Kunst und so... Das erste Mal haben sich alle Kunstvermittler,

146 Kunst und so ... Das erste Mal haben sich alle Kunstvermittler, also vom Lehrer bis zum Erzieher, zusammengesetzt, um zu beratschlagen, was die ...
Author: Johanna Klein
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Kunst und so ...

Das erste Mal haben sich alle Kunstvermittler, also vom Lehrer bis zum Erzieher, zusammengesetzt, um zu beratschlagen, was die Kunst in der Schule zusammen vorstellen könne. Wir haben uns vorgenommen, während der Konzerte der Fachschaft Musik im Foyer kleine Ausstellungen zu veranstalten. Zum Weihnachtskonzert ist uns das auch gelungen. Unter dem allgemeinen Thema :„Die Glocken” haben alle Abteilungen zur Ausstattung des Eingangsbereiches beigetragen. Leider konnten wir diese Arbeit vorerst nicht fortsetzen, da die Umbaumaßnahmen an der Schule das Foyer derart einengen, dass nur kleine Ausstellungstücke an den Wänden aufgehängt werden konnten. Die

Hälfte des Raumes wird jetzt von der Bibliothek benutzt, die ja ihren Raum vorübergehend verloren hat. Die Ausstellung der internationalen Schulen Lissabons sollte diese Jahr von der CAISL (Amerikanische Schule) veranstaltet werden. Nach langen Diskussionen wurde der Ausstellngstermin auf den Oktober 2007 verschoben. Die Fluktuation der Lehrkräfte, der ungünstige Zeitpunkt, zum Ende des Schuljahrs eine Ausstellung außerhalb der Schule zu veranstalten, hat uns diesen Entschluss fassen lassen. Alicia Maas Carvalho aus der 12. Klasse hat das erste Mal in Kunst eine „Besondere Lernleistung“ erbracht. Ihr Thema war „Frida Kahlo, Künstlerin der

Leiden(schaft), im Vergleich mit Camille Claudel.“ In ihrer schriftlichen Abeit und im Kollquium vermittelte sie Einsichten in Leben und Werk zweier Künstlerinnen, die bei aller Ähnlichkeit doch sehr verschiedene Lebenswege zu verzeichnen haben. Alicia hat damit eine Pilotfunktion im Kunstunterricht der DSL innegehabt. Ihr Beispiel hat schon einige jüngere Schüler ermutigt, den selben Weg ins Abitur zu gehen. Zum Schluss sei noch erwähnt: Der kleine Kunstraum hat endlich neue Hocker, wir hoffen, dass sie solange halten wie die alten. Nachstehend informiert die Fachschaft noch über einzelne Projekte im Unterricht.

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Fotographischer Wettbewerb Lissabon Bremen Im Rahmen des Kunstunterrichtes nahmen drei Schüler und Schülerinnen der 11. Klasse an einem Wettbewerb für Fotografie teil, der von der Hansestadt Bremen ausgelobt wurde: Nora Abert, Mariana Mühlenkamp und Nikolas Freitag. Die Fotografen sollten mit Ihren Bildern zeigen was ihnen typisch an ihrer Heimatstadt erscheint. Lissabonner zeigen diese Bilder den Bremern, Bremer den Lissabonnern, ganz wie der legendäre Bürgermeister Ernst Reuter im Berlin der 5oer Jahre ausrief: „Schaut auf diese Stadt!“ Die Ausstellung war bisher in Bremen zu sehen und im Internet. In Lissabon soll sie demnächst gezeigt werden. Vorweihnachtliche Stimmung, Hektik und geschäftiges Getriebe, die Kargheit eines Restaurants in der Alfama, absurde Geschenkfülle, all das war Thema der hier gezeigten Fotografien von Mariana Mühlenkamp.

