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Wettkampf - Skibergsteigen Jugendcamp mit neuerlichem Erfolg

terial verfügt. Dazu gab Dr. Thomas Scheiring, Sportarzt aus Telfs, zur Leistungsdiagnostik sein Wissen weiter. Scheiring hat sich auf das steigende Interesse an Leistungstests, Skitouren spezifisch, eingestellt und kann diese nun interessierten Skitourenrennsportlern als auch dem ambitionierten Hobbygeher anbieten.

as vom Österreichischen Fachver band Wettkampf- Skibergsteigen (ASKIMO) und dem Tiroler Landesverband neuerlich durchgeführte Ski tourencamp für Jugendliche wurde wieder zu einem großen Erfolg. Rennerfahrene Jugendliche konnten ihre Kenntnisse weiter vertiefen, Neulinge erlangten einen ersten Einblick in den Skitouren(Renn)sport. Spitzkehren, Fellwechsel, Tragepassagen, die optimalen Handgriffe in der richtigen Reihenfolge, Lawinenkunde, Gefahrenbeurteilung...und, und, und.

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Möglich wurde dieses Camp für rund 50 Jugendliche und deren Betreuer aus fünf Nationen u. a. dadurch, indem der TVB Innsbruck, Dynafit und Pieps den Veranstaltern unter die Arme gegriffen haben.

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Eine besondere Bedeutung wurde der Sicherheit am Berg beigemessen. Von Pieps referierte Paul Held im Gelände (mit LVS-Suche, Sondierung) unter aktiver Beteiligung der Jugendlichen, ein höchst spannender und informativer Film rundete die Lawinenkunde ab. Zur Materialkunde konnte Martin Dufter (Riap-Sport Bad Reichenhall) gewonnen werden, der mit RiapSport im deutsch- österreichischen Alpenraum am meisten Er fahrung über Renntuning für Skitourenma-

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Betreut wurden die Jugendlichen von: Schorsch Nickaes, Gerhard Reitmeier (Deutschland), Karin Belikova und Miro Leitner (Slowakei), Davide Canclini, Luca Die Cas und Manfred Dorfmann (Italien), Miroslav Duch (Tschechien), Alexander Lugger (Österreich). Wer die Rennsportszene etwas kennt, wird festgestellt haben, dass sich bekannte, erfahrene Skibergsteiger/ Innen den Jugendlichen zur Verfügung gestellt haben. Erfreulich! Und im Camp wurden neben den bereits bekannten Gesichtern einige neue gesichtet, deren Entwicklung man für das neu gegründete Nationalteam Skibergsteigen Österreich Trainer Alexander Lugger genau im Auge haben wird. Philipp Brugger, Martin Mattle und Martin Walder schafften es letztendlich zum ersten Jugendeuropacuprennen in die Schweiz, wo es reichlich Erfahrung zu sammeln galt. Mitten in der Welt der besten Skibergsteiger gaben sie in der französischen Schweiz ihr internationales Debüt, das mit den erwartet großen Rückständen auf die Spitze ausfiel. Schulmodelle wie das Skigymnasium in Stams in Spanien, Frankreich, Italien, Stützpunkte für das Sk i b e r g s t e i g e n wie die des DAV in Berchtesgaden, mehrere Trainingscamps des SAC mit seinen Na-

 Bader, Vertical

Foto: Alfred Ruff/ASKIMO

tionalteamkandidaten machten diese Rückstände (15 Minuten auf 1,5 Stunden) logisch. Intensive Trainingsarbeit, feilen an der Gehtechnik, das schnelle montieren der Skier für Tragepassagen am Rucksack, verbessertes Material konnte das österreichische Team mit Präsident Karl Posch und Alex Lugger an der Spitze innerhalb der vier Wochen bis zur WM realisieren. Die hochklassige Österreichische Meisterschaft im Rofangebirge/Achensee mit dem Rofan Xtreme (Herrensieger Lugger vor Ringhofer, bei den Damen Prugger vor Swidrak, Jugend Brugger vor Mattle) war schon eine äußerst gelungene Generalprobe. Die Formkurven zeigten steil nach oben.

WM 2008: Philipp Brugger Foto: Alfred Ruff/ASKIMO



 Teamrace: Italien vor Frankreich, wieder war-

ten Hunderte bei der Bergankunft und feuern frenetisch die Tourenskisportler/Innen an. Die letzten 100 – 150 Höhenmeter bei den Begankünften waren fast immer als Tragepassagen zu Foto: Alfred Ruff/ASKIMO bewältigen.

Und so startete das Österreichische Team bei der WM in der Schweiz mit 10 Top- TenPlätzen sensationell durch: Alex Lugger (7. Single alpin, 6. Single alpin Long Distanz), Andi Ringhofer (4. Single alpin), Hans Wieland (8. Kombi), Vroni Swidrak (6. Single Alpin Long Distanz), Lydia Prugger (10. Single alpin, 4. Vertical), 5. Staffel (Bader, Fischbacher, Kalss, Lugger) hinter den großen Vier (Italien, Frankreich, Schweiz, Spanien). Ringhofer und Prugger verfehlten mit jeweils vierten Plätzen nur ganz knapp die große Sensation zu Edelmetall.

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 Fischbacher/Wieland in der Rinne des Monte du Pont beim 2er-Team-Race.



Perrier (vor dem Italiener Giacomelli): trotz schlechtesten Wetter beim Long Distanz waren ganze Menschentrauben bei den Bergankünften dabei.

Und zu dieser Bilanz steuerten zwei junge Mitglieder des Zweiges Innsbruck das ihrige bei: Martin Bader (23, Innsbruck) und Philipp Brugger (16, Sistrans). Bader konnte beim Single alpin (1500 HM Aufstiege mit zwei Tragepassagen und Gratüberschreitung, 1500 HM hochalpine Abfahrten) in 1.48.53 mit dem 8. Platz in der Klasse Espoir (U 23, Gesamtplatz 35) sowie mit dem fünften Platz im Staffelteam eine hochzufriedene Bilanz des WM-Debüt ziehen. Ebenso Philipp Brugger: gegenüber seinem ersten Europacuprennen konnte er die Zeitrückstände zur Spitze innerhalb vier Wochen halbieren. Der 10. Platz im sehr anspruchsvollen Single alpin (1200 HM Aufstiege mit zwei Tragepassagen/Gratüberschreitung und 1300 HM an Abfahrten) mit 1.21.40 war ein Riesenerfolg, der 12. Platz im Verticalrace (550

Foto: Alfred Ruff/ASKIMO

HM in 24.47) war noch überraschender. Noch dazu man bedenken muss, dass Brugger als Jahrgangsjüngerer in der Jugendklasse (Jahrgänge 90 – 92) startete. Er war schon viertbester 91er, ganz knapp am zweit- und drittschnellsten dabei. Das lässt für die Zukunft einiges erwarten, Martin Bader muss sich ab der nächsten Saison bei den Seniors beweisen. Begeistert waren die beiden jungen Skibergsteiger vom OeAV Zweig Innsbruck über den Stellenwert des Skibergsteigens im Oberwallis: tausende Zuseher bei den Rennen, eine Stimmung auf den Gipfeln wie in Österreich nur bei alpinen Skirennen bekannt. Fanclubs, Kuhglocken,

Transparente, Fahnen, eine andere Welt des Skitourensports. Die verschiedenen Disziplinen (Königsdisziplin war das alpine Rennen, dazu Staffel, 2er Team alpin, Vertical und Long Distanz mit je 3300 HM an Aufstiegen und Abfahrten!) wurden im Gebiet von Portes du Soleil, teilweise im angrenzenden Frankreich, ausgetragen. Unvorstellbar für Österreich: in Chalet wurde die Piste für das Verticalrace nach dem besten französischen Skibergsteiger aller Zeiten, Patrick Blanc, benannt. Aber er bekam Konkurrenz im eigenen Lande: Florent Perrier (36) holte sich drei Gold- und eine Silbermedaille. Er strebt nun den Sieg bei der Pierra Menta (13. – 16. 3.), im Gesamtweltcup (Finale 12. 4. Madonna/Brenta) und bei der Patrouille de Glacier (19./20. 4.) an. Also den ganz großen Triumph. Sein Pedant bei den Damen war nicht minder erfolgreich: Roberta Pedranzini (35, Italien) holte sich ebenfalls drei Goldene. Wer mehr Informationen, Bilder, Videos zur WM 2008 Skibergsteigen näher betrachten möchte, dem seien folgende Websiten empfohlen: www.astc.at, www.skimo.org, www.smwc2008.ch.

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Sektion Touristenklub

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Sektionstour auf den Schafsiedel 2447m

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19. 01. 2008

s ist finster und neblig, als wir uns bei der Basilika Wilten treffen. Die 22 Teilnehmer sind bald auf die Fahrzeuge aufgeteilt und wir starten pünktlich Richtung Unterland. In der Kelchsau wird das Wetter immer besser und bald haben wir die Weggabelung beim Kraftwerk erreicht. Wir biegen links ab in den kurzen Grund. Es hat in der Nacht geregnet und die Straße ist spiegelglatt. Die ersten Fahrzeuge bleiben hängen. Wir montieren die Ketten und sind bald beim Gasthof Wegscheid.

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Gehfertig machen, Piepskontrolle, unsere Truppe ist sehr erfahren und kennt sich aus. Noch als große Gruppe gehen wir zur Bamberger Hütte. Es ist zu warm für die Jahreszeit und wir schwitzen ordentlich. Oberhalb der Hütte machen wir eine kleine Rast und teilen uns in 4 Gruppen auf. Die Schneeverhältnisse sind nicht besonders gut. Windverblasen: Zum Teil trägt der Harsch-

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deckel, zum Teil bricht man ein. Höher droben kommen wir in den kalten Triebschnee und die nassen Felle stollen kräftig auf. Ca. 250 Hm unter dem Gipfel wird es steil und wir halten großen Abstand beim Gehen. Die Hangrichtung N-NO ist voll Triebschnee, der Lawinenlagebericht stimmt genau, zumindest für den Hang, den wir gerade angehen.

Beim Oberen Wildalm See können wir uns entspannen. Das Wetter ist immer besser geworden und wir genießen die letzten Meter zum Gipfel. Eine tolle Aussicht bietet sich an und die Gipfeljause schmeckt wunderbar. Durch die Schneequalität ist die Abfahrt recht unterhaltlich. Wir fahren die Steilhänge einzeln ab, nicht ganz stressfrei, denn der fachkundige

2/2008 sten Übergänge und bald sind wir bei der Manzenkaralm. Die Schneequalität ist gemein, zum Teil Bruchharsch, zum Teil Feuchtschnee mit einer kleinen Kruste oben drauf. Mit Tempo gefahren kein Problem, aber Fahrfehler sollte man halt auch keine machen. Wir sind erleichtert als wir auf eine breite Forststraße kommen. Das letzte Hindernis zum Bier ist noch eine kleine harmlose Brücke.

Beobachter registriert jeden verhauten Bogen, um dann später zum Gaudium aller auch in den Bruchharsch zu donnern.

Wir entscheiden uns über das Manzenkar abzufahren. Markus führt uns ganz gekonnt von einem Hang zum anderen, findet immer die be-

Es war ein wunderschöner Tag! Ich freue mich schon auf die nächste Sektionstour in den Dolomiten. Bertl

Touren- und Veranstaltungsprogramm Winter 2007/2008 Madritschspitze 3265m

Watzmann Überschreitung

2-Tagestour in der Ortlergruppe, Martelltal, Zufallhütte (Nächtigung) 1050 Hm, ca. 3 Std.; ein „ mittelschwerer“ Dreitausender Treffpunkt: Samstag, 11:00 Uhr Basilika Wilten. Ausrüstung: Winterausrüstung für Schihochtouren, Sitzgurt, Reepschnüre, 2 Karabiner.

Sehr lange, anstrengende Tour, mit einem Klettersteig: Topkondition erforderlich. Abfahrt: Samstag, 2. August 2008 10.00 Uhr Basilika Wilten. Fahrt nach Berchtesgaden, Parkplatz Wimbachklamm. Aufstieg zum Watzmannhaus, 34 Std. Sonntag: Aufstieg zur Watzmann Mittelspitze 2713m, Überschreitung zur Watzmann Südspitze 2712m, Abstieg durch das Wimbachgries wieder zum Parkplatz 10 bis 12 Stunden. Ausrüstung: Sitzgurt, Klettersteigset, Helm, Kälte-und Regenschutz. Meldeschluss: 17.Juli 2008

Freitag, 18. 4. – Sonntag, 20. 4. 2008

Hochwilde 3482m 3- Tagestour in den Ötztaler Alpen, Gurgl, Langtalereck- Hütte (2 Nächtigungen) 1000 Hm, einen der 3 Seelenkögel je nach Verhältnissen, Eiskögele 3228m Treffpunkt: Wird noch bekannt gegeben. Ausrüstung: Winterausrüstung für Schihochtouren, Sitzgurt, Reepschnüre, 2 Karabiner, Steigeisen, Pickel.

Allgemeines zur Erinnerung: Ausrüstung: LVS ab F1, Schaufel, Sonde sind obligat, Schihelm wird empfohlen! Bitte meldet euch rechtzeitig an! Bei Touren mit Nächtigung ist 14 Tage vor Start Meldeschluss! Samstag, 28. – Sonntag, 29. Juni 2008

Senioren Die Senioren treffen sich zum gemeinsamen Skitourengehen jeden Donnerstag. Die Touren werden kurzfristig je nach Wetterverhältnissen vereinbart. Treffpunkt ist in der Wiesengasse (Pradler Friedhof). Wer Interesse hat, meldet sich am Dienstag vor der Tour zwischen 17:00 und 19:00 in der Sektionskanzlei (0512 / 58 51 57).

Kids Auch für die Kinder gibt es Programm: Die Berg- und Wanderfalken haben am Mittwoch in der ungeraden Woche von 17:00 bis 19:00 gemeinsam Gruppenstunde. Die nächsten Ausflugsziele sind: 22. 03. 2008 / 26. 04. 2008

Samstag, 11. Oktober 2008

Unsere traditionelle Herbstwanderung mit Bus: Abfahrt:

6.00 Uhr, Parkplatz Basilika Wilten. Wir fahren mit dem Bus auf den Falzarego Pass, steigen auf die Forc. Travenanzes ca. 1 Stunde (400 hm), Abstieg durch das lange wildromantische Travenanzes-Tal zum Parkplatz in Ponte Felizon. Dort erwartet uns der Bus und führt uns zu einer guten Pizza. Meldeschluss: 25.September 2008

Alle näheren Infos zu Gruppenstunden und sonstigen Terminen können auf unserer Homepage (www.touristenklub.org) abgefragt werden. Alle, die bereits schon einmal dabei waren, werden aber - wie üblich - wieder per mail verständigt! Ansonsten gibt's genauere Infos entweder bei Markus Gautsch (Tel.: 0650/9239255 oder e- mail: [email protected]) oder in der Sektionskanzlei (Tel.: 0512/585157 oder email: [email protected]).

Reichenspitze 3303 m Zillertaler Alpen, mittelschwere Gletschertour, Abfahrt: Samstag 28.Juni 11.00 Uhr Basilika Wilten. Fahrt ins Zillergründl Parkplatz beim Gh. Bärenbad, Nächtigung auf der Plauener Hütte. Ausrüstung: Sitzgurt Pickel, Steigeisen, 2 Reepschnüre, 2 Schraubkarabiner Meldeschluss: 12. Juni 2008

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I N N S B R U C K

Samstag, 2. – Sonntag, 3. August 2008

T O U R I S T E N K L U B

Samstag, 29. 3. – Sonntag, 30. 3. 2008

Im Revier des Adlers

Aufstieg zum Östl. Feuerstein, dahinter Wilder Freiger.

