JAHRESBERICHT 2011 STIFTUNG MARIA EBENE

JAHRESBERICHT 2011 STIFTUNG MARIA EBENE Krankenhaus Maria Ebene Therapiestationen Carina | Lukasfeld Beratungsstellen Clean Feldkirch | Bregenz | ...
Author: Heinrich Mann
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JAHRESBERICHT 2011 STIFTUNG MARIA EBENE

Krankenhaus Maria Ebene

Therapiestationen Carina | Lukasfeld

Beratungsstellen Clean Feldkirch | Bregenz | Bludenz

Prävention Supro

Inhalt 1. Bericht des Vorstandsvorsitzenden











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2. Bericht des Chefarztes











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3. Bericht des Verwaltungsdirektors











6

4. Krankenhaus Maria Ebene













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5. Therapiestation Carina













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6. Therapiestation Lukasfeld













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7. Beratungsstellen Clean













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8. Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe









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9. Projekt Kennidi















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10. Projekt Zoom















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11. Gateway – Abenteuer Neue Medien









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Impressum Herausgeber Stiftung Maria Ebene | 6820 Frastanz | Maria Ebene 17 T 05522 72746 | F 05522 72746-20 [email protected] | www.mariaebene.at Redaktion | Stiftung Maria Ebene Gestaltung | Jutta Ammon Druck | Vigl-Druck | Dornbirn © Stiftung Maria Ebene | März 2012



Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Mehrzahlbildungen und Funktionszuschreibungen gelten als geschlechtsneutral.

Krankenhaus Maria Ebene Maria Ebene 17 | 6820 Frastanz | 05522 727 460 Therapiestation Carina Pater-Grimm-Weg 12 | 6800 Feldkirch | 05522 77 151 Therapiestation Lukasfeld Herrengasse 41 | 6812 Meiningen | 05522 393 90 Clean Feldkirch Schießstätte 12 - Top 8 | 6800 Feldkirch | 05522 380 72

Clean Bregenz Bergstraße 8 | 6900 Bregenz | 05574 45400

Clean Bludenz Kasernplatz 5 | 6700 Bludenz | 05552 65040

Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe Am Garnmarkt 1 | 6840 Götzis | 05523 54941

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Therapiestationen Carina | Lukasfeld

OAR Walter Stefani

Bericht des Vorstandsvorsitzenden Von Graf Coudenhofe-Kalergi, dem bekannten Pionier der Europabewegung, stammt der Ausspruch: “Vergessen wir nie, dass wir auf diesem Planeten leben, nicht um Weltreiche zu erobern, sondern um zu helfen, die schwere Bürde des Daseins zu tragen.“ Diese Worte sind maßgeschneidert auf die Aufgabe, die sich die Stiftung Maria Ebene im Stiftbrief selbst gestellt hat. Im vergangenen Jahr waren es 35 Jahre, seit mutige Sozialpioniere, wie Rosa Bitschnau, dieses segensreiche Sozialwerk für die Behandlung und Betreuung suchtkranker Menschen gegründet haben. Zu Recht haben wir uns an diesem Geburtstag der Stiftung über die eindrucksvolle Erfolgsgeschichte der Maria Ebene gefreut - ein faszinierender Weg, von der kleinen Trinkerstation zum internationalen Suchtkrankenzentrum. Neben der verdienstvollen finanziellen Hilfe durch das Land Vorarlberg, die Gemeinden und die Krankenkassen, besonders der Vorarlberger Gebietskrankenkasse, haben vor allem das kompetente und fürsorgliche Wirken der Mitarbeiter dazu maßgeblich beigetragen. Das Jahr 2011 war für die Stiftung Maria Ebene wie- derum arbeitsreich und bewegt. Wir freuten uns über das Miteinander, die hohe Leistungsbereitschaft und über die Budgetdisziplin als wichtigen Vertrauens- beweis für unsere Finanzpartner. Sämtliche Einrichtungen waren wieder voll ausgelastet. Wir können wieder auf einige bemerkenswerte Schwerpunkte zurückblicken, die neben der schwierigen täglichen Patientenarbeit erbracht wurden: ■

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die ärztliche Versorgung in den Einrichtungen der Stiftung konnte trotz großem Ärztemangel, der besonders bei den Fachärzten für Psychiatrie herrschte, nicht zuletzt dank der ständigen Bemühungen des Chefarztes Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haller gesichert werden. Die Rahmenbedingungen, als Arzt in Maria Ebene zu arbeiten, sind gut. Die Arbeitszeiten sind

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Prävention Supro

gesetzeskonform und den Ärzten werden grundsätzlich sämtliche Leistungen abgegolten ■ die alle vier Jahre fälligen Neuwahlen des Präsidenten, des Vizepräsidenten und des Delegierten des Kuratoriums in den Vorstand ■ der runde Geburtstag unseres Chefarztes verbunden mit einer unvergesslichen Bregenzerwälder Kässpätzlepartie ■ die Feier für 13 langjährige und treue Jubilare, davon zwei für 25-jährige Arbeit für die Stiftung ■ Beförderungen für 30 Mitarbeiter ■ das kurz vor der Genehmigung stehende große EUSpielsucht-Projekt der Beratungsstellen Clean Feldkirch und Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe mit Partnern aus Liechtenstein, Schweiz und Deutschland ■ die weiter sehr erfolgreichen Präventionsprojekte von Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe, wobei ich die Auszeichnung des Projektes Gateway durch das Internet-Center Wien besonders hervorheben möchte ■ das wiederum hervorragend besuchte Maria Ebene Symposium, seit 20 Jahren durchgeführt ■ die umfassende Überprüfung der Nebenbeschäftigungen, die alle korrekt gemeldet wurden ■ einmal mehr die äußerst wertvolle Unterstützung durch den Verein „Friends of ME“, etwa durch Leseabende, durch die Organisation des Sommerfestes und der Patiententreffen; dafür möchte ich dem Obmann des Vereines Willi Hagleitner und seinem Team danken ■ und schließlich die Bauvorhaben, auf die wir sehr stolz sind: ■ der Umbau und die Sanierung der Therapiestation Carina konnte mit der glanzvollen offiziellen Eröffnungsfeier im Wesentlichen abgeschlossen werden. Dabei ist bemerkenswert, dass die Patienten sich maßgeblich an den Arbeiten beteiligten ■ das Bauvorhaben der Therapiestation Lukasfeld liegt terminlich und hinsichtlich der Kosten im Plan. Mit der offiziellen Eröffnung kann bis Herbst dieses Jahres gerechnet werden ■ die Vorplanungen für den Umbau am Krankenhaus Maria Ebene konnten abgeschlossen werden, sodass die erforderlichen offiziellen Anträge an die Kostenträger gestellt werden konnten. Entscheidungen sind noch ausständig Diese Erfolgsbilanz konnte nur erreicht werden, weil Chefarzt, Verwaltungsdirektor und Mitarbeiter wieder Großartiges geleistet haben. Allen gilt mein besonderer Dank. Danken möchte ich auch dem Präsidenten, den Mitgliedern des Kuratoriums, den Stellenleitern sowie dem Betriebsrat. Wie bereits erwähnt, war die wertvolle Arbeit der Stiftung Maria Ebene in bereits 35 Jahren nur möglich, weil unsere Finanzpartner in eindrucksvoller Weise diese Arbeit unterstützten. Dafür nochmals ein „Dankeschön!“.

Krankenhaus Maria Ebene

Therapiestationen Carina | Lukasfeld

Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haller

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Prävention Supro

Mit Beginn des Jahres wurde nach mehrjähriger Vorbereitung mit dem Erweiterungsbau auf der Therapiestation Lukasfeld begonnen. Dort soll eine Entzugsstation errichtet werden, sodass alle entwöhnungswilligen Vorarlberger Patienten unmittelbar und jederzeit eine medizinisch geleitete körperliche Entgiftung durchführen können und nicht mehr Krankhäuser außerhalb Vorarlbergs aufsuchen müssen. Das therapeutische Team auf Lukasfeld hat beste Vorarbeiten geleistet und war bei den Bauarbeiten in professioneller Weise behilflich, sodass der Abschluss nunmehr bevorsteht und im Frühjahr 2012 die ersten Patienten aufgenommen werden können.

