Konzeption

Rubensstrasse 12a, 42329 Wuppertal Tel.: 0202 / 97443211 E-Mail: www.kita-rubensstrasse.de Konzeption Inhaltsverzeichnis Seite: Was Sie vorher wiss...
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Rubensstrasse 12a, 42329 Wuppertal Tel.: 0202 / 97443211 E-Mail: www.kita-rubensstrasse.de

Konzeption

Inhaltsverzeichnis Seite: Was Sie vorher wissen sollten Evangelisches Profil Unser Begrüßungswort Öffnungszeiten und Angaben zum Träger Geschichte des Kindergartens - Historie Unser Team Unsere Kita stellt sich vor Unser Umfeld Raumgestaltung Skizze Skizze 7. Welche Bildungsprozesse finden hier statt? 8. Gesetzliche Grundlagen 9. Qualitätssicherung 10. Unsere pädagogischen Ziele 10.1. Unsere pädagogische Arbeit umfasst 11. Bildungsdokumentation (Portfolio) 12. Unser pädagogischer Ansatz / Schwerpunkt 12.1. Schwerpunkt Bewegung 12.2. Entspannung 13. Bildungsbereich Sprache 13.1. Beobachtungsbögen: SISMIK und SELDAK 14. Naturphänomene und Experimente 15. Die Eingewöhnungszeit 16. Das freie Spiel im Kindergarten 17. Gemeinsame Mahlzeiten 18. Ruhephase 19. Kinderparlament 19.1. Kinderkonferenz und Beschwerdemanagement 20. Spielbereiche der Einrichtung 20.1. Konstruktionsbereich 20.2. Atelier 20.3. Regel - und Gesellschaftsspiele 20.4. Spielen auf dem Außengelände 21. Geburtstagsfeier 22. Individuelle Arbeit mit Ihrem Kind 23. Partizipation 23.1. Kindeswohl 24. Inklusion 25. Musikalische Bildung 26. Religionspädagogik 27. Forschergruppe der Expertenkinder 28. Elternarbeit 28.1. Aktive Elternmitarbeit in der Elterninitiative 29. Freundeskreis 30. Kooperation mit dem Sportverein 31. Öffentlichkeitsarbeit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 6.1. 6.2.

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1. Evangelisches Profil Wir sind eine evangelische Tageseinrichtung für Kinder. Die Kinder werden in ihrem Bedürfnis nach Spiritualität ernst genommen. Es wird ihnen ein glaubwürdiges Angebot gelebter Religion innerhalb der Tageseinrichtung gemacht. Durch eine bunte, vielfältige und lebensfrohe religionspädagogische Praxis erkennen die Kinder, dass Religion Spaß macht und wichtig ist. Kinder und Eltern erfahren sich als Teil der Gemeinde. Die Kinder lernen biblische Geschichten kennen, um - eigene innere Bilder zu entwickeln, die Glaubenserfahrungen möglich machen; - den christlichen Glauben, seine Traditionen und Rituale zu erfahren; - Orientierungshilfen in ihren Lebenssituationen zu erhalten. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen beziehen die religiöse Erziehung in die Alltagspraxis ein und zeichnen sich durch eine positive Grundhaltung gegenüber den Kindern aus, die geprägt ist durch Wertschätzung, Toleranz und Nächstenliebe Respekt und Toleranz gegenüber der Schöpfung sowie der Vielfalt von Kulturen und Religionen werden den Kindern von den pädagogischen Mitarbeitern vermittelt. Bei der Aufnahme des Kindes werden die Eltern über das evangelische Profil der Einrichtung und die Formen der Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde informiert. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen gestalten mit den Kindern bewusst den Rhythmus des Jahres (Kirchenjahr, Feste). Sie eröffnen ihnen christliche Traditionen. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen beten mit den Kindern. Das Beten zu verschiedenen Anlässen ist selbstverständlich. Gottesdienste werden von dem Team, den Kindern und ggf. den Eltern in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer/ der Pfarrerin gestaltet und gemeinsam gefeiert. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen arbeiten mit den Kindern in Projekten/ Bibelwochen, in denen sie ihren religiösen Themen und Fragen nachgehen können. Dabei werden Inhalte aus anderen Religionen und Kulturen ggf. mit einbezogen.

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2. Unser Begrüßungswort Sie haben uns Ihr Kind anvertraut. Wir wollen, dass es sich bei uns wohl fühlt. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, sich individuell zu entwickeln. Wir arbeiten mit den Eltern zusammen. Ein partnerschaftliches Miteinander durch Austausch und gemeinsame Beratung ist dabei Voraussetzung. Ziel des Kindergartens ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, bewusst unterschiedliche Situationen und Verhaltensweisen erleben zu lassen. Sie haben die Chance, darauf individuell zu reagieren. Wir fördern Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Weltanschauungen. Zitat: „Bewegung bedeutet für Kinder einen wesentlichen Zugang zur Welt. Mit dem Erwerb vielseitiger Erfahrungen, durch Bewegung, wird eine Erweiterung kindlicher Handlungsfähigkeit erreicht. Das Kind setzt die Bewegungsaktivität ein, um zu einem Wissen über seine Umwelt zu gelangen, ein Wissen, das auf der eigenen selbstständig gewonnenen Erfahrung basiert.“1 Seit Sommer 2009 sind wir ein anerkannter Bewegungskindergarten!

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"Handbuch der Bewegungserziehung", Renate Zimmer Herder Verlag

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3. Öffnungszeiten und Angaben zum Träger

Evangelische Elterninitiative e.V. Rubensstr. 12a, 42329 Wuppertal

Öffnungszeiten für Kinder im Alter von 2 - 6 Jahren: Für 29 Blockkinder (ab 2J. 35 Stunden ) = Mo. - Fr. 07:30 - 14:30 Uhr Für 15 Tageskinder (III c = 45 Stunden ) = Mo. - Fr. 07:15 - 16:15 Uhr Unsere Leiterin ist Frau Scharpenack Anmeldezeiten und Besichtigung der Einrichtung: Täglich von 14:30 – 15:30 Uhr oder nach vorheriger Absprache. Träger dieser Einrichtung: Evangelische Elterninitiative Rubensstraße e.V. www.kita-rubensstrasse.de [email protected] Unsere Pfarrerin ist Frau Wiederspahn Tel.: 0202/ 730343

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4. Geschichte des Kindergartens – Historie Es war einmal eine „Kinder-Verwahrschule“ in WuppertalVohwinkel. Sie wurde am 01.Oktober 1885 in einem Haus auf dem heutigen Lienhardtplatz gegründet und kümmerte sich um die Allerkleinsten. Im Laufe der nächsten Jahre – als die Anzahl der zu betreuenden Kinder immer größer wurde – wechselte der spätere Kindergarten zunächst in die Edith-Stein-Straße und dann in die Gräfrather Straße. 1965 entstand dann der „neue“ Kindergarten in der Rubensstraße 12a. Die Schlüsselübergabe fand am 30.06.1966 statt. Leiterin dieser Einrichtung war Frau Feldmann, die den Kindergarten 1975 an Frau Theme, spätere Hahne, übergab. Ab 01.März 1979 war Frau Zinner die Leitung des ev. Kindergartens und leitete diesen bis Juli 2011. Seit dem 01.August 2011 leitet Frau Scharpenack die Einrichtung. Ab 2002 hat sich in unserem Haus einiges verändert: Aus drei Gruppen wurden zwei. Das Haus wurde umfangreich modernisiert und am 15.September 2002 feierten wir diesen Umbau mit einem „Tag der offenen Tür“. Seit August 2008 sind wir eine Tagesstätte und bieten eine ÜberMittag-Betreuung an, um berufstätigen Eltern ein weiteres Stück entgegenzukommen. Zudem sind wir seit Sommer 2009 ein zertifizierter Bewegungskindergarten.

Am 24.Oktober 1900 sah sich das deutsche Kaiserpaar nicht nur die Schwebebahn an, sondern auch unseren Kindergarten in Vohwinkel.

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5. Unser Team

Claudia Scharpenack ( Leitung, Foto: Mitte) Staatlich anerkannte Erzieherin, Leitungsqualifikation, Übungsleiterin für Bewegung Buntgruppe: Tanja Dattenberg (Gruppenleitung, Foto: 2.v.links) Staatlich anerkannte Erzieherin Jennifer Platz ( Fachkraft, Foto: links) Staatlich anerkannte Erzieherin, Übungsleiterin für Bewegung Regenbogengruppe: Katharina Aichinger (Gruppenleitung, Foto: rechts) Staatlich anerkannte Erzieherin, Sicherheitsbeauftragte, Übungsleiterin für Bewegung Sabine Zündorf

( Fachkraft, Foto: 2.v. rechts) Staatlich anerkannte Erzieherin

Frau Scharpenack ist für die Leitungsfunktion teilfreigestellt, und teilt die verbleibenden Stunden auf beide Gruppen auf.

