Koch Droid App

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„Kochen kann jeder!“

_________________________________ Inhalt: - Inspirationsvorgaben - Kategorisches I - Kategorisches II - Praxistest - Einstellungen/ Handlichkeit - Kurz-Und-Bündig-Fazit - Grundinfos ____________________________________ Mjam-mjam liebe Hobbyköche, als braver, mustergültiger und neugieriger Papa vollziehe ich die derzeitige Aufgabe des Zuhausebleibens, um auf unseren Nachwuchs meine dressierten Äugelein zu werfen. Ein ganzes Jahr lang. Das nennt man dann wohl Elternzeit. Während das stürmische Männergespann daheim geheimnisvolle Pläne ausheckt, wie die heimische Stätte auf den Kopf gestellt werden könnte, schickt sich die Mama an im Vollzeitjob die angerichteten Schäden wieder finanziell auszugleichen. Spielen, planen, umsetzen macht bekanntlich nicht nur Spaß, sondern auch hungrig. Man glaubt es kaum, wie zickig doch ein Zweijähriger werden kann, wenn der der Funkspruch aus dem Magen richtungsweisend auf ein SOS zugeht. Von nun an läuft die Zeit gegen mich, bis der Rabenvater das Happa-Happa auf den Tisch bringt. Gut, dass die Oma in der Nähe weilt. Ihre heroische Kochkunst landet meist den Volltreffer und stillt mies gelaunte Mägen. Auch wenn die kochlöffelschwingende Oma ihren Job mehr als gut macht, sollen nicht nur ihre Töpfe – befüllt mit allerlei mittäglichen Köstlichkeiten der Hausmannskost- den Herd befallen. Fairerweise wurde im Vorwege ein Deal beschlossen, das vorhergehende Treiben meiner Frau, ebenfalls (mit der Oma abwechselnd) in der Woche den Kochlöffel zu schwingen, nicht einschlafen zu lassen. Nur, dass ich nun an ihrer Stelle verweile. ===Inspirationsvorgaben=== Während die Guten unter uns wohlwollend folgern, dass in mir – als Gastronom- ein begnadeter Cuisinier verborgen liegt, dürfen die Skeptiker getrost an meinen Kochkünsten zweifeln. Klar: Sämtliche fingierten Ideen schweben mir tagtäglich in der Speisenkarte vor Augen, doch hapert es zumeist an der heimischen Produktionskette.

Immerhin bin ich im wahren Leben als Servicemitglied zu Gange, statt als „Gott in Weiß“ zu posieren. Sozusagen bringe ich den schmackhaften Fraß der Jungs hinter dem Pass an den Mann und kann nur erahnen mit welchem Aufwand er kreiert wird. Wir reden hier nicht über Schnitzel, Currywurst und Kartoffelbrei, sondern über einfallsreiche, etwas aufwendigere Kost. Jetzt aber kommt´s: Fragt mal einen dieser weißen Smutjes wie viel der vielen Zutaten vom rohen Gericht für nur vier Portionen benötigt werden. Die Antwort ist verblüffend: „?“ Kein Wunder. So schnippelt, häckselt, rührt und brodelt man in der Kombüse für weitaus größere Portionen, nicht selten (und das betrifft besonders meinen erfahrenen Chef) hantiert man sozusagen „nach Gefühl“. Für lütte Varianten verbleibt kein Gedanke. Um auch meiner Familie zumindest einen gewissen Einfallsreichtum aufzutischen, nutze ich seit nun schon geraumen fünf Monaten thematisierte Apps, denen ich Inspirationen rund um den heimischen Herd entnehmen kann. War es vorher das Wissen aus der Kochfibel-Bibliothek meiner Frau, hat nun das Handy den Weg zum RezepteLieferanten erobert. Vorbei sind die Risiken von verklebten Seiten und verärgerten Blicken. Neben der allseits berühmten Applikation von „chefkoch.de“ fruchten nun auch die Ideen vom „Koch Droid“(en), den es ebenfalls (genauso werbetechnisch unterstützt) kostenfrei für sämtliche Betriebssysteme zum Download im App-Store jeglicher Fabrikationen gibt. Mit seinen genügsamen 252 Kilobyte ist die Installation nicht nur piepeleicht, sondern auch angenehm fix einsatzbereit.