Bericht des Chefarztes

Bericht des Vorstandsvorsitzenden

Krankenhaus Maria Ebene

Bericht des Chefarztes Das Jahr 2011 war in der Weiterentwicklung der Stiftung Maria Ebene von großer Bedeutung. Neben dem seit Jahren stabilen „Routinebetrieb“ im ambulanten und stationären Bereich wurden mehrere Bauvorhaben begonnen oder vollendet und zahlreiche neue Projekte gestartet. Im Mai 2011 wurde in einem sehr schönen Festakt, an welchem u.a. Alt-LH Dr. Herbert Sausgruber und LH Mag. Markus Wallner teilgenommen haben, der Abschluss der Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsarbeiten auf der Therapiestation Carina gefeiert. Die Freude über das gelungene Werk fällt umso größer aus, je mehr man bedenkt, dass der Umbau zu einem wahren „Schmuckstück“ ganz wesentlich von den Patienten und Therapeuten selbst durchgeführt wurde. Bei diesem „Fest der Freude“ ist nicht nur die hohe Wertschätzung, welcher sich die Therapiestation im In- und Ausland erfreut, sondern auch die Eingebundenheit dieser schon traditionsreichen Institution in das Vor- arlberger Gesundheits- und Sozialsystem zum Ausdruck gekommen. Carina steht für höchste Professionalität, moderne Therapie, Menschlichkeit und auch für großen Erfolg. Innerhalb der stationären Versorgungsstruktur von Menschen mit Suchtproblemen deckt diese renommierte Einrichtung den Bereich der Langzeittherapie ab. Auch wenn heute überall in der Medizin die stationären Therapien aus Kostengründen radikal verkürzt werden und die Patienten immer weniger bereit sind, die notwendige Zeit für eine „heilsame“ Behandlung aufzubringen, kann man auf Langzeittherapien nicht verzichten. Diese sind bei schweren Persönlichkeitsstörungen, ausgeprägten Neurosen, chronischen Depressionen und vieljährigen Suchterkrankungen durch keine anderen Methoden zu ersetzen. Seele braucht Zeit und die kranke Seele einen schönen Rahmen, in welchem sie gesunden kann. Und dieser steht auf Carina in rundum gelungener, auch architektonisch sehr ansprechender Form an einem der schönsten Plätze Vorarlbergs zur Verfügung.

Daneben wurden über die Beratungsstellen Clean und die Werkstatt für Suchtprophylaxe „Supro“ verschiedene Projekte im Bereich der Abhängigkeit von illegalen Drogen, aber auch der immer wichtig werdender Verhaltenssüchte in Angriff genommen. Besonders hervorzuheben ist ein gemeinsam mit anderen Ländern initiiertes Großprojekt zur Prävention und Behandlung der Spielsucht. Wenn von der Stiftung Maria Ebene immer wieder neue prophylaktische und therapeutische Felder betreten, neue Ideen entwickelt und Impulse für ganz Österreich gesetzt werden, zeugt dies von der Vorreiterrolle, der ständigen Innovation und der Kreativität, die zu den Markenzeichen der Stiftung Maria Ebene gehören. Man muss bedenken, dass solche zusätzlichen Aktivitäten neben der Tagesarbeit, der therapeutischen Versorgung einer immer größer werdenden Zahl von Menschen mit Suchtproblemen, zu leisten sind. Der Prozess des Fortschritts und der Erneuerung wird auch im Jahr 2012 in der Stiftung nicht zum Stillstand kommen. Gegen Ende des Jahres soll der letzte alte Trakt des Hauses auf Maria Ebene renoviert und das Krankenhaus um eine Kriseninterventions- und Kurzzeittherapiestation erweitert werden. Damit wird das Leistungsangebot der Stiftung in einem immer wichtiger werdenden Bereich geschlossen, nämlich einer nur bis zu 2 Wochen dauernden stationären Intensivbehandlung für jene Patienten, die keine 8-WochenKur absolvieren können oder wollen. Schließlich sollen alle Einrichtungen der Stiftung im Jahr 2012 ihr Hauptaugenmerk auf ein das ganze Land umfassende Projekt im Kampf gegen den Killer Nr. 1, die Zigarette, legen. In Kooperation mit dem Land Vorarlberg, der VGKK, dem Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin sowie der Ärztekammer soll in Österreich, wo die Anzahl der Raucher europaweit an der Spitze liegt, nicht nur ein Zeichen gesetzt, sondern eine effiziente, langfristige Hilfsstruktur unter Führung der Stiftung Maria Ebene geschaffen werden.

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Therapiestationen Carina | Lukasfeld

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Prävention Supro

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Therapiestationen Carina | Lukasfeld

Bericht des Verwaltungsdirektors

Bericht des Verwaltungsdirektors

Berufsgruppen 1. Personal Der Dienstpostenplan der letzten Jahre ist sehr kontant. Auch im Jahr 2011 wurden gegenüber 2010 nur geringe Änderungen vorgenommen. Die Erweite- rung des Angebotes der Stiftung in der Betreuung von Spielsüchtigen bzw. in der Fortführung des ehemaligen Suchtforschungsinstituts konnte auch 2010 aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel nicht umgesetzt werden. Mit allen Abteilungen zählt die Stiftung bei ca. 99 Vollzeitstellen in etwa 130 Mitarbeiter. 10% der Beschäftigten sind unter 30 Jahre alt, 20% zw. 30 – 40 Jahre alt, 35% zw. 40 – 50 Jahre alt und 35% über 50 Jahre alt. Der Frauenanteil beträgt 68%. 35% der Mitarbeiter sind weniger als 5 Jahre, 23% zwischen 5-10 Jahren, 18% zwischen 10-15 Jahren, 16% zwischen 16-20 Jahren und 8% über 20 Jahre bei der Stiftung Maria Ebene beschäftigt.

Mag. Günter Amann

Dienstpostenplan 2011 ohne Aushilfen Alle Angaben in Prozent; 1 Stelle = 100%. Ärztliche Leitung

Zentrale

Maria Ebene Therapie

Maria Ebene Wirtschaft

Maria Ebene Ambulanz

100

100

-

50

-

Ärzte inkl. BD-Ärzte

-

-

480

-

150

Psychologen/Berater

150

-

280

-

20

Sozialarbeiter

-

-

200

-

-

Sozio-/Arbeits-/Kreativ-/Physiotherapie

-

-

330

-

-

Berufsgruppen

inkl. Institut

Leiter

Pflegepersonal

-

-

950

-

50

100

-

-

-

-

Verwaltung

-

500

140

-

30

Sekretariat

120

-

-

-

50

-

-

-

525

-

Projektmanagement

Küchenpersonal Betriebspersonal

-

-

-

290

-

Lehrlinge

-

100

-

-

-

470

700

2.380

865

300

Kennidi

Gateway

Prostituiertenbetreuung

Berufsgruppen Leiter

100

-

-

-

Berater/Projektmitarbeiter

240

100

130

-

-

-

-

150

80

50

-

-

420

150

130

150

Sozialarbeiter Sekretariat

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SUPRO

Carina

Lukasfeld

Beratungsstellen Clean Feldkirch | Bregenz | Bludenz

Clean Feldkirch inkl. Spielsucht

Prävention Supro

Clean Bregenz

Clean Bludenz

Leiter

100

100

80

100

80

Ärzte inkl. BD-Ärzte

20

190

10

10

10

Psychologen/Berater

480

200

60

80

50

Sozialarbeiter

100

-

300

200

150

Sozio-/Arbeits-/Kreativtherapie

270

345

-

-

-

Pflegepersonal

300

600

-

-

-

WG-Personal

-

105

-

-

-

Verwaltung, Sekretariat

85

80

50

80

45

Betriebspersonal

10

50

-

-

-

1.365

1.670

500

470

335

3. Bauprojekte Die beiden laufenden Bauprojekte der Therapiestation Carina und der Therapiestation Lukasfeld entwickelten sich im Jahr 2011 sehr positiv. Bei der Therapiestation Carina wurde der neu errichtete und sanierte Osttrakt in Betrieb genommen. LH Mag. Markus Wallner, Alt-LH Dr. Herbert Sausgruber und leitende Beamte des Amtes der Vorarlberger Landesregierung überzeugten sich bei der offiziellen Eröffnung am 13. Mai nicht nur vom umgesetzten Bauvorhaben, sondern auch vom Konzept der Therapiestation Carina. Im März 2011 wurde mit dem Bau der Entzugsstation in Meiningen begonnen. Das Bauvorhaben wurde effizient umgesetzt, sämtliche Ausschreibungen liegen in den prognostizierten Kosten. Der neue Bauteil wird mit Ende Februar 2012 bezugsfertig sein, mit den notwendigen Umbauten im Bestand wird anschließend begonnen. 4. Internet und Homepage Im Rückblick auf die vergangenen Jahre konnte jedes Jahr seit dem Bestehen der Portallösung eine starke Steigerung der Klicks erreicht werden. Im Jahr 2011 wurden durchschnittlich ca. 354.000 Klicks monatlich gezählt, das entspricht einer 20%igen Steigerung zum Jahr 2010. Die Monatsbetrachtung zeigt deutliche Schwankungen mit einem Minimum im Dezember mit ca. 240.000 Klicks und einem Maximum im Oktober mit deutlich über 440.000 Klicks. Im Jahresdurchschnitt wurde die Homepage der Stiftung Maria Ebene monatlich 6.270 Mal besucht, das entspricht ca. 209 Besuchen täglich. 71 % der Besucher kamen nur einmal auf die Homepage. Insgesamt besuchten fast 7 % der Besucher die Homepage mehr als 50 Mal. Die Besucher der Homepage kamen aus 103 Ländern. Die meisten Be-