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6. Unsere Kita stellt sich vor

Unsere Evangelische Tageseinrichtung für Kinder befindet sich im Wuppertaler Westen – in der Mitte von Vohwinkel – schräg gegenüber der evangelischen Kirche. Träger ist die Evangelische Elterninitiative Rubensstraße e.V. 1. Vorsitzender: Christian Wahle E- Mail: [email protected] Facebook: Kita Rubensstraße 6.1. Unser Umfeld Unser Einzugsgebiet erstreckt sich über die Rubensstraße, obere Kaiserstraße, Bremkamp bis hin zum Vohwinkeler Feld. Der Kindergarten befindet sich an einer viel befahrenen Nebenstraße, wobei der Kindergartenhof aber ruhig gelegen und begrünt ist mit Blumen, Büschen, Bäumen und einer Wiese. Eine große Hauptstraße ist in der Nähe des Kindergartens. Hier liegen verschiedene Geschäfte wie Lebensmittelgeschäfte, Bäcker, Blumenhändler, Metzger, Obst- und Gemüsehändler, Apotheken, Bekleidungsgeschäfte sowie ein Wochenmarkt, den die Kinder gerne hin und wieder in Begleitung einer Erzieherin besuchen. 7

6.2. Raumgestaltung Im oberen Bereich des Hauses gibt es: 2 Gruppenräume sowie 2 kleinere Nebenräume – (individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen der Kinder mit ihnen zusammen gestaltet) 1 Waschraum mit 4 WCs und Dusche für die Kinder 1 Küche für die Mitarbeiterinnen 1 Büro mit integriertem Mitarbeiterraum 1 WC für Erwachsene 1 Reinigungskammer Flur mit Garderobe für die Kinder mit verschiedenen Bewegungsspielen Im unteren Bereich befinden sich: 1 großer Mehrzweckraum – (als Bewegungsbaustelle nutzbar, ebenso für gemeinsame Veranstaltungen und Elternabende) 1 Küche, in der das angelieferte Mittagessen erwärmt wird 1 Toilettenraum und ein großer Vorraum, der als Kindercafé zum freien Frühstück, sowie als Essbereich für die Übermittags- Kinder dient. Eine Treppe mit integrierter Kullerbahn verbindet beide Bereiche. Alle Räume sind offen und das gesamte Haus bietet den Kindern die Möglichkeit zur freien Bewegung. Ein Baubereich mit verschiedenen Baumaterialien lädt genauso ein wie Spielteppiche mit verschiedenen Konstruktionsmaterialien. Eine Puppenecke mit Verkleidungs- und Schminkutensilien gibt Raum für verschiedenste Rollenspiele. Eine Sprachförderecke mit Bilderbüchern, Magnettafel und Sprachförderspielen reizt zum Erlernen weiterer Wörter. Künstlerbereiche und Werktische locken die Kreativität. Ein großzügiges Außengelände mit Sandkasten, verschiedenen Turnstangen, Blockhäusern und Weidenarchitektur lädt ein zum freien Spiel, Forschen und Entdecken.

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7. Welche Bildungsprozesse finden hier statt?

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8. Gesetzliche Grundlagen Grundlage der pädagogischen Arbeit ist die Bildungsvereinbarung NRW, die 2003 mit allen Trägern von Tageseinrichtungen für Kinder geschlossen wurde. Inzwischen wurden die Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in NRW entwickelt und bis Ende 2011 in der Praxis erprobt. Sie befinden sich derzeit in der Überarbeitung und sollen in Kürze in die Praxis implantiert werden. Die Bildungspotentiale die jedes Kind von Geburt an mitbringt, sollen frühzeitig entdeckt, gefördert und herausgefordert werden. Ziel ist es, die Bildungsprozesse in den Tageseinrichtungen für Kinder von 2-6 Jahren zu stärken und weiter zu entwickeln. Die Bildungsbereiche, die es zu beachten gilt, sind:

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Medien

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Sprache und Kommunikation

- Körper, Gesundheit und Ernährung - Soziale, Kulturelle und Interkulturelle Bildung - Musische und Ästhetische Bildung - Religion und Ethik

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Natur und kulturelle Umwelt

- Mathematische Bildung

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Bewegung

- Ökologische Bildung

Hierbei ist zu erwähnen, dass Kinder nicht nur in einzelnen Bereichen lernen, sondern die Bereiche meistens ineinander fließen. Wie geschieht nun Bildung in Kindertageseinrichtungen? Durch Eigeninitiative der Kinder – durch Experimentieren – Forschen und durch lebensnahe Erfahrungen. In unserer Tageseinrichtung ist Bildung ganzheitlich, weil Wissen mit Wahrnehmen und Erfahren verknüpft wird. Hier lernen die Kinder nicht abstrakt, sondern in Alltagszusammenhängen anschauungs- und handlungsbezogen. Sie lernen soziale Kompetenzen und werden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Wir Erzieherinnen begleiten und fördern die Kinder in allen – ihnen möglichen – Entwicklungsbereichen. 12

Die Persönlichkeitsentfaltung wird in kindgerechter Weise gefördert durch: - Aufmerksamkeit - Zuwendung - Achtung - Annahme - Anerkennung und - Bestätigung Die Kinder sollen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung gefördert werden. Eine Benachteiligung soll vermieden bzw. abgebaut werden. Kinder lernen so auch ihre Selbstverwirklichungsbedürfnisse zu befriedigen, wie z.B. -

Unabhängigkeit Selbständigkeit Selbstbestimmung Kompetenz Verantwortung

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9. Qualitätssicherung Jede pädagogische Mitarbeiterin nimmt jährlich an FortbildungsVeranstaltungen der Diakonie, der Stadt oder anderer Anbieter teil. Hinzu kommen jährliche Treffen der einzelnen Mitarbeiterinnen um die Qualitätsstandards, die in unserem Qualitätshandbuch verschriftlicht sind, zu reflektieren, zu überarbeiten oder gegebenenfalls zu verbessern. Hiermit ist eine qualitativ gute Arbeit in unserer Einrichtung gewährleistet. In regelmäßigen Teamgesprächen werden die neuen Erkenntnisse ausgetauscht, was dazu beiträgt, dass die Teamarbeit der gegenseitigen Fortbildung dient. Grundsätzlich ist die Erzieherin verantwortlich für ihre Gruppe und die Erfüllung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages. Regelmäßig treffen wir uns zur Teamsitzung, um gemeinsam die inhaltliche Arbeit zu planen, Termine abzusprechen und Informationen weiter zu geben. Unterschiedliche Aufgaben werden aufeinander abgestimmt und aufgeteilt. Darüber hinaus überarbeiten wir regelmäßig unsere bestehende Konzeption. Des Weiteren findet im Rahmen der Selbstevaluation jährlich das Mitarbeiterperspektivgespräch statt, bei dem gemeinsam neue Zielvereinbarung getroffen wird, um den Qualitätsstandard zu verbessern. Probleme mit Kindern können gemeinsam besprochen und mögliche Hilfestellungen gegeben werden. Das Erarbeiten und Besprechen der Bildungsdokumentationen geschieht im Team, damit alle Mitarbeiterinnen ihre Beobachtungen zu den einzelnen Kindern mit einbringen können. Eine gute pädagogische Arbeit ist nur möglich, wenn alle im Team harmonisch zusammen arbeiten und Erfahrungen, Wissen und Beobachtungen austauschen.

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10. Unsere pädagogischen Ziele Wir möchten mit den Eltern zusammen den uns Anvertrauten die bestmögliche Erziehung zukommen lassen. Voraussetzung hierfür ist ein gutes Miteinander. Wenn wir bedenken, dass ein Mensch 80% seines gesamten Wissens im Alter bis zum 6.Lebensjahr erfährt, wird bewusst, wie wichtig gerade diese ersten Lebensjahre und die darin gemachten Erfahrungen sind. Wenn Eltern und Erzieher sich gemeinsam auf den Weg zu einer guten Förderung machen, kann ein gutes Ergebnis erzielt werden. Kinder können an Wissen und Fähigkeiten nur zunehmen, wenn sie experimentieren und ausprobieren dürfen. Unsere Einrichtung will ein Ort sein, an dem sie genau das – mit Unterstützung des pädagogischen Personals – tun können. 10.1. Unsere pädagogische Arbeit umfasst: -

Wissen erwerben – Kinder sind neugierig und müssen es auch bleiben. Neugierde ist eine entscheidende Triebfeder, sich Neues anzueignen.

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Selbständigkeit – Kinder sollen sich durch Erfahrung Wissen aneignen. Sie lernen Entscheidungen zu treffen und abzuwägen. Sie entwickeln Fähigkeiten, die sie eigenständig und unabhängig machen. Da sie dazu noch Hilfe benötigen, ist es auch wichtig, dass sie selbst entscheiden können, wann und von wem sie Hilfe brauchen.

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Selbstbewusstsein – Unsere uns anvertrauten Kinder sollen ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und soweit es geht auch befriedigen können. Dabei lernen sie auch, auf Andere Rücksicht zu nehmen. Die Kinder lernen sich und Andere mit all ihren Gefühlen anzunehmen. Unsere Kinder sollen 15

selbstbewusst ihren Kindergartenalltag mitgestalten (Aktivitäten, Raumgestaltung usw.). So lernen sie auch, ihre Fähigkeiten angemessen einzuschätzen. -

Verantwortung - Die Kinder sollen lernen, für sich selbst und auch für andere Kinder Verantwortung zu übernehmen. Konkurrenz zwischen Kindern und Gruppen kann so abgebaut oder verhindert werden. Kinder lernen so auch, für ihr eigenes Handeln ein zu stehen, Konsequenzen zu erkennen und zu tragen.