===Kategorisches I=== Doch worin unterscheidet sich der „Koch Droid“ von seinen Kontrahenten? Im Grunde genommen sind es Feinheiten, die die Programme voneinander unterscheiden. Einmal vom äußerlichen Erscheinungsbild abgesehen, greift die App auf das Wissen von www.rezeptewiki.org zu, dessen Kochanleitungen mit satten 8.800 beziffert wird. Das ist eine Menge. Bedenkt man allerdings die 220.000 vom „ChefkochKonkurrenten“, ist das dann eher gering. Wie auch „chefkoch.de“ nutzt man beim „Koch Droid“(en) das Talent von hunderten freiwilligen Usern, die ihre gekochten Leckereien auf die jeweiligen Plattformen posten. Mit Bildern oder ohne. Die meisten der neuartigen Smartphones fungieren mit einem Touchscreen. Demnach genügt ein Druck mit dem Finger oder Stift auf das „Koch-Droid“-Symbol, um die Anwendung zu starten. Im Gegensatz zum „Chefkoch“ ist die Applikation innerhalb einer zehntel Sekunde funktionsbereit. So setzen die Macher auf einen fixen, übersichtlichen Startbildschirm, auf dem die wichtigsten Positionen gelistet sind. Ohne großes Hin-und Herschieben präsentieren sich alle Funktionen – sieben an der Zahl- auf einen Blick.

Wie der Name bereits verkündet baut sich der Bereich „Kategorien“ in gleichnamigem Genre auf. Alphabetisch geordnet trifft der künftige Herdeinheizer auf eine Liste grob zugeteilter Abteilungen, hinter denen sich betreffende Gerichte verbergen. Beim „Abendessen“ angefangen, bringt man die „Brotzeit“, „Buffets“, „Festliche Küche“ und „Salate“ ebenso unter einen Hut wie „Historische Rezepte“, „Marinaden“, „Resteküche“ oder „Suppen“. Achtzig Titel an der Zahl gilt es zu bewältigen. Eigentlich einer der eher wenigen Funktionen, die ich bei m „Koch Droid“(en) nutze, da meine Ideensuche sich eher auf bereits vorhandene Fressalien aus dem Kühlschrank oder Froster beschränkt. Interessant wird Nummer allerdings, wenn Wünsche der Bekochten ins Spiel gelangen: „Koch doch mal was mit Reis!“, „Ein Ragout wäre toll!“, „Ich mache eine Diät!“ oder „Schau mal da: Froschschenkel!“ Zugegebenermaßen gestehe ich ein, den Sinn der Kategorie „Herkunft“ erst jetzt (beim Verfassen dieses Berichts) wirklich entdeckt zu haben. Zwar wird sie wohl niemand aufsuchen, mit der Absicht ein ganz einfaches Essen aufzutischen. Wer sich aber mal so richtig, aber so wirklich richtig ins Zeug legen und ein Menü der Extraklasse (zum Beispiel „Weltreise“) servieren möchte, sollte einen neugierigen, wohlwollenden Blick nicht scheuen. Da bis bis dato keine antarktischen Gerichte bekannt sind, nehme ich es dem „Koch Droid“(en) nicht übel, dass dieser Kontinent in der Auflistung fehlt. Dafür aber hat man an die restlichen sechs gedacht. Die Auswahl steht ihren vernünftigen Mann (ja, auch Frau!). So driftet beispielsweise im Asia-Raum eine „Hühnerbrust im Filouteig mit Currydipp“ herum, „Australien“ bietet eine „Pavlova“, die „Marokkanische Fischpfanne“ kommt aus „Afrika“, und das „Beef Jerky auf scharfe Art“ wird der jamaikanischen Kochkunst zugeordnet. Dass das „Eichelbrot“ nur ein leckeres Ding von hunderten Alternativen aus europäischen Kombüsen ist, dürfte klar sein. Hier stapeln sich die Angebote regelrecht. Und so wühlt sich der gierige Hobbykoch durch seinen künftigen Themenabend und bastelt Stück für Stück sein 28-Gänge-Menü zurecht. Wusstet Ihr, dass eine „Crostata“ ein rustikaler Kuchen ist? Die „Tapenade“ eine provenzalische Olivenpaste? Dass sich hinter dem Begriff „Vacherin“ eine Käsesorte verbirgt? Oder dass „Wickelklöße“ tatsächlich nix mit Pampers, Fixies und einem Kleinkind zu tun haben? Wieder was gelernt? Prima, dann hat der Auswahlpunkt „Begriffserklärung“ ja alles richtig gemacht. Zwar integrierten die Macher des „Koch Droid“(en) vierzig Zutaten, Begriffe und Fremdwörter, die beim Aufruf eine seichte Klärung geben, doch selbst mein zehnjähriger Nachbarsjunge weiß mit dem Begriff „Zwiebelkuchen“ umzugehen. Tippe