Bericht des Verwaltungsdirektors

Krankenhaus Maria Ebene

suche kamen von Österreich und Deutschland gefolgt von der Schweiz und Italien. Weiterhin gut besucht wurde 2011 auch das SOS-Forum mit 415 Usereinträgen, Fragen & Chat untereinander, sowie 384 Antworten von Experten. Die meisten Fragen gingen zum Thema „Opiate, Benzodiazepine und Substitution“ ein, gefolgt von den Fragen rund um das Thema „Drogentest“ und „Alkohol“. 5. statistische Daten 2011 Verr. Pflegetage: 27.549 Tage Stationäre Patienten: 594 Stationäre Aufnahmen: 512 Durchschnittliche Verweildauer in Tagen: ca. 51 Tage Durchschnittliche Auslastung der Stationen: ca. 89% Anteil Vorarlberger Patienten: ca. 58% Anteil Innerösterreichischer Patienten: ca. 38% Anteil ausländischer Patienten: ca. 4% Alter der Patienten: 15 – 45 Jahre: 305 Aufnahmen Alter der Patienten: 45 - 65 Jahre: 198 Aufnahmen Alter der Patienten: über 65 Jahre: 9 Aufnahmen Detaillierte statistische Daten sind jeweils in den Berichten der einzelnen Stellen angeführt. Diese Daten basieren auf der medizinischen Verlaufsdokumentation und sind um verwaltungstechnische Besonderheiten, wie z. B. Kostenträgerwechsel bereinigt.

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Krankenhaus Maria Ebene

Krankenhaus Maria Ebene Auch im Jahr 2011 erfreut sich die Entwöhnungsbehandlung am KH Maria Ebene unverändert weit über unser Bundesland hinaus, einer großen Nachfrage. Die Bettenauslastung liegt dementsprechend bei 100 %. 342 Patienten wurden aufgenommen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug ca. 49 Tage. Die Anzahl der Patienten mit sogenannten (psychiatrischen) Doppeldiagnosen nimmt deutlich zu. Anhaltend ist der Trend, dass Patienten in einem deutlich reduzierten Allgemeinzustand, der die Folge der zerstörerischen Wirkung eines langjährigen hoch dosierten Alkoholkonsums ist, zur Aufnahme kommen. Daraus ergibt sich immer mehr die Notwendigkeit einer individuellen, auf die einzelnen Personen zugeschnittenen Therapieplanung, mit unterschiedlichen Zielen und Behandlungsme- thoden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, beginnen wir im kommenden Jahr mit einer Fort- und Weiterbildungsreihe für unser therapeutisches Team. Wir freuen uns, dass wir dafür international bekannte und fachlich exzellente Vortragende gewinnen konnten. Eine individuell zugeschnittene Therapie mit erweiterten Therapiemodulen konnten wir auch schon in den vergangenen Jahren anbieten. Besonders erwähnen möchte ich den EDV-Basiskurs, zur Vermittlung von Grundkenntnissen in der Bedienung von Computern, der mit großem Engagement und mit Erfolg von Manfred Neururer geleitet wird. Dieser Kurs dient nicht nur der Vermittlung von neuen Kenntnissen, er trägt wesentlich zum Abbau von Ängsten bei, vermittelt Selbstermächtigung und Selbstwert.

Bild: Manfed Neururer beim EDV-Basiskurs Durch das fundierte Fachwissen im Bereich der klassischen Homöopathie, welches Dr. Kerstin Sigl einbringt, konnten wir das Spektrum der medizinischen

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Prävention Supro

Behandlungsmethoden erweitern. Unseren Patienten steht somit nicht nur diese komplementärmedizinische Behandlungsmethode zur Verfügung, sondern schon seit vielen Jahren, verdienstvoll von Dr. Helmut Jarosik angeboten, die Möglichkeit einer Akupunkturbehandlung. Diese beiden alternativmedizinischen Methoden stehen nicht im Widerspruch zur sogenannten Schulmedizin, sondern sind ein Ausdruck unseres gesamtheitlichen Behandlungsansatzes. Nach einer längeren Vorbereitungsphase, in Zusammenarbeit mit dem LKH Rankweil, begannen wir ab September mit der Umsetzung der neuen Vor- gangsweise zur Alkoholentgiftung. Patienten, die von sich aus eine Entgiftungsbehandlung wünschen oder dafür zugewiesen werden, konsultieren unsere Ambulanz. Dort erfolgt eine ärztliche Beurteilung und Abklärung der weiteren Vorgangsweise, d.h. es wird mit den Patienten gemeinsam entschieden, ob eine ambulante Entgiftung möglich ist, oder ob sie dennoch im LKH Rankweil stattfinden soll. Polytoxe (mehrfachab- hängige), schwer körperlich gezeichnete Patienten, denen es nicht gelingt im ambulanten Setting oder noch aus anderen nachvollziehbaren Gründen eine Abstinenz zu erreichen, werden von uns über die Suchtliste zur Entgiftung ins LKH Rankweil weitergeleitet. Diese Regelung hat inzwischen schon zu einer spürbaren Veränderung der ambulanten Tätigkeit geführt. Die ambulanten Erstkontakte nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 24 % zu, die Anzahl der gesamten Kontakte verringerten sich gering um 7 %. Seit 2 Jahren erfassen wir auch die Anzahl der nichtverrechenbaren Leistungen, meist längere telefonische Beratungen, 2011 wurden ca. 600 dokumentiert. Ebenfalls erwähnenswert ist der Trend zu Internetanfragen. Mehrmals wöchentlich beantworten wir Onlinefragen zu Behandlungsmöglichkeiten, aber auch recht spezifische Fragen zu einzelnen Medikamenten oder Laborparametern. Dass es sich bei der Nikotinabhängigkeit um eine schwere Suchterkrankung handelt, die sich besonders ungünstig auf die Lebenserwartung auswirkt, ist inzwischen in den unterschiedlichen Kontexten Thema. Sei es im Zusammenhang mit den Rauchverbotsdebatten oder in Präventionsprojekten. Immer mehr Patienten werden von den behandelnden Ärzten auf die Folgeerscheinungen des Rauchens hingewiesen und es erfolgt eine Rauchstoppempfehlung. So nahmen im vergangenen Arbeitsjahr die Anzahl der Raucherbehandlungen um 20 % zu. Im kommenden Jahr soll das Therapieangebot für (Noch) Raucher deutlich ausgedehnt um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Krankenhaus Maria Ebene

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Am Krankenhaus Maria Ebene fanden auch 2011 eine Reihe von gelungenen und zahlreich besuchte Veranstaltungen statt. Unvergessen bleibt der Faschingsball im Februar mit dem Flair von „1001 Nacht“.

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Prävention Supro

Pionier im Engagement für Kinder aus Suchtfamilien, präsentierte „Kasulino“, ein Angebot für betroffene Kinder. Über das Dilemma der Prävention sprach Mag. Andreas Prenn von der Supro. Diese Fachtagung war sehr gut besucht und stieß auf ein großes Echo in den Medien.

Krankenhaus Maria Ebene

Krankenhaus Maria Ebene

Bild: Preisjassen - Obmann „FoME“ Willi Hagleitner und DSA Elmar Sturm Im Hintergrund die von Patienten selbstgemachte Kulisse des KH-Faschingsballs „1001 Nacht“ Bereits zum 9. Mal fand Anfang Mai 2011 das Treffen der ehemaligen Patienten des KH Maria Ebene statt. Bei strahlendem Frühlingswetter wurde im Garten des KH gefeiert. Aus ganz Österreich und dem nahen Ausland sind über 240 Gäste angereist, um den Kontakt und den Austausch zu pflegen. Im Rahmen der Veranstaltungen des Vereins „Friends of ME“ kam es auch zu zahlreichen Begegnungen und unterhaltsamen Stunden, im März beim Preisjassen und Anfang Juli beim Sommerfest. Federführend unter OA Dr. Roland Wölfle sammelten wir Anekdoten und andere interessante Begebenheiten aus der Geschichte des Krankenhauses. Das daraus entstandene Buch „Der Skischuh in der Badewanne“ wurde vom früheren Chefarzt Prof. Dr. Herwig Scholz im Rahmen einer Lesung vorgestellt. An diesem Abend „schwelgten“ viele in alten Erinnerungen und amü- sierten sich über so manche Geschichten.

