Kommentare zu den Lehrveranstaltungen

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016 Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Bitte entnehmen Sie Tage, Uhrzeiten und Räume sowie die Anzahl d...
Author: Victor Thomas
14 downloads 0 Views 531KB Size
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Kommentare zu den Lehrveranstaltungen Bitte entnehmen Sie Tage, Uhrzeiten und Räume sowie die Anzahl der Leistungspunkte und die Einordnung der Lehrveranstaltungen der Übersicht. Achtung: Folgende Lehrveranstaltungen beginnen bereits am Montag, dem 12. Oktober 2015: Russisch 1, Russisch 2, Russisch 3, Russisch 3 für Muttersprachler, Russisch 4, SÜs Russisch: Die Mythen der Ostslaven und Mediale Kommunikation im Russischen Am Dienstag, dem 13. Oktober finden nur Vorbesprechungen und Einstufungen statt.

Dr. Dorota Biadala Der Satz im Polnischen, PS, 2st. Das Proseminar vermittelt grundlegende Einsichten in den polnischen Satzbau. Der Satzbau des Polnischen ist mit dem des Deutschen zwar vergleichbar, da in beiden Sprachen sowohl die Art der Satzglieder als auch die Satzarten übereinstimmen, aber es gibt auch Unterschiede. Die Unterschiede beziehen sich einerseits auf die Morphologie der einzelnen Satzglieder und deren Relationen zueinander (die vor allem durch Valenz bzw. Kongruenz bestimmt werden), und andererseits auf die Reihenfolge der Satzglieder in den einzelnen Satzarten, wobei die Reihenfolge der Satzglieder in den einzelnen Satzarten im Polnischen freier ist als im Deutschen. Die Darstellung der einzelnen Satzglieder, der Satzarten und der zusammengesetzten Sätze im Polnischen wird demzufolge im diesen Seminar einen großen Raum einnehmen. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat (als PowerPointPräsentation), Klausur und schriftliche Ausarbeitung des Referates bzw. Hausarbeit. Literatur:  Bartnicka, B. [u.a.]: Grammatik des Polnischen. München 2004.  Bąk, P.: Gramatyka języka polskiego. Warszawa 1989.  Grzegorczykowa, R.: Gramatyka współczesnego języka polskiego. Herausgegeben von R. Grzegorczykowa, R. Laskowski und H. Wróbel. Warszawa 1984.  Kotyczka, J.: Kurze polnische Sprachlehre. Berlin 1976.  Laskowski, R.: Polnische Grammatik. Warszawa 1979.  Skibicki, M.: Polnische Grammatik. Hamburg 2007.

Wirtschaftspolnisch, WÜ/Ü, 2st. Die Veranstaltung vermittelt grundlegende Einsichten in die polnische fachliche Kommunikation und beschäftigt sich mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Texten. Ziel der Veranstaltung ist die Befähigung der Studierenden zur Rezeption und Produktion von Fachtexten (mündliche und schriftliche Fachkommunikation) zu den ökonomischen Bereichen (z.B. Personaldaten, Planung eines Arbeitstages, Gespräch mit einem Bankangestellten, Telefongespräch in der Firma, Kundengespräch, Vorstellungsgespräch u.a.). Literatur: Referatsthemen und Literatur werden in der ersten Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreicher Abschluss des Kurses Polnisch 4. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit, Referat und schriftliche Ausarbeitung des Referats.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Dorota Biadala Spracherwerb Polnisch: Morphologie des Polnischen, 1. Teil (Polnisch 2), Ü, 4st. Die Teilnahme an der Fortsetzungsübung Polnisch 2 setzt den erfolgreichen Abschluss der Veranstaltung Polnisch 1 voraus. Ziel dieser Übung ist die weitere Vermittlung der polnischen Grammatik, vor allem der grundlegenden morphologischen Kategorien der flektierbaren Wörter, Aufbau des Grundvokabulars und die Vermittlung der Fähigkeiten, eine einfache Kommunikation in der polnischen Sprache zu beherrschen. Zielsetzung des Kurses ist die aktive und sichere Beherrschung des erarbeiteten Materials in Wort und Schrift. Wie im vorigen Semester wird im Unterricht das Lehrbuch „Hurra!!! Po Polsku 1“ benutzt. Das Lehrbuch und das Übungsbuch sollen entweder aus der Institutsbibliothek ausgeliehen werden (jeweils nur 10 Exemplare vorhanden!) oder in einer Buchhandlung rechtzeitig erworben werben. Darüber hinaus werden zusätzliche Übungstexte sowie Arbeitsblätter mit dem Schwerpunkt auf den besprochenen Problemfeldern der Grammatik und des Wortschatzes verteilt. Lehrwerke:  Lehrbuch: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Podręcznik studenta. Prolog Verlag, Kraków 2006.  Übungsbuch: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Zeszyt ćwiczeń. Prolog Verlag, Kraków 2007. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur. Spracherwerb Polnisch: Syntax des Polnischen und Übersetzung Deutsch – Polnisch (Polnisch 4), Ü, 4st. Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die bereits den Kurs Polnisch 3 erfolgreich absolviert haben. Ziel des Kurses Polnisch 4 ist die Vervollständigung der polnischen Grammatikkenntnisse, vor allem die Vermittlung der Syntaxtheorien und der Syntaxbegriffe, die in den polnischen Schulgrammatiken vorkommen. In Form von Übungen werden u. a. folgende Themen behandelt: Wortverbindung, syntaktische Verbindungsarten (z.B. Kongruenz), Satz, Satzäquivalent, Satzglieder, Satztypen. Darüber hinaus werden weitere Themen aus dem Lehrwerk „Hurra!!! Po Polsku 2“ behandelt sowie Übersetzungen aus dem Deutschen in das Polnische eingeübt. Das Lehrbuch und das Übungsbuch sollen entweder aus der Institutsbibliothek ausgeliehen werden (jeweils nur 10 Exemplare vorhanden!) oder in einer Buchhandlung rechtzeitig erworben werben. Lehrwerke:  Lehrbuch: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Podręcznik studenta. Prolog Verlag, Kraków 2007.  Übungsbuch: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Zeszyt ćwiczeń. Prolog Verlag, Kraków 2007. Grammatikempfehlung:  Kotyczka, J.: Kurze polnische Sprachlehre. Berlin 1976.  Madelska, L.: Polnisch entdecken. Eine Lerngrammatik. Kraków 2007.  Nagórko, A.: Zarys gramatyki polskiej. Warszawa 1998. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Dorota Biadala Polnische Konversation, SÜ/Ü, 2st. Anhand polnischer Originaltexte soll in der Veranstaltung die mündliche Ausdrucksfähigkeit geübt und entwickelt werden. Das Ziel dieses Kursangebotes ist die Förderung des freien dialogischen und monologischen Sprechens im Polnischen. Gesprächsanlässe liefern vor allem Artikel aus polnischen Zeitungen und Zeitschriften, wie z.B. „Gazeta Wyborcza“, „Rzeczpospolita“, „Polityka“, „Wprost“, die einen Einblick in die aktuelle politische, wirtschaftliche und kulturelle Ereignisse und Debatten in Polen geben. Die Texte werden den Teilnehmern während der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Literatur: Textquellen und Referatsthemen werden in der ersten Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreicher Abschluss des Kurses Polnisch 4. Diese Veranstaltung ist nicht für polnische Muttersprachler mit polnischem Abitur. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat und schriftliche Ausarbeitung des Referats.

