J A Z Z O P E N S T U T TG A R T

EIN SONDERTHEMA DER STUTTGARTER ZEITUNG UND DER STUTTGARTER NACHRICHTEN JAZZOPEN S T U T TG A R T 2 0 1 7 F R E I TAG , 1 7 . M Ä R Z 2 0 1 7 Jan Del...
Author: Arwed Schwarz
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EIN SONDERTHEMA DER STUTTGARTER ZEITUNG UND DER STUTTGARTER NACHRICHTEN

JAZZOPEN S T U T TG A R T 2 0 1 7 F R E I TAG , 1 7 . M Ä R Z 2 0 1 7 Jan Delay

Tom Jones

Wayne Shorter

Jan Delay kommt mit seiner Musikertruppe Disko No. 1 am 13. Juli auf den Schlossplatz. Den Abend eröffnet Trombone Shorty.

Am 15. Juli tritt Tom Jones auf der Open-Air-Bühne am Schlossplatz auf. Es ist die Jazzopen-Premiere von „The Tiger“.

Jazzlegende Wayne Shorter (Zweiter von links) spielt am 9. Juli mit seinem gleichnamigen Quartett im Hegel-Saal der Liederhalle.

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Be Jazz – be open Festival mit l a n g e r Tr a d i t i o n

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nter das Motto „Be Jazz – be open“ stellen die Veranstalter die 24. Jazzopen. Zehn Tage Festival-Flair mit über 30 Konzerten stehen bevor. Newcomer, Stars und Geheimtipps aus aller Herren Länder werden die sechs Bühnen des Festivals bevölkern. Es hat sich nicht nur in Künstlerkreisen herumgesprochen, dass tief im Süden Deutschlands jährlich ein Festival mit besonderem Flair stattfindet. Rund ein Drittel der Besucher kommen inzwischen aus dem Ausland oder anderen Bundesländern im Juli nach Stuttgart. Dies führt bei rund 40 000 Besuchern zu 8000 Übernachtungen in der Landeshauptstadt, wie 2016 durch eine Besucherumfrage erhoben wurde. Befördert wird das Festival nicht zuletzt durch eine klangvolle Reihe an Sponsoren, die für ungefähr 30 Prozent des FestivalEtats geradestehen. Der große Rest wird über Ticketeinnahmen finanziert. Somit entscheidet berechtigt der Publikumszuspruch über die Zukunft der Jazzopen. Die andernorts erfolgreiche Symbiose von privaten und öffentlichen Geldern findet noch nicht statt. Gefördert wird das Festival von der öffentlichen Hand kaum. Dies dürfte international für Jazzfestivals ein Novum sein. Die Macher der Jazzopen haben die Ausweitung des Festivals auf weitere, eintrittsfreie Bühnen zum Ziel: Das Festival soll künftig im Juli das Stadtbild Stuttgarts intensiver prägen und jedermann den Zugang zum Jazz ermöglichen. Man hat noch Ziele, die nur mit Unterstützung der Kommune realisiert werden können. Bühnenkapazität ist in Stuttgart ein rares Gut. Dringend wird eine weitere Halle in der Innenstadt benötigt, die zur Entlastung der stark bebuchten Hallen in Stuttgart führt. „Open Air“ jedoch stehen dem Festival mit dem Schlossplatz und der neuen Bühne im Alten Schloss wahre Preziosen zur Verfügung. Nicht umsonst wählte David Gilmour bei seiner Welttournee 2016 den Schlossplatz gegen internationale Konkurrenz aus. Er bespielte vorher Pompeji und die Arena in Verona. Dem Land Baden-Württemberg ist dafür zu danken, die beiden Plätze der kulturinteressierten Öffentlichkeit für solche Abende zu überlassen. Mit dem Konzert von Jason Moran in der Kirche St. Eberhard, dem Dom zu Stuttgart, schlägt das Festival 2017 eine Brücke zur Kurie. Monsignore Christian Hermes wird das Konzert des Ausnahmepianisten mit Lesungen begleiten, die das Motto des Festivals in Worte fassen: „Be Jazz – be open“. Eine Gesellschaft, die Menschenwürde für ein unantastbares Gut hält, verdient ein international angesehenes Jazzfestival: willkommen bei den Jazzopen 2017. Jürgen Schlensog Der Autor ist Promotor der Jazzopen.

Was für ein Finale!

TIC K E TS U ND P Ä SSE Neue Angebote

Quincy Jones, George Benson, Dee Dee Bridgewater und Jacob Collier

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in Jazzfestival kann noch so renommiert sein, solange Quincy Jones (linkes Bild) noch nie vorbeigeschaut hat, fehlt der Ritterschlag. Jones war ja nicht nur Produzent von Michael Jackson und Frank Sinatra, sondern auch für – tatsächlich – 79 Grammys nominiert. Schlappe 28 hat er gewonnen. So einen braucht man schon, wenn man dem Jazz huldigen will. Und Jones kommt nicht allein: An seiner Seite agieren Gitarrist und Sänger George Benson (Bild oben rechts), die Sängerin Dee Dee Bridgewater (Bild unten rechts) und der 22-jährige Multi-Instrumentalist Jacob Collier. Unterstützt werden sie von der SWR Big Band, die für diesen Abend mit dem Stuttgarter Kammerorchester fusioniert. Die Leitung übernimmt der Londoner Dirigent Jules Buckley. Als Quincy Jones & Friends bespielt man am 16. Juli den Stuttgarter Schlossplatz.

Quincy Jones begann seine Karriere an der Seite seines Jugendfreunds Ray Charles. Als Arrangeur und Trompeter machte er auf sich aufmerksam, als Produzent arbeitete er früh für Ella Fitzgerald, Sammy Davis Jr. und George Benson, deren Brillanz damals eben noch nicht weltbekannt war. Dabei wäre Jones beinahe auf die schiefe Bahn geraten. Als Kind, so erzählte er einmal, wollte er Gangster werden, weil er glaubte, nur so ein ordentliches Einkommen erlangen zu können. Dass ihn Musik faszinierte, entdeckte Jones bei einem Einbruch. Mit seiner Bande war er in ein Veteranenheim der US-Armee eingestiegen, hatte dort ein Klavier entdeckt und plötzlich den Drang verspürt, dessen Tasten zu drücken. Wer hätte damals gedacht, dass dieser Hallodri später Michael Jacksons „Thriller“ produzieren würde, die am häufigsten verkaufte Platte der Geschichte?

Aus anderen Verhältnissen und aus einer anderen Zeit kommt hingegen Jacob Collier. Während Jones 2017 seinen 84. Geburtstag feiert, freut sich Collier auf sein 23. Erdenjahr. Er ist Sohn einer Musikdozentin und eines Violinisten, die beide bereits an der Londoner Royal Academy of Music lehrten. Gangster kennen sie vermutlich nur aus dem Fernsehen. Der junge Mann spielt Klavier, Orgel, Gitarre, Schlagzeug, Ukulele und Bass. Jones hält ihn für eines der größten Talente aller Zeiten und nahm ihn 2014 unter Vertrag. Auf Colliers 2016 erschienenem Debütalbum „In My Room“ sang er jede Stimme selbst und spielte auch alle Instrumente. Die Dame im Bunde heißt Dee Dee Bridgewater. In Stuttgart war sie zuletzt 2013 neben dem chinesischen Superpianisten Lang Lang zu hören. Für ihre Tribut-CD „Dear Ella“ verlieh man ihr 1997 einen Gram-

my. Während Bridgewater als Sängerin mit Größen wie Dizzy Gillespie und Sonny Rollins auftrat, reüssierte sie auch als Schauspielerin und war am Broadway engagiert. Anders als Jones war George Benson bereits bei den Jazzopen zu Gast, vor fünf Jahren. Er hat seinem Freund Quincy ebenfalls einiges zu verdanken: Sein berühmtestes, 1980 erschienenes Album „Give Me the Night“ wurde von Jones produziert. Grammys gewann er nicht nur im Jazz, sondern auch in Pop und R’n’B. Den spartenübergreifenden Erfolg hat der Künstler nicht zuletzt seinem unverkennbaren Stil zu verdanken: Sein Gitarrenspiel begleitet er mit Scat-Gesang – der willkürlichen Aneinanderreihung bedeutungsloser Silben. Franz Krauder

Auch 2017 gibt es übertragbare Festivalpässe für die Jazzopen Stuttgart. Wie in den Jahren zuvor erlauben es die Pässe „Jazzopen Gold“ und „Jazzopen Blau“, alle Konzerte auf allen Bühnen zu erleben. Neu ist 2017 der Pass „Jazzopen Schloss“, der Zutritt zu allen Konzerten im Neuen und Alten Schloss beinhaltet. Mit dem Pass „Jazzopen Ehrenhof “ können alle Konzerte im Ehrenhof des Neuen Schlosses besucht werden. Pässe können per Bestellformular an [email protected] angefordert werden. Fragen werden telefonisch beantwortet unter 07 11 / 50 99 00. Für die Konzerte im Ehrenhof des Neuen Schlosses und im Alten Schloss gibt es außerdem Business-Tickets, die den Zugang zu einem exklusiven Catering-Bereich beinhalten. red

L Quincy Jones & Friends, 16. Juli, ab 18 Uhr, Schlossplatz

L www.jazzopen.com Ticket-Hotline 07 11 / 99 79 99 99

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

Prominentes Tandem Norah Jones und Jamie Cullum

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Buddy Guy (links) und Steve Winwood treten bei der „Blues Rock Night“ auf.

Fotos: Veranstalter, Getty Images North America

Eric Claptons Verbindungen Buddy Guy, Steve Winwood und Beth Hart

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eth Hart, Steve Winwood, Buddy Guy: Das Line-up, mit dem die Veranstalter der Jazzopen am 14. Juli im Rahmen der Langen „Blues Rock Night“ auf dem Schlossplatz aufwarten, verspricht einen außergewöhnlichen Abend. Schließlich sind mit dem legendären amerikanischen Gitarristen Buddy Guy, dem im britischen Handsworth geborenen Endsechziger und MultiInstrumentalisten Steve Winwood sowie der 1972 in Los Angeles geborenen Beth Hart drei Künstler zu erleben, die Musikgeschichte geschrieben haben. In dieser Kombination standen sie noch nie gemeinsam auf einer Bühne. Buddy Guy, laut dem „Rolling Stone“ einer der 100 besten Gitarristen aller Zeiten, zählt zu den Schlüsselfiguren des Chicago Blues und prägte mit seinem autodidaktisch erlernten Spiel unter anderem die Musik

von Eric Clapton, die Performances von Jimi Hendrix sowie große Teile der Bluesmusik. Guy, der sich das Gitarrenspiel anhand der Musik von John Lee Hooker in seiner Jugend selbst beigebracht hat, gilt als Thronfolger von Muddy Waters, wenn es um den Chicago Blues geht. Waters war es auch, der den jungen Buddy Guy neben Hooker am stärksten inspirierte. Daran dürfte nicht zuletzt eine Begegnung des mehrfachen Grammy-Gewinners mit Waters schuld sein. Als Guy nach einer eher erfolglosen Zeit in Chicago aufspielte, um sich das Geld für seine Heimreise nach Louisiana zu verdienen, spendierte ihm „der Meister“ ein Sandwich. Guy warf seine Pläne über den Haufen und wurde in den Folgejahren zu einem der Musiker, die mit vielen Blues-Superstars auf der Bühne standen – der große Durchbruch blieb Buddy Guy aber weiter verwehrt. 1969 erlebt der damals 33-Jährige seinen vorläufigen Höhepunkt beim Supershow-Projekt, bei dem unter anderem Eric Clapton, Jack Bruce und Led Zeppelin auftraten. In den Folgejahren war es ruhig um den Ausnahmegitarristen, bis er Anfang der Neunziger ein Comeback schaffte. Mit „Damn Right, I’ve Got the Blues“ gewann er 1991 seinen ersten Grammy, dem bis 2015 sieben weitere folgten, inklusive des Lebenswerk-Grammys. Während der 1945 im britischen Ripley geborene Clapton in seinem Spiel maßgeblich durch Buddy Guy inspiriert wurde, spielte Steve Winwood, der am 14. Juli neben Guy auf dem Schlossplatz spielen wird, für Clapton eine andere Rolle: Er war 1969 sein Kollege in der Band Blind Faith, die zwar nur ein Album veröffentlichte, aber als erste Supergruppe des Rock gilt. Unvergessen vor allem das von Winwood und Clapton im Juni 1969 im Londoner Hydepark gespielte Konzert vor rund 100 000 Zuhörern, bei dem auch das von Winwood geschriebene Stück „Can’t Find My Way Home“ zu hören war. Bis heute sind Winwood und ClapAls Dritte mit im Bunde bei der ton, die beide als Solo„Blues Rock Night“ ist Beth künstler zu Weltruhm Hart. Foto: Veranstalter kamen, eng miteinan-

der verbunden. Zuletzt war Winwood mit Clapton auf Europatour. Winwood, der bereits im Alter von 15 Jahren als Kopf der Spencer Davis Group auf der Bühne stand, hat auch mehr als ein halbes Jahrhundert später nichts von seiner Spielfreude verloren. In der zweiten Hälfte der Siebziger schuf er im Rahmen seiner Solokarriere Hits wie „Back in the High Life“, „When You See a Chance“ oder den mit zwei Grammys gewürdigten Song „Higher Love“.

