Inhalt. Editorial Projekte

Jahresbericht 2012 Inhalt Editorial.................................................................................... 1 Projekte Kenia . ............
Author: Elvira Geisler
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Jahresbericht 2012

Inhalt Editorial.................................................................................... 1 Projekte Kenia . ................................................................................. 2 Südsudan . .......................................................................... 6 Sudan ................................................................................. 8 Somalia . ........................................................................... 10 Äthiopien . ......................................................................... 14 Grenzübergreifend Kenia/Äthiopien................................... 18 Projektübersicht ................................................................ 20 Aktivitäten in Europa............................................................. 22 Finanzen . .............................................................................. 24 Struktur ................................................................................. 27

Theoretischer Unterricht in Jinka, Äthiopien.

Ausblick ................................................................................ 28 Abkürzungen.......................................................................... 29

Projektländer von Tierärzte ohne Grenzen e. V. Herausgeber: Tierärzte ohne Grenzen e. V. Bundesgeschäftsstelle Bischofsholer Damm 15 30173 Hannover Telefon: Fax: E-Mail: Internet:

0511 856 79 95 0511 856 82 79 95 [email protected] www.togev.de

Verantwortlich i.S.d.P.: Dr. Frajo Siepelmeyer, Vorstandsvorsitzender Redaktion: Kristin Resch (Leitende Herausgeberin), Dr. Elisabeth Hartwig, Dr. Wilhelm Dühnen, Beate Hillwig, Cornelia Heine Layout: Florence Koopmann, Kristin Resch, Dr. Elisabeth Hartwig, Judith Freund Druck: Linden-Druck Verlagsgesellschaft mbH Die Texte unterliegen dem Copyright von Tierärzte ohne Grenzen e.V. Fotos: Deutsche Botschaft Khartum S. 14, C. Gödan Cover 1 unten rechts, p.17, F. Schuh S. 1, S. 29 (Vorstand und Dr. Wilhelm Dühnen), S. 30. Alle übrigen Fotos: Tierärzte ohne Grenzen e.V.

Es bedrückt uns, macht uns traurig, manchmal vielleicht wütend, wenn die Bilder der Katastrophen dieser Welt unsere Wohnzimmer erreichen. So war es auch bei der Dürre in Ostafrika 2011: Erschöpfte, ausgemergelte Menschen auf der Flucht in Gebiete, wo niemand sie willkommen hieß. Kinder mit verklebten Gesichtern, das Ziel unzähliger Fliegen. Verdorrte Felder, der Boden aufgeplatzt in der sengenden Sonne, übersäht mit Tierkadavern. Rinder, Schafe und Ziegen – verhungert, verdurstet oder die geschwächten Körper dahingerafft durch Infektionskrankheiten. Erst starben die Tiere, dann die Menschen. Längst sind diese Bilder wieder aus unseren Köpfen verschwunden, vergessen, verdrängt. Wie sonst sollen wir die Ungerechtigkeit in der Welt und unsere eigene Hilflosigkeit ertragen? Tierärzte ohne Grenzen und viele weitere Hilfsorganisationen haben im Jahr 2012 großes Engagement zur Bekämpfung der Folgen der Jahrhundertdürre gezeigt. Doch das Leben der betroffenen Menschen ist noch lange nicht zur Normalität zurückgekehrt. Die Flüchtlingslager sind noch immer überfüllt, weil die Lebensgrundlage in der Heimat verloren ging. Aber auch die, die geblieben sind oder zurückkehrten, tragen noch schwer an den Folgen der Dürre. Sicher, inzwischen hat es geregnet. Aber auch unter normalen klimatischen Bedingungen ist es den Hirtenvölkern in den ariden Gebieten Ostafrikas nicht möglich, Feldwirtschaft und Gemüseanbau zu betreiben. Deshalb leben sie seit jeher in erster Linie von ihrem Vieh, und hier ganz vorwiegend von der Milch. Während der extremen Dürre sind die meisten Jungtiere gestorben, die überlebenden Muttertiere stellten die Milchproduktion ein und hatten häufig Fehlgeburten, soweit sie denn tragend waren. Bis sie nach einer Dürre wieder Milch produzieren, dauert es viele Monate oder gar Jahre. Zunächst müssen sich die Tiere erholen und wieder fruchtbar werden. Erst nach einer fünfmonatigen Tragezeit bei Schafen und Ziegen und einer neunmonatigen Tragezeit bei Kühen beginnt dann mit der Geburt der Neugeborenen die erneute Milchproduktion, die das Überleben der Menschen sichert. Bis sich die Viehherden nach einer solchen Dürre erholt haben und zu ihrer ursprünglichen Stärke zurückgekehrt sind, dauert es viele Jahre. Dürren und Tierseuchen sind die gravierendsten Katastrophen im Leben der Hirtenvölker. Nothilfe ist in solchen Situationen sicher notwendig, sie beseitigt aber nicht das zugrundeliegende Problem. Nur strategische Tierseuchenbekämpfung und Dürreprävention ermöglichen nachhaltige Hilfe. Natürlich können wir Dürren nicht verhindern, aber wir können sie mit Hilfe von Klimamodellen sehr exakt vorhersagen und Vorsorge betreiben. Dürreprävention ist eine permanente Aufgabe. Dieser Aufgabe möchten wir uns auch in Zukunft stellen. Ich wünsche Ihnen nun eine anregende Lektüre unseres Jahresberichtes 2012.

Dr. Frajo Siepelmeyer Vorstandsvorsitzender

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Editorial

Editorial

Editorial Projekte

Länderprofil Viele kennen Kenia als beliebtes Urlaubsziel mit Traumstränden und faszinierendem Wildtierbestand. Gleichwohl verharren Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Armut auf einem hohen Niveau. Die meisten Kenianer leben weiterhin unterhalb der absoluten Armutsgrenze von einem US-Dollar pro Tag.

Fakten über Kenia

Die Auswirkungen des Klimawandels werden in Form ausgeprägter Dürrperioden oder Überflutungen stärker sichtbar und bedrohen die Lebensgrundlagen von Millionen von Kenianern. 2011 war die gesamte Region am Horn von Afrika von Dürre betroffen. Im Ackerbau gibt jedes neue Jahr dem Landwirt eine Chance auf eine gute Ernte. Der Viehhalter hingegen kann seine dezimierte Herde nicht innerhalb eines Jahres wieder aufbauen. Langfristige Programme sind deshalb nötig. Sie können die Widerstandsfähigkeit der Pastoralisten gegen drohende Krisen stärken, indem sie vorbeugende Maßnahmen anbieten. Gleichwohl haben Pastoralisten gegenüber dem Ackerbauern den Vorteil, dass nicht gleich 100% ihrer Ernte verloren gehen. Zumindest einen kleinen Teil ihrer Herde werden sie in der Regel über die Krise retten können, sodass sie einen Grundstock für den Neuaufbau ihrer Herde besitzen.

582.646 km² (beinahe doppelt so groß wie Deutschland)

Klima:

Kenias Klima ist sehr mannigfaltig - an der Küste tropisch, im Inland gemäßigt und im Norden aride.

Kindersterblichkeit unter fünf Jahren: 84 pro 1.000 Lebendgeburten (Quelle: Human Development Report) Viehbestand: ca. 17,5 Mio. Rinder; ca. 47 Mio. Ziegen und Schafe; ca. 3 Mio. Kamele (Quelle: WAHID; OIE) ToG arbeitet deshalb daran, die nomadische oder halbnomadische Nutztierhaltung als Lebensgrundlage zu unterstützen, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern (Zugang zu Trinkwasser, Tiergesundheit, Vermarktung tierischer Produkte) und so der Landflucht entgegenzuwirken.

Aride und semi-aride Gebiete machen drei Viertel des Landes aus. Die Nutzung dieser Gebiete ist nur durch Tierhaltung möglich, denn für den Ackerbau sind die Niederschläge zu gering. Viele Menschen wandern in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen in die Städte ab, wo sie jedoch oft in noch schlimmerer Armut leben müssen.

Struktur Ausblick

Fläche:

Bevölkerung: Kenias Bevölkerung zählt derzeit 40,8 Mio. Bürger, die geschätzten 42 Ethnien angehören.

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Kenia

ToG-Projektstandorte

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Hintergrund Nordkenia erlebte 2011 die schrecklichste Dürre seit 1951 und erholt sich nur langsam davon. Die Menschen brauchen neue Ansätze, wie sie den immer schneller auftretenden Dürren begegnen können. Es geht nicht mehr allein darum, auf die Dürre durch Nothilfemaßnahmen zu reagieren, sondern die Vorbereitung auf eine mögliche Dürre tritt in den Vordergrund. In Gemeindeversammlungen analysieren die Teilnehmer die größten Gefahren, sie stellen fest, wer zu den am schwersten Betroffenen zählt, und dann sprechen sie darüber, was sie aktiv zur Risikoverminderung beigetragen können.

Projekttitel:

Soforthilfe für die von Dürre betroffene Bevölkerung (La Niña III)

Laufzeit:

Juli 2012 - Oktober 2013

Zuwendungsgeber: ECHO

Dass eine Risikoreduzierung möglich ist, zeigt folgendes Beispiel: 2003 führte ein Erdbeben der Stärke 6,6 auf der Richterskala im Iran zum Tod von über 40.000 Menschen; drei Tage davor hatte die Erde in Zentralkalifornien mit der gleichen Stärke gebebt, hier starben jedoch nur drei Menschen und 40 wurden verletzt. Strategische Vorbereitung auf Umweltprobleme kann also viele Leben retten.

Ziel Nicht nur zu reagieren, sondern vorbereitet zu sein ist das Ziel der Maßnahmen. Denn Dürren gehören zum normalen Wetterzyklus in ariden Gebieten. Gemeinsam mit seinen Partnern bemüht sich ToG daher, den Ansatz zur Risikominderung auf Grundlage von Analysen der betroffenen Gemeinden konsequent umzusetzen. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Ansatz nicht nur schneller positive Auswirkungen für die Betroffenen bringt, sondern auch weniger finanzielle Mittel benötigt.

Eine Gemeinde legt ihre Prioritäten fest: Die Einwohner legen Steine auf Themenfelder.

werden. Oftmals werden nur Verfahren aufgegriffen, die schon seit Urzeiten in den Notfallplänen der Nomaden enthalten waren, inzwischen aber vernachlässigt wurden. Beim Arbeiten mit den Pastoralisten lernen beide Seiten Neues, zum Beispiel wie in der Tierhaltung bei einer drohenden Dürre eingegriffen werden kann. Beschränken oder Aussetzen des Weidens auf Reserveflächen, Aufteilung der Herden, Verkauf oder Schlachtung von Tieren sind nur einige Beispiele. Seit Jahrhunderten werden Frühwarnzeichen einer Dürre von den Bewohnern der Region erkannt und tradiert, z. B. das Verhalten domestizierter und wilder Tiere.

Aktivitäten ToG hat auch in den zwei vorangegangenen La Niña-Projektphasen mitgewirkt und konnte so das Vertrauen der betroffenen Gemeinden gewinnen. So kann ToG die Gemeinden nun beim Übergang von klassischen Nothilfemaßnahmen wie Wasserverteilung und „Cash-for-Work“-Aktivitäten zu mehr entwicklungsorientierten Maßnahmen unterstützen. ToG wählt einzelne Aktivitäten gemeinsam mit den Projektteilnehmern aus und plant sie. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Projekte zur Selbsthilfe

Was trägt ToG als tierärztliche NGO zum Frühwarnsystem bei? Zum Beispiel die Krankheitsberichterstatter. Zuerst wurde ToGPersonal und kenianische Amtstierärzte in „Partizipativer Epidemiologie“ geschult. Bei diesem wissenschaftlichen Ansatz hilft die pastorale Bevölkerung dabei, Bedeutung und Vorkommen von Krankheiten zu ermitteln. Sie gibt Beobachtungen an die Krankheitsberichterstatter weiter. Diese haben Notizbücher, Stifte und vor allem ihr Mobiltelefon dabei. So gelangen Informationen über auftretende Tierseuchen rasch zu den Bezirkstierärzten, die ihre übergeordneten Stellen informieren können. Die Regierung kann bei Tierseuchenausbrüchen nun schneller mit Diagnostik und Impfungen entgegenwirken. So bleiben die Herdenausfälle begrenzt und Verluste geringer.

Cash for Work: Straßenbau in Nordkenia ist oft Handarbeit.

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Kenia

Vorbereitung auf Dürrekatastrophen als Möglichkeit, ihnen besser zu widerstehen

Editorial Projekte

Geregelter Zugang zu Wasser kann Streit vermeiden Hintergrund Pro Kopf verbraucht der Bundesbürger im Durchschnitt 122 Liter Wasser pro Tag. Für Bewohner des ländlichen Raumes in Kenia stellt dies einen ungeheuren Reichtum oder sogar eine Verschwendung dar. Nur 60% der Bevölkerung des ländlichen Raumes hat überhaupt Zugang zu sauberem Wasser und nur 42% hat Zugang zu sanitären Einrichtungen. Der Bezirk Marsabit im Osten Kenias gehört zu den semiariden Regionen mit einem Niederschlag (200-1.000 mm Niederschlag pro Jahr). Viele Konflikte in dieser Region entstehen durch den Mangel an Wasser.

Projekttitel:

Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und Sanitäranlagen

Laufzeit:

Juni 2011 - Mai 2014

Zuwendungsgeber: Europäische Kommission Versorgung der Bevölkerung und damit die menschliche Gesundheit verbessern und Konflikte reduzieren.

Aktivitäten und Ergebnisse In den Gemeinden errichtet ToG zusammen mit den Bewohnern Brunnen für Menschen und Vieh. ToG macht auf die wichtigsten hygienischen Grundsätze aufmerksam und unterstützt bei der Einrichtung von Wasser-Komitees auf Gemeindeebene, die eine gerechte Wasseraufteilung gewährleisten und die Wasserstellen unterhalten.