Skidurchquerung Stubaier Alpen Text/Fotos: Heinz Zak

Dem ersten 3000-er schweben wir sozusagen entgegen. Die Gondelbahn der Stubaier Gletscherbahn bringt uns direkt auf das Joch „ Isidornieder“ direkt unterhalb der formschönen Schaufelspitze. Ein Katzensprung, nicht einmal 200 Höhenmeter trennen uns von diesem fantastischen Aussichtsgipfel, der ein einzigartiges Rundpanorama bietet. Der kurze Aufstieg erfolgt entweder über den Westgrat oder bei absolut sicheren Schneeverhältnissen durch die steile Südflanke. Diese Flanke ist übrigens ein wunderbarer Gratmesser in mehrerer Hinsicht:

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Die selbe Steilheit kommt auf der bevorstehenden Tour immer wieder einmal vor, manchmal aber noch um einiges exponierter als hier; zudem bekommen wir einen ungefähren Einblick in die Schneeverhältnisse – gibt es nur die leisesten Bedenken in diesem Hang, können wir den Rest der Tour sowieso vergessen. Es warten nämlich eine Reihe extremer Steilanstiege und Steilabfahrten, die neben absoluter Lawinensicherheit auch hohe Anforderungen an das bergsteigerische Können des Tourengehers stellen. Notfalls können die Extremstellen natürlich auch zu Fuß bewältigt werden – Pickel und Steigeisen gehören hier

unbedingt zur Ausrüstung! Nur kurz genießen wir am Gipfel der Schaufelspitze das einzigartige Rundpanorama. Die Einsamkeit der Berge im hinteren Windachtal reizt uns heute einfach mehr als der schöne Gipfelausblick , den man ohnehin immer wieder ganz einfach haben kann. Über die Schipiste des Gaiskarferner fahren wir ab zum Pfaffenferner. Von hier zieht eine breitgetretene Spur Richtung Zuckerhütl. Ebenso zerspurt ist der ganze Ferner und gleicht fast einer Schiabfahrt. Nur eine schmale Spur zieht hinüber in Richtung der Scharte „ Gamsplatzl“ , die direkt unter dem markanten Dreieck des Geißkogel liegt. Diese Steilstufe ist

Steile Abfahrt, gut 35 Grad von der Windachscharte. die nächste Kontrollstelle für die Verhältnisse auf der Tour. Der Hang ist ca. 35° und teilweise sogar 40 Grad steil. Der Schnee ist hartgepresst und zum Teil so hart, dass wir selbst den Harscheisen nicht mehr trauen und lieber mit den Steigeisen direkt und um einiges weniger anstrengend zur Scharte aufsteigen. Der Rucksack ist für eine Schitour relativ schwer: Proviant für drei Tage, einige Liter zum Trinken und das Seil ergeben gleich mal 15 Kilogramm, die uns ganz schön drücken. Mein Partner ist ein langjähriger Freund, Ludwig Müller, der mit seinen 68 Jahren eher noch wie ein Dreißigjähriger unterwegs ist – so in Form möchte ich in diesem Alter auch noch sein! Auf dem Gamsplatzl legen wir eine kurze Pause ein. Die Sonne steht schon hoch am tiefblauen Himmel; trotzdem treibt uns ein zapfiger Wind in den Schutz

kleiner Steinmauern. Die Abfahrt ist rassig, der Schnee hart und gut verfestigt. Problematisch ist die Querung der extrem steilen Hänge kurz vor der Siegerlandhütte. Selbst mit den Harscheisen ist mir das Gelände plötzlich zu steil, aber leider kann ich in dieser prekären Situation nicht einmal aus den Schiern heraussteigen, um Steigeisen anzulegen. Im Nachhinein würde ich die Querung bei derart hartem Schnee nicht mehr wagen und lieber vorher nahe dem Triebenkarlosbach abfahren und etwas weiter zur Hütte aufsteigen. Wir haben Mühe, den Winterraum zu finden. Eigentlich vermuteten wir ihn im kleinen Hüttchen neben dem DAV-Haus. Erst als wir alles verschlossen sehen, fällt unser Blick auf den unscheinbaren Eingang in den Winterraum auf der Nordseite des Hauses. Wir sind allein. Außer einigen Mäusen, die ihren Kot

in den Lagerdecken hinterlassen haben, ist niemand hier. Uns bleibt noch genügend Zeit, um einen Abstecher auf den Hüttenberg, den Scheiblehnkogel(3065 m) zu machen. Wir queren weite Hänge und steigen auf zu einem Rund von Bergen, die von tiefer Einsamkeit umgarnt sind. Keine Spur ist zu sehen, weit und breit warten unberührte Hänge. Ein Adler schießt mit hoher Geschwindigkeit näher und schraubt sich in unglaublichem Tempo im mittlerweile zum Föhnsturm angewachsenen Wind nach oben. Das Schauspiel ist fast gespenstisch. Weite Schleier hängen plötzlich am Himmel. Einsam und gemächlich ziehen wir in weiten Schlaufen höher, die letzten hundert Meter stapfen wir zu Fuß. Gerade als ich den Gipfel erreiche,

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 Aufstieg zur Windachscharte aus Windachtal.



Aufstieg zum Botzer

 Am Übeltalferner, Aufstieg zur Müller-

hütte, links hinten der Botzer, von dem wir gerade abgefahren sind. Am Gipfel des Wilden Freiger

 schießt der Adler nur 30 Meter von mir entfernt in Augenhöhe vorbei – unsere Blicke treffen sich für Sekunden, bevor das majestätische Tier die Flügel anlegt und gewiss mit über hundert Stundenkilometern davonschießt. Die untergehende Sonne zaubert Rosa- und Violetttöne in die südlichen Stubaier Berge. In der Ferne leuchten die Zinnen des Rosengartens orangefarben! Ein Wahnsinnstag – und als Highlight steigt die Vollmondscheibe aus den milchigen Schleiern über den Zillertalern. Uns bleibt genügend Zeit für dieses Schauspiel. Gemächlich steigen wir kurz vor dem Dunkelwerden ab, schwingen hinunter und queren schon im Mondschein über die weiten Flächen zurück zur Siegerlandhütte. Der Winterraum wird schnell warm. In einer Eisenpfanne braten wir als wahres Schmankerl einige Polentascheiben ab und genehmigen uns dazu eine exklusive Flasche Rotwein nach dem Motto: „ Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“ . Dabei diskutieren wir noch angeregt über eine Untersuchung eines Freundes, einem Professor an der Uni Innsbruck, der die absolut positiven Eigenschaften von Alkohol (in Maßen) und insbesondere hochwertigem Rotwein gerade in einer Studie veröffentlicht hat. Seine Aussage, Alkohol erhöhe mehr als jedes andere Medikament und am effektivsten den HDL-Cholesterinwert (positives Cholesterin), zerfließt uns förmlich im Gaumen.

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„ Immer mit der Ruhe” , ist auch das Motto des zweiten Tages. Mit bereits spürbar leichteren Rucksäcken geht es Richtung Windachscharte, die wir aufgrund der Erfahrungen des Vortages in der „ Diritissima” angehen. Nur hin und wieder bricht der Schnee in der schattigen Steilrinne, die zum Teil gut 40 Grad steil ist. Mit Vorsicht zu genießen ist auch der extreme Steilhang auf der anderen Seite der Scharte! Die Rinne ist uns zu eng und zu knollig, als dass wir sie direkt von der Scharte aus fahren möch-

ten. Weiter unten begnügen wir uns mit sicheren Spitzkehren, da der Steilhang an manchen Stellen direkt auf schrofige Abbrüche hinführt. Um keine unnötige Höhe zu verlieren, schießen wir die Steilhänge weit hinein Richtung Schwarzwandscharte, um auf der anderen Seite Richtung Schwarzsee ebenso schnell hinauszufahren. Die Stufe hinunter zum zugefrorenen See ist extrem steil! Wir sind an einem einzigartigen Platz angelangt: Brettleben queren wir den See, hinter dessen Ufer stolze Gip-

fel der Texelgruppe im gleißenden Sonnenlicht stehen. Die weiten Hänge Richtung Schneeberger Weißen faszinieren uns und verleiten uns beinahe zu einem Abstecher - aber wir wissen, dass heute noch ein weiter Weg vor uns liegt. Die Hänge Richtung Botzer werden zunehmend steiler. Die vielen Windrippen erschweren den Aufstieg erheblich. Am Gipfelgrat ist dann alles einfacher. Luftig zieht der kurze Grat zum Hauptgipfel der Botzergruppe ( 3250 m ) und beschert uns wunderbare Ausblicke auf die verschneiten Gletscher und Berge. Nach kurzer Abfahrt geht es über wild verblasenen Schnee hinunter in das weite Becken des mächtigen Übeltalferners. Plötzlich fühle ich mich in die Weite der Antarktis versetzt. Übermächtig sind die weiten Schneeflächen, nahezu zurückgedrängt stehen die Berge nur unwesentlich aus der weiten Schneefläche in den tiefblauen Himmel. Der Aufstieg zur Müller Hütte zieht sich. Der Winterraum liegt rechts hinter der Hütte und ist bis oben hin zugeschneit! Glücklicherweise war der Hüttenwirt Arthur gerade ein paar Tage vor uns hier. Die in der Mitte geteilte Tür erleichtert den Einstieg. Nach kräftigem Putzen ist der bis oben hin mit Asche vollgestopfte Ofen wieder instand gesetzt und wir genießen die wohlige Wärme. Immer wieder reiße ich den oberen Türflügel auf und wir bestaunen die helle Vollmond-

scheibe. In der Nacht auf die Sonnklarspitze steigen? Ein anderes Mal vielleicht. Für den folgenden Tag haben wir ja wieder volles Programm. Gemütlich steigen wir in der Morgensonne über den Gletscher auf Richtung Wilder Freiger (3418 m). Wer den spaltenreichen Gletscher vom Sommer her kennt wird mir zustimmen, dass hier ein Seil kein Fehler sein kann. Besonders vorsichtig muss man hier im Frühwinter, nach Neuschnee oder bei Nebel sein! Wir haben wiederum blitzblauen Himmel und ziehen in einer gut angelegten Spur Richtung Gipfel. Eine mächtige Randkluft vor dem Gipfelaufschwung ist sogar jetzt schon zu sehen! Der Steilhang ist gut mit Trittstufen gespurt und nach einem letzten felsigen Aufschwung stehen wir auf einem der schönsten Berge in den Stubaier Alpen. Wir sitzen über eine Stunde in der Sonne und freuen uns jetzt schon über die riesige Tour, die hinter uns liegt. Irgendwie wollen wir bei diesem Prachtwetter nicht abfahren. Aber es lacht uns noch der benachbarte Gipfel des östlichen Feuersteines an. Vorerst nimmt uns die relativ steile Abfahrt vom Freiger in Anspruch. Sie ist zwar nicht so steil wie einige der vorhergehenden Abfahrten, dafür ist der Hang aber richtig mächtig - bis zu 300 Meter breit und 800 Höhenmeter hoch. Ein Leckerbissen bei den richtigen Verhältnissen.

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am Gipfelgrat vom Östl. Feuerstein,dahinter der Habicht

Ludwig Müller am Übergang Gamsplatzl

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Wir kämpfen mit Bruchharsch. Um nicht zu viel Höhe zu verlieren, queren wir zu einer Felsrippe am Grüblferner und erwischen instinktiv den richtigen Punkt, von dem aus wir über eine kurze, ca. 60 Meter hohe und extrem steile Rinne auf den darunter liegenden, flachen Gletscher gelangen. Hier braucht man sich nicht zu spielen. Selbst bei unseren idealen Schneeverhältnissen geht gleich ein kleiner, harmloser Rutsch los, aber es war eigentlich nicht anders möglich - in dieser Steilheit muss der Schnee nach unten rutschen. Ludwig ist immer noch gut in Form, obwohl sein Rucksack auch ganz schön schwer ist! Auf ca. 2.600 Meter lassen wir unsere Rucksäcke zurück und folgen einer gut angelegten Spur über steile Hänge hinauf auf den flachen Gletscher vor dem Gipfelaufschwung. Auch dieser letzte Hang ist wirklich steil und fordert nochmals unsere ganze Aufmerksamkeit. Auf dem leichten Gipfelgrat

INFORMATION

kommt schon wieder richtig Freude auf. Am Gipfel des Östlichen Feuerstein ( 3268 m ) ist es windstill. Das späte Nachmittagslicht taucht alle Gipfel bis hin zu den Dolomiten in ein warmes Licht. Wir wissen, dass wir noch eine delikate Abfahrt vor uns haben und brechen lieber gleich wieder auf. Wir sind froh, dass wir einer Aufstiegsspur entlang abfahren können. In der Höhe der Nürnberger Hütte wird das Gelände abenteuerlich. Schnurgerade entlang einer engen Bachschlucht geht es in steilen Rinnen hinab ins Tal. Wer hier keine Spuren vorfindet könnte leicht annehmen, dass er sich verfahren hat. Weiter unten liegt schon recht wenig Schnee und die Abfahrt wird eher zu einer Stocherei. Der Fahrweg ab der Besuchalm ist eisig und passt somit recht gut zum anspruchsvollen Gesamtbild der ganzen Dreitagestour. Auf der ganzen Tour sind wir keinem einzigen Menschen begegnet.

Hochalpine Dreitagestour in steilstem Gelände, das ein gutes Gespür für die Schneeverhältnisse und gutes schifahrerisches und bergsteigerisches Können voraussetzt. Die Steilstufen sind zwar nur 100 bis 200 Höhenmeter hoch - aber das langt! Seil, Steigeisen und Pickel sollten unbedingt mitgenommen werden!

1. Tag: Mit der Gondelbahn von der Mutterbergalm im Stubaital auf den Isidornieder.Aufstieg zur Schaufelspitze (3333 m), Abfahrt zum Pfaffenferner, Aufstieg ca. 200 Hm zum Übergang „ Gamsplatzl” , ca. 500 Hm Abfahrt und Querung Richtung zur Siegerlandhütte. Hier je nach Verhältnissen direkt queren oder besser abfahren und ca. 150 Hm mehr zur Hütte aufsteigen.

(bis hierher ca. 2 - 3 Std. ab Seilbahnendstation. Abstecher: Scheiblehnkogel, eine leichte Schitour, 500 Hm im Aufstieg.

2. Tag: Steilaufstieg zur Windachscharte (ca. 1 Std.), Abfahrt und Querung in das Becken östlich des Schwarzsee (30 Min.), Aufstieg zum Botzer (900 Hm, ca. 2 - 3 Std.), Abfahrt zur Botzer Scharte und weiter hinunter auf den Übeltalferner (nur bei guten Sichtverhältnissen!), Aufstieg zur Müller Hütte (350 Hm, ca. 1 Std.).

3. Tag: Aufstieg zum Wilden Freiger (250 Hm, ca. 1 Std.), Abfahrt zum Grüblferner (800 Hm), gegebenenfalls Aufstieg zum Östlichen Feuerstein (ca. 750 Hm) anschließend 2.000 Hm Abfahrt ins Stubaital!