Bild: XX. Symposium der Stiftung Maria Ebene zum Thema “Kinder aus Suchtfamilien” 2011 suchte OÄ Dr. Astrid Loss in der benachbarten Schweiz als Leiterin einer tagespsychiatrischen Klinik eine neue Herausforderung. Ebenfalls entschied sich Dr. Filiz Sahin in den ambulanten psychiatrischen Dienst nach St. Gallen zu wechseln. Dr. Monika Dönz-Dirschmid dürfen wir als unsere neue „Ambulatoria“ begrüßen. Aus Innsbruck kam Dr. Hayriye Bezirkan zu uns, die bei uns ihre Facharztausbildung beginnt. Durch ihre Zweisprachigkeit ist sie eine wertvolle Bereicherung. Dr. Kerstin Sigl komplettiert unser Ärzteteam. Mag. Yvonne Skrabl kehrt als Teilzeitbeschäftigte aus der Karenz ins Psychologenteam zurück. Als Unterstützung für das Pflegeteam um die Arbeitsspitzen in den Aufnahmephasen abzufedern und auch zur Gewährleistung, dass Bildungsangebote angenommen werden können, kommen DGKS Brigitte Burgstaller und DGKS Birgit Metzler-Häfele ins Pflegeteam.

Ein weiterer Höhepunkt war unser Symposium am 11.11.2011 zum Thema „Kinder von Suchtkranken“, ein bislang „stiefmütterlich“ behandelter Bereich. Mag. Hanna Grubhofer, eine beeindruckende Frau, Herausgeberin des Kinderbuches „Fluffy“, näherte sich dem Thema feinfühlig und wertfrei. DSA Monika Chromy, Suchtfachstelle der Caritas, referierte über den Kooperationsstandard zwischen Jugendwohlfahrt und Drogenhilfe. Mag. Harald Anderle, Kinderdorf Vorarlberg, ein

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Therapiestation Carina

Therapiestation Carina Das Arbeitsjahr 2011 stand ganz im Zeichen der Eröffnung des Erweiterungsbaus. Im Mai fand die offizielle Eröffnungsfeier statt, bei der alle Patienten und das ganze Team mitwirkten. Im Rahmenprogramm wurde eine professionelle Tanzinstallation von der Tanztherapeutin Ursula Sabatin und ihrer Tanz-Gruppe in Kooperation mit Patienten und Mitarbeitern aufgeführt. Dieses außergewöhnliche Projekt - verteilt über mehrere Stationen im ganzen Haus und den Außenanlagen – wurde eigens für die Carina-Eröffnung konzipiert. Therapierelevante Themen wie Abstinenz, Rückfall, Leere, Halt, Humor wurden auf faszinierende Art und Weise von den Mitwirkenden als „Personenskulpturen“ dargestellt. Dank an dieser Stelle an Ursula Sabatin und ihr Team.

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Prävention Supro

lo“ angeschafft, das dankenswerterweise vom Verein „Friends of ME“ gesponsert wurde. Ein weiterer moderner Meilenstein in der internen Kommunikation wurde mit der Entwicklung und Einführung des digitalen Dokumentationssystems „MEDOS-Carina“ gesetzt. Es ist in das bewährte medizinische Dokumentationssystem MEDOS der Stiftung Maria Ebene integriert worden und stellt ein bestmöglich auf die Bedürfnisse der Therapiestation Carina abgestimmtes Dokumentations- und Informationssystem dar. Alle relevanten Patienten- und laufenden Behandlungsinformationen werden von den Mitarbeitern digital erfasst und stehen für die aktuelle Therapie- und Behandlungsplanung zur Verfügung. Mit Jahresende 2011 konnten wir die Testphase verlassen und „MEDOS-Carina“ in den Regelbetrieb überführen. Besonderer Dank in diesem Zusammenhang gilt der EDV-Abteilung der Stiftung Maria Ebene. Mit viel Geduld und ausgezeichneter Kooperation ist es gelungen, gemeinsam ein Dokumentationssystem zu entwickeln, das einen sehr hohen Qualitätssicherungsstandard nachweisen kann. Im Oktober besuchte unser Team im Rahmen einer Fachexkursion das Therapiezentrum Maximilianshöhe in Bayreuth, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden. Der fachliche Austausch war für uns sehr anregend, und hat uns neue Impulse für unsere Arbeit in der Carina vermittelt.

Bild: Offizielle Eröffnungsfeier Mag. Johannes Rauch und Alt-LH Dr. Herbert Sausgruber Das konzeptionelle Ziel – Natur, Architektur und Therapie in Einklang zu bringen – ist erfolgreich gelungen. Im Haus sind die wohltuenden Einflüsse der Architektur spürbar. Dies wird auch von vielen Besuchern unserer Station so wahrgenommen. Da das handwerkliche Gestalten ein wesentlicher Baustein der Therapie in der Therapiestation Carina ist, bleibt das Gebäude weiterhin in steter Entwicklung. Derzeit werden die alten Mauern der ehemaligen „Villa Garina“ mit Hilfe einer speziellen, alten Sanierungstechnik („Patschok“) gemeinsam mit Patienten renoviert. Die Arbeiten von „Fremdfirmen“ konnten dieses Jahr abgeschlossen werden, jetzt wird an der Fertigstellung der Möbel, der Werkstätteneinrichtung, der Wäscherei, des Stalls und an der Sanierung der Sanitäranlagen im Altbau in Eigenleistung weitergearbeitet. Unser Freizeitangebot „Stall und Pferde“ konnte ausgebaut werden: Thomas Vogt schloss seine Ausbildung zum Reitpädagogen erfolgreich ab. Außerdem wurde ein neues Pferd „Carel-

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Bild: Fachexkursion Bayreuth im Oktober. In unserem Haus fanden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Exkursionen statt. So besuchten uns beispielsweise das API (Anton-Proksch-Institut Wien), ein Team der Sozialpsychiatrischen Einrichtung Bartgaishof der Südtiroler Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die Pflegeleiter des LKH Rankweil, Krankenpflegeschule Feldkirch, Studiengang Soziale Arbeit FH, Schulklassen u.a.m. 2011 wurden von uns 12 Praktikanten aus

Krankenhaus Maria Ebene

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den Fachbereichen Psychologie und Psychotherapie, Soziale Arbeit, Sozialbetreuung und psychiatrische Krankenpflege betreut und praktisch ausgebildet. Ein neuer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung des Therapiehandbuchs, das voraussichtlich im Laufe des Jahres 2012 vorgelegt werden kann. Die therapeutische Arbeit veränderte sich in Richtung einer Individualisierung der therapeutischen Zielsetzungen und Interventionen. Aufgrund der unterschiedlichen Störungsbilder im Bereich der Abhängigkeitserkrankungen wie auch in anderen psychiatrischen Diagnosen wurde dieser individuelle Arbeitsansatz erforderlich. Fakten und Zahlen 2011 Die Therapiestation Carina stellt für bis zu 15 Patienten Therapieplätze zur Verfügung. 2011 war die Therapiestation voll ausgelastet. Geschlechterverteilung Insgesamt wurden 63 Patienten behandelt. Davon 23 Frauen und 40 Männer. Behandlungen Männer

absolut

%

40

63

Frauen

23

37

Gesamt

63

100

Altersverteilung Das durchschnittliche Lebensalter betrug zu Behandlungsbeginn 30 Jahre. Die Altersspanne betrug 40 Jahre (17 bis 57). Männer waren im Durchschnitt 32,5 und Frauen 26 Jahre alt. 90% der behandelten Personen waren zum Zeitpunkt ihres Therapieantritts unter 40 Jahre alt. Altersverteilung

absolut

%

unter 18 Jahren

1

2

18 bis unter 25 Jahre

19

30

25 bis unter 45 Jahre

39

62

45 Jahre und darüber

4

6

Gesamt

63

100

Erfolgreiche Abschlüsse und Abbrüche/Entlassungen 2011 wurden 56 Behandlungen abgeschlossen. 37 davon erfolgreich, was einer Haltequote von 66% entspricht. Zwölf Behandlungen wurden vorzeitig durch Abbruch seitens der Patienten beendet. Fünf Behandlungen mussten durch Entlassung beendet werden. Zwei Behandlungen konnten nicht planmäßig abgeschlossen werden.

