Joint Committee Steiermark Slowenien

Joint Committee Steiermark Slowenien 2.Dezember 2016 Bereich Bildungskooperation: Fazit 2016 und weitere Entwicklung Das slowenische Bildungsminister...
Author: Marie Hofmann
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Joint Committee Steiermark Slowenien 2.Dezember 2016

Bereich Bildungskooperation: Fazit 2016 und weitere Entwicklung Das slowenische Bildungsministerium und der steirische Landesschulrat haben nach umfassender Erhebung der bestehenden grenzübergreifenden Aktivitäten im Bildungsbereich bei gegenseitigen Treffen die Situation der steirisch-slowenischen Kooperationen diskutiert. Es wurde festgestellt, dass die große Anzahl der bereits bestehenden Zusammenarbeit eine solide Basis für die im Vorjahr beschlossene vertiefte Zusammenarbeit darstellt. Dabei sollen mit großer Sensibilität bestehende Kooperationen gestärkt, aber in gemeinsam identifizierten Themenbereichen auch neue Impulse gesetzt werden. Man kam überein, dass bei einem Arbeitsbesuch in Ljubljana im März 2017 ein Kennenlernen und Austausch mit den zuständigen operativen Institutionen auf slowenischer Seite stattfinden wird, damit so in weiterer Folge konkrete Anliegen und Kooperationswünsche von einzelnen Schulen bzw. Abteilungen der Schulbehörden, die für die Steiermark bereits vorliegen, gemeinsam mit den zuständigen Stellen in Slowenien bearbeitet werden können. Da etliche der kürzlich bewilligten und nun in der Anfangsphase befindlichen Interreg V-A Slowenien-Österreich Projekte steirische Projektpartner aufweisen, wird angeregt, dass man den Einbezug von slowenischen und steirischen Schulen in die Projektaktivitäten in Erwägung zieht. Man bittet auch, die Steiermark dort, wo es sinnvoll scheint, in die bestehende Bildungskooperation mit Kärnten miteinzubeziehen.

Körblergasse 21-23 Graz, Steiermark 8010 Telefon: 0043 50248 345 333 E-Mail: [email protected] Web: www.lsr-stmk.gv.at

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Zusammenfassung und Fazit: Status quo- Analyse 2016 Die steirisch-slowenische Bildungsachse ruht stabil auf vielen verschiedenen Aktionslinien: Das große Kontinuum erzeugen die Volksschulen und NMS aus der Südost und Südweststeiermark mit ihren zahlreichen Partnerschaften, Partnerschulen, Kooperationsprojekten im Bereich Kunst, Kultur, Sport, Lernen, Sprache, Wissenschaft und Spiel. Im Vergleich mit der Erhebung des BKA aus dem Jahr 2011 lässt sich auch kein Rückgang der Kooperationen erkennen. Kooperationen außerhalb des südsteirischen und Grazer Raums sind allerdings kaum zu finden. Im Bereich AHS/BHS nimmt der Europacampus Bad Radkersburg eine zentrale Stellung ein: Das Zusammenleben mit slowenischen SchülerInnen im Schulalltag und das Bemühen um den gemeinsamen Lebens-, Arbeits- Wirtschafts und Kulturraum Slowenien-Steiermark findet in diesem Jahr einen weiteren Höhepunkt in einer Interreg Partnerschaft unter dem Leadpartner Stadtgemeinde Bad Radkersburg und den weiteren Partnern Gimnazija Murska Sobota, Institut za ekonomska raziskovanja und Bad Radkersburg Beteiligungsgesellschaft. Der Europacampus mit seinen Partnern BORG, I:HTL, Krankenpflegeschule, Internat, Berufsschule und Internat und in Zusammenarnbeit mit Kindergarten, Volksschule und NMS ist das Leuchtturmprojekt der slowenisch-steirischen Zusammenarbeit. Weitere Kooperationen von AHS bzw BHS entspringen entweder historisch gewachsenen Traditionen, langjährigen Schulpartnerschaften oder aber sind Erasmus+ Partnerschaften. Das EU-Bildungsprogramm mischt die Länder bunt durcheinander. Betrachtet man die gesamte Landschaft der steirischen Erasmus+Kooperationen, muss man doch zugeben, dass Slowenien als Partner eine kleine Rolle spielt. Auch BHS und BS zieht es bei Kooperationen eher selten in die Nachbarregion. Besonders auffällig ist das im Bereich Auslandspraktika, wo slowenische Firmen als Aufnahmepartner äußerst selten aufscheinen. Das gilt auch in die umgekehrte Richtung. Es gibt zudem keine einzige gemeinsame Strategische Partnerschaft Erasmus+ im Bereich Berufsbildung. Eventuell gibt es hier auch Informationsbedarf über die exzellenten europäischen Fördermöglichkeiten. Höchst erfreulich ist, dass etliche neue Kooperationen in Erasmus+ wie auch in Interreg im Entstehen bzw. in der Anfangsphase sind. Besonders vielfältig hingegen sind seit Jahren die Kooperationen im Bereich des außerschulischen Lernens: Studiert man die beeindruckende Liste der Erasmus+ „Jugend in Aktion“ Partnerschaften, fällt auf, dass sich viele der ProtagonistInnen im „Catalogue of interested organisations and projects“ (2013) wiederfinden. Der Schwerpunkt Slowenien des Vereins „Panthersie für Europa“, Herausgeber dieses Katalogs hat offenbar reiche Früchte getragen. Solcherart gewachsene Initiativen bilden gemeinsam mit bereits lang gedienten Institutionen wie dem Pavelhaus wichtige und wertvolle Impulsgeber auch für die Bildung. Will man also die Bildungszusammenarbeit zwischen Steiermark und Slowenien stärken, so startet man bereits auf hohem Niveau: Die gewachsene Struktur bildet ein feines und haltbares grenzüberziehendes Gewebe, das nicht gestört werden soll. Gemeinschaftliche zusätzliche Anstrengungen sowie zielgerichtete Impulse und Support werden dennoch dienlich sein. Für alle genannten Bereiche gilt: Man würde gerne mehr darüber wissen. Die einzelnen interregionalen Aktivitäten werden außerhalb eines gewissen Aktionsradius nicht publik und entsprechend nicht wahrgenommen. Slowenischunterricht: Verglichen mit der Studie aus dem Jahr 2011 hat sich der Umfang der