Ziel

Ausblick

Struktur

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Durch geregelten Zugang zu hygienischem Wasser und durch Bereitstellung einfacher sanitärer Anlagen möchte ToG die

Diese neue Wasserpumpe sorgt für sicheren Zugang zu Trinkwasser.

Die WASH Initiative und die Millennium-Entwicklungsziele Die damals 189 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen im Jahr 2000 in der Generalversammlung die so genannten Millennium-Entwicklungsziele. Das übergeordnete Ziel ist die Halbierung der Armut bis 2015. Das siebte Entwicklungsziel sieht vor, den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu hygienisch einwandfreiem Wasser und zu Basissanitäreinrichtungen haben, bis zum Jahr 2015 auf 32% (von 65% im Jahr 1990) zu reduzieren. Daraus entstanden ist unter anderem der Aktionsplan WASH - Water Supply, Sanitation and Hygiene, den verschiedene Hilfsorganisationen umsetzen. Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen hat auf unterschiedlichen Ebenen Einfluss auf das menschliche Leben. Krankheiten, die auf mangelnde sanitäre Einrichtungen und Konsum unreinen Wassers zurückzuführen sind, z. B. Dehydrierung oder Mangelernährung, haben hohen Einfluss auf die Kindersterblichkeit. Über 50% der Krankenhausbesuche in Kenia lassen sich auf sanitäre Probleme und Probleme mit der Trinkwasserversorgung zurückführen. Mangel an Trinkwasser ist aber darüber hinaus immer auch ein Konfliktthema und führt häufig zu Auseinandersetzungen derer, die um das knappe Gut konkurrieren müssen.

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Ein altes afrikanisches Sprichwort sagt: „Falls Du nicht am Tisch sitzt, findet man Dich möglicherweise auf der Speisekarte.“

Hintergrund

Projekttitel:

Ganzheitliches Management von natürliche Ressourcen (Wasser, Weideland)

Laufzeit:

August 2012 - Juli 2014

Zuwendungsgeber: FAO

Der Bezirk Marsabit ist eine der Gegenden Kenias mit den schwierigsten Lebensumständen - wenig Niederschlag, arme Böden und dürftige Vegetation kennzeichnen diese weite, dünn besiedelte Region. Sie kann eigentlich nur von Pastoralisten genutzt werden, die mit ihrer spezifischen Weidehaltung eine optimale und nachhaltige Nutzung der geringen Vegetation erlauben. Deshalb sind fast 90% der Bevölkerung Pastoralisten. ToG arbeitet mit zwei der dort ansässigen Ethnien, den Dassanach und den Gabraa. Die schweren Dürren und Überflutungen des letzten Jahrzehnts setzen sie zunehmendem Stress aus.

Aktivitäten ToG stellt Kontakt zwischen Pastoralisten, Mitgliedern der kommunalen Behörden und Vertretern der dortigen NGOs her. Gemeinsam mit ihnen gestaltet ToG Arbeitsgruppen, in denen die konkrete Umsetzung des Konzepts des ganzheitlichen Managements in den jeweiligen Gemeinden besprochen wird. Eine solche AG erstellt nicht nur einen Weideplan, sondern entwickelt auch einen Vertrag zur gemeinsamen Nutzung von Weideflächen und Wasserstellen, der von den unterschiedlichen ethnischen Gruppen feierlich unterzeichnet wird. Die Beteiligten stellen Indikatoren auf, die allen erlauben, die Pläne auf ihren Erfolg hin zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Vertreter der örtlichen NGOs lernen an diesem Beispiel und können später selbst solche Arbeitsgruppen durchführen.

Ziel Durch ganzheitliches Weidemanagement soll das Vieh zur rechten Zeit am rechten Ort sein, zum richtigen Zweck und mit dem richtigen Verhalten. Dies soll die optimale, nachhaltige Nutzung der natürlichen Resourcen garantieren.

Ein Gemeindemitglied vertritt bei einer Besprechung zu gegenseitigen Weiderechten seinen Standpunkt.

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Kenia

Ganzheitliches Weidemanagement in Nordkenia

Editorial Projekte

Länderprofil

„Wir sind eine Nation im Kleinkindalter, wir krabbeln noch.“

Fakten über Südsudan

Am 9. Juli 2011 hatte der Südsudan seine Unabhängigkeit ausgerufen. Die im Friedensvertrag von 2005 niedergelegte Übergangsphase war damit beendet, Norden und Süden des alten Sudan nach langen Kriegen nun Nachbarn. Allerdings blieben wichtige Fragen hinsichtlich des genauen Grenzverlaufs oder der Nutzung der Ölressourcen ungeklärt. Folglich blieb das Jahr 2012 politisch geprägt von Unsicherheit und Auseinandersetzungen mit dem nördlichen Nachbarn. Infolgedessen blieben Öleinnahmen, die beinahe vollständig den Staatshaushalt finanzieren, aus.

644.329 km² (etwa doppelt so groß wie Deutschland)

Klima:

Der Südsudan ist geprägt von einem tropisch-feuchten Klima mit einer Regenzeit von April bis Oktober. Die Durchschnittstemperatur beträgt je nach Saison 30-36 Grad Celsius.

Kindersterblichkeit unter 5 Jahren: 121 pro 1.000 Lebendgeburten (Quelle: Weltbank 2011, keine Daten für 2012) Viehbestand: 11,7 Mio. Rinder; 12,4 Mio. Ziegen; 12,1 Mio. Schafe (Quelle: Regierung von Südsudan)

Hinzukommt, dass weiterhin Rückkehrer, v. a. aus dem Sudan, in den Südsudan übersiedeln, und darüber hinaus neue Flüchtlinge aus Grenzkriegen mit dem Sudan (Blauer Nil, Südkordofan) nach Südsudan strömen. Das erschwert die Etablierung neuer wirtschaftlicher Aktivitäten der ansässigen Bevölkerung nach vielen Jahren des Krieges.

Tausend Toten. Auch Hilfsorganisationen sind teilweise betroffen, so dass die Versorgung gerade während der Hochwasser- und Überflutungsmonate fast unmöglich wird. Ob nun ethnische oder politische Motive Grund für die Auseinandersetzungen sind, spielt letztlich keine Rolle.

Nicht zuletzt führen interne Auseinandersetzungen im Südsudan zu einer Beeinträchtigung der Lebenschancen der Menschen. Der Bundesstaat Jonglei ist ein Beispiel dafür. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den dort lebenden Ethnien der Lou-Nuer und der Murle, im Jahr 2012 wiederum mit vielen

Bei dieser Vielzahl interner und internationaler Probleme bleibt die Arbeit der Hilfsorganisationen wie ToG dringend erforderlich. Der Südsudan bleibt – so wird um Verständnis geworben – eine junge Nation, die noch einige Jahre Zeit zur Reifung benötigt.

Struktur Ausblick

Fläche:

Bevölkerung: 9 - 11 Mio.

Die Bevölkerung bekam zu spüren, dass die Regierung ohne diese Öleinnahmen wenig handlungsfähig war. Nach UN-Angaben waren 2012 insgesamt 2,7 Millionen Menschen von internationaler Nahrungsmittelhilfe abhängig. Entscheidende Fortschritte bei der Bereitstellung staatlicher Dienste der Daseinsfürsorge wie Gesundheit, Bildung, Trinkwasserversorgung waren 2012 noch nicht spürbar.

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Südsudan

ToG-Projektstandorte

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Hintergrund Hinter der Abkürzung PARIS versteckt sich ein komplexer Ansatz, der weit über den Tiergesundheitsaspekt und die Nahrungssicherung hinausgeht. Gute Regierungsführung auf kommunaler Ebene, zivile Konfliktbearbeitung, Kleinstkredite, Förderung der Selbständigkeit unserer Projektpartner als Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft – dies alles steckt in PARIS‘ ganzheitlicher Herangehensweise.

Projekttitel:

Langfristige Ernährungssicherung

Laufzeit:

April 2012 - März 2013

Zuwendungsgeber: Europäische Union entscheiden, ob sie sie selbst verzehren oder verkaufen, wenn sie z. B. Arzneimittel für ihre Kinder benötigen. Die Hühnerhalterinnen werden von speziell dafür ausgebildeten Tiergesundheitshelferinnen unterstützt.

Im ländlichen Regierungsbezirk Gogrial-East im Bundesstaat Warrap ist ToG bereits seit langem aktiv. Von 2006 bis 2010 hatte ToG die Bevölkerung dabei unterstützt, nach dem Ende des Bürgerkrieges Schritt für Schritt ihre Ernährung wieder selbständig sicherstellen zu können. Dabei kam es darauf an, gute Beziehungen zur kommunalen Verwaltung aufzubauen. Im Ergebnis war Gogrial-East der erste Regierungsbezirk, der seinen eigenen Entwicklungsplan aufstellen konnte. Mit PARIS sichert die Europäische Union nun die Fortführung der erfolgreichen Maßnahmen.

Schließlich ist der Verzehr von Fleisch in Gogrial-East für die Verbraucher sicherer geworden: Die Fleischer schlachten die Tiere nicht mehr auf dem Boden liegend, sondern zerteilen sie in einem einfachen aber hygienischen Schlachtstand. Sie transportieren sie dann zu dem mit ToG-Unterstützung gebauten Verkaufstand, vor dem die Menschen schon früh Schlange stehen. Ergänzender Fleischkonsum hilft, die Mangelernährung zu bekämpfen. Gleichzeitig können sich die Mitglieder der lokalen Fleischer-Kooperative ein regelmäßiges Einkommen sichern.

Trotz der Erfolge bleiben große Herausforderungen bestehen. Viele Rückkehrer aus dem Sudan möchten sich eine neue Existenz aufbauen. Diese Rückkehrer müssen sich gut in die aufnehmenden Gemeinden integrieren. Zudem kann die Bevölkerung aufgrund der andauernden Flucht und Vertreibung früherer Jahre die Ernährungs- und Lebenssituation nur langsam verbessern.

ToG arbeitet häufig in einem konfliktreichen Umfeld. In GogrialEast ist das nicht anders. Mit bewährten Konzepten unterstützt ToG im Rahmen von PARIS den friedlichen Ausgleich gegenläufiger Interessen. Oft konkurrieren die Clans darum, wer wann die kommunalen Weideflächen nutzen darf. Vor dem Bürgerkrieg haben die Clan-Oberen Verträge für die gemeinsame Nutzung ausgehandelt. Auf diese Tradition baut ToG auf und unterstützt CoTAL, das neugegründete Komitee der Clanchefs. Gleichzeitig fördert ToG auch die Zusammenarbeit zwischen den Clan-Oberen und den Kommunalbehörden. Schließlich hat ToG zivilgesellschaftliche Gruppen und Vereine darin unterstützt, Entwicklungspläne für ihre Organisationen aufzustellen und in die Tat umzusetzen. So können sie heute eigenverantwortlich in ihren Gemeinden zu einem Interessenausgleich beitragen.

Ziele der langfristig angelegten Maßnahmen sind • Auch besonders benachteiligte Haushalte können ihren Nahrungsmittelbedarf durch eigene Produktion decken und Überschüsse vermarkten. • Die Betroffenen regeln Interessenkonflikte über Zugang zu Ressourcen, wie z. B. Weideflächen, einvernehmlich. • Die Kommunalbehörden können ihre Aufgaben in den Bereichen Agrarproduktion, Tierproduktion, Fleischkontrolle und Tiergesundheit verstärkt wahrnehmen.

ToG hat in diesem abgelegenen Gebiet, in dem die Bevölkerung mit vielen Entwicklungshindernissen zu kämpfen hat, durch sein langes Engagement viel Vertrauen bei den Menschen gewonnen. Nur auf dieser Grundlage kann ein Projekt wie PARIS erfolgreich sein und langfristigen Wandel, der für eine positive Entwicklung unabdingbar ist, gemeinsam mit allen Partnern herbeiführen.

Aktivitäten und Ergebnisse Um die Nahrungsmittelsicherheit und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln zu verbessern, muss verbessertes Saatgut für Hirse, Erdnüsse und Sesam verfügbar sein. ToG folgt dabei einem zweigleisigen Ansatz: Erstens erproben die betroffenen Gruppen den verbesserten Anbau in „Farmer Field Schools“. Zweitens ermutigt ToG fortschrittliche Bauern, diese Erfahrungen mit verbessertem Saatgut und verbesserten Anbautechniken zu nutzen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Einführung des Ochsenpflugs, denn die Bauern können so die beackerte Fläche vervierfachen. Frauen sind besonders stolz darauf, das Pflügen mit Ochsen zu erlernen. Frauengruppen sind außerdem im Gemüseanbau an den Ufern des Jur-Flusses aktiv und Lehrer unterrichten die Jungen und Mädchen in der Schule im Gemüseanbau. Die Kinder lieben besonders die Kochkurse zum Zubereiten des selbstgezogenen Gemüses. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Erweiterung des Nahrungsmittelangebots ist die Verbesserung der Hühnerhaltung. Auch sie ist vor allem für Frauen wichtig, da sie selbst

Ein stolzer Schlachter verkauft hygienisches Fleisch an seine Kundschaft.

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Südsudan

PARIS – ein Beitrag von Tierärzte ohne Grenzen zur langfristigen ländlichen Entwicklung im Südsudan

Editorial Projekte Aktivitäten in Europa Finanzen

Neuigkeiten durch die Buschtrommel „Talking Drum“ heißt die kleine Zeitung, die das Projektteam in Gogrial-East, Warrap State, monatlich herausgibt und verteilt. Denn auch im Südsudan wurden Buschtrommeln benutzt, um wichtige Informationen rasch von einem Ort zum anderen zu vermitteln. ToG ist schon seit über 15 Jahren dort tätig und hat die Menschen bereits während des Bürgerkrieges in den 1990er Jahren unterstützt. Jetzt kann ToG Rückkehrern und aufnehmenden Gemeinden helfen, ein besseres, neues Leben anzufangen. Lesen Sie hier einen Auszug aus der „Talking Drum“.