ich „Schokoladengetränke“ an, wird dem Nutzer allen Ernstes ins Bewusstsein gerufen, dass sich hinter diesem Objekt ein (Zitat:) “Getränk unter Verwendung von Schokolade hergestellt“ verbirgt. Wow, ich glaube ich bin nun ein weiser Mensch! Mal im Ernst: Wieso stellt man in diese Kategorie nicht ausschließlich Begriffe ein, die zum Aufruf lohnenswert erscheinen. Zumal bei jeder Rezeptinspiration eine Erläuterung bei liegt. Warum sollte ich die Erklärung einer „Fruchtsauce“ benötigen? An und für sich steckt hinter dieser Abteilung eine sinnvolle Idee, umgesetzt wird sie allerdings eher mau. Verbesserungsbedarf.

===Kategorisches II=== Während dem Druck auf „Zufällige Rezepte“ beim „Chefkoch“ eine einzige, beliebige Inspiration folgt, schießt der „Koch Droid“ mit zig Varianten weit über das Ziel hinaus. So dümpelt zwar die Reihenfolge pro Aufruf variabel dahin, doch von zufälligem Ratgeber, dem Smutje eine Idee zukommen zu lassen, was man heute eventuell auftischt, geht einiges verloren. Vor allen Dingen die Lust. Ich persönlich stehe im Supermarkt, suche eine spontane Eingebung (weil ja die Zutaten vor Augen sind) und muss mich durch immer mehr werdende Rezepte grübeln (wir wissen ja, dass die Datenbank 8.000 Rezepte umfasst). Da wird man doch kirre! Zumal hier alle Kategorien abgedeckt werden. Hauptgerichte, Suppen, Cocktails, Gewürze, Marmeladen. Wer hat denn Lust sich hier stundenlang durchzukämpfen? Wohl niemand! Hier sollte man wirklich die Gerichte entweder (wie bei „chefkoch.de) anzeigen oder eine wesentlich kleinere Auswahl anbieten. Was bei meiner Frau als Heiligtum gilt, ist beim „Chefkoch“ das Kochbuch und hier – beim „Koch Droid“(en) als „Favoriten“ gelistet. Wie der Name schon sagt, dürfen hier die entdeckten Lieblingsrezepte geparkt und jederzeit wieder aufgerufen werden. Natürlich eine tolle Sache, da man in kürzester Zeit die gespeicherten Gerichte aufrufen und erneut kochen kann – eben ein Kochbuch. Diese Funktion ist allerdings eher wie ein Notizzettel fassbar. Alphabetisch sortiert präsentiert die App die gewünschte Auflistung. Als ordnungsliebender Hobbykoch, der hierzu die App des „Chefkochs“ bevorzugt, hätte gern die Möglichkeit, die Gerichte in einzelne Bereiche aufzuteilen. Beispielsweise „Fleisch“, „Desserts“, „Aufläufe“ oder „Suppen“. Freilich sind die Gerichte gut sortiert, doch eine Einteilung es einfach einfacher. Etwas rätselhafter verläuft der Löschvorgang von nicht so gefälligen Gerichten. So schiebt, drückt, hofft und streift man über das Display, in der schwindenden Hoffnung den Löschvorgang dann doch einzuleiten. Vergebens. Da beim „Koch Droid“(en) keine Hilfestellung existiert (wieder ein Vorteil von den Mitbewerbern) steht man dem wirklich hilflos gegenüber und resigniert. Bis man, per Zufall bei allen Rezepten oben