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Sozialverhalten – Kinder bauen Freundschaften und Beziehungen auf. Sie lernen, Interessen von Anderen zu akzeptieren. Dazu gehören gleichberechtigte Beziehungen zwischen Mädchen und Jungen als Grundlage von Gemeinsamkeiten und Auseinandersetzungen. Gemeinsam Erlebtes stärkt und macht Spaß. Um miteinander klar zu kommen, müssen Regeln eingehalten werden, die sich aber auch schon einmal verändern dürfen. Wichtig ist allerdings, dass sich sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen an diese Regeln halten. Kreativität – Kinder sind neugierig. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um unterschiedliche Dinge kennen zu lernen, sich auszudrücken und mitzuteilen. Sei es durch Musik, Malen und Gestalten, Bewegung und Darstellung.

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Jedes Kind wird von uns gemäß seinem jeweiligen Entwicklungsstand gefördert, wobei genügend Raum für individuelle Entwicklungsschritte bleibt. Dies geschieht durch Angebote mit unterschiedlichen Themen, die sich entweder an die Gesamtgruppe, an Kleingruppen oder einzelne Kinder richten oder aus dem Kinderparlament entstehen. Spiel- und Beschäftigungsmaterial sowie das Raumangebot wirken motivierend und anregend auf die Kinder –befähigen sie zu selbständigem Handeln und bieten Entfaltungs- und Übungsmöglichkeiten im Sinne der ganzheitlichen Persönlichkeitsförderung. Die Entwicklungsschritte jedes einzelnen Kindes werden über die gesamte Kindergartenzeit regelmäßig an Hand von 16

Dokumentationen, Fotos, Lerngeschichten, usw. vom pädagogischen Personal dokumentiert und gesammelt. Durch eine angenehme Gruppenatmosphäre wird die Aufmerksamkeit füreinander geweckt, Einfühlungsvermögen vertieft, „Akzeptanz und Toleranz“ aufgebaut. Ziel unserer Einrichtung ist es, allen Kindern die Möglichkeit zu geben, bewusst unterschiedliche Situationen und Verhaltensweisen erleben zu lassen. Sie haben so die Chance, darauf individuell zu reagieren. Jedes Kind soll seine eigene soziale Rolle innerhalb der Einrichtung erfahren dürfen, seine positiven Wirkungsmöglichkeiten und Aufgaben innerhalb eines demokratischen Zusammenlebens erkennen und demokratische Verhaltensweisen üben dürfen. Die Angebote für die Kinder berücksichtigen selbstverständlich die verschiedenen Altersgruppen.

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11. Bildungsdokumentation (Portfolio) Wir dokumentieren die Entwicklung jedes Kindes anhand eines Portfolios, eines sogenannten „Ich-Buches“. Eine Bildungsdokumentation ist eine Sammlung verschiedener Möglichkeiten von Dokumentationen, die in einem Ordner (IchBuch) gesammelt und aufbewahrt werden. Jedes Kind bekommt zum Einstieg in den Kindergarten einen eigenen Ordner, der sich im Gruppenraum, jederzeit zugängig für das Kind, befindet. (Die Inhalte und Dokumentationsmöglichkeiten werden im zweiten Teil näher erläutert.) Die Bildungsdokumentation bietet uns eine vorrangige Möglichkeit, um mit dem Kind und den Eltern in einen Dialog zu treten. Bereits in der Eingewöhnungszeit beginnt die Beobachtung und Dokumentation und endet mit dem Eintritt in die Schule. Diese Dokumentationsform gibt den Kindern Sicherheit, stärkt ihr Selbstvertrauen und fördert das Selbstbewusstsein. Durch die persönlichen Inhalte wird den Kindern Wertschätzung entgegen gebracht und sie können ihre Erfahrungen, Erfolge und Weiterentwicklung visuell wahrnehmen und verinnerlichen. Darüber hinaus kann die Bildungsdokumentation eine Grundlage für Gespräche mit den Eltern sein, um ihnen Einblicke in die Entwicklung ihres Kindes in unserer Einrichtung zu ermöglichen. Die Eltern erfahren etwas über die Interessen, die erworbenen Fähigkeiten, Potenziale und Fortschritte ihres Kindes. Das Ich-Buch dient auch zur Hilfe, das eigene Kind noch besser wahrzunehmen und zu verstehen. Aus diesen Beobachtungen und Dokumentationen leiten wir einen großen Teil unseres Kindergartenalltages ab, erstellen individuelle Bildungspläne und entwickeln Angebote und Projekte nach Interessen der Kinder. Die Pädagogen können zu den Kindern Beziehungen aufbauen, verfestigen und eine vertrauensvolle Basis schaffen.

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Folgende Formen der Dokumentationen sind uns für ihre Kinder und für Sie wichtig: Fotodokumentationen Videoaufnahmen Spielgeschichten /Lerngeschichten Aufnahmen mit Diktiergerät Projekte der Kinder und Sprechende Wände Schriftliche Beobachtungen für regelmäßige Entwicklungsgespräche Diese Dokumentationsformen werden individuell auf ihr Kind abgestimmt. Fotodokumentationen: Fotografien können vielfältige Situationen, Prozesse und Momente sichtbar machen. Spielsituationen werden fotografiert Bauten und Ergebnisse ihrer Kinder werden festgehalten und dadurch sichtbar gemacht Kinder können sich dadurch ihrer Aktionen noch einmal bewusst werden und darüber hinaus mit anderen in den Dialog treten Durch die entstandenen Fotografien erfahren ihre Kinder eine Wertschätzung ihrer geleisteten Arbeit.

Videoaufnahmen: Videoaufnahmen bieten eine bleibende Erinnerung für die besonderen Höhepunkte des Kindes. Besondere Videoaufnahmen und einzigartige Momente werden den Kindern mit nach Hause gegeben, damit es sich an seinem Tun immer wieder erinnern und erfreuen kann 19

Durch die Videoaufnahmen kann die Entwicklung ihres Kindes anschaulich gemacht werden Sie als Eltern können an Hand der Videoaufnahmen die Ideen und Interessen ihres Kindes anschauen und wahrnehmen Spielgeschichten /Lerngeschichten Spiel-und Lerngeschichten sind Erzählungen von Spielsituationen ihres Kindes. Diese ergeben sich aus Beobachtungen und Ideen von ihren Kindern. Für das Kind sind sie eine große Wertschätzung Diese Geschichten können Beziehungen aufbauen , weiterentwickeln und vertiefen Die Spiel-und Lerngeschichten sind uns eine Hilfe unserer pädagogischen Arbeit und dienen als Gesprächsgrundlage bei den Entwicklungsgesprächen

Aufnahmen mit Diktiergerät Diktieraufnahmen geben ihrem Kind die Möglichkeit, sich sprachlich zu äußern und dies festzuhalten. Ihr Kind kann über Erlebnisse erzählen und sich diese immer wieder anhören Kinder erfahren dabei Freude und Erstaunen über ihre eigene Stimme Projekte der Kinder und Sprechende Wände Durch vielfältige Beobachtungen sowie durch unsere Kinderparlamente entstehen unsere Projekte Ideen und Interessen der Kinder werden aufgegriffen und aufgeschrieben Durch die Beteiligung vieler Kinder werden viele Fragen, Wünsche und Ideen der Kinder erarbeitet Die Entstehung und Verlauf des Projektes werden schriftlich festgehalten und an den Wänden in der Einrichtung ausgestellt (Sprechende Wände) 20

Die „Ich - Ordner“ der Kinder Für die Nutzung der „Ich- Ordner“ gibt es Regeln die wichtig sind. Die wichtigste Regel lautet: Hineinsehen darf nur jemand wie andere Kinder, Pädagogen sowie Eltern, die das Einverständnis des Kindes haben. Das Kind entscheidet selbst über den Inhalt seines „IchOrdner“. Folgende Materialien können gesammelt werden:  Lern und Spielgeschichten  Projekte  Fotodokumentationen  Kunstwerke der Kinder  Besondere Aktionen Der Ordner ist für die Kinder immer frei zugänglich Da die Ordner frei zugänglich sind, können erlebte Situationen immer wieder in Erinnerung gerufen werden. Ebenfalls kann das Kind sich den Verlauf eines Projektes ansehen und einzelne Abläufe nochmals nachvollziehen. Durch das gemeinsame Anschauen der Ordner werden soziale Kontakte möglich und gestärkt. Besonders Literacy, der Spracherwerb, das Sprachverständnis und die Grammatik werden beim gemeinsamen Betrachten erweitert.