Svitlana Gravani, M.A. SÜ Die Mythen der Ostslaven (für Nichtmuttersprachler) In dieser Lehrveranstaltung geht es um die Weiterentwicklung der Lesekompetenz, die Erweiterung des Wortschatzes und die Förderung des mündlichen Ausdrucks in russischer Sprache. Gegenstand der Übung ist die reiche Bilderwelt der ostslavischen Mythologie. Gelesen und diskutiert werden Texte, die Gottheiten, Naturgeister, Riten und Feste heidnischer Slaven beschreiben. Literatur: Капица, Ф.С. (2007): Тайны славянских богов. Москва. Белякова, Г.С. (1995): Славянская мифология. Москва. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit sowie die erfolgreiche Teilnahme an einer Abschlussklausur. Beginn: Montag, 12. Oktober 2015 SÜ: Mediale Kommunikation im Russischen (für Muttersprachler), 2st. In dieser Veranstaltung stehen die Sprache und der Sprachgebrauch in medialer Kommunikation (Printmedien, Fernsehen, Radio und Internet) im Mittelpunkt. Wir befassen wir uns mit verschiedenen Textsorten in den Massenmedien und stilistischen Aspekten der Sprache in Medien. Ferner werden die Besonderheiten der multimodalen Kommunikation in medialen Texten (Text-BildVerhältnis) behandelt und anhand von Texten aus russischen Medien analysiert. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit, Erledigung von Hausaufgaben sowie erfolgreiche Teilnahme an einer Abschlussklausur. Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Beginn: Montag, 12. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Priv.-Doz. Dr. Christoph Garstka Gewalt und Krieg in der russischen und polnischen Kultur am Beispiel des Films, PS/ Übung Medienkunde, 2st. „Gewalt ist der Kultur inhärent. Fern davon, das Gattungswesen in einem moralischen Fortschritt umzuformen, vervielfacht die Kultur das Potential der Gewalt.“ (Wolfgang Sofsky) Als „Bloodlands“ hat der Historiker Timothy Snyder die Gebiete im Osten Europas bezeichnet, in denen die durch Hitler und Stalin initiierten Gewaltexzesse, das „große Morden“, sich voll entfalten konnte. Das Seminar untersucht Darstellungsformen von Gewalt im filmischen Medium und will dadurch verschiedene Aspekte von Gewalterfahrung und -deutung im Zusammenhang der zeitgenössischen Debatten in Polen und Russland beleuchten. Nach einführender Vorstellung und Diskussion verschiedener Theorien von Gewalt sowie der Vermittlung filmwissenschaftlicher Analyseverfahren sollen Werke der Regisseure Krzysztof Kieślowski, Andrzej Wajda, Sergej Bondarčuk, Michail Romm und Elem Klimov präsentiert und diskutiert werden. Das Proseminar kann im Rahmen der Lehramtsausbildung auch als Übung zur Medienkunde besucht werden. Beginn: Mittwoch, 14. Oktober 2015 Politik und Dichtung in Russland. Ein literar- und kulturhistorischer Überblick, Vorlesung/ Übung Landeskunde, 2st. Die Opposition von Kunst und politischer Macht, speziell von Dichter und Herrscher, hat in der russischen Kultur- und Literaturgeschichte eine besondere Schärfe. In der Vorlesung wird diese Opposition an ausgewählten Beispielen aus der russischen Geschichte eingehender vorgestellt und diskutiert. Als ausführliche Einleitung werden grundsätzliche Standpunkte zur Problematik „Poesie und Macht“, zur Geschichte der politischen Lyrik, des Herrscherlobs und der Herrscherkritik in der abendländischen Tradition beleuchtet und von einer vielleicht spezifisch-russischen, u.a. auf byzantinischen Vorbildern beruhenden „östlichen“ Tradition abgesetzt. Es geht um die Beantwortung der Fragen, wie stehen große russische Künstler zur „Politik“? Wie haben sie mit ihren Werken auf politische Sachverhalte reagiert? Ein Leistungsnachweis wird bei regelmäßiger Teilnahme und dem Bestehen der Abschlussklausur erteilt, die Vorlesung ist auch geeignet für ZuhörerInnen anderer Fächer zum Erwerb von Leistungspunkten im Rahmen der „überfachlichen Qualifikationen“. Beginn: Dienstag, 20. Oktober 2015

Professor Dr. Jadranka Gvozdanović Examenskolloquium slavistisch-linguistische Forschungsmethoden, 1st., In dieser Lehrveranstaltung werden Prüfungsthemen und Abschlussarbeiten sowie allgemeine methodische Probleme besprochen. Die konkreten Inhalte werden in Abstimmung mit den Teilnehmern näher bestimmt. Das Examenskolloquium ist besonders für die Studierenden gedacht, die aktuell an ihrer Abschlussarbeit arbeiten. Allgemeine Richtlinien werden durch die Beantwortung spezifischer Fragestellungen vermittelt.

Beginn: Donnerstag, 15. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Urs Heftrich Osip Mandel'štam, OS/HS/WÜ, 2st.: Osip Mandel'štam, dessen 125. Geburtstag am 15. Januar 2016 das Slavische Institut und das IÜD gemeinsam mit einem Symposium feiern, zählt zu den führenden Persönlichkeiten der russischen Dichterschule des Akmeismus. Die akmeistische Bewegung formierte sich parallel zum Futurismus, von dessen Bilderstürmermentalität sie sich ausdrücklich durch das Bekenntnis zu klassischer Formstrenge und zur literarischen Tradition unterschied. Diese antirevolutionäre Grundhaltung musste die Akmeisten auf Dauer fast zwangsläufig mit den kommunistischen Machthabern in Konflikt bringen. Trotzig definierte Mandel'štam Ende 1933, d.h. gerade zu jener Zeit, da die Sowjetideologie auf den stalinistischen Nationalismus umzuschwenken begann: „Akmeismus ist Sehnsucht nach Weltkultur“. „In der Poesie“, hatte der in Warschau geborene russische Jude schon früh erkannt, „stürzen die Grenzen des Nationalen ein, und das Element der einen Sprache findet seinen Widerhall in der andern“. Die Befruchtung durch das Fremde suchte Mandel'štam bereits 1909/1910 als achtzehnjähriger Student in Heidelberg. Für seinen Nonkonformismus hat er letztlich mit dem Leben bezahlt: Im Frühjahr 1934 verhaftet, kam er 1938, erst siebenundvierzigjährig, im Gulag ums Leben. Hinter Mandel'štams „Sehnsucht nach Weltkultur“ verbirgt sich also ein poetisches Programm von persönlicher wie politischer Tragweite. Im Seminar soll die „Sehnsucht nach Weltkultur“ anhand konkreter Beispiele aus Mandel'štams Lyrik und Prosa greifbar gemacht, d.h. die mythologische, historische und literarische „Anspielungsklaviatur“ (Mandel'štam) der Texte erläutert und zu ihrer Interpretation genutzt werden. Voraussetzungen zum Erwerb eines Scheins sind die Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten sowie die fristgerechte Abgabe einer Seminararbeit. Zur Einführung empfohlene Sekundärliteratur: Ralph Dutli: Mandelstam. Meine Zeit, mein Tier. Zürich: Ammann Verlag, 2003. Beginn: Mittwoch, 21. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Urs Heftrich Prüfungswissen Literaturwissenschaft: Klassiker der russischen Literatur vom 18. – 20. Jh., Teil 1, WÜ, 2st. Die auf insgesamt zwei Semester angelegte Übung trägt einem immer wieder geäußerten Wunsch der Studierenden Rechnung: Sie bietet in komprimierter Form einen Überblick über bedeutende Werke der neueren russischen Literatur, deren Kenntnis bei allen Examenskandidaten der Russistik selbstverständlich vorausgesetzt werden darf. Dabei ist erklärtermaßen nicht beabsichtigt, einen „Kanon“ aufzustellen: Zum einen halte ich das prinzipiell für fragwürdig, zum andern müsste ein solcher Kanon weit mehr umfassen, als sich in einer zweisemestrigen Veranstaltung je unterbringen lässt. Es kann hier also nicht darum gehen, das schier uferlose Meer der russischen Literatur auszuschöpfen. Doch soll immerhin eine gewisse Navigationshilfe geboten werden, um denjenigen, die auf das Ende ihres Studiums zusteuern, das immer wieder beklagte Gefühl ziellosen „Schwimmens“ zu nehmen. Dazu werden exemplarisch ausgewählte Werke sowohl literarhistorisch und gattungspoetisch eingeordnet, als auch in ihrem Eigenwert als künstlerische Gebilde interpretatorisch gewürdigt. Von allen, die an der Übung teilnehmen möchten, erwarte ich nicht nur die Lektüre sämtlicher behandelter Werke, sondern auch die Bereitschaft zur wiederholten Übernahme von Kurzreferaten kurzum: ein hohes Engagement. Ich empfehle deshalb dringend, bereits in der vorlesungsfreien Zeit mit der Lektüre der – teils sehr umfangreichen – untenstehenden Werke zu beginnen (zu den Übungssegmenten, die das lyrische Genre behandeln, werden die, in der Regel ja recht kurzen, Texte erst im Lauf des Semesters bekanntgegeben). Lektüreliste: 1. Lomonosov: Gedichte; 2. Karamzin: Pis'ma russkogo putešestvennika; 3. Griboedov: Gore ot uma / Gogol': Revizor; 4. Puškin: Evgenij Onegin / Lermontov: Gedichte; 5. Turgenev: Otcy i deti; 6. Dostoevskij: Brat'ja Karamazovy; 7. Tolstoj: Smert' Ivana Il'iča; 8. Ostrovskij: Les / Čechov: Višnevyj sad; 9. Belyj: Peterburg; 10. Blok: Gedichte / Achmatova: Gedichte; 11. Bulgakov: Master i Margerita; 12. Pasternak: Gedichte / Majakovskij: Gedichte; 13. Babel': Konarmija; 14. Solženicyn: Odin den' Ivana Denisoviča. Beginn: Donnerstag, 22. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Urs Heftrich Polnische Prosa im 20. Jahrhundert: Bruno Schulz, OS/HS/WÜ, 2st. Neben Witkiewicz und Gombrowicz gilt Bruno Schulz, der sich zunächst als Zeichner einen Namen machte, als der bedeutendste Prosaiker der Zweiten polnischen Republik. Seine Biographie spiegelt, sogar noch über den Tod hinaus, in exemplarischer Weise die Tragödie des polnischen Judentums im zwanzigsten Jahrhundert. Das galizische Drohobycz, wo er 1892 in eine an die polnische Kultur assimilierte Familie geboren und 1942 schließlich von der Gestapo erschossen wurde, durchlief in diesen fünf Jahrzehnten die Herrschaft von vier Staaten. Schulz' stark autobiographisch getönte Prosa, die vor allem aus der Erinnerung an seine Kindheit unter der k.u.k.-Monarchie schöpft, trug ihm im Polen der 1930er Jahre staatliche Anerkennung ein, aber auch Kritik von der Linken wegen fehlender politischer Tendenz und von der Rechten wegen angeblicher „jüdischer Entartung“. Nach der sowjetischen Besetzung Ostpolens sah sich Schulz gezwungen, sein Talent als bildender Künstler in den Dienst der Russen zu stellen; nach deren Vertreibung durch Hitlers Armee fand er im Drohobyczer Ghetto vorübergehend einen gewissen „Schutz“ durch einen SS-Mann, dessen Villa er mit Fresken schmücken musste. Im sozialistischen Nachkriegspolen galt sein Werk lange als nicht opportun. Als seine Fresken im Jahr 2001 wieder entdeckt und z.T. heimlich nach Yad Vashem verbracht wurden, führte dies zu einer internationalen Kontroverse über die Frage nach dem Ort der jüdischen Kultur innerhalb der polnischen. Im Seminar soll das literarische Werk von Bruno Schulz durch ein Close reading erschlossen, aber auch durch systematische Seitenblicke auf die folgenden weiteren Werke der Weltliteratur kontextualisiert werden: Charles Baudelaire: Le Spleen de Paris; Nikolaj Gogol': Nevskij prospekt; Thomas Mann: Luischen; Jakub Deml: Die Adler; Miroslav Krleža: Die Rückkehr des Filip Latinovicz; Frank Kafka: Die Verwandlung; Osip Mandel'štam: Das Rauschen der Zeit; Danilo Kiš: Garten, Asche; Witold Gombrowicz: Ferdydurke; Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Zur Einführung empfohlene Sekundärliteratur: Brian R. Banks: Muse & Messiah: The Life, Imagination & Legacy of Bruno Schulz (1892-1942). Ashby-de-la-Zouch: InkerMen Press, 2006, und/oder: Jerzy Ficowski: Bruno Schulz 1892-1942. Ein Künstlerleben in Galizien. Übersetzt von Friedrich Griese. München: Carl Hanser Verlag, 2008. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die Übernahme von Kurzreferaten, das Bestehen von Textkenntnisklausuren sowie die fristgerechte Abgabe einer Hausarbeit. Beginn: Donnerstag, 22. Oktober 2015