rechts ein Sternchen entdeckt. Ein mutiges Drücken lässt jenen in einem strahlenden Gelb erleuchten, wobei der weitere Druck das Gegenteil erzeugt. Oha, somit habe ich einfach mal so die störenden Rezepturen aus der Favoritenliste eliminiert. Heute weiß ich, dass auch bei Youtube ein Video über den „Koch Droid“(en) existiert, dessen Tipps auch in dieser Hinsicht hilfreich sein dürften. Wesentlich eleganter wäre dann aber doch eine auf der App direkt verfügbare Hilfestellung, deren Auflösungen für alle rätselhaften Ereignisse auf einen Klick sichtbar wären. Wer keinen Buttler, Dienstboten oder Lieferanten im Hause hat, weiß, dass irgendwann einmal der Kühlschrank, die Lagerräume oder Schränke faulerweise eine bestimmte gähnende Leere aufweisen. Die wenigen noch vorhandenen Lebensmittel warten auf ihr Verfalldatum. Wenn es nicht schon vorbei ist. Höchste Eisenbahn also, Gerichte mit eben diesen Zutaten zu zaubern. Für diese oder ähnliche Notfälle eignet sich Kategorie Nummer sechs „Rezept nach Zutaten“. Der Begriff ist perfekt, wenn es alles so funktionieren würde, wie man es sich vorstellt. Sinn des Ganzen ist, vorhandene Zutaten einzugeben, während die App dann passende Rezepte sucht. Das funktioniert, soweit einfache Lebensmittel eingetragen werden. Gibt man beispielsweise Lachs und Kartoffeln ein, drückt anschließend auf „Suche“ erscheinen zig Kochanleitungen. Allerdings basieren diese nun auf die direkt eingegebenen Zutaten und nicht auf ein zusammenführendes Gericht. So hoffte ich auf ein „LachsKartoffel-Gratin“ statt auf einen „Heilbutt mit Feigensalat“ oder dem „Thunfischtürmchen mit Ratatouille“. Ergänze ich meine Eingaben um Rosenkohl, gelange ich statt zu einem Rezept zum „Kategoriebaum“, an dem ich selbst meine zukünftigen Rezeptideen herausfischen kann. Was natürlich nicht nur nervt, sondern auch Unmengen an Zeit kostet. So ganz ist diese Kategorie nicht ausgefeilt, dennoch beherbergt sie genug Ideen, rund um die eingegebenen Zutaten. Warum die Rotbarbe in der siebten und damit letzten Kategorie „Suchen“ gefunden, dafür aber in der vorhergehenden vollkommen ignoriert wird, bleibt unklar. Wichtig ist, dass das Kästchen „Inhalt durchsuchen“ vor dem Suchvorgang mit einem Häkchen versehen wird. Dann klappen auch die Suchergebnisse.

===Praxistest=== Bin ich mit dem Bruzzeln mal wieder an der Reihe, schießen mir schon unendlich viele Ideen durch den Kopf. Zumeist sind es Gerichte der „normalen“ Hausmannskost, die nur wenig Aufwand erfordern und, mal ganz ehrlich, kaum jemanden in Erstaunen setzen können. Nun ja, es sei denn, dieser Jemand traut mir das Kochen nun gar nicht zu, dann vielleicht.