ALLE INSTRUMENTE SELBST GESPIELT Winwood war in den Sechzigern vor allem mit Bluesmusikern und als Mitglied von Traffic zu erleben, jener Formation, in der er erstmals seine Jazzaffinität auslebte – in einer Mischung aus R’n’B, Pop, psychedelischen Elementen sowie Jazz und British Folk. Mit dem Album „Arc of a Driver“, auf dem Winwood alle Instrumente selbst spielte, begeisterte er die Kritiker – die folgenden Veröffentlichungen waren kommerziell erfolgreich, fanden aber nur noch bedingt Lob. Beth Hart, die am 14. Juli in Stuttgart als Mittvierzigerin der jüngste Star auf der Schlossplatz-Bühne sein wird, hat – wie Guy und Winwood – eine Verbindung zu Clapton: 2013 trat sie bei dessen Crossroads Guitar Festival im New Yorker Madison Square Garden zusammen mit Jeff Beck auf. Die Frau mit der nach vorn drängenden Bluesrockstimme erinnert durch ihr zittriges Vibrato mitunter an die Sängerinnen Melissa Etheridge oder Sarah Bettens, einstige Frontfrau von K’s Choice. 1996 erscheint Harts erstes Album „Immortal“, der Durchbruch in den USA gelingt Ende der Neunziger mit ihrem „L. A. Song“ – spätestens von 2003 an gehört sie auch in Europa zu den gefeierten Rockröhren. Bei der „Blues Rock Night“ wird Hart auch Songs ihres jüngst veröffentlichten elften Studioalbums „Fire on the Floor“ spielen. Viel Anerkennung hat sie für ihre Rolle als Janis Joplin im Musical „Love, Joplin“ geerntet. Wer weiß: Vielleicht huldigt sie der Hippie-Ikone auch bei ihrem Auftritt bei den Jazzopen. Ralf Recklies L Buddy Guy, Steve Winwood & Beth Hart, 14. Juli, 18 Uhr, Schlossplatz

s ist schon eine Auszeichnung, die Freiluftbühne der Jazzopen auf dem Schlossplatz eröffnen zu dürfen. Diese Ehre fällt dieses Jahr dem britischen Entertainer Jamie Cullum zu, der an Ort und Stelle schon 2014, 2015 und 2016 gezeigt hat, wie gut sich Jazz mit Pop und Rock verträgt. Dieses Mal kommt er in prominenter Begleitung: mit Norah Jones. Die Tochter des legendären Sitarspielers und Komponisten Ravi Shankar hieß bis zu ihrem 16. Lebensjahr Geethali Norah Jones Shankar, verkürzte ihren Namen dann aber auf Norah Jones. Sie sagt, die Plattensammlung ihrer Mutter mit allen Billie-Holiday-Alben sei für ihre musikalische Erziehung weitaus prägender gewesen als ihr berühmter Vater. International bekannt wurde Jones mit ihrem 2002 erschienenen Debütalbum „Come Away With Me“, das Jazz, Soul und Pop verbindet. Zu dieser Zeit war Jones in den Clubs von New York längst keine Unbekannte mehr. In Brooklyn geboren und in Texas aufgewachsen, kam die studierte Jazzpianistin 1999 nach Manhattan und trat dort als Gitarre spielende Sängerin mit diversen Bands auf, insbesondere mit der Funk-Formation Wax Poetic. Neben Klavier und Gitarre spielt Jones Saxofon und Trompete. Ihr erstes Album „Come Away With Me“, das sie selbst als „my moody little record“ („meine launische kleine Platte“) bezeichnete, wurde nicht nur ein weltweiter Hit und mehr als 18 Millionen Mal verkauft. Norah Jones gewann dafür auch ihre ersten vier von insgesamt neun Grammys. Ein Wunder, dass der damals erst 23-Jährigen der plötzliche Erfolg nicht zu Kopf stieg. Sie spielte Platten mit der 2003 gegründeten Band The Little Willies ein, nahm mehrere Soloalben auf und trat 2007 vor die Filmkamera, um in dem Roadmovie „My Blueberry Nights“ ihr Debüt als Schauspielerin zu geben. Die Gefahr, der Musik abhandenzukommen, bestand nicht: Ein Jahr später rief sie die Band Puss n Boots ins Leben. Musikalisch wegweisend für Jones war 2014 ihr Auftritt zum 75. Geburtstag ihres Plattenlabels Blue Note Records in Washington, D.C. Das Zusammentreffen mit anderen Jazzern, die bei diesem Label unter Vertrag

sind, inspirierte sie dazu, sich wieder auf den Jazz zu besinnen. Statt ihre Songs auf der Gitarre zu komponieren, setzte sie sich dafür nun ans Klavier. Auf ihrem jüngsten, siebten Album „Day Breaks“ nimmt dieses Instrument eine zentrale Rolle ein. Dass sie auch vierhändig spielen kann, bewies sie bereits im britischen Fernsehen an der Seite von Jamie Cullum. Cullum muss man nach seinen mitreißenden Auftritten bei den Jazzopen in den vergangenen drei Jahren in Stuttgart und Umgebung kaum mehr vorstellen. Der 37-jährige Brite spielte bei seinen Abschlusskonzerten des Festivals nicht nur auf der Klaviatur des Pop, Beatbox, Rap und Funk, er erwies sich auch als brillanter Jazzer, Schlagzeuger und Entertainer.

ER TINGELTE DURCH CLUBS UND HOTELS Der Sohn eines Israeli mit ostpreußischen Wurzeln und einer Burmesin, beides Musiker, begann schon als Kleinkind mit dem Klavierspiel. Später wandte er sich zeitweise der E-Gitarre zu, um dann wieder zum Piano zurückzukehren. Cullum studierte englische Literatur und Film und verdiente sich sein Geld mit Auftritten in Clubs, Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen. „Was ich kann, habe ich auf der Bühne gelernt“, sagt der Mann, der es versteht, das Publikum wie ein Rockstar mitzureißen und zum Mitsingen und Mitklatschen zu bewegen. Auch wenn Cullum bereits Erfolge mit seinem ersten Album „Heard It All Before“ hatte, sein Durchbruch gelang ihm mit dem 2004 produzierten und am Swing orientierten Zweitwerk „Twentysomething“. Keine andere Jazz-LP, die es in die englischen Charts geschafft hat, verkaufte sich schneller und besser. Jazziges, Poppiges oder Melancholisches in der Tradition der Singer-Songwriter: Cullum beherrscht alle Stile und hat mittlerweile sogar eine eigene, mehrfach ausgezeichnete, Show auf BBC Radio 2. Lydia Franz L Norah Jones & Jamie Cullum, 12. Juli, 18 Uhr, Schlossplatz

Norah Jones und Jamie Cullum spielen auf dem Schlossplatz.

Fotos: Veranstalter

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

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Der Tiger geht um To m J o n e s u n d E l e c t r o D e l u x e a u f d e m S c h l o s s p l a t z

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enn man bedenkt, dass der Tiger tragischerweise vom Aussterben bedroht ist, ist es eigentlich eine Frechheit, diesen Mann „The Tiger“ zu nennen: Wäre Tom Jones eine Spezies, er müsste sich um die Extinktion gewiss nicht sorgen. Dank seiner Energie, seiner Freude und freilich auch dank seiner Anziehungskraft avancierte der Waliser zum Weltstar. In engen Hosen und weit geöffneten Hemden, aus denen dichtes Brusthaar quoll, ließ er bei seinen Auftritten die Fans juchzen. Als er einmal an der Seite von Tina Turner „Hot Legs“ tirilierte, fürchteten nicht wenige, wegen einer tödlichen Überdosis Sex-Appeal zu verenden. Na, wäre nicht gerade die grauenvollste Form des Hinscheidens gewesen. In diesem Jahr wird Tom Jones 77 – echt wahr. Und Stuttgart kann ihm zur Schnapszahl gratulieren: Am 15. Juli tritt er erstmals bei den Jazzopen auf dem Schlossplatz auf.

VOM HANDELSVERTRETER ZUM WELTSTAR Wer Jones auf der Bühne sieht, kann sich nicht vorstellen, dass der Mann irgendetwas anderes tun könnte. Dabei war er der Legende nach sogar einmal Staubsaugervertreter! Das leidige „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann“ wurde dem mittlerweile von der Queen zum Ritter geschlagenen Entertainer aber irgendwann zu blöd. Also versuchte er sich als Sänger. Aber was heißt „versuchte“! Als „Tiger Tom“ trat Sir Thomas John Woodward, so heißt er eigentlich, von 1963 an mit seiner wuchtigen Stimme in britischen Kneipen auf. Zwei Jahre später stand er mit „It’s Not Unusual“ bereits auf Platz eins der Charts. Zu verdanken hat er das auch seinem einstigen Manager Gordon Mills, der ihn in einem

Pub entdeckte und ihm den Namen Tom Jones verpasste. Noch in denselben Kalender konnte Jones dann Welthits wie „What’s New, Pussycat?“ und „Thunderball“ eintragen. Letzterer untermalte den gleichnamigen James-Bond-Streifen. Zunächst ging es also nur bergauf: Songs wie „Delilah“ und „I’ll Never Fall in Love Again“ zementieren den Könnerstatus von Tom Jones. Auch in Deutschland schossen seine Titel an die Spitze der Hitlisten. In den Siebzigern und Achtzigern wurde es dann aber ruhiger um den Tiger, der 1986 den Tod des mittlerweile zum Freund gewordenen Mills zu verkraften hatte. Er spielte zwar regelmäßig Shows in Las Vegas – dort wurden ihm übrigens neben Unterwäsche auch Hotelzimmerschlüssel auf die Bühne geworfen –, doch die großen internationalen Triumphe gelangen nicht mehr. Ein kleiner Imagewandel musste her. Diesem dienlich war ein Cover des großartigen Songs „Kiss“, der aus der Feder von Prince stammt. Anfang der Neunziger war Jones wieder gefragt. Er moderierte die MTV Europe Music Awards und tauchte hin und wieder im Fernsehen auf, etwa in der Serie „Der Prinz von Bel-Air“ mit Will Smith oder auch im Kinofilm „Mars Attacks“. Das Jahr 1999 verhalf Jones dann rechtzeitig vor dem Millenniumswechsel zum zweiten wichtigen Durchbruch: Das Album „Reloaded“ machte seinem Titel alle Ehre. Jones schaffte es dank Duetten wie „Burning Down the House“, flankiert von Nina Persson, und natürlich der Supersingle „Sex Bomb“, wieder mitten im Rampenlicht zu stehen. Ein Jahr später ehrte ihn der Brit-Award als besten britischen Künstler. Und dann ist er im vergangenen Jahr auch noch in Helene Fischers Weihnachtsshow aufgetreten, nun ja. Sicher: Als Sex-Symbol geht Tom Jones heute nicht mehr durch. Wäre auch unge-

wöhnlich in dem Alter, mit grauem Haar und so weiter. Seine markante Stimme ist ihm indes geblieben. Im vergangenen Jahr ließ Jones sein turbulentes Leben Revue passieren und schrieb die Biografie „Over the Top and Back“. Schonungslos erzählt er darin von Höhen und Tiefen, von Szenegrößen wie Michael Jackson, Frank Sinatra oder Elvis Presley, die bei ihm ein und aus gingen. Jones hat vieles richtig gemacht, manches falsch und all das eingesehen. Es ist beruhigend zu lesen, dass er im Alter kein gebrochener, ehemaliger Frauenschwarm geworden, sondern zum selbstironischen, würdevollen Herrn gereift ist. So kann man sich bar jeglicher Zweifel und Befürchtungen auf seinen Jazzopen-Auftritt freuen.

2017 IST DAS JAHR DER „JONES-FESTSPIELE“ Dass neben Tom auch Norah und Quincy Jones bei den Jazzopen 2017 auf der Bühne stehen werden, ist übrigens reiner Zufall. Und der Beweis, dass sich hinter einem identischen Nachnahmen grundverschiedene, großartige Musik verbergen kann. „Wir schmunzeln selbst ein wenig über die Namensgleichheiten im diesjährigen Line-up, das dem Namen Jones alle Ehre macht“, sagt Jazzopen-Chef Jürgen Schlensog. „Damit werden die Jazzopen 2017 ein Stück weit zu ,Jones-Festspielen‘“. Okay, diese Jones sind ja aber auch wirklich großartig. Fehlt eigentlich nur noch Indiana. Als Opening Act bringen auf jeden Fall schon mal die französischen Nu-Jazzer von Electro Deluxe die Zuschauer auf dem Schlossplatz in Fahrt. Franz Krauder L Tom Jones/Electro Deluxe, 15. Juli, 18 Uhr, Schlossplatz

