeinsamer Projekttag. Klassenübergreifend wurden alle SchülerInnen in Gruppen aufgeteilt und durchwanderten drei Stationen, bei denen sie ihr Wissen über den Kosmos vertiefen konnten. Das Wissen wurde auf Plakaten festgehalten, die auch Besuchern unserer Schule einen Einblick in die Weiten des Alls vermitteln sollen. Ihr handwerkliches und künstlerisches Geschick konnten sie in Form von Bildern und gebastelten Raumschiffen unter Beweis stellen. Für das leibliche Wohl gab es „Sternensuppe“ und „Weltraum.

brötchen“, die die Kinder herstellten, gekrönt von einem „Kometenkuchen“. Dank der guten Zusammenarbeit aller Lehrkräfte wurde unsere Projektwoche zu einer Bereicherung für alle SchülerInnen. Claudia Widy, Dagmar Kraft

ÖKO-HS ERNSTBRUNN ÖKIS BEIM BODENWORKSHOP Die Ökis der 3. Klassen fuhren nach Langenlois zu einem ganztägigen „Bodenworkshop“. Programmpunkte waren: Bodenproben untersuchen (Spaten, Erdbohrer) Experimente zum Thema in 5 Gruppen – Filterwirkung, Bodenarten, Wasserhaltevermögen, Bodenlebewesen, Bodenentstehung, Fruchtbarkeit, Wurzelsysteme u.v.m. Präsentation Gruppenspiele, Quiz Übungen zur Floristik, Gartengestaltung, Umgang mit dem Rasentraktor… Dazwischen gab es Mittagessen, kurze Spielphasen - und so nebenbei lernten alle die Gartenbauschule ein wenig kennen. Zum Schluss erhielten alle SchülerInnen und BegleiterInnen je einen selbst gestalteten Blumentopf – natürlich mit Inhalt!

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*** SCHULE AKTUELL *** PROJEKTE ***

ÖKO-HS ERNSTBRUNN KÄNGURU DER MATHEMATIK Auch heuer haben die SchülerInnen der ÖKO-HS Ernstbrunn am internationalen Wettbewerb „KÄNGURU DER MATHEMATIK“ mit großem Erfolg teilgenommen. HOL Leo Forstner und HOL Robert Mundsperger haben die schulinterne Organisation übernommen. An diesem Wettbewerb nehmen über 5,5 Millionen Jugendliche aus etwa 40 Ländern - von Spanien bis Finnland und von Venezuela bis Kasachstan - teil. Österreichweit sind es mehr als 100000 SchülerInnen. Von der ÖKO-HS Ernstbrunn haben SchülerInnen der 5., 6. und 8. Schulstufe teilgenommen. Die Besten – Wertung der ÖKO-HS Ernstbrunn: 8. Schulstufe: 1. Daniel Thoma 2. Daniel Lippeck 3. Christoph Wegerth 6. Schulstufe: 1. Roman Edelbauer 2. Manuel Hainz 3. Sabrina Dietrich 5. Schulstufe: : 1. Christoph Hobek 2. Ralf Brandstetter 3. Philip Steininger

Daniel Thoma erreichte mit seiner ausgezeichneten Leistung den 6. Platz aller NÖ SchülerInnen. Daniel Lippeck wurde mit seiner Leistung 11.

BESUCH BEIM HUFSCHMIED Ein Höhepunkt im BU-Untericht in diesem Schuljahr war für 13 Mädels und Jungs der 1. Klasse mit Sicherheit der Besuch beim Hufschmied am Mi., dem 27. April. Organisiert von ihrer HOL M. Piringer, selbst ein wahrer Pferdefan, durften die Kids Oberbeschlagsmeister Kurt Buchmayer von der Vet. Wien bei der Arbeit zuschauen. Feilen, Raspeln, Ausschneiden, Beschlagen faszinierender Praxisunterricht, bei dem auch einzelne Schüler mithelfen durften, wenn es etwa darum ging, die Werkzeuge bereit zu halten. So erfuhren sie nicht nur Wissenswertes aus diesem zukunftsorientierten Berufsfeld - nimmt doch die Pferdehaltung in Österreich im Freizeit- und Sportbereich einen immer höheren Stellenwert ein -, sondern durch einen Vortrag von Frau Dr. Mathilde Buchmayer auch viel Interessantes über die Anatomie und Verhalten dieser edlen Tiere. Unterricht, in dem Schwerpunkte durch sinnvolle Kombination von Theorie und Praxis gesetzt werden, trägt mit Sicherheit dazu bei, Wissen nachhaltig zu festigen und die Neugierde der SchülerInnen zu erhalten.