Grüne Gärten für Rückkehrer Arou bückt sich vorsichtig, um ihre hellgrüne Gießkanne im handgegrabenen, flachen Brunnen aufzufüllen. Die Frauen, die die stetig wachsenden Gemüsegärten bewirtschaften, haben diesen wenige Meter tiefen Brunnen vor drei Monaten gebaut und angefangen, das Land zu bearbeiten. Nun konnten sie schon eine reiche Ernte an Tomaten, Auberginen, Okra und Erdnüssen einfahren. Bis vor kurzem lebte Arou am Rande eines Slums in Khartum. Als junges Mädchen lebte sie im Landkreis Gogrial, doch die Bomben und Schießereien des Krieges machten ein Leben dort unmöglich und zwangen ihre Familie zur Flucht. Mit der Unabhängigkeit des Südsudan fand Arou ihren Weg zurück in ihre angestammte Heimat. Doch nach über einem Jahrzehnt als Flüchtling kam Arou mit wenig: Ein vom Staat zugewiesenes Stück Land war alles, was sie hatte, um ein neues Leben für sich und ihre vier Kinder zu beginnen.

Glücklich über die erste Ernte.

Gärten sind gruppenweise organisiert, sodass Arbeit und Erwerb geteilt werden können. Über 500 Personen machen schon bei solchen Gärten mit. An den meisten Tagen sind Mitarbeiter von ToG dabei und geben Ratschläge und Hinweise zum Gemüseanbau. Etwas abseits vom Stadtzentrum, umgeben von Gärten, stehen zwei große Gewächshäuser, die ersten ihrer Art in Warrap. Auch sie hat ToG mit Mitteln der FAO errichtet. Hier werden Tomaten angebaut. Dreißig Frauen kümmern sich um die Gewächshäuser und wässern und versorgen das helle rote Gemüse. Auf dem Markt können Tomaten für zwei südsudanesische Pfund pro Stück (einige Cent) verkauft werden.

Die Arbeit in den Gemüsegärten von ToG hat Arous Leben eine neue Richtung gegeben. Sie hat vitaminreiche Grundnahrungsmittel für ihre Kinder und kann den Überschuss auf dem Markt der benachbarten Stadt Kuajok verkaufen. Mit dem verdienten Geld kann sie weitere Grundnahrungsmittel wie zum Beispiel Sorghum (eine Hirseart) oder Haushaltsgegenstände kaufen.

Auch die Gemeinde, die die Rückkehrer aufnimmt, ist ins Vorhaben einbezogen: Auf zur Verfügung gestelltem, öffentlichem Land konnte sie nun auch Gemüseanbau betreiben. So wurde eine produktive und friedliche Beziehung zwischen alten und neuen Bewohnern gefördert.

Noch bei Sonnenuntergang sind die Frauen dabei, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen oder mit der großen Tretpumpe durch die Schläuche, die den großen Garten versorgen, zu verteilen. ToG hat die von der FAO finanzierten Schläuche verteilt. Die

Ausblick

Struktur

(Geschrieben von Daniel Nondi, Naomo Pendle und Tinega Ong’ondi, dem ToGProjektteam in Luonyaker).

Arou schöpft Wasser aus dem selbst ausgehobenen Brunnen. Damit kann sie besser Gemüse anbauen.

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Projekttitel:

Schutz für Tiere als Lebensgrundlage durch Krankeitskontrolle

Laufzeit:

November 2012 - Januar 2013

Südsudan

Tierärztliche Hilfe in Flüchtlingslagern

Zuwendungsgeber: FAO Dieses Projekt wird weiter durch Mittel der Canadischen Entwicklungs hifle-Organisation CIDA und FAO unterstützt.

Hintergrund In Maban County im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile existieren vier große Flüchtlingslager der Vereinten Nationen. Dort leben etwa 140.000 Flüchtlinge (Stand April 2013) aus den umkämpften Gebieten des Sudan, in dem die SPLA North einen Krieg gegen die Sudan Armed Forces führen. Es sind vor allem Frauen und Kinder, die vor kriegerischen Unruhen, Hunger und

In Flüchtlingslagern leben Menschen und Vieh eng zusammen.

Flüchtlingslager und Lebensmittelhilfe zu führen. Schafe, Ziegen und Hühner sind eine willkommene Alternative zu den Rindern, die offensichtlich dem Klima in Maban County nicht angepasst sind.

Aktivitäten und Ergebnisse Im November 2012 machte sich ein Untersuchungsteam von Tierärzte ohne Grenzen auf den Weg in die Flüchtlingslager, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Das vierköpfige Team unter Beteiligung des Vorstandsmitglieds und Fachtierarztes für Tropenveterinärmedizin, Dr. Klaus Lorenz, führte intensive Gespräche mit den Tierhaltern und konnte einige erkrankte Tiere untersuchen sowie Blutproben nehmen. Eine Diagnose lag bald vor: Bei den Tieren konnte eine starke Parasitämie mit Trypanosomen nachgewiesen werden, tödliche Blutparasiten der Rinder, die durch TseTse-Fliegen und Stechfliegen übertragen werden. Daraufhin wurde die passende Therapie eingeleitet. Um die Zusammenhänge weiter zu erkunden, wurde in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin und dem südsudanesischen Landwirtschaftsministerium ein Veterinärexpertenteam zusammengestellt, um eine Lösung zu finden.

Dieses Rind zeigt die typischen klinischen Symptome von Durchfall und starker Abmagerung.

Krankheit geflohen sind. Die aufnehmenden Gemeinden haben dabei selbst nur etwa 14.000 bis 20.000 Einwohner und sind überfordert. Im Herbst 2012 erfuhr Tierärzte ohne Grenzen von einem großen Rindersterben in diesen Flüchtlingslagern. Die Ingessana, Pastoralisten aus dem Sudan, hatten auf der Flucht ihre Tiere mitgebracht, der einzige Besitz, der ihnen geblieben ist. Die aufnehmenden Gemeinden und die Staatsführung des Südsudan verlangen einen hohen Preis von den Ingessanas, damit die Tiere auf ihren Weiden grasen dürfen. Vor allem die Rinder starben in großer Zahl, ohne dass anfangs eine eindeutige Ursache ausgemacht werden konnte. Eine gesicherte Diagnose mit einer darauf abgestimmten Therapie soll den Tierhaltern und Tieren effizient helfen. Weiteres Rindersterben soll reduziert werden. ToG unterstützt die Ingessanas, einen Teil ihrer Rinderherden zu behalten, damit sie die Möglichkeit haben, ein eigenständiges Leben jenseits von

Ankunft des ToG-Untersuchungsteams in Maban County.

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Editorial Projekte Aktivitäten in Europa

Sudan Länderprofil

Fakten über Sudan

Trotz der Teilung des Landes im Jahr 2010 in den unabhängigen Süden (Republik Südsudan) und in den Norden (Republik Sudan) ist die Region nicht zur Ruhe gekommen. Die noch ungelösten Fragen zwischen den beiden Staaten stellen für die betroffene Bevölkerung und die Projektarbeit von Tierärzte ohne Grenzen besondere Herausforderungen dar. Im April 2012 kam es sogar zu bewaffneten Auseinandersetzungen über die an der Grenze zwischen den beiden Ländern gelegenen Ölförderanlagen. Auch der ungeklärte Status der Region Abyei macht es für Bewohner und Anrainer schwer, einen geregelten Lebensunterhalt zu organisieren. Erst nach Einrichtung einer weiteren UNFriedensmission mit etwa 4.000 Soldatinnen und Soldaten konnte hier eine gewisse Beruhigung der Lage erreicht werden. Bei diesen Auseinandersetzungen und weiteren Unruhen in den Nuba-Bergen und dem Bundesstaat Blauer Nil wurden insgesamt 211.000 Menschen vertrieben, viele davon flohen in den Südsudan.

Fläche:

1.861.484 km² (fünfmal größer als Deutschland)

Klima:

heiß und trocken; aride Wüsten; Regenzeit variiert nach Region von April bis November, dabei hat der Norden eine Niederschlagsmenge von max. 100mm, der Süden im Durchschnitt 1500mm.

Bevölkerung:

ca. 26 Mio. Menschen; Vielvölkerstaat mit zahlreichen unterschiedlichen Ethnien; ca. 40% der Bevölkerung leben in urbanen Zentren

Kindersterblichkeit (unter fünf Jahren): 108 pro 1.000 Lebendgeburten (Quelle: Human Development Report)

Die Erhöhung der Weltmarktpreise für Nahrungsmittel sind auch an den Sudanländern nicht vorbei gegangen. Beide Regierungen sind nur noch begrenzt in der Lage, durch Subventionen Grundnahrungsmittel erschwinglich zu halten, da aufgrund des Streits über Ölförderrechte gewaltige Einnahmen wegfallen. Seit knapp einem Jahr wird in beiden Ländern kein Öl mehr gefördert. Einzelne Proteste, die wegen der immensen Verteuerung des Lebensunterhaltes im Sommer 2012 aufflammten, blieben jedoch letztlich erfolglos.

Viehbestand:

ca. 30 Mio. Rinder und 70 Mio.Schafe und Ziegen, ca. 4,7 Mio. Kamele (Stand 2011 gilt für Südsudan und Sudan; im Vergleich - Deutschland hat ca. 12,7 Mio. Rinder und rund 2,6 Mio. Schafe und Ziegen).

sowie mangelhaften Ernährungs- und Einkommensmöglichkeiten. Hier setzen die Projekte von Tierärzte ohne Grenzen e.V. an. Maßnahmen besonders in der Viehhaltung sind hier der wichtigste Anknüpfungspunkt für ToG im Sudan.

Ausblick

Struktur

Finanzen

Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Sudan stagniert. Weite Teile der Bevölkerung leben im ländlichen Raum mit schlechter Infrastruktur (schlechte Straßen, zu wenige Schulen und Krankenhäuser bzw. Gesundheitsstationen und Veterinärstellen)

ToG-Projektstandorte

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Hintergrund Kordofan liegt im Süden der Republik Sudan und grenzt an den Südsudan. Auch heute weiden hier über 18 Millionen Hirtentiere – davon über zehn Millionen Rinder – sechs Monate im Jahr. Sie gehören den Misseriya, einem arabisierten Stammesverband, der aufgrund seiner Lebensweise zu den Rindernomaden (Baggara) gezählt wird. Die Misseriya sprechen arabisch und sind Muslime. In der anderen Jahreshälfte, der Trockenzeit, ziehen sie in die Nachbarregion Abyei in die Nähe des Kiir-Flusses/Bahr-el-Arab. Seit Urzeiten teilen sie sich die Weidegebiete und den Zugang zu Wasserquellen mit den halbnomadischen, teilweise Ackerbau betreibenden Stämmen der Ngok-Dinka.

Projekttitel:

Integriertes Programm zur Unterstützung von Tierhaltung und Sicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung in Südkordofan.

Laufzeit:

Juni 2012 - Mai 2013

Zuwendungsgeber: USAID/OFDA traditionelle Migrationsrouten und Weideflächen. Gleichzeitig bleiben die Tiere die einzige Möglichkeit, Nahrungsmittel zu erzeugen und davon zu leben, sei es durch den Verzehr oder durch Verkäufe auf dem Markt. Tierärzte ohne Grenzen verbessert die Tiergesundheit durch tiermedizinische Grundversorgung wie Impfungen und Entwurmungen. ToG unterstützt besonders bedürftige Haushalte durch Aufstockungsprogramme von Ziegen, Schafen und Hühnern und vermittelt Grundsätze von Integriertem Management Natürlicher Ressourcen. Besonderes Augenmerk wird dabei darauf gelegt, die Aussamung der verschiedenen Grasarten zu garantieren, so dass eine Regeneration der Weideflächen stattfinden kann. Die nachhaltige Weidenutzung durch alle Interessensgruppen wird auch durch die Vermittlung in Konfliktsituationen unterstützt; dazu sollen Verträge über den Zugang zu Weideflächen und Wasser abgeschlossen werden. ToG fördert als Querschnittsaufgabe das Verständnis für friedliche Konfliktbeilegung, die Akzeptanz von Institutionen und das Einhalten eingegangener Verpflichtungen.

Die gemeinsam genutzten Weidegebiete finden nun aufgrund der andauernden Streitigkeiten zwischen dem Sudan und dem Südsudan Beachtung in den Medien. Seit der Teilung des Landes ist die Region nicht mehr friedlich. Politisch geht es neben Weiderechten um Förderrechte für das unter den Weiden lagernde Öl. Vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof in Den Haag sollte der Grenzkonflikt 2009 endlich gelöst werden. Neben dem Eigentum an Land wurden sekundäre Nutzungsrechte, v. a. saisonale Weidenutzungsrechte, zugeteilt. Dieser Schiedsspruch wird jedoch nicht anerkannt. Streitigkeiten und sogar bewaffnete Auseinandersetzungen bedrohen immer wieder die Nahrungssicherheit der Zivilbevölkerung. In diesem schwierigen Umfeld unterstützt Tierärzte ohne Grenzen die Tierhalter.

Aktivitäten und Ergebnisse

Viele Viehhalter können aufgrund der ständigen Auseinandersetzungen nur mühsam eine erfolgreiche Tierhaltung organisieren. Darüber hinaus werden Weideflächen durch neue Aktivitäten in der Region, z. B. aufgrund der zunehmenden Mechanisierung der Landwirtschaft, der Erschließung von Ölfeldern und einer zunehmenden Erschließung der Region durch Infrastruktur, knapper. Auch der Klimawandel wirkt sich aus: Der Regen bleibt aus, und die Nomaden müssen sich früher in die Gebiete der Halbnomaden aufmachen. Alle diese Entwicklungen reduzieren

Im Oktober 2012 haben die zuständigen lokalen Behörden gemeinsam mit Vertretern der Bevölkerung und unterstützt von ToG eine Bedarfsanalyse durchgeführt. Trotz des gefährlichen Umfelds zeigten sich unsere Zielgruppen zuversichtlich und sehr kooperativ. Tiergesundheit ist für sie der Schlüssel zur Ernährungssicherung, die ToG gemeinsam mit ihnen verbessert. Der aktuelle Teufelskreis aus schlechter Ernährungssituation der Rinder, Schafe und Ziegen und Infektionskrankheiten wird von ToG zusammen mit den Tierhaltern durchbrochen.