Schon lange im Geschäft und kein bisschen leise: Tom Jones

Drei Alben, drei Genres J a n D e l a y u n d Tr o m b o n e S h o r t y

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u den Jazzopen kommen auch in diesem Jahr wieder ein paar Herren, die insbesondere den zweiten Teil des Festivaltitels unterstreichen – die Offenheit für Stilvarianten, die über den etablierten Jazz hinausgehen. Die „junge Reihe“ – so rubrizieren die Festivalinitiatoren die Darbietungen dieser Musiker – findet auch bei der diesjährigen Ausgabe der Jazzopen eine würdige Fortsetzung: Nachdem in vergangenen Jahren Max Herre und Cro mitmischen durften, übernehmen 2017 der Hamburger Jan Delay und seine Musikertruppe Disko No. 1. Eröffnet wird der Abend indes ganz stilecht vom US-amerikanischen Jazzmusiker Trombone Shorty aus New Orleans. Der 31-Jährige ist ein Virtuose an der Posaune, ein exzellenter Trompeter, Sänger und Songwriter. Er hat bereits mit zahlreichen Spitzenkünstlern des Rock, Pop, Jazz, Funk und Hip-Hop zusammengearbeitet, wie etwa Lenny Kravitz. Jan Delay und Disko Nr. 1 bringen aber noch weitere Freunde mit: Delays langjähriger Kollege Denyo, der mit ihm das ruhmreiche Hip-Hop-Trio Die Beginner gründete, und Rapper Samy Deluxe sind mit von der Partie. Als Jazzmusiker würde man die beiden vielleicht nicht unbedingt bezeichnen, aber man vergesse nicht: So ein Festival bietet Raum und Zeit für Begegnung, für Austausch, für Entdeckungen, für das Überschreiten von Grenzen. Diese Musiker sind am 13. Juli auf dem Schlossplatz zu erleben. Für Stimmung sorgt Jan Delay mit seinen energetischen Auftritten, unter Hut und hinter Sonnenbrille, im Grunde immer. Da ist ihm das Genre egal. Er hat sich an HipHop versucht, hat eine Soulund Funkplatte auf den Markt geworfen, sang respektive näselte auch schon zu Reggae-Klängen und brachte ein Rockalbum heraus. LetzJan Delay Foto:

teres schaffte es übrigens, wie auch die beiden Vorgängeralben, auf den Sonnenplatz der deutschen Charts. Der von seinen Eltern ursprünglich mal Jan Philipp Eißfeldt genannte Musiker weiß also, wie man in verschiedenen Genres reüssiert. Übrigens hat Festivalveranstalter Jürgen Schlensog verraten, dass noch weitere Gäste dabei sein könnten: „Wir arbeiten daran“, meint er vielsagend. Doch selbst wenn es nicht klappt: Schon allein dank Denyo dürfte sich Delay wohlfühlen und zur Höchstform auflaufen. Auch mit ihm hat er im letzten Jahr eine Nummer-1-Scheibe rausgejagt: Für „Advanced Chemistry“ – nach 13 Jahren Funkstille war es das vierte Album der Beginner – hat manch verrückter Fan womöglich gar vor dem Plattenladen genächtigt. Wer weiß: Vielleicht erwarten die Fans bei den Jazzopen ja nie gehörte Arrangements von Hits wie „Hammerhart“, „Fäule“ oder gar „Füchse“. Apropos „Füchse“: Als der Song 1998 veröffentlicht wurde, da war Samy Deluxe als 22-Jähriger auch schon mit auf der Jagd. Und weil ein Fuchs bekanntlich tun muss, was ein Fuchs tun muss, lässt der es sich nicht nehmen, sein Rudel bei den Jazzopen zu begleiten. Wenn die Damen und Herren von Disko No. 1 die Jagdhörner blasen, dann geraten die Füße in Bewegung. Dafür sorgen die Johnny Blazers, also die Bläser, und die Delaydies genannten Background-Sängerinnen. Die Sprachspielerei kann Delay nicht sein lassen. Fest steht, dass es für Herrn Delay immer wieder gewinnbringend gewesen ist, sich auf Neues einzulassen: Drei Alben, drei Genres und dreimal Platz eins. Gerade im Zusammenhang mit Jazz liegt da der Gedanke nahe, dass diese Haltung zur Nachahmung einlädt. So gesehen lohnt sich das Konzert sicher auch für viele Jazz-Puristen. Franz Krauder

Paul Ripke

L Jan Delay Disko No. 1 & Friends, 13. Juli, 18 Uhr, Schlossplatz

IM P R E S SUM Redaktion:

STZW Sonderthemen Gabi Metsker, Michael Vogel

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Titelfoto:

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Gute Noten für Stuttgart. 07. – 16. Juli 2017

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Foto: dpa

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

Seltenes Zusammentreffen Lee Ritenour spielt gemeinsam mit Dave Grusin

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Kamasi Washington lernte das Saxofon als 13-Jähriger kennen – und lieben. Foto: Veranstalter

Die Hydra des Jazz Kamasi Washington gibt seine Jazzopen-Premiere

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ines Nachts hatte der Vater das Saxofon untypischerweise auf dem Klavier liegen lassen. Bis dahin hatte der 13-jährige Sohn das Ding noch nicht einmal berührt. Also siegte die Neugier, der Knabe griff sich das Ding und spielte. Und spielte und spielte und spielte und spielte. Wenn von Kamasi Washington die Rede ist, klingt es immer so, als sei Jazz zuvor ein staubiger, alter Frack gewesen, der vergilbt und mottenzerfressen irgendwo auf dem Dachboden lag. Dem Genre wird derlei Berichterstattung natürlich nicht gerecht. Aber sie zeigt doch: Der junge Mann aus Los Angeles hat irgendetwas verändert, etwas radikal Neues in die Welt gesetzt. Was das ist? Am 11. Juli spielt er auf den Jazzopen im Innenhof des Alten Schlosses, da kann man es selbst herausfinden.

BISLANG NUR EIN ALBUM – ABER DAS HAT ES IN SICH Vor zwei Jahren veröffentlichte Kamasi Washington sein Album „The Epic“, diesen dreistündigen Meilenstein, dieses Wunderwerk der Musikgeschichte, das die Zeitschrift „Variety“ als musikalische Hydra bezeichnete. Vermutlich meinte der Autor damit, dass, wenn man den Ohrwürmern einen Kopf abschlägt, zwei neue nachwachsen. Mehr eigene Alben hat der 36-Jährige noch gar nicht vorzuweisen. Und dennoch eine ganze Menge: Er arbeitet und arbeitete mit Größen über alle Genres hinweg zusammen, etwa mit dem Jazztrompeter Freddie Hubbard und der Produzentenlegende Quincy Jones. Man hörte ihn auf „You’re Dead“ von Flying Lotus und er prägte auch „To Pimp a Butterfly“, die jüngste Platte des

Rappers Kendrick Lamar, die sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten auf Platz eins der Charts stieg. Während Washington auf seinen Fotos bei Instagram meistens strahlt, schaut er beim Saxofonieren im weiten Gewand mitunter drein, als würde er gleich ausholen und dem Gegenüber einen Schwinger ans rechte Ohr setzen. Sein Instrument spurt auch so, als würde es sich vor ihm fürchten. Dabei wippt er dann aber mitunter wiederum so friedfertig hin und her, dass man ihm keinerlei Gewaltausanwendung zutrauen kann. Wobei er solche kennengelernt hat: Washington ist zwischen den Bezirken South Central und Inglewood aufgewachsen – wo in Los Angeles die Kriminalität keimt, wo sich Banden gegenseitig massakrieren. Dem zum Trotz hat der Musiker dort auch gute Erfahrungen gemacht mit freundlichen Nachbarn, die ihn ihre Platten hören ließen. Ein Bildungsprogramm ermöglichte ihm, eine Schule außerhalb zu besuchen, wobei er stets darauf achtete, Positives und Negatives aus beiden Welten im Blick zu behalten. Seine Kumpels von damals sind heute ebenfalls Musiker. Diese bis heute währenden Freundschaften sind im Grunde das Erstaunlichste an Washingtons Geschichte: Vom Kindergarten bis zur Bühne haben sie ihn begleitet. Als der zweijährige Kamasi ein Schlagzeug geschenkt bekam, war sein Spielkamerad Ronald Bruner schon dabei und drosch mit ihm auf die Felle. Bruner, übrigens der ältere Bruder des als Thundercat bekannten Bassisten Stephen Bruner, macht das bis heute. Washington wechselte, wie gesagt, zum Blasinstrument. Gemeinsam gründeten er, die Bruners und der Pianist Cameron Graves schließlich die Band Young

Jazz Giants. Selten gab sich eine Formation einen treffenderen Namen. So kamen die Jungs also zu Ruhm. Die Künste Kamasi Washingtons sprachen sich herum, renommierte Herrschaften wie der Rapper Snoop Dogg wurden aufmerksam und buchten ihn für Studioaufnahmen und Touren. Von diesen Kooperationen erhofft sich Washington, dem Jazz zu neuem respektive altem Glanz zu verhelfen.

ER KONNTE AUS 200 STÜCKEN AUSWÄHLEN Nebenbei fand er Zeit für eigene Projekte: Er gründete die Gruppe The Next Step, eine Art Big Band mit zehn Köpfen, die neben Streichorchester und Chor schließlich auf „The Epic“ zu hören war. An dieser in drei CDs unterteilten Wahnsinnsscheibe arbeitete der passionierte Musiker drei Jahre lang. Sie klingt, als sei all seine Energie auf diese drei Stücke Polycarbonat gebrannt worden. Und wer glaubt, die lange Spieldauer sei einer Entscheidungsschwäche geschuldet, wegen der Washington einfach alle Songs publiziert hat, der irrt: Dieser Irre hatte 200 Lieder parat, aus denen er die seines Erachtens besten ausgewählt hat! Aber so ist’s ja häufig: Phänomenale Könner wirken oft wie besessen. Wenn Kamasi Washington „The Epic“ jedoch zum Vortrag bringt, sieht man ihm das nicht an. Da ist er locker, cool, witzig. Wie Jazz eben sein soll. Wenn er mit seiner Gefolgschaft zu den Jazzopen anrückt, dann ist das ohne Frage ein Festival-Highlight. Franz Krauder L Kamasi Washington, 11. Juli, 20 Uhr, Altes Schloss

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rstmals wird der pittoreske Innenhof des Alten Schlosses zur Bühne der Jazzopen Stuttgart. Eingeweiht wird diese von Renaissance-Arkaden umrahmte Spielstätte mit rund 900 Sitzplätzen von einem Duo, das mit dem 1985 veröffentlichten und mit einem Grammy prämierten Album „Harlequin“ eine der prägendsten Platten des Westcoast Jazz jener Dekade hervorgebracht hat: von dem Gitarristen und Komponisten Lee Ritenour und dem Komponisten, Arrangeur und Pianisten Dave Grusin. Ein wahrer Glücksfall für das Festival und sein Publikum, schließlich waren die beiden Weggefährten in den vergangenen Jahren nur noch selten miteinander auf Tour. Lee Ritenour, 1952 geboren, wuchs in Los Angeles auf und hatte als 16-Jähriger seinen ersten Auftritt mit The Mamas and the Pa- Dave Grusin Foto: Sir Robin Photography pas. Schon damals erhielt er für seine Fingerfertigkeit an der Gitarre den Spitznamen „Captain Fingers“. Zunächst beeinflusst vom sind die wichtigsten musikalischen Wirrelaxten Stil Wes Montgomerys, studierte Ri- kungsstätten des Mannes, der mit Larry tenour bei Joe Pass und wurde von der Uni- Rosen das Label GRP Records gründete. Für versity of Southern California zum Alumnus GRP spielte er mit Lee Ritenour 1985 das Aldes Jahres gekürt. Mehr als 40 Soloalben hat bum „Harlequin“ ein. 15 Jahre später verRitenour veröffentlicht, 35 Chart-Songs ge- öffentlichten sie bei Decca das Album „Two schrieben und als gefragter Session-Jazzer Worlds“, auf dem sie klassische Musik jazzig an sage und schreibe 3000 Platten mitge- intonierten und arrangierten. wirkt. In den Neunzigern war er Mitbegrün2013 traten Grusin und Ritenour gemeinder der Band Fourplay. Der Name war Pro- sam auf beim Java Jazz Festival in Indonegramm: In der vierköpfigen Band spielten sien. Nun weihen sie die neue Bühne der außer ihm Bob James am Keyboard, der Bas- Jazzopen ein. Da hier zwei hochkarätige Musist Nathan East und der Schlagzeuger Har- siker und Freunde zusammenkommen, darf vey Mason. Das erste Fourplay-Album war sich das Publikum auf einen klangvollen ein Überraschungserfolg. Es führte 33 Wo- Dialog der Extraklasse freuen. Lydia Franz chen die Billboard-Charts in der Kategorie „Zeitgenössischer Jazz“ an. L Lee Ritenour & Dave Grusin, 8. Juli, 20 Uhr, Das musikalische Spektrum von Lee Altes Schloss Ritenour ist denkbar breit. Zum Fusion-Jazz kommen Rock, Blues, Funk, Latin, Reggae und noch viele andere Stile hinzu. Er trat mit Pink Floyd auf, mit Steely Dan, Simon & Garfunkel, Ray Charles, Aretha Franklin, Phil Collins, Chaka Khan, Herbie Hancock, Barbra Streisand und arbeitete sogar mit der Opernsängerin Renée Fleming zusammen. Zu seinem 50-Jahr-Jubiläum als Gitarrist nahm der Jazzmusiker 2010 mit George Benson, B. B. King und Steve Lukather das VinylDoppelalbum „6 String Theory“ auf. Es wurde mit Auszeichnungen geradezu überhäuft, darunter der Echo Jazz Award. Dave Grusin ist ein 1934 geborener und aus dem US-Bundesstaat Colorado stammender Komponist, Arrangeur, Bandleader und Pianist, der auch als Filmkomponist reüssierte. Aus seiner Feder stammen 57 Soundtracks. So zeichnete er mit Paul Simon für die Musik im Filmklassiker „Die Reifeprüfung“ verantwortlich. Auch für „Tootsie“ und „Die fabelhaften Baker Boys“ sorgte er für die passende musikalische Untermalung. Für den Soundtrack zu „Milargo – Der Krieg im Bohnenfeld“ erhielt er einen Oscar. Sieben weitere Male wurde er für ihn nominiert. New York, zwei Jahre Amsterdam, von wo aus Grusin die „Caterina-Valente-Show“ leitete, Los Angeles: Die drei Städte Lee Ritenour Foto: Toshi Sakurai

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

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Elektrisierender Jazz Herbie Hancock tritt im Innenhof des Alten Schlosses auf