Schriftliche Beobachtungen für regelmäßige Entwicklungsgespräche Wir beobachten Ihr Kind regelmäßig bei seinem Tun und seiner sprachlichen Entwicklung und halten diese wichtigen Lern.- und Entwicklungsschritte schriftlich fest. Diese Dokumentationen sind die Basis für regelmäßige Entwicklungsgespräche. 21

Umsetzung der Bildungsdokumentation in unserem Alltag Während des Tagesablaufes führen die pädagogischen Mitarbeiter freie und gezielte, sowie strukturierte Beobachtungen durch. Diese werden verschriftlicht und im Team reflektiert. Die Reflexion und anschließende Auswertung ermöglicht uns den genauen Entwicklungsstand des Kindes festzuhalten z.B. durch Fotografien und sonstige Medien. Die Auswahl der Fotos wird nach Möglichkeit auch mit den Kindern im Raum der Kinder bearbeitet. Sie schaffen eine Grundlage für Dialoge mit den Kindern und einer Kindergruppe. Das Team unterstützt und entlastet sich durch regelmäßigen Informationsaustausch. Die täglichen Kinderparlamente/Kinderkonferenzen die schriftlich festgehalten werden, ermöglichen uns, auf die Wünsche und Interessen der einzelnen Kinder einzugehen. Darauf bauen wir gemeinsam unsere Projekte und Aktionen auf. Um den Eltern unsere Arbeit transparent zu gestalten, gibt es in allen Räumlichkeiten „sprechende Wände“. Gleichzeitig dient diese Art der Präsentation der Wertschätzung und Reflexion des Neuerlernten jedes einzelnen Kindes.

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12. Unser pädagogischer Ansatz / Schwerpunkt In unserer Tageseinrichtung arbeiten wir nach dem teiloffenen Konzept, bei dem sich die Kinder die Räumlichkeiten, die Spieldauer, die Spielpartner nach ihren Interessen und Bedürfnissen aussuchen. Durch unseren Schwerpunkt im Bewegungsbereich bieten wir den Kindern Bewegungsräume in vielfältiger Weise an. Die Bewegungserziehung hat einen hohen Stellenwert in unserem Haus. Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang in einer kinder- und bewegungsfreudigen Umgebung ausleben! So können sie das für viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten gestaltete Außengelände nutzen. Dies lädt zum Klettern, Balancieren, Laufen, Springen, Rutschen und vielem mehr ein. Vielfältige Bewegungsabläufe fördern dabei die verschiedenen Sinnesbereiche, denn um sich in der Umwelt orientieren zu können, braucht das Kind die Fähigkeit, Sinnesreize zu differenzieren. Ohne die Wahrnehmung ist es dem Kind nicht möglich, eine sinnvolle Handlung vorzunehmen. Wir bieten den Kindern einen Bewegungsraum an, der ganz gezielt darauf ausgerichtet ist, bestimmte Sinne, z.B. den Gleichgewichtssinn zu fördern. Spezielle Vorrichtungen unterstützen und fördern die Kinder dabei. Die Spiel- und Sportgeräte besitzen hohen Aufforderungscharakter und bieten vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, die zum Experimentieren anregen. Unsere gesamte Einrichtung wie Gruppenräume und Treppenhaus bieten den Kindern ausreichend Möglichkeiten, sich motorisch zu betätigen. So befinden sich im Flur verschiedene Motorikscheiben für Hände und Füße oder ein Wanddomino, das zum Ausprobieren einlädt, sowie Fahrzeuge zum Ausleben des Bewegungsdrangs. Ebenso finden regelmäßige Aus- und Weiterbildungen für das pädagogische Personal statt. Für die Qualitätssicherung unserer Bewegungserziehung muss die Übungsleiterlizenz alle 2 Jahre erneuert werden. Wir verstehen uns als verlässlicher Partner in der Entwicklungsbegleitung des Kindes und wünschen uns eine kooperative und offene Zusammenarbeit mit Eltern, die das Konzept des Bewegungskindergartens mittragen. 23

12.1. Schwerpunkt Bewegung Bewegung ist für den ganzheitlichen Entwicklungsprozess eines Kindes von elementarer Bedeutung, die Entfaltung seiner gesamten Persönlichkeit wird gefördert. Die Bewegung ist ein notwendiger, kein auszutauschender und nicht nachholbarer Entwicklungsfaktor. Bewegung und Wahrnehmung sind eng miteinander verknüpft, das Eine kann ohne das Andere nicht stattfinden. In unserer bewegungshemmenden Umwelt ist es für Kinder umso wichtiger, dass Bereiche angeboten werden, die ihrem natürlichen Bewegungsdrang entgegenkommen. Denn Kinder wollen: - laufen, springen, hüpfen, tanzen, singen,… - klettern, balancieren, schaukeln, werfen, rollen,… - kleine und große Spiele kennen lernen,… - Sportgeräte ausprobieren,… - mit allen Dingen spielen, die ihnen im Alltag begegnen: Dosen, Zeitungen, Teppichfliesen, Tüchern, Decken,… - basteln, malen, feiern, sich verstecken, Geschichten hören und erzählen, miteinander spielen,… - planschen, blubbern, spritzen, springen, tauchen,… - wahrnehmen, fühlen, riechen, schmecken, hören, sehen, ihren Körper und seine Bewegungen spüren, ihr Gleichgewicht testen,… Bewegung ermöglicht den Kindern vielfältige senso-motorische Erfahrungen zu machen. Das heißt: Erfahren und Erleben des Körpers, Entdecken verschiedener Wahrnehmungs-, Bewegungsund Spielräume. 24

Die Wahrnehmung wird gefördert und ist die Voraussetzung für Reaktion, Kommunikation und Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt. Bewegung ist für das emotionale Erleben wichtig. Die Kinder finden Selbstbestätigung durch Erfolgserlebnisse, das Selbstbewusstsein wird gesteigert. Außerdem können Angst und Niederlagen verarbeitet werden. Das Kind entwickelt ein Bild von seinen eigenen Fähigkeiten. Soziales Verhalten wird durch Bewegung gefördert. Die Kinder werden angeregt, Kontakte auf- und anzunehmen. Sie erfahren Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme. Sie lernen eigene und fremde Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Bewegung fördert und unterstützt die geistige Entwicklung, das Kind lernt im Spiel am intensivsten. Vorstellungsvermögen wird ausgebaut, Erfahrungen und Bewegungsmuster werden gespeichert. Individuelle Fähigkeiten werden entwickelt. Die Bewegung spricht alle Sinne an. Durch das eigene Tun kann das Kind am intensivsten Erfahrungen sammeln. Es erkennt, wie die Dinge zustande kommen, lernt Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten kennen. Konkreter Umgang mit den Dingen und Bewegungserfahrungen ermöglichen dem Kind, sich eine Vorstellung seiner Umwelt aufbauen zu können. Selbständigkeit und Eigenaktivität sind die Voraussetzungen dafür, dass Kinder die Welt kennen und verstehen lernen. Eine Vernachlässigung der Bewegungserziehung führt zu einer Unterdrückung der kindlichen Bedürfnisse und hat negative Folgen für die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes! Eine eingeschränkte Bewegungserfahrung behindert körperliches Wohlbefinden und Gesundheit, soziale Integration, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen und geistige Erkenntnisgewinnung.

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12.2. Entspannung Tagtäglich sind wir vielen verschiedenen Reizen ausgesetzt. Lärm begleitet uns ständig im Alltag. Die zunehmende Reizüberflutung, das erhöhte Leistungsdenken und der Stress bieten uns immer weniger Möglichkeiten, diese Erfahrungen angemessen zu verarbeiten. Deshalb stellen Ruhe und Bewegung ein Grundbedürfnis des Kindes dar. Denn um körperlich und geistig gesund zu bleiben, die eigenen Kräfte entwickeln und die Aufmerksamkeit bewusst steuern zu können, sind Ruhe und Bewegung unabdingbar. Kinder brauchen also Ruhe, aber auch Bewegung. Dies sind keine Gegensätze, vielmehr ergänzen sich beide, aber weder für Bewegung noch für Ruhe sind ausreichend Gelegenheiten im alltäglichen Leben gegeben. Daher sollten beide Grundbedürfnisse im Kindergarten ausreichend berücksichtigt werden. Die verschiedenen Angebote können Hilfen sein, um eine ausgeglichene Balance zwischen Bewegung und Ruhe herzustellen. Entspannungsspiele und Entspannungsverfahren - Interaktionsspiele (Spiele, bei denen der Spaß im Vordergrund steht, weil es keinen Gewinner oder Verlierer gibt) - Körperwahrnehmungsspiele - Atemspiele - Mandalas zeichnen und legen - Massagespiele (mit dem Körper oder verschiedenen Materialien, z.B. Igelbälle) - Fantasie-/ Traumreisen Der beste Weg zur Entspannung ist die Erfüllung der Bewegungsbedürfnisse der Kinder.

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13. Bildungsbereich Sprache Die Sprachförderung in der Tageseinrichtung ist ein situativer und ganzheitlicher Prozess. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Bildungsauftrages. Sprache lernen Jedes Kind hat eine angeborene Bereitschaft Sprache zu erlernen. Dazu braucht es Zeit und Raum, um Sprache zu erfahren und zu entwickeln.