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Therapieausgang

Prävention Supro

absolut

%

Erfolgreiche Abschlüsse

37

66

Abbrüche

12

21

Entlassungen

5

9

Transfer, Tod, Haft

2

4

56

100

Gesamt

Therapiestation Carina

Krankenhaus Maria Ebene

Behandlungsdauer Die durchschnittliche Behandlungsdauer erfolgreich abgeschlossener Therapien betrug 2011 rund 73 Tage. Männer schlossen ihre Therapie nach durchschnittlich 79 Tagen und Frauen nach 63 Tagen erfolgreich ab. Therapiedauer

Tage

Monate

Dauer Frauen

63

2,1

Dauer Männer

79

2,6

Durchschnittliche Dauer

73

2,4

Arbeitssituation bei Therapieende Von jenen 47 Patienten, die ihre Therapie 2011 abgeschlossen haben, konnten knapp ein Viertel in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Für annähernd die Hälfte der Patienten wurden über das Arbeitsmarktservice Schulungen vereinbart oder Qualifizierungsangebote in diversen Beschäftigungsprojekten gefunden. Sieben Patienten begannen ein Studium oder setzten ihre Schulausbildung fort. Ebenso viele Patienten setzten ihre bereits vor der Therapie bestehende Invaliditätspension fort. Arbeitssituation

absolut

%

reguläre Erwerbstätigkeit

11

23

AMS-Schulungen, Beschäftigungsprojekte

22

47

Schulausbildung, Studium, Fachhochschule

7

15

Invaliditätspension

7

15

47

100

Gesamt

Wohnsituation bei Therapieende Alle Patienten konnten in eine gesicherte Wohnsituation entlassen werden. Zwei Drittel wohnen eigenständig. Acht Patienten entschieden sich für eine betreute Wohnform (WG Team Mika, Lukasfeld WG). Neun Patienten kehrten in ihre Familien zurück. Wohnsituation

absolut

%

Eigenständiges Wohnen, alleine, Partner, WG

30

64

Betreutes Wohnen

8

17

Rückkehr in die Familie

9

19

47

100

Gesamt

11

Therapiestationen Carina | Lukasfeld

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Prävention Supro

Therapiestation Lukasfeld

Therapiestation Lukasfeld In unserer Therapiestation gab es 2011 hundert Aufnahmen. Davon haben über 20 % regulär abgeschlossen, das war etwas mehr als im Vorjahr mit 17 %. Die meisten Entlassungen erfolgen schon in den ersten Tagen oder Wochen nach Therapieantritt, woraus geschlossen werden kann, dass die Motivation zu einer Behandlung von vornherein schon nicht sehr hoch war. Oft gibt es starke äußere Einflüsse von Familienangehörigen, dem Arbeitgeber, den Behörden oder den Gerichten. So wie es einen Druck in die Einrichtung gibt, gibt es dann aber auch einen Zug nach außen, sobald mit der Therapie begonnen wurde. Häufig sind dies partnerschaftliche Beziehungen oder das Bedürfnis, wieder zu konsumieren. Da wir auch sehr junge Patienten haben, die erst 16 oder 17 Jahre alt sind, ist es auch verständlich, dass die Labilität sehr groß ist und oft fehlt die Bereitschaft, sich auf einen längeren therapeutischen Prozess einzulassen. Aus den Gesprächen mit den Patienten, die regulär abgeschlossen haben, hat sich ergeben, dass die Zufriedenheit sehr groß war, sowohl mit den Angeboten und den Strukturen auf der einen Seite, als auch mit unseren therapeutischen Angeboten andererseits. Dies betrifft sowohl die Einzelgespräche als auch Gruppenaktivitäten, die bei uns über rein therapeutisches Arbeiten hinausgehen und auch Outdoorpädagogik hat einen hohen Stellenwert. So gab es mehrere Outdoortage zu verschiedenen Jahreszeiten, wobei wir auch unsere Kanus nutzen konnten. Auch Schitage, Ausflüge und andere Aktivitäten gehörten dazu. Aus den Ergebnissen der Befragung konnte eine große Zufriedenheit herausgelesen werden. Die meisten Patienten haben mitgeteilt, dass die Therapie viel gebracht hätte und dass die Erfahrung geschätzt wurde, auch ohne Drogen ein gutes Leben zu führen, welches in den meisten Fällen auch als deutlich besser erlebt wurde als die Zeit davor, die üblicherweise mit viel Stress und Belastungen einhergeht. So hat sich die durchschnittliche Befindlichkeitsskala mit einem Bereich von „0“ (ganz extrem schlecht) bis „10“ (extrem und überdurchschnittlich gut) im Vergleich von Therapiebeginn und dem Therapieende deutlich verändert: Der Wert ist von durchschnittlich 2,8 auf 7,4 angestiegen.

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Therapiestationen Carina | Lukasfeld

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Prävention Supro

Im Haus gab es u. a. eine Weiterbildung für Schulärzte und eine Beteiligung am Projekt „Brückenschlag“, sodass Anfang des Jahres Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel für einige Tage die Arbeit in unserem Haus kennenlernen konnte.

Bild: Balanceübung bei Outdoortagen Personell hat es Veränderungen gegeben, Sita Siutz ist nach Indien emigriert und Veronica Grass hat, vom KH Maria Ebene kommend, die Küchenleitung übernommen. Sozialarbeiterin Katharina Lang ist in Karenz und ihr ist Helga Felder nachgefolgt. Es gab eine Reihe von Praktika im Haus, wir haben an mehreren Veranstaltungen teilgenommen, u. a. auch im Staffelbewerb des Vorarlberg-Marathons sowie mit sieben Patienten am Silvesterlauf in Altach.

Bild: Team Lukasfeld

Therapiestation Lukasfeld

Krankenhaus Maria Ebene

Bild: Ansicht von Norden auf den Zubau für die Entgiftungsstation

Bild: Dr. Bernadette Mennel mit Soziotherapeuten Manfred Diem und Hannes Ludescher Das Jahr war stark durch die Bautätigkeit gekennzeichnet. Im März erfolgte der Spatenstich für die lang erwartete und geplante Entgiftungsstation, im Sommer war schon die Firstfeier und zuletzt sind schon Dach, Fenster, Türen, die Böden oder die Elektroanlagen zumindest weitgehend fertig gestellt worden. Wir hoffen, bis Frühsommer 2012 den Vollbetrieb mit sechs zusätzlichen Entgiftungsbetten aufnehmen zu können. Dadurch sollte es uns gelingen, die Therapiestation Lukasfeld als Spezialeinrichtung für körperliche Entgiftungen von Drogenabhängigen sowie als flexible kurzzeittherapeutische Einrichtung für jugendliche und junge erwachsene Drogenabhängige zu etablieren. Dabei können wir mit unserer Wohngemeinschaft aber auch ein rehabilitatives Angebot machen, sodass es grundsätzlich möglich ist, von der akuten körperlichen Entgiftung über Stabilisierung und Rehabilitation einen Gesamtaufenthalt von bis zu zwei Jahren und z.B. bei Menschen mit „Sucht und Psychose“ auch länger zu absolvieren.

Bild: Neubau, lichtdurchflutete Gänge im Innenbereich

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Beratungsstellen Clean

Beratungsstellen Clean Feldkirch, Bregenz und Bludenz 1. Neu- und Wiederaufnahmen sowie Abschlüsse 2011 Beratungsstelle

Vom Vorjahr 2010 übernommen

Neu- und Wieder- aufnahmen 2011

Gesamt 2011

davon Bezugspersonen

Abschlüsse 2011

Bludenz

136

63

199

9

62

Bregenz

151

67

218

7

50

Feldkirch

151

80

231

13

98

Gesamt

438

210

648

29

210

Die Zahl der im Jahr 2011 betreuten Personen (Menschen mit Suchtverhalten sowie Bezugspersonen) zeigt im Vierjahresvergleich eine stabil hohe Auslastung aller drei Beratungsstellen. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein Rückgang der Klienten um exakt 6 %. Allerdings kam es nicht zu einer spürbaren Entlastung der Teams, denn seit dem Jahr 2008 stieg die Zahl der Substituierten um 15 % auf 231. Die Betreuung von Klienten im Substitutionsprogramm erfordert einen überdurchschnittlich hohen Einsatz. Und daneben wurde auch die besonders zeitintensive nachgehende Arbeit stark ausgeweitet – gegenüber dem Jahr 2008 hat sich diese nahezu verdoppelt. Die folgenden statistischen Daten beziehen sich auf die 619 von Sucht direkt betroffenen und betreuten Klienten im Jahr 2011, d.h. ohne Bezugspersonen, Kurzkontakte oder Personen, die Gruppenangebote (Spielsucht, Angehörige) in Anspruch nahmen.