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um Jazz hat er spät gefunden. Erst auf der Highschool. Zuvor verschwendete der Wunderknabe sein Talent und klimperte Mozart. Als Elfjähriger mit dem Chicago Symphony Orchestra im Rücken. Obwohl er also so früh auf die „schiefe Bahn“ geraten war, bewahrten ihn die Pianoklänge Oscar Petersons und Bill Evans’ vor Schlimmerem: Die drangen an und in sein Ohr, begeisterten ihn nachhaltig. So wurde aus dem kleinen Herbert doch noch was. Nämlich der heute als Herbie Hancock bekannte Großmeister, einer der einflussreichsten Musiker der Gegenwart. 77 wird der Jungspund in diesem Jahr! Und werkelt derzeit selbstverständlich am neuen Album. Doch auch für einen Auftritt bei den Jazzopen findet der mit der deutschen Kunstsammlerin Gudrun Meixner verheiratete Pianist Zeit: Am 10. Juli beehrt er das Festival im Innenhof des Alten Schlosses. Selbiger fasst nur 900 Personen. Es steht also ein durchaus exklusives Vergnügen bevor. Anderes als die Weltklasse ist Herbie Hancock nicht gewohnt. Früh entdeckte ihn der Trompeter Donald Byrd durch ein klassisches Glück-im-Unglück-Szenario: Byrds Pianist schaffte es aufgrund eines Schneesturms nicht nach Chicago, doch mit Hancock fand sich talentierter Ersatz. Das Spiel des jungen Mannes imponierte Byrd, der ihn kurzerhand mit nach New York nahm. Im Alter von 23 Jahren veröffentlichte Hancock sein erstes Album „Takin’ Off “ – nomen est omen, sofern man „to take off “ mit „durchstarten“ übersetzt. Der auf der Platte befindliche Song „Watermelon Man“ avancierte durch das Cover des Perkussionisten Mongo Santamaría zum Hit und zu einem der bekanntesten Jazzklassiker. Noch heute wird häufig zu diesen Rhythmen gejammt. Angeblich hat die Erinnerung an einen Wassermelonenverkäufer, der seine Waren im Süden Chica-

gos feilbot, Hancock zu dieser Komposition inspiriert. Ob der weiß, dass er Auslöser eines Lieds ist, das bis heute mehr als 200 Musiker interpretiert haben? Hancock jedenfalls wurde so zum begehrten Künstler. So begehrt, dass ihn Jazzlegende Miles Davis für sein zweites Quintett rekrutierte, das seinen bahnbrechenden Sound nicht zuletzt der Virtuosität Hancocks verdankte. Parallel zur Arbeit mit den anderen Genies der Truppe, darunter der damals 17-jährige Drummer Tony Williams und der bis heute auf den meisten Jazzplatten zu hörende Bassist Ron Carter, reüssiert Hancock als Studiomusiker und arbeitet auch an der Solokarriere beim ultimativen Jazzlabel Blue Note Records. Miles Davis ist es schließlich, der Hancock das E-Piano nahelegt. Das ist womöglich der Moment, den Hancock meint, wenn er erzählt, dass Davis sein Leben verändert habe. Für Elektronik hatte er sich zuvor schon interessiert, zwischenzeitlich sogar Elektrotechnik studiert. Diese Faszination prägte auch sein Musizieren: Fender-Rhodes-Piano und Synthesizer im Allgemeinen, aber auch alles andere, was die Technik im Laufe der Jahre hervorbrachte, baute er in sein Spiel ein.

PLATIN FÜR SEIN ERSTES JAZZALBUM Nach der Zeit mit Davis formierte Hancock seine eigene Band The Headhunters, mit der er 1973 das erste Jazzalbum („Head Hunters“) aufnahm, welches Platinstatus erlangte. Hancocks kommerzieller Erfolg und die begeisterten Popfans störten indes die Jazzpuristen, die Hancock für seinen experimentellen Stil immer wieder kritisierten. Hits wie „Canteloupe Island“ und „Chameleon“ kamen eben nicht nur in der Jazzszene

gut an. Darüber hinaus verwendete Hancock gerne auch Werke populärer Künstler, wie etwa 1996 auf seiner Platte „The New Standard“, für die er Titel von Kurt Cobain und Peter Gabriel aufgriff. Ihn kümmerte die Meckerei wenig: Seine avantgardistische, eigenwillige Amalgamierung von elektrischem Jazz, Rock und Funk beeinflusste alle musikalischen Genres und tut dies bis zum heutigen Tage. Dass er folglich nicht nur im Jazz, sondern spartenübergreifend geachtet wird, unterstrich etwa das 2005 erschienene Album „Possibilities“: Sting, Christina Aguilera, Carlos Santana und etliche weitere Weltstars sind darauf zu vernehmen. Beispielhaft für Hancocks Philosophie der Grenzüberschreitung ist die Single „Rockit“, die 1983 erschienen ist und beim Musiksender MTV einschlägt. Der in Koproduktion mit dem Bassisten Bill Laswell entstandene Hit markiert die erste Zusammenarbeit von Jazz- und Hip-Hop-Künstlern, für die es prompt einen Grammy gab. Und klar: Bei einem blieb es nicht. Die gesammelten Preise allein veranschaulichen, wie bedeutsam der Mann für die Musik ist: Mittlerweile stehen 14 Grammys in Hancocks Vitrine. 1986 gewann er den Oscar für die beste Filmmusik. Sein Mitwirken machte den Streifen „Um Mitternacht“, der von einem trinkenden Saxofonisten erzählt, zu einem der besten Jazzfilme überhaupt. Man könnte noch allerhand anführen, um Hancocks Bedeutung begreiflich zu machen. In 60 Karrierejahren bringt ein Typ wie er halt auch einiges zustande. Aber, um eine alte Fußballweisheit zu zitieren: „Entscheidend is’ auf ’m Platz!“ – beziehungsweise im Innenhof des Alten Schlosses. Wer hingeht, wird es verstehen. Franz Krauder L Herbie Hancock, 10. Juli, 20 Uhr, Altes Schloss

Ein echtes Urgestein – nach wie vor voller Energie: Herbie Hancock

Foto: Veranstalter

Balance der Elemente Der Jazzpianist Jason Moran

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m Denkmal für Präsident Abraham Lincoln fielen Worte, die um die Welt gingen: „I have a dream“, erklärte am 28. August 1963 der Menschenrechtler Martin Luther King. „I had a dream“ heißt das Konzert mit Jason Moran, das am 13. Juli in der Domkirche St. Eberhard stattfindet. Monsignore Christian Hermes, Stadtdekan der katholischen Kirche in Stuttgart, wird das Solospiel des Pianisten mit Lesungen begleiten. Laut Jürgen Schlensog, Veranstalter der Jazzopen, passt der Titel des Abends „I had a dream“ perfekt zum Motto des diesjährigen Festivals: „Be Jazz – be open“. Bisher zehn Alben hat der amerikanische Jazzpianist beim Label Blue Note veröffentlicht. Als Klassiker gilt etwa „Facing Left“ aus dem Jahr 2000, das Moran mit dem Bassisten Tarus Mateen und dem Schlagzeuger Nasheet Waits eingespielt hat. Mit den beiden Musikern hatte er bereits das Allstar-Projekt New Directions bestritten. Sie gehören zur Formation The Bandwagon, mit der Moran seit 14 Jahren in unveränderter Besetzung, darunter auch Gitarrist Marvin Sewell, spielt. Klavier lernte Jason Joseph Moran, der 1975 in Texas’ größter Stadt Houston gebo-

ren wurde, bereits im zarten Alter von sechs Jahren. Aber echtes Interesse daran entwickelte er erst, als er die Musik von Thelonious Monk kennenlernte. Und die Jazzikone ist – neben Andrew Hill und Don Pullen – nach wie vor kreatives Vorbild für Moran. Als weitere Einflüsse nennt der Texaner Herbie Hancock und Herbie Nicols. In seiner Heimatstadt besuchte Moran die High School for the Performing and Visual Arts, bevor er an der Manhattan School of Music zu studieren begann und Schüler von Jaki Bayard wurde. Dort entdeckte Saxofonist Greg Osby sein Talent und holte ihn in seine Band. Mit Osby hatte er auch seine erste professionelle Aufnahme für die Scheibe „Further Ado“. 1999 erntete Moran Meriten mit seinem Album „Soundtrack to Human Motion“, das noch im selben Jahr in der „New York Times“ als bestes Album des Jahres rangierte. In der Kritikerumfrage des Jazzmagazins „Downbeat“ wurde Moran 2003 und 2004 in drei Kategorien zum besten Nachwuchskünstler gekürt. Den Echo Jazz als Instrumentalist des Jahres international erhielt er 2011 in der Kategorie „Piano/Keyboards“. Kritiker beschreiben Morans Art zu spielen als „clean“ und konzentriert, aber gleichzeitig offen für viele musikalische Einflüsse. Seine Basis: die klassische Ausbildung. „Moran zählt zu den wenigen, die den Hype der Young Lions – der jungen und weitgehend konservativen Interpreten des Neo-Bop vom Schlage eines Wynton Marsalis – kreativ überlebt haben und eine vollkommen eigenständige Handschrift aufweisen“, schwärmte der Musikexperte Karsten Mützelfeldt. „In kürzester Zeit kann der US-Amerikaner vom Stride- zum Free-Jazz-Piano wechseln, jederzeit die komplett verinnerlichte Jazzgeschichte abrufen und sie in neuem Licht erscheinen lassen.“ Moran selbst sieht sich weder als Pionier noch als Avantgardist, sondern als jemand, der alte Dinge mit neuen Ideen auflädt. Ihn interessiere in seiner Musik das Element des Designs – klare Linien, Kontraste und Raum. „An bestimmten Punkten könne die Musik ungeheuer dicht sein, nur um sich Augenblicke später der größten Sparsamkeit zu verpflichten, so Moran. „Die Kunst des Designs besteht darin, die richtige Balance zwischen verschiedenen Elementen zu finden.“ peix

Jason Moran spielt in der Domkirche St. Eberhard.

Foto: C. P. McBride

L Jason Moran, 13. Juli, 17 Uhr, Domkirche St. Eberhard

Dankeschön, Abdullah Ibrahim!

Gemeinsam mehr als eine Bank

German Jazz Trophy 2017 A Life For Jazz Die Sparda-Bank gratuliert dem diesjährigen Preisträger Abdullah Ibrahim. Verleihung und Konzert Freitag, 7. Juli 2017 Einlass: 18.00 Uhr · Beginn: 19.00 Uhr Eventcenter „SpardaWelt“ Am Hauptbahnhof 3 · 70173 Stuttgart Stiftung Kunst und Kultur Kulturgesellschaft Musik+Wort e.V.

der Sparda-Bank Baden-Württemberg

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

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Dagmar Nedbal, Head of Marketing Central Europe, Mastercard

Unbezahlbare Erlebnisse Live-Musik-Erlebnisse sind voller Emotionen und haben die Kraft, Musikbegeisterte in ihren Bann zu ziehen. Vom 7. bis 16. Juli präsentieren die Jazzopen in Stuttgart an zehn aufeinanderfolgenden Tagen auf sieben Bühnen zum 24. Mal nationale und internationale Künstler und stellen renommierte Stars und spannende Newcomer der Jazz-, Blues-, Soulund Pop-Szene vor. Mastercard ist stolz darauf, dieses kulturelle Highlight in der baden-württembergischen Landeshauptstadt als neuer Premiumsponsor zu unterstützen. Die Jazzopen Stuttgart begeistern jährlich mehr als 40 000 Musikfans und gehören damit zu den attraktivsten und renommiertesten Musikfestivals in Deutschland. Als zukunftsorientiertes Technologieunternehmen misst Mastercard zugleich den emotionalen Bereichen des Lebens hohe Bedeutung bei. Der Mensch steht im Mittelpunkt und mit ihm das, was sich unter dem Begriff „QualityTime“ subsumieren lässt. Es geht um die Leidenschaften, wie sie durch Sport, Film und eben auch Musik geweckt werden und den Menschen unvergessliche Erlebnisse schenken, deren Gegenwert sich nicht mit Geld bezahlen lässt. Bei den Jazzopen Stuttgart soll das Live-Erlebnis ein möglichst unbeschwertes sein. Deswegen bekommen Karteninhaber und Nutzer des digitalen Portemonnaies „Masterpass“ vergünstigte Ticketkonditionen und andere Vorteile. Es wird einen eigenen Ticket-Counter für Karteninhaber geben. Außerdem kann an allen Jazzopen-Verkaufsständen kontaktlos bezahlt werden – das macht den Bezahlvorgang für Karteninhaber so einfach und intuitiv wie möglich. Das Bargeld können Besucher auf den Jazzopen also zu Hause lassen und unbeschwert das Konzert genießen. Die Jazzopen versprechen mit ihrem atemberaubenden Line-up mitreißende Live-Musik. Mastercard freut sich, dieses Jahr in Zusammenarbeit mit weiteren hochkarätigen Sponsoren wie Allianz Deutschland, Sparda-Bank Baden-Württemberg und BMW einen Beitrag dazu leisten zu dürfen. Allen Besuchern der Jazzopen Stuttgart wünscht das Unternehmen viele besondere Momente und unbezahlbare Erlebnisse und Überraschungen.