Architekturmodelle im Unterricht

Andrea Palladio: „Villa rotonda“ bei Vicenza, 1550-53

Kaum ein Architekt der abendländischen Kunstgeschichte hat eine zugleich derart spontane wie auch über Jahrhunderte hinweg unvermindert fortdauernde Nachwirkung gehabt wie Andrea Palladio. Der sogenannte Palladismus sprengt alle Grenzen regionaler oder nationaler Sonderformen. Er breitet sich nicht nur in den romanischen Ländern aus, sondern ergreift gleichermaßen Deutschland, die Niederlande, Skandinavien, die osteuropäischen Staaten und bildet einer der wichtigsten Wurzeln englischer Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Klassizismus im 19. Jahrhundert beruft sich zwar theoretisch auf die antiken Vorbilder praktisch jedoch gilt Palladio als Maßstab der Form und Proportion. Es ist interessant, wie sich Architekten in ihren Entwürfen zum Ruhme engstirniger, nationaler Strömungen der damaligen Zeit ausgerechnet auf diese ausgesprochen europäisierte Gestaltungsidee bezogen.

148 Gerade auch der typische portugiesische Baustil seit der Zeit des Marquês de Pombal ist von Palladio geprägt. Die glatte, schnörkellose Wand, die kleinen Fenster mit ihren Laibungen aus Granit, alles was eine Quinta unverwechselbar macht, finden wir in Palladios Venetien. Bis heute kann und will portugiesische Architektur, wenn sie sich bewusst nicht modern, sondern traditionell oder klassisch gibt, diesen Einfluss nicht leugnen. Die „Villa rotonda“ bei Vicenza gilt gerade jenen Architekten als Maßstab, die für etwas begüterte Familien idyllische Sommerresidenzen entwarfen. Sich in solch einen Auftrag hineinzuversetzen, war Aufgabe der beiden Kunstkurse in der 11. Klasse. Die Schüler hatten die Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend, sich ein Material für die plastische Gestaltung auszusuchen. Die angebotenen Materialien implizieren auch geänderte Aufgabenstellungen: 1. Entwurf einer Villa in Anlehnung an die „Villa rotonda“. Konstruktionszeichnungen und ein Modell im Maßstab 1:50 oder 1:100. Material : Kapa-Leichtschaumplatten,

3mm und 5mm stark, typisches Modellbaumaterial für Profis, leicht zu schneiden und zu bearbeiten. Der Auftraggeber erwartet ein Gebäude mit moderner Infrastruktur und deutlichem Bezug auf die „Villa rotonda“. 2. Der Auftraggeber sucht ein Hausmodell als Prototyp für ein Siedlungsprojekt. Insgesamt sind 12 Entwürfe als Variation zu Palladios Gebäude herzustellen. In erster Linie interessiert die äußere Form. Material: Ton, Maßstab in etwa 1: 300. Der Bezug auf Palladio kann auch als Ironie aufgefasst werden. Bei der Bewertung der Arbeiten wurde in einer gemeinschaftlichen Diskussion betont, dass reine „Geschmacksurteile“ nicht zählen. Kriterien sind vielmehr: 1. Klarheit des Modells (Prototypen), d.h. spontane Akzeptanz des Betrachters 2. Angemessenheit der Darstellung (Modellcharakter berücksichtigen) 3. Bezug zu Andrea Palladios „Villa rotonda“ 4. Materialverarbeitung, Genauigkeit, Materialgerechtigkeit.

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Von beiden Gruppen werden hier je zwei Beispiele abgebildet. Oben: Joana Campos und Vera Cunha mit einem an der Tradition orientierten Entwurf. Der Innenraum ohne Kuppel ist an heutige praktische Bedürfnisse angepasst. Unten sehen wir das Modell von Cristina Machado und Tomás Bento. Ihr Entwurf ist eigenwillig modern. Eine elegante, emotionale Lösung ist der Zugang zum

Gebäude, sowohl der Aufgang zum Parterre (heller Himmel) als auch der Zugang zum Souterrain (dunkle Höhle) verengt sich. Ganz unten sehen wir links die Prototypen von Patrick Pircher, rechts die von Luna Watkins. Patrick schaut über den Tellerrand und vereinigt Palladio mit arabischer Lehmarchitektur, aztekischen Pyramiden und orientalischen Zelten. Luna bezieht sich mehr auf die Symbiose von natürlichen und tektonischen Formen: Ihr Spiralhaus scheint Palladio wie der Wal Jonas zu verschlucken.