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Text/Fotos: Ralf Gantzhorn

osé hat es geschafft. Nach über zwanzig Jahren Leben und Arbeiten in Sella, einem Ort am Fuße des Gebirgszuges Sierra de Aitana, nur wenige Kilometer von der Costa Blanca entfernt, durfte er am Rande des Dorfes seinen eigenen Grund und Boden erwerben. Und nicht nur das: Zu dem Haus – das im Moment noch eher an eine Ruine erinnert – gehören Wasserrechte. Essentiell in einer Gegend, in der nahezu nie ein Tropfen Regen vom Himmel fällt. Ein Mal pro Woche darf José das Wehr am Rande seines

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Bild oben: Aufstieg zum Pais Campona Bild rechts: Mandelblüte

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Grundstücks öffnen und dann fließt das kostbare Nass in einem komplizierten System von Kanälen und Gräben durch seine 2000 m² Terrassenfelder, auf denen so ziemlich alles wächst und gedeiht, was sich der gemeine Mitteleuropäer unter mediterraner Flora vorstellt: Orangen- und Zitronenbäume, Mandeln, Oliven, Granatäpfel, Feigen,... die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Dank der zum Meer offenen Lage und des Schutzes der bis zu 1500 m hohen Berge im Hinterland herrscht in Sella und den angrenzenden Tälern ein außergewöhnlich mildes Klima. Selbst im Winter sinken die Tempera-

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turen praktisch nie unter 10°C während nur 30 km weiter, auf der anderen Seite der Berge, Schnee liegt. Dieser klimatischen Besonderheit ist es zu verdanken, dass Sella einem Garten Eden gleicht, in dem u.a. Mispeln wachsen, eine von den Römern aus Südostasien eingeführte Frucht. Aber egal ob Mispeln oder Orangen, Mensch oder Tier, am Fuße der Sierra de Aitana hängt alles am Tropf. Am Tropf der Quellen von Sella, einer Karstquelle, die soweit der Mensch zurück denken kann, mit immer der gleichen Menge und der gleichen (Trinkwasser)-Qualität aus dem Berg schüttet. Ein natürlicher Schatz, der Begehrlichkeiten weckt. Denn nur knapp 30 km unterhalb von Sella – kulturell und landschaftlich jedoch Lichtjahre entfernt – liegt Benidorm. Von oben, vom Gipfel des 1410 m hohen Puig Campana, mutet es an wie das Manhattan Spaniens. Knapp 200 Hotels im Wolkenkratzerformat stehen dicht an dicht am Strand. Über eine Million Gäste pro Jahr wollen hier trinken, duschen, in Swimmingpools baden oder in den inmitten der wüstenhaften Landschaft deplaziert wirkendenden sattgrünen Golfplätzen ihr Handicap verbessern. Dieser Moloch dürstet ständig nach Wasser, was dazu

 es stachelt…

 Aufstieg zum

Pais Campona

geführt hat, dass vor zwei Jahren bei Nacht und Nebel Bohrfahrzeuge nach Sella einrückten und unter dem Schutz der Guardia Civil die Quelle des Dorfs anbohrten. Das Ergebnis war, dass die Quelle fast versiegte und Schlamm die

Wasserpipeline von Sella nach Benidorm verstopfte. Die Pipeline musste wieder auf gegeben werden und mittlerweile versucht Benidorm mit Hilfe von Entsalzungsanlagen am Mittelmeer den Durst seiner Gäste zu stillen.

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 Morgenstimmung in der Sierra Aitana

Zurecht sieht José sein Tourismusprojekt in der Sierra de Aitana als einen Kampf David gegen Goliath. Sanft, und unter Einbeziehung der gewachsenen Kultur, möchte er den Tourismus in der gebirgigen Region im Hinterland der Costa Blanca entwickeln - Klasse statt Masse. Während unten am Strand mit harten Bandagen um Gebietsansprüche für Sandburgen und Liegestuhlbelegung gefochten wird, wandert José mit seinen Reisegrüppchen fünf Tage lang durch die Gebirge rund um das Tal des Rio Guadelest. Touristen von der Küste wird man hier so gut wie nie begegnen. Dafür aber jede Menge Burgen und anderen Spuren aus der Zeit der maurischen Besetzung Spaniens, was ja auch eine Form von Massentourismus war, wenngleich besser bewaffnet. Die fünf Wanderungen stellen dabei für José eine Art Pilgerreise dar, dessen Ziel und Höhepunkt Sella selbst ist. Von Tag zu Tag steigert sich der landschaftliche Eindruck, von Tag zu Tag hat man das Gefühl, einem Paradies näher zu kommen.

So umrundet man am ersten Tag die Sierra de Bérnia, einen 1129 m hohen Gebirgsstock, der von Westen aus betrachtet als das Matterhorn der Sierra de Aitana gelten darf. Während die Gruppe über die ungewohnt steinigen Pfade stolpert, erzählt José über die Zeit der Mauren, die hier ihre letzte Bastion auf der iberischen Halbinsel hatten und sich hier mit Hilfe der Topographie lange gegen die Re-Conquista, die Re- Christianisierung wehren konnten. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist das Fort de Bérnia, dessen fragil aussehende Rundbögen wie durch ein Wunder immer noch der Schwerkraft trotzen. Auf der anderen Seite des Massivs staunt man nicht schlecht, als der Weg zurück nicht über einen deutlich sichtbaren Pass sondern anscheinend mitten in den Berg hineinführt. Des Rätsels Lösung ist ein rund 30 m langer, natürlicher Tunnel, durch den José seine Gäste ein Mal quer durch den Berg und mit den Knien in den Staub schickt. Eine Pilgerreise eben, der Weg ins Paradies will erarbeitet sein.

Für die nächste Tour steht die Sierra de Serrella auf dem Programm. Vom Ort Castell de Castells, der Burg der Burgen, steigt man hinauf zur eigentlichen Feste, deren Ruine sich oberhalb der Terrassenfelder an die steilen Felsen schmiegt. Terrassenfelder bestimmen auch den Weiterweg zwischen steilen Felswänden, hinauf auf den knapp 1.500 m hohen Kamm. Die Frage drängt sich auf, was für ein Versorgungsdruck im Mittelalter in der Bevölkerung geherrscht haben muss, dass auf dieser Höhe noch unter größten Mühen Olivenund Mandelbäume kultiviert w orden sind? Vom Gipfel der Sierra de Serrella erschließt sich erstmals die gesamte Landschaft auch im Überblick. Wie ein riesiges U umschließen die Berge der Sierra de Aitana das Tal des Rio Guadelest. Graubraun überwiegt jetzt im September als Farbe und die gesamte Gegend sieht aus, als wäre sie durch die Terrassierung mit einem Kamm bearbeitet worden. Dazwischen liegen einige kleine Dörfer, deren weiße Häuser dem Auge ein Gefühl für die Dimension der Berge geben. An sich nichts Spektakuläres, das muss auch José zugeben. Der Weg ins Paradies ist ein innerer und zudem in der Sierra de Serrella auch noch dornenreich. Höchst real und diesseitig hinterlassen die unzähligen Thymian- , Rosmarin- , Salbei und Brombeersträucher nicht nur einen betörenden Duft sondern auch so manchen Kratzer auf empfindlicher germanischer Haut. Das Höchste in der Sierra de Aitana ist der Aitana Gipfel selbst, den man am dritten Tag besteigt. Nachdem der Anstieg noch aussichtsreich zwischen steilen Felswänden hinaufführte, bleibt der Gipfelblick den SellaWanderern aufgrund von Nebel verwehrt. “ Dat sieht ja aus wie’n Hamburg aufn Fischmarkt” , fällt Ralf dazu ein. Übersehen hat er dabei einige bis zu 90 m tiefe Felsspalten, die durch Erdrutsch entstanden sind und deren Tiefblick für nicht schwindelfreie Hamburger angesichts der gerade vorherrschenden mystischen Wetterlage gerade noch erträglich ist. Ebenfalls prima zum Reinfallen geeignet sind an der Nordseite der Sierra de Aitana errichtete, bis zu 15 m tiefe kreisrunde Steinmauern. Die erste Assoziation “ mittelalterliches Verlies” ist völlig verkehrt, denn es handelt sich um Speicher, in denen früher Schnee als kostbares Kühlmittel für den Fang der Fischer an der Küste aufbewahrt wurde.

 Guadelest und die Sierra la Serella

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Am vierten Tag wandert man unter der Leitung von José nach Sella selbst. Dabei wechselt man von der Nord- auf die Südseite des Massivs und steht plötzlich inmitten eines duftenden Pinienwaldes, dessen Hintergrund von den wie ein Dinosaurierrücken wirkenden Kalkwänden der sogenannten Castellets – kleine Burgen – gebildet wird. José bittet um Ruhe, nicht – weil man sich jetzt endlich Sella nähert – sondern weil der Wald Teil eines Meditationszentrum ist, das hier am Ende des Tals von Sella seine Pforten geöffnet hat. Doch mitten in die jetzt ausnahmeweise stille Gruppe fällt ein Schuss. Und dann noch einer. “ Bist du sicher, dass es sich hier um ein Meditationszentrum handelt?” , fragt Kerstin José. “ Bin ich” , antwortet dieser, “ allerdings hat das Kloster auch einen Nachbarn” . Und dieser benutzt, wie José weiter erklärt, eine akustische Selbstschussanlage, um die Wildschweine zu vertreiben. Etwas weiter unten im Tal, weit weg von den Selbstschussanlagen, passieren wir einige Felswände und eine von Wein umrankte Hütte. Anlass für José etwas mehr von sich und Sella zu erzählen. Er war gerade vier Tage alt, als seine Mutter den in Alicante geborenen Knaben das erste Mal nach Sella brachte. Für ihn war das der Beginn einer Liebesbeziehung, die er mit 16 Jahren erstmals bewusst mit Leben zu füllen wusste, denn damals entdeckte José das Klettern. Konsequenterweise wurde er zu einem der führenden Erschließer der Felsklet-

terrouten am Fuße der Sierra de Aitana. 1993 konnte er eine Hütte unterhalb der Felsen mieten und über die Jahre mit Hilfe von Freunden aus aller Welt zum sogenannten “ Rifugio” (Schutzhütte) ausbauen. Das Rifugio bildete für José jahrelang die Basis für die “ glücklichsten Jahre meines Lebens” , wie er sagt. Im Winter klettern in Sella und im Sommer den Rest der Welt erkunden, so einfach war das. Nur eine Zukunft konnte und wollte er mit dem Rifugio nicht aufbauen, denn zu dem Grundstück gehört eine Quelle und so etwas ist in einem Ort wie Sella unverkäuflich. Das Glück war nur gemietet, zu wenig für José, der mittlerweile 36 Jahre zählt und “ auch besitzen möchte, was er aufgebaut hat.” Vorbei am Rifugio erreichen die Wanderer nun Sella selbst. Am Anfang der “ Pilgerreise” wurde von seinen Besuchern noch Scherze gerissen über die fast lyrischen Beschreibungen Josés, was den paradiesischen Charakter dieses Ortes anginge. Aber die Scherzworte verstummten angesichts der lauen Abende auf der Terrasse von Violeta und Jonathan, zwei Freunden von José, deren Gastfreundschaft man hier genießt. Dem Haus gegenüber liegt Sella im letzten Abendlicht. Wie ein Schwalbennest klebt das Dorf am Berghang, überragt von einem Kirchturm, dessen muslimische Vergangenheit nicht zu übersehen ist. Dahinter verliert sich im Schatten die gebirgige Kulisse des Puig Campana, dessen Gipfel selbst in den Wolken bleibt. Angeleuchtet wird lediglich Sella. “ Dort, wo man sich den Sonnenuntergang anguckt, fühlt man sich zu Hause” , sagt José und man spürt, wie seine Gedanken um das erworbene Grundstück am Randes des Ortes kreisen. Und das ist vielleicht das Besondere an Sella, respek-

 Sella

tive José: Innerhalb von nur fünf Tagen konnte er den fremden Besuchern vermitteln, wie in seinen Augen das Paradies aussieht. Und es bleibt etwas davon hängen – geschuldet nicht nur der, in der Tat, paradiesischen Landschaft, sondern auch dem Einfühlungsvermögen und der Vision desjenigen, der uns diesen Schatz entdeckt hat. Sella ist nicht mehr nur ein Ort unterhalb der 1500 m hohen Sierra de Aitana, sondern die Heimat von José. Ein Ort von dem man ahnt, dass hier jemand sehr glücklich ist.

Reisetipp: Sierra de Aitana Kaum bekannt und trotzdem gut und günstig erreichbar. Die Sierra de Aitana bietet ein optimales Herbst-/Winter-/Frühlingswanderrevier nur 30 Kilometer von der Costa Blanca entfernt.

Charakter: Ein selbst für Mittelmeerverhältnisse sehr mildes Klima, schroffe Kalksteinmassive bis 1500 m Höhe und terrassierte Felder aus der Zeit der Mauren, so lassen sich die auffälligsten Charakteristika der Sierra de Aitana zusammenfassen. Erstaunlich ist, dass sich trotz der Nähe zu Alicante und der relativ guten Erschließung kaum ein Tourist in diesen Bergen verirrt. Lediglich die Kletterer haben das Tal von Sella entdeckt und frönen hier ihrem Sport an einigen Felswänden, die– wie bei Sportkletterern so üblich – nicht mehr als 5 Minuten vom Parkplatz entfernt sein dürfen. Dahinter beginnt eine Landschaft mit nahezu alpinen Dimensionen, deren Duft je nach Höhenlage von Mandelund Olivenhainen oder wildem Thymian, Oregano und den anderen Kräutern aus der Provinz betörend die Sinne belegt.

Lage:  Fort de Bérnia

Im Hinterland der Costa Blanca, nordwestlich von Alicante und von dort in ca. 1 Autostunde zu erreichen.

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Anreise:

Wo es oberhalb der Costa Tour

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Bücher/ Karten: Das Angebot ist sehr dünn, einen vernünftigen Reiseführer über die Sierra Aitana gibt es praktisch nicht. Einziger Führer zu Wanderungen im Hinterland der Costa Blanca ist: Landschaften der Costa Blanca, John und Christine Oldfield, Sunflower 2002, 12,70 € Karten sind am besten vor Ort erhältlich.

Information: www.terraferma.net

ipp: T r o o Aufgrund der außergeOutd

Dem Meer ganz nah

Rund um das Massiv der Bérnia:

Panorama- Höhenwanderung unterhalb senkrechter Wände und mit Blick auf das Mittel meer.

Für alle, die sich eine Übersicht schaffen wollen: Die Sierra de Serrella bietet eine aussichtsreiche Kammwanderung mit Blick auf das gesamte Tal des Rio Guadelest.

Wegen mit der kleinen Besonderheit, das Gebirgsmassiv durch einen engen und staubigen Tunnel durchqueren zu müssen. Gelegentlich markiert mit PR-V-7. PR steht für pequeño recorrido, also einer kleinen Rundwanderung.

Route: Ausgangspunkt ist ein Parkplatz am Ende eines engen und kurvigen, von Callosa herauführenden Feldweges. Von dort wandert man an einer Quelle vorbei hinauf zur mittelalterlichen Festung des Fort de Bérnia. Weiter im Uhrzeigersinn um das Gebirgsmassiv herum und nach einem Pass zu den Casas del Runar. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg erreicht man einen Tunnel, der von der Nord- auf die Südseite des Massivs führt. Hinter dem Tunnel rechts haltend auf Wegspuren zurück zum Parkplatz.

Einkehr: Kneipen und Restaurants in Callosa oder Tárbena.

Tipp: Baden in den Quellen von El Algar

unweit von Callosa.

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Auf dem Grat der Sierra de Serna

Der Grat der Sierra de Serella:

8 h, 800 hm im An- und Abstieg

Beste Zeit: Herbst, Winter, Frühling

Zur Sierra Bérnia

Heiß und luftig

4 h, 300 hm im An- und Abstieg

Anspruch: Rundwanderung auf steinigen

wöhnlichen Reiseleitung, dem privat in dieser Form nie durchführbaren Programm und dem hervorragenden Preis- /Leistungsverhältnis empfehle ich die Sierra de Aitana mit einer bei Hauser Exkursionen/München zu buchenden Tour zu besuchen und im Anschluss noch einige Tage zu verlängern. Informationen bei www.hauser-exkursionen.de.

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Tour

Am besten mit dem Flugzeug nach Alicante. Von dort weiter entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Mietwagen. Günstige Flüge bietet u.a. www. airberlin.com. Hinund Rückflug sind außerhalb der Saison und bei frühzeitiger Buchung ab ca. 200 Euro zu haben.



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Anspruch: Lange Gebirgswanderung, auf der mindestens 2 Liter Wasser/Person mitgeführt werden sollten.

Route: Von Castell de Castells steigt man hinauf zu einem Pass zwischen der Sierra Xorta und der Sierra de Serrella. Dort wendet man sich nach Westen und wandert unterhalb der Ruinen eines Castells zum nächsten Pass. Der Weg wird nun deutlich schmaler und führt in ein enges, durch hohe Steilwände begrenztes Tal, das an dieser Stelle praktisch den etwas zu breit geratenen Grat der Serrella Berge darstellt. Durch dieses Tal, bei Sonnenschein ein wahrer Glutkessel, steigt man hinauf zu dem südlich gelegenen höchsten Punkt der Kette, dem Pla de la Casa (1379 m). Anschließend aussichtsreich über den Kamm zum nächsten Gipfel. Der folgende Abstieg ist steil und führt hinunter zum Coll de la Canall. Man wendet sich nach rechts und wandert einen gut markierten Pfad hinunter nach Quatretondeta.

