gesundheitplus Das Magazin der BKK Deutsche Bank AG

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Ausgabe 4/2012

gesundheitplus Das Magazin der BKK Deutsche Bank AG

Bluthochdruck erkennen und wirksam vorbeugen

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser, am 1.11.2012 ist unsere gemeinsame BKK 60 Jahre alt geworden, ein Zeitpunkt, an dem man gerne zurückblickt, aber auch in die Zukunft schauen sollte. Das junge Mädchen „BKK Deutsche Bank“, welches mit einem Mitarbeiter begonnen hat, ist eine erwachsene Frau geworden und beschäftigt inzwischen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir haben das große Glück, dass einige unserer Gründungsmitglieder auch heute noch unter uns sind und wir die Gelegenheit haben, auf die Gründungszeit kurz nach der Einführung der Deutschen Mark zurückzublicken. Herr Juretzka aus Krefeld stellte sich für ein Interview zur Verfügung, um uns seine wichtigen Erfahrungen weiterzugeben. Das Interview und ein wenig zur Geschichte der BKK finden Sie auf den Seiten 12 bis 13. Am 13. und 14. Dezember fand die Sitzung unseres Verwaltungsrates statt, der sich aus Kolleginnen und Kollegen der Bank zusammensetzt. Wir haben ausführlich die Möglichkeiten geprüft, unser Leistungsangebot weiter auszubauen und zielgerichtet zu verbessern. Die positiven Ergebnisse, die in einer deutlichen Erweiterung des Leistungsangebotes bestehen, werden wir Ihnen im Januar, nach der Genehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde, vorstellen. Unser Ziel ist es, insbesondere bei Prävention sowie Früherkennung und natürlich im Krankheitsfall für Sie da zu sein und Ihnen als kompetenter Partner zur Verfügung zu stehen. Wie immer setzt man sich am Ende des Jahres Ziele, zum Beispiel gesünder leben, mit dem Rauchen aufhören oder den Stress abbauen. Was man mit dem eigenen Willen erreichen kann, zeigt das Interview mit unserer Versicherten Frau Dorit Anderson, die es geschafft hat, über 40 Kilo abzunehmen. Den interessanten Bericht finden Sie auf den Seiten 16 und 17. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie schöne Feiertage, einen „guten Rutsch” und vor allem Gesundheit im neuen Jahr. Ihre

Ute Manthey-Wasserfuhr

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Inhalt

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Inhalt, Impressum

© A. Baum / Rhein-Kreis Neuss

4–5 NEWS

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Bluthochdruck erkennen und wirksam vorbeugen

10–11

„Heiße Gefahren“ in der Winter- und Weihnachtszeit

12–13

60 Jahre BKK Deutsche Bank

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- Ihre Familienseite - Ihre BKK-Servicekarte 2013

16–17

Interview: Über 40 Kilo abgenommen

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Sturzprävention – aktiv bis ins hohe Alter

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RICHTIG ESSEN zwischen den Feiertagen

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Ausflüge in Schnee und Eis

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Bastelspaß für Groß und Klein

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Denksport für Jung und Alt

Impressum Herausgeber Betriebskrankenkasse Deutsche Bank AG Königsallee 45/47 40212 Düsseldorf Tel. 02 11/90 65-0 Fax 02 11/90 65-4 99 Redaktion Olaf Strunk, Florian Wendorf Fotoquellen BKK Deutsche Bank AG, Corbis (BKK Bundesverband), shutterstock, DSG- und KKF-Bildarchiv, sxc.hu, pixelio.de, photocase.de Gestaltung, Druckvorstufe D-Sign-Grafix GmbH, Gottlieb- Daimler-Str. 9 – Am Kaiser‘s Turm 2, 74076 Heilbronn Tel. 0 71 31/8 98 66-3 33 Fax 0 71 31/8 98 66-3 45 www.dsg1.de

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Druck, Vertrieb KKF-Verlag Martin-Moser-Str. 23 84497 Altötting Tel. 0 86 71/50 65-10 Fax 0 86 71/50 65-35 Projektidee SDO GmbH Weidelbach 11 91550 Dinkelsbühl Tel. 0 98 57/97 94-10 Fax 0 98 57/97 94-50 Erscheinungsweise viermal jährlich Druckauflage 48.500 direkt beim Heraus­geber Bezugsquelle

Keine Reproduktion des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manu­skripte, Fotos etc. übernimmt der Herausgeber keine Haftung. Wir behalten uns das Recht vor, Leserbeiträge auszugsweise bzw. in gekürzter Fassung zu veröffentlichen. Das Magazin dient der BKK dazu, ihre gesetz­lichen Verpflichtungen zur Aufklärung der Versicherten über deren Rechte und Pflichten in der Sozialversicherung zu erfüllen. Rechtsverbindlich für sozialrecht­liche Themen sind Gesetz und Satzung.