Die Tageseinrichtung fördert alle Kinder in ihrer Sprachentwicklung In der Tageseinrichtung ist die Erzieherin Sprachvorbild! Die Sprachförderung in der Tageseinrichtung ist ein situativer und ganzheitlicher Prozess - sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Bildungsauftrages – hat also Schlüsselkompetenz! Sprachförderung aller Kinder ist in den pädagogischen Alltag der Tageseinrichtung für Kinder integriert.

Alle Kinder profitieren von bewusster und gezielter Sprachförderung. Sie ist Bestandteil von interkultureller Bildung. Mit unterschiedlichen Methoden wecken wir die Freude an Sprache, am Sprachverständnis und Sprechen von Beginn an: Wir schaffen Sprechanlässe im Alltag durch Reime, Fingerspiele, Bilderbücher, das gemeinsame Singen von Liedern, Klanggeschichten und vieles mehr. In Kleingruppen haben wir die Möglichkeit, individuell auf das Sprachverhalten der Kinder einzugehen z.B. bei Bilderbüchern, Geschichten erzählen etc. 27

Wir können das Sprachverhalten auf die Fähigkeiten der Kinder abstimmen. Wichtige Punkte für den Sprachgebrauch sind: -

nicht zu schnell sprechen deutlich sprechen Endungen nicht verschlucken nicht verbessern

Sprachfördernd reagieren durch handlungsbegleitendes Sprechen: - ausdrücken, was verstanden wurde - nicht verbessern – nicht nachsprechen lassen, sondern Äußerungen aufgreifen und in richtiger Form wiederholen… (Kinder hören dann die korrekte Form, ihr Redefluss wird aber nicht unterbrochen) Wichtige Basis für Sprache ist Zuhören: Der Spracherwerb ist ein aktiver, schöpferischer Prozess. Damit er sich voll entfalten kann, ist eine sprechfreudige Umgebung erforderlich. Dazu gehören Menschen, die dem Kind zuhören und die sich auf die Sprache der Kinder einlassen, die ihnen auch aktive Rollen zugestehen.

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13.1. Beobachtungsbögen: SISMIK und SELDAK Die Beobachtungsbögen SISMIK und SELDAK bieten die Möglichkeit, den Sprachentwicklungsverlauf von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund einzuschätzen und systematisch zu begleiten. SISMIK Der Bogen heißt Sismik! Sismik – Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Kindern mit nicht deutscher sprachlicher Herkunft in Kindertageseinrichtungen. In diesem Bogen wird das „Deutsch lernen“ eines Kindes als Teil einer komplexen Entwicklung gesehen, die unterschiedliche Bereiche von Sprache umfasst. SELDAK Der Bogen heißt SELDAK! Seldak – Sprachentwicklung und Literacy bei deutschsprachig aufgewachsenen Kindern. („Literacy“ heißt wörtlich übersetzt Leseund Schreibkompetenz.) Dieser Bogen wurde konzipiert für Kinder mit Deutsch als Erstsprache. Es handelt sich um ein strukturiertes Beobachtungsverfahren, das die Alters- und Entwicklungsspanne von ca. 4 Jahren bis zum Schuleintritt abdeckt. Zitat : „Sprachförderung braucht Bewegung. Sprache und Bewegung sind als Ganzheit zu verstehen, die in der alltäglichen Erziehungs- und Bildungssituation nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Bewegungsorientierte Sprachförderung Bewegungsanlässe werden zu Sprechanlässen, Bewegung unterstützt den Sprachlernprozess.“ Wahrnehmung und Bewegungsentwicklung hängen untrennbar mit der Sprachentwicklung zusammen.

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14. Naturphänomene & Experimente Alle Kinder haben eine unbändige Lust, die Welt zu erforschen, haben die Fähigkeit zu staunen. Jedes Kind scheint diese Welt immer wieder neu zu erfinden. Wie kann das nun gehen, dass Kinder die Welt entdecken, Erfahrungen machen, freudvoll lernen und ihre Sinne, ihre Kreativität und Fantasie dabei entfalten? Für Kinder ist es wichtig, nach dem Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“, zu handeln. Denn gerade jüngere Kinder zeigen großes Interesse an Naturphänomenen.

Durch „Warum“ - Fragen fordern sie Antworten auf Neuentdeckungen ein, z. B. - Was kann schwimmen und warum? - Warum wird es nachts dunkel? - Warum wird die Sonne heiß? Kinder sind aufmerksame und gründliche Naturforscher. Es gibt kaum ein Naturphänomen in ihrem Umfeld, das nicht ihre Aufmerksamkeit weckt. Intensiv wird beobachtet, wie Eis oder Schnee zu Wasser schmelzen oder wie eine Ameise sich über den Boden fortbewegt. Bietet sich dann noch die Gelegenheit für ein Experiment, sind die Kinder nicht mehr zu bremsen. Egal, ob das Experiment klappt oder nicht sofort zum Erfolg führt, für die Kinder sind das immer positive Lernprozesse.

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15. Die Eingewöhnungszeit Eine behutsame und einfühlsame Eingewöhnung ist die Grundlage für eine gelungene Kindergartenzeit. Wichtig ist hierbei eine Eingewöhnung im individuellen Tempo der Kinder und in Begleitung der Eltern. Die Dauer des Eingewöhnungs-/ Ablösungsprozesses wird auf jedes einzelne Kind und dessen Bedürfnisse abgestimmt, dabei steht natürlich das pädagogische Personal hilfreich zur Seite. So kann das Kind sich an die Fachkräfte und seine neue Umgebung gewöhnen und sich seine eigene Bezugsperson sowie seinen Rückzugsort aussuchen. Schon bei der Anmeldung und während der Schnuppertage lernt das Kind seine Erzieherinnen und die Räumlichkeiten kennen. Wir stellen sicher, dass jedes Kind die Eingewöhnungszeit ohne Zwang und mit ihm vertrauten Personen verbringt. Die Eltern haben selbstverständlich zu Beginn des Kindergartenbesuches die Möglichkeit, ihr Kind am Morgen, solange und sooft es das Kind benötigt, in die Spielphase zu begleiten. Individuelle Verabschiedungsrituale sind von größter Wichtigkeit. Der Tagesrhythmus, wie Essens- und Schlafenszeiten, Bedürfnisse und Vorlieben, werden berücksichtigt und helfen dem Kind, sich geborgen und wohl zu fühlen. Zusätzlich bietet der Tagesablauf klare Strukturen und Rituale, an denen sich das Kind orientieren kann. Die Erzieherinnen nehmen sich bewusst viel Zeit für das Wickeln und Anziehen jedes einzelnen Kindes. Sie reagieren und sprechen dabei mit dem Kind und verhalten sich einfühlsam.

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16. Das freie Spiel im Kindergarten Das Spiel ist die ureigenste Ausdrucksform des Kindes. Von Anfang an setzt sich das Kind über das Spiel mit sich und seiner Umwelt auseinander. Im Spiel wird eine eigene Wirklichkeit in den Gedanken und Handlungen der Kinder konstruiert. Annehmen und sich ausdenken kann man alles bis zu den Grenzen der Fantasie. Das Spiel ist der große Freiraum zum Experimentieren, Erproben, Ausleben und zum Erholen von den Begrenzungen der alltäglichen Realität. Im Spiel kann man schalten und walten wie man möchte. Kinder spielen, um sich das Leben handhabbar zu machen, um die vielen täglichen neuen Eindrücke zu verarbeiten, um sich das Leben durch Wiederholung mit eigenen Mitteln zu eigen zu machen. „Zu eigen zu machen“ heißt: Es selbst zu beherrschen und nicht von fremden Mächten beherrscht zu werden. Im Spiel geht es immer um die Bewältigung von Aufgaben. Da wird etwas getan, es wird Leben nachgespielt. Die Probleme und Aufgaben im Spiel werden gelöst und bewältigt, das Ziel wird erreicht, aber es bleibt das Risiko des Scheiterns –genau das macht jedes Handeln im Spiel so spannend, interessant und lustvoll. Das Spiel des Kindes ist mit seinem Alter und Entwicklungsstand, seinen Interessen und Bedürfnissen verknüpft. Mit jedem Lebensjahr entwickelt das Kind immer komplexere Spielformen. Deshalb ist es wichtig, den Kindern Spielräume und Spielzeiten zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam Spielmaterial auszuwählen und zu beschaffen. Für ungestörte Spielgelegenheiten zu sorgen, sowie als Spielpartner zur Verfügung zu stehen. Abschließend kann gesagt werden „Spiel ist für Kinder ein Hilfsmittel auf dem langen Weg in ein selbständiges Leben – also ein richtiges Lebens-Mittel.“ Um den Kindern vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen, ist es sehr wichtig, dass Kinder bis 09.00 Uhr in den Kindergarten kommen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Haustür abgeschlossen. Nur so ist gewährleistet, dass die Kinder in Ruhe das „Freispiel“ beginnen und Spielpartner finden können. Sind alle Kinder eingetroffen, kann auch der Rest des Hauses erobert werden. Die Kinder verteilen sich nach dem Kinderparlament im ganzen Haus. Darunter werden alle im Bereich des Kindergartens möglichen Aktivitäten verstanden: Das Kind kann Tätigkeiten und Material frei wählen, es entscheidet, ob es allein oder mit einem frei gewählten 32