Beste Zeit: Herbst, Winter, Frühjahr Einkehr: Hotel Serrella in Castell de Castells

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Blanca am schönsten ist: Fünf Top Touren Über die Sierra de Aitana:

7-8 h, 400 Hm Anstieg, 800 hm Abstieg Für Voyeure: Der höchste Gipfel der Sierra de Aitana wartet nicht nur mit einem eindrucksvollen Rundblick auf sondern gewährt auch einen tiefen Einblick in sein Innenleben.

Anspruch: Trittsicherheit erfordernde Gratwanderung, zum Teil mit PR-V-20 markiert.

Route: Startpunkt ist ein Parkplatz an den Quellen der Fonts de Partagat. Nachdem man dort seine Wasservorräte aufgefüllt hat, geht es auf m arkiertem Steig hinauf zur Sierra de Aitana. Nach einem Pass erreicht man die Simas de Partagat, durch einen Bergrutsch entstandene Spalten. Idealer Picknickplatz, von dem man in ca. 10 Minuten nach Westen gehend den höchsten Punkt (1558 m) besteigen kann. Der Weiterweg führt entlang des Kammes nach Osten, wo man nach ca. 1,5 h an einen von Süden heraufkommenden Feldweg gelangt. Man hält sich nach links (Norden) und steigt, an einem noch nahezu intakten Schneespeicher vorbei, in Richtung der Quellen Fonts de Partagat ab. Kurz oberhalb der Quellen teilt sich der Weg. Nach Benimatell führt der mit PRV- 21 markierte Weg durch wunderschöne Oliven- und Mandelhaine.

Beste Zeit: Frühling und Herbst

Tipp: Oberhalb von Benimantell lässt sich

im Hotel/Restaurant „ El Trestellador” hervorragend essen und nächtigen.

Wege in das Paradies

Von Benimantell nach Sella:

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Tour

4

Tour

Tour

3

Achtung: Spalten!

Fast wie in den Dolomiten

Auf den Puig Campana:

8 h, 15 km, 800 Hm

7 h, 800 hm im An- und Abstieg

Spätestens oberhalb von Sella wird jedem klar: Die Sierra de Aitana hat Wände von alpinen Dimensionen zu bieten. Auf dieser Wanderung bleibt man allerdings unten und schaut gemächlich zu.

Der zweithöchste Berg der Sierra de Aitana ist nicht nur der spektakulärste sondern liegt auch unmittelbar oberhalb von Benidorm. Stärker kann man Kontraste nicht erleben.

Anspruch: Leichte Streckenwanderung, die

durch eine mühselige Schotterrinne auf das Gipfelplateau führt. Auf dem Plateau kreuzen sich zahlreiche Pfade, bei Nebel besteht eine gute Chance sich zu verlaufen.

zum Schluss leider etwas langweilig auf der Straße nach Sella führt. Menschen mit empfindlicher Haut sollten zumindest eine lange Hose im Gepäck haben.

Route: Von Benifato wandert man über den PR-V-9 in Richtung Portet de Targarina. Nachdem man anfangs noch einige wundervolle Tiefblicke auf das Tal des Rio de Guadelest genießen durfte, rücken später die bis zu 150 m hohen senkrechten bis überhängenden Wände des Peña Roc in den Mittelpunkt. Direkt unterhalb der Wände steigt man hinauf zu einem Pass, den man nach rund drei Stunden erreicht. Der Weiterweg führt durch das Tal Barranc de Sanchet, zunächst durch Wald und später auf einer Straße, nach Sella.

Beste Zeit: Frühjahr, Winter, Herbst. Einkehr und Unterkunft: Sella

Tipp: Das Klettergebiet von Sella ist her-

vorragend auch für Anfänger geeignet. Hinter dem Rifugio, an einem turmartigen Bau unweit des Parkplatzes, kann man auch prima bouldern.

Anspruch: Anspruchsvolle Bergtour, die

Ausgangspunkt: Von Sella fährt man das Tal hinauf und lässt auch noch das Klettergebiet links liegen. An einer Wegkreuzung kurz nach rechts und dort das Fahrzeug abstellen. Route: Man folgt zunächst dem Feldweg nach Osten und erreicht nach ca. einer halben Stunde ein verlassenes Haus. Dort beginnt ein Wanderweg, der oberhalb der Castellets auf die Nordseite des Puig Campana führt. Dort erklären mehrere Hinweistafeln den Weiterweg zum Gipfel. Steil und zum Schluss über eine steile Schotterrinne erreicht man das Gipfelplateau, wo man in einem weiten Linksbogen den mit einer Betonsäule markierten höchsten Punkt erreicht. Rückweg auf gleichem Pfad zu den Hinweistafeln an der Nordseite des Berges. Nun einem nach Nordwesten führenden Wanderweg folgen. Dieser leitet einen in einem weiten Bogen.

Bei Castell de Castells

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Weihnachtssinfonie in Text: Sebastian HöIzI Fotos: Adolf Elias

Schon mehrere Tage hoffen und bangen wir in Punta Arenas, dem letzten größeren Ort in Südchile, auf das OK der Wetterfrösche in der Antarktis. Denn im Landegebiet inmitten der Eiswüste müssen Sichtflugbedingungen herrschen, um unser vierstrahliges Flugzeug sicher aufsetzen zu können. Bei der morgendlichen Gewichtskontrolle unseres Gepäcks kommt die Hiobsbotschaft, dass der Transport jet ohne uns in die Antarktis entflogen ist, um eine abgestürzte Hubschrauberpilotin zu bergen und die Verletzten auszufliegen. Hoffentlich gibt uns das Wetter eine zweite Chance!

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der Antarktis Nach vier Stunden Flug landet die Iljushin auf Blaueis am 80. Breitengrad

ner Gehbehinderung eine große Erleichterung gewesen wären. Wir müssen nicht nur große Lasten mit Pulkas (Schlitten) den Gletscher hinauf ziehen, sondern wir verpflichteten uns auch, die Auflagen des „ Arctic Conservation Act” (1978) einzuhalten. Alle Abfälle werden wieder mitgenommen. Bei schlechtem Wetter überfliegen wir die Maghalanes-Straße. Nach einem Tankstopp in Ushuaia verlassen wir Feuerland, um die von Seefahrern so gefürchtete Drake-Passage zu queren. Nach vier Stunden Flug landen wir 3500 km südlicher am 80. Breitengrad in Patriot Hills im Herzen der Antarktis. Nur knapp 1100 km trennen uns noch vom Südpol. Doch unser Ziel sind die Ellsworth-Mountains mit den höchsten Erhebungen des Kontinents, dicht an der 5000-Metergrenze. Neben dem Mt. Vinson hat es mir vor allem der formschöne Mt. Shinn angetan, da letzterer erst sehr wenige Besteigungen hat.

Sinfonie in Eis und Schnee

lötzlich geht alles sehr schnell, und am Abend sitzen wir im düsteren Frachtraum der Transportmaschine, die eigens in Weißrussland gechartert und für unsere Zwecke umgebaut wurde. Ich kauere auf einem spartanischen Klappsitz und stecke mir die Ohrstöpsel an, um das Dröhnen der Triebwerke auszuhalten. Über mir baumelt ein Lastkran, vor mir stapelt sich die festgezurrte Expeditionsausrüstung neben Dutzenden von Ölfässern.

P

Auf dieses Unternehmen hatte ich mich am südlichen Inlandeis in Patagonien körperlich und mental gut vorbereitet. So war ich auf mehr Kälte und Sturm in der größten Gefriertruhe unseres Planeten gefasst, als wir dann tatsächlich hatten. Wird doch der siebte Kontinent als kälteste, windigste und unwirtlichste Gegend der Erde beschrieben. 98% der Antarktis sind mit einem 3000m dicken Eispanzer bedeckt. Die Eisfläche ist so groß wie Europa und die USA zusammen. Vor knapp hundert Jahren erreichten Amundsen und Scott erstmals jenen Punkt, an dem alle Winde aus dem Norden kommen. Fünf Teilnehmer, fünf Nationen, ein Ziel!

Noch vor wenigen Monaten wusste ich nicht, wo die Ellsworth Mountains liegen und dass dieser Gebirgszug den kontinentalen Eispanzer noch um weitere 3000m überragt. Erst 1966 wurden die höchsten Berge der Antarktis von Menschen betreten, zur selben Zeit als ich in den Westalpen meine Liebe zu den Viertausendern entdeckte. Wiederholt fuhr ich damals per Anhalter ins Wallis und zum Mt. Blanc. So einfach und billig sind die polaren Berge 3500 km südlich von der letzten Dauersiedlung leider nicht erreichbar. Nur eine ausgefeilte und aufwändige Logistik mit Profis führt zu diesem fernen Ziel. Der Einkauf in diese Expedition kostet zwar dreimal so viel wie eine Achttausenderbesteigung, doch dafür bleiben mir Unan nehmlichkeiten, wie sie Reinhold Messner erfahren musste, mit ANI (= Adventures Network International) erspart. Wir sind ein internationales Team mit Adolf (Tscheche), Martin (Schweizer), Jochen (Deutscher), Esther (Kanada) und mich als einzigem Österreicher. Wir einigen uns vertraglich, ab dem Basislager selbständig und in Eigenverantwortung zu agieren. Trotzdem bilden wir eine Seilschaft, die bestens harmoniert. Leider muss ich auf Schi verzichten, die wegen mei-

Vorerst sitzen wir noch in der Iljushin und fiebern unserer spektakulären Landung entgegen. Es beruhigt zu sehen, dass der Navigator in einer eigenen Glaskanzel unter dem Bauch des Jets sitzt, um den Piloten bei der Landung einzuweisen. Denn auf unserem Etappenziel in Patriot Hills gibt es keinen Tower und keinerlei elektronische Anflughilfen. Es müssen unbedingt Sichtflugbedingungen herrschen. Falls das gefürchtete Whiteout auftritt, können wir nur durchstarten und unverrichteter Dinge wieder 3500 km retour fliegen. Doch der Mitsommernachtstraum wird Wirklichkeit! Am 21. Dezember erreicht die Sonne auf der südlichen Hemisphäre ihren Höchststand. Genau in dieser „ Nacht” beginnt für uns der antarktische Sommer an der süd lichen Polkappe. Um zwei Uhr morgens landen wir bei strahlendem Sonnenschein. Bei nur wenigen Minusgraden in 1000m Höhe betrete ich nach vier Flugstunden erstmals antarktischen Boden. Noch während die Maschine am Blaueis dahinschlittert, öffnet sich die riesige Heckklappe, um Mensch und Material möglichst schnell zu entladen. Nachdem die lauten Triebwerke ruhen, umgibt mich völlige Stille. Kein Lüftchen regt sich, keine Wolke ist sichtbar. Eine Sinfonie aus Schnee und Eis erfasst mich, so weit dies im gleißenden Sonnenlicht erkennbar ist. Plötzlich

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2/2008 werde ich aus meinen Tag träumen gerissen und lande im Stakkato unsanft auf dem gewellten Eis. Hilfsbereit fasst mich Adolf, unser tschechischer Zahnarzt, unterm Arm und geleitet mich zum ein Kilometer entfernten Camp. Nach dem langen Sitzen muss ich mein gelähmtes Bein erst langsam an das rippige Blaueis gewöhnen. Dazu habe ich nun fast drei Wochen Zeit. Wenn das Wetter so bleibt, könnten wir schon bald mit der zweimotorigen Twin Otter zum 200 km entfernten Basislager fliegen. Da die Sonne hier nie untergeht, kann ich trotz Müdigkeit in meinem Zelt lange keinen Schlaf finden. Das Wetterglück bleibt uns hold. Alles läuft wie in einer Partitur nach dem Willen des Maestros. Nach knapp fünf Tagen ab Frankfurt befinden wir uns im Basislager am Fuß der Ellsworth Berge. Was hätte sich bei diesem Tempo wohl der glücklose Scott oder Shackleton vor 100 Jahren gedacht?

Der Umwelt zu Liebe Die letzte Flugetappe zum Basislager am Mt. Vinson und Mt. Shinn ist phantastisch und würde für sich allein diesen Aufwand rechtfertigen. Ich komme ob der Vielfalt dieser Gebirgsund Gletscherwelt ins Schwärmen und fühle mich in die Eiszeit vor 20.000 Jahren versetzt. Diese Polkappe ist wie ein großes Archiv, das alle klimatischen Veränderungen über viele Jahrtausende in Schnee und Eis speichert und für uns konserviert. Jeder menschliche Eingriff würde die atmosphärischen Ablagerungen stören, verfremden oder gar zerstören. Wenn man bedenkt, dass es hier weniger Niederschlag gibt als in der Sahara, kann man sich vorstellen, in welchen Zeiträumen diese größte Eismasse unseres Planeten entstanden ist.

Sanfte Gletscher wechseln mit wilden Spaltenzonen. Nunataks (Felsinseln) ragen wie Zeigefinger aus dem Eis. An manchen Bergrücken haben Wind und Schnee in Jahrtausenden riesige Kolke (Windverwehungen) gebildet. An den zarten Moränen lässt sich aus dem Flugzeug die Fließrichtung der scheinbar so trägen Plateaugletscher gut erkennen. Bohrungen der Russen haben ergeben, dass die untersten Eisschichten über 200.000 Jahre alt sind. Somit ist die Antarktis nicht nur der größte Kühlschrank unserer Erde, sondern auch das älteste Archiv, das über die früheren klimatischen Bedingungen in chronologischer Folge von unten nach oben Aufschlüsse gibt. Dass über 90% des weltweiten Süßwassers im Eis der Antarktis gebunden sind, rechtfertigt die aufwändigen Hygienemaßnahmen. Deshalb wollen wir nach der Devise handeln: „ Alles, was wir mitbringen, bringen wir auch wieder raus, auch wenn es schon gegessen wurde” . Da die jährliche Niederschlagsmenge weniger als 15 cm beträgt, die niederen Temperaturen kein Oberflächen wasser entstehen lassen, würden die Exkremente gefriergetrocknet durch die heftigen Fallwinde zerstäubt über den gesamten Kontinent verteilt. Schon aus gesundheitlichen Gründen ist bei der Gewinnung des Kochschnees im eigenen Interesse größte Sauberkeit angebracht. Mit Grausen denke ich an die „ Transantarktika” , die verteilt auf 6300 km die Fäkalspuren von 36 Huskies und sechs Menschen auf der klinisch reinen Polkappe hinterließ. Die undankbare Aufgabe, unseren Biomüll transportgerecht zu sammeln, übernimmt Martin, der als Darmspezialist mit dieser Materie bestens vertraut ist.

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Gesundheitsrisiken wie Kälteschäden, Dehydrierung in der extrem trockenen Luft und Schäden durch UV -Strahlung (größtes Ozonloch seit Menschengeden ken) lassen sich durch Vorbeugung leicht bew ältigen. Auch Haltungsschäden durch zu schwere Rucksäcke sind für uns kein Thema, weil wir die ersten zwei flachen Etappen mit Pulkas (Plastik schlitten) bewältigen und in die oberen Lager die Lasten ohnedies pendeln. Inzwischen hat der Wind unsere Schlittenspuren und Fußabdrucke längst verweht. Somit sollte unser Aufenthalt tatsächlich „ spurlos” bleiben. In diesem Sinne hoffe ich, dass die internationalen Verträge auch den Abbau von Bodenschätzen verhindern, um diesen Kontinent späteren Generationen unberührt zu erhalten.