Prof. Dr. Urs Heftrich Tschechisches Kino der Neuen Welle, OS/HS/WÜ, 3st. Die Filmindustrie der ehemaligen Tschechoslowakei hat bereits seit Ende der 1920er Jahre, etwa seit Gustav Machatýs Werken „Erotikon“ (1929) und „Ekstase“ (1933), einen beachtlichen – und zumindest vom Fachpublikum auch beachteten – Beitrag zum Weltkino geleistet. Keine Phase des tschechoslowakischen Kinos hat sich indes derart nachdrücklich in die Geschichte des internationalen Films eingetragen wie die sog. Neue Welle. Peter Hames bezeichnet sie als „eine der wichtigsten Bewegungen im Weltkino seit dem Italienischen Neorealismus“. Herausragende Regisseur/inn/en, die in den 1950er und 1960er Jahren an der Prager Filmhochschule die französische Nouvelle Vague kennengelernt hatten, wagten den Bruch mit der Doktrin der Sozrealismus: zuerst Ján Kadár und Elmar Klos, Vojtěch Jasný, Karel Kachyňa und František Vláčil, dann Věra Chytilová, Miloš Forman, Juraj Herz, Juraj Jakubisko, Jaromil Jireš, Jiří Menzel, Jan Němec, Ivan Passer,

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016 Evald Schorm und Jan Švankmajer. Zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter auch die ersten Oscars für das osteuropäische Kino überhaupt, waren die Folge und begründeten die Rede vom „Tschechoslowakischen Filmwunder“. Im Seminar sollen einige der herausragendsten Beispiele dieser Avantgardeströmung, die mit dem Prager Frühling gipfelte und ihr Ende fand, diskutiert werden. Zur Einführung empfohlene Sekundärliteratur: Peter Hames: The Czechoslovak New Wave. London, New York: Wallflower Press, 2005. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die Übernahme von Kurzreferaten sowie die fristgerechte Abgabe einer Hausarbeit. Beginn: Donnerstag, 22. Oktober 2015

Dr. Bettina Kaibach Das russische Drama, Proseminar, 2st. Im Ausland wird die russische Literatur vor allem mit dem Genre des Romans verbunden. Dabei ist der Beitrag, den russische Autoren zur Entwicklung des Dramas leisteten, nicht weniger bedeutend. Anton Čechov etwa gilt bis heute als der nach Shakespeare weltweit am häufigsten gespielte Theaterautor. Seine Dramen wurden auch für Filmregisseure wie Woody Allen oder Louis Malle zur Inspirationsquelle. Im Seminar wird die Entwicklung des russischen Dramas von Aleksandr Griboedovs Komödie Gore ot uma und Aleksandr Puškins Boris Godunov bis zu unserer Zeitgenossin Ljudmila Petruševskaja nachvollzogen. Die Lösung von klassizistischen Mustern im 19. Jahrhundert bzw. das Spiel mit ihnen, die Vorbereitung des absurden Theaters durch Anton Čechov und die Entwicklung neuer Dramenformen bei Autoren wie Isaak Babel’, Aleksandr Vvedenskij und Vladimir Majakovskij werden dabei im Mittelpunkt stehen. Voraussetzungen für den benoteten Leistungsnachweis sind die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar und die vorhergehende Lektüre der behandelten Texte, regelmäßige Hausaufgaben sowie die Anfertigung einer kurzen Hausarbeit bis zum Ende der Semesterferien.

Die folgenden Texte werden im Seminar behandelt:  Aleksandr Griboedov: Gore ot uma (Verstand schafft Leiden)*  Aleksandr Puškin: Boris Godunov (Boris Godunov)*  Nikolaj Gogol’: Ženit’ba (Die Heirat)*  Ivan Turgenev: Mesjac v derevne (Ein Monat auf dem Lande)*  Aleksandr Ostrovskij: Les (Der Wald)*  Lev Tolstoj: Vlast’ t’my (Die Macht der Finsternis)  Anton Čechov: Čajka (Die Möwe)*  Vladimir Majakovskij: Misterija-Buff (Mysterium Buffo)  Isaak Babel’: Marija (Maria)  Aleksandr Vvedenskij: Elka u Ivanovych (Weihnachten bei Ivanovs)  Aleksandr Vampilov: Utinaja ochota (Die Entenjagd)  Ljudmila Petruševskaja: Činzano (Cinzano) Die Texte sollten idealerweise auf Russisch gelesen werden. Alle Stücke liegen auch in deutscher Übersetzung vor. Die TeilnehmerInnen werden angesichts des umfangreichen Lesepensums gebeten, sich die Übersetzungen, falls benötigt, bereits in der vorlesungsfreien Zeit zu besorgen. Die mit Sternchen markierten Texte sind auf Deutsch bzw. in einer zweisprachigen Ausgabe bei Reclam erschienen. Beginn: Dienstag, 20. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Bettina Kaibach Franz Kafka und die tschechische Literatur, Hauptseminar, 2st. Tschechen lesen Kafka anders, schrieb der Prager Germanist Jiří Stromšík 1992. Tatsächlich dominierte – nach der Diffamierung Kafkas als dekadent-bourgeoiser Schriftsteller im Stalinismus – in der sozialistischen Tschechoslowakei eine „quasi-realistische“ Lesart, die in Kafkas Texten vor allem eine prophetische Vorwegnahme totalitären Schreckens erblickte. Schon vor dem kommunistischen Februarputsch 1948 fand der tschechisch-jüdische Autor Jiří Weil in den Texten Kafkas ein Muster für seine Darstellung der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie. Seit der berühmten, 1963 in Liblice abgehaltenen Kafka-Konferenz wurden Kafka und sein Process dann nachgerade zum Code für die Auseinandersetzung mit der stalinistischen Vergangenheit (Veronika Tuckerová) und der Absurdität des sozialistischen Alltags. Im Seminar wird die Rezeption Franz Kafkas durch die tschechische Literatur am Beispiel ausgewählter Autoren untersucht. Die folgenden umfangreicheren Texte sollten bereits in der vorlesungsfreien Zeit gelesen werden: - Franz Kafka: Der Process, Das Schloss - Jiří Weil: Život s hvězdou (dt. Leben mit dem Stern, München & Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 2000) - Zuzana Brabcová: Daleko od stromu (dt. Weit vom Baum, Berlin: Rowohlt 1991) Empfohlene Kafka-Ausgabe: Franz Kafka: Sämtliche Werke (Quarto). Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2008. 1463 Seiten. 25,00 Euro. ISBN 978-3518420010 Voraussetzungen für den benoteten Leistungsnachweis sind die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar und die vorhergehende Lektüre der behandelten Texte, regelmäßige Hausaufgaben sowie die Anfertigung einer Hausarbeit bis zum Ende der Semesterferien. Beginn: Mittwoch, 21. Oktober 2015