Partner spielt. Die Entscheidung über Ort und Dauer des Spiels liegt beim Kind. Es bedeutet aber auch, dem Kind die Freiheit zum „Nichtstun“ zu gewähren, wenn es das Bedürfnis hat. Die Kinder haben die Möglichkeit, während des Freispiels die komplette Einrichtung (z.B. Außengelände für Kinder ab 3 Jahren, Nebenräume, Bewegungsraum, etc.) nach ihren eigenen Bedürfnissen und nach Absprache mit dem pädagogischen Personal zu nutzen. Dadurch haben die Kinder die Gelegenheit, sich zeitweise unbeobachtet zu fühlen, was für die freie Entfaltung sehr wichtig ist. Das freie Spiel hat Bedeutung für den Aufbau der sozialen Beziehungen des Kindes. Soziale Beziehungen führen zu einem wichtigen Rahmen des Denkens, in dem die Kinder kommunizieren müssen. Ältere lernen auf Jüngere Rücksicht zu nehmen und umgekehrt. Kinder lernen Interessen anderer zu akzeptieren, aber auch eigene durchzusetzen. So entwickeln sie Strategien zum Lösen von Streitigkeiten. Während der „Freispielphase“ bringt sich die Erzieherin bei bedarf ganz individuell in das Spielgeschehen ein. Sie wägt ab, inwieweit sie sich in das einzelne Spielgeschehen mit einbringt, ihre Hilfe erforderlich oder erwünscht wird. Sie beobachtet das Spielen der Kinder, inszeniert Spielanfänge und begleitet bei der Entwicklung von Spiel und Lernprozessen. Da das freie Spiel von enormer Wichtigkeit für die gesamte Entwicklung eines Kindes ist, nimmt es einen großen Teil des Vormittages ein. Die Dauer der „Freispielphase“ hängt von der aktuellen Situation (Bedürfnisse der Kinder, Planung des pädagogischen Teams, Geburtstagsfeier) ab. Das anschließende gemeinsame Aufräumen gehört zu jedem Vormittag. Im Laufe eines Kindergartentages finden unterschiedliche „Aktivitäten“ statt, die sich häufig an den Projekten orientieren. Diese Projekte haben verschiedene Schwerpunkte, die sich an den jeweiligen Bedürfnissen der Kinder orientieren (z.B. Freude, Vertrauen, Angst). Diese Themen werden in den Gruppen gemeinsam in vielfältiger Weise erarbeitet, z.B. beim Betrachten von Bildern und Bilderbüchern, in Gesprächsrunden, beim Spielen, 33

Singen u.v.m. So werden gemeinsame Erfahrungen in der Gruppe gesammelt. Zitat: „Ein Kind lernt beim Spielen. Es spielt jedoch nie, um zu lernen. Sondern weil es Freude an seiner Tätigkeit empfindet.“2 In das „Freispiel“ gehört auch das freie Frühstück, bei dem die Kinder entscheiden, wann und mit wem sie essen möchten. Im unteren Bereich befindet sich unser KinderCafé, in dem die Kinder auch für ihr Geschirr verantwortlich sind. Jedes Kind bringt sein eigenes Frühstück mit.

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"Die spielen ja nur", Hans Jürgen Beins/Simone Cox Borgmann Verlag

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17. Gemeinsame Mahlzeiten Die Einnahmen von Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen) sollen in unserer Einrichtung als Gemeinschaftserlebnis verstanden werden, in dem Genuss und Wohlbefinden durch eine ansprechende Atmosphäre sowie Toleranz (bei kulturellen Essgewohnheiten und lebensmittelbedingten Allergien) ihren Platz finden. Durch das Miteinander wird das Gemeinschaftsgefühl der Kinder untereinander gestärkt. Die Kinder werden zum eigenständigen Essen angeleitet und erlangen so Selbständigkeit. Sie sollen ein Gespür für die eigenen Bedürfnisse, Hunger, Durst und Sättigung entwickeln. Das pädagogische Personal achtet auf gesunde Ernährung und die Essgewohnheiten der Kinder und ermutigt sie, die Tischmanieren einzuhalten. Im Laufe des Vormittags gehen die Kinder nach eigenem Bedürfnis frühstücken, sie decken den Tisch selbständig und räumen ihren Platz auf. Hier ist die Mitarbeit der Eltern wichtig: Denn nur, wenn das Kind ein ausgewogenes und gesundes Frühstück (z.B. Brot, Obst und Joghurt statt Süßigkeiten und Milchschnitten) mitbringt, können wir gemeinsam ein gesundes Ernährungsverhalten erreichen. Getränke (Wasser und Tee) und ein frischer Obstteller stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung. Einmal im Monat findet ein gemeinsames Frühstück statt. Hierzu wird frühzeitig eine Liste ausgehangen, in die die Eltern sich eintragen, um die dafür benötigten Lebensmittel zu spenden. Zu besonderen Anlässen (z.B. Feiern) wird ein gemeinsames Frühstück mit den Kindern organisiert. Die Kinder werden in die Essvorbereitungen mit einbezogen. Sie waschen und schneiden Obst und Gemüse, wiegen die Zutaten, rühren / kneten den Teig etc. So erfahren sie durch eigenes Tun viel über unsere Lebensmittel und deren Zubereitung und lernen, das Essen mit allen Sinnen zu genießen. Die gemeinsamen Mahlzeiten sind in religiöse Rituale eingebettet (religiöse Lieder, Gebete oder Tischverse).

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18. Ruhephase Den Kleinen – aber auch den erschöpften größeren Kindern – bieten wir Ruhephasen an, die entweder schlafend oder Geschichten hörend verbracht werden können. Durch unsere Raumgestaltung ist sicher gestellt, dass jedes Kind seine individuelle Ruhephase erleben und genießen kann. 19. Kinderparlament Jeden Morgen werden die Kinder mit einer Glocke in die jeweilige Gruppe zum Kinderparlament eingeladen. Die Kinder haben die Möglichkeit, bis 9.00 Uhr ihr Foto in einen Korb zulegen, um später im Parlament ihr Rederecht wahr zunehmen. Das Kinderparlament wird von einem Moderator geleitet. Die Erzählungen werden in einem Tagebuch wortgetreu aufgeschrieben. Aus den Erzählungen, Erlebnissen und Interessen der Kinder können Projekte und Einzelaktionen entstehen. Die Projekte können von einem Tag bis über mehrere Wochen andauern. Die Lernorte für die unterschiedlichen Projekte gehen oft über den Kindergarten hinaus (z. B. Schwimmbad. Tierarzt, Tierheim…..) Die Gespräche, Ergebnisse und der Verlauf werden schriftlich festgehalten und an den sprechenden Wänden in der jeweiligen Gruppe ausgehangen. Die Anzahl der beteiligten Kinder variiert. Das hängt von den Bedürfnissen und Interessen der Kinder ab. 19.1. Kinderkonferenz und Beschwerdemanagement Nach Bedarf können die Kinder oder die Erzieherinnen eine Kinderkonferenz einberufen. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Anliegen oder auch Unzufriedenheit im Plenum vorzutragen. Gemeinsam werden Lösungsmöglichkeiten gesucht und beschlossen. Änderungswünsche oder Ideen, die den gesamten Kindergarten betreffen, werden in diesem Kreis angesprochen und nach Umsetzungsmöglichkeiten gesucht. Auch außerhalb der Kinderkonferenz werden Beschwerden jeglicher Art seitens der Kinder von allen Mitarbeiterinnen ernst genommen und es wird mit den beteiligten Kindern gemeinsam nach Lösungen gesucht. 36

20. Spielbereiche der Einrichtung Gruppenräume, Konstruktionsbereich, Atelier, Regel- und Gesellschaftsspiele & Rollenspielbereich. Den Kindern stehen in diesen Räumen unterschiedliche Materialien mit Lebensnahem Bezug zur Verfügung, mit denen die Kinder Rollen spielend entwickeln und erlebte Situationen nachspielen können.

20.1. Konstruktionsbereich In diesem Bereich befinden sich verschiedene Materialien die zum bauen und konstruieren anregen. Bei diesen Aktivitäten können die Kinder vielfältige Fähigkeiten erlernen und sich weiterentwickeln, z.B. in der Grob- und Feinmotorik (Fingerfertigkeit, Koordination) Auch hier finden Rollenspiele statt.

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20.2. Atelier Die Kinder haben die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Materialien (Mal- und Faltpapier, Wachs- und Filzstifte, Wasser- und Fingerfarbe, Kleber, Kleister und Scheren sowie Papprollen, Joghurtbechern und unterschiedlichen Verpackungsmaterialien) kreativ zu werden. Diese sind für Kinder gut erreichbar und frei zugänglich, so dass sie jeder Zeit selbständig agieren können.