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News

Neue Vorsorgeprogramme 2013 + Beeinträchtigen berufliche und private Anforderungen Ihre Gesundheit? + Haben Sie Probleme mit körperlichen Fehlhaltungen, Anspannungen und Stress? Dann ist unser auf 14 Tage komprimiertes Vorsorgeprogramm „Fit und Vital“ vielleicht genau das Richtige für Sie! Und an alle, die mal kurz raus möchten, richtet sich unser Angebot „AktiPlus“. Einzelheiten können Sie den neuen Prospekten für 2013 entnehmen, die wir Ihnen gerne zusenden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenbetreuer der BKK oder nutzen Sie unsere Service-Nummer 02 11/90 65-0.

Rentenbeitrag sinkt auf 18,9 %, Pflegebeitrag steigt auf 2,05 % Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sinkt der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung zum 01.01.2013 um 0,7 Prozentpunkte. Er wird dann bei 18,9 Prozent liegen. Hierdurch werden Beschäftigte und Arbeitgeber ab dem kommenden Jahr um jeweils rund 3 Milliarden Euro jährlich entlastet. Der Beitragssatz zur gesetzlichen Pflegeversicherung steigt zum 01.01.2013 von derzeit 1,95 % (2,2 % bei Kinderlosen) um 0,1 Prozentpunkte auf 2,05 % (2,3 %). In den Jahren 2013 bis 2015 ergeben sich daraus zusätzlich 3,5 Milliarden Euro für die Pflegekassen. Mit diesen Mehreinnahmen sollen die mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz eingeführten Leistungen für Demenzkranke (vgl. gesundheitplus 3/2012) finanziert werden.

Herznotfall-App – retten Sie Leben mit Ihrem Handy Nach der Deutschen Herzstiftung gehört der plötzliche Herzstillstand zu den häufigsten Todes­ursachen in Deutschland. Jedes Jahr sind ca. 80.000 Menschen von einem sog. plötzlichen Herztod betroffen.

itunes.com/apps/herzstiftungapp

Um dieser Situation entgegenzuwirken, hat die Deutsche Herzstiftung eine kostenlose Herznotfall-App für Smartphones entwickelt, die ein richtiges Verhalten bei infarkttypischen Symptomen unterstützen soll, damit rechtzeitig gezielt gehandelt werden kann. Die Anwendung für das iPhone steht bereits kostenlos zum Download bereit, für andere Smartphone-Systeme (Android) ist sie geplant. Die App sollte allerdings nicht als Ersatz für eine Ausbildung in der HerzLungen-Wiederbelebung dienen.

Abschaffung der Praxis­gebühr zum 1. Januar 2013 Der Deutsche Bundestag hat die Abschaffung der Zuzahlung bei einer ärztlichern und zahnärztlichen Behandlung (Praxisgebühr) beschlossen. Dadurch werden die Versicherten um rund zwei Milliarden Euro pro Jahr entlastet und die Bürokratie für Ärzte und Kranken­kassen reduziert.

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Was hab ich? „Fachchinesisch“ verständlich gemacht Haben Sie ein medizinisches Dokument mit einem ärztlichen Befund erhalten, das Sie besser verstehen möchten? Dann ist die Homepage www. washabich.de der passende Tipp. Ein ehrenamtliches Team aus Medizinern übersetzt für Sie kostenlos und streng vertraulich Ihren individuellen Befund in eine allgemeinverständliche Sprache. Sie können sich in eine regelmäßig erscheinende Warteliste für eine Bearbeitung eintragen. Das Angebot ist auf eine tägliche Anzahl von eingehenden Befunden begrenzt. Das Team soll kontinuierlich erweitert werden.