Der Berg ruft Schon vom Basislager erkennen wir den Gipfel, der über einen steilen Hängegletscher in schwieriger Eisarbeit auch direkt erreicht werden könnte. Das Wetter ist noch immer schön, warm und windstill. Wir wählen den längeren flachen Anstieg und umwandern den Berg in zwei großen Rechtsschleifen. So können wir die Pulkas optimal einsetzen. Für mich ist diese Transportmöglichkeit nicht neu, da ich schon am Mt. Logan und am McKinley mit Schlitten unterwegs war. Gewöhnungsbedürtftig ist diese Fortbewegungsart allerdings in einer größeren Seilschaft. Dabei sollen schon Freundschaften in Brüche gegangen sein... Besonders Adolf hatte seine Last ungünstig verteilt, weshalb der Schlitten in den Schrägtraversen immer um-

 In der Antarktis ist genug Platz an der Sonne für unser Lager

 Im polaren Hochsommer ist nicht

die Kälte sondern das Ozonloch ein Problem, weshalb ich nach der Schneedusche meine Haut lieber schütze

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kippte. Darüber war Esther gar nicht traurig, denn so gönnte sie sich die dringend erforderlichen Erholpausen. Auf den ersten zwei Tagesetappen sind etwa tausend Höhenmeter und acht Kilometer Distanz zu bew ältigen. Schon am Hl. Abend erreichen wir durch das Tal des BranscombGletschers das Lager II in 3200m Höhe. Noch immer regt sich kein Lüftchen und man könnte „ oben ohne” gehen, wenn nicht dieses Ozonloch wäre. Allerdings wird es im Schatten der Westwand empfindlich kalt. Schon im ersten Lager sinkt das Thermometer im Zelt unter minus 20 Grad. Am Morgen sind die Atemlöcher beim Schlafsack vereist. Deshalb brechen wir zur kurzen zweiten Etappe erst um 12 Uhr auf. Da es keine Dunkelheit gibt, legen wir uns selbst einen Tagesrhythmus zurecht. Am Hl. Abend habe ich Küchendienst. Unter Esthers Mithilfe brate ich Lachs in Butter. Adolf erfreut uns mit einer Weihnachtsüberraschung aus seiner tschechischen Heimat. In unserem Küchenzelt ist es recht gemütlich, so lange die Sonne darauf scheint. Bevor ich aber kalte Füße bekomme, ziehe ich mich in den Schlafsack zurück, der mich seit über 20 Jahren auf Expeditionen wärmt. Noch nie habe ich eine so stille, heilige „ Nacht” erlebt. Ich genieße die Gemütlichkeit in meinem Entendaunennest. Keinesfalls empfinde ich mich als „ frustrierte Mumie in ihrem Stoffsarkophag” , wie manche Antarktika- Teilnehmer dramatisierend berichten. Überdies ist Adolf ein friedlicher, rücksichtsvoller und schnarchfreier ZeItgenosse, der meinen gesunden Schlaf nie stört.

lasten zum Lager III. Nach einer Steilstufe müssen wir unter gefährlichen Serakabbrüchen queren und eine Spaltenzone überwinden. Wir errichten ein Materialdepot und bereiten den Zeltplatz vor. Wir stellen das Damenzelt und die zwei Männerzelte in Dreiecksformation auf, um besser kommunizieren und gemeinsam kochen zu können. Am Stefanietag beziehen wir endgültig das dritte und letzte Hochlager auf 3850m Seehöhe auf dem breiten Sattel zwischen Mt. Vinson und Mt. Shinn. Es dient als Ausgangspunkt für beide Gipfel. Erstmals ist das Wetter wechselhaft und windig. So hoffen wir mit Esther auf einen wohlverdienten Rasttag. Denn als „ Flachlandtirolerin” ist sie am wenigsten akklimatisiert. Am Steilhang gehen wir seilfrei. So kann ich mein Tempo steigern und komme gehörig ins Schwitzen. Immer wieder überrascht mich, dass ich weder Daunenzeug noch Überhandschuhe benötige. Auch die normalen KoflachInnenschuhe reichen aus, wenn ich mein eigenes Tempo gehen kann. Zwei Jahre nach meiner Lähmung kommt auch das Temperaturempfinden im rechten Bein allmählich zurück. Hätte ich meine Schi nicht in Patagonien zurückgelassen, könnte ich diesen Berg trotz Spaltenzone alleine besteigen. Schneeverhältnisse und Geländeform sind geradezu ideal, um die Bretter als Abstiegshilfe – ähnlich wie am Mustagh Ata oder an der Shisha Pangma – zu benützen.

Gipfeltag Schon bald verziehen sich die Nebelschleier und ein wunderbarer Tag lädt zum Gipfelgang. Wegen der befürchteten Kälte ziehen wir uns viel zu warm an. Martin, Jochen und Adolf gehen mit den Millet- Expeditionsschuhen, Esther und ich ziehen unsere Gamaschen über die Koflach- Plastikstiefel. Als der Raureif im Zelt zu schmelzen beginnt, brechen wir auf. Eigentlich ist die Zeitplanung in der sommerlichen Antarktis irrelevant, da es keine Einschränkung von Tag und Nacht gibt. Da ich bei der Kleidung mit dem Zwiebelprinzip gute Erfahrungen machte, stehe ich nach einer Stunde, zur Verwunderung aller, im Leibchen da. Genüsslich nehme ich meine tägliche Schneedusche. Die Seilgefährten mit ihren Daunenanzügen haben es nicht so einfach, um einem Hitzestau in der Antarktis zu entgehen. Während sie sich aus dem Gurtzeug lösen, entsorge ich meine Thermogamaschen, um die Steigeisen nicht zu verlieren. Auch ohne Gamaschen bekomme ich am Vinson- Gletscher fast Schweißfüße, so gut meint es die Sonne mit uns. Lange rätseln wir, wo der Gipfel sein könnte, da mehrere Erhebungen sich anbieten. Laut GPS sind nur noch 500m Luftlinie zu bewältigen.

Obwohl es immer taghell ist, versuchen wir unseren Tagesablauf nach der chilenischen Zeit einzuteilen. Da die dritte Etappe für die Schlitten zu steil ist, pendeln wir mit schweren Trag-

 Eine Sinfonie in Schnee und Eis, so weit das Auge reicht

 Vom Lager III fehlen uns noch 1000 Höhenmeter zum Mt. Shinn

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Unvermittelt stehe ich nach fünf Stunden Aufstieg auf der Gipfelwechte des Mt. Shinn

Doch da noch eine große Rechtsschleife bevorsteht, haben wir fast drei Gehstunden vor uns. Wir folgen alten Spuren, die am Vorgipfel enden. Zum Hauptgipfel ist es noch ein steiniger Weg mit Gegenanstiegen. Als ich den Gipfel rieche, bin ich nicht mehr zu halten. Mit medizinischer Hilfe der beiden Ärzte erreicht auch Esther mit letzter Kraft den höchsten Punkt der Antarktis. Sie und Adolf sind die Ersten ihres Landes, die hier ganz oben stehen. Ob nach Reinhold Messner noch weitere Tiroler am Mt. Vinson waren, weiß ich nicht. Sicher bin ich der erste Invalide, der dieses Ziel erreicht hat. Dieser Berg gehört wohl zu den leichtesten Vier tausendern, die ich je bestiegen habe. Wir können es kaum fassen, dass wir vor einer Woche noch in Punta Arenas um den Flug in die Antarktis zitterten... Die Aussicht ist großartig. Herausfordernd steht der Mt. Shinn gegenüber. Gerne nehmen wir die Herausforderung an, da wir noch eine Woche Zeit haben. Als wir am Gipfel unsere Höhenmesser vergleichen, stellen wir fest, dass wir alle über 5000 m liegen. Kein gutes Vorzeichen für die Wetterprognose. Tatsächlich nebelt es im Abstieg bald ein und im aufkommenden Wind finden wir kaum noch unsere Spuren. Jochen und Martin kümmern sich um die erschöpfte Esther. Wir teilten uns in zwei Seilschaften auf und zerschneiden unser gemeinsames Seil. Adolf und ich eilen ins Hochlager voraus, um den MSR-Kocher anzuheizen und etwas Warmes vorzubereiten. Genüsslich lehnen wir uns zurück und warten, was der Wind morgen mit uns vorhat.

Intermezzo Selten habe ich auf fast 4000m eine so gemütliche Nacht verbracht, mochte der Wind auch noch so am Zeltgestänge rütteln. Da wir genügend Proviant haben. können wir dieses Schlechtwetter aussitzen. Das Zelt von Esther müssen wir ausschaufeln, denn aus eigener Kraft kommt sie nicht mehr heraus. Am zweiten Sturmtag ergreifen die anderen zwei Expeditionen aus China und England die Flucht nach unten. So gehört der Berg uns ganz alleine. Wir sind uns einig, dass es am höchsten Lagerplatz in der Antarktis viel schöner ist, auf den Rückflug zu warten, als im Basislager Daumen zu drehen. Denn ausgeflogen werden wir mit der Twin Otter frühestens in einer Woche. Nur ein kleines Problem gibt es, aber nicht nur bei mir... Denn irgendwann lassen sich dringende Bedürfnisse nicht mehr aufschieben. So muss ich bei heftigem Schneesturm meine Sitzung im Freien abhalten. Da der Wind gedreht

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 Vom Gipfel des Mt. Shinn blicken

wir zum Mt. Vinson hinüber, den wir vor drei Tagen bestiegen haben

hat, eignet sich die aufgetürmte Schneemauer zwar als Sichtschutz. jedoch leider nicht als Windschutz. Es steht mir eine Schneedusche bevor, die jedes Bidet trocken aussehen lässt. Hartnäckig setzt sich der Triebschnee in den untersten Kleidungsstücken fest und sorgt dann im Zelt für einen nachhaltigen Schmelzprozess. Zudem versagt die ungeschützte Hand bald ihren Dienst. Geflihllos geworden, entgleiten ihr bald die dringenden Papier utensilien. Durch die Umweltauflage, die „ SeparationsToiletten-Technik” anzuwenden, also Dick und Dünn beim Produktionsvorgang zu trennen, wird die Sache auch nicht einfacher. Trefferquote hin oder her würde der Schiedsrichter beim Biathlon wohl eine Ehrenrunde einfordern. Ich jedenfalls breche den Vorgang ab, um mir nicht noch lebenswichtige Teile abzufrieren. Mit gefühllosen Händen nestle ich am Reißverschluss unseres Zeltes, bis mir Adolf zu Hilfe kommt. So paradox es klingt, war dieses kurze aber heftige Intermezzo für mich die kritischste Situation während der ganzen Expedition.

Zugabe So schnell wie das Schlechtwetter ohne Vorankündigung gekommen war, verabschiedete es sich. Am Morgen des 30. Dezember verziehen sich die letzten Wolkenreste. Gegen Mittag brechen wir auf und queren den langen Sattel zum Mt. Shinn, der als dritthöchster Berg in der Antarktis gilt. Er übertrifft seinen großen Bruder sicher an Ästhetik und an alpiner Herausforderung. Nach einer Traverse unter einigen Seraks machen wir endlich Höhenmeter und erreichen auf 4600m den felsdurchsetzten Gipfelaufbau. Seilfrei erklettern wir die letzten 250 Höhenmeter. Jeder sucht sich seinen Weg. Ich genieße es, meinen eigenen Rhythmus gehen zu können. Adolf ist von meiner Routenführung sehr angetan, doch Martin und Esther folgen lieber Jochens Spuren.

Unvermittelt stehe ich nach fünf Stunden Aufstieg auf der beeindruckenden Gipfelwechte. Auf der Südseite bricht der Fels senkrecht ab und gibt einen malerischen Blickwinkel zum Mt. Vinson frei. Eine längere Gipfelrast wie vor drei Tagen fällt dem Wind zum Opfer. Doch für das obligate Gruppenbild mit Dame reicht es allemal. Alle sind glücklich, dass wir als einzige Gruppe beide Gipfel und zwar innerhalb kürzester Zeit geschafft haben. In der letzten Nacht auf Lager III zeigt uns der Berg nochmals die Zähne. Esthers Zelt geht in Brüche und wir haben einige Mühe, ihr Stoffgehäuse aus dem Pressschnee zu befreien. Die heftigen Windböen machen uns den Abschied leicht. Gegen Mittag ziehen wir mit Sack und Pack zum Lager 11, wo wir exklusiv die Silvesternacht taghell und stocknüchtern verbringen. Es ist uns nämlich ein Planungsfehler unterlaufen. Zwar haben wir an das Weihnachtsmenü gedacht, doch den Neujahrssekt vergessen. Unisono stellen wir fest, dass dies der erste Jahreswechsel ohne Alkohol ist. Wir trösten uns damit, dass bei dieser Kälte die Flasche ohnedies zersprungen wäre. Pünktlich zu Neujahr sind wir wieder im Basislager. Mit kleinen Touren auf die Hausberge verbringen wir die Wartezeit, bis günstiges Flugwetter herrscht. Dann beginnt für die Kameraden die Zitterpartie in Patriot Hills, denn nur ich habe genügend Zeitreserve. Zum allerletzten Termin landet die Iljushin bei äußerst kritischen Sichtverhältnissen, um uns auszufliegen. Nochmals werden die Nerven auf die Probe gestellt. Beim zeitraubenden Beladen der Ölfässer und des vielen Mülls zerrinnen die Stunden. In letzter Minute gelingt der Start, um noch die Anschlussflüge in Punta Arenas zu erreichen. Unser Quintett ist happy, dass unsere Sinfonie in Eis und Schnee keine Unvollendete geworden und ohne Misstöne ausgeklungen ist. Das Abschiedsessen und der verspätete Neujahrssekt, worauf wir uns eine Woche gefreut hatten, geht sich leider nicht mehr aus.

INNSBRUCK

TOURENVORSCHAU

Canyoning, Biken, Wandern

Seealpen – SÜDFRANKREICH 1. 6. bis 7. 6. 2008 In den Seealpen erwarten uns bei einem bereits milden Klima jede Menge an Abenteuer. Dort, wo die Wasserabläufe schon viel länger Zeit gehabt haben um tiefe Schluchten auszubilden, wollen wir unsere Urlaubswoche mit dem Schwerpunkt Canyoning verbringen. Doch können wir auch unsere Bikes mitnehmen und entlang von alten Militärstraßen die Bergwelt der südlichen Alpenausläufer zu erkunden. Wir fahren gemeinsam mit meinem Kleinbus nach Sospel (ca. 20 km nördl. von Monaco), wo wir unseren Stützpunkt haben. Zuerst werdet ihr in die Canyoningtechnik eingewiesen, so dass auch Anfänger sich wohl und sicher fühlen. Gleich zu Beginn werdet ihr den besonderen Reiz des Canyoning erleben können und täglich können wir die Abenteuer in den Schluchten steigern. Sollte das Wetter eine sichere Begehung von Schluchten nicht zulassen, so werden wir alternativ wandern oder biken.

Programm:

Anforderungsprofil:

Preis:

1. Tag: Anreise über Italien 2. – 6. Tag: Sportaktivitäten 7. Tag: ab Mittag Heimreise gute Kondition, Schwimmen, Trittsicherheit, Interesse am Unbekannten und Kameradschaft. Bei Buchung wird bestätigt, die Informationen auf der Web-Seite www.canyon.at/info.htm gelesen und akzeptiert zu haben.

550,– + 260,– Euro (inkl. HP und Mittagsjause)

Leistung:

Transfer ab Innsbruck und retour, Unterkunft, Verpflegung (Frühstück, Mittagsjause, Abendessen), Outdoorführungen, Verleihausrüstung. Extras und die Getränke abends sind selbst zu begleichen

Tourenbegleitung:

Gunnar AMOR

Teilnehmerzahl:

6 Abenteurer

Anmeldung:

bis zum 30.4.2008 in der Geschäftsstelle

Weitere Informationen: www.canyon.at

I N N S B R U C K

2/2008

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ALPIN

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INNSBRUCK

2/2008

TOURENprogramm

ALPIN

BERGFAHRTEN · KURSE · VORTRÄGE · EXKURSI ONEN APRI L 2 0 0 8 bis Ende JUNI 2 0 0 8 BERGFAHRTEN - KURSE - EXKURSIONEN Datum

Ausgangspunkt

Bergziel

Tourenart

Kostenbeitrag

Schitouren Pforzheimer Hütte

Schitour

180,– Euro

Kesselspitze (2.728m)

Schitour

10,– Euro

Weißspitze (2.714m)

Schitour

10,– Euro

Längentaler Weißerkogel (3.217m)

Schitour

10,– Euro

K2 (3.253m)

Schitour

10,– Euro

Malgrübler (2.749m)

Schitour

10,– Euro

Stempeljochspitze (2.543m)

Schitour

10,– Euro

Wanderwoche Madeira

Wanderung

Klettern am Plattenturm

Klettern

45,– Euro

Glockturm (3.352m)

Schitour

10,– Euro

Westalpenfahrt Bishorn

Schitour

295,– Euro

Hohe Wand (3.286m)

Schitour

10,– Euro

APRIL 2008 31.03 - 03.04.08 St. Sigmund 06.04.2008

Maria Waldrast

09.04.2008

Brandner Alm

13.04.2008

Lüsens

16.04.2008

Rifflseebahn

20.04.2008

Volderwildbad

23.04.2008

St. Magdalena

50

+

50

+

50

+

26. 04 - 03.05.2008 Funchal 27.04.2008 30.04.2008

St. Magdalena Kaunertaler Gletscherstr.