Aber es sind dann doch die interessanten Entdeckungen, die sich beim Stöbern der Koch-Applikationen und –Internetseiten auftun. So fand ich hier, beim „Koch-Droid“(en) beispielsweise ein „Rumpsteak Slowenisch“, das nicht auf einem normalen Steak basiert, sondern auf ein gedünstetes Fleisch-Pilz-Gericht. Zugegeben, man ist skeptisch und trauert dem dreistündig in der Sauce lagerndem Steak hinterher, voller Hoffnungen, dass hier nix schief läuft. Doch das Resultat kann sich tatsächlich sehen und (vor allem) essen lassen. Ähnlich ergeht es dem „Italienischem Kabeljau“, dem „Überbackenen Blumenkohl“, den „Flammkuchenbrötchen“ sowie dem „Fishburger“. Um solch ein Gericht in die Tat umzusetzen setzt der „Koch Droid“ auf Übersichtlichkeit, die soweit beim fast jedem Rezept identisch ist. Soweit vorhanden präsentiert man ein Foto vom Gericht, danach die Rezeptmenge, eventuelle Hinweise, den Zeitbedarf sowie den (durch Kochmützen angegebenen) Schwierigkeitsgrad. Nicht bei allen Gerichten, aber bei vielen wird zudem eine kleine Erläuterung bezüglich der Herkunft aufgezeigt, was ich persönlich sehr gut finde. Man lernt schließlich nie aus. Es folgt die Zutatenliste (meist für vier Personen). Um eine Rezeptur zu für die gewünschte Personenzahl zu erhalten, setzt sich per Handymenü-Taste (bei mir ist es unten rechts) eine kleine Folge in Szene, in der man hier eine Art Einkaufsliste erstellt. Personenzahl angegeben und die App rechnet den Bedarf rasch um. Allerdings muss diese Funktion in irgendeiner Art dem Rezept hinterlegt sein, was bei manchen leider nicht ist. So muss beim „Rumpsteak Slowenisch“ mein Hirn ran. Ebenso ist es möglich, das Gericht zu teilen, als Favoriten zu markieren oder (wenn möglich) auszudrucken. Sehr schön finde ich die in blau markierten Zutaten, die per Druck einen erklärenden Link präsentieren. Besonders hilfreich bei merkwürdig klingenden Kräutern, Käsen oder Fleischsorten, die der Unwissende dringend mal nachschlagen sollte. Ferner setzt man ab und an ein fremdartiges Kochgeschirr ein, welches auf den ersten Blick hier wohl kaum im heimischen Supermarkt ergatterbar wäre. So geschehen bei den „Twist-Off-Gläsern“ eines südamerikanischen Desserts, bei denen mich selbst die erfahrenste Verkäuferin anstarrte und vor der gescheiterten Aufgabe niederkniete. Hätten wir beide nur mal auf den verlinkten Namen gedrückt. So wären wir wohl auf die ganz normalen Schraub- oder Einmachgläser gekommen, die bei Marmeladen oder Gemüsen verwendet werden. Tja, so kann es kommen. Bevor es an die Zubereitung geht, werden dem künftigen Herdbefeuerer noch die benötigten Utensilien aufgezeigt. Auch hier sind Selbige blau untermalt und mit einem Link versehen, damit auch der Dümmste Smutje weiß, was sich hinter dem Begriff „Pfanne“ verbirgt. Um einmal bei diesem Beispiel zu bleiben: Dieses nicht allzu selten benötigte Utensil wird bis ins kleinste Detail erklärt. Welche Materialen es davon gibt, Unterschiede sowie deren Fachjargons. Reich bebildert ist man am Schluss des Erklär-

Bär-Wikis ein Fachmann in Sachen Pfannen. Selbstverständlich war dieses Beispiel nun ungemein primitiv, okay, doch der willige „Koch Droid“-Nutzer wird alsbald eines dieser unklaren Varianten entdecken oder zumindest etwas gebildeter sein, als ein anderer. Aus welchem Grund auch immer: Eine nette Geste, die etwas Zeit kostet. Ob man sich nun (im Fachjargon „Mise-en-place) tatsächlich im Vorwege mit den angegebenen Utensilien vorbereitet oder sich eher auf sein Bauchgefühl verlässt sei jedem selbst überlassen. Einen Blick auf eben diese empfehle ich dennoch jedem. Gerade dann, wenn hier größentechnische Angaben verarbeitet wurden, beispielsweise eine bestimmte große Backform oder Schüssel. Bedenkt bitte, dass jegliche Rezepte für diese Größen „entwickelt“ wurden. Die Zubereitung in Form einer stichpunktartigen Kochanleitung, die wir eigentlich aus jeglichen Kochbüchern und Internetpräsentationen her kennen, ist angenehm übersichtlich gehalten. Bei manchen Gerichten ist sie länger, bei anderen umfangreicher, wenige andere sind kompliziert. Was dem Kochen allerdings keinen Abbruch verleiht. Bisher sind alle Gerichte gelungen. Selbst wenn eines oder mehrere Comparsenzutaten (Kräuter) aufgeführt werden, auf die man aus Kostengründen dann doch verzichtet. Genau hier setzen die letzten drei Punkte an, die ich teils etwas arg ausgefächert finde, teils sehr hilfreich. So wird in der „Anmerkung“ ungewöhnliche Auftreten von Saucen (zu dünn, zu dick) oder anderen doch kuriosen Entwicklungen gewarnt, die einfach so sein müssen – oder vielleicht doch nicht. Bei vielen Gerichten wird lediglich die Zubereitung des Hauptgerichtes beschrieben. Handelt es sich hierbei nicht um ein komplettes Gericht (Gratins etc.) fehlen die Beilagen. Das ein Essen ohne Zubehör wie ein Auto ohne Lenkrad wäre, gibt man in einer separaten Unterordnung (auch hier wieder blau unterlegt) Beispiele für eben diese Anhänge, die sich zum Gericht arrangieren. Sei es auch nur die Pfeffermühle („Pizza mit Pilzen“). Und weil viele Köche nicht nur den Brei verderben, sondern auch zig Varianten eines Gerichts kreieren können, werden bei den meisten Essen mögliche Änderungen in der Zutatenliste, den Beilagen oder Tipps versehen. Teil sogar mit einer kleinen Bildergalerie, wenn es ums Anrichten geht.