Natalia Lakman Kyrillische Schrift und Grundlagen der russischen Aussprache (Propädeutikum) 10tägige Blockveranstaltung: 28.09.-09.10.2015 Für Studierende, die Russisch lernen wollen und noch keine Vorkenntnisse haben, oder nur Russisch sprechen, nicht aber lesen und schreiben können, führt das Slavische Institut unmittelbar vor Semesterbeginn einen gebührenfreien 10tägigen Vorkurs mit täglich vier Unterrichtsstunden durch. Dieser umfasst: Aneignung des kyrillischen Alphabets (Lesen und Schreiben), Übung der Aussprache, erste Bekanntschaft mit der Grammatik. Teilnehmer melden sich bitte bis spätestens 25.09.2015 bei Frau Natalia Lakman unter [email protected] an. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Teilnahme am Propädeutikum für Sie notwendig ist oder ob Sie die dort vermittelten Grundkenntnisse bereits besitzen, klären Sie diese Frage bitte im Vorfeld mit Frau Lakman ab. Beginn: Montag, 28. September 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Darja Miyajima, M.A. Einführung in die slavische Sprachwissenschaft, diachroner Teil (siehe auch Dr. Katrin Schlund)

In dieser Veranstaltung wird in erster Linie der historischen Herausbildung der modernen slavischen Sprachen nachgegangen. Dabei sollen solche Fragen wie die Urheimat der Slaven, das Verhältnis der slavischen Sprachen zur indogermanischen Sprachfamilie, die Art der Verwandtschaft der slavischen Sprachen u. a. behandelt werden. Nachdem wir in den ersten Sitzungen die Grundlagen der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft kennengelernt haben, widmen wir uns den frühen sprachlichen Entwicklungstendenzen des Urslavischen auf dem Weg zu den einzelnen Slavinen. Außerdem werden die einzelnen modernen slavischen Standardsprachen kurz aus synchroner Sicht behandelt und in Referaten vorgestellt. Daher empfiehlt es sich, als Vorbereitung auf die erste Sitzung Informationen über die jeweiligen slavischen Sprachen zu sammeln Die Referatsthemen werden in der ersten Sitzung vergeben. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Mitarbeit, die Übernahme eines mündlichen Referates und dessen schriftliche Ausarbeitung sowie die erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussklausur (gemeinsame Klausur für den synchronischen und den diachronischen Teil). Empfohlene Literatur: 1. Bruns, Thomas (2007): Einführung in die russische Sprachwissenschaft. Mit einem historischen Teil. Tübingen; 2. Okuka M. (Hg.) (2002): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt. Online: http://eeo.uni-klu.ac.at/index.php/Sprachenlexikon 3. Panzer, Baldur (1996): Die slavischen Sprachen in Gegenwart und Geschichte. Sprachstrukturen und Verwandtschaft. Frankfurt/M. 4. Rehder, Peter (Hrsg.) (1998, 2009): Einführung in die slavischen Sprachen. Darmstadt; 5. Townsend, Charles E. / Janda, Laura A. (2002, 2003): Gemeinslavisch und Slavisch im Vergleich. Einführung in die Entwicklung von Phonologie und Flexion vom Frühurslavischen über das Spätgemeinslavische bis in die slavischen Einzelsprachen mit bes. Berücksichtigung des Russischen, Polnischen, Tschechischen, Serbischen/Kroatischen, Bulgarischen. München: Sagner. 6. Weber, Ursula (2003): Kleine Geschichte der Sprachwissenschaft. Tübingen: Narr. BASISMODUL SPRACHWISSENSCHAFT, für B.A., Lehramt, zusammen mit dem diachronischen Teil: 6 LP Beginn: 20. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Ranko Matasović Comparative History of the Languages of Europe, HpS/WÜ, 2st. (Blockseminar November und Dezember) Subject and goals of the course The history of the languages of Europe is seldom studied comparatively, which is hardly surprising, given that the subject is usually treated within the framework of national philologies, or rather within the existing organization of European universities, which relies on the genetic grouping of languages into Slavic, Germanic, Romance, and other branches. However, this course will take a different, and explicitly comparative approach to the history of European languages. Europe is unique among the continents in that the history of so many European languages is well documented, and there is enough historical evidence to establish several general claims as a starting point of a critical discussion: firstly, Europe has continuously been an area of great linguistic diversity, which has begun to diminish only fairly recently, and this diversity is, together with other aspects of cultural diversity, one of shared European values. Secondly, both linguistic nationalism and cosmopolitanism have been aspects of European culture and politics at least since the classical period. Thirdly, there were always „small“ and „large“ languages in Europe, and their relationships were always dynamic and complex. „Small“ languages were expanding (as when the language of the city of Rome became the first truly pan-European idiom), and „large“ languages have ocassionally disappeared (as happened to Etruscan and Gaulish). Moreover, it can be shown that the historical success of particular languages is directly related to the efficiency of social institutions using them and to the „openness“ of those institutions to foreigners. Similar sociolinguistic processes have been going on in different European societies across several millennia and they represent a fruitful subject for a comparative study. Inter-relationships of different languages resulted in a number of common features shared by many or most European languages, on all levels of linguistic organization, but above all in the common lexical stock. Finally, bilingualism and plurilingualism were the norm, rather than an exception, in most European societies and in all historical periods, and most European states were plurilingual until fairly recently. We will take a problematic approach to the subject, encouraging the students to make their own conclusions about some controversial issues after being presented with historical evidence. The questions to be addressed by this course will include the following: Why does the whole Continent – with a few exceptions – speak languages belonging to the Indo-European family? Why did the pre-Indo-European languages mostly disappear, and why is Europe divided into areas dominated by just three large groups of languages – Germanic, Slavic and Romance? How did the boundaries between these groups arise? How many languages are there in Europe, and has the number of languages been decreasing or increasing over the centuries? Why are only some of the languages spoken in present-day Europe standardized, and why are there so many languages that have next to no official status? Furthermore, to what extent was language related to national identity during Europe's past? Was the connection between the language, the nation and the state really established only in the nineteenth century, as some historians claim, or was it also present during earlier periods of European history? Do we have reasons to believe that the relationship of language and ethnicity was less complex several centuries ago than it is today? We would also like to address the question - why do so many European languages share features that are overall rare cross-linguistically, except in Europe? When and how did the „Standard Average European“ type of language originate? What historical processes led to the spread of the common lexical elements found in European languages irrespective of the family to which they belong? Finally, what role did language play in the life of individuals during different periods of European history? What was the relationship of the individual speaker towards his or her language, and the languages of others in his or her community? This last question is not meant to refer only to the members of upper and more educated classes of society, who were able to leave written records, but also to the common people, who were, as a rule, illiterate until fairly recently.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Ranko Matasović Comparative History of the Languages of Europe, HpS/WÜ, 2st. – Fortsetzung This course will present the evidence – historical, textual and linguistic – needed to answer these questions, but it is hoped that conclusions will not be imposed upon the students; rather, the instructor will attempt to reach the conclusions in discussion with the students after impartially presenting the evidence. By doing this, we will necessarily be confronted with a number of methodological issues such as the following: how to assess the relationship between language and ethnic identity, since it can be argued that both are social constructs? How to avoid contemporary national biases in studying the history of language and to view the languages through the eyes of their speakers? How to date linguistic processes and changes that are insufficiently, or only indirectly documented? The students taking the course will not only be presented with a synthetic account of one particular aspect of European history, they will also be able to develop critical skills in analyzing the historical documents relating to language, and to appreciate the wider context of the position of individual European languages in time and space. Synopsis The course will be divided into 15 units, each corresponding to two sessions lasting 45 minutes. 1. Introduction; how do we compare the histories of the languages of Europe (and why it makes sense)? 2. The earliest prehistory of Europe. Languages in Europe during the Palaeolithic and Mesolithic periods. „Linguistic density“ of Europe compared with other continents. 3. Agriculturalists, stock-breeders, riders. The Neolithic and the Indo-Europeanization of Europe. Early loanwords from non-Indo-European languages and the pre-Indo-European placenames in Europe. The genetic and archaeological evidence for early populations movements. 4. Ex oriente lux. Early literacy in the Aegean and the history of Ancient Greek. Greek dialects. Greeks and the barbarian peoples and languages. Literacy and education in Ancient Greece. 5. Northern and Central Europe in the Bronze and Iron Ages. The major archaeological cultures and evidence of early migrations. The Celts, the Germanic peoples and „the Illyrians“. 6. The rise of Rome. The language of the city and the language of the provinces. Greek and Latin bilingualism in Rome. Roman schools. 7. The expansion of Latin. Romanization of different provinces. The „barbarian languages“ and their documentation. 8. Barbarians are coming. The linguistic identities in the Late Roman Empire. Vulgar Latin and Christian Latin. Latin loanwords in European languages. The Huns, the Avars and the Slavs. Models of language shift. 9. Barbarians learn to write. Written vernaculars in the Early Middle Ages. The Arab conquests. Byzantium in the Early Middle Ages and the Balkan Sprachbund. European languages in the time of Charlemagne („the Charlemagne Sprachbund“). The linguistic heritage of the Vikings. Imperium Christianum and Imperium Teutonicum. 10. Latin and the vernaculars in the High Middle Ages. Crusades, pilgrimages, and language contacts between vernaculars. Linguistic cosmopolitism and linguistic nationalism in the Middle Ages. Eastern Europe in the High Middle Ages. 11. Europe becomes the centre of the world. European conquests and the Ottomans. The cultural and religious schisms. Bible translations, grammars and dictionaries of vernacular languages. New technologies. The re-discovery of classical languages. 12. The languages of Europe during the Baroque and Enlightenment periods. The rise of the states. „Great“ and „small“ languages of Europe. Purism and standardization. The first national academies. French, the language of reason and fashion. 13. National languages (and those that did not make it) in the 19th century. Mass education and language policies in Western Europe. Eastern Europe in the 19th century. Language and national identities in the 19th century. The development of scientific terminologies. 14. From the First World War until the present. Languages and ideologies in the 20th century. The redrawing of national and linguistic borders. 15. Conclusions: the languages of Europe in the 21st century. Diversity and equal linguistic rights: fact or fiction?