In Südkordofan ist der Wiederaufbau des Ziegenbestands ein wichtiges Mittel, um den Lebensunterhalt besonders bedürftiger Familien zu unterstützen.

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Sudan

Weidenutzungsrechte teilen in Südkordofan

Editorial

Frauen - zuständig für den Handel auf dem Milchmarkt in Omdurman Projekttitle:

Verbesserung der Lebensituation von Frauen durch ökonomische Stärkung

Laufzeit:

Februar 2012 - September 2012

Zuwendungsgeber: Deutsche Botschaft Khartum

Projekte

lag 2012 bei fast 25%. Eine Familie mit geringem Einkommen muss derzeit fast 72% ihres Einkommens nur für Nahrungsmittel ausgeben, um überleben zu können. Zum Vergleich: Im Durchschnitt gibt eine deutsche Familie nur 11% ihres zur Verfügung stehenden Einkommens für Nahrungsmittel aus.

Ziel unserer Arbeit Besonders benachteiligte Familien werden identifiziert und ToG unterstützt sie in ihrer selbst gewählten Lebensweise. Dabei unterstützt ToG besonders von Frauen geführte Haushalte. Denn Frauen sind in pastoralen Strukturen zwar einerseits sozial dem Mann untergeordnet, in Wirklichkeit aber zuständig für den Handel und die Versorgung der Familien.

Hintergrund Mit diesem Projekt, das die deutsche Botschaft Khartum finanziert, bewegt sich ToG in einem ganz ungewohnten Umfeld: in den urbanen Außenbezirken von Omdurman, der zweitgrößten Stadt Sudans mit ca. 2,7 Millionen Einwohnern – direkt neben Khartum auf der anderen Seite des Zusammenflusses von Blauem und Weißem Nil gelegen. ToG unterstützt im Vorort Al-Hagbeia bedürftige Familien, die einen halbnomadischen Hintergrund haben. Die Stadt dehnt sich immer weiter aus, sodass vormals benachbarte pastorale Strukturen und deren Weideflächen heute von Siedlungsflächen umgeben sind. Diese Herausforderungen kennen wir auch in Deutschland. Allerdings schafft die Politik dann Ausgleichsflächen für die Landwirtschaft. Die Tierhaltung wird in diesen peri-urbanen Siedlungen zunehmend erschwert durch die Begrenzung der Weideflächen, steigende Marktpreise für Tierfutter und fehlende veterinärmedizinische Versorgung. Auch die Preise für menschliche Grundnahrungsmittel sind im Sudan 2012 stark angestiegen: Die Teuerungsrate von Grundnahrungsmitteln

Maßnahmen ToG stärkt die kommunale Veterinärbehörde mit Maßnahmen, die sie nach Ende der Projektlaufzeit eigenständig mit den Implementierungspartnern (lokalen Nichtregierungsorganisationen) weiterführen können. Unsere Kurse zur Milchhygiene werden von den Frauen gut besucht. Denn auch in Omdurman gilt: Bessere Milch erzielt bessere Preise auf dem Markt. Der Ständige Vertreter der deutschen Botschaft, Dr. Dirk Stockhausen, ließ es sich nicht nehmen, 75 Ziegen persönlich an die 25 Frauen zu überreichen. ToG unterstützt außerdem die Ausbildung von Basistiergesundheitshelfern. Diese entwurmen und impfen Ziegen und Schafe. ToG strebt mit diesem integrativen Ansatz langfristige Änderungen auch in den Familienstrukturen an, die mittelfristig ein ausreichendes Einkommen sicherstellen sollen.

Ausblick

Struktur

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Frauen in Omdurman in einem Workshop zu Milchhygiene.

Der Ständige Vertreter der deutschen Botschaft Khartum, Dr. Dirk Stockhausen, und Nawal Kamil, Landesdirektorin von ToG für Sudan, übergeben Frauen in Omdurman Ziegen.

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Eine wichtige Aufgabe für ToG in den Projektregionen im Sudan ist es, ein nachhaltiges Kühlkettensystem zu etablieren. Es gibt zwar einige sogenannte hitzestabile Impfstoffe, die Mehrzahl der Tiermedikamente und Impfstoffe ist jedoch ohne ununterbrochen gekühlte Lagerung nicht nutzbar. ToG versucht deshalb auch bei nur kurzfristigem Engagement solarbetriebene Kühlschränke in den Gemeinden zu installieren und diese an verantwortungsvolle Personen zu übergeben, die diese am Laufen halten – ein Modell der Risikoteilung bei Medikamenten- und Impftransporten. In diesen Kühlschränken können sogar Eisblöcke hergestellt werden, die dann wiederum die Kühltaschen unserer Basistiergesundheitshelfer auf niedriger Temperatur halten, wenn sie mit ihren Impfstoffen zu den Herden gehen. In einigen Gemeinden von Südkordofan und Abyei konnte ToG mit Partnern vor Ort diese Kühlketten installieren. Durch Überflutungen sind diese Regionen regelmäßig einige Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnitten, es gibt kein Stromnetz. Zuvor waren hier keine Impfungen über das ganze Jahr möglich, was gerade im Jungviehbereich zu gefährlichen Impflücken führte.

Frauen bereiten den Boden für das Ausbringen der Samen vor - ihr Beitrag zum INRM.

„Integriertes Management Natürlicher Ressourcen - INRM“ ToG richtet seine Projektarbeit nach den Grundsätzen des INRM aus. INRM ist folgendermaßen definiert: „Systematisches Management natürlicher Ressourcen, das verschiedene Aspekte der Nutzung natürlicher Ressourcen einschließt (biophysisch, sozio-politisch, wirtschaftlich) mit dem Ziel die Produktionsziele der Produzenten oder anderer direkter Nutzer zu erreichen (z. B. Ernährungssicherung, Rentabilität, Risikoabwendung) sowie gesellschaftliche Ziele (z. B. Armutsreduzierung, Wohlstand künftiger Generationen, Umweltschutz). INRM hat insbesondere die Nachhaltigkeit im Blick und versucht gleichzeitig alle möglichen Interessengruppen ab der Planungsphase einzubeziehen, um spätere Konflikte zu vermeiden.“ (Quelle: Wikipedia) ToG arbeitet in einem Umfeld, das durch Ressourcenknappheit und divergierende Interessen gekennzeichnet ist. Für die Arbeit von ToG ist dieser Ansatz der richtige, um nachhaltige Lösungen zu finden, die auch künftigen Generationen ermöglichen werden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

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Sudan

Nachhaltige Kühlketten organisieren

Editorial Projekte

Länderprofil

Fakten über Somalia

International ist Somalia vor allem wegen der Piraterievorfälle vor seiner Küste in den Schlagzeilen. Sie bedrohen die Nahrungsmittellieferungen der Vereinten Nationen für die notleidende Bevölkerung, aber auch eine der wichtigsten Routen für Handelsschiffe. Aufgrund des nun fast 25 Jahre andauernden Bürgerkrieges gilt das Land am Horn von Afrika vielen als „Staat ohne Regierung“. Millionen Menschen sind Flüchtlinge oder Binnenvertriebene, Unzählige sind auf internationale Hilfe angewiesen. Doch wie so häufig erschließt der Blick auf die Schlagzeilen nicht annähernd die gesamte Realität des Landes. Somaliland, das ehemalige Britisch-Somalia, hat sich bereits 1991 für unabhängig erklärt und seither die Stabilität auf seinem Gebiet weitgehend gewahrt. 2005 gab es im dortigen, auf drei Parteien beschränkten System zum dritten Mal seit der Unabhängigkeit Wahlen, auf deren Grundlage sich die aktuelle Regierung gebildet hat.

Fläche:

637.657 km² (etwa doppelt so groß wie Deutschland).

Klima:

Das Klima Somalias ist ein insgesamt heißes und trockenes Monsunklima mit zwei Regen- und zwei Trockenzeiten. Die Durchschnittstemperaturen betragen je nach Saison 28-42 Grad Celsius. Die tiefgelegenen Ebenen Somalias gehören zu den heißesten Gebieten der Erde.

Bevölkerung: 9 Mio. (Quelle: Vereinte Nationen) Kindersterblichkeit (unter fünf Jahre): 180 pro 1.000 Lebendgeburten (Quelle: UNDP) Viehbestand: 13,5 Mio. Schafe; 12,5 Mio. Ziegen; 6,2 Mio. Kamele; 5,2 Mio. Rinder (Quelle: WAHID, OIE)

Im benachbarten Puntland, wo in vielen Gebieten gleichfalls relative Stabilität herrscht, strebt die Regierung keine Unabhängigkeit an, sondern weitgehende Autonomierechte innerhalb des Staates Somalia.

In den südlichen Teilen Somalias ist die Arbeit von Hilfsorganisationen aufgrund der anhaltenden politischen Spannungen weiterhin schwierig. Die Erfolge der Truppen der Afrikanischen Union und der somalischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die islamistische Al-Shabaab-Miliz haben daran im Wesentlichen nichts geändert. Auch die neue Regierung in Mogadischu muss erst noch unter Beweis stellen, dass sich die Lebenswirklichkeit von Millionen Hilfsbedürftiger v. a. im Süden des Landes mit ihrer Hilfe verbessert. Es gibt aber berechtigte Hoffnung, ist der Präsident doch ein weithin akzeptierter Kompromisskandidat und die internationale Gemeinschaft zu weiterer Hilfe bereit.

ToG ist in Somaliland, Puntland und in Galmudug in der Zentralregion Somalias aktiv. Somalia exportiert jährlich etwa drei Millionen Schafe und Ziegen in benachbarte Regionen auf der arabischen Halbinsel, nach Saudi-Arabien, Jemen und die Vereinigten Arabischen Emirate. Berbera in Somaliland und Boosaaso in Puntland sind die Exporthäfen. Diese Tiere werden von den Pastoralisten ganz Somalias geliefert, deren Lebensweise seit Jahrtausenden perfekt an die natürliche Umgebung angepasst ist und dadurch eine erstaunliche Produktivität in der Viehhaltung ermöglicht.

Ausblick

Struktur

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Somalia

ToG-Projektstandorte

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Hintergrund

Projekttitel:

Geschlechtergerechtigkeit

Galkacyo ist eine geteilte Stadt in Somalia: Der nördliche Teil gehört zur autonomen Region Puntland, der südliche Teil zur Region Galmudug. Galkacyo gehört zu den größten und am besten entwickelten Städten in der Region. Deshalb ist sie Anziehungspunkt für viele, die im eigenen Land zu Vertriebenen wurden. Waris Dirie, bekannt als Model und durch ihr Buch „Wüstenblume“, das auch verfilmt wurde, stammt aus dieser Region. Ihr Schicksal, nämlich das der Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und schließlich der Flucht und Vertreibung, teilt sie mit vielen anderen Frauen hier. Traditionell hat die Frau in der somalischen Gesellschaft einen untergeordneten sozialen Rang. Die Erfahrung des Bürgerkriegs hat weiter zur Verrohung der Gesellschaft im Umgang mit Frauen, sowie zur Entwurzelung vieler Frauen und Familien aus ihren sozialen Kontexten geführt. Teile der somalischen Gesellschaft, allen voran die jungen Männer, sehen sich ohne Zukunft. Dies führt zu einer Aggression, die sich vor allem auf schwächere Mitglieder der Gesellschaft richtet, und das sind zumeist Frauen.

Laufzeit:

September 2012 - September 2014

Zuwendungsgeber: Europäische Union

Aktivitäten In Zusammenarbeit mit einer lokalen Hilfsorganisation gibt ToG den Frauen umfassende “Erste Hilfe“. Dazu gehören zunächst ärztliche und psychologische Unterstützung, aber auch ganz praktische Dinge, wie z. B. Kleidung und Nahrung. Danach wagen die Frauen, unterstützt von den erfahrenen Frauen, erste Schritte in ein neues, selbstbestimmtes Leben. Und selbstbestimmt heißt vor allem wirtschaftliche Unabhängigkeit. Genau hier setzt die Expertise von ToG an. In Workshops erlernen die Frauen die wichtigsten Schritte zur Gründung eines Geschäftes auf Grundlage tierischer Produkte: Vermarktung frischer, hygienisch und qualitativ hochwertiger Kamelmilch und die Vermarktung von Fleisch, sowie wichtige Hygieneregeln im Umgang mit Fleisch und Milch. Mit einem kleinen Startkapital, das ToG bereitstellt, können die Frauen sich mit dem ausstatten, was „frau“ als Milchund Fleischhändlerin so braucht.

Ziel unserer Arbeit Zielgruppe in diesem Projekt sind Frauen, die gesellschaftlich stark benachteiligt sind. Ein besonderer Schwerpunkt sind dabei die Frauen, die Opfer von sexualisierter Gewalt geworden sind. Gemeinsam mit Frauen aus einem Vorgängerprojekt, die es geschafft haben, sich nach diesen Erfahrungen ein Stück weit ein neues „normales“ Leben aufzubauen und sich bereits erfolgreich eine neue, relative Unabhängigkeit durch Einkommensmöglichkeiten erschlossen haben, sollen diese Frauen wieder den Mut und die Kraft finden, ihr Leben selber zu lenken.

Das Vorhaben wird unterstützt von und ist verbunden mit einer Aufklärungskampagne des somalischen Familienministeriums. Dabei kommt es entscheidend darauf an, respektierte – und das sind immer ausschließlich männliche – Gemeinde-Älteste mit einzubinden. Sie können am Besten als Rollenmodell für männliche Kollegen dienen. So trägt ToG durch ein praktisches Beispiel dazu bei, Frauenrechte zu stärken.