===Handlichkeit/Einstellungen=== Solch eine Koch-Applikation ist nix für die Kleinsten unten den Handys. Man sollte schon ein relativ großes Display besitzen, damit die Rezepte deutlich lesbar sind. Auch sinnvoll die automatische 90-Grad-Drehung, die die aktuellen Handys & Tablets mittlerweile serienmäßig intus haben. Gerade beim Betrachten von Bildern zu den Rezepten das ganz sinnvoll. Ebenso für alle, die gern ihre Zubereitungslisten auf dem ganzen Display ablesen mögen. Es nervt ein bisschen, wenn sich der Bildschirm jedoch verdunkelt oder gar der ausgeht, weil Akku und Display geschont werden sollen. Dies geschieht meist dann, wenn die Finger am schmierigsten sind. Klar, dass dies an den eigenen

Einstellungen des Handys liegt, die man (so erging es mir) wegen eines Kochvorganges kaum wert sind zu ändern. Man muss schon ein kleiner testfreudiger Fuchs sein, um im Hauptmenü die linke Menütaste des Handys zu drücken, damit man in die Einstellungen der App gelangt. Genau hier bietet sich die Möglichkeit, das Kreuzchen auf das „Bildschirm anlassen“ zu setzen. Ab sofort bleibt das Display solange an, bis man aus dem Rezeptbereich verschwunden ist. Vorteil: Jetzt macht das Kochen wieder richtig Spaß. Ohne das Gefühl zu haben, dass das Kochbuch wegen einer Fehlstellung dauernd zuklappt. Etwas unsinnig sind die sieben Tipps, die man sich beim Start des „Koch Droid“(en) auf das Display holen kann. Statt sich mit wirklich wertvollen Hinweisen an den Nutzer zu wenden (Favoritenliste etc.), streut man das mögliche „Teilen mit Freunden“ unters Volk und Eigenwerbung. Lediglich der Tipp zur Displayaufrechterhaltung macht Sinn. Allerdings auch der Hinweis, dass bei der Suche nach einem Rezept ein „*“ als Platzhalter dient. Setzt man diesen nach vier Buchstaben an das gesuchte Wort, muss die Wendung nicht ganz ausgeschrieben werden. Diese Option nennt sich „Einfache Suche“ und funktioniert. Allerdings nur teilweise, also nicht bei jeder Zutat. Mein Fingerzeig: Diese Funktion braucht kein Mensch! Wer eine sogenannte „Cloud“ bei Google besitzt, darf gern seine geplanten Lieblingsrezepte dorthin senden und später am heimischen Drucker Schwarz auf Weiß (meinetwegen auch bunt) ausdrucken lassen. Diese Funktion ist dann sinnvoll, wenn zum Beispiel Freunde mitkochen oder man selbst einer dieser Freunde ohne Handy ist. So schickt man das komplette Rezept auf die „Wolke“, wo es dann sehnsüchtig auf Abholung wartet. Benutzt habe das „Clouden“ allerdings noch nicht. Warum? Hmm…Gute Frage! Vielleicht warte ich damit, bis sich die Gelegenheit eines selbst verfassten „KochDroid-Kochbuches“ ergibt 