50

+

1.125,– Euro

MAI 2008

Z W E I G

I N N S B R U C K

01. - 04.05.2008

Zinal

50

+

07..05.2008

Pfitscher-Joch

10. - 17.05.2008

Kreta

Kreta Wanderwoche (Südwesten)

Wanderung

998,– Euro

17. - 24.05.2008

Kreta

Kreta Wanderwoche (Südwesten)

Wanderung

1.028,– Euro

12.05.2008

Obergurgl

Scheiberkogel (3.135m)

Schitour

10,– Euro

Telfer Weißen (2.586m)

Wanderung

10,– Euro

Sportklettern Schnupperkurs

Kurs

70,– Euro

Burrone Schlucht (876m)

Klettersteig

15,– Euro

Klettersteig-Kurs f. Einsteiger

Kurs

30,– Euro

Grubenkopf - Geierskragen (2.309m)

Wanderung

10,– Euro

Edelweißabend

Mitgliederehrung

14.05.2008

Bergst. Roßkopf Sterzing

17.- 18.05.2008

AV-Kletterg. Martinswand

21.05.2008

Mezzocorona

23. - 24.05.2008

Innsbruck

28.05.2008

Pflersch

30.05.2008

Raiffeisensaal Innrain

50

+

50

+

50

+

JUNI 2008 01.06.2008

GH. Feuerstein

01. - 07.06.2008

Sospel (Südfrankreich)

04.06.2008

Söll

07.06.2008

Forchach

08.06.2008

Imst

11.06.2008

Oberau

15.06.2008

St. Jodok a.B.

18.06.2008

Brunntalrast

22.06.2008

Leutasch

23. - 29.06.2008

Oberissalm

25.06.2008

28

Pragser Wildsee

50

+

50

+

50

+

50

+

Gschnitzer Tribulaun (2.946m)

Figltour

Canyoning, Biken und Wandern

Canyoningtour

Gr. Pölven (1.595m) - Kl- Pölven (1.562m) Wanderung

70,– Euro 550,– Euro* 10,– Euro

Naturkundliche Exkursion Lechauen

Exkursion

10,– Euro

Rosengartenschlucht

Familienwanderung 10,– Euro

Krottenkopf (2.086m)

Wanderung

10,– Euro

Sumpfkopf (2.341m)

Wanderung

10,– Euro

Großer Solstein (2.541m)

Bergtour

10,– Euro

Bergleinschlucht Canyoning (2.926m)

Canyoningtour

35,– Euro

Grundkurs „ Bergsteigen“

Kurs

Große Dolomitenrunde

Wanderung

100,– Euro 10,– Euro

I nne re Som m e rw a nd (3 .1 2 2 m ) Leichte Schitour mit Blockgratkletterei Anreise: Von Innsbruck über die mautpflichtige Brennerautobahn nach Süden bis zur Ausfahrt Stubaital nach Neustift i. St., weiter nach Milders. Von dort ins Oberbergtal. Geräumte Straße bis Seduck. Talort: Ausgangspunkt:

Milders 1.026 m Seduck Parkplatz ca.1.460 m

Abfahrt: Bemerkung:

S C H I T O U R

Beschreibung: Vom Parkplatz in Seduck über die Stöcklalm 1.598 m zur Oberisshütte 1.745 m (Materialseilbahn). Dem Winterweg folgend über die Steilstufe zur Alpeiner Alm 2.042 m. Weiter taleinwärts zur Franz Senn Hütte 2.147 m. Von der Franz Senn Hütte in südöstlicher Richtung, den sperrenden Felsriegel umgehend ins Stiergschwetz. Durch Mulden und über Rücken unter der Sommerwand zum Sommerwandsee ca. 2630 m zum Beginn des Sommerwandferners. Auf der rechten Seite des Ferners hinauf zur Kräulscharte 3.069 m (Schidepot). Nun in leichter Kraxlerei, großteils mit Fixseilen versichert, am Südgrat zum besonders schönen „ Alpinärztekreuz” das seit 2006 den Hausgipfel ziert. Entlang der Aufstiegsspur Geringe Spaltengefahr, Seile am Grat können zugeschneit sein Gepäckstransport nach Vereinbarung möglich

Gehzeiten / Höhenmeter: Seduck Parkplatz-Franz Senn Hütte Aufstieg 3 - 3,5 h. / 687 Hm Franz Senn Hütte-Innere Sommerwand Aufstieg 2,5 - 3 Std. / 975 Hm INNSBRUCK

ALPIN 2

/2008



Lise nse r Fe rne rk oge l (3 .2 9 9 m ) Lange Schitour im schönsten Talabschluss des Sellraintales Anreise: Von Innsbruck über die Inntalautobahn nach Westen bis zur Ausfahrt Sellrain, anschließend ins Sellraintal nach Gries i.S. Hier ins Lisenstal abzweigen und taleinwärts bis zum Gasthof Lisens. Talort: Ausgangspunkt:

Gries i.S. 1.190 m Gasthof Lisens Parkplatz 1.636 m

S C H I T O U R

Beschreibung: Vom gebührenpflichtigen Parkplatz beim GH. Lisens in Richtung Süden, am breiten Weg neben der Melach durch den Fernerboden (Materialseilbahn Westfalenhaus) bis zum Talschluss. Zwischen den zwei Bachschluchten der Inneren Räuhe (Zwinge) ca. 1.960 m, steil nach Süden zum Lisenser Ferner, teilweise über felsdurchsetztes Gelände. Bei ca. 2800 m erreicht man die Gletscherzunge, zu Beginn ebenfalls sehr steil, später führt die Spur zum flacheren Gletscherboden. Hier biegt man in Richtung Westen ab und steigt ziemlich flach entlang unter der Plattigen Wand bis in eine Höhe von ca. 3.000 m. Nun in Richtung Nordosten durch die Steilstufe der Plattigen Wand zur Einsattelung, 3.045 m, hinauf zum Rotgratferner. Weiter in Richtung Nordwesten, dann nach Westen eindrehend zur Einsattelung zwischen Rotgratspitze und Fernerkogel, 3.198 m. Hier Schidepot, weiter über Blockwerk in leichter Kletterei zum Gipfel. Abfahrt: Entlang der Aufstiegsspur oder bei sicheren Verhältnissen können erstklassige Schifahrer vom Rotgratferner durch die steile Rinne zur Aufstiegsspur abfahren (am Aufstieg ist die Rinne gut einzusehen) INNSBRUCK

ALPIN 2

/2008

I nne re Som m e rw a nd (3 .1 2 2 m ) Anforderungen: Genussvolle leichte Schitour, leichte Blockwerk-Kletterei Auskünfte: Franz Senn Hütte, Pächter Thomas & Beate Fankhauser, Schulweg 18, A-6167 Neustift Tel & Fax Hütte: + 43/5226/2218 e-mail: [email protected] Internet: www.franzsennhuette.at Regionalwetter: Telefon – Tonband - Regionalwetter: 0900 91 1566 81 Persönliche Beratung: MO – SA 13:00 – 18:00 Uhr: 0512 – 291600 Lawinenwarndienst: Tirol: 0043 – 800 800 503 0043 – 512 – 581 839 503 Faxabruf: 0043 – 512 – 580 915 Informationskarte berg.info 2008 In der Geschäftsstelle erhältlich Alpin Notruf: 140 Landkarten AV-Karte 31/1 Stubaier Alpen, Hochstubai: 1:25.000 Schirouten Kompass 36 Innsbruck-Brenner 1:50.000 F&B WK 241 Innsbruck-Stubai-Sellrain-Brenner 1:50.000 BEV Blatt 147 Axams 1:50.000 Text / Foto: Springfeld Klaus

Landkarte Kartographie: Schirmer Herbert

Lise nse r Fe rne rk oge l (3 .2 9 9 m ) Bemerkung: Harscheisen (evtl. sogar Steigeisen) nicht vergessen Gehzeiten / Höhenmeter: GH. Lisens – Lisenser Fernerkogel Aufstieg 4,5 - 5 h. / 1.663 Hm Anforderungen: Anspruchsvolle Schitour, schitechnisch schwierig, beliebte Frühjahrstour Auskünfte: Alpengasthof Lisens, Tel. 05236-215 Parkgebühr: € 3,00 Bei Konsumation im Alpengasthof, Parkgebühr Rückerstattung möglich Regionalwetter: Telefon – Tonband - Regionalwetter: 0900 91 1566 81 Persönliche Beratung: MO – SA 13:00 – 18:00 Uhr: 0512 – 291600 Lawinenwarndienst: Tirol: 0043 – 800 800 503 0043 – 512 – 581 839 503 Faxabruf: 0043 – 512 – 580 915 Informationskarte berg.info 2008 In der Geschäftsstelle erhältlich Alpin Notruf: 140 Landkarten: AV-Karte 31/2 Stubaier Alpen, Sellrain 1: 25.000 Schirouten Text / Foto: Springfeld Klaus Landkarte Kartographie: Schirmer Herbert

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ALPIN

2/2008

Konrad Frühwirth - 80. Geburtstag Wir wissen alle, wie viel Zeit, Mühe und auch finanzielle Belastung die gründliche Vorbereitung einer Tour erfordert. Telefonate über Straßenzustand, Schneebeschaffenheit, Lawinensituation und Wetterprognose müssen getätigt werden. Unser Konrad führt all dies ohne Aufhebens, aber mit großer Verantwortung durch. Seine gute Vorbereitung und vor allem auch seine soliden, alpinen Kenntnisse und Erfahrungen sind immer der Garant für das Gelingen der Touren. Aber auch der gesellschaftliche Teil kommt bei diesen Fahrten nie zu kurz und zeigt Harmonie in der Donnerstag - Gruppe.

Lieber Konrad, wir danken Dir von Herzen.

Ein unbescheidener Wunsch, bleib noch lange unser „ G U I D E“ . Emil Falkner

Als Vortragender und Veranstalter von Reisevorträgen versucht der Innsbrucker Fotograf Peter Umfahrer im Rahmen seiner edition AUGENBLICKE gute Referenten aus dem In- und Ausland mit interessanten Themen nach Innsbruck zu bringen.

Am 15. April um 20 Uhr im Stadtsaal in Innsbruck zeigt der bekannte Leica- Fotograf Reiner Harscher „NAMIBIA - Mythos südliches Afrika”, eine Live- Multivisions- Show in HDAV- Technik. Karten sind erhältlich an den üblichen Vorverkaufsstellen, Anfragen unter www.peter-umfahrer.at Die höchsten Sanddünen der Welt, das Tierparadies der Etosha-Ebene, die Skelettküste, wo der Atlantik die Wüste trifft, schließlich die einmalige Sumpflandschaft des Okavango Deltas, - und außerdem: in Swakopmund spricht man deutsch. Namibia und Botswana, die neueste Reiseproduktion von Reiner Harscher zeigt die Superlative Namibias und auch Botswana, Afrikas letzte große Wildnis. Mit Geländewagen und Zelt war der Fotograf unterwegs zu den goldenen Dünen des Sossusvlei und zu einem der traditionellsten Völker Afrikas, den Himba. Die Halbnomaden schützen Ihren Körper noch heute mit einer Paste aus Fett und Gesteinspuder, ihre Kleidung machen Tierhäute, ihr Reichtum sind Rinder statt Geld. Mit seiner Kamera ging Reiner Harscher auf Spurensuche in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika. In Windhoek, Swakopmund und Lüderitz trifft er die Nachfahren deutscher Siedler und Diamant-Sucher und findet überraschend viel Deutsches wie Kegelklubs und Gesangvereine. Die neue Multivision wird in modernster digitaler HDAV Technik präsentiert.

Die Elche

(Kindergruppe der Sektion Innsbruck)

suchen neue

Gruppenleiter

I N N S B R U C K

I

Konrad trägt dazu wesentlich bei. Unser Konrad vermittelt in Bescheidenheit und zurückhaltender Art und Weise auch sehr viel Autorität. Gerade dies zeichnet sein kompetentes Führen aus.

(die alten sind verbraucht, begleiten uns aber noch in den Sommer). Wir sind 13 Kinder im Alter zwischen 9 und 12 und gehen gern Schi fahren, rodeln, klettern, bergsteigen, Rad fahren, schwimmen ... Du fühlst Dich angesprochen? Melde Dich bei

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m Rahmen des Alpenvereins, Sektion Innsbruck, besteht schon seit vielen Jahren eine Bergsteiger- und Schitourengruppe. Konrad Frühwirth führt schon seit über 15 Jahren mit großem Idealismus diese Seniorengruppe. Jeden Donnerstag startet die begeisterte Mannschaft zu den von Konrad vorgeschlagenen Zielen.

Zu diesem Anlass darf seine liebe Frau Helene schon auch ein wenig in den Vordergrund gestellt werden. Wie heißt es so schön: Hinter jedem tüchtigen Mann steht eine ebenso tüchtige Frau. Seine großherzige, immer freundliche Frau Helene lässt ihren lieben Gatten jeden Donnerstag – Winter und Sommer – mit seiner Gruppe in die Berge ziehen. Nicht nur dies, am Vortag der Tour wird im „ Hause Konrad“ das Telefon rund um die Uhr klingeln und somit zur Tourenzentrale umfunktioniert. Seine liebe Frau Helene lässt dies alles mit Ruhe und aufrichtiger Freundlichkeit über sich ergehen. Frau Helene hat zudem noch für jeden Anrufer ein nettes Wort übrig. Danke Frau Helene! Lieber Konrad, Deine Bergfreunde wünschen Dir zu Deinem runden Geburtstag alles erdenklich Gute und noch viele gesunde Jahre im Kreise Deiner lieben Familie.

Maria – 0676/500 97 73 Gerti – 05262/909 88 Siglinde – 0512/39 71 34

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INNSBRUCK

2/2008

Die Kreuzotterhartes Leben im Hochgebirge

Text:

Andreas Meyer, Bern & Silke Schweiger, Wien

Fotos: Andreas Meyer, Bern

Reptilien, zu denen die Eidechsen und Schlangen zählen, gelten gemeinhin als Sonnenanbeter und Bewohner warmer Regionen. Als wechselwarme Tiere können sie ihre Körpertemperatur nicht selbständig aufrechterhalten: Sie sind auf Sonnenenergie angewiesen. Dass Reptilien aber auch in den Alpen unter harschen Klimabedingungen erfolgreich überleben können, zeigt das Beispiel der Kreuzotter. Um die scheuen Tiere beobachten zu können, braucht es allerdings Glück – und das richtige Wetter!

eine Schlangenart auf der Erde hat ein ähnlich großes Verbreitungsgebiet wie die Kreuzotter. Sie besiedelt ein riesiges Areal von Nord- und Westeuropa über Sibirien bis nach China und die russische Pazifikküste. Selbst am Polarkreis bildet die Kreuzotter noch Populationen, nur die Waldeidechse dringt ebenfalls so weit nach Norden vor. In Österreich ist die Kreuzotter in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol weit verbreitet, regional kommt sie auch in Nieder- und Oberösterreich, in der Steiermark und

K

Giftig aber scheu Die Kreuzotter gehört zusammen mit der Hornviper (Vipera ammodytes) zu den beiden Giftschlangenarten Österreichs. Eine dritte Art, die Wiesenotter (Vipera ursinii ), gilt heute in Österreich als ausgestorben. Sie kam früher lokal in den pannonischen Ebenen im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien vor. Kreuzottern sind scheu, zu Bissunfällen kommt es daher sehr selten. Ein Kreuzotterbiss darf nicht verharmlost werden und bedarf einer korrekten medizinischen Behandlung. Lebensgefährlich ist er dann jedoch kaum. Wertvolle Informationen rund um das Thema Giftschlangen und Schlangenbisse vermittelt das Merkblatt „ Schlangen - was tun?“ der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch), welches zusammen mit dem Toxikologischen Informationszentrum in Zürich publiziert wurde. Es ist kostenlos bei der karch erhältlich: www. karch.ch, [email protected] oder 0041 32 725 72 07.