Suchtdiagnose

W

M

Gesamt

Gesamt in %

Alkohol

2

8

10

1,6

Opioide

46

122

168

27,1

Cannabinoide

23

164

187

30,2

Sedativa Hypnotika

3

1

4

0,6

Kokain

4

33

37

6

Multipler Substanzgebrauch Essstörungen

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Leistungen

Therapiestationen Carina | Lukasfeld

Die Zahl der Klienten ohne Arbeit ist im Vergleich zum Jahr 2010 um 51 Personen zurückgegangen, gleichzeitig hat sich auch die Zahl der Sozialhilfeempfänger um 50% reduziert. Dies zeigt den im Vergleich zu den Jahren der Wirtschaftskrise deutlich ent- spannten Arbeitsmarkt. Somit konnten auch unsere Klienten von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung profitieren. 5. Kurzkontakte (an der Stelle, Telefonberatung, Internet)

3. Leistungen (Maßnahmen) Beratungsstelle

Betroffene

Bezugspersonen

Betroffene Anonym

Bezugsperson Anonym

Gesamt

CB

CF

CZ

Gesamt

Psychosoziale Beratung

1943

1704

1592

5239

Bludenz

40

7

18

7

72

Psychotherapie

367

413

433

1213

Bregenz

125

9

35

8

177

Medizinische Behandlung

705

619

525

1849

Feldkirch

99

16

88

106

309

Nachgehende Arbeit

292

94

167

553

Gesamt

264

32

141

121

558

Drogen- und Alkoholtest

723

1408

575

2706

Indirekte Leistungen

1866

2018

1586

5470

Bezugsperson

508

29

198

735

6404

6285

5076

17765

Gesamt

Die Leistungen bzw. gesundheitsbezogenen Maßnahmen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. 4. Lebensunterhalt Lebensunterhalt

Personen

Voll erwerbstätig

244

Teilzeit erwerbstätig

Keine Erwerbstätigkeit Unbekannt bzw. keine Angabe Gesamt Details zum Lebensunterhalt:

24 13 334 4 619 Personen

Arbeitslos bis 6 Monate

101

Arbeitslos mehr als 6 Monate

117 19 47

0

1

1

0,2

Sozialhilfe

49

116

165

26,7

Pensionist

8

0

8

1,3

Hausfrau/Hausmann, Karenz

13 23

Pathologisches Spielen

6

30

36

5,8

Schüler, Student, Präsenz-/Zivildienst

Sonstiges

0

3

3

0,5

Berufliche Reintegration

141

478

619

100%

Gesamt:

Prävention Supro

Im Konsumverhalten setzen sich die Trends der Vorjahre weiter fort. Was sich im Rahmen der hier erfolgten Erfassung der Suchtdiagnosen nicht abbildet, ist der seit dem Jahr 2010 beobachtbare Trend des ansteigenden Konsums sog. Research Chemicals (früher eher als „Designer Drogen“ bezeichnet), deren Handel, Besitz und Konsum vom Gesetzgeber inzwischen verboten wurden. Geringfügige Steigerungen waren im Bereich des multiplen Substanzgebrauchs (Polytoxikomanie) sowie bei Essstörungen und Spielsucht zu verzeichnen.

Geringfügig erwerbstätig

2. Suchtdiagnosen

Andere Stimulanzien

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Über Kurzkontakte, die entweder persönlich an der Beratungsstelle erschienen sind oder sich übers Telefon oder Internet gemeldet hatten, wurden insgesamt 558 Personen erreicht. Projekt „Spielen mit/ohne Grenzen“ Die Stiftung Maria Ebene initiierte in den letzten Monaten in intensiver Vorarbeit ein Interregprojekt zum Thema Spielsucht. Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union und der einzelnen beteiligten Ländern finanziert. Beteiligt sind neben Supro, unsere stationären und ambulanten Einrichtungen, weiters Beratungsstellen und Kliniken in Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland. Der Titel des eingereichten Projekts „Spielen mit/ohne Grenzen“ weist auf die Erfahrung hin, dass Menschen, die um Geld spielen, keine Grenzen kennen sondern die Möglichkeiten in allen beteiligten Regionen nutzen. Umso wichtiger schien es daher, auf Helferebene zusammenzuarbeiten. Zu den wesentlichen Zielen des Projektes gehören die Erarbeitung einer grenzüberschreitenden Expertise im Bereich Prävention, Beratung und Therapie der problematischen und pathologischen Glücksspielsucht; und über die Grenzen hinweg sollen Qualitätsstandards entwickelt und implementiert werden. Gleichzeitig soll auch die Allgemeinbevölkerung, wie auch relevante Institutionen, Behörden und das politische Umfeld sensibilisiert und informiert werden. Schließlich ist intendiert, präventive Maßnahmen und Projekte zu entwickeln. Die Stiftung Maria Ebene ist als einziger Partner in allen Bereichen vertreten – von der Prävention über die ambulante Beratung bis hin zur stationären Therapie.

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Prävention Supro

Erfahrungsbericht zum „Kooperationsstandard“ – d.h. die Zusammenarbeit zwischen Suchthilfe und Jugendwohlfahrt – aus der Sicht der Jugendwohlfahrt der BH Feldkirch:

Beratungsstellen Clean

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Rückblickend auf das Jahr 2011 kann aus Sicht der Jugendwohlfahrt Feldkirch eingangs gleich erwähnt werden, dass die Zusammenarbeit mit der Drogenberatungsstelle Clean in Feldkirch durchaus als sehr positiv und vor allen Dingen als sehr produktiv erachtet werden kann. Gerade im Hinblick auf die offensichtlich steigende Anzahl schwangerer Frauen bei denen eine Suchtproblematik vorliegt oder jener, die sich in einem Substitutionsprogramm befinden, erscheint es gerade für Einrichtungen wie die öffentliche Jugendwohlfahrt von immenser Wichtigkeit, Systempartner zu haben, auf deren Zuverlässigkeit gebaut werden kann. Ein solcher Systempartner findet sich für die Jugendwohlfahrt im Clean Feldkirch wieder. Im vergangenen Jahr gab es gerade in dieser sensiblen Problematik wieder einige Betreuungen, bei denen das Clean sich für die Jugendwohlfahrt als unabdingbare Unterstützung erwies. Die von der Jugendwohlfahrt übertragenen Aufgaben an das Clean wurden von den dort zuständigen Mitarbeitern auf fachlich kompetente Art bearbeitet. Die fortlaufend stattfindenden Standortgespräche sicherten den erforderlichen Infor- mationsfluss. Neben dem Kindeswohl standen Kooperation und die damit verbundene Bereitschaft zur Zusammenarbeit für beide Einrichtungen im Vordergrund, was reibungslose Arbeitsabläufe ermöglichte. Zusammenfassend kann man auf ein gutes und erfolgreiches Jahr der Zusammenarbeit zurückblicken. Umso mehr bleibt zu hoffen, dass diese Arbeit so bestehen bleibt, um auch weiterhin eine professionelle und effektive Arbeit leisten zu können. Uwe Kreidl (Jugendwohlfahrt der BH Feldkirch) Personelle Veränderungen in den Cleans Seit November 2011 ist das Team der Beratungsstelle Clean Feldkirch wieder vollständig. Der Theologe und Psychotherapeut unter Supervision Knut Fiedler hat als Karenzvertretung die Stelle von Mag. Ruth König übernommen. Am Clean Bludenz schied die Dipl. Sozialarbeiterin Martina Höber mit Ende des Jahres nach fast 14 Jahren aus der Suchtarbeit aus, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Ihre Nachfolgerin ist die Sozialarbeiterin Mag. (FH) Simone Brugger.

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Prävention Supro

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Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe

Projekt KENNiDI

Zahlen Im Jahr 2011 konnte das Team der Supro mit Vorträgen, Workshops, Fortbildungen und Projekten insgesamt 4931 Personen in Vorarlberg erreichen. So wurde mit 1576 Kindern und Jugendlichen sowie 2025 Erwachsenen intensiv an speziellen Präventionsthemen gearbeitet und 1330 Multiplikatoren wurden mit umfangreichen Maßnahmen befähigt, in ihrem Setting präventiv tätig zu werden. Nach Art der Tätigkeit wurden unsere Ressourcen folgendermaßen eingesetzt: Infomanagement (29%), Beratung/Coaching (3%), Vorträge, Workshops und Fortbildungen (22%), Krisenintervention (3%), Wissensmanagement (4%), Vernetzung (9%), Innovation/Konzeption (6%), Öffentlichkeitsarbeit (9%), Organisation/Dokumentation/Administration (15%). Aufgegliedert nach Settings ergibt sich daraus folgendes Bild: Familie (2%), Kindergarten (9%), Schule allgemein (9%), Volksschule (4%), Unterstufe (5%), Oberstufe (2%), Poly/Berufsschule (2%), Jugend/Freizeit (19%), Arbeitswelt (2%), Gemeinde (2%), settingsübergreifend (44%).

KENNiDI ist ■ ein Präventionsprojekt der Supro – Werkstatt für Suchtprophylaxe. Der positive und verantwortungs- bewusste Umgang mit Alkohol steht dabei im Mittel- punkt ■ die vorarlbergweite, alkoholfreie Alternative mit er frischendem Mangosaft ■ ein Eventstand mit alkoholfreier Cocktailbar, an der Jugendliche promillefreie Drinks anbieten. Sie zei- gen, wie man Party machen kann, ohne umzukippen

Schwerpunkte 2011 Seit 2008 bietet die Supro im Volksschulbereich Fortbildungen für das Lebenskompetenzprogramm „Eigenständig werden“ im Ausmaß von 24 Unterrichtseinheiten an. Auch 2011 wurden wieder 166 Lehrpersonen ausgebildet. Somit setzen insgesamt 618 Pädagogen und damit ca. 62% aller Lehrerpersonen das Lebenskompetenzprogramm „Eigenständig werden“ mit ihren Schüler im Unterricht um.