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*** SCHULE AKTUELL *** PROJEKTE ***

MHS KORNEUBURG RADIA 4aM

Die 4. Klasse der MHS Korneuburg bewies bei ihrem letzten großen Projekt am 12. 5. 2011 im Korneuburger Musikfreundesaal nochmals ihr Können: Nach wochenlanger harter Arbeit konnten sich Eltern, Verwandte und FreundInnen, VertreterInnen der Schule (Bezirksschulinspektorin Mag. Helga Braun ebenso wie unser ehemaliger Direktor Horst Hirsch) und VertreterInen des öffentlichen Lebens, allen voran Bürgermeister Christian Gepp, von der großartigen Leistung der SchülerInnen der Musikklasse 4aM überzeugen. Sie begeisterten ihr Publikum mit ihrem Abschlussprojekt „Radio 4aM“. Verpackt wurden 22 Lieder in eine unterhaltsame, witzige Handlung: Die Zuschauer erlebten gemeinsam mit Familie Wunderlich einen „ereignisreichen" Sonntag mit einem Streifzug durch bekannte Radiosender. Als absoluter Lieblingssender aller stellte sich eindeutig „Radio 4aM" heraus. Die breite Palette der vorgetragenen Musikstücke reichte von Pop und Rock, Kirchenmusik und Klassik, Schlagermusik bis hin zur Volksmusik. Die SchülerInnen überzeugten ihre Fans nicht nur durch ihr

musikalisches, sondern auch durch ihr schauspielerisches Können. Auch die Herstellung der Kulissen und die Bühnentechnik lagen in ihren Händen. Großer Dank gilt dem LehrerInnenteam: HOL Elisabeth Schliegl, HOL Theresia Lederer, Klassenvorstand HOL Ilse Wimmer, HOL Elisabeth Pruckner und HOL Heidi Blümel, besonders Musiklehrerin HL Tatjana Hofbauer, die für Text, Arrangements und Gesamtleitung verantwortlich zeichnete. Sie hat nichts dem Zufall überlassen, hat alles bis ins kleinste Detail geplant, organisiert und produziert: Erstellung der Musik-CD – ein Ohrenschmaus; Plakate, Buttons, Kugelschreiber – ein Augenschmaus … Auch die großartigen Eltern opferten unzählige Stunden ihrer Freizeit für die Vorbereitung und Durchführung des Projektes. HD Christa Petelin würdigte in ihrer Ansprache die hervorragende Zusammenarbeit von Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen. Standing Ovations und tobender Applaus waren der Lohn für die musikalischen Leistungen der Jugendlichen, ihrem virtuosem Spiel und dem großartigen Live-Können.

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noe-landeslehrer

MITGLIEDSCHAFT In demokratisch bedingten Wahlen werden durch jede(n) Wähler(in) Mehrheitsverhältnisse festgelegt. Da diverse Gremien danach zusammengesetzt werden, kann es eine wichtige Hilfe für jede(n) Bedienstete(n) sein, von einer politischen Gruppierung vertreten und unterstützt zu werden.

Service in dienst-, besoldungs- und schulrechtlichen Angelegenheiten und stehen gerne für allfällige Anfragen in persönlichen Gesprächen zur Verfügung. Wenn auch Sie Mitglied der NÖ Landeslehrer aps-aab-fcg werden wollen, ersuchen wir Sie, uns den ausgefüllten Abschnitt (eingescannt) zu übermitteln:

Jede politische Organisation erhöht ihre Durchsetzungskraft mit einer starken Mitgliederstruktur. Je mehr Mitglieder wir als NÖ Landeslehrer haben, desto stärker ist unsere Einflussnahme auf die Politik der Landesebene.

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oder postalisch an Franz Grafenauer Jägerstraße 11 2100 Leobendorf

Wir bieten kompetente Unterstützung betreffend die berufliche Sicherheit,

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WENN AUCH SIE KÜNFTIG AN DER ÜBERSENDUNG DES NEWSLETTERS (PER E-MAIL) INTERESSIERT SIND, ERSUCHEN WIR SIE UM IHRE NACHRICHT UND ADRESSANGABE AN: [email protected] oder Franz Grafenauer, Jägerstraße 11, 2100 Leobendorf, Tel.: 0676/83450-308 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. 10. 2011! - Wir bitten auch Sie um Beiträge: -) erfolgreiche Projekte -) Methodisch-didaktische Beiträge (Unterrichtsmethoden, Ideen, Tipps, …) -) pädagogische Themen -) Zusammenfassung interessanter Fortbildungsinhalte -) Zusammenfassungen pädagogischer Literatur, -) Literaturempfehlungen zur individuellen beruflichen Weiterbildung -) die besten Internetadressen für den Unterricht -) die attraktivsten Ziele f. Schulveranstaltungen Wandertage (+Preisangabe, nötige Dauer, …) Projekt-, Sommer-, Wintersportwochen Exkursionen, Lehrausgänge, schulbezogene Veranstaltungen -) Bezirksveranstaltungen -) Wettbewerbe -) Sport -) Möglichkeiten der Schülermotivierung -) Möglichkeiten der erfolgreichen beruflichen Selbstmotivierung -) Objektivierung der Beurteilung -) Optimierung der Lehrerfortbildung -) Beiträge zur Optimierung des Schulklimas -) Interviews -) Leserbriefe -) Themen für den Newsletter

Franz GRAFENAUER Tel. 0676/83 450-308 MHS u. HS I 2100 KORNEUBURG Tel.: 02262/74510-474, Fax: 02262/74510-477 E-Mail: [email protected]

HALLO LEHRER – HALLO SCHULE: Mitteilungen für APS-AAB-FCG-LehrerInnen im Bezirk Korneuburg Medieninhaber: Dienststellengruppe der PflichtschullehrerInnen des NÖAAB im Bezirk Korneuburg 2100 Leobendorf, Jägerstraße 11 Redaktion: Franz Grafenauer, Leopoldine Müller Erscheint viermal jährlich.

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