Gemeindebrief der Ev. St. Mariengemeinde Dortmund

20 2 02 Gemeindebrief der Ev. St. Mariengemeinde Dortmund Impressum Herausgeber: Ev. St. Mariengemeinde Dortmund Pfarrer Ingo Maxeiner, Kleppingst...
Author: Irmgard Martin
0 downloads 0 Views 2MB Size
20 2 02

Gemeindebrief der Ev. St. Mariengemeinde Dortmund

Impressum

Herausgeber: Ev. St. Mariengemeinde Dortmund Pfarrer Ingo Maxeiner, Kleppingstr. 5, 44135 Dortmund, Telefon : 0231-526548 Sprechzeiten : nach Vereinbarung

Küster Walter und Brigitte Schröer, Kleppingstr. 5, 44135 Dortmund, Telefon : 0231-526552

Gemeindebüro Sabine Bölinger, Kleppingstr.5, 44135 Dortmund, Telefon : 0231-526548 Fax : 0231-554103 Sprechzeiten : Di, 9.00 - 12.00 Uhr Do, 9.00 - 12.00 Uhr Fr, 9.00 - 12.00 Uhr

Kantorin Andrea Bärenfänger, Bückers Weide 15, 44287 Dortmund, Telefon : 0231-5181887

Diakoniestation Dortmund Mitte-Ost, Westfalendamm 188, 44141 Dortmund, Telefon : 0231-435688

Redaktion M. Soldan Satz und Layout M. Soldan

Zeichnung Kirche by J. Findeis

Artikel, Anregungen und Kritiken können jederzeit im Gemeindebüro abgegeben werden. Leserbriefe erwünscht!

ViSdP : I. Maxeiner Internet : http://www.radio-do.de/oase/oase.htm 2

Grußwort

Macht hoch die Tür, die T or macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt: Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich von Rat. Liebe Leserin, lieber Leser! Wir begrüßen zu diesem Kirchenjahresanfang den Herrn der Herrlichkeit mit Psalm 24, 7-10 aus dem wohl bekanntesten Adventslied. Alles bringt er mit sich, was wir brauchen – so wir ihm die Ehre geben und nach seinen Geboten handeln. Zugleich verabschieden wir uns mit der Regierungserklärung 2002 vom Wohlfahrtsstaat – so die Titelüberschrift der größten Dortmunder Tageszeitung Ende Oktober. Zeit zur Neubesinnung, Zeit zur Umkehr, Zeit zur Hinwendung zu Gott. Was erwarten wir von ihm und seinem Kommen? Persönlich gesegnet werden können Sie in unserem nachmittäglichen Gottesdienst am Ewigkeitssonntag, 24.11.2002 um 17.00 Uhr im Chorraum von St. Marien. Gottes Segen auch an allen anderen Orten und zu jedem Zeitpunkt zu erfahren, das wünscht Ihnen zum Kirchenjahreswechsel Ingo Maxeiner, Pfarrer an St. Marien

Service an St. Marien Gerne können Sie diese Dienste in Anspruch nehmen: Versand der Predigten an St. Marien, ca. zweiwöchentlich Versand des Monatsplanes (Kranken-) Hausbesuch des Pfarrers nach Absprache Kontakt: Siehe Impressum, Gemeindebüro 3

Inhalt

Inhaltsverzeichnis OASE 2/2002 Gemeindeleben Einladung Adventsfeier 2002 Rüstzeit in Soest Mitarbeiterausf lug nach Kalkar Neues aus der Frauenhilfe Treff am Donnerstag Kirchen erkunden und erschließen Chorbesuch aus Berlin -Adlershof

5 14 23 25 27 30 31

Personelles Zum Gedächtnis an Johann Janssen Verabschiedung von Konrad Lorenz als Prediger an St. Marien

10 11

Themen Grußwort Andacht Jahreslosung 2003 1. Ökumenischer Kirchentag 2003 Das Nagelkreuz von Coventry Rückblick 2. Dortmunder Museumsnacht 2002

3 6 15 16 18 28 32

Kirchenmusik Kirchenmusik an St. Marien

34

Rubriken

Impressum Inhaltsverzeichnis Regelmäßige Veranstaltungen Für Kinder und Junggebliebene Gottesdienste zwischen Weihnachten und Neujahr Wichtige Adressen

2 4 20 22 36 38

Wenn Sie einen Druckfehler finden, bitte bedenken Sie, dass er beabsichtigt war. Unser Gemeindebrief bringt ja doch für jeden etwas, und es gibt immer Leute, die nach Fehlern suchen. 4

Advent

Advent in St. Marien Gemeinde-Adventsfeier Sonntag, 01.12.2002 Beginn ist um 10.00 Uhr mit einem Familien-Gottesdienst. Anschließend gemütliches Beisammensein für Jung und Alt im Gemeindehaus, mit Mittagessen, Kinderchor, Kirchenchor und ......