Gleichzeitig kann das Projekt KENNiDI nach zwei sich ergänzenden Strategien differenziert werden: Bild: ARGE-Teamfoto Mit der Veröffentlichung der von den Suchtpräventionsstellen Österreichs in Auftrag gegebenen „Österreichischen Studie zur Prävention der Glücksspielsucht“ im Mai 2011 liegen erstmals repräsentative Ergebnisse zum Glücksspielverhalten der Österreicher vor. Wesentliche Erkenntnisse der Studie wurden in das Interreg-Projekt „Spielen ohne/mit Grenzen“ eingearbeitet. Gemeinsam mit Partnern aus der Schweiz und aus Süddeutschland soll in den Bereichen Prävention, Beratung und Therapie der problematischen und pathologischen Glücksspielsucht eine grenzüber- schreitende Expertise erarbeitet werden. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildete im Jahr 2011 das Thema „Research Chemicals/Legal Highs“.

Das auf „Eigenständig werden“ aufbauende Lebenskompetenzprogramm „Plus“ für die 5. bis 8. Schulstufe wird seit 2009 in 24 Schulen in Vorarlberg umgesetzt. Auch 2011 konnten weitere Lehrpersonen in das Programm eingeschult werden.

Die Themen „Neue Medien“ und „Internet“ werden weiterhin durch das Projekt „Gateway“, verhaltensund verhältnispräventive Maßnahmen im Bereich der Alkoholprävention durch die Projekte „KENNiDI“ und „smartconnection“ (Details siehe Bericht KENNiDI und Gateway) abgedeckt.

Einen wesentlichen Schwerpunkt bildete 2011 die Durchführung der Fachtagung der ARGE Suchtvorbeugung in Bregenz. Dabei trafen sich 89 Mitarbeiter der Suchtpräventionsstellen aus Österreich und Südtirol. In Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Kommunikations- und Werbebranche wurden Strategien erarbeitet, um das Thema Suchtprävention gesellschaftsfähig zu machen bzw. diese positiv konnotiert als Marke zu positionieren.

Im Auftrag der VGKK betreibt die Supro seit Jahren das Projekt ZOOM. Für Kinder und Jugendliche relevante Bezugspersonen sollen mit entsprechenden Maßnahmen sensibilisiert und befähigt werden, gefährdete Jugendliche frühzeitig zu erkennen und adäquat zu reagieren bzw. den Kontakt mit entsprechenden Hilfsund Beratungseinrichtungen herzustellen (Details siehe Bericht ZOOM).

Capacity Building auf Gemeindeebene Durch die auf „Capacity Building“ und „Empowerment“ ausgerichtete Erarbeitung und Umsetzung lokaler Alkoholpräventionsmaßnahmen werden die in den Gemeinden/Regionen verankerten Strukturen weiterent- wickelt, Wissen und Fähigkeiten, Ressourcen, Leadership und Partnerschaften auf- und ausgebaut und damit Gesundheitsförderung nachhaltig verankert. Diese auf Optimierung der Ressourcen ausgerichtete Bildung und Stärkung kommunaler Netzwerke und die damit erst mögliche lokale Verbindung von Verhältnis- und Verhaltensprävention ermöglichen Gesundheitsvorsorge auf Gemeindeebene, die wiederum eine direkte Einflussnahme auf die Folgekosten gewährleistet. So gibt es in mehreren Modellregionen funktionierende Steuerungsgruppen, welche in regelmäßigen Abständen geeignete Maßnahmen und Aktivitäten besprechen, in ihrer Umsetzung begleiten und evaluieren. Gleichzeitig zeigt sich, dass immer mehr Vereine und Veranstalter aus eigener Initiative – weit im Vorfeld der Veranstaltungen – umfassende Präventionsmaßnahmen erarbeiten und dann auf die Supro zukommen, um diese zu präsentieren und zu diskutieren. Als Beispiel sei hier das Bezirksmusikfest in Schoppernau 2011 genannt. Der Veranstalter des Bezirksmusikfestes 2011 hat aus eigener Initiative ein umfassendes ‚Präventionskonzept’ erstellt und schon sehr frühzeitig mit Fachleuten des Projekts KENNiDI besprochen, um deren Erfahrungen ergänzt und anschließend konsequent in die Tat umgesetzt. Der Musikverein zeigte damit, was man bewirken kann und wie vorbildliche Alkoholprävention und Gesundheitsförderung gelingen kann.

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Prävention Supro

14 und 19, begleitet durch entsprechend ausgebildete Erwachsene, selbstständig soweit zu schulen, dass diese wiederum jährlich bei geeigneten Veranstaltungen (Zeltfeste und andere Veranstaltungen im öffentlichen Raum, Konzerte, Open Airs, Bälle, Faschingsveranstaltungen, Schulfeste usw.) am KENNiDI-Event-Stand im Sinne des Peer-to-Peer-Ansatzes selbsttätig wirksam werden können. Die momentane Größe des Kernteams beträgt 23 Jugendliche. Der Großteil der Jugendlichen ist im Alter von 16 bis 20 Jahren, zwei Mädchen sind bereits 22 Jahre alt. In den letzten Monaten sind 6 neue Jugendliche zum Kernteam gestoßen und haben im Mädchenzentrum Amazone die vorgesehene Ausbildung absolviert. Dieses Kernteam trifft sich in regelmäßigen Abständen zu Besprechungen, zu weiteren Fortbildungen, aber auch zu Spiel- und Erlebnisabenden bzw. –tagen. Die Jugendlichen werden auch weiterhin nicht für ihre Tätigkeit bezahlt, sondern erhalten sogenannte Credits. Bei der Anzahl der vorgesehenen Einsatztage des Eventstandes sind wir mit 45 Einsatztagen weit über dem geplanten Schnitt von 25 - 30 Einsatztagen. Der von lokalen Jugendlichen geführte KENNiDI-Eventstand mit den alkoholfreien Cocktails und dem „KENNiDI“ gehören beinahe bei jeder Veranstaltung in Vorarlberg ganz einfach dazu. Im Moment läuft sowohl die Evaluation des KENNiDI-Kernteams als auch der regionalen Umsetzungsteams.

PROJEKT KENNiDI

SUPRO – WERKSTATT FÜR SUCHTPROPHYLAXE

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Seit April 2010 wird das Projekt KENNiDI noch durch das Interreg IV-Projekt Smartconnection ergänzt. Gemeinsam mit den Kantonen St. Gallen, Thurgau, Graubünden und dem Fürstentum Liechtenstein bemüht sich Smartconnection darum, Jugendliche zu einem vernünftigen Alkoholkonsum bei Veranstaltungen zu motivieren. Zu diesem Zweck soll moderates Trinkverhalten belohnt werden: Über einen Alkohol-Blastest nach dem Ampelprinzip (Anzeige „Rot“ oder „Grün“) werden alle Jugendlichen, die gegen Ende eines Events einen Wert unter 0,3 Promille beweisen können, mit Punkten belohnt. Diese wiederum können sie auf www. smartconnection.at gegen attraktive Preise eintauschen. Das jugendwirksam konzipierte Angebot steht Veranstalter im Rahmen der KENNiDI-Cocktailbar zur Verfügung.

Alkoholprävention von und für Jugendliche (Peer-Education) Übergeordnetes Ziel dieser Strategie ist es, ein KENNiDI-Kernteam von jugendlichen Peers im Alter von 16 bis 21 Jahren zu befähigen, andere Jugendliche zwischen