===Kurz-Und-Bündig-Fazit=== Wer gerne am heimischen Herd seine Künste zeigt, ein App-fähiges Handy oder Tablet besitzt und ab und an auf seine Mitmenschen hört, sollte sich nicht scheuen den „Koch Droid“(en) auf seinem Gerät zu installieren. Vorteil: Die App ist kostenlos zu haben und – was die meisten freuen wird- werbefrei. Um das geforderte Wissen auftischen zu können, greift die Applikation auf www.rezeptewiki.org zu, womit 8.800 Rezeptideen zur Auswahl stehen. Zudem finden sich hier zig Erläuterungen zu Utensilien, Zutaten und Gerichten, die somit auch auf dem „Koch Droid“(en) angezeigt werden. Die Rezepte bewegen von heimischer

Hausmannskost, über hochwertige Speisen und ausländischen Gerichten (weltweit), Marmeladen, Gewürzmischungen, Dips und sogar Cocktails. Das Abrufen funktioniert über verschiedene Varianten, die sich Startmenü übersichtlich anwählen lassen. Die Rezepte präsentiert man in angenehmer Reihenfolge, welche anfangs gewöhnungsbedürftig erscheint, mit der Zeit allerdings wirklich erleichtert. Hier könnte sich der eine oder andere Mitbewerber eine Scheibe abschneiden. So setzt man nicht nur Klassiker in Szene wie zum Beispiel Schwierigkeitsgrade oder Zeitangaben, sondern auch Kochutensilien, Beilagenvarianten oder Alternativen zu einzelnen Gerichten. Alle bis dato gekochten Rezepturen sind gelungen, bis natürlich auf kleine handgemachte Patzer, die leider nicht ausbleiben. Ganz rundherum perfekt ist der „Koch Droid“ allerdings dann doch nicht. Im Gegensatz zu werbeunterstützten Applikationen wie beispielsweise www.chefkoch.de sind die finanziellen Mittel doch etwas eingeschränkter, was man dem „Koch Droid“(en) ansieht. So geben sich die Hersteller größte Mühe die App farbenfroh zu gestalten und mit einigen kleinen Gadgets zu bestücken. Etwas findiger wäre dann doch eine Option mit Hilfeleistungen was die App selbst betrifft. So hatte ich beispielsweise meine nervlichen Schmerzen, die vorbildlich sortierte Favoritenliste mal auszumisten. Auch wäre es schön, diese „Favoriten“ einteilen zu können, in Desserts, Suppen, bla,bla,bla… Ebenso hapert es in einigen Bereichen beim Auffinden von Rezepten. Findet die manuelle Suche den eingegebenen Lachs in zig dementsprechenden Varianten, entdeckt die Kategorie „Nach Zutaten“ sogar Gerichte, in denen keine Gräte dieses Fisches vorkommt. Auch zwischenfunkende Cocktails können ein netter Ideengeber sein, doch sollte er eventuell doch anders markiert werden. Ansonsten ist die App flexibel genug, um auf alle Handyspezifischen Funktionen mitfahren zu können. Sie allzeit bereit, schnell hochgefahren und bietet genug spannende Rezepte zum Nachkochen. Doch so ganz ersetzt sie den „Chefkoch“ nicht. Seine Künste liefern mir dann doch etwas mehr Freude am Kochen. Der „Koch Droid“ ist aber eine gelungene Ergänzung und Alternative. Wen die kleinen Mankos nicht arg stören, der sollte diese App unbedingt auf seinem Handy oder Tablet liegen haben. Von mir gibt´s vier von fünf Sternen. In diesem Sinne: Lasst nichts anbrennen!

===Grundinfos=== Name: Koch Droid Hersteller: Christoph Amrein Form: Applikation (App) Genre: Kochrezepte, Cocktails Getestetes System: Android Preis: kostenfrei ©knopfi.de´2013