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News

Körperliche Aktivität nimmt im Alter ab Die Erwerbstätigenbefragung der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) hat ergeben, dass Frauen zwischen 30 und 39 Jahren und Männer zwischen 20 und 29 Jahren körperlich am aktivsten sind. Während Frauen in dieser Altersklasse an durchschnittlich 3,09  Tagen in der Woche körperlich so aktiv sind, dass sie ins Schwitzen kommen, fordern sich Männer im Schnitt an 3,37 Tagen. Über alle Altersgruppen sind Männer an 2,93 Tagen und Frauen an 2,90 Tagen pro Woche körperlich aktiv. Im Alter zwischen 60 und 65 Jahren ist die körperliche Aktivität bei Frauen und Männern am geringsten. In dieser Altersgruppe sinken die durchschnittlichen Tage mit körperlicher Aktivität auf 2,34 bei Männern und 2,59 bei Frauen.

Gewinner der Newcomer-Aktion Erneut haben sich zahlreiche neue Auszubildende der Deutschen Bank und Jugendliche, die bislang über die Eltern bei uns versichert waren, mit Beginn ihrer Ausbildung für die eigene Mitgliedschaft in der BKK der Deutschen Bank entschieden. Für alle „Newcomer“ in der Betriebskrankenkasse, die sich zum Stichtag 30.09.2012 angemeldet hatten, gab es tolle Preise zu gewinnen. Neben den glücklichen Gewinnern unserer Sporttaschen geht unser Hauptpreis, ein Aufenthalt im Heide-Park Resort in Soltau einschließlich Eintritt und Übernachtung für zwei Personen mit Abend- und Frühstücksbuffet im Piratenhotel „Port Royal“, an Jasmin Rust aus Mainz. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und Gewinnern!

Schule, Studium oder Ausbildung – wie sehen Ihre Pläne aus? Diese Frage stellten wir im Sommer mehr als 4.000 in der BKK versicherten jungen Menschen zwischen 16 und 21 Jahren. Der Lohn für die Rücksendung des Fragebogens oder die Antwort per E-Mail oder Telefon: ein nagelneues iPad 3 von Apple! Unter den fast 3.000 Teilnehmern, deren Informationen wir bis zum 30.09.2012 erhalten haben, wurde nun die Gewinnerin gezogen. Melanie Ludescher freut sich über ihr neues iPad 3, das sie vielleicht schon bei der Vorbereitung auf ihr Abitur im nächsten Jahr nutzen kann. Herzlichen Glückwunsch! © gallery-software-youtube

Männer haben jetzt ihr eigenes Gesundheitsportal Männergesundheit ist ein Thema, das uns besonders am Herzen liegt, denn das „starke Geschlecht“ hat Nachholbedarf. Aufklärung sowie Sensibilisierung für den eigenen Körper und den Nutzen von Früherkennungsuntersuchungen stehen im Schwerpunkt. Genau hier setzt ein neues Internetportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) an. Probieren Sie doch mal aus, ob Sie sich von diesem Portal angesprochen fühlen. Es richtet sich vor allem an Männer im Alter zwischen etwa 35 und 60 Jahren. Hier wird das Thema ‚Männergesundheit‘ unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: www.maennergesundheitsportal.de. Übrigens gibt es schon länger ein spezielles Angebot für Frauen: www.frauengesundheitsportal.de gesundheitplus

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Titelthema

Bluthochdruck erkennen und wirksam vorbeugen Vier wichtige Risikofaktoren sind für über 90 % aller Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich: das Rauchen, ungünstige Cholesterinwerte, der Diabetes und der Bluthochdruck. Nach der Definition der WHO gilt ein mehrfach gemessener oberer Blutdruckwert (der sog. systolische Wert) von ≥ 140 mmHg und/oder ein unterer Blutdruckwert (der sog. diastolische Wert) von ≥ 90 mmHg als Bluthochdruck.