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Slowenischstunden in der Steiermark verringert. Wünschenswert wäre, laut der Koordinatorin für Muttersprachlichen Unterricht, Mag. Andrea Vidak, grundsätzlich eine Aufstockung der MU-Stunden im APS-Bereich, aber auch für die AHS. Auch Teilnahmen an Wettbewerben wie z.B. „Sag’s Multi“ wären dann denkbar. Die im Status Quo –Bericht erhobene Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; sie soll vielmehr als Basis für weitere Ergänzungen und zukünftige Kooperationen dienen.

Anregungen für gemeinsames Handeln auf operativer Ebene: 1. Vorhandenes stärken, unterstützen und entwickeln Interreg  In diesem Jahr wurden im Rahmen der ersten Abgabefrist 13 Projekte bewilligt. Neben dem Projekt L2P 2020plus, das sich der Bildung widmet, könnten auch in den meisten anderen bewilligten Projekten Schulen oder aber auch Schulbehörden einbezogen werden. (z.B. Diplomarbeiten, Workshops, Arbeit an Curricula, extracurriculare Angebote, Mentoring, Praktika ...) Da Anträge im Bereich Interreg inhaltlich eher unscharf gehalten sind um einen Entwicklungsprozess nicht zu behindern, könnte es hier eventuell noch nützlichen Spielraum geben, der je nach Projektthema technische oder wirtschaftliche Schulen, aber auch AHS einbeziehen könnte. Im Sinne der Nachhaltigkeit könnte man dabei von einer klaren win-win Situation sprechen.

Erasmus+ strategische Partnerschaft  Unterstützung der bereits bewilligten Partnerschaften mit österreichisch-slowenischer Beteiligung (Öffentlichkeitsarbeit, Dissemination)  siehe Liste Status quo  Unterstützung bei geplanten Strategischen Partnerschaften. Beispiele Art @ Heart VS Straß ; VS St. Nikolai ob Draßling; Osnovna šola Antona Tomaža Linharta Radovljica Students and teachers will collaborate on an international project that involves various activities in order to develop knowledge, skills and competences. ART represents activities concerning painting, handicrafts, music or drama. @ is a symbol for connecting with each other and using different tools and mobile applications during the project. HEART speaks for everything concerning health and lifestyle.