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Ranko Matasović Comparative History of the Languages of Europe, HpS/WÜ, 2st. – Fortsetzung Students' duties and the grading system Students will be expected to attend the course regularly and to participate in the discussions. They will have to submit a paper by the end of the semester on a topic previously agreed upon with the instructor. As a rule, the paper will survey the histories of (at least) two European languages and compare them with respect to such parameters as the intensity of contact influences on the languages in question, the frequency of bilingualism and multilingualism in the communities using them, the development of their standardization, the features that those languages share with the „Standard Average European“ type, the importance of the chosen languages for ethnic identity, as well as the attitudes of the speakers and writers to their languages during history. The papers can be written in either German or English, and they will be graded taking into account how critically their authors approached their chosen subjects, whether they showed initiative in gathering relevant references and whether they attempted to offer historical explanations of the differences between the languages they chose to analyze. The papers will not be shorter than 15 pages (including references and an abstract) and they will not be longer than 30 pages. Students can gain additional credits if they volunteer to read a text in advance and report on it in the seminar. Pre-requisites The course will be suitable to students from different backgrounds, and there are no absolute pre-requisites for taking this course. However, general knowledge of European history is desirable, as well as the familiarity with basic linguistic terminology. The course is intended primarily for students of Slavic, Germanic and Romance languages and literatures, as well as the students of history, but other interested students may take the course as well. Suggested reading (Students are expected to read at least two items from the list below in preparation of the paper they should submit at the end of the semester) Abondolo, Daniel (ed.) 1998 The Uralic Languages, London, Routledge. Adams, J. N. 2003 Bilingualism and the Latin Language, Cambridge University Press, Cambridge. Adrados, Francisco R. 2009. Geschichte der Sprachen Europas, IBS, Innsbruck. Adams, J. N. 2007 The Regional Diversification of Latin 200 BC – AD 600, Cambridge University Press, Cambridge. Anthony, David 2007 The Horse, the Wheel, and Language: How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World, Princeton, Princeton University Press. Bach, Adolf 1965 Geschichte der deutschen Sprache, Quelle & Meyer, Heidelberg. Bammesberger, Alfred & Theo Vennemann (ed.) 2003 Languages in Prehistoric Europe, Winter, Heidelberg. Bec, Pierre 1995 La langue occitane, Presses universitaires de France, Paris. Bergman, Nils G. 1973 A short history of the Swedish language, Svenska Institutet, Stockholm. Blatt, Franz 1957 „Latin influence on European syntax“, u: F. Blatt (e.) The Classical Pattern of Modern Western Civilization: Language, Munksgaard, Copenhagen, 33-69. Boardman, John et alii (ed.) 1989 Greece and the Hellenistic World, Oxford University Press, Oxford. Bonfiglio, Thomas Paul 2010 Mother tongues and nations: the invention of the native speaker, De Gruyter, Berlin. Bruni, Francesco 1984 L’italiano. Elementi di storia della lingua e della cultura, Torino, Utet. Čaušević, Ekrem 2014 The Turkish Language in Ottoman Bosnia, The Isis Press, Istanbul. Dahl, Östen 1990 „Standard Average European as an exotic language“, u: Johannes Bechert et alii (ed.), Toward a Typology of European Languages, Mouton De Gruyter, Berlin. Décsy, Gyula 1973 Die linguistische Struktur Europas, Harrassowitz, Wiesbaden. Dionizije Tračanin 1995 Gramatičko umijeće, Priredio i preveo Dubravko Škiljan, Latina et Graeca, Zagreb.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Prof. Dr. Ranko Matasović Comparative History of the Languages of Europe, HpS/WÜ, 2st. – Fortsetzung Drews, Robert 1988 The Coming of the Greeks: Indo-Euroepan conquests in the Aegean and the Near East, Princeton University Press, Princeton. Duhoux, Yves 1998 „Pre-Hellenic Language(s) of Crete“, The Journal of Indo-European Studies 26: 1-40. European Commission 2012 Europeans and Their Languages. Special Report 386, Bruxelles (available at: http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_386_en.pdf) Fennell, Barbara 2001 A History of English. Sociolinguistic Approach, Blackwell, Oxford. Ferguson, Ronnie 2007 A linguistic history of Venice, Olschi, Firenze. Fishman, Joshua A. (ed.) 1999 Handbook of Language and Ethnic Identity, Oxford University Press, Oxford. Fögen, Thorsten 2000 Patrii sermonis egestas. Einstellungen lateinischer Autoren zu ihrer Muttersprache (Beiträge zur Altertumskunde Band 150), K. G. Saur Verlag, München-Leipzig. Gołąb, Zbigniew 1992 The Origins of the Slavs. A Linguist’s Viewpoint, Slavica, Columbus (OH). Gruen, Erich S. 1993 Culture and National identity in Republican Rome, Cornell University Press, Cornell. Haarmann, Harald 1995 „Europeanness, European identity and the role of language – giving profile to an anthropological infrastructure“, Sociolinguistica 9: 1-55. Harris, W. V. 1989 Ancient Literacy, Harvard University Press, Cambridge (MA). Haspelmath, Martin 2001 „The European linguistic area: Standard Average European“, in: Language Typology and Language Universals (Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft vol. 20.2), Berlin: De Gruyter, 1492–1510. Haugen, Einar & Thomas L. Markey 1972 Scandinavian Languages, De Gruyter, Berlin. Heine, Bernd & Tania Kuteva 2006 The Changing Languages of Europe, Oxford University Press, Oxford. Horrocks, Geoffrey 2010 Greek. A history of the language and its speakers, Oxford, Wiley Blackwell. Mallory, James P. 1989 In Search of the Indo-Europeans, Thames and Hudson, London. Mallory, James P. & Adams, D. Q. (ed.) 1997 Encyclopedia of Indo-European Culture, Fitzroy Dearborn, London and Chicago. Palmer, Leonard R. 1960 The Latin Language, Oxford University Press, Oxford. Pharies, David A. 2007 A Brief History of the Spanish Language, The University of Chicago Press, Chicago. Popović, Ivan 1960 Geschichte der serbokroatischen Sprache, Harrassowitz, Wiesbaden. Rey, Alain et alii 2007 Mille ans de langue française. Histoire d'une passion, Perrin, Paris. Reynolds, L. D. & N. G. Wilson 1991 Scribes and Scholars. A Guide to the Transmission of Greek and Latin Literature, Clarendon, Oxford. Schrijver, Peter 2014 Language Contact and the Origins of the Germanic Languages, Routledge, London. Siguan, Miquel 1996 La Europa de las lenguas, Allianza Universidad, Madrid. Smith, Anthony D. 1986 The Ethnic Origins of Nations, Blackwell, Oxford. Smith, Anthony D. 2008 The Cultural Foundations of Nations. Hierarchy, Covenant, and Republic, Oxford University Press, Oxford. Uspenskij, Boris A. 32002 Istorija russkogo literaturnogo jazyka (XI-XVII vv.) Aspent Press, Moskva. Viatte, Auguste 1969 La francophonie, Larousse, Paris. Villar, Francisco 1997 Gli indoeuropei e le origini dell’Europa, Il Mulino, Bologna. Wolff, P. 2003 Western Languages AD 100-1500, Phoenix, London. Zinkevičius, Zigmas 1998 The History of the Lithuanian Language, Mokslos ir enciklopedijų leidybos institutas, Vilnius.