Tradition trifft auf Moderne - handgefertigte Milchkannen neben modernen aus Metall.

Eine Frau verkauft frisches Fleisch auf dem Markt von Galkayo.

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Somalia

Frauen lassen sich nicht unterkriegen

Editorial Projekte Projects Aktivitäten in Europa

Länderprofil

Fakten über Äthiopien

Wie viele Entwicklungsländer ist auch Äthiopien ein Land der starken Gegensätze: Einerseits ist die Hauptstadt Addis Abeba ein mit Nairobi in Kenia konkurrierendes regionales Zentrum am Horn von Afrika und Sitz der Afrikanischen Union. Äthiopien erfreute sich in der letzten Dekade einer zweistelligen jährlichen Wachstumsrate. Die Bevölkerung ist in der weit überwiegenden Mehrheit unter 25 Jahre alt – ein junges und dynamisches Land. Auf der anderen Seite stellt das sehr hohe Bevölkerungswachstum eine große Herausforderung für die Menschen und die Regierung dar. Seit 1984 hat sich die Bevölkerung auf heute 85 Millionen verdoppelt, Prognosen der Vereinten Nationen schätzen, dass 2050 die Bevölkerung sich erneut verdoppelt haben wird. In diesem Tempo können weder Schulen oder Gesundheitszentren gebaut werden, noch schafft die Wirtschaft so schnell ausreichend Arbeitsplätze. In der Folge leben 80% der Bevölkerung auf dem Land, 20 Millionen – nach UN-Schätzungen – in absoluter Armut, also von weniger als einem US-Dollar pro Tag.

Fläche:

1.100.000 km² (ungefähr dreimal größer als Deutschland )

Klima:

Das vorherrschende Klima ist tropisch, gekennzeichnet durch den Monsun; der Süden Äthiopiens ist sehr heiß und trocken.

Bevölkerung:

Die Bevölkerung Äthiopiens hat sich von 33,5 Mio. Menschen 1983 auf 84,32 Mio. Menschen im Jahr 2012 mehr als verdoppelt.

Kindersterblichkeit unter fünf Jahren: 104 pro 1.000 Lebendgeburten (Quelle: Human Development Report) Viehbestand: ca. 50 Mio. Rinder; ca. 47 Mio. Schafe und Ziegen; ca. 800.000 Kamele (Quelle: WAHID, OIE)

Vier Fünftel der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, die 2011 rund 43 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erzeugte. Dennoch sind 7,4 Millionen Äthiopier von struktureller Unterstützung durch Nahrungsmittel oder landwirtschaftlicher Hilfe abhängig. Im Falle einer Dürre, wie z. B. 2011 am gesamten Horn von Afrika, steigt diese Zahl deutlich weiter an.

An der Grenze zu Kenia kommt es gleichfalls regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Ethnien – siehe die Beschreibung unserer grenzüberschreitenden Projekte ab Seite 20.

Die Folgen des so genannten Land Grabbing sind in diesem Zusammenhang noch nicht klar. Investoren kaufen große Landflächen, um sie mit industriellen Methoden zu bewirtschaften; in anderen Ländern hat man die Erfahrung gemacht, dass die lokale Bevölkerung nicht von diesen Vorhaben profitiert hat.

Politisch war 2012 ein bedeutendes Jahr für Äthiopien. Meles Zenawi, der weit über die Grenzen Äthiopiens hinaus bekannte Premierminister, starb. Seinem Nachfolger, dem vormaligen Außenminister Desalegn, ist es bisher gelungen, die innere Stabilität des von vielen Ethnien geprägten Landes aufrechtzuerhalten.

Aufgrund der Konflikte in den Nachbarländern Sudan, Südsudan und Somalia leben derzeit rund 212.000 Flüchtlinge in Äthiopien. ToG-Projektstandorte

Ausblick

Struktur

Finanzen

Äthiopien

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Projekttitel:

Ernährungssicherung für Kinder

Lauffzeit:

Juni 2012 - Februar 2013

Zuwendugsgeber: HRF/UNOCHA konnten. So blieb die tägliche Milchproduktion erhalten, die Fruchtbarkeit der Tiere nahm zu und die allgemeine Körperkondition verbesserte sich merklich. Damit war auch Milch für die Mütter und ihre Kinder vorhanden. 2. ToG bot Auffrischungskurse für Basistiergesundheitshelfer an. Mehr als 3000 Haushalte bekamen Gutscheine, die sie bei den Basistiergesundheitshelfern für Veterinärdienste einlösen konnten. So konnten sie ihre Schafe und Ziegen nicht nur gut ernähren, sondern auch entwurmen und impfen.

Ein Lkw von ToG bringt Kraftfutter in abgelegene Projektgebiete.

Hintergrund

ToG setzte so einen ganzen Zyklus von Aktivitäten in Gang, der unterschiedliche Berufsgruppen unterstützte und vielen Bedürftigen erfolgreich half: den Pastoralisten, den Basistiergesundheitshelfern, dem Marktgeschehen und den Frauen und Kindern. Dies ist eine nachhaltige Art der Ernährungssicherung. Sie basiert auf Eigenproduktion anstatt auf Bereitstellung von importierten Nahrungsmitteln. Diese Art der Unterstützung in Dürrezeiten kann natürlich nur in einem frühen Stadium der Krise greifen. Durch unterschiedliche Frühwarnsysteme und eine bessere regionale Zusammenarbeit von Staaten ist dies mittlerweile glücklicherweise häufiger möglich.

Die Ernährungssicherheit der Äthiopier war auch 2012 in einigen Gebieten durch Dürren und Überflutungen bedroht. Mitte 2012 schätzte UNICEF, dass 3,7 Millionen Äthiopier Lebensmittelhilfe benötigten. Etwa 312.000 Kinder seien wegen schwerer Mangelernährung auf medizinische Behandlung angewiesen. Der Bundesstaat Afar, in dem ToG dieses Vorhaben umsetzt, liegt im Norden des Landes. Dort siedeln hauptsächlich AfarPastoralisten, die mit der Weidehaltung von Schafen, Ziegen und Kühen ihren Lebensunterhalt erwirtschaften.

Ziel Ziel dieses Projektes ist es, die besonders gefährdete Gruppe der stillenden Mütter und ihrer Kinder vor Hunger und Mangelernährung zu schützen und sie darin zu unterstützen, sich als Tierhalter von ihren eigenen Tieren zu ernähren. Also: kein Milchpulver für die Kinder, sondern frische Milch der Schafe und Ziegen, entweder der eigenen oder vom lokalen Markt.

Aktivitäten und Ergebnisse ToG hat zusammen mit den Gemeinden zwei Aktivitäten gestartet: 1. ToG hat 200 gefährdete Haushalte identifiziert, die im Durchschnitt je 80 Schafe und Ziegen besitzen. In der Dürrezeit sorgte ToG dafür, dass die Halter die laktierenden Tiere mit im äthiopischen Hochland produzierten Kraftfutter füttern

Die Ziegen, die Kraftfutter gefressen haben, geben mehr Milch.

Frühwarnsysteme: Die große Hungerskatastrophe 1984, bei der Hunderttausende Äthiopier ihr Leben verloren, führte unter anderem zur Gründung des ersten Hunger-Frühwarnsystems Fewsnet (Famine Early Warning System; www.fews.net), unterstützt von der staatlichen US-Entwicklungsagentur USAID. 50 Mitarbeiter vor allem in Afrika speisen lokale Klimadaten in das System ein. Diese werden in den USA ausgewertet und wiederum betroffenen Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zur Verfügung gestellt. Die FAO hat ein ähnliches Frühwarnsystem (Global Information and Early Warning System, GIEWS) eingerichtet, das detaillierte Prognosen für die zu erwartenden Ernten erstellt. Diese Systeme machten Warnungen vor der großen Hungerskatastrophe am Horn von Afrika 2011 schon im Sommer 2010 möglich. Aufgabe der Staatengemeinschaft ist es, diese Warnungen in Maßnahmen zur Krisenprävention umzusetzen. „Wir konnten davon doch nichts wissen!“ – damit kann sich keine Regierung mehr herausreden.

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Ethiopien

Wie kann ToG stillende Mütter und ihre Kinder vor Hunger schützen? Mit laktierenden Ziegen und Schafen!

Editorial Projekte

Grenzübergreifende Projekte zwischen Kenia und Äthiopien Statt eines Länderprofils

ToG-Projektstandorte

Pastoralisten ziehen mit ihrem Vieh den jeweils besten Weidebedingungen nach. Es ist nicht überraschend, dass sich diese seit Jahrtausenden bestehende Lebensform dabei nicht an heutigen Staatsgrenzen orientiert. ToG unterstützt mit grenzüberschreitenden Projekten die betroffenen Gruppen dabei, Herausforderungen zu meistern, etwa die Vorbereitung auf Dürrezeiten. Natürliche Ressourcen sind ohnehin knapp, Bevölkerungswachstum und Klimawandel verschärfen die Konkurrenz um sie. Hinzukommt, dass Kleinwaffen heutzutage leicht verfügbar sind. Bereits für den Gegenwert eines Rindes kann man ein Schnellfeuergewehr erwerben. Konflikte um Ressourcen werden also sehr schnell sehr blutig ausgetragen - und die Grenze kann für die Verursacher auch einen Schutz vor Verfolgung bieten.

und sogar zwischen den kommunalen Behörden auf kenianischer wie äthiopischer Seite. Denn alle sehen sich mit identischen Fragestellungen konfrontiert. In zwei grenzüberschreitenden Projekten versucht ToG diese Vermittlungsrolle auszuüben und so die Zielgruppen in ihrer Lebensweise zu unterstützen.

Aktivitäten in Europa

Entscheidend ist es deshalb, grenzüberschreitende Kommu-nikation zu etablieren, zwischen den Gemeinden, den Pastoralisten

Unterkunft in Ileret gesucht? Die VICOBA-Spargruppe kann helfen Hintergrund Pastoralistenschulen (Pastoral Field Schools) sind Schulen ohne Wände, meist unter einem Baum - offen für alle Gemeindemitglieder, Frauen und Männer, Dorfälteste und junge Krieger. Frauen bringen meist ihre Kinder zu den Treffen mit. Eine Pastoralistenschule umfasst etwa 20-30 Mitglieder, die sich regelmäßig (meist einmal in der Woche) treffen. Sie werden von einem ausgebildeten Trainer unterstützt. Am Anfang steht immer der Austausch über Schwierigkeiten in der Tierhaltung.

Problemorientierte Weiterbildung für Pastoralisten

Laufzeit:

Juli 2011 - Juli 2013

Zuwendungsgeber: FAO unabhängiger von der Weidewirtschaft machen können. So kam es zur Bildung der VICOBA-Spargruppen. Die Gruppen treffen sich regelmäßig, um mit kleinen erschwinglichen Beiträgen Eigenkapital anzusparen. Geber sind bereit, weiteres Kapital zu investieren. Mit dieser Unterstützung konnte die VICOBA-Gruppe in Ileret mehrere Rundhütten bauen, die sie Händlern als Unterkunft anbieten. Die zweite von ToG unterstützte Initiative ist ein Lebensmittel- und Haushaltswarenladen. Diese beiden Quellen helfen, zusätzliche Einkommen auch in Zeiten der Krise zu sichern und entschärfen so das Konfliktpotential, was ein zunehmend friedliches Miteinander auch in Zeiten der Not ermöglicht.

Ziel

Finanzen

Projekttitel:

ToG möchte in diesem Projekt den gegenseitigen Austausch über und das Erproben zusätzlicher Einkommensquellen fördern.

Aktivitäten und Ergebnisse

Ausblick

Struktur

In den Pastoralistenschulen treffen sich Jung und Alt beiderlei Geschlechts, um über die Probleme zu sprechen, die alle betreffen, und um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Menschen erörtern vor allem alternative Einkommensmöglichkeiten, die sie

Geld und Aufzeichnungen werden in dieser Kiste gut verwahrt - so kann die Transparenz für die Gruppe und die Sicherheit des Geldes gewährleistet werden.

Es ist immer ein besonderer Moment, wenn die Sparbüchse der VICOBA-Gruppe geöffnet wird.

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Hintergrund Die Ethnien Dassanach, Gabraa und Hamar leben in Äthiopien und Kenia und sie nutzen Weidegründe zu beiden Seiten der Grenze. Auf äthiopischer Seite unterstützt ToG sie im Woreda Omerate, auf kenianischer Seite im North-Horr-Distrikt. Durch die zunehmenden Dürren in der Region werden die ohnehin schon knappen natürlichen Ressourcen wie Weide und Wasser noch weniger und die Konflikte um die Verteilung verstärkt. Übereinkünfte zur gemeinsamen Nutzung durch die unterschiedlichen ethnischen Gruppen waren seit jeher der beste Garant für friedliche Konfliktlösung.

Projekttitel:

Verbesserte Vorbereitung auf Dürreperioden mit Focus auf friedliche Konfliktlösung

Laufzeit:

März 2012 - Dezember 2012

Zuwendungsgeber: ECHO; kofinanziert vom Auswärtigen Amt über IFA Zivik Pastoralisten der kenianischen Seite bestanden darauf, auch die äthiopischen Dassanach, Borana, Hamar und Gabraa zum Gespräch einzuladen. Zusammen wollen sie eine Einigung darüber erzielen, wie sie die begrenzten Weideflächen und Wasserstellen nachhaltig gemeinsam nutzen können. Ein bedeutender Schritt zu einem gemeinsamen Miteinander!