Senioren-Adventsfeier Donnerstag, 05.12.2002 Beginn um 15.00 Uhr im Gemeindehaus

Adventsfeier der Frauenhilfe Donnerstag, 12.12.2002 Beginn um 15.00 Uhr im Gemeindehaus

5

Andacht

"Wer sagt, er sei im Licht, und hasst seinen Bruder, der ist noch in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. ..." 1. Johannesbrief 2,7-12 + 15-17 früher mit einigen Freunden und einem Kasten Bier vor der Sportschau. So weit, so klischeehaft. Gleichwohl, etwas Wahres ist da dran. Man hört einander nicht mehr so gut zu, das knappe gemeinsame Geld stört auch, und die Fehler des anderen werden doch bedeutsam. Man mag nicht mehr jeden Kompromiss eingehen, was ja auch ok ist. Aber man beginnt, einander die Fehler nachzutragen, und irgendwie verf lüchtigt sich die Liebe. Liebe ist f lüchtig. Was nun? Manchmal schlägt die Liebe um in blanken Hass, und man fragt sich, wie man es jemals mit diesem Wesen hatte aushalten können, ja wie man sogar voneinander begeistert war. Hing der lichte, sonnige Himmel voller Geigen, so überwiegen nun die düsteren Gewitterwolken.

Liebe Leserin, lieber Leser! 1) Liebe ist möglich. Diese Hoffnung keimt in uns auf, wenn wir so manches junge Paar erleben. Junge Männer werden aktiv. Sie finden heraus, was ihren Partnerinnen gefällt und wie sie ihnen eine Freude bereiten können. Blumen werden gekauft oder Parfüms. Statt zum Fußballplatz geht es auch mal ins Theater oder in einen guten Film. Beide hören einander zu. Wenn sie hausfrauliche Ambitionen hat, gibt es leckeres Essen auf die Gabel, getreu dem Motto: Die Lieblingsspeise des Mannes schmeckt auch der Frau gut. Und: rede nie mit einem hungrigen Mann, wenn du etwas von ihm willst. Sie erfreuen einander mit ihrem Anblick, sie sorgen für einen gemeinsamen Ausblick und schmieden Pläne für die Zukunft. Freilich geht nicht immer alles so glatt. Sie denkt, im Lauf der Jahre wird meine Liebe ihn schon noch hinbiegen. Er denkt, wenn er denkt: alles halb so wild. Beide sind bereit zu Kompromissen, und wenn wirklich etwas daneben geht, vom angebrannten Essen bis zum entgleisten Urlaub, so vergeben beide einander gern.

3) Diese Entwicklung von Liebe und Hass, von Interesse und Gleichgültigkeit, die kennen Menschen seit Anbeginn ihrer Existenz. Diese Entwicklung kennen Männer und Frauen, die kennen die Familien, die kennen Dörfer und Völker, diese Entwicklung wird uns grausam vor Augen geführt im Fernsehen. Liebe und Hass, die Themen der Theaterstücke und Filmschauspiele, das Programm des Lebens. Wohin geht die Entwicklung? Bleibt es beim Hass, dem anstrengenden und zerstörenden Kampf der Geschlechter,

2) Irgendwann aber geraten die beiden in die Realitätskrise; sein Mehrtagebart kratzt eklig. Ihre vielen spontanen Ideen werden lästig; wie schön war das doch 6

Andacht hoffärtiges Leben kann natürlich nicht unkommentiert stehen bleiben und braucht auch einen vorläufigen Widerspruch. Selbstverständlich sollen wir alles Gute auf dieser Erde genießen. Die schöne Schöpfung soll unsere Augen erfreuen. Wir sollen geradezu auftanken, indem wir mit allen Sinnen durch die Welt gehen. All die schönen Sinneseindrücke mögen Anlass werden zum Zwiegespräch mit Gott und zu begeisterten Unterredungen mit unseren Freunden und Bekannten, Brüdern und Schwestern, den leiblichen und den geistlichen: Ist das nicht fantastisch, welch eine Vielfalt von Leben Gott geschaffen hat, die Dutzende von verschiedenen Katzen vom Jaguarundi im Handtaschenformat bis zum kuhgroßen sibirischen Königstiger, die Meerestiere von den kleinsten Würmern bis zum riesigen, 130 Tonnen schweren Blauwal, die Pf lanzen von den Moosen bis zu den 160 Meter hohen Sequoia Bäumen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, ohne wenn und aber: die Schöpfung soll den Augen Lust bereiten und wir einander auch.