Freitag, 17. März 2017

Ein Leben für den Jazz Geehrt wird 2017 Abdullah Ibrahim

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eit 2013 wird die German Jazz Trophy unter dem Motto „A Life for Jazz“ im Rahmen der Jazzopen Stuttgart verliehen. Seither finden die Preisverleihung und das Preiträgerkonzert auch im Eventcenter Spardawelt statt. Dieses Jahr wird am 7. Juli Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg, den Award dem Musiker Abdullah Ibrahim für sein Lebenswerk überreichen. Der südafrikanische Pianist hat prägenden Einfluss auf den Modern Creative Jazz und wurde im Laufe seiner Karriere musikalischer Anführer im Kampf gegen die Apartheid. Herr Hettich, in diesem Jahr bekommt Abdullah Ibrahim die German Jazz Trophy. Welche waren die ausschlaggebenden Gründe? Abdullah Ibrahim zählt zu den wichtigsten Pianisten und Komponisten des Jazz, die nicht aus den USA stammen. Der Südafrikaner ist ein großartiger, international anerkannter Musiker mit einer außergewöhnlichen afrikanischen Stimme im Jazz. Ibrahim hat nicht nur den Jazz nachhaltig beeinflusst, sondern auch mit seiner Musik politische Zeichen gesetzt. Sein Hit „Mannenberg“ wurde zum musikalischen Symbol im Kampf gegen die Apartheid. Als Wertschätzung für seine herausragende Leistung durfte Ibrahim sogar die Amtseinführung von Nelson Mandela am Klavier begleiten. Abdullah Ibrahim hat die Jazzszene und deren Hörerschaft geprägt. Seine musikalische Einzig-

Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der SpardaBank BadenWürttemberg Foto: Sparda/Eppler

Zum Auftakt der diesjährigen Jazzopen wird Abdullah Ibrahim mit der German Jazz Trophy geehrt.

artigkeit, seine internationale Reputation und sein nachhaltiger Einfluss auf den Jazz haben uns überzeugt, ihn und sein Lebenswerk mit der „German Jazz Trophy – A Life for Jazz“ auszuzeichnen – einen von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg bereitgestellten Preis in Höhe von 15 000 Euro sowie eine Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Herbert Hajek. Die German Jazz Trophy genießt sowohl innerhalb Ihres Unternehmens als auch in Musikerkreisen einen hohen Stellenwert. Warum? Die German Jazz Trophy ist ein Preis für Jazzkünstler, die wichtige Impulse im Jazz gesetzt und die Jazzszene gefördert haben. Für Künstler, deren Lebenswerke dem Jazz eine zentrale Bedeutung gegeben haben. Als der Preis 2001 von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank BadenWürttemberg mit der Kulturgesellschaft Musik+Wort e. V. ins Leben gerufen wurde, war es unsere Vision, wirklich nur diejenigen Jazzmusiker auszuzeichnen, die mit ihrem Lebenswerk die Jazzszene auf einzigartige Weise nachhaltig beeinflusst haben. Ich glaube, das ist auch das, was den Erfolg ausmacht. Inzwischen zählt die German Jazz Trophy sogar zu den renommiertesten Jazzpreisen in ganz Deutschland. Dies zeigt die prominente Liste der bisher ausgezeichneten Musiker wie etwa Klaus Doldinger, Chris Barber, Carla Bley oder Wolfgang Dauner.

Was können Sie uns über die besondere Verbindung der German Jazz Trophy und des Engagements der Sparda-Bank Baden-Württemberg mit den Jazzopen sagen? Die in den Südstaaten der USA entstandene Musikrichtung Jazz mit ihren vielseitigen Facetten begeistert Jung und Alt von nah und fern. Wir merken, wie auch unsere Kunden den Jazz positiv begleiten und unterstützen wollen. Die Sparda-Bank Baden-Württemberg sieht im Jazz nicht nur ein wichtiges traditionelles Kulturgut, sondern auch einen bedeutenden Bestandteil der Musikgeschichte, der als Kunstform ohne Förderung nicht denkbar ist. Wir sind damals als Sponsor eingestiegen, um die Jazzmusik zu fördern, zu stärken und lebendig zu halten. Die Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg möchte durch das Engagement die Region mit herausragender Jazzmusik bereichern und zeigen, was die Jazzmusik alles draufhat. So fördern wir zum Beispiel auch Jazzprojekte der Musikhochschule Stuttgart. Bei den Jazzopen Stuttgart sind wir Sponsor und Gastgeber. Die German Jazz Trophy ist ein besonderes Ereignis für die Sparda-Bank Baden-Württemberg und der Höhepunkt unseres Engagements für den Jazz. Warum engagiert sich die Sparda-Bank BadenWürttemberg so stark in Sachen Kultur? Kulturelles, aber auch soziales Engagement ist für uns als regional verwurzelte Genossenschaftsbank seit jeher fester Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Wir wollen Verantwortung in der Region übernehmen. Uns trägt der genossenschaftliche

Foto: Veranstalter

Grundgedanke des Helfens. Denn so sind wir entstanden: Aus dem vor über 120 Jahren gegründeten „Spar- und Vorschuss-Verein der badischen Eisenbahnbeamten“. Ziele der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg sind die Pflege und der Erhalt von Kulturwerten. Über die Arbeit möchte sie die kulturelle Vielfalt in BadenWürttemberg stärken, die Begegnung mit Kunst und Künstlern fördern und die Kommunikation und Kooperation zwischen den Kulturtreibenden unterstützen – vor allem auch im Nachwuchsbereich. Was bedeutet Kultur für Sie persönlich? Kulturelle Vielfalt zu stärken, Begegnungen mit Kunst und Kultur zu schaffen – das halte ich für enorm wichtig. Ist die Kulturszene in einem Land lebendig, dann erhalten Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt auch Unternehmen immer wieder wichtige Impulse für einen anderen Blick auf uns und unser Leben. Leider wird der Kultur häufig ein noch zu geringer Stellenwert zugeschrieben. Dabei ist längst bekannt, wie sehr die Musik, die bildende Kunst oder die Literatur die Entwicklung eines Menschen befördern. Kultur ermöglicht die Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Gesellschaft. Sie ist Ausdruck menschlichen Daseins. Dokumentation der Geschichte und Ausblick in die Zukunft. Durch unsere Förderung können wir der Musik etwas zurückgeben – als Dank für das, was sie uns täglich zu bieten hat. Die Fragen stellte Gabriele Metsker. L German Jazz Trophy: Abdullah Ibrahim, 7. Juli, 19 Uhr, Eventcenter Spardawelt

Fürstliches Saxofonspiel

Exzellenter Rhythmus

Royal Groovin’ und die Allotria Jazzband

Manu Katché und Christian McBride

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ugegeben: Wenn man an die Fürstenfamilie der Hohenzollern denkt, kommt einem in Sachen Musik vielleicht nicht als erstes Jazz in den Sinn – das sind doch Klänge, die man nicht unbedingt in fürstlichen Gemächern erwartet. Fürst Karl Friedrich von Hohenzollern kümmert das in keiner Weise. Er ist nämlich nicht nur der Chef der schwäbischen Linie des Hauses Hohenzollern und als solcher auch Geschäftsmann. Charly, wie er unter Jazzern genannt wird, ist ebenso ein passionierter Jazzsaxofonist, -gitarrist, -sänger und -komponist. Und das schon ziemlich lange. Bei den Jazzopen tritt er am 12. Juli im Eventcenter Spardawelt mit seiner Formation Royal Groovin’ auf. Zum Line-up gehören Jazzsängerin Annette Kienzle, Pianist Wolfgang Fischer, Gitarrist Ralf Gugel, Drummer Christian Baumgärtner sowie am Bass Alex Wolpert, Leiter der Gout Big Band. Schon sein Vater sei ein leidenschaftlicher Jazzfan gewesen und habe selbst Saxo-

fon gespielt, erzählt Karl Friedrich von Hohenzollern. Seine Mutter hätte es wohl lieber gesehen, wenn er das Klavierspielen erlernt hätte. Dennoch hatte er zunächst Gitarrenunterricht. „Das war die Zeit der Beatles und der Stones“, erinnert er sich. „Das fand ich toll! Aber es war cool, anders zu sein. Die anderen machten keinen Jazz.“ Parallel zu seinem Betriebswirtschaftsstudium in der Schweiz besuchte er drei Jahre lang die Swiss Jazz School in Bern und lernte neben dem professionellen Saxofonspiel auch jede Menge über Harmonielehre und das Schreiben eigener Arrangements. Angefangen, so sagt er, habe er mit Dixieland und Swing. Heute stehen für ihn unter der Überschrift „Jazz“ ebenso bekannte Standards wie auch Songs von Stevie Wonder, Matt Bianco oder Simply Red. „Ich bin sehr breit aufgestellt“, so sein Resümee. So kommt es vor, dass er bei einer Session immer wieder das Instrument wechselt. Saxofonspiel und Gesang kombiniert der fürstliche Jazzer in vielen Stücken. Sein

Tenorsaxofon kommt ganz relaxed und lässig daher, groovt mit lockerem Bop und klingt manchmal auch schmusig-streichelweich. Jazz und unternehmerisches Denken bilden übrigens für ihn keinen Gegensatz, eher ist die Musik für ihn Ausgleich und Ergänzung. „Musikmachen, das hat auch etwas mit Analytik zu tun. Man braucht dazu die Seele und den Bauch, aber auch den Kopf.“ Am selben Abend ist außerdem die international renommierte Allotria Jazzband zu hören, die mit Dixieland und Swing-Rhythmen sowie in dieser Manier arrangierten Jazzklassikern zu Gast ist. Der Name des siebenköpfigen Orchesters spielt auf die Gründung der Band vor 40 Jahren an. Als Hausband der Münchner Jazzkneipe Allotria hat die Mini-Big Band bisher Tourneen in Deutschland, den USA und Kanada gespielt und 19 Platten aufgenommen. gab L Royal Groovin’ & Allotria Jazzband, 12. Juli, 19.30 Uhr, Eventcenter Spardawelt

Die sechsköpfige Formation Royal Groovin’ um den Saxofonisten und Frontmann Fürst Karl-Friedrich von Hohenzollern Foto: Veranstalter

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leich zwei herausragende Musiker mit ihren Ensembles kann das Publikum am 8. Juli im Eventcenter Spardawelt erleben: den französischen Schlagzeuger Manu Katché mit seinem Quintett sowie den amerikanischen Bassisten Christian McBride mit seiner Formation New Jawn. Manu Katché ist einer der größten und wiedererkennbarsten Stilisten seines Instruments. Wegen seines Anschlags und seiner unverwechselbaren Mischung aus Eleganz und Kraft sitzt er für Weltstars aus Pop und Jazz an den Drums. Bis heute ist er Drummer für Peter Gabriel. Ebenso bedeutsam ist seine langjährige Zusammenarbeit mit Sting, dessen Hit „Englishman in New York‘‘ von Katchés Handschrift geprägt ist. Die Liste der Musikgrößen, mit denen Katché gearbeitet hat, lässt sich fortsetzen: Darunter finden sich Namen wie Joni Mitchell, Dire Straits, Jeff Beck und Tracy Chapman. Der Jazz zieht sich als roter Faden durch seine Musikkarriere. 2016 veröffentlichte er sein jüngstes Solo-Album „Unstatic“, das modernen, leicht zugänglichen Jazz enthält. Bei den Jazzopen tritt Manu Katché mit seinem Quintett auf. Am Saxofon ist Tore Brunborg zu hören, Luca Aquino an der Trompete. Jim Watson spielt Piano und Keyboards und Ellen Andrea Wang den sogenannten Electric Stick Upright Bass. Bekannt wurde Manu Katché übrigens auch als langjähriges Mitglied der Jan Garbarek Group. In seiner eigenen Musiksendung „One Shot Not‘‘ traf er zudem als musikalischer Gastgeber auf Größen unterschiedlichster Musikrichtungen. Nachdem Christian McBride bei den Jazzopen 2016 zusammen mit Chick Corea auf der Bühne stand, ist der amerikanische Virtuose am Jazzbass auch 2017 wieder mit von der Partie. Dieses Jahr bringt er seine Formation New Jawn mit nach Stuttgart. McBride ist für die Fusion verschiedener Musikstile wie Jazz, Soul, Funk, Hip-Hop und Pop bekannt und versteht es wie kein anderer, die verschiedenen Einflüsse rhythmisch miteinander zu verbinden. Er arbeitete mit James Brown, Sting, Paul McCartney oder The Roots zusammen, aber auch Jazzgrößen wie Herbie Hancock, Freddie Hub-

bard oder Roy Haynes wurden von ihm begleitet. Seine knapp 30-jährige Karriere begann er mit einem Studium an der renommierten Juilliard School in New York. Er wurde mit insgesamt fünf Grammys für sein musikalisches Schaffen ausgezeichnet. red L Manu Katché & Christian McBride’s New Jawn, 8. Juli, 19.30 Uhr, Eventcenter Spardawelt

Christian McBride Foto: Veranstalter

JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

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Edith Sitzmann MdL, Ministerin für Finanzen des Landes BadenWürttemberg

Auf Carl Eugens Spuren

Hundert aufregende Jahre Multimedia-Performance mit Live-Musik: „Jazz – The Story“