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in Vorarlberg vor. Im Burgenland und in Wien fehlt sie. Kerngebiete ihrer Verbreitung sind der Alpenraum und das nördliche Granithochland. Aufgrund der tief in die vergleichsweise wenig bearbeiteten Gebirgsregionen reichenden Verbreitung erscheint ihr Ver breitungsmuster im Zentralalpenraum lückenhaft. Der Schwerpunkt ihrer Höhenverbreitung liegt in Österreich im subalpinen bis alpinen Bereich. Gesicherte Meldungen liegen bis auf eine Höhe von 2.420 m ü. M. vor.



Mit Geröll und Felsen durchsetzte Südhänge sind bevorzugte Lebensräume der Kreuzotter in den Hochlagen. (Foto: J. Hill)

In den Alpen lebt die Kreuzotter vor allem in Zwergstrauchheiden, welche im Idealfall mit Felsen und Block halden durchsetzt sind, aber auch in lichten Wäldern, entlang von Lawinenkorridoren und auf Alpweiden mit Lesesteinhaufen und Trocken mauern. Im nördlichen Granithochland bevorzugt sie Waldränder und Waldlichtungen sowie Moorlandschaften. Kreuzottern lassen sich bei kühler, feuchter Witterung besser beobachten als an heißen, trockenen Tagen. Bei warmem Sommerwetter erreichen die bis maximal 65 cm langen Tiere rasch ihre bevorzugte Körpertemperatur von etwa 30°C, sie nehmen nur kurze Sonnenbäder und bleiben meistens versteckt. Für den Wanderer sind sie dann fast nicht zu sehen. Anders ist die Situation bei kühlem Wetter, oder wenn eine dünne Wolkendecke die Sonneneinstrahlung abschwächt: Nun sind die Ottern gezwungen, sich längere Zeit der Strahlung zu exponieren – die Wahr scheinlichkeit einer Begegnung steigt. Auch die geringste Strahlungsenergie wird von den Schlangen genutzt. Die



Die Spaltpupille der Kreuzotter ist zwar charakteristisch für die beiden einheimischen Gift schlangenarten, als Unterscheidungsmerkmal aber kaum feldtauglich.

(Foto: A. Meyer)

ALPIN

INNSBRUCK

ALPIN

2/2008

 Kreuzotterweibchen

(Foto: A. Meyer)

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INNSBRUCK

2/2008 Kreuzotter absorbiert sie effizienter als andere Arten, indem sie ihren Körper stark abplattet, in einen steilen Winkel zur einfallenden Strahlung stellt und damit die Absorptionsfläche vergrößert. Zum Sonnen sucht sie sich zudem gut isolierende Stellen aus, welche sich schnell erwärmen; einen kahlen Flecken trockenen Torfboden beispielsweise, oder trockenes Gras.

Schwarz hat Vor- und Nachteile Um die Aufnahme von Sonnenstrahlen im harschen Bergklima weiter zu optimieren, färben sich viele Kreuzottern in den ersten Lebensjahren um. Die Tiere werden dunkler, die typische Zickzackzeichnung auf hellem Grund verschwindet mehr und mehr, bis die Tiere schließlich völlig schwarz gefärbt sind. Im Volksmund werden solche Schlangen dann Höllenottern genannt. Höllisch ist die schwarze

Färbung keineswegs, aber praktisch schon: Die Sonnenstrahlen werden auf der dunklen Haut schneller in Wärme umgesetzt als bei braunen oder grauen Tieren, es resultiert ein Vorteil für den persönlichen Wärmehaushalt. Aber weshalb sind nicht alle Kreuzottern schwarz? Versuche mit schwarzen und normal gefärbten Kreuzotterattrappen haben gezeigt, dass die schwarzen Tiere weniger gut getarnt sind als normal gefärbte; sie werden häufiger von Greifvögeln attackiert. Die Schwarzfärbung bringt also auch Nachteile mit sich, und entsprechend etabliert sich je nach Population ein bestimmtes Verhältnis von Schwärzlingen und normal gefärbten Tieren. In einigen Regionen fehlen die Schwärzlinge ganz, während sie anderswo einen Großteil des Bestandes ausmachen können.



Lebensraum der Kreuzotter in den Ötztaler Alpen, Nordtirol (Foto: J. Hill)



Trächtiges Kreuzotterweibchen.

(Foto: A. Meyer)

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ALPIN

Große Pausen zwischen den Geburten Kreuzotterweibchen pflanzen sich unter den alpinen Bedingungen nicht alljährlich fort. Sie brauchen nach einer Trächtigkeit bis zu drei Jahren Pause, um sich während den kurzen Bergsommern die nötigen Energiereserven wieder anzufressen - vor allem mit Mäusen und Fröschen. Für die Männchen dagegen ist die Fortpflanzung mit kleineren Energieverlusten verbunden, sie sind jedes Jahr paarungsbereit. Kreuzotter männchen verlassen ihre frostgeschützten Winterquartiere etwas zeitiger als die Weibchen, kurz nach der Schneeschmelze. Nicht selten finden sich im Frühjahr



Schwarze Kreuzottern absorbieren die Sonnenstrahlung effizienter als braune oder graue Tiere. Geboren werden sie aber mit der normalen Zickzack-Zeichnung (Foto: Ch. Berney)

INNSBRUCK

ALPIN

2/2008

sonnende Kreuzottermännchen auf kleinsten aperen Flächen; in den kalten Nächten oder bei Schlechtwettereinbrüchen ziehen sie sich in die Überwinterungsquartiere zurück. Mit der ersten Häutung des Jahres, wenige Wochen nach der Winterruhe, setzt bei den Männchen die Fortpflanzungsaktivität ein. Im Mai oder Juni folgt die Paarung, im Spätsommer oder Herbst die Geburt. Kreuzottern sind lebendgebärend (ovovivipar). 4 bis 10 Jungtiere werden in einer transparenten Eihülle geworfen. Kurz nach der Geburt durchstoßen die etwa 17 cm langen und 3.5 g schweren Jungtiere die Eihülle. Sie ernähren sich von jungen Eidechsen und werden im Alter von 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif. In diesem Zusammenhang begegnen wir zwei weiteren Anpassungen der Kreuzotter an ihren kühlen Lebensraum: Die Bebrütung der Eier wird nicht der Sonne respektive dem Zufall überlassen, sondern geschieht im Leib des Muttertieres, welches durch die gezielte Wahl

von besonders warmen Aufenthaltsorten innerhalb des Habitats seinen Reproduktionserfolg beeinflussen kann. Trächtige Kreuzotterweibchen jagen nicht und bleiben an wärmebegünstigten Orten über Wochen hinweg stationär. Die Nutzung solcher Plätze erfolgt sehr traditionell. Zur Schwangerschaft kehren die Weibchen fast immer an einmal gewählte Plätze zurück, nicht selten trifft man sie über Jahre hinweg auf denselben Quadratmetern wieder. Ist der Sommer kühl und regnerisch, oder bricht der Winter besonders früh in die Bergwelt ein, können Kreuzotterweibchen die Geburt auf das folgende Frühjahr verschieben und noch trächtig in die Überwinterung gehen.

Gesucht: Kreuzotter- Standorte Die Verbreitung der Kreuzotter in Österreich ist zwar in groben Zügen bekannt. Hinweise auf lokale Vorkommen sind aber für die Datenbank des Naturhistorischen Museums in Wien von großem Interesse. Bitte melden Sie deshalb alle Kreuzotter beobachtungen, aber auch Beobachtungen von anderen Reptilien und Amphibienarten. Kontakt: [email protected] oder 0043 (0)1 52177/286 Ab Sommer 2008 ist auch eine Online-Datenmeldung möglich: www.nhm-wien.ac.at



Trächtige Kreuzottern sind sehr wärmebedürftig und oft außerhalb ihrer Schlupfwinkel anzutreffen (Foto: A. Meyer)



Kreuzottermännchen. Die ausgeprägte Zickzackzeichung ist typisch für diese kleine Schlangenart. (Foto: A. Meyer)

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Akademische Sektion Innsbruck

2/2008

Die Akademische Sektion Innsbruck setzt auf Gesundheitssport Ein etwas anderes Programm präsentiert unsere Sektion für den heurigen Sommer. Der gesunde Breitensport mit Qualität soll in Zentrum stehen. Ziel wird sein, verschiedene Begegnungseinheiten im Rahmen einer netten Gruppe zu absolvieren. Spaß und Freude sollen im Vordergrund stehen. Die angebotenen Kurse werden ausschließlich von diplomierten Gesundheitstrainerinnen und Bergführern durchgeführt.

Anmeldungen: im Sekretariat (Dagmar Springeth) der Akademischen Sektion Innsbruck; Rechengasse 5; 6020 Innsbruck Mo und Do 09.00 – 11.00 Tel: 0512 587964 e-mail: [email protected]

Alle Kurse min. 5 und max. 10 Personen – Kurse finden bei jeder Witterung statt

S E K T I O N

I N N S B R U C K

Anmeldeschluss: 27. 03. 2008 Kurs Nr.

Was

Wer

Tag

Zeit

Datum

Einheiten

Kosten

01/08

Nordic Walking Anfängerkurs

Erwachsene

Montag

18.00-19.30

ab 07.04.08

3

35,-ohne Stöcke

02/08

Nordic Walking Anfängerkurs

Erwachsene

Mittwoch

09.00-10.30

ab 09.04.08

3

35,-ohne Stöcke

03/08

Nordic Walking Anfängerkurs

Kinder ab 9 Jahren

Mittwoch

15.00-16.30

ab 09.04.08

3

35,-ohne Stöcke

Treffpunkt jeweils in der Rechengasse 5 (Sektionsbüro) in Innsbruck. Stöcke können gegen eine Leihgebühr von Euro 2,– pro Einheit ausgeliehen werden.

Anmeldeschluss: 21. 04. 2008 Kurs Nr.

Was

Wer

Tag

Zeit

Datum

Einheiten

Kosten

04/08

Nordic Walking wöchentlich

Erwachsene

Montag

18.00-19.00

ab 28.04.08

10

55,-ohne Stöcke

05/08

Nordic Walking wöchentlich

Erwachsene

Mittwoch

09.00-10.00

ab 30.04.08

10

55,-ohne Stöcke

06/08

Nordic Walking wöchentlich

Kinder ab 9 Jahren

Mittwoch

15.00-16.00

ab 30.04.08

10

55,-ohne Stöcke

07/08

Lauftraining wöchentlich

Erwachsene

Montag

18.00-19.00

ab 28.04.08

10

55,-ohne Stöcke

08/08

Lauftraining wöchentlich

Erwachsene

Mittwoch

09.00-10.00

ab 30.04.08

10

55,-ohne Stöcke

09/08

Lauftraining wöchentlich

Kinder ab 9 Jahren

Mittwoch

15.00-16.00

ab 30.04.08

10

55,-ohne Stöcke

A K A D E M I S C H E

Wöchentlicher Nordic Walking Treff und Lauftreff für Anfänger (Anfängerkurs im Nordic Walking muss bereits abgeschlossen sein) und leicht Fortgeschrittene.

Kurs Nr.

Was

Wer

Tag

Ziel

Datum

Kosten

10/08

2-tägige Mountainbiketour

Erwachsene

Samstag/ Sonntag

Nauders-Rojen-Schlinig-Sesvenna Hütte-Uina Schlucht-MartinaNauders

05./06.07.08

40,--

11/08

2-tägige Mountainbiketour

Erwachsene

Samstag/ Sonntag

Mühlbach-Rodenegger AlmenEnneberg (St. Virgil)-Fanes Hütte-Cortina-Toblach-Mühlbach

12./13.09.08

40,--

Die Touren sind anspruchsvoll und bedürfen einer guten konditionellen Verfassung. Bei der Ausrüstung sollte ein kleines Reparaturset nicht fehlen. Die Übernachtung auf einer Hütte bzw. in einer Pension wird gerne von uns organisiert. Eigenanreise und die Kosten für Übernachtung und Verpflegung sind vom Teilnehmer selbst zu tragen. Treffpunkte für die 2-tägigen Mountainbiketouren werden noch bekannt gegeben. Geführt werden die Touren von Bergführer Peter Springeth.

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Meine leise Reise ans „Ende der Welt“ Teil 1

rt –

e Po d d e i P n (Saint Jea Leon)

Text/Fotos: Dagmar Springeth

Irgendwann im Mai 2007

Juni 2007 Jetzt beginne ich zu planen, kaufe mir Lektüre, lese pflichtbewusst das Buch vom Kerkeling (weil das ja ein jeder tut) - inzwischen ist der Flug nach Pamplona gebucht (und die Weiterreise nach Saint Jean Pied de Port) und ich weiß, ich mache es wirklich.

Heute, fast zwei Monaten seit Aufkeimen des Gedankens, hat sich die erste Aufregung gelegt, bin mit den Gedanken wieder im Jetzt und mache meine Arbeit. Aber die Freude, diesen Weg zu gehen, steigert sich mit jedem Gedanken daran. Die Etappen habe ich grob eingeteilt – wobei ich mich nicht fixieren möchte – ich will den Weg nach dem Motto „ mal schau’n, was passiert“ gehen. Es gibt ja sehr viele, die diesen Weg gegangen sind und/oder ihn gehen werden. Viele meinen, er ist viel zu überlaufen – im wahrsten Sinne des Wortes – aber dieses Abenteuer birgt so vieles – und viel Unterschiedliches – für jeden etwas Anderes – diesen Unterschied möchte ich selbst erleben. Am 1. Oktober ist der Abflug – also noch etwas Zeit – die Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Dann ist es soweit, Trainingseinheiten absolviert, viele Informationen gesammelt, Flug gebucht, Rucksack gepackt (8 Kg) und den nächsten 5 Wochen steht nichts mehr im Weg. Am 01. 10. 07 fliege ich von München nach Pamplona, um anschließend mit dem Taxi nach Saint Jean Pied de Port zu gelangen. Den Start meines Weges mache ich mit Karin aus Wien, einer netten Internetbekanntschaft. Da wir beide den Weg – Camino francés – aber alleine gehen wollen, ist bald klar, dass jeder sein Tempo und seinen eigenen Rhythmus gehen muss. Am 02. 10. 07 starten wir gemeinsam über die Pyrenäen (Ibaneta Pass) . Das Wetter ist wunderbar. Diese Wetterlage sollte uns auch für die nächsten 5 Wochen erhalten bleiben – bis auf einen Regentag können wir diese Sonnenstun(Fortsetzung in Heft 3/2008) den genießen.

S E K T I O N

Die Reaktionen von einigen sind manchmal für mich unverständlich. „ Geht das denn, den Mann mit den Kindern 5 Wochen alleine zu lassen?“ „ Er muss doch arbeiten, und die Kinder!“ Ja, wir Frauen sind also doch irgendwie manifestiert auf Haushalt und Muttersein. Denn als er 4 Wochen weg war (Mustag Ata), hat keiner gefragt: “ Geht das denn?“ Es ist gegangen und es wird auch diesmal gehen – vertauschte Rollen eben.

22. Juli 2007

A K A D E M I S C H E

Ich werde mit mir im Klaren, was das bedeutet. 5 Wochen unterwegs zu sein mit einem 10 kg Rucksack. Weg von der Familie (2 Kinder, Ehemann), von der Arbeit. Es wird mir bewusst, alles was ich brauche, ist die Unterstützung meiner Familie. Es ist alles möglich!

I N N S B R U C K

Der Gedanke kam einfach – ohne große Überlegungen, ohne Ankündigung – es gibt keine Zufälle… und doch. Ich gehe den „ camino francés“ .