Sippen und Völker? Nutzt man sich im Desinteresse ab? Oder gelangt man zu einem Neuanfang, einem Neueinsatz seines Lebens, einmal oder mehrfach? 4) Schon alt war der Briefschreiber Johannes, als er seinen ersten Brief verfasste. Ein Mann mit viel Lebenserfahrung, für den es vermutlich nicht mehr viel Neues unter der Sonne gab. Ein Mann, der wohl deshalb seine Leser/ innen mit Kindlein anredet und der mit mancherlei Rat auf seine Leute zukommt. Manche Gedanken scheinen ein wenig absonderlich und bedürfen der näheren Betrachtung und Einordnung. Dann aber, wenn das geschehen ist, wird ihre Weisheit erkenntlich, und wir werden sehen, was mit der Liebe passiert, die uns soeben abhanden gekommen war. 5) „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist", ist so ein erklärungsbedürftiger Satz, und auch: „wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters." Hat Gott nicht die ganze Welt geschaffen? Sind wir nicht die Krone der Schöpfung? Sollen wir nicht lieb haben, was Gott gemacht hat: die Berge, die Wälder, die Flüsse und Seen, die Pf lanzen und Tiere. Dazu all das Gute, was wir selber angelegt und aus der Schöpfung geschaffen haben, die schönen Parks und Häuser, Schmuck und Bilder, gutes Essen und Kleider? Wenn es eine sprichwörtliche, typisch deutsche Schwäche sein sollte, das Kind mit dem Bade auszuschütten, dann könnte sie an den vorliegenden Zeilen ihren Anlass nehmen; die pauschale Abwertung von all dem, was in der Welt ist, als des Fleisches und der Augen Lust, als

6) Johannes pflegt extreme Abgrenzungen und hat dabei bestimmte Fehlentwicklungen im Auge; manche Menschen sehen nur noch die Schöpfung und was die Menschen daraus gemacht haben. Sie sehen nur noch auf die Werke der Menschen, auf die Reichtümer, die Schätze, die Besitzungen. Sie sehen nur noch auf ihr Eigentum und gar nicht mehr auf den, der das alles gemacht hat. Sie denken an ihr Eigentum und an sich: was mein ist, das ist keineswegs dein. Da wird jegliche Sozialbindung des Eigentums vergessen oder geleugnet. Diese Form von Weltliebe 7

Andacht als der Johannes, werden die Sünden um des Namens Jesu willen vergeben; wer an Christus glaubt, ihn als seinen Freund, seinen Herrn und Heiland annimmt, ihn als den akzeptiert, der Normen und Werte setzt, aber der uns auch unendlich lieb hat, der wird in ewiger Gemeinschaft mit Christus bleiben.

kritisiert der Johannes, die lehnt er ab, denn da wird der Bezug von Schöpfung und Schöpfer gar nicht wahrgenommen. Da fällt dann auch der unendliche qualitative Unterschied weg, der zwischen Gott und Schöpfung, auch Gott und Mensch da ist. Gott ist ewig, die Schöpfung ist zeitlich, die Welt vergeht, Gott aber bleibt.

Wie sehr auch das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen, dem einzelnen Menschen zerrüttet war, durch Kreuz und Auferstehung seines Sohnes wird die Beziehung wieder hergestellt, Das ist die Sündenvergebung. Gott will zwar nicht, dass wir uns immer wieder auf dieselbe Weise versündigen. Aber er stellt trotzdem die Beziehung zwischen sich und uns immer wieder her. Er will die Liebe. Liebe zielt auf Dauer. Schon die eheliche Gemeinschaft soll ein Abbild sein von der Liebe Gottes zu seinen Menschen. Zwei Menschen, die einander lieb gewinnen, sehnen sich danach, ihre Gemeinschaft möge für immer bleiben. Sie gewähren einander einen Schutzraum, auch eine Einzigartigkeit, wie sie zueinander gehören.

7) Der letzte Satz jedoch scheint diesen Unterschied zu verwischen oder aufzuheben: Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kann der Mensch auf die Seite Gottes wechseln? Kann er der Zeitlichkeit entrinnen und der Ewigkeit zugeschlagen werden? Diese Fragen beschäftigen uns jetzt am Ende des Kirchenjahres, dessen letzter Sonntag früher Toten- und jetzt Ewigkeitssonntag heißt. Wie aber soll das vonstatten gehen? Das Bleiben in Ewigkeit. Bisher sind doch noch alle Menschen vergangen. Keiner ist dem Tod entronnen. Ist denn da keiner, der den Willen Gottes tut, also die Voraussetzung zum ewigen Bleiben erfüllt? Kann dieser Wille überhaupt erfüllt werden? Zuerst: wie kann der Wille Gottes erkannt werden? Keiner hat Gott je gesehen, wie will man da so genau wissen, was er will? Auch zu diesen Fragen liefert unser Abschnitt durchaus Schlüssel: Sündenvergebung, Liebe zum Bruder, Überwindung des Bösen. Diese drei Begriffe lösen die radikale, die unversöhnliche Entgegensetzung von Gott und Welt, von Vergänglichkeit und Ewigkeit, schließlich von Sünde und Gnade auf.

Gott möchte auch eine solche schützende Gemeinschaft zu uns aufbauen. Das tut er mit seinem besonderen Ausschließlichkeitsanspruch, Gott kann durch seinen Sohn Jesus Christus ganz viele, einzigartige Beziehungen zu den Menschen eingehen. Er und der Mensch. Der Mensch seinerseits möge freundschaftliche Beziehungen zu Menschen haben, aber eben nicht anderen, geradezu konkurrierenden Göttern nachlaufen. Darin ist Gott eifersüchtig.