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Titelthema

Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Zu hohe Blutdruckwerte in den Schlagadern können auf vielfältige Weise schaden: Die durch den Bluthochdruck bedingte, nach und nach einsetzende Verdickung des Herzmuskels erhöht durch einen höheren Sauerstoffbedarf am Herzen das Risiko für einen Herzinfarkt. Bei höheren Blutdruckwerten steigt das Risiko für einen durch eine Hirnblutung ausgelösten Schlaganfall deutlich an. Darüber hinaus leidet die Nierenfunktion, es entstehen Schäden an den kleinen Gefäßen der Netzhaut im Auge und die Schlagadern werden „steifer“. Die mangelnde Fähigkeit der Schlagadern, sich bei Bedarf zu entspannen, führt wiederum zu höheren Blutdruckspitzen bei körperlicher Belastung und psychischem Stress. Über lange Zeit definierte man den oberen Blutdruck als normal, wenn er einen Wert von „100 plus Lebensalter“ nicht überschritt. Dies erwies sich als Trugschluss. Die größte jemals zum Thema Blutdruck durchgeführte Auswertung zeigt, dass es schon innerhalb des normalen Blutdruckbereiches unter 140 mmHg eine gleichförmig ansteigende Beziehung zwischen dem Blutdruck und dem Herzinfarkt- bzw. Schlaganfallrisiko gibt. (1) Ausgehend von einem „optimalen“ oberen Blutdruckwert von 110 mmHg verdoppelte sich mit jedem Blutdruckanstieg um 20 mmHg das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall (siehe Abb. 1).

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110 130 150 170

Abb. 1: Zusammenhang zwischen Blutdruck und Herzinfarktrisiko

Die Ursachen Neben einer familiären Veranlagung zum Bluthochdruck gehören vor allem Übergewicht bzw. Adipositas, ein Mangel an körperlicher Aktivität und eine ungesunde Ernährung zu den Ursachen von Bluthochdruck. Bei stark übergewichtigen Männern kann das Schnarchen mit Atempausen im Schlaf, das sog. Schlafapnoe-Syndrom, über die dadurch verursachte Stressreaktion ebenfalls einen Bluthochdruck auslösen. Sollten Sie also zum starken Schnarchen neigen und sich tagsüber häufig müde fühlen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. In weniger als 5 % der Fälle finden sich „sekundäre“ Hochdruckursachen wie eine verengte Nierenschlagader oder eine überaktive Nebenniere. Danach sollte insbesondere dann geschaut werden, wenn sehr hohe Blutdruckwerte in Ruhe gemessen werden bzw. die Behandlung mit Medikamenten nicht funktioniert.

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Messung und Behandlung Es ist bekannt, dass in der Arztpraxis bei jedem fünften Patienten erhöhte Blutdruckwerte gemessen werden, obwohl er im Alltag keinen Bluthochdruck hat. Dies nennt man „Weißkittel-Effekt“. Andererseits haben etwa 20 % der Patienten mit Bluthochdruck bei einer Einmalmessung in der Praxis zufälligerweise einen normalen Blutdruck. Nach den neuen „Europäischen Präventionsleitlinien“ von 2012 sollte bei Verdacht auf einen Bluthochdruck grundsätzlich eine Langzeit-Blutdruckmessung über 24 Stunden, die sog. ambulatorische Blutdruckmessung ABDM, durchgeführt werden. Dabei wird tagsüber alle 15 Minuten und nachts alle halbe Stunde der Blutdruck automatisch gemessen. Dies ist die treffsicherste Methode, um abzuklären, ob tatsächlich ein Bluthochdruck vorliegt. Für die Messung außerhalb der Praxis, sei es bei der ambulatorischen Blutdruckmessung ABDM oder bei Eigenmessungen durch den Patienten, gilt bereits ein Blutdruck von 135 und/oder 85 mmHg als erhöht. Wann ein Bluthochdruck medikamentös behandelt werden sollte, entscheidet der Arzt aufgrund des gesamten Risikoprofils des Patienten, nicht nur aufgrund der gemessenen Werte. Bei erhöhtem Risiko, z. B. bei einer Zuckerkrankheit oder bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, werden früher Medikamente zum Einsatz kommen als bei schlanken und bisher gesunden Patienten. Denn hier kann man zunächst mit Änderungen des Lebensstils versuchen, den Blutdruck zu senken. Blutdruck senken ohne Medikamente Hierzu gehört als erste Maßnahme, den Salzkonsum zu begrenzen und insbesondere das Nachsalzen beim Essen zu vermeiden. Es ist sinnvoll, mehr kaliumreiche (Obst, Gemüse und Salat) und kalziumreiche Lebensmittel (Milchprodukte, vor allem Käse) zu verzehren. Kalium und Kalzium wirken an den Schlagadern als Gegenspieler des Blutdruck steigernden Natriums, das im Kochsalz enthalten ist. Gerade Käse kann nachweislich den Blutdruck senken: In gereiften Hartkäsen wie Parmesan, Grana Padano oder Gruyère finden sich Eiweiße, die eine ähnliche Struktur wie Blutdrucksenker aus der Klasse der ACE-Hemmer aufweisen. In einer aktuellen experimentellen Studie untersuchte eine italienische Arbeitsgruppe, ob man bei Patienten mit Bluthochdruck auch Käse zur Blutdrucksenkung einsetzen könnte. Das Resultat: 30 Gramm Grana-Padano-Käse pro Tag senkten den Blutdruck um 8/8 mmHg, was etwa der Wirkung einer normalen Dosis eines ACE-Hemmers entspricht – aber einfach besser schmeckt! (2) Wenn ein Hochdruck-Patient stark übergewichtig ist, kann eine nachhaltige Gewichtsreduktion deutlich den Blutdruck senken und im Einzelfall sogar eine medikamentöse Behandlung überflüssig machen. Allerdings ist bekannt, wie schwer es vielen Patienten mit starkem Übergewicht oder Adipositas fällt, dauerhaft abzunehmen. Auf keinen Fall sollte man daher in der Hoffnung auf zukünftige Erfolge eine notwendige medikamentöse Behandlung unterlassen. >