Aktivitäten und Ergebnisse 2012 zeigte sich, dass Geduld sich auszahlt: Von Tierärzte ohne Grenzen unterstützte Bemühungen zur Vertrauensbildung brachten erste Erfolge:

Auch wirtschaftlich ist dieser Frieden von Vorteil. Die Dassanach verkaufen inzwischen zunehmend Rinder, Schafe und Ziegen an die Gabraa. Dieser Handel wird einfacher, da sie die Tiere nicht mehr wie früher mit einem LKW transportieren müssen, um sie vor Überfällen zu schützen, sondern sie können nun zu Fuß die Reise antreten und dabei das Gras und Wasser vor Ort nutzen.

Im Oktober 2012 fand ein großes Friedenstreffen auf neutralem Boden – im Sibiloi Nationalpark – statt. Dort trafen sich die Mitglieder der Friedenskomitees, geachtete Gemeinde-Älteste und ganz gewöhnliche Gemeindemitglieder, um über neue Übereinkünfte zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen abzustimmen. Alle fanden es notwendig, dass die Verträge in einer feierlichen Zeremonie im Beisein von Repräsentanten der kenianischen und äthiopischen Administration unterschrieben werden. 42 Repräsentanten der Gemeinden und 13 Vertreter von Regierungsseite waren dabei; mehr als 300 Mitglieder aus den betroffenen Gruppen konnten die Unterzeichnung miterleben.

Interessant zu beobachten ist die Entwicklung der Rolle der Frauen in den neu gegründeten Foren wie z. B. den VICOBASpargruppen. Ursprünglich nicht in Entscheidungsprozesse eingebunden, stellen sie jetzt fest, dass sie gerade in Fragen der Friedensbildung eine Schlüsselrolle innehaben. ToG wird aufmerksam beobachten, wie sie diese Erkenntnis in die Tat umsetzen werden.

Dabei ist es zu einer bemerkenswerten Eigeninitiative gekommen:

Die Frauen der ethnischen Gruppe der Rendille leben wie die Hamar und Dassanach auf beiden Seiten der Grenze.

Aus erster Hand: Der leitende Offizier der Polizeistation in Ileret, Charles Nyinju, berichtet, dass es, als er in Ileret anfing, häufig Konflikte gab: zwischen Gabraa und Dassanach, zwischen Gabraa und Turkana, zwischen Dassanach und Turkana, usw. Er konnte beobachten, dass seit 2009, also seit Tierärzte ohne Grenzen sich für friedliche Konfliktlösung engagiert, die Zahl der Konflikte zwischen den ethnischen Gruppen kontinuierlich zurückging.

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Grenzübergreifend

Eigeninitiative für den Frieden fördern

Editorial

Projektübersicht Gesamtförderung durch Zuwendungsgeber

Zuwendungsgeber

Hauptverantwortliche NRO / Partner

Laufzeit

1.200.000 €

BMZ

GIZ, VSF CH, PISP, TSF

09/2011 04/2012

Nord Kenia

841.956 €

BMZ

GIZ, VSF CH, PISP, TSF

10/2012 04/2013

Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und Sanitäranlagen (Water Facility)

Nord Kenia

568.668 €

EU, VSF G

Solidarites International, PISP

07/2011 06/2014

Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der von Dürre betroffenen Bevölkerung (REACT) OFDA

Tana River, Marsabit Counties

178.571 €

USAID

German Agro Action (GAA)

01/2012 06/2012

Soforthilfe für die von Dürre betroffene Bevölkerung - La Niña II

Nord Kenia

583.535 €

ECHO

Oxfam, VSF B, VSF CH

01/2012 06/2013

Soforthilfe für die von Dürre betroffene Bevölkerung - La Niña III

Nord Kenia

950.000 €

ECHO

Oxfam, VSF B, VSF CH

07/2012 10/2013

Krankheitskontrolle durch Impfkampagnen und Behandlung - FAO

Marsabit South District

100.000 €

FAO

01/2012 05/2012

Ganzheitliches Management von natürlichen Ressourcen (Wasser, Weideland) (NRM) FAO

Nord Kenia

98.969 €

FAO

07/2012 07/2014

Stärkung einer schnellen Erholung nach Dürreperioden - Diakonie

Nord Kenia

43.306 €

DKH

08/2012 07/2013

Land

Region

Schnelle Unterstützung für Dürregebiete in Kenia (RAPID I)

Nord Kenia

Schnelle Unterstützung für Dürregebiete in Kenia (RAPID II)

Aktivitäten in Europa

Projekte Projects

KENIA

Tollwutbekämpfung (RC)

Massai Mara, Narok District

unbefristetes durch ToG finanziertes Projekt

VSF G, Intervet UK

---

jährlich seit 2006

Finanzen

GRENZÜBERGREIFEND Verbesserte Vorbereitung auf Dürreperioden (ICRD IV)

Nord Kenia, Süd Äthiopien

555.555 €

ECHO

03/2012 06/2013

Verbesserte Vorbereitung auf Dürreperioden mit Focus auf friedliche Konfliktlösung - IFA II

Nord Kenia, Süd Äthiopien

99.794 €

IFA

01/2012 02/2012

Problemorientierte Weiterbildung für Pastoralisten Nord Kenia, (PFS) Süd Äthiopien

149.970 €

FAO

08/2011 08/2013

ÄTHIOPIEN Ernährungssicherung für Kinder (AFAR) - HRF

Äthiopien

445.122 €

UNOCHA

01/2012 10/2012

Ernährungssicherung für Kinder (AFAR) - HRF

Aafar

350.854 €

UNOCHA

06/2012 01/2013

EU, VSF G

Ausblick

Struktur

SÜDSUDAN

WCDO, INFRAID, SEDA, COTAL

04/2010 03/2013

Langfristige Ernährungssicherung (PARIS)

Gogrial East County

3.167.055 €

Konfliktprävention und friedliche Lösung von Konflikten (CPPB)

Warrap State

12.308 €

FAO

01/2012 03/2013

Verbesserung der Ernährungssicherheit (IFOP)

Warrap State, Upper Nile State

500.000 €

Französische Botschaft

03/2012 12/2012

Friedliche Konfliktlösung als Basis für Entwicklung - IOM

Warrap State

16.096 €

IOM

05/2012 07/2012

Impfkampagnen - ICRC

Gogrial East County

14.071 €

ICRC

04/2012 05/2012

Verbesserung des Gemüseanbaus und der Hühnerhaltung

Jonglei, Upper Nile, Warrap State

109.273 €

FAO

04/2012 10/2012

Schutz und Besserung der Lebenssituation für Rückkehrende

Jonglei, Warrap State

153.917 €

CHF/UNDP

04/2012 03/2013

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Region

Zuwendungsgeber

Hauptverantwortliche NRO / Partner

Laufzeit

SÜDSUDAN Bekämpfung von Ostküstenfieber (ECF)

Bor County

37.312 €

FAO

12/2011 03/2012

Tierärztliche Nothilfe (EVSP III)

Jonglei State and Eastern Equatoria State

730.769 €

USAID/ OFDA, VSF G

VSF B, VSF CH

05/2011 04/2012

Tierärztliche Nothilfe (EVSP IV)

Jonglei, Upper Nile State (Malakal)

778.571 €

USAID

VSF B, VSF CH

07/2012 06/2013

Schutz für Tiere als Lebensgrundlage durch Krankeitskontrolle - PROLIVE

Maban County

73.413 €

FAO

11/2012 01/2013

Schutz für Tiere als Lebensgrundlagen - LAPALS

Maban County

153.853 €

UNDP

12/2012 09/2013

Integriertes Programm zur Unterstützung von Tierhaltung und Sicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung in Südkordofan.

Süd Kordofan

714.286 €

USAID

Tiergesundheitsmaßnahmen zur Ernährungs- und Einkommenssicherung - CHF

Red Sea Abyei

344.460 €

UNDP

07/2011 03/2012

Impfkampagnen und Behandlung von Tieren

Nord Abyei

10.270 €

FAO

02/2012 03/2012

Verbesserung der Lebensituation von Frauen durch ökonomische Stärkung

Omdourman

20.338 €

Deutsche Botschaft Khartum

04/2012 09/2012

Geschlechtergerechtigkeit

Puntland, Somaliland

543.030 €

EU

09/2012 08/2014

Verbesserung der Entwicklung der Milchproduktion (SDDP II)

Puntland,

2.200.000 €

EU, VSF G

07/2012 06/2013

Aufbau einer international konkurrenzfähigen Fleischindustrie (SOMEAT)

Puntland, Somaliland

152.448 €

FAO

10/2010 03/2012

Aufbau einer international konkurrenzfähigen Fleischindustrie (SOMEAT)

Puntland, Somaliland

152.518 €

FAO

07/2011 06/2013

Katastrophenhilfe und Unterstützung für Besserung der Lebenssituation für von Dürre betroffene Haushalte (POLIS)-

Puntland

93.753 €

Save the Children

11/2011 02/2012

Ernährungssicherung durch ländliche Entwicklung (FSRD)

Awdal Region

107.000 €

BMZ

GAA

09/2011 04/2013

Puntland, Somaliland

13.674 €

EU

Terra Nuova

01/2011 12/2012

SUDAN Mubidaron, Al Tamas

06/2012 05/2013

SOMALIA

Verbesserung der Entwicklung der Milchproduktion (SAHSP III)

Das Abkürzungsverzeichnis finden Sie auf Seite 31.

Eine Frau in Südkordofan meldet sich für ein Cash-for-Work-Programm an. Mit dem verdienten Geld möchte sie Zucker, Linsen und Öl für ihre Familie einkaufen.

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Projektübersicht

Land

Gesamtförderung durch Zuwendungsgeber

Erfolg der Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen e.V. in Deutschland und Europa: Wir werden verstärkt wahrgenommen! - zeigten Ausschnitte aus dem Lebensalltag somalischer Wanderviehhalter. Zur Eröffnung der Ausstellung sprach Landtagspräsident Hermann Dinkla die Begrüßungsworte. Präsentationen über die Vereinsgeschichte, aktuelle Probleme in der Entwicklungspolitik und – als konkretes Beispiel für unserere Arbeit – die Rolle der Frauen in der Milch- und Fleischvermarktung Somalias rundeten die Veranstaltung ab. Die Ausstellung erfreute sich großer Beliebtheit bis sie kurz vor Weihnachten wieder abgebaut wurde. Sie soll im Jahr 2013 als Wanderausstellung auf Reisen geschickt werden. Interessenten können sich unter info@togev. de melden.

Projekte

Editorial

Aktivitäten in Europa

Fundraising Unsere Aktion „Impfen für Afrika!“ ging dieses Jahr in die 9. Runde – wir können bald Jubiläum feiern. Am 15. Mai nahmen 1.136 Tierarztpraxen am Aktionstag teil und spendeten die Hälfte ihrer Impfeinnahmen für unser PARIS-Projekt im Südsudan; weitere Informationen zum Projekt in diesem Heft auf Seite 7. Dieses Jahr hatten die Tierhalter, die sich mit ihren Vierbeinern an unserer Aktion beteiligten, prominente Unterstützung: Die Moderatorin und Journalistin Bärbel Schäfer kam in eine Frankfurter Tierarztpraxis zur Impfung ihrer Labradorhündin Paula. Das Spendenvolumen lag in diesem Jahr erstmals über 200.000 €. Allen Tierärztinnen und Tierärzten und allen Tierhaltern sprechen wir an dieser Stelle unseren herzlichen Dank aus. Wir danken auch den Sponsoren, die durch ihren Beitrag die Kosten für unseren Impftag übernommen haben, so dass wir alle Spenden direkt in das Projekt weiterleiten können.

Mitarbeiter, Geschäftsführer und Vertreter des Vorstands kamen zu einer dreitägigen Klausur in Alfeld zusammen, um die neue Aufgabenverteilung zu besprechen.

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Neue Gesichter, neue Adressen Das Jahr 2012 war für das Team von ToG in Deutschland ein Jahr großer Veränderungen. Im März 2012 bekamen wir dreifache Verstärkung: Friederike Schulze Hülshorst, Fachreferentin für Landwirtschaft und Ernährungssicherung und Kristin Resch, Fachreferentin für internationale Tiergesundheit und Pastoralismus besetzen den Bereich Advocacy- und Lobby-Arbeit mit einem Vertretungsbüro in Berlin neu, während Julian Juhrs nun in Hannover im Bereich der Entwicklungspolitischen Bildung arbeitet. Im letzen Vierteljahr stand das Team in Hannover vor einer großen Herausforderung: Der Umzug vom Bünteweg in den Bischofsholer Damm musste bewältigt werden. Beide Adressen liegen nicht weit voneinander entfernt auf Geländen der Tiermedizinischen Hochschule. Dennoch war eine logistische Meisterleistung erforderlich – insbesondere was den Aufbau einer funktionierenden technischen Infrastruktur betrifft. Ein Dankeschön an das Team in Hannover.

Advocacy-Arbeit Die Einführung einer Advocacy-Stelle machte die Ausweitung unserer Arbeit auf neue Bereiche in Deutschland und Europa möglich. Advocacy-Arbeit heißt für uns, uns auch in Europa und Deutschland für die Interessen unserer Hauptzielgruppe, Weideviehhalter (Pastoralisten) in Ostafrika, einzusetzen, so dass diese einem breiteren Publikum bekannt werden. Deshalb bringen wir uns aktiv bei Aktionen und Veranstaltungen ein. So sorgt ToG dafür, dass auch die Belange der (Agro)-Pastoralisten berücksichtigt und diskutiert werden.

Glanzlichter unserer Arbeit im Überblick

Ausblick

Struktur

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Im Juli waren wir eingeladen, auf der Internationalen Südsudan/ Sudan-Konferenz in Bonn einen Vortrag zum Thema „Kampf um Ressourcen „Was kann Entwicklungszusammenarbeit zur friedlichen Lösung von Konflikten zwischen Agro-Pastoralisten im Südsudan beitragen?“ zu halten. Tinega Ong’ondi, kenianischer ToG-Projektmanager mit langjähriger Erfahrung im Südsudan, konnte die Gelegenheit der Teilnahme auch zu einem Interview bei der Deutschen Welle in Bonn nutzen.