8) Den Kindern, gemeint sind alle Menschen, die ja so gut wie alle jünger sind 8

Andacht im Kleinen und im Großen. Was aussteht, muss noch in die Tat umgesetzt werden. Klingt sehr schlicht, führt aber genau so zu Gott. "Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht und durch ihn kommt niemand zu Fall." Ganz beiläufig wird auf diesem Weg das Böse überwunden, geradezu als Nebenprodukt.

Er will der einzige Gott bleiben. Denn er ist der einzige, der uns immer liebt und uns durch das Leben hindurch begleitet, dann unsere sterblichen Reste auf seine Weise aufnimmt und uns zu neuen, ewigen Wesen verwandelt. Die Offenbarung des Johannes mit dem himmlischen Jerusalem hat uns dazu einige Bilder vor Augen gemalt. Die Realität der liebenden Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch werden wir nach Tod und Auferstehung selber kennen lernen.

10) Was ich uns jetzt wünsche? Dass wir Augen und Ohren, Haut und Nase weit aufsperren für die Herrlichkeit, die Gott geschaffen hat. Dass wir uns gesagt sein lassen: Gott hat uns lieb. Dass wir tun, was wir wissen, dass es gut ist und gut tut. Wir erinnern uns an die Beispiele und fügen eigene hinzu. Wir werden eine fantastische Entdeckung machen: die Liebe ist wirklich.

9) Auf diese Liebe mögen wir uns vorbereiten in der Liebe zu den Menschen rechts und links neben uns. Liebe als Lebensquelle. Liebe als der Wille Gottes. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in der Ewigkeit. Wille Gottes, Liebe und Ewigkeit fallen also zusammen. Wie wir selber zu der Praxis dieser Liebe gelangen? Einen Weg haben wir vorhin kennengelernt: Bestaunen und Bewundern der Schöpfung als Werk Gottes. Ihm danken für alles Gute, das wir erfahren und erhalten. Ein weiterer Weg zur Liebe: jeder von uns hat vor seinem inneren Auge eine mehr oder weniger lange Liste von guten Dingen, Begegnungen und Taten, die noch ausstehen. Am besten: wir nehmen uns regelmäßig Zeit, eine Viertelstunde in der Woche. Wir notieren: Welche liebevolle, freundschaftliche Tat, welche Geste, welches Zeichen möchte ich meiner Umgebung zukommen lassen? Steht da nicht noch der Brief an die Tante aus? Der Besuch bei dem verwitweten Vetter? Die Überweisung für die Kindernothilfe? Oder dass ich mich endlich aufraffe und den Kindergartenelternrat unterstütze? Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen,

Ingo Maxeiner

9

Johann Janssen

Zum Gedächtnis an Johann Janssen 11.11.1917 - 09.06.2002

für den Aufbau des Gemeindelebens in vielfältiger Hinsicht zur Verfügung. In seiner geraden, humorvollen Art haben wir ihn auch im Presbyterium sehr geschätzt. Wir behalten ihn im dankbaren, ehrenden Gedächtnis. Er hörte in seinem Leben den Ruf seines Herrn „Meine Augen suchen nach den Treuen im Lande." Ps 101,6

Am 9. Juni 2002 ist unser ehemaliger Presbyter „St. Johannes" - wie wir ihn oft genannt haben - in Bremen im Alter von 84 Jahren verstorben. Jahrzehntelang hat er als Presbyter und treuer Sammler für das Diakonische Werk seinen Eisenbahner-Bezirk am Heiligen Weg besucht und betreut. Als gebürtiger Dortmunder stand er in den Jahrzehnten des Wiederaufbaus seiner zerbombten Heimatstadt auch seiner Kirchgemeinde

Konrad Lorenz, Pfr. i. R.

Wir wollen lernen, miteinander zu reden, das heißt, wir wollen nicht nur unsere Meinung wiederholen, sondern hören, was der andere denkt. Wir wollen nicht nur behaupten, sondern im Zusammenhang nachdenken, auf Gründe hören, bereit bleiben, zu neuer Einsicht kommen. Wir wollen den anderen gelten lassen, uns innerlich versuchsweise auf den Standp unkt des anderen stellen, ja wir wollen das uns Widersprechende geradezu aufsuchen. Karl Jaspers, (1883 – 1969) 10

Konrad Lorenz

Verabschiedung von Konrad Lorenz als Prediger in St. Marien am 30.6.2002 Lieber Herr Lorenz, liebe Frau Lorenz, liebe Marianer, geschätzte Gäste! Als Mitglied des Presbyteriums habe ich den Auftrag, einige Worte zu Ihnen zu sprechen. Ich tue dies gern. Wie sich denken lässt, haben sich alle gedrängt, hier zu reden, aber da ich Herrn Lorenz die längste Zeit kenne, hat man mir die älteren Rechte zugestanden. Konrad Lorenz wurde am 5. Juni 1925 in Buchholz/ sächsisches Erzgebirge geboren. Er war Kriegsteilnehmer und geriet in amerikanische Gefangenschaft.