20.3. Regel - und Gesellschaftsspiele Den Kindern stehen verschiedene Spiele zu Verfügung, die das Gedächtnis, die Beobachtung und die Reaktionsfähigkeit ansprechen (Memory, Lotto, usw.) und Spiele, bei denen „Glück“ oder Zufall eine Rolle spielen. Die Kinder werden fähig, bestehende Regeln anzuerkennen.

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20.4. Spielen auf dem Außengelände Im freien Raum können die Kinder andere Erfahrungen machen als im geschlossenen Raum. Hier werden die klassischen Elemente Erde, Wasser und Luft sowie die damit zusammenhängenden Erscheinungen erlebbar. Kinder erfahren Erde beim Buddeln, „Kuchen backen“, Barfußlaufen.

Der Raum draußen erlaubt andere Selbsterfahrungen als der geschlossene Raum. Kinder rennen, schreien, laufen, klettern, hüpfen und werfen sich in den Schnee, helfen bei der Gartenarbeit und lassen sich im Sand eingraben. Die Bewegung an der „frischen Luft“ ist für die Kinder ein wichtiger Ausgleich zum Spielen in den Räumen. Dabei ist auch der Regen kein Hindernis, nur falsche Kleidung stört.

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21. Geburtstagsfeier Der eigene Geburtstag ist für jedes Kind ein besonderes Erlebnis. Es ist für Ihr Kind von großer Bedeutung, an diesem Tag besonders gefeiert und in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Zum Feiern treffen wir uns im Kreis, zünden Geburtstagskerzen an und essen das Mitgebrachte gemeinsam. Das Kind bekommt ein Geburtstagsgeschenk und wir singen Geburtstagslieder. Ein weiteres Ritual ist es, unseren „Fürbittengebetswürfel“ einzusetzen und damit dem Geburtstagskind die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben. Besonders beliebt ist das Hochleben des Kindes. Ein gewünschtes Spiel bildet den Abschluss dieses wichtigen Festes.

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22. Individuelle Arbeit mit Ihrem Kind Was ist uns wichtig bei der Arbeit mit Ihrem Kind? (Welche Rechte hat Ihr Kind in unserer Einrichtung?) Jedes Kind hat bei uns das Recht: -

mit seinen Wünschen/Bedürfnissen und Äußerungen wahr und ernst genommen zu werden

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als individuelle Persönlichkeit behandelt zu werden und somit auch einen eigenen Entwicklungsprozess durchmachen zu dürfen

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auf aktive und positive Zuwendung

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soziale Kontakte zu knüpfen

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sich abgrenzen zu dürfen gegenüber Erwachsenen und Kindergarten

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sich mit Kindern und Erwachsenen auseinanderzusetzen

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seine Spielgefährten und Spielbereiche selbst auszusuchen

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auf zuverlässige Absprachen und Beziehungen zu Erwachsenen

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zu forschen und zu experimentieren

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Erfahrungen jeglicher Art zu sammeln

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in eine Phantasiewelt abtauchen zu dürfen

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zu lernen, mit Gefahren umzugehen

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seine Fähigkeiten zu erfahren und zu testen

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Konsequenzen des eigenen Verhaltens erfahren zu lernen

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auf eine Essenssituation, die entspannt und kommunikativ ist: Essen als sinnliches Ereignis

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seinen eigenen Standpunkt/Meinung äußern und vertreten zu können und selbstständig oder gegebenenfalls mit Unterstützung einer Erzieherin nach geeigneten Lösungen zu suchen bzw. zu finden. 41

23. Partizipation Bei unserer Arbeit mit den Kindern gehört Partizipation zum Alltag. Diese findet statt z.B. beim Kinderparlament/Kinderkonferenz, Beschwerdemanagement, Mitentscheidung bei der Mittagessensbestellung, die Kinder in ihren Rechten wahrzunehmen und zu respektieren. 23.1. Kindeswohl "Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit."3 "Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz 1 insbesondere dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen."4 Alle Mitarbeiterinnen unserer Einrichtung werden durch Fortbildungen zu diesem Thema geschult und sensibilisiert. Darüberhinaus stehen bei der Diakonie drei ausgebildete Kinderschutzfachkräfte zur Verfügung, die wir bei Bedarf bzw. zur Beratung hinzuziehen können. 24. Inklusion "Inklusion ist eine Haltung. Der Abbau von Barrieren beginnt im Kopf. Wo Menschen Vorurteile verändern, Klischees hinterfragen, einander offen und suchend begegnen, beginnt Inklusion. Inklusion heißt: Menschen begegnen sich mit Wertschätzung, Akzeptanz und gegenseitiger Anerkennung ihrer Unterschiedlichkeit."5 Für unsere Arbeit bedeutet dies, dass wir jedes Kind mit all seinen Stärken und Schwächen so annehmen, wie es zu uns in die Einrichtung kommt. Wir möchten, dass die Kinder mit ihren jeweiligen Fähigkeiten zu selbstständigen uns selbstbewussten Individuen heranwachsen. Hierfür bieten wir den Kindern die Hilfe an, die sie dafür benötigen.

"§1 Abs.1 SGB VIII" "§1 Abs.3 SGB VIII" 5 "Da kann ja jede(r) kommen", Evangelische Kirche im Rheinland 3 4

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25. Musikalische Bildung Bei der musikalischen Bildung werden die Kinder auf spielerische Weise in den Bereichen Singen, Sprechen, Musik, Bewegung und Instrumentenkunde an die Musik herangeführt. Der Musikbereich sowie musikalische Projektangebote bringen den Kindern viel Spaß und Freude. Die Kinder lernen sich nach Liedern und Singspielen zu bewegen, sich auf Tempo, Klang und Rhythmus einzustellen. Die Lieder werden in freie Tanzbewegungen und feste Tanzvorgaben umgesetzt. Es werden Ratespiele mit Kassetten/CDs gemacht, um Geräusche, Stimmen oder Instrumente zu erraten und herauszuhören. Sehr beliebt ist es, eigene Geräusche, z.B. durch Klatschen, Stampfen oder mit Gegenständen und Instrumenten herzustellen. Das Sozialverhalten wird gefördert, da die Kinder zuhören, aufeinander reagieren und nachahmen, um das musikalische Angebot gemeinsam zu gestalten. Singspiele eignen sich besonders gut zum Lernen und Einüben verschiedener Laute. In Partnerspielen und Tänzen werden die Atmung, Sprache, Sprechmotorik und Bewegungskoordination aktiviert und gefördert.

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26. Religionspädagogik Die Kinder werden in ihrem Bedürfnis nach Spiritualität ernst genommen. Es wird ihnen ein christliches Angebot gelebter Religion innerhalb der Tageseinrichtung gemacht. Durch eine bunte, vielfältige und lebensfrohe religionspädagogische Praxis erkennen die Kinder, dass Religion Spaß macht und wichtig ist. Kinder und Eltern erfahren sich als Teil der Gemeinde. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen beziehen die religiöse Erziehung in die Alltagspraxis ein und zeichnen sich durch eine positive Grundhaltung gegenüber den Kindern aus, die geprägt ist durch Wertschätzung, Toleranz und Nächstenliebe. Respekt und Toleranz gegenüber der Schöpfung sowie der Vielfalt der Kulturen und Religionen werden den Kindern von den pädagogischen Mitarbeitern vermittelt. Der Kindergarten hat regelmäßigen Kontakt zur evangelischen Kirche in der Gräfrather Straße. Einmal im Monat – in der Regel jeden letzten Donnerstag – findet dort ein „Abholgottesdienst“ für Kinder und interessierte Eltern statt. Eine Woche zuvor kommt unsere Pfarrerin in den Kindergarten und unterstützt unsere religionspädagogische Arbeit bei der Vorbereitung der Gottesdienste durch Lieder, Gespräche, Geschichten und Rollenspiele. Einmal im Jahr findet in unserem Hause eine Kinderbibelwoche statt.

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27. Forschergruppe der Expertenkinder Nach den Sommerferien startet für alle Kinder, die im nächsten Jahr zur Schule gehen, die Expertengruppe. Es beginnt mit einer Vorstellung.- oder Interessensammlung der Kinder für die Themen, die in einem Kindergartenjahr bzw. einmal wöchentlich in der Expertengruppe bearbeitet werden. Anhand von Projekten und Exkursionen werden die gesammelten Themen der Kinder behandelt. Oft genannte Themen der Kinder sind z.B.: - "Rechnen und schreiben lernen!" -

"Experimente machen!"

- "Farben lernen!" - "Schule spielen!" - "Schleife lernen!"

Darüberhinaus erkunden wir mit den Kindern ihr näheres Lebensumfeld und besuchen z.B. Polizei, Feuerwehr, Zahnprophylaktisches Zentrum, Junior-Uni, Apotheke usw. Abschluss der Expertengruppe ist der gemeinsame, ganztägige Ausflug und die Abschiedsfeier kurz vor den Sommerferien.