Auch in 2012 waren wir im Januar wieder auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten. Die Stars an unserem InfoStand waren die Zwergzebu-Kuh Lisa und die zwei Zwergziegen Marlene und Greta. Besonders die Kindergartengruppen waren begeistert. Zum ersten Mal konnten wir einen Teil des für den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) reservierten Bereichs mitnutzen und dort auch unsere Tiere ausstellen. Am 16. und 17. November bauten wir den ToG-Informationsstand dann auf dem alljährlichen bpt-Kongress auf; diesmal in Hannover.

Auf dem Tropentag im September an der Universität Göttingen waren wir nicht nur mit einem Stand vertreten, sondern darüber hinaus mit der Gestaltung und der Einführung in das Panel zu „Pastoralismus und Weidegebiete“ betraut. Dazu reiste aus Kenia der ToG-Veterinär und Kamelspezialist Mario Younan an und stellte einen Aufsatz zu „Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Weideviehaltern durch verbessserte ökonomische Integration“ vor.

Vom 28. November bis zum 20. Dezember zeigten wir die Fotoausstellung „Wenn Tiere Leben bedeuten“ in der Wandelhalle des Niedersächsischen Landtags. Die Fotografien - aufgenommen in unseren Projekten im Frühjahr 2011, kurz bevor die Dürrekatastrophe in weiten Teilen Somalias ihren Höhepunkt erreichte

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Studentische Freiwillige aus Hannover und München unterstützten uns zudem bei der Präsentation unserer Organisation auf dem Tropentag in Göttingen und erhielten gleichzeitig die Chance zur Fortbildung. An dieser Stelle sei nochmals gesagt: Vielen Dank für Euren Einsatz! Im Dezember konnten wir wieder eine Wahlpflichtveranstaltung an der FU Berlin durchführen. Gemeinsam mit den StudentInnen spielten wir dort erstmals das strategische Planspiel NomadSed, das vom Helmholtz-Institut für Umweltforschung in Leipzig entwickelt wurde. Das Spiel versucht uns Europäern auf spielerische Art und Weise zu vermitteln, welchen Herausforderungen sich Pastoralisten in aller Welt tagtäglich gegenübersehen. Wir freuen uns darauf, NomadSed zukünftig im Rahmen verschiedenster Aktionen einzusetzen!

Bei einem Besuch in Hannover nutzte Tinega Ong‘ondi die Gelegenheit für einen Austausch mit Veterinärstudenten der Tierärztlichen Hochschule Hannover über die Herausforderungen bei der Projektumsetzung in Südsudan.

Advocacy heißt für uns auch, die Interessen unserer Zielgruppe auf der politischen Bühne zu vertreten. Ein Beispiel für unseren Einsatz in diesem Bereich ist die Teilnahme an Veranstaltungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie z.B. Ende Mai in Bonn bei „Engagement fairbindet“ und im Dezember auf dem hochkarätig besetzten Flagship-Forum Ernährungssicherung in Berlin. In Bonn informierten wir das Publikum einmal mehr über unsere Arbeit in unseren Projektgebieten. Die Dürre 2011 am Horn von Afrika stand dabei im Mittelpunkt. Als BMZ-Minister Dirk Niebel vorbeikam, nutzten wir die Chance und brachten ToG wieder in Erinnerung. Erst kurz zuvor hatte er ein von uns unterstütztes – von der GIZ finanziertes – Projekt in Nordkenia besucht. Wir konnten auch die Kontakte zum Auswärtigen Amt verstärken. Ebenso wurde vermehrt der direkte Kontakt zu zuständigen Politikern aller Parteien intensiviert. Auf europäischer Ebene sorgten wir bei EU-Gremien und Politikern dafür, dass die Interessen der Wanderviehhalter auch bei der Ausrichtung von Förderprogrammen der Europäischen Union berücksichtigt werden. Da bei der Advocacy-Arbeit gute Vernetzung und die Bündelung von Interessen wichtig ist, haben wir die Mitarbeit in unserem Dachverband VSF Europa intensiviert.

Vertreter des Vorstands, Mitarbeiter und Studierende aus Hannover und München repräsentieren ToG am Stand auf dem Tropentag in der Universität Göttingen.

Unsere langjährige Erfahrung in der Projektarbeit und unsere besonderen Kenntnisse in der Landwirtschaft und pastoralen Tierhaltung haben die Fachreferenten auf zahlreichen Konferenzen und in speziellen Gremien wie z.B. dem Arbeitskreis Welternährung des BMZ und des BMELV eingebracht.

Mitgliedschaften

Entwicklungspolitische Bildungsarbeit

VENRO – Verband Entwicklungspolitik organisationen e.V., Bonn

Entwicklungspolitische Bildungsarbeit wendet sich an Zielgruppen in Deutschland und Europa. Für ToG geht es in diesem Bereich darum, das Verständnis für die Lebenssituation der Menschen, die in unseren Projektländern von Tierhaltung abhängig sind, zu wecken und zu vertiefen. Im Idealfall erwächst aus einem erweiterten Verständnis ein besonderes Interesse und weiterführendes Engagement in diesem Bereich. Die entwicklungspolitische

deutscher

Nichtregierungs-

VEN – Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V., Hannover Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern e.V., Rostock Gesellschaft der Freunde der Tierärztlichen Hochschule e.V., Hannover

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Aktivitäten in Europa

Bildungsarbeit konzentrierte sich in diesem Jahr vor allem auf die Neubelebung der Zusammenarbeit mit StudentInnengruppen. Wir stehen in gutem Austausch mit den veterinärmedizinischen Hochschulen in Hannover, München, Berlin und Leipzig. Nun aber gilt es auch, weitere Zielgruppen zu erschließen und zur Mitarbeit zu motivieren.

Editorial Projekte Aktivitäten in Europa

Finanzen Die Prüfung des Jahresabschlusses von Tierärzte ohne Grenzen ist entsprechend § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche GmbH Hannover durchgeführt worden.

Nutzungsdauern zwischen drei und zehn Jahren zugrunde gelegt. Für Wirtschaftsgüter mit Anschaffungswerten zwischen 150 € und 1.000 € wurde ein Sammelposten gebildet, welcher über fünf Jahre abgeschrieben wird. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Liquide Mittel sind mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Darüber hinaus wird eine Pauschalwertberichtigung vorgenommen.

„Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss des Tierärzte ohne Grenzen e.V., Hannover, den gesetzlichen Vorschriften.“ Auszug aus dem Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Deloitte & Touche GmbH, Hannover

Allgemeines

Forderungen in Fremdwährung werden mit dem von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Dezember-Wechselkurs angesetzt. Es bestehen keine langfristigen Forderungen. Kursgewinne werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen, Kursverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 wurde auf der Grundlage des HGB erstellt.

Rücklagen werden unter Beachtung der entsprechenden steuerlichen Vorschriften gebildet, verwendet oder aufgelöst.

Die Gesellschaft erfüllt im Geschäftsjahr die Größenkriterien einer kleinen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB. Von den größenabhängigen Erleichterungen für kleine Kapitalgesellschaften gemäß § 288 Absatz 1 HGB ist im Geschäftsjahr Gebrauch gemacht worden. Der Jahresabschluss wurde gemäß § 265 Abs. 5 und 6 gemäß HGB an die Besonderheiten des Vereins angepasst.

Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten und erkennbare Risiken in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet.

Gern stellen wir Ihnen unseren Jahresabschlussbericht 2012 für weitere Informationen zur Verfügung. Sprechen Sie uns an.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden mit dem von der Europäischen Zentralbank veröffentlichtem Dezember-Wechselkurs angesetzt. Es bestehen keine langfristigen Verbindlichkeiten. Kursgewinne werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen, Kursverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Es wird das Gesamtkostenverfahren in der Gewinn- und Verlustrechnung angewendet.

Finanzen

Umsatzsteuer ist in den Anschaffungskosten des Anlagevermögens und bei den Aufwendungen enthalten, soweit der Verein nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt ist.

Sonstige Angaben Die Geschäfte des Vereins werden durch den Geschäftsführer (benannt durch den Vorstand) geführt.

Bilanz- und Bewertungsmethoden Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, abzüglich planmäßiger Abschreibungen über die jeweilige Nutzungsdauern oder zu niedrigeren Wertansätzen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB bewertet.

Zum alleinvertretungsberechtigten und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreiten Geschäftsführer ist Dr. Willhelm Dühnen, Tierarzt, wohnhaft in Nairobi/Kenia, bestellt. Von den Erleichterungen des § 286 Abs. 4 HGB ist im Geschäftsjahr Gebrauch gemacht worden.

Struktur

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear. Für Abschreibungen der Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden

Position

2012 Gesamt

Aufwendungen aus Weiterleitung von Projektmitteln an Projektpartner

Ausgaben Projektbegleitung

Ausgaben Kampagnen-, Bildungs- & Aufklärungsarbeit

Ausgaben Werbung & Öffentlichkeitsarbeit

Ausgaben Vermögensverwaltung

Ausgaben (steuerpfl.) wirtschaftl. Geschäftsbetrieb

554.669 €

554.669 €

2.597.795 €

1.482.003 €

804.325 €

25.697 €

14.287 €

8.832 €

Projektausstattung- und leistungen

3.254.195 €

541.386 €

Übrige betriebliche Aufwendungen inkl. Steuern auf wirtschaftl. Geschäftsbetrieb

58.171 €

316.563 €

6.972 €

46.656 €

62.530 €

6.829 €

7.461.462 €

5.353.324 €

1.671.105 €

56.934 €

169.811 €

203.459 €

6.829 €

100%

72%

22%

1%

2%

3%

0,09 %

Personalaufwand Abschreibungen Weitere betriebliche Aufwendungen

Ausblick

Ausgaben Projektförderung

2012 Total 2012 Total in % *

49.962 €

123.155 €

138.351 € 2.578 €

4.293.301 €

* Geringe Rundungsdifferenzen sind möglich.

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Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt jährlich auf Antrag und nach DZI-Kriterien das DZI Spenden-Siegel. Tierärzte ohne Grenzen e.V. trägt seit 2005 das DZI-Spenden-Siegel, welches belegt, dass der Verein mit den ihm anvertrauten Geldern sorgfältig und vertrauensvoll umgeht.

Erträge 2012

Aufwendungen 2012

Projektförderung 5.353.324 € (72%) Projektbegleitung 1.671.105 € (22%) Kampagnen-, Bildungs- & Aufklärungsarbeit 56.934 € (1%) Werbung & allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 169.811 € (2%) Verwaltungsausgaben 203.459 € (3%) Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 6.829 € (< 1%)

Institutionelle Zuwendungen 6.711.781 € (90%) Spenden, Mitgliedsbeiträge & Bußgelder 432.415 € (6%) Sonstige betriebliche Erträge 281.342 € (4%) Einkünfte wirtschaftl. Geschäftsbetrieb 7.396 € (< 1%) Zinsen und ähnliche Erträge 1.768 € (< 1%)

Entwicklung der Projekte von 2009 bis 2012 nach Ländern Die Zahl der gezeichneten Projekte ist im Vergleich zu 2011 von 27 auf 36 Projekte gestiegen. Die Höhe der Erträge aus institutionellen Zuwendungen ist dabei abhängig von den jeweiligen Projektinhalten. Wesentliche Projekte in 2012 waren PARIS (855.000 €, davon Weiterleitung an Partner 90.000 €), La Nina I & II (775.000 €, davon Weiterleitung an Partner 47.000 €) und RAPID I & II (638.000 €, davon Weiterleitung an Partner 94.000 €). Anzahl durchgeführter Projekte Land

2009

2010

2011

2012

0

0

1

2

10

6

8

11

Somalia

9

8

9

7

Sudan

0

0

1

4

Südsudan

5

6

6

11

Grenzübergreifend Äthiopien/ Kenia

0

2

2

1

24

22

27

36

Äthiopien Kenia

Gesamt

27

Finanzen

Ergebnisrechnung nach Aufwandskategorien gemäß DZI

Editorial

Entwicklung institutioneller Zuwendungen 2009 - 2012 Tierärzte ohne Grenzen wirbt jedes Jahr öffentliche Zuwendungen von verschiedenen Mittelgebern, wie zum Beispiel von der Europäischen Kommission, ECHO (European Commission - Humanitarian Aid & Civil Protection) oder USAID (United States Agency for International Development) ein. Die Höhe dieser Zuwendungen ist für die Projektarbeit von großer Bedeutung. Die Mehrzahl der institutionellen Zuwender verlangt eine sogenannte Co-Finanzierung. Das bedeutet, dass nicht 100% sondern nur 75 bis 90% der Projektkosten vom institutionellen Zuwender bezahlt werden.

Finanzen

Aktivitäten in Europa

Projekte

Die verbleibenden 10 bis 25% müssen durch andere Quellen wie vor allem durch Spenden, Mitgliedsbeiträge, zugewiesene Bußgelder und Zuwendungen von Unternehmen finanziert werden. Diese Art der Finanzierungen sind essentiell für die Durchführung der Projekte. Zuwendungsgeber AU IBAR BMZ CORDAID DIAKONIE EU ECHO Französische Botschaft - Südsudan FAO Auswärtiges Amt IFA zivik IOM MARF UNDP USAID / OFDA UN OCHA WELLCOME TRUST Save the children Canada Transfer zu Projektpartnern Projektverwaltung

2009 0€ 0€ 99.963 € 0€ 584.115 € 1.575.902 € 0€ 139.989 € 10.187 € 0€ 12.908 € 36.410 € 702.551 € 145.959 € 0€ 45.732 € 0€ 1.599.289 € 246.474 €

2010 291.290 € 0€ 60.127 € 0€ 1.314.385 € 923.072 € 0€ 16.828 € 3.094 € 0€ 51.269 € 436.754 € 273.164 € 175.710 € 0€ 45.121 € 0€ 543.503 € 233.267 €

2011 426.465 € 149.637 € 0€ 0€ 1.337.394 € 1.014.834 € 0€ 34.354 € 0€ 64.726 € 0€ 0€ 131.562 € 577.938 € 335.282 € 0€ 22.325 € 720.658 € 241.620 €

2012 0€ 689.741 € 0€ 7.650 € 1.531.583 € 964.945 € 467.290 € 418.986 € 20.660 € 90.003 € 16.664 € 0€ 116.748 € 842.534 € 585.781 € 0€ 59.882 € 544.669 € 354.664 €

Zuwendungen - Gesamt *

5.199.480 €

4.367.583 €

5.056.795 €

6.711.781 €

* Geringe Rundungs- und Währungsdifferenzen sind möglich.