Er half mit beim Wiederaufbau der zerstörten Marienkirche und veröffentlichte 2 Bücher über das alte Gotteshaus und seine Kunstschätze. 2- 3 Abende in der Woche führte er die Jugendarbeit durch und sang im Kirchenchor mit. Neben seiner Arbeit als Pfarrer erteilte er 30 Jahre lang Religionsunterricht an Dortmunder Schulen (Realschule für Jungen, Röntgen Realschule, Käthe-Kollwitz-Gymnasium). 15 Jahre lang leitete er 2 evangelische Akademikerkreise. Pfr. Lorenz rief den Vikarskonvent Dortmund ins Leben und hat ihn auch 10 Jahre geleitet. Er war theologischer Abgeordneter auf den Landessynoden, und um es kurz zu machen, Konrad Lorenz war in 16 Ausschüssen des Kirchenkreises tätig, davon in 7 als Vorsitzender. Nach 35 Jahren Amtszeit ging er am 30.10.1988 in den Ruhestand. Dies waren die Fakten im Leben des Seelsorgers Konrad Lorenz bis 1988.

Nach 1945 begann er das Studium der Theologie. 10 Semester studierte er in Münster und 3 Semester in Bethel/Bielefeld. 1951 hatte er seine erste Anstellung im Predigerseminar Kupferhammer in Brackwede. 1952 wurde er vom Landeskirchenamt nach Dortmund versetzt. Er bekam eine Anstellung als Synodalvikar beim damaligen Superintendenten Heuner und wurde gleichzeitig 2. Gemeindepfarrer in St. Marien. 1952 kam auch die junge Frau Lorenz, geboren in Blankenburg/Harz, nach Dortmund. Es kamen auch 2 Töchter, Christiane und Ulrike. Nach dem Tod von Pfr. Heuner, 1962, wurde Pfarrer Lorenz alleiniger Seelsorger an St. Marien. 11

Konrad Lorenz Viele von Ihnen haben dies schon bei der Verabschiedung 1988 gehört, Sie habe ich hoffentlich nicht gelangweilt; die Unwissenden werden jetzt anerkennend "Donnerwetter" sagen. Seit 1988 sind schon wieder 14 Jahre vergangen, Zeit sich auch von den ehrenamtlichen Tätigkeiten in unserer Gemeinde zurückzuziehen – sagt Konrad Lorenz. Und ich könnte jetzt sagen, Herr Lorenz, das war Ihr Leben, haben Sie vielen Dank für Ihren Dienst an uns, bleiben Sie gesund und verleben sie noch viele Jahre mit Ihrer lieben Frau – Danke -. Aber so möchte ich Sie nicht verabschieden. Es freut uns, dass heute auch Ihre Frau gesund und munter an dieser Verabschiedung teilnehmen kann. 1988 konnte sie leider aus Krankheitsgründen nicht anwesend sein. Frau Lorenz, seien Sie herzlich begrüßt. Als umsichtige, allzeit einsatzbereite Pfarrfrau waren Sie der ruhende Pol der Pfarrei. Denn hinter einem erfolgreichem Mann steht immer eine starke Frau. Eine starke Frau, die ihrem Mann den Rücken frei hält, die Freud und Leid mit ihm teilt. Die aber auch Weichen stellt und wenn sie es für richtig hält, ihren Mann auch lenkt. Teilweise so brillant, dass er es gar nicht merkt. Soweit ich dies beurteilen kann, haben Sie diese Aufgabe all die Jahre hervorragend erfüllt. Frau Lorenz – dafür sind Ihnen alle Marianer dankbar. Mit dieser Hilfe konnten Sie, Herr Lorenz, in Ruhe nach den Treuen im Lande suchen. Getreu nach Ihrem Wahlspruch aus Psalm 101 Vers 6 „Meine Augen suchen nach den Treuen im Lande.“ Und Sie haben sie gefunden, diese Treuen, zum Beispiel:

- im Kirchenchor Wo alle Frauen ihre Mädels waren. Wo Sie immer mitgezittert haben, wenn unser Kantor Heinermann auf die Orgelbank kletterte, damit man ihn besser sehen konnte - im Bauausschuss Wo Sie speziell beim Wiederaufbau der Marienkirche Ihre christlichen Gedanken in die Gestaltung der Fenster übertragen konnten. Und bei Führungen durch Ihre Kirche wurden aus den Treuen – Fans. - im Verein für Freizeit und Erholung Als Kaiser von Kranzbach haben Sie Dortmunder Geschichte geschrieben. 30 Jahre haben Sie als Vorsitzender des Hausvorstandes in Juist und Kranzbach regiert. Und die Untertanen waren glücklich, sie sprechen heute noch von den „glorenzen Zeiten“. Obwohl mich immer gewundert hat, dass Sie dieses Amt treulich geführt haben. Denn die erste Jugendfreizeit 1953 nach Juist war beschwerlich, oder ? Vielleicht waren es aber auch nur Anfangsschwierigkeiten. Quallen im Bett, Zapfenstreichüberschreitungen, schlecht geschälte Kartoffeln usw. Schon damals gab es eine weise, verständnisvolle Pfarrfrau. Na ja, der Rest ist ja bekannt. - im Presbyterium Sie waren ein Vorsitzender, ein Vordenker und ein Überzeuger – eine Macht. Aus einem Saulus haben Sie einen Paulus gemacht. Dieser hat die Wahrheit des Wortes „Christlicher Glaube stiftet fröhliches Beisammensein“ erlebt. Er erlebt es täglich 12

Konrad Lorenz Wer mit ihm in Leben und Tod gehen will, muss allem anderen den Abschied geben. Denn das erste Gebot bleibt das erste Gebot – und wer dem ersten Gebot widerstrebt, wird alle anderen auflösen müssen. Es ist nicht gleich für die Menschheit, wen sie anbetet, der Götzendienst überschattet das ganze Leben, und die geistige Sünde gegen Gott wird offenbar in der Krankheit am Körper des ganzen Volkes“.

neu. Jede Sitzung ist eine neue Herausforderung und eine Freude. Haben Sie Dank für diese Überzeugung. Was kann man sonst noch sagen von einem Mann, der durch die Kriegswirren zum Theologen wurde. „Herr, wenn ich den Krieg überlebe, will ich dir dienen.“ Ein wenig durfte ich berichten. Aber das meiste eines Seelsorgers, eines Pfarrers, bleibt unsichtbar. Eine Schneiderin kann ein fertiges Kleid vorzeigen, ein Architekt stellt Häuser hin, ein Chirurg drückt dem Patienten nach der Operation die Gallensteine in die Hand. Aber was wird von Lehre und Ermahnung, von Trost und Ermutigung eines Pfarrers sichtbar? Diese Worte, Herr Lorenz, kommen Ihnen bekannt vor. Jawohl, stammen sie doch von Ihrem Glaubensbruder Hans Joachim Iwand.

Ich, wir werden Sie vermissen. Ihre Predigten werde ich vermissen wie Sie es heute wieder bewiesen haben. Denn das Motto „Ich sag ja nicht – ich red ja „nur“ – war nie Ihr Werk. Ich freue mich noch auf Einzelgespräche in dieser Runde und sage Ihnen und Ihrer Frau – Herr Lorenz – bleiben Sie uns noch einige Zeit erhalten und Danke. Im Namen der Gemeinde U. Beyer

Ich möchte mit einigen Worten aus einer Predigt von H.J. Iwand schließen, die auch von Ihnen sein könnten: Am 13. Juni 1942 predigte Iwand im Wochenschluß-Gottesdienst über das erste Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Er sagte: „Die Offenbarung des lebendigen Gottes an die Welt in seinem Wort hat einen Preis, der vom Menschen gefordert wird: keine anderen Götter neben ihm zu haben. Gott steht nicht neben den Kräften, Mächten, Göttern und Dämonen, die in dieser Welt wirken, sondern über ihnen. Er ist der Herr. Und darum darf der Mensch niemals Gott und andere Götter auf eine Stufe stellen. Darum heißt es hier von Gott her: Entweder – Oder! ... Wer an ihn glaubt, muss das „Allein“ glauben und bekennen. 13

Rüstzeit in Soest

Rüstzeit in Soest

- 30.05. - 02.06.2002 meinsamen Gesprächen. Nach dem Abendessen fuhren einige noch mal nach Bad Sassendorf, um das allen bekannte Solebad zu besuchen, andere machten einen Spaziergang über den herrlichen mittelalterlichen Wall, der zwei Drittel der alten Hansestadt Soest noch heute umgibt. Samstag (01.06.) war bestimmt für die intensive Beschäftigung mit dem Schwerpunktthema „Taufe“. Dazu war Herr Pfarrer Kerl, Leiter der Sektion „Gottesdienst“ in der Fort- und Ausbildungsstelle der Evangelischen Kirche von Westfalen in Villigst, mit einer jungen Pfarrerin gekommen, um uns in zwei Abschnitten morgens und nachmittags in das Thema einzuführen. Dazu diente zunächst ein ausgezeichnetes Referat „Vom Jordanwasser zur Taufschale“, in welchem uns die historische Entwicklung und die heutige Situation dargelegt wurden. Wir hatten Gelegenheit zu eingehender Diskussion. Es war für uns alle ein wichtiges, aufschlussreiches Seminar, das uns noch weiter beschäftigt.