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undert Jahre live gespielte Musikgeschichte in hundert Minuten präsentiert von zehn Musikern: Das erwartet die Besucher der Veranstaltung „Jazz – The Story“ am 11. Juli im Eventcenter der Spardawelt hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Nun kann man den Einspruch erheben: Die Geschichte des Jazz reiche doch weiter zurück als hundert Lenze. Tatsächlich liegen die Wurzeln der vorwiegend von Afroamerikanern geprägten Musikrichtung im späten 19. Jahrhundert. Doch der Bandleader und Saxofon-Virtuose Vincent Herring, der hinter dem Konzept dieser Multimedia-Performance steht, hat einen triftigen Grund, den Rückblick auf die Geschichte des Jazz im Jahr 1917 beginnen zu lassen. In jenem Jahr nahm die mit weißen Musikern besetzte Original Dixieland Jass Band aus New Orleans, auch unter der Abkürzung ODJB bekannt, ihre Musik erstmals auf Schallplatte auf: bei der Columbia Graphophone Company und kurz darauf bei der Victor Talking Machine Company. Die Single „Livery Stable Blues“ der Victor-Einspielung verbreitete sich rasant und hatte großen Anteil daran, dass der Funke des Jazz nach New York übersprang. Mit ihr setzte also die

akustische Überlieferung und Verbreitung des Jazz ein, eine Voraussetzung für seinen weltweiten Siegeszug. Noch heute kann man ODJB spielen hören: hundert Jahre nach der Aufnahme. Wer schon immer einmal die Vielfalt des Jazz gebündelt erleben wollte, der ist bei „Jazz – The Story“ genau richtig. Ebenso lehrreich wie unterhaltsam lassen die zehn Musiker Standards und Arrangements verschiedener stilistischer Prägungen erklingen, umrahmt von Videos, historischen Aufnahmen und persönlichen Erzählungen. Die Reise durch die Jahrzehnte beginnt mit Blues, Ragtime, Swing, Bebop und Cool, führt über Free Jazz, Fusion Jazz und Post-Bop zu den zeitgenössischen Spielarten dieser höchst lebendigen und wandlungsfähigen Musik. Künstlerisch besonders fruchtbar: die Fünfziger und Sechziger mit Louis Armstrong, Miles Davis, John Coltrane, Art Blakey oder auch Ornette Coleman, der den Free Jazz vorantrieb. Kopf des Ensembles ist Vincent Herring, selbst an Saxofon und Klarinette. Der Bandleader lehrt an der William Paterson University von New Jersey im Studiengang Jazz und ist mit seinen Meisterkursen und Workshops

Das Ensemble von „Jazz – The Story (von links oben): Steve Turre, Jeremy Pelt, Eric Alexander, Nicolas Bearde, Carl Allen, Mike LeDonne, James Carter, Jon Faddis, Vincent Herring und David Williams

international gefragt. Eric Alexander, der sich vor allem in der Bebop-Szene einen Namen gemacht hat, und der aus Detroit stammende James Carter, der für eine ganze Generation Jazzer ein Vorbild ist und schon mit Lester Bowie auftrat, verstehen sich ebenfalls aufs virtuose Saxofonspiel. An der Posaune ist der mit vielen Jazzpreisen ausgezeichnete Steve Turre zu hören. In jungen Jahren war der in der Bucht von San Francisco aufgewachsene Musiker mit mexikanischen Wurzeln mit Ray Charles auf Tour. Später arbeitete er mit Musikern unterschiedlicher Stilrichtungen zusammen, unter anderen mit Dizzy Gillespie, J. J. Johnson, Herbie Hancock, Cassandra Wilson und Van Morrison. Für satten Trompetenklang sorgen Jeremy Perlt und Jon Faddis. Perlt begann schon in seiner Schulzeit klassische Trompete zu lernen, wechselte dann aber zum Jazz mit dem Schwerpunkt Improvisation und zur Filmmusik. Zehn Alben sind unter seiner Regie entstanden, er spielte mit der Roy Hargrove Big Band, der Duke Ellington Big Band und dem Village Vanguard Orchestra und blickt auf eine lange Zusammenarbeit mit Vincent Herring zurück. Faddis spielt seit seinem siebten Lebensjahr Trompete und hat sich auch als Dirigent und Komponist einen Namen gemacht. Er trat mit Sarah Vaughan in der Carnegie Hall auf, musizier-

te mit Count Basie, Frank Sinatra, The Rolling Stones, Quincy Jones, Billy Joel und vielen anderen. Darüber hinaus leitete er mehrere Bands, darunter das United Nation Orchestra, das zu den Grammy-Gewinnern zählt. 1997 wurde seine Jazzoper „Lulu Noir“ aufgeführt, die sich an Frank Wedekinds Schauspiel orientiert. Für die passenden Rhythmen sorgen David William am Bass, bekannt als langjähriges Mitglied der Cedar Waltons Group, Carl Allen am Schlagzeug und Mike LeDonne am Klavier und Keyboard. Carl Allen gilt als einer der wichtigsten Drummer des Neo-Bob und ist seit 2008 künstlerischer Leiter des Jazzprogramms der Juilliard School in New York. LeDonne spielte mit Benny Goodman, Bobby Hutcherson, Dizzy Gillespie sowie mit Benny Golson und hat sich zudem als Organist um den Jazz verdient gemacht. Bei diesem Erfahrungsschatz aller musikalisch Mitwirkenden verspricht „Jazz – The Story“ ein Hochgenuss für Ohr und Auge zu werden. Mit Nicolas Bearde, der zu Bobby McFerrins A-cappella-Ensemble Voicestra zählt, ist zudem ein Sänger und Erzähler mit von der Partie, an dessen butterweicher Bariton-Stimme man sich nicht satthören kann. Lydia Franz L „Jazz – The Story“: 11. Juli, 19.30 Uhr, Eventcenter Spardawelt

Fotos: Veranstalter

Was würde wohl Carl Eugen von Württemberg, der Erbauer des Neuen Schlosses, zu einem Jazzfestival in seinem Ehrenhof sagen? Der Herzog feierte gern prunkvolle Feste, liebte Schauspielaufführungen und Opern. Da ist es wahrscheinlich, dass ihm ein Musikfestival mit einer so besonderen Atmosphäre gut gefallen hätte. Und damit wäre Carl Eugen nicht allein: Jedes Jahr ziehen die Jazzopen Zehntausende in den Bann. Dazu tragen auch die Veranstaltungsorte bei – vom Jazzclub über Konzertsäle bis hin zum Ehrenhof des Neuen Schlosses. Doch was macht das Neue Schloss außer seiner zentralen Lage so besonders? Es hat eine spannende Geschichte. Carl Eugen war gerade 16, als er 1744 die Regierung antrat und ein zeitgemäßes Residenzschloss verlangte. 1919 kamen erstmals Behörden im Neuen Schloss unter: das Deutsche Auslandsinstitut, das Polizeipräsidium und die Straßenund Wasserbauabteilung des Innenministeriums. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Neue Schloss bis auf die Grundmauern zerstört. 1957 beschloss der Landtag von Baden-Württemberg mit knapper Mehrheit den Wiederaufbau. Heute beherbergt das Schloss das Finanzministerium, das Wirtschaftsministerium, Repräsentationsräume der Landesregierung und seit 2011 die große Hauptbühne der Jazzopen im Ehrenhof. B. B. King war übrigens der erste Jazzopen-Act, der auf dieser Hauptbühne stand. Der Bluesmusiker ist einer von vielen internationalen Stars, die beim Festival Jahr für Jahr auftreten. 2016 habe ich selbst ein tolles Konzert von David Gilmour miterleben dürfen. Wenn es mein Kalender zulässt, bin ich sicher auch dieses Mal an einem Abend dabei – vielleicht im Alten Schloss. Dessen Innenhof wird erstmals zur Open-Air-Bühne der Jazzopen. Das Renaissanceschloss war 400 Jahre lang Residenz der Grafen und Herzöge von Württemberg, für den prunkliebenden Carl Eugen jedoch nicht mehr als ein Nebengebäude. Das hat sich geändert: Heute treten dort große Künstler wie Bob Geldof und Herbie Hancock auf. Ich wünsche allen Festivalbesucherinnen und -besuchern eindrucksvolle Stunden bei den Jazzopen – ob vor historischer Kulisse oder in einem Konzertsaal.

Im weiten Kosmos des Jazz B o k a n t é u n d Ye l l o w j a c k e t s

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leich zwei Ensembles, die Gruppe Bokanté und die Fusion-Band Yellowjackets, wollen am 10. Juli in der Spardawelt mit überbordenden Arrangements, viel Groove, Rhythmus und virtuosem Zusammenspiel unterhalten. Malika Tirolien ist Teil des frisch gegründeten Ensembles Bokanté. Sie kann mit ihrer Stimme dafür sorgen, dass Hausdächer davonfliegen. Das zumindest behaupten Leute, die sie schon gehört haben. Etwa mit ihrer Interpretation des Songs „I’m Not the One“ auf dem Album „Family Dinner“ der Snarky Puppys, das mit einem Grammy bedacht wurde. Bokanté besteht aus acht Musikern. Darunter auch die Gitarristen und zweifachen Grammy-Gewinner Michael League, Chris McQueen und Bob Lanzetti. Zu ihnen gesellen sich die Percussion-Legende Jamey Haddad (Paul Simon, Sting), der Virtuose an der Lap-Steel-Gitarre Roosevelt Collier (Lee Boys, Karl Denson) und die Perkussionisten André Ferrari (Väsen) und Keita Ogawa (Banda Magda, Yo-Yo Ma). Erwarten darf das Publikum von dieser Formation Songs voller Soul und Groove. Bokanté kommt aus dem Kreolischen, der Muttersprache von Sängerin Tirolien, und bedeutet „Austausch“. Als Austausch kann man auch die Musik der acht Künstler von

vier Kontinenten begreifen. Mit ihrem von vielfältigen Einflüssen geprägten Stil und ihrer Instrumentierung wollen sie Brücken zwischen den Kulturen bauen. Die Songs auf dem Debütalbum der Band, „Strange Circles“, changieren zwischen Blues-Tönen, folkloristisch-karibischen Klängen und scheinbar von Led Zeppelin inspirierten BluesRiffs. Rassismus, Flüchtlingskrise, Klimawandel, aber auch Versöhnung, Dankbarkeit und Hoffnung sind die Themen, die Tirolien auf Kreolisch und Französisch besingt. Komplettiert wird der Abend von der US-amerikanischen Band Yellowjackets. Sie ist aus der 1978 gegründeten Robben Ford Group hervorgegangen und dürfte zu den Fusion-Formationen gehören, die im Lauf der Jahre ihren Stil am hörbarsten verändert haben. Die Band hat sich mit wechselnder Besetzung auf 28 Studioalben verewigt. Und ist für ihre Musik mit zwei Grammys ausgezeichnet worden. 2016 ist das Studioalbum „Cohearence“ erschienen. Mit vergleichsweise eingängigen Melodien, einer Melange aus komplexem Jazz, heißem Latin, kraftvollem Rock und poppigem Funk, will sich das Quartett in die Herzen spielen. bär L Bokanté & Yellowjackets, 10. Juli, 19.30 Uhr, Eventcenter Spardawelt

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Die frisch gegründete Formation Bokanté

Foto: François Bisi

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

Einfach mehr Musikalität Der Pianist Chilly Gonzales

F Chucho Valdés tritt solo auf und – wie bei der Langen Jazznacht – mit seinem Quartett. Foto: Rick Swig

Zwei, die den Jazz geprägt haben Wayne Shorter und Chucho Valdés bestreiten die Lange Jazznacht

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achdem das Publikum bei den Jazzopen 2013 erleben durfte, wie die Jazzlegende Wayne Shorter Klangfarben zelebriert, darf es sich bei der diesjährigen Ausgabe auf das Wayne Shorter Quartet freuen – das Jazzquartett schlechthin. Am 9. Juli kommt Shorter mit einem Trio in die Liederhalle, welches das Prädikat „Weltklasse“ auf jeden Fall verdient: Danilo Perez (Flügel), John Patitucci (Bass) und Brian Blade (Schlagzeug). Das Quartett wurde mehrfach mit Grammys ausgezeichnet und ist erstmals in Stuttgart live zu hören. Freuen dürfen sich die Konzertbesucher auf ein weiteres Highlight: den Auftritt des

Quartetts um den kubanischen Pianisten und Komponisten Chucho Valdés. Der aus einer Pianistenfamilie stammende Valdés, der 1941 in Havanna geboren wurde, ist – wie Shorter – einer der großen Protagonisten des Modern Jazz. Sein Schaffen wurde ebenfalls bereits mehrfach mit Grammys dekoriert. Der kubanische Musiker gilt seit 50 Jahren als eine Schlüsselfigur in der Evolution des afrokubanischen Jazz. Beide Quartette bestreiten die Lange Jazznacht. Wenn Wayne Shorter am 9. Juli auf der Bühne steht, wird er mit einer weiteren Auszeichnung dekoriert sein. Knapp vier Wochen vor dem Gastspiel wird er den

Polarpreis aus den Händen des schwedischen Königs Carl Gustaf erhalten. In der Begründung für die Auszeichnung heißt es: „Für Wayne Shorter ist Musik ein Mittel, um mehr über alle Aspekte des Lebens und des Universums zu lernen.“ Ohne seine Erkundungen wäre die Jazzmusik heute nicht das, was sie ist, so die Überzeugung der Jury. Davon können sich die Besucher selbst ein Bild machen. Shorter machte als 26-Jähriger seine erste Blue-Note-Aufnahme mit Art Blakeys Jazz Messengers. Mitte der Sechziger wurde er als Nachfolger von John Coltrane Teil des zweiten Miles Davis Quintet, für das er viele Kompositionen schrieb. Auch

Das Wayne Shorter Quartet (von links): Brian Blade, Wayne Shorter, Danilo Perez und John Patitucci