Einordnung der institutionellen Zuwendungen 2012 nach Themenbereichen

Einordnung der institutionellen Zuwendungen 2012 nach Ländern

Ausblick

Struktur

Viele unserer Projekte weisen Aktivitäten in unterschiedlichen Bereichen auf. In diesen Fällen erfolgte die Zuordnung des Projektes auf Grundlage der hauptsächlichen Ausrichtung.

Tiergesundheit 30% Ernährungssicherung 16% Lebensmittelhygiene 7% Agrarwirtschaft 3% Einkommenssicherung 16% Dürreprävention / -bekämpfung 14% Friedensbildung 12% Sonstiges 2%

 

Kenia 2.480.466 € Somalia 811.854 € Südsudan 2.257.282 € Sudan 337.563 € Äthiopien 621.053 € Grenzübergreifend Äthiopien / Kenia 203.563 €

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Struktur

Struktur Mitgliederversammlung • wählt den Vorstand • entscheidet über das Budget und grundsätzliche Leitlinien • beschließt über Satzungsänderungen

Vorstand • leitet die Organisation • stellt den Geschäftsführer ein und kontrolliert ihn • vertritt den Verein in der Öffentlichkeit

Audit & Risk Kommitees • führen interne Finanzprüfugen durch • prüfen die Risikolage • beraten Geschäftsführer und Vorstand

Geschäftsführer

Bundesgeschäftsstelle • Fundraising • Öffentlichkeitsarbeit • Advocacy • Entwicklungspolitische Bildungsarbeit • Einhaltung der Geberrichtlinien

Regional Office Nairobi (RON) • • • • •

Finanzkontrolle Personal Projektentwicklung Logistik Monitoring und Evaluierung

Landesbüros Kenia; Äthiopien; Sudan; Südsudan, Somalia • Projektimplementierung • Beziehungen in den Gastländern

Das hauptamtliche Personal im Jahresdurchschnitt 2012

2011

7

4

Auslandsmitarbeiter:

200

166

Gesamtbelegschaft:

207

170

Inlandsmitarbeiter:

Management Dr. Wilhelm Dühnen ist seit 2009 hauptamtlicher Geschäftsführer von Tierärzte ohne Grenzen. Im Jahr 2002 kam er zu Tierärzte ohne Grenzen und unterstützte das Team zunächst als Leiter des Regionalbüros in Nairobi.

Der ehrenamtliche Vorstand* Dr. Frajo Siepelmeyer ist seit 2006 Vorstandsvorsitzender. Dem Verein verbunden ist er seit dem Jahr 2000 als Mitglied des Vorstandes. Der praktizierende Tierarzt ist zuständig für die Koordination des Vorstandes und die Öffentlichkeitsarbeit.

Sarah Agare, Leiterin der Finanzabteilung, kam 2006 zu ToG; seit April 2008 leitet sie die Finanzabteilung. Zuvor arbeitete sie 5 Jahre lang als Buchhalterin und Logistikerin für die Europäische Kommission. Bruno Gonzalez, Leiter der Programmabteilung, ist seit September 2011 bei ToG tätig. Er bringt die Erfahrung von mehr als 15 Jahren Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit ein. Er arbeitete auf dem Balkan, in Pakistan und Afrika.

Dr. Olaf Bellmann ist dienstältestes Mitglied des Vorstandes. Seit 1997 unterstützt er den Verein. Von 1997 bis 2006 war er Vorstandsvorsitzender. Er arbeitet im öffentlichen Dienst und betreut bei Tierärzte ohne Grenzen die Bereiche Personalführung und Organisationsentwicklung.

Gladys Anya, Leiterin von Personalabteilung und Administration, nimmt diese Position seit 2001 war. Sie kam von General Motors Africa zu ToG. Sie leitet das Management von Personal und Verwaltung in den 5 Ländern Afrikas, in denen ToG arbeitet.

Prof. Dr. Gerald-F. Gerlach ist Mitglied des Vorstandes seit 2010. Der Geschäftsführer in einem tiermedizinisch-diagnostischen Labor ist bei Tierärzte ohne Grenzen zuständig für Finanzen.

Michael Ayimba, Leiter der Logistikabteilung, ist zuständig für die Materialbeschaffung für alle Projekte in Ostafrika, einschließlich der Projektfahrzeuge. Seine Abteilung ist auch verantwortlich für alle Flugbuchungen.

Dr. Klaus Lorenz ist Mitglied des Vorstandes seit 2006. Er ist Fachtierarzt für Tropenveterinärmedizin und arbeitet im öffentlichen Dienst. Bei Tierärzte ohne Grenzen ist er zuständig für die Bereiche Projekte und Organisationsentwicklung.

Katja Mathan, Geschäftsstellenleiterin in Hannover, ist seit 2009 bei ToG. Sie ist verantwortlich für die Administration der Geschäftsstelle einschließlich offizieller Kontakte zu Gebern und für das Fundraising in Deutschland.

Dr. Daniel Zaspel ist Mitglied des Vorstandes seit 2010. Der praktizierende Tierarzt ist zuständig für die Bereiche Projekte und Öffentlichkeitsarbeit. * Zusammensetzung des Vorstandes seit März 2012

29

Editorial Projekte Aktivitäten in Europa

Ausblick Nach der Dürre ist vor der Dürre. Diese Erkenntnis hat sich nach dem schlimmen Jahr 2011, in dem viele Menschen in Teilen Ostafrikas an Hunger gestorben sind, durchgesetzt. Nicht reaktive Maßnahmen nach Einsetzen der Dürre (Drought Response), sondern vorsorgende Maßnahmen (Drought Preparedness) sind die Antwort auf wiederkehrende Trockenperioden. Dürreperioden sind teils naturbedingt: betroffen sind aride und semi-aride Gebiete, die auch in „normalen“ Jahren wenig Wasserüberschuss haben, nur eine marginale Nutzung erlauben, teils sind die Ursachen vom Menschen verursacht: der weltweite Klimawandel, die zunehmende Bevölkerungsdichte, die Ausweitung anderer Nutzungsformen, die die Weidenutzung begrenzen. In der Fachwelt wird nach wirksamen Lösungen gesucht: „Drought Cycle Management“, „Drought Risk Reduction“, „Drought Preparedness“, „Sustainable Holistic Resource Management“ - das sind Fachbegriffe, die Ansätze der Hilfsorganisationen beschreiben, die ein wiederkehrendes Problem wirkungsvoll angehen wollen. Trockenheit ist dabei eine Situationsbeschreibung, auf die der Mensch sich vorbereiten kann, um Schlimmeres zu verhindern. Man kann die Nothilfe oder Nahrungsmittelhilfe („Drought Response“) zwar nicht vollständig ersetzen, aber doch den Bedarf senken und im Vorfeld wirksam agieren. Interventionen zur Tierhaltung, die Haupteinnahmequelle für Menschen in solchen Gebieten, wird dadurch mehr an Gewicht gewinnen. Es sollte in einer Dürre nicht so weit kommen müssen, dass Tiere massenhaft sterben, sondern vorher schon einer Verwertung zugeführt werden. Das wäre nicht nur betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Fortschritt im Tierschutz, dem wir uns als Tierärzte verpflichtet fühlen. Peste des Petits Ruminants (PPR), die Pest der Kleinen Wiederkäuer, ist eine der Rinderpest verwandte Infektionskrankheit der Ziegen und Schafe. Sie ist besonders für ärmere Viehhalter, die sich keine Kühe leisten können, eine ernste Bedrohung ihrer Lebensgrundlage. In den letzten Jahren hat sich die Krankheit, die bislang nicht südlich des Sahel vorkam, stark ausgebreitet. Durch den Erfolg der Ausrottung der Rinderpest beflügelt, hat sich nun die Veterinärwelt von OIE, FAO, African Union - Interafrican Bureau for Animal Resources und deren globale Geldgeber entschieden, die Tilgung der PPR auf die Tagesordnung zu setzen. Das wird ein langer Prozess werden, ist die Krankheit doch von der Türkei bis Sambia und vom Atlantik bis nach Indien verbreitet. Eine Pilotphase wird in Äthiopien gestartet, in der Region Afar und in der Region Somali. ToG e.V. wurde eingeladen, Partner in diesem Vorhaben zu werden. Wir arbeiten seit drei Jahren in der Afar Region in der Tierseuchenbekämpfung, und für uns ist es eine Anerkennung unserer Arbeit, an einem so wichtigen Vorhaben beteiligt zu werden. ToG e.V. hat über die letzten Jahre beständig sein Programm erweitern können und ist in der Region Ostafrika zu einem bedeutenden Partner in der ländlichen Entwicklung geworden. Im Sudan, im Südsudan, in Kenia, Äthiopien und Somalia sind wir mit Projekten aktiv. Wir werden unser Bestes tun, diesen Wirkungskreis zu vergrößern. Ich wünsche Ihnen ebenfalls ein erfolgreiches Jahr!

Finanzen

Mit besten Grüßen

Dr. Wilhelm Dühnen

Ausblick

Struktur

Geschäftsführer Tierärzte ohne Grenzen e.V.

30

Abkürzungen BMELV BMZ CHF CoTAL DKH ECHO EU FAO GIZ HRF ICRC IOM IFA zivik INFRAID INRM MARF NGO NRM

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Common Humanitarian Fund of the Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (UN OCHA) Council of Traditional Authority Leaders of Warrap State Diakonie Katastrophenhilfe Europäisches Amt für humanitäre Hilfe Europäische Union Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Human Rights Foundation International Committee of the Red Cross Internationale Organisation für Migration Institut für Auslandsbeziehungen e.V. - zivile Konfliktbearbeitung Indigenous Forest Resources Awareness in Improvement of Diet Integrated Natural Resource Management Ministry of Animal Resources and Fisheries Non-gonvernmental Organisation (Nichtsregierungsorganisation) Natural Resource Managment

OFDA OIE PISP SEDA SPLA ToG TSF UN UNDP UNICEF UN OCHA USAID VICOBA VSF VSF B VSF CH VSF G WAHID WCDO

Office of U.S. Foreign Disaster Assistance Weltorganisation für Tiergesundheit Provincial Integration Support Program Sudan Emergency and Development Agency Sudan Peoples’ Liberation Army North Tierärzte ohne Grenzen e.V. Télécoms Sans Frontières Vereinte Nationen (United Nations) Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten United States Agency for International Development Village Community Bank Vétérinaires Sans Frontières (Tierärzte ohne Grenzen) Vétérinaires Sans Frontières Belgium Vétérinaires Sans Frontières Suisse Vétérinaires Sans Frontières Germany World Animal Health Information Database World Concern Development Organization

Hühnerhaltung ist ein sehr erfolgreiches Mittel für Frauen, um ihren Lebensunterhalt aufzubessern.

So können Sie uns unterstützen Jeder kann helfen. Egal ob kleine oder große Spende - Ihr Beitrag hilft, Menschen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben zu stärken. Unterstützen Sie Menschen in Ostafrika besonders effektiv und werden Sie Fördermitglied. Mit Ihrer regelmäßigen Spende sichern Sie unsere Projekte langfristig und helfen, nachhaltig planen zu können. www.togev.de/mitglied Mit Ihrer einmaligen Spende unterstützen Sie Familien in Afrika, sich ein selbstbestimmtes Leben im Einklang mit ihren Tieren und der Natur aufzubauen. www.togev.de/spende

Spenden und Schenken Sie sind auf der Suche nach einem originellen Geschenk? Tierärzte ohne Grenzen bietet ihnen originelle Geschenkideen, die doppelt Freude machen: Verschenken Sie doch mal eine Ziege, Obstbaumsetzlinge oder einen Ochsenpflug. Sie feiern Geburtstag, ein Jubiläum, ihre Hochzeit und möchten auf klassische Geschenke verzichten? Nutzen Sie Ihren Anlass stattdessen für einen guten Zweck und bitten Sie ihre Gäste um eine Spende an Tierärzte ohne Grenzen. www.togev.de/schenken

Ihre Spende kommt an! Tierärzte ohne Grenzen e.V. ist seit 2005 Träger des DZI-Spenden-Siegels. Es bescheinigt, dass wir mit den uns anvertrauten Spendengeldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgehen.

Engagieren Sie sich für Tierärzte ohne Grenzen Werden Sie Teil der ToG-Gemeinschaft. Helfen Sie uns, Tierärzte ohne Grenzen bekannter zu machen. Unterstützen Sie uns bei Vorbereitung und Betreuung von Informationsständen, vertreten Sie uns auf Veranstaltungen, helfen Sie uns, Kontakte zu potentiellen Unterstützerinnen und Unterstützern aufzubauen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren. Registrieren Sie sich auf www. togev.de/engagement Ihre Aktion für Tierärzte ohne Grenzen. Veranstalten Sie eine Spendensammelaktion, eine Tombola oder einen Vortrag, verkaufen Sie etwas zu Gunsten unserer Arbeit. Wir unterstützen Sie bei Ihrer Aktion. www. togev.de/aktion

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Tierärzte ohne Grenzen e. V.

Bundesgeschäftsstelle Bischofsholer Damm 15  •  30173 Hannover Tel. +49 511-856 79 95 Fax +49 511-856 82 79 95 [email protected]  •  www.togev.de

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