Zu einer gemeinsamen Rüstzeit in Soest trafen sich der Gemeindekirchenrat unserer Partnergemeinde Berlin-Adlershof und das Presbyterium unserer Dortmunder Ev. St. Mariengemeinde. Von beiden Seiten nahmen je 6 Mitglieder und außerdem Pfarrerin Quien und Pfarrer Maxeiner teil. Wir wohnten in Soest in der Tagungsstätte des Landesverbandes der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, wo wir gut untergebracht waren und wo für unser leibliches Wohl bestens gesorgt wurde. Am 30.05. (Fronleichnam) trafen wir uns zum Abendessen und saßen anschließend im Kaminzimmer gemütlich beieinander, um uns kennen zu lernen und erste zwanglose Gespräche miteinander zu führen. Der nächste Vormittag war nach dem ausgiebigen Frühstück der gemeinsamen Stadtbesichtigung von Soest vorbehalten, und da erlebten wir unter der Führung unserer Frau Dr. Janßen begeisternde und mitreißende Stunden, u. a. in der herrlichen Wiesenkirche (=St. Maria zur Wiese), in der beeindruckenden Hohnekirche (St. Maria zur Höhe), im St. PatrokliDom und in der St. Petrikirche.

Anschließend setzten wir uns mit unseren Adlershofer Gästen in den sonnendurchf luteten Garten der Tagungsstätte und besprachen mit ihnen gemeinsam interessierende Termine beider Gemeinden (u.a. Kirchentag 2003 in Berlin, Konfirmanden-Freizeit in Eisenach, etc.).

Nach dem Mittagessen und kurzer Ruhezeit fuhren wir nachmittags ins nahe gelegene Bad Sassendorf, durchwanderten bei schönem Wetter die Saline und den Kurpark, um anschließend im Kleinen Teehaus Kaffee und Kuchen zu genießen. Auch dabei hatten wir Gelegenheit zu ge-

Samstagabend fand ein Gottesdienst für die Bewohnerinnen des angeschlossenen Lina-Oberbäumer-Hauses (Alten- und Pflegeheim) und andere Gäste der Tagungsstätte statt, darunter etwa 14 Wo14

Rüstzeit in Soest unserer Marienkirche zu sein, wo Pfarrer Maxeiner die Liturgie leitete und Pfarrerin Quien predigte. Nach anschließendem gemeinsamen Mittagessen in unserem Gemeindehaus brachten wir unsere Gäste aus Adlershof zum Bahnhof.

chenendbesucherinnen aus dem zur Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen gehörenden Frauenhaus Wengern. Dieser Gottesdienst beeindruckte in besonderer Weise, weil die behinderten Frauen aus Wengern aktiv mit Instrumenten und selbstgemalten Bildern mitwirkten. Nach einem abschließenden Bummel durch Soest versammelten wir uns wieder im gemütlichen Kaminzimmer zum gegenseitigen Gedankenaustausch.

Nun freuen wir uns schon auf weitere Begegnungen, z.B. Kirchentag 2003 in Berlin. Für das Presbyterium Ortrun Zschocke

Am Sonntagmorgen (02.06.) brachen wir nach dem zeitigen Frühstück auf, um pünktlich zum 10-Uhr-Gottesdienst in

Jahreslosung 2003 Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an. 1. Samuel 16,7

15

ökumenische Kirchentag 2003

Schauplatz des Ökumenischen Kirchentags ist sowohl Berlin Mitte als auch das Messegelände. Hier findet unter anderem auch die Agora statt. Der griechische Begriff „Agorá“ bezeichnet den öffentlichen Platz, auf dem sich das gesellschaftliche Leben abspielt – dementsprechend präsentieren sich auf der Agora des Ökumenischen Kirchentages große und kleine Gruppen aus Kirche und Gesellschaft mit ihren Ideen und Projekten. Wer nun noch nicht davon überzeugt ist, dass der Ökumenische Kirchentag auch ihm etwas zu bieten hat, der soll sich die Homepage www.oekt.de ansehen, auf der sämtliche Informationen zum Kirchentag – ob nun zu Hintergründen oder zum Programm, zur Unterkunft oder zur Anfahrt – zu finden sind. Anmeldungen für den Ökumenischen Kirchentag werden über die Homepage oder über die Servicenummer 030/234 555 55 entgegengenommen.

Vom 28. Mai bis 01. Juni 2003 wird in Berlin erstmals ein Ökumenischer Kirchentag stattfinden, zu dem über 100.000 Teilnehmer erwartet werden. Christen aller Konfessionen treffen sich, um einander unter dem Motto „Ihr sollt ein Segen sein“ zu begegnen, sich mit dem anderen auseinander zu setzen, über Themen, die die Welt beschäftigen, zu diskutieren und natürlich, um miteinander zu feiern. Menschen anderer Religionen und Atheisten sind herzlich eingeladen, am Ökumenischen Kirchentag teilzunehmen. Neben Vorträgen, Diskussionsforen, Bibelarbeiten und Themenzentren, warten eine hohe Anzahl an kulturellen Events auf den Kirchentagsbesucher, denn natürlich darf auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen: Ob nun Konzerte, Filme, Kleinkunst oder Kabarett, es ist immer was los und unter freiem Himmel für jeden zugänglich. Der Kirchentag wird mit einem ökumenischen Gottesdienst open air eröffnet und abgeschlossen. Direkt an die Eröffnung schließt sich der „Abend der Begegnung“ an - ein Straßenfest, das „Unter den Linden“ stattfindet. Rund 20 Bühnen und Podien werden bespielt und auch zwischen den Ständen, an denen Berliner und Brandenburger Gruppen zum Essen oder Spielen einladen, sind immer wieder kleinere Attraktionen zu bewundern.