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28. Elternarbeit Eine Erziehungspartnerschaft beinhaltet die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kindern und Erzieherin, sowie regelmäßigen Austausch, Elternabende, Organisation und Mitgestaltung von Festen und Feiern, Flohmarkt, Sommerfest, Gottesdienste. Zusammenarbeit mit den Eltern beginnt bereits mit dem ersten ausführlichen Gespräch bei der Anmeldung. Die Eingewöhnungszeit wird auch hier individuell (je nach Bedarf des Kindes) gestaltet. Die Eltern haben selbstverständlich zu Beginn des Kindergartenbesuches die Möglichkeit, ihr Kind am Morgen in die Spielphase zu begleiten. Hier steht das pädagogische Personal hilfreich zur Seite, um Eltern und Kindern den Ablösungsprozess zu erleichtern. Individuelle Verabschiedungsrituale sind von größter Wichtigkeit. Alle Eltern haben die Möglichkeit, nach Absprache oder am alljährlichen Elternsprechtag ein Einzelgespräch mit der Erzieherin zu führen. Bei Bedarf bieten wir Hospitationen in den Gruppen an. Diese Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns sehr wichtig, denn sie ist Grundlage für eine konstruktive, partnerschaftliche Erziehung und Bildung des Kindes. Ebenso haben Tür- und Angelgespräche zwischen Eltern und Erziehern einen wichtigen Stellenwert. Gesetzlich verankert sind Elternbeirat und Rat der Tageseinrichtung, die eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Eltern, pädagogischen Personal und Träger gewährleisten. Darüber hinaus wird Qualität der pädagogischen Arbeit und Effizienz durch Fragebögen ermittelt. Tageseinrichtung und Elternhaus sollten zum Wohle des Kindes „an einem Strang“ ziehen! Denn nur, wenn die Erziehung zwischen beiden Parteien parallel läuft, ist eine ganzheitliche, individuelle Förderung des Kindes möglich! 46

28.1. Aktive Elternmitarbeit in der Elterninitiative Durch die Mitgliedschaft in unserer Elterninitiative und das Unterschreiben des Betreuungsvertrags haben sich die Eltern verpflichtet, aktiv (10 Stunden im Jahr) an der Instanthaltung sowie Pflege der Einrichtung mitzuarbeiten. Bei nicht Einhaltung der geforderten Arbeitsstunden, wird jede nicht geleistete Stunde mit 15 Euro am Kindergartenjahresende in Rechnung gestellt.

29. Freundeskreis Freundeskreis der evangelischen Elterninitiative Rubensstraße e.V. Rubensstraße 12a, 42329 Wuppertal Es gibt nichts Gutes außer man tut es – Ein Verein stellt sich vor Der Freundeskreis der evangelischen Elterninitiative Rubensstraße e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, eingetragen im Vereinsregister des Amtsgerichts Wuppertal. Aufgabe und Ziel des Vereins ist es, die Kindergartenarbeit finanziell zu unterstützen. Wir helfen bei der Beschaffung von Spielsachen und Spielgeräten wie z.B. Fahrrädern, Puppen, Schaukel etc. Auch die Auswirkungen der Kosteneinsparungen seitens des Trägers können durch unsere Hilfe gemildert werden. Wir finanzieren uns durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Die Mitarbeit ist ehrenamtlich. Die eingenommenen Gelder kommen ausschließlich dem Kindergarten zu Gute. Der Jahresbeitrag beträgt 12,00 Euro und ein Beitritt ist jederzeit möglich. Die Mitgliedschaft kann mündlich oder schriftlich gegenüber dem Vorstand beendet werden. Wir benötigen Ihre Unterstützung und würden uns freuen, Sie als Mitglied gewinnen zu können. Dankbar sind wir auch über jede Spende, für die wir Ihnen auf Wunsch eine vom Finanzamt anerkannte Spendenquittung ausstellen können. Bei Fragen oder Anregungen können Sie uns unter unserer E-Mailadresse oder über den Kindergarten erreichen.

Frauke Day (1. Vorsitzende)

Necla Beltir - Söner (Geschäftsführerin)

Frank Holberg (Kassiererin)

Bankverbindung: Deutsche Bank Wuppertal Kto. Nr.: 56 40 545 BLZ. 330 700 24 E-Mail: [email protected] 47

30. Kooperation zwischen dem Vohwinkeler STV 1865/80 e.V. und evangelischer Elterninitiative Rubensstraße e.V. Ziel: Das Hauptaugenmerk in der Kooperation zwischen Verein und ev. Elterninitiative Rubenstraße e.V. (im Folgenden Kita genannt) liegt darin, die Bewegungsfähigkeit der Kinder zu fördern. Der Sportverein möchte den Kindern während ihrer Zeit im Kindergarten Spaß an Sport und Spiel zu vermitteln, damit sie auch nach ihrer Kindergartenzeit dem Sport treu bleiben. In der Zusammenarbeit mit dem Verein lernen die Kinder neue Bewegungsangebote kennen. Ziel ist es, Möglichkeiten zu schaffen Bewegungsräume gemeinsam zu nutzen. Profil des Vohwinkeler STV ca. 2000 Mitglieder Nutzung von 7 städt. Turnhallen, vereinseigene Tennisanlage, Multifunktions-Beachplatz, eigenes Gymnastikstudio 12 Abteilungen Kinder- und Jugendsport über 50% Mitglieder im Alter bis 18 Jahre Angebote für Kinder und Jugendliche in den Sportarten: Turnen, Tanzen, Schwimmen, Judo, Badminton, Handball, Basketball, Tennis, Volleyball, Rhönradturnen, Rope Skipping, Leichtathletik und allg. Ballsport Das Sportangebot wird von qualifizierten Übungsleitern und Sportlehrern durchgeführt Neu im Programm ist die Nutzung der multifunktionalen Beachanlage Der Verein führt jedes Jahr eine Kinder- Karnevalsparty durch und bietet mehrere Ausflüge mit Spielaktionen oder Freizeitparkbesuchen an. Neu im Programm sind Kindergeburtstagsfeiern auf der Beachanlage. Sportangebote im Kleinkind- und Kinderbereich Für Kinder im Alter von 6 Monaten bietet der Verein 1x/Woche einen Kurs Babyturnen an. In Kleingruppen bis max. 6 Teilnehmern werden erste Bewegungsangebote ausprobiert. Das Kennenlernen gleichaltriger Kinder, aber auch der Erfahrungsaustausch der Mütter sind weitere Ziele dieser Gruppe. Ab Laufalter wechseln die Kinder in die Eltern-Kind-Turngruppe. Für die Jüngsten im Alter zwischen 1-2 ½ Jahren wird hierbei ein 48

kindgerechter Geräteparcours aufgebaut, bei dem die Kinder die motorischen Grundfertigkeiten wie Klettern, Schaukeln, Springen und Balancieren erlenen können. Im Alter zwischen 2 ½ - 4 Jahren wechseln sie in die ältere Eltern-Kind-Turngruppe. Hier wird altersgerecht der Geräteaufbau variiert, außerdem werden erste „Kleine Spiele“ gespielt. In dieser Gruppe wird nicht nur auf die Verfeinerung der Grundmotorik Wert gelegt. Auch das soziale Miteinander spielt eine große Rolle. Im Alter von 4 Jahren wechseln die Kinder in die KinderTurngruppen ohne Elternaufsicht. Mit 5 ½ Jahren können die Kinder die Vorschulgruppe besuchen, in der die Kinder mit den ersten Schulspielen vertraut gemacht werden. In diesem Alter wechseln die Kinder je nach Interesse in die verschiedenen Sportarten, wo sie weiter von qualifizierten Übungsleitern betreut werden. Aktuell werden im Kleinkind- und Kinderbereich ein Kurs Babyturnen, 3 Gruppen Eltern-Kind-Turnen, 3 Gruppen Kinderturnen und 1 Vorschul- Turngruppe angeboten. Mögliche Unterstützung der ev. Elterninitiative Rubensstraße e.V. durch den Sportverein -

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Der Sportverein bietet den Mitarbeitern der Kita die Möglichkeit an, in bestehenden Trainingszeiten des Vereins zu hospitieren. Dadurch profitiert das Kindergartenpersonal von den Erfahrungen und den Ideen der Vereins- Übungsleiter Der Kita steht die Möglichkeit offen, nach vorheriger Absprache den vereinseigenen Beachplatz an der Waldkampfbahn in den Vormittagsstunden zu nutzen. Eine Unterstützung durch einen der Zivildienstleistenden wird gewährt Bei saisonalen Projekten wie Sommerfesten etc., kann bei Bedarf ein Ansprechpartner des Sportvereins in eine sportliche Planung und Umsetzung mit einbezogen werden

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31. Öffentlichkeitsarbeit Vernetzung mit anderen Institutionen Damit Ihr Kind wirklich optimal gefördert und unterstützt wird, arbeiten wir mit folgenden Institutionen zusammen: -

Kirchengemeinde/ Diakonie-Ausschuss

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Erziehungsberatungsstellen

- VSTV - Logopäden - Ergotherapeuten - Heilpädagogische Praxen - Fachschulen für Sozialpädagogik - Grundschulen - Jugendamt - Polizei (Verkehrserziehung) - SPZ (Sozial Pädiatrisches Zentrum) in der Helios Klinik -

Feuerwehr

- Kinderärzte - Gesundheitsamt

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