Foto: Dorsay Alavi

mit Soloalben setzte er früh Akzente: Als Musiker benötigte er nur Grenzen, um sie zu überschreiten. Das tat er auch als Mitglied von Weather Report – eine der erfolgreichsten Jazz-Fusion-Formationen der Siebziger und Achtziger. Shorter arbeitete nach der Auflösung von Weather Report solo, bis er 2000 das Wayne Shorter Quartet gründete. Er hat mehr als zwei Dutzend Solo-Alben veröffentlicht, dazu findet er sich mit seinem Saxofonspiel auf vielen weiteren Alben und hat nicht nur mit Jazzmusikern zusammengearbeitet. Mit seinen 83 Jahren gehört er längst noch nicht zum alten Eisen, und er wird häufig in einem Atemzug mit John Coltrane und Sonny Rollins als führender Saxofonist des Modern Jazz genannt. Der 18 Jahre nach Shorter geborene Chucho Valdés war bereits mit 16 Jahren der Kopf einer Gruppe. 1967 gründete er mit Kollegen das Orquesta Cubana de Música Moderna, mit dem er unter anderem eigene Kompositionen wie seine „Misa Negra“ aufführte. 1973 war er Mitbegründer der Gruppe Irakere, die 1978 unter anderem auf dem Jazz Festival Montreux und dem Newport Jazz Festival für Begeisterung sorgte. Die Leitung des Ensembles gab er 1998 an seinen Sohn ab. Seit 2005 ist Valdés solo und mit seinem Quartett aktiv. Als Künstler und Komponist hat Valdés Elemente der afrokubanischen Musiktradition, Jazz, Klassik, Rock und mehr in einem organischen, persönlichen Stil zusammengeführt. Ralf Recklies L Wayne Shorter Quartet, Chucho Valdés Quartet, 9. Juli, 19 Uhr, Liederhalle, Hegel-Saal

ür die einen ist er ein musikalisches Chamäleon, für die anderen einer der humorvollsten Entertainer im Gegenwartsjazz. Chilly Gonzales alias Jason Beck kennt weder Gattungs- noch Genregrenzen. Elektro-Beats sind genauso sein Ding wie Kooperationen mit Sinfonieorchestern oder ein Rap-Konzert. Gonzales trat mit Helge Schneider auf, arbeitete mit Singer-Songwritern wie Jarvis Cocker, Feist, Peaches oder Mocky, experimentierte mit den französischen House-Musikern Daft Punk oder dem deutschen Techno-DJ Boys Noize. Mit ihm entstand im Jahr 2014 unter dem Projektnamen Octave Minds ein gleichnamiges Album, auf dem sich treibende Elektrobeats mit hintersinnigen Klavierläufen und experimentellen Tönen mischen. Dabei studierte der Kanadier ursprünglich in Montreal an der Concordia University Jazzpiano, bevor er sich anderen Stilen und Musikern zuwandte. Der individualistische, egozentrische Jazz sei nicht so sein Ding, sollte er dann später in einem Interview sagen. Desillusioniert habe ihn daher damals in der Jazzschule von Montreal, dass fast alle versucht hätten, ihre Egos mit dem „ZehnMinuten-Coltrane-Ding“ auszuleben, statt zu versuchen, tatsächlich zu komponieren. Auf seinem Album „Chambers“ von 2015 treffen Klavier und Streichquartett auf Überraschungen. Die hält der Mann, der mitunter im Morgenmantel und mit Pantoffeln auftritt, in seinen Konzerten parat. Zu erleben am 12. Juli im Scala Ludwigsburg. Wie sagt Gonzales so gerne? „Let’s have a listen!“ peix L Chilly Gonzales, 12. Juli, 19 Uhr, Scala Ludwigsburg

Chilly Gonzales

Foto: Veranstalter

Shootingstar des Soul Michael Kiwanuka

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r hat ugandische Wurzeln, ist in London aufgewachsen und hat dort Jazzmusik studiert. Kritiker vergleichen ihn häufig mit Marvin Gaye, Bill Withers, Curtis Mayfield, Isaac Hayes oder Otis Redding. Dabei wollte der zurückhaltende Sänger, Gitarrist und Komponist zunächst gar nicht selbst singen. Michael Kiwanuka (30) bot seine Songs anderen an. Das ist glücklicherweise Geschichte. Denn sein Retro-Soul, gesungen mit seiner warmen, zugleich sanften und leicht rauen Baritonstimme, klingt irgendwie so, als sei er schon immer da gewesen – und müsste für immer da sein. Die Songs begeistern Kritiker wie Fans und klingen gleichermaßen neu wie vertraut. „Eine alte Seele in einem jungen Körper“, hat denn auch der britische „Observer“ getitelt. Am 11. Juli ist „die alte Seele“ bei den Jazzopen im Ludwigsburger Scala zum ersten Mal dabei. Nachdem Kiwanuka zunächst Gitarrist in diversen Rockbands war und später den englischen Rapper Chipmunk begleitete, entdeckte er die Soulmusik der Sechziger für sich, als er zufällig die CD-Beigabe einer Musikzeitschrift anhörte, eine akustische Version von Otis Reddings „Dock on the Bay“. Ihn faszinierten die Emotionen in der Soulmusik dieser Zeit. 2011 hat Adele ihn für ihr Vorprogramm bei der Europatournee engagiert. 2012 dann wurde er beim „BBC Sound of 2012“ auf den ersten Platz gewählt. Seither führt Kiwanukas

Weg steil nach oben. Schon die Songs seines Debütalbums „Home Again“ verankerten sich mit ihrer zeitlos wirkenden Schönheit fest in den Herzen ihrer Hörer. Seinen internationalen Durchbruch hat Kiwanuka schließlich 2016 mit seinem neuen Album „Love and Hate“ geschafft: Es landete in Großbritannien auf Platz eins der Album-Charts und in vier weiteren Ländern, darunter in Deutschland, in den Top Ten. In seinen Texten geht es um Sinnsuche, Selbstzweifel und Verlust, aber auch um die Suche nach der eigenen Identität: jener als Schwarzer in einem weißen Land und jener als Musiker, der sich wenig um Trends und Schubladen in der Musik schert. Die Folk-Einflüsse hat er auf diesem Album voller zärtlich-intensiver Soulmusik, voller opulenter Streicher-Arrangements und warmer Bassläufe, gewürzt mit einer Prise Gospel, Afrobeat und Blues, weitgehend hinter sich gelassen. Und mit der Länge einiger Songs gibt er ein Statement ab gegen den schnellen Musikkonsum. Kiwanukas Konzert in London im Mai ist ausverkauft. Auch wer den Musiker in Ludwigsburg hören will, muss sich richtig sputen. Ein Pflichtkonzert! bär L Michael Kiwanuka, 11. Juli, 19 Uhr, Scala Ludwigsburg

Michael Kiwanuka ist Sänger, Gitarrist und Komponist. Foto: Promo

Freitag, 17. März 2017

Dinosaur, mit Laura Jurd an der Trompete

JAZZOPEN STUTTGART 2017

Foto: Dave Stapleton

Sarah Ferri

Foto: Athos Burez

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Joey DeFrancesco

Foto: Veranstalter

Alle Register des Klangs Acht Konzerte finden im Bix statt, welches das Herz des Festivals ist

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ass Leben genau das ist, was passiert, während man selbst fleißig dabei ist, andere Pläne zu schmieden – das wusste schon John Lennon. Und dass das Leben auch vor Festivals nicht haltmacht und sich kein bisschen um sorgfältige Planung kümmert, dafür ist das Auftaktkonzert im Bix ein Paradebeispiel. Denn eigentlich hätte Camille O’Sullivan am 7. Juli die diesjährige Jazzopen-Konzertreihe im Bix Jazzclub eröffnen sollen. Aufgrund von nicht absehbaren Terminüberschneidungen für eine Filmproduktion in England wird das nun aber nicht klappen. Der neue Act wird auf jeden Fall demnächst unter www.jazzopen.com bekannt gegeben. Gekaufte Tickets für das Konzert von Camille O’Sullivan behalten für das neue Konzert ihre Gültigkeit. Alternativ können die Tickets bei der entsprechenden Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. Nur einen Tag danach, am 8. Juli, macht im Bix Sarah Ferri mit ihrer aktuellen Tour „Displeasure“ Station. Die Musik der Belgierin, die bereits mit Michael Kiwanuka, Caro Emerald, Simply Red sowie mit Jools Holland and his Rhythm and Blues Orchestra auftrat, ist eine sinnliche Liaison aus PianoPop, Soul-Jazz und R’n’B – märchenhaft und dunkel, vom Gipsy-Swing der Fünfziger, dem Folk der Siebziger sowie den elektronischen Beats der Achtziger inspiriert. Sängerinnen wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday oder Nina Simone lassen grüßen. Ihr Debütalbum „Ferritales“ aus dem Jahr 2012 wurde bei den Music Industry Awards in der Kategorie „Solokünstlerin“ nominiert. In ihrem noch jungen, melancholisch angehauchten Studioalbum „Displeasure“ zeigt Ferri die ganze Bandbreite ihres tiefen Stimmregisters. Impressionistischer, launischer ElectricJazz, gemixt mit Celtic-Folk-Melodien, er-

klingt am 10. Juli: Dinosaur – von der Presse als die „New British Jazz Supergroup“ gefeiert – gastiert unter anderem mit Kompositionen aus „Together, As One“. Das im September 2016 erschienene Album wurde von den Kritikern geliebt. Unter anderem gab es die raren fünf Sterne vom „Guardian“, zudem wurde es von „All About Jazz“ als eines der besten Debüt-Alben seit Jahren ausgezeichnet. Kaum verwunderlich angesichts des Quartetts: Es besteht aus Star-Pianist Elliot Galvin, Conor Chaplin am Bass, Corrie Dick am Schlagzeug sowie Laura Jurd an der Trompete. Die Preisträgerin des BBC Generation Artist leitet die Band und komponiert die energischen, emotionalen Titel. Das gefiel auch den Machern des „Jazzwise Magazine“. Sie setzten Jurd und Kollegen im Oktober 2016 auf ihren Titel. In Großbritannien wurde er geboren, aber in Nigeria wuchs der Mann auf, den das renommierte Magazin „Soul & Blues“ zu einem der besten Soulsänger dieser Zeit kürte. Ola Onabulé stand schon auf der Bühne mit Größen wie Roberta Flack, Natalie Cole, dem kürzlich verstorbenen Al Jarreau oder zuletzt mit Diana Krall. Außerdem verwirklichte Onabulé einige wegweisende Projekte mit den besten Big Bands der Welt – darunter die SWR Big Band und die WDR Big Band, die mit dem Grammy ausgezeichnet wurde. Onabulés unverwechselbarer Sound aus Jazz, Soul und Weltmusik ist inspiriert von den großen Interpreten der Sechziger und Siebziger, seine Live-Performances sind, so Kritiker, intensiv, emotional und theatralisch. Im Bix wird er am 11. Juli Stücke aus seinem achten Album „It’s the Peace That Deafens“ spielen, auf dem er tief gehend über Identität, Versöhnung und Nostalgie sinniert.

Gleich am 12. Juli folgt dann ein InternetShootingstar aus Polen: Gerade mal 19 Jahre alt, gilt Kinga Glyk als Virtuosin am Bass. Ihre Musik, die sich zwischen Jazz, Blues und Funk bewegt, sorgte schon in ganz Europa für Furore, im Internet erhielt sie mehr als 22 Millionen Klicks. Mit zwölf Jahren startete Glyk ihre Karriere. Damals entdeckte ihr Vater, seines Zeichens selbst Musiker, ihr Talent und holte sie stante pede ins Familien-Trio namens PIK. Mittlerweile hat Glyk zwei CDs veröffentlicht. Diese wurden von den Kritikern goutiert und 2015 in den polnischen Hitlisten Jazz Top und Blues Top in den Kategorien „Neue Hoffnung“, „Bass Gitarre“ und „Entdeckung des Jahres“ nominiert. Bei ihrem Auftritt im Bix jammt Kinga Glyk mit ihrem Vater Irek Glyk am Schlagzeug und Piotr Matusik am Piano. Folk, Rock, Psychedelic, südafrikanische Musik und eine Prise Jazz – all diese Elemente zählte der kanadische Rundfunksender CBC auf, um den Sound von Mark Berube zu beschreiben. Auf dem deutschsprachigen Markt machte den Kanadier mit dem Lockenkopf „June in Siberia“ bekannt, seine Mitwirkung auf Sophie Hungers Album „The Danger of Light“ und gemeinsame Touren durch die Schweiz trugen das ihrige bei. Hungers Label Two Gentleman veröffentlichte denn auch 2014 Berubes Werk „Russian Dolls“. Auch da lässt der spielende SingerSongwriter Welten verschmelzen: Episches, Intimes, Akustisches und Synthetisches, ergänzt um Klassik, gespielt von Kristina Koropeecki auf Cello, Akkordzither und Sor U, der thailändischen Laute. „Der Leonard Cohen seiner Generation“, wie er in Nordamerika genannt wird, tritt am 13. Juli auf. Einen Tag danach wird es lateinamerikanisch: Am 14. Juli kommt Daniel Melingo

erstmals zu den Jazzopen. Fans und Kritiker schätzen an dem argentinischen Tangosänger, Gitarristen, Saxofonisten und Komponisten, wie bedingungslos und kraftvoll er jazzige Weltmusik interpretiert. Oft wird er als Tom Waits der Tangomusik bezeichnet, sein Album „Maldito Tango“ erhielt 2008 den Latin Grammy. Melingo kam früh mit typisch argentinischer Musik in Berührung: Sein Vater managte den berühmten Tangosänger Edmundo Rivero. Melingo studierte nicht nur Klarinette, im Alter von 43 Jahren ließ er sich zudem in klassischem Gesang ausbilden. Auf den Jazzopen hat Melingo sein jüngstes Album „Anda“ im Gepäck – Tango, Klassik und Chanson auf virtuose Art mit Stimme und Klarinette vereint. Der „Meister der Jazzorgel“ gestaltet dann den letzten Jazzopen-Abend im Bix: Joey DeFrancesco & The People – Drummer Jason Brown, Gitarrist Dan Wilson sowie Saxofonist Troy Roberts – geben am 15. Juli eines ihrer energiegeladenen Konzerte. Dass die Hammondorgel zu Beginn der neunziger Jahre einen neuen Boom erlebte, ist ein Verdienst DeFrancescos. Mit 22 Jahren spielte er mit John McLaughlin in der Jazzrockband The Free Spirits, arbeitete später mit Ray Charles, David Sanborn, Arturo Sandoval, George Benson, Steve Gadd und Miles Davis zusammen. Letzterem ist zu verdanken, dass DeFrancesco die Trompete beherrscht. Der US-Amerikaner wurde dreimal für den Grammy nominiert und 2014 in die „Hammond Organ Hall of Fame“ aufgenommen. Sein Credo könnte über den Jazzopen stehen: „Musik macht alles besser.“ peix L Bix, 7. und 8. Juli (22 Uhr), 10. und 11. Juli (21 Uhr), 12. Juli (21.30 Uhr), 13. bis 15. Juli (22 Uhr); Gastronomie ab 19 Uhr