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Projekt Zoom

Bericht Projekt Zoom 2011 Infobroschüre „Alkohol und Nikotin in der Schwangerschaft“ Nach längerer Vorbereitung und Abklärung wurde gemeinsam mit der VGKK und der Ärztekammer die Broschüre zum Thema „Alkohol und Rauchen in der Schwangerschaft“ entwickelt und gedruckt. Seit März 2011 wird diese Broschüre vom aks dem Mutter-KindPass beigelegt und den Müttern bei der Ausstellung des MUKI-Passes direkt von den Gynäkologen mitgegeben. Dadurch ist einerseits der „Vertriebsweg“ klar und bestmöglich gesichert. Andererseits erhalten Mütter und Väter diese Information zu einem sehr „günstigen und sensiblen Zeitpunkt“ durch eine Fachperson ihres Vertrauens. Dies ermöglicht einen hohen Wirkungsgrad der Information und führt im Idealfall zur Reflexion des eigenen Verhaltens. Darüber hinaus liegt die Broschüre in allen wesentlichen Stellen und Institutionen auf. Klartext Seit Herbst 2010 findet die Einschulung von Lehrpersonen in das Programm „klartext“ in Form einer ganztägigen, acht Unterrichtseinheiten umfassenden Lehrerfortbildung statt. In diesen 8 UE sind alle Module (Sucht, Alkohol, Nikotin und Neue Medien) enthalten. Zusätzliche Termine werden auch als Schilf (Schulinterne Fortbildungen) mit interessierten Schulen direkt vereinbart. Die Mappe mit den neuen Materialien kommt bei den Lehrkräften sehr gut an. Das Feedback der Lehrer zeigt auch, dass es mit „klartext“ sehr gut gelingt, Lehrpersonen soweit zu befähigen und zu coachen, dass diese „(sucht) präventiv“ im Unterrichtsund Schulalltag tätig und wirksam werden können. Auch 2011 wurden wiederum ein Kurs im Frühjahr und Herbst bzw. zusätzliche schulinterne Fortbildungen durchgeführt. Dabei konnten insgesamt 64 Lehrpersonen ausgebildet werden. Fortbildung Motivational Interviewing Die geplanten Fortbildungen sowie „Update-Veranstaltungen“ wurden auf 2013 verschoben, weil man sich im Rahmen der österreichweiten ARGE Suchtprävention entschlossen hat, erst neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, welche bei einer internationalen Konferenz im Juni 2011 in Stockholm präsentiert wurden, in das Programm einzuarbeiten. In mehreren österreichweiten Arbeitstreffen wurden diese Neuerungen mit unseren praktischen Erfahrungen verglichen und anschließend ein doch deutlich geändertes Manual entwickelt. Dieses neue Manual wird ab 2012 in den Fortbildungen zum Einsatz kommen. Gleichzeitig werden in mehreren Update-Veranstaltungen die bereits ausgebildeten Personen auf den neuesten Stand gebracht.

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Prävention Supro

CHOICE CHOICE, das Programm zur Förderung der emotionalen und kognitiven Selbstregulation, wurde im Schuljahr 2010/11 in fünf durchaus unterschiedlichen Gruppen mit ausgewählten Jugendlichen durchgeführt. Die Ergebnisse der verschiedenen Einrichtungen, wie dem Poly Bregenz, dem ÜAZ Feldkirch und dem HPLS Schlins (Jupident) wurden evaluiert und in einem Evaluationsbericht zusammengefasst. Obwohl das Programm CHOICE wieder in mehreren Einrichtungen durchgeführt wurde, lag ein Schwerpunkt in der Institution Jupident. Erstmals wird dort auch das pädagogische Personal als Multiplikatoren ausgebildet. Einerseits werden einfache/niederschwellige CHOICE-Methoden vermittelt, die darauffolgend von den Multiplikatoren selbstständig mit den Kindern angewendet werden können. Andererseits beschäftigen sich die Multiplikatoren auch selbst mit den CHOICE Themen - zur Stärkung ihrer Rolle am Arbeitsplatz.

Bild: CHOICE Krisenintervention Auch 2011 haben wieder eine Vielzahl an Jugendlichen bzw. deren Bezugspersonen die angebotene Möglichkeit, Beratung und Coaching in Krisensituationen in Anspruch genommen. Dabei verfolgen wir das Ziel, mit entsprechendem Casemanagement, Krisensituationen zu entschärfen bzw. das in Vorarlberg ohnehin vorhandene Hilfs- und Beratungsangebot zu aktivieren. Zudem gab es einige Kriseninterventionen an Vorarlberger Schulen bzw. in Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit. Dabei ging es vorrangig um das Thema „Cannabis“.

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GATEWAY - Abenteuer Neue Medien Mit dem Medienprojekt „Gateway – Abenteuer Neue Medien“ bietet die Supro Erwachsenen Orientierungshilfe, um den Medienkonsum ihrer Kinder besser begleiten zu können. Ziel ist es, Eltern und Multiplikatoren mit geeigneten Maßnahmen für das „Abenteuer Neue Medien“ zu sensibilisieren, zu informieren und sie zu befähigen, Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung eines mündigen Umgangs zu begleiten und zu unterstützen. Das Projekt wird durch das Land Vorarlberg, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Förderprogramm Interreg IV unterstützt.

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Prävention Supro

multimediale Werke zum Thema Sucht. Die Fotoarbeiten, Videos, 3D-Animationen und Grafiken spiegeln die jugendliche Sichtweise auf verschiedene Themenaspekte wider. Sie werden auf der jungen Seite der Supro unter www.suchthaufen.net veröffentlicht. Die Eltern der Campteilnehmer zeigten sich begeistert von den Ergebnissen der Kreativwoche. Als Kontrastprogramm zu den Medienworkshops hatten Campleiter Johannes Rinderer und Co-Organisatorin Cornelia Ammann, gemeinsam mit einem Sozialbetreuungsteam, für spannende Aktivitäten beim Zeltlager am Zanzenberg gesorgt. Das Mediencamp wurde in Wien mit dem Medienpreis des ICE-Vienna (Internet Center for Education) ausgezeichnet.

„GATEWAY - Abenteuer Neue Medien“

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Im Jahr 2011 erreichten wir mit 145 durchgeführten Veranstaltungen über 3500 Personen. Eltern erhielten in Vorträgen über „World of Warcraft, Facebook & Co“ oder „Super-Mario und Facebook im Kinderzimmer?“ Informationen. Einen vom ORF Radio Vorarlberg aufgenommen Vortrag können Sie hier nachhören: www.goo.gl/8dfuH Schüler und Lehrlinge setzten sich in Workshops mit dem eigenen Medienkonsum auseinander und wurden in Vorträgen über das Thema „Sicheres Internet“ sensibilisiert. In der Medienwerkstatt „REFLECT AND ACT!“ erweiterten Jugendliche ihre Medienkompetenzen und produzierten kreative Werke zum Thema „Sucht“. In sieben Tagesseminaren lernten Pädagogen, Jugendund Sozialarbeiter, Lehrlingsausbilder und Mitarbeiter der Stiftung Maria Ebene mit Unterstützung von jungen „Game Guides“ die Faszination, eventuelle Gefahren, aber auch nützliche Aspekte von Facebook und Computerspielen kennen. Bei einem Medienaktionstag in Rankweil wurde das Vereinshaus zum digitalen Abenteuerspielplatz. Rund 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit in die spannenden Medienwelten einzutauchen. Interessante Impulse rund um „Chancen und Möglichkeiten Neuer Medien“ vermittelte ein Impulstag in St. Arbogast rund 80 Multiplikatoren. Auf dem Programm standen Vorträge, in denen die Dynamik und Reichweite des Web 2.0 verdeutlicht wurden. Dabei konnte veranschaulicht werden, welche Möglichkeiten das Internet als didaktisches Instrument bieten kann und wie neue Medien erfolgreich in der Kommunikation mit Jugendlichen eingesetzt werden können. In Workshops wurde gezeigt, wie Texte und bewegte Bilder einfach ins Netz gebracht werden können. impulstag.wordpress.com Stärkung der Medienkompetenzen Die vierte Auflage des Abenteuer-Mediencamps in Dornbirn war wieder ein großer Erfolg. Eine Woche lang schufen 15- bis 20-Jährige im Juli an der Fachhochschule Vorarlberg unter professioneller Begleitung

Bild: Medienpreis des ICE-Vienna Das Projekt präsentierte sich im September natürlich auch am Stand der Supro auf der Dornbirner Herbstmesse. Neben der Bewerbung der neuen jungen (Web-) Seite der Supro „Suchthaufen“ wurden FacebookChecks angeboten. Bei den Beratungen erteilten Experten Tipps und Ratschläge rund um die Privatsphäreeinstellungen. Facebook-Guides zum Mitnehmen lieferten zudem wertvolle Infos zum Nachlesen. Spannende Duelle gab es aber auch auf der Supro-Bühne, auf der Rate-Teams ihr Wissen rund um die Themen „Neue Medien“ und „Sucht“ maßen. Starke Öffentlichkeitsarbeit: Rund 100 Medienberichte wurden über die Aktivitäten des Projekts veröffentlicht. Weitere Infos zum Projekt Gateway sind unter www.supro.at/gateway oder auf www.facebook.com/ medienprojekt zu finden.

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Verein der Freunde der Stiftung Maria Ebene

Mitglied werden... Friends of ME ist eine Plattform für die Pflege der Beziehungen zwischen derzeitigen und ehemaligen PatientInnen, deren Angehörigen und den Mitarbeitern der Stiftung Maria Ebene.

Friends of ME schafft Angebote für derzeitige PatientInnen, insbesondere im Freizeitbereich, aber auch für Weiterbildung und Kultur.

Friends of ME informiert seine Mitglieder über aktuelle Themen mittels Newsletter und verschiedener Publikationen.

Friends of ME organisiert Ausflüge, Veranstaltungen, Projekte...

Werden Sie Mitglied im Verein Friends of ME! Der Jahresbeitrag beträgt E 15,– Anmeldungen und weitere Informationen unter: T 05522 | 72746 - 1400 E [email protected] W http://friends.mariaebene.at Obmann: Willi Hagleitner Geschäftsführerin: Annemarie Lang