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Titelthema

Sportliche Aktivitäten haben ebenfalls einen deutlichen Effekt: Wer als Nichtsportler beginnt, mindestens dreimal pro Woche 30 bis 45 Minuten im moderaten Tempo Ausdauertraining zu betreiben, kann damit seinen Blutdruck um bis zu 10/5 mmHg senken. Geeignet sind z. B. Walking, Radfahren, Laufen oder Schwimmen. Krafttraining ist bei Bluthochdruck erlaubt, sofern dieser gut behandelt ist, denn es senkt ebenfalls den Blutdruck. Wichtig ist dabei die richtige Atemtechnik: Vermeiden Sie Pressatmung und atmen Sie bei der Kraftanstrengung stets langsam aus, beim Nachlassen wieder ein. Blutdruck senken mit Medikamenten Für den Fall, dass nachweisbare Organschäden, also z. B. eine Herzmuskelverdickung, eine Vergrößerung des linken Vorhofs am Herzen, eine erhöhte Eiweißausscheidung der Nieren oder Veränderungen des Augenhintergrundes durch Bluthochdruck feststellbar sind, sollte direkt eine medikamentöse Blutdruck senkende Behandlung beginnen. Dies gilt auch dann, wenn die durchschnittlichen Blutdruckwerte so hoch liegen, dass über Änderungen des Lebensstils kein ausreichender Erfolg zu erzielen ist. Unter optimalen Bedingungen erreicht man durch kombinierte Lebensstilmaßnahmen eine Blutdrucksenkung von ca. 10/5 mmHg. Liegt der gemessene Durchschnittsblutdruck höher als 150/90 mmHg, hat man in der Regel ohne Medikamente keine Chance zur Normalisierung des Blutdrucks. Bei den Medikamenten gibt es verschiedene Substanzklassen. Die wichtigen Auswahlkriterien sind hier die nachgewiesene Wirksamkeit zur Verhinderung von Herzinfarkt und Schlaganfall sowie das individuell zu berücksichtigende Nebenwirkungsprofil. Dies­ bezüglich wird der Hausarzt aufgrund des vorliegenden Risikoprofils und ggf. bestehender anderer Erkrankungen entscheiden, welches Medikament bzw. welche Kombination von Medikamenten am besten geeignet ist. Wissen ist gut, Kontrolle ist besser Es ist überraschend, dass nach der 2011 veröffentlichten EUREKAStudie(3) Länder wie Griechenland, Spanien und Frankreich den Bluthochdruck deutlich besser behandeln als Deutschland: Bei uns hatten nur etwa 36 % der erkannten Bluthochdruck-Patienten einen Blutdruck

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