Blockseminar i. November u. Dezember, n. V. Bitte melden Sie sich für die Lehrveranstaltung im Sekretariat des Slavischen Instituts an: [email protected]. Das Seminar ist auch für andere Studierende der Neuphilologischen Fakultät offen, Studierende der Slavistik haben aber Vorrang, die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Auf Wunsch der Studierenden Unterricht auch auf Deutsch möglich.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Aleš Půda Grundlagen d. tschechischen Grammatik u. Lexik (Tschechisch 1), Ü, 4st. Dieser Sprachkurs richtet sich an Anfänger und behandelt die Phonetik des Tschechischen sowie die Grundlagen der tschechischen Grammatik und Lexik. Leistungsnachweis: Klausur Unterrichtsmaterialien: 25  Havránek, B., Jedlička, A. (1998 ): Stručná mluvnice česká. Praha. 2  Maidlová, J; Nekula, M. (2010 ): Tschechisch 1 - kommunikativ. Stuttgart. Beginn: Montag, 19. Oktober 2015 Morphologie des Tschechischen, 2. Teil, (Tschechisch 3), Ü, 4st. Dieser Sprachkurs knüpft vertiefend an die Morphologie des Sprachkurses Tschechisch 2 an und umfasst des Weiteren tschechisch-deutsche Übersetzungsübungen sowie Übungen zum schriftlichen Ausdruck. Leistungsnachweis: Klausur Unterrichtsmaterialien: 25  Havránek, B., Jedlička, A. (1998 ): Stručná mluvnice česká. Praha.  Maidlová, J; Nekula, M. (2007): Tschechisch 2 - kommunikativ. Stuttgart. Beginn: Montag, 19. Oktober 2015 Der Verbalaspekt im Russischen, PS, 2st. Das spezielle Proseminar ist den verbalen Kategorien Aspekt (davat’, brat’ ipf. – dat’, vzjat’ pf. ‚klopfen‘) und Aktionsart (ljubit‘ - vozljubit‘ pf. ingressiv) im Russischen gewidmet. Zunächst wenden wir uns allgemein der Aspektmorphologie zu, um das Russische aus morphosyntaktischer Sicht innerhalb der drei Haupttypen des Ausdrucks von Aspektkategorien (flexivisch, periphrastisch und derivativ) zu verorten und die Grundregeln seiner Bildung abzuleiten. Im Weiteren wollen wir in Anlehnung an Dickey (2000) die aspektuellen Verhältnisse bei habituellen und allgemeinfaktischen Ereignissen, dem historischen Präsens, bei fortlaufenden Instruktionen und Kommentaren, performativen Ereignissen, Ereignissequenzen mit Ingressivität und bei den deverbalen Nomina thematisieren. Einführende Literatur: Dickey, S.M. (2000): Parameters of Slavic aspect: a cognitive approach. Stanford. Zaliznjak, A. A., & Šmelev, A. D. (2000): Vvedenie v russkuju aspektologiju. Moskva.

Die Wortstellung im Tschechischen, PS, 2st. Das Proseminar setzt sich zum Ziel, das Tschechische innerhalb der relativ flexiblen Wortstellungstypologie der slavischen Sprachen zu verorten. Wir werden uns mit der Wortstellung in indikativischen wie auch interrogativen Sätzen, mit den Klitika(clustern) und der Wortstellung innerhalb der NP beschäftigen. Obwohl die slavischen Sprachen syntaktisch den SVO-Typ mit anderen europäischen Sprachen teilen, sind auch alle anderen Varianten diesen Typs belegt (OVS, VSO, VOS, OSV und SOV). Einführende Literatur: Uhlířová, L. (2014): Wortstellungstypologie / Typology of Word Order. – In: Gutschmidt, K., Berger, T., Kempgen, S. [Eds. et al.] (2014): Die slavischen Sprachen / The Slavic Languages. Halbband 2. Berlin, Boston, S. 2221-2232.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Aleš Půda Der Satz und die Äußerung im Tschechischen, HS/WÜ, 2st. Aus praktischen und theoretischen Gründen unterscheiden wir nach der Příruční mluvnice češtiny (1996: 369-698) zwischen den Begriffen Satz und Äußerung. Unter einem Satz verstehen wir eine abstrakt gemeinte, in einer kommunikativen Situation verankerte, sprachliche Einheit, die durch ein Prädikat dominiert wird: Mluvilo se o vinicích a vínech. Damit können wir dieses theoretisch gefasste sprachliche Phänomen von anderen linguistischen Begriffen wie Wort (víno), Syntagma (bílé víno) und Wortverbindung (víno z Jižní Moravy) unterscheiden. Unter einer Äußerung verstehen wir einen in einer bestimmten konkreten Situation realisierten Satz. Der Satz existiert somit real nachweisbar in Äußerungen, die situationsabhängig einzigartig, modifizierbar und zweckgebunden sind, genauso wie sie auch die Identifizierbarkeit von Objekten zulassen. Wir werden den Satz nach seinen einfachen, zusammengesetzten, mehrfachen und komplexen Satzgliedern sowie nach der möglichen Verbindung von Sätzen analysieren; des Weiteren wollen wir die Bedeutungsstruktur eines Satzes hierarchisieren (Ředitel slíbil Čestmíru Novákovi cenu. - Cena byla ředitelem Čestmíru Novákovi slíbena. - Čestmír Novák má od ředitele slíbenu cenu.). Die Aussage lässt sich aus der Sicht ihrer Modifikationen (z.B. Ellipse Guláš a pivo!), der kommunikativen Funktionen (z.B. direktive kF ‘Befehl‘: A hled' se učit!), der Sprechereinstellung (Dám za to krk, že se otci už motá hlava!), der aktuellen Gliederung (Objektiv Dům byl otevřen. vs. subjektiv Otevřen byl dům.) und der Wortfolge (z.B. semantische (In-)Definitheit: Jdu si koupit zmrzlinu vs. Jdu si něco koupit.) betrachten. Einführende Literatur: Panevová, J. (2014): Syntax češtiny na základě anotovaného korpusu. Praha. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; Übernahme eines Referats; erfolgreiche Teilnahme an einer Hausarbeit.

Lektüre zeitgenössischer tschechischer Kurzprosa, SÜ, 2st. „Als ich ‚Má veselá jitra‘ nun nach vielen Jahren wiederlas, stellte ich mit Erstaunen fest, dass sie bei weitem mehr das Bild von den Menschen als das ihrer Zeit sind, und weil sich Menschen bei weitem weniger ändern als ihre Regime, lässt sich die Mehrheit der Erzählungen durchaus kontemporär wahrnehmen.“ Ivan Klíma (*1931) schrieb seine Erzählungen in den siebziger Jahren nieder, in einer Zeit, in der er sie als verbotener Autor lediglich im Samizdat, in Toronto beim Schrifstellerpaar Škvorecký und in London bei A. Tomský verbreiten konnte. Es handelt sich um sieben Kurzgeschichten aus dem bizarren Alltag (von Montag bis Sonntag Morgen), die die unliebsame Tristesse der Zeit der Normalisierung mit sanftem Humor einfangen. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; erfolgreiche Teilnahme an einer Abschlussklausur. Literatur: Klíma, Ivan (2011): Má veselá jitra. Spisy/4. Academia. Praha. Beginn: Dienstag, 20. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Svetlana Ressel Terminvereinbarungen für alle Lehrveranstaltungen von Frau Dr. Ressel: Dienstag, 13. Oktober 2015, 10.30 Uhr, Komensky-Raum Urbanität und Ruralität in der kroatischen und serbischen Literatur, Hauptseminar/Oberseminar/Übung, 2st. Im 19. und erst recht im 20. Jahrhundert setzte ein Prozess der Verstädterung ein, der zunächst in England, Deutschland und Frankreich begann, sich aber sukzessive immer stärker auch in Ost- und Südosteuropa bemerkbar machte. Diese Entwicklung brachte eine starke Veränderung der Lebensumstände zahlreicher Menschen und somit einen markanten gesellschaftlichen und kulturellen Wandel mit sich. Vor allem im 20. Jahrhundert wird das ‚Phänomen Stadt‘ – insbesondere das der einheimischen Großstadt, aber auch das der ausländischen Metropole, in der man sich vorübergehend oder dauerhaft aufhält – in zunehmendem Maße Thema und Gegenstand der serbischen und kroatischen Literatur. Anhand einschlägiger Prosatexte von M. Crnjanski (Roman o Londonu), V. Desnica (Zimsko ljetovanje; Proljeće u Badrovcu), R. Marinković (Kiklop), M. Božić (Kurlanska trilogija), P. Pavličić (Šapudl), M. Krleža (Hodorlahomor Veliki), S. Vermar-Janković (Lagum), M. Pavić (Nove beogradske priče) und M. Kovač (Grad u zrkalu) sollen ‚Stadt‘ und ‚Land‘ als thematisch komplexe literarische Gegenstände genauer untersucht werden, wobei über die skizzierten inhaltlichten Fragestellungen hinaus ebenfalls besondere Beachtung die tiefgreifende Wirkung finden wird, die sich hinsichtlich der zur Anwendung gelangten künstlerischen Mittel, der sprachlichen Ausdrucksweisen und der spezifisch literarischen Techniken feststellen lässt.

Bosnien als literarische Landschaft, PS, 2st. Bosnien stellt wegen seiner vielfältigen religiös-kulturellen Gruppen (Christentum mit den Varianten Orthodoxie und Katholizismus; Judentum; Islam; in historischer Perspektive Bogumilentum) und schriftsprachlichen Besonderheiten (Vorhandensein des lateinischen, kyrillischen, arabischen, hebräischen Alphabets) auch in literarischer Hinsicht eine reich gegliederte und hochinteressante Landschaft dar. Demzufolge sollen zunächst überblicksweise sowohl die älteren literarischen Denkmäler als auch die wichtigsten kulturell orientierten Zeitschriften, auf deren Seiten lange Zeit überwiegend die literarische Tätigkeit stattfand, Erwähnung finden. Ein Schwerpunkt der Lehrveranstaltung wird sodann auf der Analyse und Interpretation repräsentativer Werke von Schriftstellern aller in Bosnien vertretenen Konfessionen liegen, die entweder aus Bosnien stammen und/oder dort bzw. anderorts gewirkt haben wie etwa: J. Dučić, H. Kikić, M. Dizdar, Z. Dizdarević, B. Ćopić, A. Šantić, I. Andrić, M. Selimović, A. Isaković, Dž. Karahasan.