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Große Masken fabrizierten die Schüler der 6a ...

... im Kunstunterricht bei Frau Cornelia Borning. Das sind nicht nur Masken, die man sich vor das Gesicht hält wie beim venizianischen Karneval, nein, sie werden vollständig über den Kopf gestülpt. Als erstes benözigt man einen Luftbal-

lon, der in Kopfgröße aufgeblasen wird. Dann wird Schicht um Schicht mit Zeitungspapier und Tapetenkleister eine Hülle auf ihn gelegt. Wenn man dann genügend Schichten aufgeklebt hat und der Leim trocken ist, kann man ein Loch

Nach dem Kino...

... sind wir mit dem Bus zur Quinta da Regaleira, in Sintra, gefahren. Auf dem Landgut haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt, in eine Jungen- und eine Mädchengruppe. Die Jungen sind mit Herrn Papenhausen gegangen, und die Mädchen mit Frau Boléo und mit der Mutter von Lucas Gaspar. Da es Höhlen gab, wollten wir den Jungen einen Schreck einjagen. Als wir in die Höhlen hineingingen, machten wir unsere Taschenlampen an, und wir sahen viele Stalagmiten und Stalagtiten. Die Höhlen waren unendlich, und manchmal fielen Wassertropfen.

Inzwischen trafen wir die Jungen und jagten ihnen einen Schrecken ein. Wir waren uns nicht sicher, ob wir sie erschrocken hatten, aber es schien so, als hätten sie Angst gehabt. Nachdem wir die Jungen erschrocken hatten, fanden wir eine neue Höhle. Jetzt wollten die Jungen uns erschrecken, aber sie konnten uns nicht täuschen, denn sie hatten ihre Taschenlampen an. Danach trafen wir uns am Treffpunkt; bevor wir nach Hause fuhren, haben wir noch das Herrenhaus besucht. Und das war unser Ausflug zur Quinta da Regaleira.

hineinschneiden, wo man den Kopf hineinsteckt. Anschließend wird er freundlich oder auch gruselig bemalt, je nach dem, ob man damit jemanden erfreuen oder erschrecken will. Der 6a scheint beides gelungen zu sein.

Klassenausflug der 5c

Depois de irmos ao cinema, fomos, de autocarro, para a Quinta da Regaleira em Sintra. Ná quinta, dividimo-nos por dois grupos, rapazes e raparigas. Os rapazes ficaram com o Senhor Papenhausen e as raparigas ficaram com a Senhora Boléo e com a mãe de Lucas Gaspar. Como lá há grutas, o nosso objectivo foi pregar sustos aos rapazes. Quando entrámos nas grutas, ligámos as nossas lanternas e vimos estalactites e estalagmites. As grutas eram intermináveis, por vezes caíam pingos de água. Entretanto, en-

151 rapazes nos assustarem: pensavam que nos iam assustar, mas estavam enganados, pois tinham as lanternas e não nos conseguiram. A seguir, reunimo-nos no ponto de encontro. Antes de sairmos da

quinta, fizemos uma visita rápida à casa senhorial. E assim foi o nosso passeio à Quinta da Regaleira.

Maria do Carmo Coutinho, Joana Costa Reis, Mafalda Monteir

Künstliche Höhlen der 5c

contrámos os rapazes e pregámo-lhes sustos. Não sabíamos bem se eles se tinham assustado, mas achámos que sim. Depois de os «assustarmos», chegámos a uma outra gruta. Agora era a vez de os

Anlässlich des Besuches der künstlichen Höhlen in der Quinta de Regaleira (Sintra) wollte die 5c unbedingt Höhlen bauen. Sie kämpfte sich durch Berge von Zeitungspapier, Maschendraht und Tapetenkleister, ließ Frischhaltefolie zu Wasser-

fällen werden, studierte alte Höhlenzeichnungen, stritt sich über die Farbe des Sandes und darüber, ob eine Eisenbahn in der Höhle verlaufen dürfe. Horst Papenhausen (Fachleiter Kunst)

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