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Junge Virtuosin am Bass: Kinga Glyk

Foto: Veranstalter

Daniel Melingo gilt als „Tom Waits der Tangomusik“. Foto: Nora Lezano

Als Partner der Jazzopen Stuttgart 2017 stellen wir durch die Unterstützung eines UNFCCC-zertifizierten Klimaschutzprojekts in Darfur im Sudan die zu erwartenden CO2-Emissionen der Veranstaltung in Höhe von 2.000 to klimaneutral. Dieses internationale Vorzeigeprojekt ist Bestandteil unserer Beteiligung an der WIN-Charta des Landes Baden-Württemberg – einer Initiative zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Unternehmen. Weitere Informationen unter www.scharr.de

Mark Berube

Foto: Veranstalter

Ola Onabulé

Foto: Veranstalter

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JAZZOPEN STUTTGART 2017

Freitag, 17. März 2017

Das Gefühl, sich freizuspielen Bob Geldof kehrt auf die Bühne der Jazzopen zurück

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Bob Geldof trat zuletzt 2015 bei den Jazzopen auf.

TI P P S Z UR A NFAHRT Zum Alten und Neuen Schloss fahren die Stadtbahnlinien U 5, U 6, U 7, U 12 und U 15 (Haltestelle Schlossplatz) sowie die Buslinien 42 und 44. Hier fahren auch die Nachtbusse ab. Parkmöglichkeiten in den Tiefgaragen BW-Bank, KönigsbauPassagen, Schillerplatz und Landtag. Zum Eventcenter Spardawelt gelangt man mit den Stadtbahnlinien U 5, U 6, U 7, U 9, U 12, U 14 und U 15 (Haltestelle Hauptbahnhof). Der Hauptbahnhof ist mit allen S-Bahnen und den Buslinien 40, 42 und 44 erreichbar. Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage der Sparda-Bank. Der Bix Jazzclub ist erreichbar mit den Stadtbahnlinien U 1, U 2, U 4 und U 12. Parken kann man im Züblin- oder Breuninger-Parkhaus. Zur Liederhalle fahren von StuttgartHauptbahnhof die U 9 Richtung Vogelsang oder die U 14 Richtung Heslach (Berliner Platz/Liederhalle). Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern Liederhalle/Bosch-Areal oder Tivoli. Zum Scala Ludwigsburg geht es vom Stuttgarter Hauptbahnhof mit der S 4 oder S 5 zum Bahnhof Ludwigsburg. Die Buslinien 422, 430, 425, 431, 413, 421, 433, 533 fahren zum Rathaus. Von dort sind es fünf Minuten zu Fuß zum Scala. Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern Lotter, Arsenalplatz und Rathaus. red

Foto: Reiner Pfisterer

enn er an die Jazzopen 2015 denkt, gerät selbst ein Rockstar wie Bob Geldof ins Schwärmen: „Das war fantastisch! Ich hatte nichts erwartet. Aber dann lauschte das Publikum vor der Open-Air-Bühne am Mercedes-Benz-Museum, es war eine laue Sommernacht – und die Atmosphäre war einfach großartig.“ Keine Frage also, dass er auch in diesem Jahr bei den Jazzopen wieder dabei sein wird. Er freut sich schon jetzt darauf. „Bei den Rockfestivals treffe ich schon immer wieder andere Kollegen“, erzählt der Ire, der als Sänger der Boomtown Rats bekannt geworden ist. „Aber bei den Jazzopen begegne ich Musikern, die ich sonst nie kennengelernt hätte, weil sie einfach etwas anderes machen als ich. Es ist toll, dass ich mich dort inmitten einer Musikszene wiederfinde, mit der ich bis jetzt kaum in Berührung gekommen bin.“ Freundschaften sind entstanden, Kontakte hat er geknüpft. Beeindruckt hat Geldof, den man sonst vor allem aus der New-Wave-Szene kennt, auch die Atmosphäre im Jazzclub Bix. Dorthin nahm in Jürgen Schlensog, der Promotor des Festivals, nach dem Gig 2015 mit. „Eigentlich dachte ich, ich bleibe da nur zehn Minuten“, räumt der Mitinitiator der legendären „Band Aid“-Konzerte ein. „Aber die Musik war so gut, dass dann drei Stunden daraus geworden sind.“ Die Intimität der Location hat ihn angesprochen. „Jazz, das ist extrem persönliche Musik“, findet er. „Das war wunderbar!“ Er hoffe unbedingt,

dass Schlensog ihn auch 2017 wieder mit ins Bix nehme. Obwohl das vielleicht keine gute Idee sei, meint er und lacht wieder. Warum? Weil er dann sicher zu lange aufbleiben und wahrscheinlich auch zu viel trinken würde. Gespielt hat er in Stuttgart schon oft, erzählt Geldof. Und er könne nicht wirklich viel darüber sagen, weil er ja nur anreist, zwei Stunden auf der Bühne steht und dann am nächsten Tag weiterzieht. „Aber ich hatte in Stuttgart jedes Mal eine super Zeit“, bestätigt er. Für ihn ist es unverändert ein wunderbares Gefühl, sich bei Gigs mit seinen Musikerkollegen freizuspielen. „Da kommt man an einen Punkt, an dem man nicht mehr nachdenken muss, man weiß einfach instinktiv, was passiert. Es ist das pure Vergnügen, mit so wunderbaren Musikern auf der Bühne zu stehen. Und dann sieht man das Publikum, das zuhört. Man sieht, wie sich die Menschen bewegen, wie sie lächeln.“ Wer von Geldofs Konzert schon 2015 begeistert war, der wird sich darüber freuen, dass er nun wieder mit demselben Line-up an den Start geht. Umgekehrt freut sich Geldof auf das Stuttgarter Publikum. Denn bei Rockfestivals lauschen die Menschen nicht immer so aufmerksam wie bei den Jazzopen, erzählt er. Nur ein kleiner Wermutstropfen trübt Geldofs Vorfreude: Gerne wäre er geblieben, um sich das Konzert von Quincy Jones anzuhören. „Aber an diesem Tag muss ich in Rom auftreten.“ gab L Bob Geldof, 9. Juli, 20 Uhr, Altes Schloss

Live-Auftritt für Gewinner

Rasseln erwünscht

Nachwuchs hat erneut sein Podium

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uch bei der 24. Ausgabe der Jazzopen hat der Nachwuchs wieder seinen Platz im Festivalprogramm: Zum neunten Mal bietet der Wettbewerb „Playground BW“ aufstrebenden Musikern aus Baden-Württemberg Auftritte. So werden junge, talentierte Nachwuchsbands gefördert und haben die Chance, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Am Wettbewerb teilnehmen können Nachwuchsbands aus Baden-Württemberg aus den Bereichen Jazz, Soul, Pop und daran angrenzenden Genres. Eine Fachjury unter dem Vorsitz von Mini Schulz, Professor an der Musikhochschule Stuttgart, wählt aus allen Bewerbern die Bands aus, die geeignet sind, den jeweiligen Konzertabend, passend zum HauptAct, zu eröffnen. Die Gewinner-Bands bekommen Live-Auftritte als Opener auf der Hauptbühne am Schlossplatz, auf der Open-Air-Bühne im Innenhof des Alten Schlosses, im Eventcenter Spardawelt sowie im Scala Ludwigsburg. Mini Schulz Foto:

Außerdem wird eine Gewinner-Band bei der Jazzopen Night am 2. November in der Liederhalle als Vorgruppe für Chick Corea und Steve Gadd ausgewählt. Begleitend zum Auftritt stehen die Gewinner im Veranstaltungsprogramm und erhalten eine Gage. „Unsere Idee war es von Anfang an, keinen Wettbewerb zu machen, bei dem nur einer gewinnt. Wir möchten es jungen Künstlern und Konzepten ermöglichen, auf den Bühnen der Großen zu spielen und sich dem Publikum vorzustellen“, erläutert Mini Schulz. „Noch wichtiger ist vielleicht, dass sie zusammen mit den bekannten Stars in die Kommunikation hineinkommen. Das ist ein Riesenschritt. Ein wichtiger Steigbügel, den wir gerne zur Verfügung stellen.“ Bands können sich ab sofort über das entsprechende Formular auf der Homepage www.jazzopen.com beim Festivalveranstalter Opus bewerben. Der Einsendeschluss ist der 31. März. red

Matthias Hangst

L www.jazzopen.com/ playground-bw

Family Matinee und ITFS-Workshop

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azz – das ist nicht nur etwas für die Großen. Jazz ist Bewegung – und das mögen Menschen jeden Alters. Sie alle sind – bei freiem Eintritt – eingeladen zur Family Matinee am 9. Juli um 11 Uhr im Eventcenter Spardawelt. Auf der Bühne stehen dann einige leidenschaftliche Jazzgrößen des Landes Baden-Württemberg, die mit dem Publikum das „Tigerlied“ einstudieren, Instrumente vorstellen und mit Musikbausteinen improvisieren. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht, eigene Rasseln dürfen gerne mitgebracht werden. Wer möchte, bastelt beim ITFS-Workshop eine Geschichte aus Musik: Dazu wird eine witzige Figur gezeichnet und ihre Geschichte in einem Mini-Comic-Drehbuch erzählt. Dann werden die Protagonisten zum Leben erweckt, indem sie aus Knete gefertigt werden. Im Lupenkasten wird die Welt der jeweiligen Figur geschaffen, und aus unterschiedlichen Materialien kann ein Szenenbild für die Story geschaffen werden. Daraus wird eine animierte Filmsequenz. red

AUF EI NE N BLI C K Die Jazzopen – Tag für Tag Freitag, 7. Juli • Eventcenter Spardawelt: German Jazz Trophy für Abdullah Ibrahim, 19 Uhr (Konzert und Preisverleihung) • Bix Jazzclub: N. N., 22 Uhr Samstag, 8. Juli • Altes Schloss: Lee Ritenour & Dave Grusin, 20 Uhr • Eventcenter Spardawelt: Manu Katché & Christian McBride’s New Jawn, 19.30 Uhr • Bix Jazzclub: Sarah Ferri, 22 Uhr Sonntag, 9. Juli • Liederhalle: Wayne Shorter Quartet, Chucho Valdés Quartet (Lange Jazznacht), 19 Uhr • Altes Schloss: Bob Geldof, 20 Uhr • Eventcenter Spardawelt: Family Matinee, 11 Uhr, Eintritt frei Montag, 10. Juli • Altes Schloss: Herbie Hancock, 20 Uhr • Eventcenter Spardawelt: Bokanté und Yellowjackets, 19.30 Uhr • Bix Jazzclub: Dinosaur, 21 Uhr Dienstag, 11. Juli • Altes Schloss: Kamasi Washington, 20 Uhr • Scala Ludwigsburg: Michael Kiwanuka, 19 Uhr • Eventcenter Spardawelt: Jazz – The Story, 19.30 Uhr • Bix Jazzclub: Ola Onabulé, 21 Uhr Mittwoch, 12. Juli • Schlossplatz: Norah Jones & Jamie Cullum, 18 Uhr • Scala Ludwigsburg: Chilly Gonzales, 19 Uhr • Eventcenter Spardawelt: Allotria Jazzband & Royal Groovin’, 19.30 Uhr • Bix Jazzclub: Kinga Glyk, 21.30 Uhr Donnerstag, 13. Juli • Schlossplatz: Jan Delay Disko No. 1 & Friends feat. Denyo, Samy Deluxe, Trombone Shorty, 18 Uhr • Bix Jazzclub: Mark Berube, 22 Uhr • Domkirche St. Eberhard: Jason Moran, 17 Uhr Freitag, 14. Juli • Schlossplatz: Blues Rock Night feat. Buddy Guy, Steve Winwood & Beth Hart, 18 Uhr • Bix Jazzclub: Melingo, 22 Uhr Samstag, 15. Juli • Schlossplatz: Tom Jones, Opening: Electro Deluxe, 18 Uhr • Bix Jazzclub: Joey DeFrancesco & The People, 22 Uhr Sonntag, 16. Juli • Schlossplatz: Quincy Jones & Friends feat. George Benson, Dee Dee Bridgewater, Jacob Collier, SWR Big Band, Stuttgarter Kammerorchester, 18 Uhr Der Einlass zu den Veranstaltungen ist mindestens eine Stunde vor Konzertbeginn. Die tagesaktuellen Zeiten sind jeweils immer online zu finden unter www.jazzopen.com. red