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INNSBRUCK

ALPIN

2/2008

BÜCHER

und Afra wird der Hexerei angeklagt. In höchster Not erinnert sich Afra an eine geheime Schatulle, die der Vater ihr hinterlassen hat mit den rätselhaften Worten, der Inhalt könne ihr zwar Reichtum bringen, jedoch das ganze Abendland ins Verderben stürzen. Ein leeres Pergament lässt die beiden Liebenden zunächst ratlos zurück. Mit Hilfe eines Alchimisten wird ein lateinischer Text sichtbar gemacht, der sich auf das Constitutum Constantini bezieht. Was aber ist das Constitutum Constantini? Erst allmählich begreifen die Liebenden, welch ungeheuer brisantes Dokument sie in den Händen halten. Schon sind die Schergen des Papstes, die Loge der Abtrünnigen unterwegs, um den Dombaumeister und seine Freundin für immer zum Schweigen zu bringen.

vielen Generationen gesungen, zu Hause oder in lustiger Gesellschaft. Sie sind ein unersetzbarer Reichtum unserer heimischen Tradition. Martina Natter und Thomas Nußbaumer haben zahlreiche Lieder ausgesucht, die jedermann gerne hört und singt: Klassiker der alpenländischen Tradition ebenso wie jüngere populäre Lieder sowie eine Fülle an Weihnachts- und Kinderliedern. – Mit diesem Liederbuch bereichern Sie jedes gesellige Beisammensein! – 240 Volkslieder – von den Klassikern bis zu neuentdeckten Schätzen – zweistimmig gesetzt und mit Gitarrenbegleitung.

Dan Simmons Terror Roman. Mit e. Anh.: Liste der Offiziere u. Mannschaften nach den Musterungsrollen von 1845. Glossar. Eskimo-Begriffe 959 Seiten München: Heyne Verlag 2007 Preis: 23,60 Euro England im Jahr 1845: Unter dem Kommando von Sir John Franklin brechen die modernsten Schiffe ihrer Zeit, die „ Terror” und die „ Erebus” , auf, um die legendäre Nord-West-Passage zu finden: den Weg durch das ewige Eis der Arktis in den Pazifik. 130 Männer nehmen an der Expedition teil. Keiner von ihnen wird je zurückkehren. Dies ist ihre Geschichte. Das Opus magnum vom Bestsellerautor.

Martina Natterer / Thomas Nußbaumer Alpenländisches Liederbuch Altbekannte und neuentdeckte Volkslieder 312 Seiten Innsbruck: Edition Löwenzahn Verlag 2007 Preis: 19,95 Euro „ Alpenländische Lieder“ – ein Wort mit Zauberklang: Wer denkt da nicht an die klingenden Weisen, die von der Schönheit unserer Heimat künden, von Almhütten, Wildbächen und stillen Wäldern, von Sennerinnen, Wilderern und Jägern, von Liebe zwischen Fensterln und „ ob’n am Heustock“ . Diese Volkslieder werden seit

Mary Higgins Clark Und hinter dir die Finsternis Roman 393 Seiten München: Heyne Verlag 2007 Preis: 20,60 Euro Die junge Bibliothekarin Kay Lansing verliebt sich Hals über Kopf in den reichen, belesenen Peter Carrington. Zwar wird Carrington seit Jahren zweier Morde verdächtigt, aber Kay ist von seiner Unschuld überzeugt und hält zu ihm. Doch die Vergangenheit reißt das Paar in einen zerstörerischen Strudel.

Doris & Thomas Neumayr Skiführer Karwendel Wetterstein - Rofan 180 Seiten, 120 x185 mm, Köngen: Panico Alpinverlag 2008 Preis: 19,80 Euro Mit diesem Führer wird die letzte Lücke in der Panico Reihe „ Skiführer der Nördlichen Kalkalpen” geschlossen. So weit wie das Gebiet reicht, so groß ist die Vielfalt der beschriebenen Touren. Gemäß ihres allgemeinen Charakters bieten die Berge des Ammergaus und der Voralpen eher gemäßigte Touren, während im Wetterstein und vor allem im Karwendel eine große Anzahl anspruchsvoller Abenteuer auf den gewieften Tourengeher warten.

Insgesamt orientiert sich die Tourenauswahl an den Maßstäben des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und hat somit die Prämierung mit dem Gütesiegel mehr als verdient.

Bernd Eberle / Peter Mair / Mike Rutter / Reinhold Scherer & Ralf Sussmann Kletterführer Karwendel 3. Auflage, 288 S., 60 Topokarten, 115 x 185, Köngen: Panico Alpinverlag 2007 Preis: 24,80 Euro Die 3. Auflage dieses Karwendelführers hat mit dem Vorgänger nur noch den Titel gemein. Komplett vierfarbig, doppelt so dick, Wandfotos mit eingezeichneten Routen, jede Menge Kletterfotos. Neben den beliebten Gebieten über Mittenwald, den Klassikern bei der Falkenhütte, im Halleranger oder dem Sonnjoch gibt es jede Menge Neues: die Sportkletterrouten im Lamsengebiet, die „ Monster-Sport-” Klettereien an der Grubenkarspitze und jede Menge bisher gänzlich Unbekanntes. Als Extra-Schmankerl beinhaltet der Führer alle Inntaler Klettergärten zwischen Innsbruck und Schwaz.

Bernd Eberle / Karlheinz Grübler / Barbara Pöll Kletterführer Wetterstein Süd & Mieminger Kette 2. Auflage 2007. 256 S., 60 Topokarten, 115 x 185 mm Köngen: Panico Alpinverlag 2007 Preis: 24,80 Euro Lange Jahre galt das Schüsselkar als Synonym für die Wetterstein Südseite, und natürlich ist die Wandflucht über der Leutasch immer noch die Perle des Gebiets. Aber auch andere Ecken des Wettersteins haben inzwischen zu funkeln begonnen. Die Ehrwalder Gebiete und die Klettermöglichkeiten in der Mieminger Kette machen die knappe Hälfte des neuen Führers aus. Für Kletterer aus dem Allgäu und dem Augsburger/ Ulmer Raum eine echte Alternative zu den sattsam bekannten Zielen in den Tannheimern. Der Führer kommt natürlich komplett in Farbe und im bewährten Topokartensystem.

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Fotos: Lowa

"Durch seine Schalenkonstruktion ist der X-Alp PRO für den komfortablen Aufstieg weich und für die perfekte Abfahrt hart. Sicher eine interessante Neuheit im Tourenschuhsegment." Adi Staudinger

Lowa X-ALP PRO Innsbruck, Maximilianstr. 13, Tel. 58 44 05

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02Z033289S

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2/2008

BÜCHER

ALPIN

Hasibeder Max Betroffen mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass ein wertvolles Mitglied unseres Vereins den Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren hat. Max war ein lebensfroher Mensch, der seine Freizeit ganz seinen geliebten Bergen verschrieben hatte. Seit 1964 war er Mitglied bei unserem Verein „ Berglerbund Nordkette” . Er setzte sich sehr für die Kameradschaft und den eigentlichen Sinn unseres Bergsteigervereins ein. Ein Miteinander und Füreinander war Selbstverständlichkeit. Für ihn waren die wöchentlichen Treffen unserer Mitglieder stets ein Muss, wo unsere Erlebnisse am Berg und die Vorbereitung für neue Touren besprochen wurden. Es kam auch die Betreuung und Erhaltung der Aspachhütte nie zu kurz. Nach seiner Pensionierung übernahm Max die verantwortungsvolle Aufgabe des Hüttenwartes und Verbindungsmannes zum Alpenverein Zweig Innsbruck. Außerdem war er über viele Jahre unser Kassier. Es ist ihm immer ein Anliegen gewesen, den Verein zusammenzuhalten und Unstimmigkeiten zu vermeiden. Wir vermissen die unzähligen schönen gemeinsamen Stunden mit ihm und wissen, dass er nicht zu ersetzen ist. Wir sind unserem Max zu großem Dank verpflichtet und werden ihn in bester Erinnerung behalten.

Ein letztes Berg – Heil, deine Kameraden vom „Berglerbund Nordkette”

und Sehenswürdigkeiten der Gesäuseberge führen.

Christoph Höbenreich Expedition Franz Josef Land In der Spur der Entdecker nach Norden. Vorw. v. Heinz Fischer 191 S. m. zahlr. Farbfotos sowie SW-Abb. 29,5 cm München: Frederking & Thaler Verlag GmbH. Verlag 2007 Preis: 39,60 Euro Ernst Kren Nationalparkregion Gesäuse Vielfalt zum Staunen 160 Seiten, zahlr. Farbfotos. 24,5 x 28,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag Graz: Leykam Verlag 2007 Preis: 29,90 Euro Das Gesäuse, lange Zeit nur in Alpinkreisen als „ Universität des Bergsteigens“ bekannt, wurde im Jahr 2002 mit dem Prädikat „ Nationalpark“ geadelt. Die außergewöhnlichen Lebensräume, die Vielfalt von Fauna und Flora werden in diesem Buch ebenso gezeigt, wie ein geografischer und geschichtlicher Überblick in die Welt der steirischen Nationalparkregion. Abgerundet wird der reich bebilderte Band mit Wander- und Tourenvorschlägen quer durch die Ennstaler Alpen, die auch zu den Ausflugszielen

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Die Expedition unter den Kommandanten Karl Weyprecht und Julius Payer war mit der „ Admiral Tegetthoff” aufgebrochen, eine schiffbare Nordostpassage zu suchen. Was sie aber im Sommer 1873 fanden, war eine noch unentdeckte Inselgruppe in der Barentssee, die sie zu Ehren des Kaisers „ Franz Josef Land” tauften und auf drei Schlittenreisen vom im Packeis festgefrorenen Schiff aus erkundeten. Mehr als 130 Jahre später folgt der Österreicher Christoph Höbenreich mit seinem Team den Spuren dieser k.u.k- Expedition. Zu viert, nur mit Skiern und mit Schlitten unterwegs, wächst beim Kampf mit gefährlichen Eisverhältnissen und unberechenbarem Wetter der Respekt vor Julius Payer und seiner Crew, die bei ihrem Vormarsch nicht wussten, ob die Eisfläche hinter ihnen stabil genug für eine Rückkehr zum Schiff bleiben würde. Trotz GPS und Satellitentelefon hat die arktische Wildnis nichts von ihrem Schrecken ver-

loren - aber auch nichts von ihrer Schönheit. Bei ihrem Weg über vereiste Sunde, vorbei an schneebedeckten Tafelbergen, wo abertausende Seevögel die Steilwände bevölkern und farbenfrohe Flechten den Polarsommer ankündigen, richtet sich der Blick von Christoph Höbenreich und seinen Gefährten immer wieder auf ihre Vorgänger. So war es Karl Weyprecht, der nach der glücklichen Heimkehr der k.u.kExpedition feststellte, dass das Klima entscheidend an den Polen geprägt wird und der das erste Polarjahr 1882/1883 initiierte. Expedition Franz Josef Land ist weit mehr als nur ein pakkender Expeditionsbericht mit faszinierenden Aufnahmen einer fast unberührten eisigen Wildnis, mehr als eine Spurensuche in der Arktis - es ist ein Plädoyer für den Erhalt dieses Juwels am nördlichen Ende der Welt.

Philipp Vandenberg Das vergessene Pergament 512 Seiten Bergisch Gladbach: Edition Lübbe 2006 Preis: 20,60 Euro Als zu Beginn des 15. Jahrhunderts die großen Kathedralen, Dome und Münster Europas beginnen einzustürzen, gerät die Bevölkerung in Panik. In diesen Zeiten der Unruhe rettet die schöne Bibliothekarstochter Afra durch einen Zufall das Leben des eigenbrötlerischen Dombaumeisters Ulrich von Ensingen. Die beiden verlieben sich ineinander. Dann stirbt die Frau des Dombaumeisters,

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ALPIN

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BÜCHER

und Afra wird der Hexerei angeklagt. In höchster Not erinnert sich Afra an eine geheime Schatulle, die der Vater ihr hinterlassen hat mit den rätselhaften Worten, der Inhalt könne ihr zwar Reichtum bringen, jedoch das ganze Abendland ins Verderben stürzen. Ein leeres Pergament lässt die beiden Liebenden zunächst ratlos zurück. Mit Hilfe eines Alchimisten wird ein lateinischer Text sichtbar gemacht, der sich auf das Constitutum Constantini bezieht. Was aber ist das Constitutum Constantini? Erst allmählich begreifen die Liebenden, welch ungeheuer brisantes Dokument sie in den Händen halten. Schon sind die Schergen des Papstes, die Loge der Abtrünnigen unterwegs, um den Dombaumeister und seine Freundin für immer zum Schweigen zu bringen.

vielen Generationen gesungen, zu Hause oder in lustiger Gesellschaft. Sie sind ein unersetzbarer Reichtum unserer heimischen Tradition. Martina Natter und Thomas Nußbaumer haben zahlreiche Lieder ausgesucht, die jedermann gerne hört und singt: Klassiker der alpenländischen Tradition ebenso wie jüngere populäre Lieder sowie eine Fülle an Weihnachts- und Kinderliedern. – Mit diesem Liederbuch bereichern Sie jedes gesellige Beisammensein! – 240 Volkslieder – von den Klassikern bis zu neuentdeckten Schätzen – zweistimmig gesetzt und mit Gitarrenbegleitung.

Dan Simmons Terror Roman. Mit e. Anh.: Liste der Offiziere u. Mannschaften nach den Musterungsrollen von 1845. Glossar. Eskimo-Begriffe 959 Seiten München: Heyne Verlag 2007 Preis: 23,60 Euro England im Jahr 1845: Unter dem Kommando von Sir John Franklin brechen die modernsten Schiffe ihrer Zeit, die „ Terror” und die „ Erebus” , auf, um die legendäre Nord-West-Passage zu finden: den Weg durch das ewige Eis der Arktis in den Pazifik. 130 Männer nehmen an der Expedition teil. Keiner von ihnen wird je zurückkehren. Dies ist ihre Geschichte. Das Opus magnum vom Bestsellerautor.

Martina Natterer / Thomas Nußbaumer Alpenländisches Liederbuch Altbekannte und neuentdeckte Volkslieder 312 Seiten Innsbruck: Edition Löwenzahn Verlag 2007 Preis: 19,95 Euro „ Alpenländische Lieder“ – ein Wort mit Zauberklang: Wer denkt da nicht an die klingenden Weisen, die von der Schönheit unserer Heimat künden, von Almhütten, Wildbächen und stillen Wäldern, von Sennerinnen, Wilderern und Jägern, von Liebe zwischen Fensterln und „ ob’n am Heustock“ . Diese Volkslieder werden seit

Mary Higgins Clark Und hinter dir die Finsternis Roman 393 Seiten München: Heyne Verlag 2007 Preis: 20,60 Euro Die junge Bibliothekarin Kay Lansing verliebt sich Hals über Kopf in den reichen, belesenen Peter Carrington. Zwar wird Carrington seit Jahren zweier Morde verdächtigt, aber Kay ist von seiner Unschuld überzeugt und hält zu ihm. Doch die Vergangenheit reißt das Paar in einen zerstörerischen Strudel.

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Insgesamt orientiert sich die Tourenauswahl an den Maßstäben des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins und hat somit die Prämierung mit dem Gütesiegel mehr als verdient.

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Bernd Eberle / Karlheinz Grübler / Barbara Pöll Kletterführer Wetterstein Süd & Mieminger Kette 2. Auflage 2007. 256 S., 60 Topokarten, 115 x 185 mm Köngen: Panico Alpinverlag 2007 Preis: 24,80 Euro Lange Jahre galt das Schüsselkar als Synonym für die Wetterstein Südseite, und natürlich ist die Wandflucht über der Leutasch immer noch die Perle des Gebiets. Aber auch andere Ecken des Wettersteins haben inzwischen zu funkeln begonnen. Die Ehrwalder Gebiete und die Klettermöglichkeiten in der Mieminger Kette machen die knappe Hälfte des neuen Führers aus. Für Kletterer aus dem Allgäu und dem Augsburger/ Ulmer Raum eine echte Alternative zu den sattsam bekannten Zielen in den Tannheimern. Der Führer kommt natürlich komplett in Farbe und im bewährten Topokartensystem.

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Fotos: Lowa

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