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"Bewusstseinsbildung für Klimaschutz und erneuerbare Energien" Projektpartner in Österreich: Stadtgemeinde Mureck, Volks- und NMS-Mureck, Landesberufsschule Mureck, BAFEP,HLW und die Energiebetriebe. Darunter auch die Fa.PAN-ORGANIC, eine slowenische Firma - die sich in Mureck angesiedelt hat. Projektpartner: Region Prekmurje in Slowenien, wo die Schulen bereits gute Kontakte haben. Es ist geplant auch Marburg einzubinden. In diesen Dreiländereck "Mur-Land" sollen die Ungarn noch dazu kommen.

2. Impulse setzen Erasmus+ eTwinning  den Nachbarn als Projektpartner kennenlernen  Ansuchen bei der Nationalagentur um ein eTwinning Seminar Steiermark (Österreich), Slowenien, Italien, Ungarn  Etablierung von eTwinning-Partnerschaften für steirische und slowenische Pflichtschulen

Erasmus+ strategische Partnerschaft im Bereich Berufsbildung unter Einbezug von Wirtschaftsbetrieben zu einem Thema, das die Berufsbildung gleichermaßen interessiert wie die Wirtschaft, mit stark praxisbezogenen Resultaten. ( z.B. Bündelung aller Maßnahmen im Bereich Techniknachwuchs?) Netzwerke (Erasmus+ Mobilität Schul- und Berufsbildung) Slowenien hat mit Kärnten, Italien und Kroatien ein gut funktionierendes Bildungsnetzwerk, das natürlich lange gewachsen ist und eine andere Geschichte hat. Vielleicht wäre es möglich, in Bereichen, wo es sinnvoll scheint, die Steiermark mit hineinzunehmen. Denn nicht alles muss ja neu erfunden werden. Aufzeigen von möglichen Praktikumsbetrieben/Netzwerk Steiermark-Slowenien für Berufsbildende Schulen; oder auch Eingliederung in die bestehenden Netzwerke zwischen Slowenien und Kärnten Konkrete Anfragen zu Netzwerken: HTL Ortweingasse Kunst - s|š|o|f Ljubljana Nach einem Erasmus+ Jobshadowing- Studienreise durch die Schulaufsicht BHS (LSI Pichler, Mag. Wiesinger) besteht Interesse an der Wiederaufnahme von Kontakten.

HLW Schrödinger Kooperation mit einem slowenischen Kunst-/Kulturfestival gesucht

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Berufsbildung Praktikumsnetzwerk für BMHS-SchülerInnen, Lehrlinge, Berufsbildung Staff mobility

3. In der Status quo-Erhebung Identifizierte Themenbereiche mit interregionalem Potenzial

Bereich Berufsschule: Die Schulaufsicht regt an, das Thema „Österreichische Berufsschule/LAP für slowenische Lehrlinge“ neu zu betrachten. Bereich Technik: Eine überregionale Kooperation mit Slowenien im Bereich der Bildungszusammenarbeit könnte als Gegensteuerung zum Fachkräftemangel im Bereich Technik sehr interessant und sinnvoll sein. Noch dazu, wo es in Slowenien dazu sehr interessante Aktivitäten gibt. Bereich Begabten- und Begabungsförderung: Heuriges Leitthema der steirischen Schulbehörde. Jede Region steht und fällt mit ihren Talenten. Wie geht Slowenien an dieses Thema heran? Bereich Kunst/Kultur: Zusammenarbeit im Bereich von Schulen mit Kunstschwerpunkt. Ausbildung von LehrerInnen im Bereich Bildnerische Erziehung: Was macht Slowenien?

Bereich Entrepreneurship: 80% der Jobs der Zukunft werden in KMU zu finden sein. Die steirische Bildung bearbeitet dieses europäische Prioritätsthema zurzeit auf mehreren Ebenen. Und genau dieses Thema taucht auch in mehreren Interreg-Projekten auf. Was macht Slowenien in dieser Hinsicht? Synergien?

4. Konkrete nächste Schritte nach dem Arbeitsbesuch im März 2017: Konferenz zum Gedankenaustausch und zur Weiterentwicklung der Ideen. Einladung dazu an Schulaufsicht und Schulleitungen Arbeit an konkreten Fragen Raum zur Vernetzung Konkretes Datum??

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Kommunikation: Sichtbarmachen unserer Kooperationen. Z.B. auf der jeweiligen Homepage Öffentlichkeitsarbeit Kontaktadressen von Anlaufstellen: Erstellen von Kontaktlisten und Veröffentlichen auf der jeweiligen Homepage. Wen rufe ich an, wenn ich mit einer slowenischen Schule kooperieren möchte und vice versa?