Kroatische und serbische Semantik, PS, 2st. Die Semantik ist diejenige linguistische Disziplin, die sich mit der Bedeutung von Wörtern, Wortverbindungen und ganzen Sätzen beschäftigt. Sie hat seit geraumer Zeit eine stürmische Entwicklung erlebt und sich besonders in methodologischer Hinsicht relativ stark ausdifferenziert. Ziel der Veranstaltung, die einen einführenden und zugleich einen Überblickscharakter hat, ist es, die wichtigsten Bereiche und Konzepte der Semantik vorzustellen, wobei die lexikalische Semantik und die Satzsemantik ebenso wie die Wortbildungssemantik berücksichtigt werden sollen. Übersetzung: Deutsch - Kroatisch/Serbisch, SÜ, 2st., n.V. Neben einer Wiederholung und Vertiefung der bisher erworbenen grammatischen und lexikalischen Kenntnisse soll in dieser Übung besonders die schriftliche Übersetzung deutscher Texte aus verschiedenen Sachbereichen geübt werden, wobei ein besonderes Augenmerk der Frage einer adäquaten Wiedergabe phraseologischer und stilistischer Spezifika gilt.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Katrin Schlund Einführung in die slavische Sprachwissenschaft, synchroner Teil, PS, 2st. (siehe auch Darja Miyajima, M.A. diachroner Teil) Was ist Sprache? Welche Funktionen erfüllt sie? Wie ist Sprache strukturiert, wie kann man sie beschreiben und was sind die strukturellen Besonderheiten der slavischen Sprachen? In der Veranstaltung wird versucht, durch einen Überblick über die wichtigsten Arbeitsbereiche und Methoden der modernen Linguistik Antworten auf diese Fragen zu finden. Zunächst werden die terminologischen und methodischen Grundlagen der strukturalistischen Sprachbeschreibung erarbeitet und auf die Kernbereiche der Sprachwissenschaft (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Lexikologie) angewendet. Die so erworbenen Kenntnisse dienen als Basis für die im späteren Teil des Seminars anstehende Beschäftigung mit interdisziplinären linguistischen Forschungsbereichen wie Pragmatik und Soziolinguistik. Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Vorbereitung der Sitzungen, Referat mit Thesenpapier und dessen Ausarbeitung als Hausarbeit (entweder im synchronen oder im diachronen Teil der Einführung), Klausur. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung. Vorbereitende Lektüre: Für alle Slavinen: 

Franz, Norbert (1994): Einführung in das Studium der slavischen Philologie: Geschichte, Inhalte, Methoden. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 1-47.



Okuka Miloš, Hg. (2002): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens.Klagenfurt et al.: Wieser. [= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10].

Die Enzyklopädie ist vollständig einsehbar unter: http://eeo.uni-klu.ac.at/index.php/Sprachenlexikon; als Lektüre empfohlen werden die Artikel über die jeweils studierten slavischen Sprachen. 

Smirnova, Elena/Mortelmans, Tanja (2010): Was ist Sprache?, in: Dies.,Funktionale Grammatik. Konzepte und Theorien. Berlin/New York: de Gruyter, 1-8. [Kopiervorlage ab 01.10.2011 im Seminarordner in Institutsbibliothek]

Für Russisten außerdem zu empfehlen: 

Bruns, Thomas (2013): Einführung in die russische Sprachwissenschaft. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage.Tübingen: Narr.

BASISMODUL SPRACHWISSENSCHAFT, für B.A., Lehramt, zusammen mit dem diachronischenTeil: 6 LP

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Bettina Sieber, Studienrätin Fachdidaktik II: Russisch in Mittel- und Oberstufe Dr. Bettina Sieber, StR’in Blockseminar mit verbindlicher Vorbesprechung am Dienstag, den 20.10.15, 14.15-15.45 Uhr, Komenský-Raum „Ключ сильнее замка“ – „Der Schlüssel ist stärker als das Schloss“ Wir werden in dieser Übung die Erfahrungen der Fachdidaktik I vertiefen und erweitern. Dabei soll die Reflexion eigener Erlebnisse aus dem Praxissemester breiten Raum einnehmen: „Was lässt sich gut umsetzen, wo gibt es Probleme – und warum?“ Weitere Schwerpunkte werden auf die Bereiche Literatur- und Filmdidaktik im RussischUnterricht sowie auf landeskundliche Themen und interkulturelles Lernen gelegt. Im Bereich der Methodik sollen verstärkt methodische Großformen (Projekt, Fallstudie, Gruppenpuzzle u.a.) sowie Möglichkeiten des Einsatzes neuer Medien im Russisch-Unterricht besprochen werden. Zentrale Fragen wie die Planung und Dokumentation einer kompetenzorientierten Unterrichtseinheit, die Auswahl geeigneter (auch literarischer) Texte, Medien und handlungsorientierter Methoden, Ergebnissicherung und Leistungsmessung werden uns durchgehend beschäftigen. Leistungsnachweis: Praktische Übungen während des Kurses, Impulsreferate, regelmäßige Hausaufgaben. Eine Hausarbeit kann in Form der Ausarbeitung einer didaktischen Einheit zu einem selbstgewählten Thema aus Literatur, Kultur oder Landeskunde erstellt werden. (5 LP für das Lehramt, 3-5 LP für „Übergreifende Kompetenzen“) Die Veranstaltung richtet sich vorwiegend an Lehramts-Studierende. Da die konzeptuelle Aufbereitung und Vermittlung von komplexen Sachverhalten in der modernen „Wissensgesellschaft“ jedoch zu den „Schlüsselkompetenzen“ im Berufsleben gehören, sind auch Bachelor-, Magister- oder Masterstudierende herzlich willkommen - sofern noch Plätze frei sind. Beginn der Veranstaltung: Dienstag, 20.10.2015, 14.15-15.45 Uhr. Voraussichtliche Wochenenden (freitags von 14-18.30 mit einer halben Stunde Pause und samstags von 9.30-17.30 Uhr mit eineinhalb Stunden Pause): 20.11./21.11.15 und 15.1./16.1.16. Die Termine und Referate/Hausarbeiten werden in der Einführungsveranstaltung am 20.10. gemeinsam besprochen; Verschiebungen sind möglich. Bitte melden Sie sich direkt bei mir an: [email protected]. Auch für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Karoline Thaidigsmann Vom „enfant terrible“ zum Klassiker der polnischen Literatur: Witold Gombrowicz, PS, 2st. Zu Lebzeiten war Witold Gombrowicz (1904-1969) das enfant terrible der polnischen Literatur, das mit jedem seiner Texte neu provozierte und Leserschaft wie Literaturkritik polarisierte. Inzwischen gehört der Autor unbestritten zu den Klassikern der Literatur des 20. Jahrhunderts – in Polen ebenso wie im Ausland. Von heutiger Perspektive aus betrachtet bildet Gombrowicz zusammen mit Bruno Schulz und Stanisław Ignacy Witkiewicz die Spitze der polnischen Avantgarde der Zwischenkriegszeit, „drei Musketiere“, so Gombrowicz, „die versuchen, die polnische Literatur auf neue Geleise zu lenken.“ Dabei hält Gombrowicz in seinen Texten (Erzählungen, Romanen, Dramen, Tagebuchaufzeichnungen) nicht nur dem Polentum und der literarischen Tradition den Spiegel vor. Sein Denken reicht tief in existentielle Bedingungen des Menschseins. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Identität des Menschen im zwischenmenschlichen Kontakt und also aus der Übernahme von außen auferlegter Formen herausbildet, liegt Gombrowiczs Werk die Frage zugrunde, ob es dem einzelnen Menschen überhaupt gelingen kann, ein authentisches Ich auszubilden und damit seine eigentliche Humanität als Individuum zu verwirklichen. In seinen Texten geht Gombrowicz verschiedenen Arten der Formung und Deformierung menschlicher Identität ebenso nach wie Versuchen seiner Protagonisten, sich den Formen zu entziehen. Diese Problematik bestimmt sein Werk nicht nur auf der Handlungs- sondern auch auf formaler Ebene. Das literarische Schreiben selbst wird, u. a. durch Verfahren der absurden Literatur, von Groteske und Parodie, zu einer Fluchtbewegung aus festgelegten Formen. Im Seminar erschließen wir uns anhand von Beispieltexten zentrale Themen und literarische Verfahren von Gombrowiczs Werk vor dem Hintergrund ihres historischen, kulturellen und geistesgeschichtlichen Kontextes. Voraussetzungen für den Erwerb eines benoteten Leistungsnachweises sind regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Seminartexte, aktive Mitarbeit (Hausaufgaben, ggf. Kurzreferat) sowie das Anfertigen einer schriftlichen Hausarbeit oder das Schreiben einer Klausur am Ende des Seminars. … Vorgesehene Seminarlektüre (Änderungen vorbehalten):  Frühe Erzählungen: Texte aus dem Band Pamiętnika z okresu dojrzewania (1933)  Romane: Ferdydurke (1937); Trans-Atlantyk (1953) › Da es sich bei den Romanen um umfangreichere Werke handelt, wird empfohlen mit der Lektüre bereits in der vorlesungsfreien Zeit zu beginnen!  Dramen: Iwona, księżniczka Burgunda (1938); Ślub (1953)  Auszüge aus den Tagebüchern 1953-1966 Einführende Lektüre: Die Forschungsliteratur zu Gombrowicz hat inzwischen ein unübersichtliches Ausmaß erreicht. Einführende Untersuchungen zum Werk : auf Polnisch z. B.:  Błoński, Jan: Forma, śmiech i rzeczy ostateczne, Krakau 1994;  Jarzębski, Jerzy: Gra w Gombrowicza, Warschau 1982. auf Deutsch und Englisch, z. B. :  Harreß, Birgit: Die Dialektik der Form. Das mimetische Prinzip Witold Gombrowiczs, Frankfort a.M. 2001;  Miłosz, Czesław: History of Polish Literature, Berkeley ²1983 (darin eine knappe Einordnung von Gombrowiczs Werk);  Thompson, Ewa M: Witold Gombrowicz, Boston 1979 (stark überblickshaft). Veranstaltungsbeginn: 29. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. Karoline Thaidigsmann Übersetzung kurzer literarischer Texte Polnisch-Deutsch, SÜ, 2st. Je nach Kenntnisstand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden kürzere literarische Texte leichteren und mittleren Schwierigkeitsgrads aus dem Polnischen ins Deutsche übersetzt. Voraussetzungen für den Erwerb eines benoteten Leistungsnachweises sind regelmäßige und aktive Teilnahme, Vorbereitung der Seminarsitzungen (Hausaufgaben) und das Bestehen einer Klausur. Veranstaltungsbeginn: 29. Oktober 2015

Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov Grundlagen der bulgarischen Grammatik und Lexik (Bulgarisch 1), Übung, 4st. Erwerb von grundlegenden sprachpraktischen Kenntnissen. In dieser Übung werden die Grundzüge des Lautsystems, der Worttypologie und der Wort- und Formbildung verschiedener Wortarten (Substantive, Adjektive, Personal- und Possessivpronomen, Numeralien) vermittelt. Neben den Grundzügen des Verbalsystems – Konjugationsklassen, einfache Tempora (Präsenz und Futur) – macht die Übung die Studierenden mit dem Grundwortschatz und der Wortfolge im Haupt- und Nebensatz vertraut. Das Hör- und Leseverständnis wird anhand von einfachen Standarddialogen entwickelt. Lehrbücher:  Hildegard Ehrismann-Klinger, Rumjana Pavlova. Powerkurs für Anfänger – Bulgarisch. PONS, 2003  Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989 Beginn: Montag, 19. Oktober 2015 Morphologie des Bulgarischen, 2. Teil (Bulgarisch 3), Übung, 4st. Diese Sprachübung ist für die Studierenden bestimmt, die Bulgarisch 2 erfolgreich absolviert haben oder über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, damit sie zur Erarbeitung der grundlegenden Morphologie des Verbs, der Pronomina und der Numeralien übergehen können. Ein besonderer sprachpraktischer Akzent wird auf die verschiedenen grammatischen Kategorien des Verbs, die Formbildung sowie die semantische und syntaktische Beschreibung aller drei Wortarten gesetzt. Viele Übungen zum Bilden von komplexeren Satzreihen und Satzgefügen verhelfen zur Vertiefung der Sprachkenntnisse im Bereich des Haupt- und Nebensatzes. Literatur:  Radeva, V. (Hrsg.). Bulgarische Grammatik: morphologisch-syntaktische Grundzüge. Helmut Buske Verlag, Hamburg 2003  Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989 Beginn: Montag, 19. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov Syntax des Bulgarischen (Bulgarisch 4), Übung, 4st. In dieser Veranstaltung müssen die Studierenden zu einem vertieften Verständnis der Syntax des Bulgarischen gelangen. Die bisher erworbenen Kenntnisse über die Struktur des bulgarischen Satzes werden durch zahlreiche Übungen zum Bilden von komplexeren Satzreihen und Satzgefügen erweitert. Literatur:  Staneva, Hristina und Radeva, Penka, Pomagalo po săvremenen bălgarski ezik, Nauka i Izkustvo, Sofia, 1988.  Penčev, Jordan, Bălgarski sintaksis : upravlenie i svărzvane, Plovdiv: Univ., Plovdiv, 1993.  Penčev, Jordan, Sintaksis na săvremennija bălgarski knižoven ezik, "Večernik", Plovdiv, 1998.  Baševa, Emilija. Objekte und Objektsätze im Deutschen und im Bulgarischen : eine kontrastive Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Verben der Handlungssteuerung, Frankfurt am Main [u.a.], Lang, 2004. Beginn: Montag, 19. Oktober 2015 PS Die bulgarischen Pronomina aus syntaktischer Sicht, 2st. Durch ihren syntaktischen Gebrauch bilden die bulgarischen Pronomen ein spezifisches Mikrosystem innerhalb des Gesamtsystems des bulgarischen Satzes. Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, ihre morphologischen Hauptcharakteristiken in Verbindung mit ihrer gegenseitigen syntaktischen Determinierung zu analysieren. Ein besonderer Akzent liegt auf der Tatsache, dass durch die im Bulgarischen fehlenden Kasusformen der Pronomen deren syntaktische Koordinierung mit den anderen Satzgliedern verstärkt von den semantischen Relationen im Rahmen des Satzes abhängig ist. Anhand konkreter Beispiele werden in der Veranstaltung die Funktion und der Gebrauch der einzelnen Pronomen erläutert. Literatur: • Nicolova, Ruselina. Bălgarskite mestoimenija. Nauka i Izkustvo, Sofija, 1986, S. 219. • Nicolova, Ruselina. Bălgarska gramatika : morfologija. 1. izd., Univ. Izdat. "Sv.Kliment Ochridski", Sofija, 2008, S. 523. • Maslov, Jurij S. Gramatika na balgarskija ezik. Nauka i Izkustvo, Sofija, 1982, S. 401. Beginn: Dienstag, 20. Oktober 2015

SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2015/2016

Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov HS/OS/WÜ Bulgarischer Diabolismus, 2st. Die letzte Phase des bulgarischen literarischen Modernismus, die üblicherweise mit dem Terminus „Diabolismus“ bezeichnet wird, bezieht sich auf das Schaffen einer kleinen Gruppe junger bulgarischer Schriftsteller – Svetoslav Minkov, Vladimir Poljanov, Čavdar Mutafov, u.a. - deren erste Werke Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhundertes erschienen. Anhand der Lektüre und Analyse einzelner Texte dieser Autoren werden in der Veranstaltung verschiedene Aspekte der bulgarischen diabolistischen Prosa behandelt : deren antimimetischer Charakter, deren Urbanismus, deren tiefer Psychologismus, deren Beschäftigung mit dem Grausamen, Unheimlichen, Morbiden, deren Tendenz zur Grenzüberschreitung, deren doppelgängerische Strukturen usw. Literatur:  Martin, Thomas M. Der bulgarische Diabolismus: eine Studie zur bulgarischen Phantastik zwischen 1920 und 1934, Harrassowitz, Wiesbaden, 1993, S. 282.  Poljanov, Vladimir. Diabolični povesti i razkazi, Knigoizd. Georgi Bakalov, Varna, 1990, S. 279.  Minkov, Svetoslav. Die Dame mit den Röntgenaugen: satirische Erzählungen. Buchverl. Der Morgen, Berlin, 1959, S. 284. Beginn: Dienstag, 20. Oktober 2015

Doz.habil.DSc. Rumjana Zlatanova Altkirchenslavisch, WÜ/Ü, 2st. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die Vermittlung der Grundlagen der slavischen Sprachgeschichte, die Herausbildung der ältesten gemeinsamen sprachhistorischen Tendenzen, wie sie im Altkirchenslavischen (Altbulgarischen) des 9. Jh. zuerst belegt sind, mit dem Ziel, Parallelen und Übereinstimmungen auch in den heutigen Slavinen leichter zu erkennen. Nach einer Einführung zum kulturhistorischen Kontext der Entstehung des Altkirchenslavischen werden die sprachlichen Besonderheiten auf dem Gebiet der Phonetik und Morphologie den Hauptschwerpunkt der Veranstaltung bilden. Die Kenntnis des Altkirchenslavischen bildet die Grundlage für das Studium der slavischen Philologie und ist für die historische Entwicklung jeder slavischer Einzelsprache unabdingbar. Leistungsanforderungen für einen Schein: Regelmäßige und aktive Mitarbeit, schriftliche Ausarbeitung von Hausaufgaben, Abschlussklausur/ Schein Literatur:  Leskien, A.: Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache. 10. Aufl. Heidelberg 1990 [Indogermanische Bibliothek, 1. Reihe: Lehr- und Handbücher];  Aitzetmüller, R.: Altbulgarische Grammatik als Einführung in die slavische Sprachwissenschaft. Freiburg i.Br. 1978 [Monumenta linguae slavicae dialecti veteris. 12];  Trunte, H.: Slověnьskyj językъ. Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 35 [30] Lektionen. Zugleich eine Einführung in die slavische Philologie. 1. Altkirchenslavisch. Durchges. Nachdr. der 4. Aufl. München 1997 [Slavistische Beiträge. 264; Studienhilfen. 1.];  Birnbaum, H., J. Schaeken: Altkirchenslavische Studien II: Die altkirchenslavische Schriftkultur [Slavistische Beiträge 382]. München 1999, u.a . Beginn: 16. Oktober 2015