Wichtig zu wissen: Der Tagungsbeitrag für die gesamten fünf Tage vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 schließt den Eintritt zu den Veranstaltungen des Ökumenischen Kirchentages, die Tagungsunterlagen mit Programmheft, Liederbuch und Stadtplan, die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Raum Berlin, das Angebot eines Gemeinschafts- oder Privatquartiers (sofern gewünscht und verfügbar) sowie den freien Eintritt in Berliner Museen ein. 16

ökumenische Kirchentag 2003 Dauerteilnehmenden mit Dauerkarte kann der Ökumenische Kirchentag eine Unterkunft in einem Gemeinschafts- oder Privatquartier vermitteln. Für die Vermittlung erheben wir eine Unterkunftspauschale von 12,- Euro pro Person für 4 Nächte (28. / 29. Mai bis 31. Mai / 1. Juni 2003); Familien zahlen eine Pauschale von 24,Euro. Im Gemeinschaftsquartier ist das Frühstück inbegriffen. Privatunterkünfte stehen nur in begrenzter Anzahl zur Verfügung und werden vorrangig an ältere Teilnehmende vermittelt.

Die Tagungsbeiträge im einzelnen: Dauerkarte 79,- Euro Ermäßigte Dauerkarte 48,- Euro Familiendauerkarte 127,- Euro Diese Karten können Sie unter www.oekt.de oder telefonisch unter der 030/234 555 55 bestellen. Tageskarte Ermäßigte Tageskarte Abendkarte

23,- Euro 13,- Euro 12,- Euro

Diese Karten können Sie leider erst ab einem späteren Zeitpunkt bestellen.

Für Teilnehmende in schulischer und beruf licher Ausbildung, Rentner/-innen, Wehr- und Zivildienstleistende (auch FSJ und FÖJ), Menschen mit Behinderungen, Erwerbslose sowie Sozialhilfeempfänger/-innen gelten ermäßigte Tagungsbeiträge. Familienkarten erhalten Eltern/Elternteile mit Kindern ohne eigenes Einkommen, die noch zum Haushalt gehören; ferner Geschwister (ab 3 Personen) in der Ausbildung oder ohne eigenes Einkommen. Jedes angemeldete Familienmitglied erhält eine Familiendauerkarte mit Fahrausweis für den öffentlichen Nahverkehr im Raum Berlin. Kinder unter 12 Jahren benötigen zum Besuch der Veranstaltungen des Ökumenischen Kirchentages keinen Tagungsausweis. Wenn Kinder unter 12 Jahren nicht über eine Familiendauerkarte angemeldet sind, entstehen unter Umständen Kosten für Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr in Berlin sowie für eine eventuelle Unterkunft. 17

Das Nagelkreuz von Coventry

Das Nagelkreuz von Coventry Im November 1940 bombardierte die deutsche Luftwaffe die Kathedrale von Coventry in England. Nur wenige Wochen später predigte der Dompropst Dick Howard Weihnachten in den Trümmern und sprach: „Zwar fällt es uns schwer, aber wir Christen sagen nein zur Vergeltung und ja zur Vergebung. Wenn der Krieg zuende ist, werden wir mit denen, die heute unsere Feinde sind, eine freundlichere, einfachere, christlichere Welt bauen.“ Später ließ er die Worte „Vater vergib“ in die bis heute als Mahnmal erhaltene Ruine meißeln. Die handgeschmiedeten Nägel aus dem 13. Jahrhundert sammelte ein unbekannt Gebliebener und formte aus jeweils einem kleinen und einem großen Nagel Kreuze. Diese sind zum Wahrzeichen eines weltweiten Versöhnungswerkes geworden, für das sich die Nagelkreuzgemeinschaft in Coventry einsetzt.

Foto aus dem Buch "Stalingradmadonna"

Noch im Kriege - 1944 - schickte man ein Kreuz nach Stalingrad. Wir können in deutschen Kirchen, u.a. in Berlin, Dresden, Leipzig, nachdenklich CoventryKreuze bestaunen. Doch – Symbole alleine genügen nicht, das Kreuz fordert zum Gebet.

Weltweit kann man neben jedem Kreuz die Versöhnungslitanai lesen, die an jedem Freitag am Altar in der Ruine zu Coventry gesprochen wird:

18

Das Nagelkreuz von Coventry „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte. (Röm 3,23 - keine Lutherübersetzung!)

P.S. Seit Jahren kenne ich das CoventryKreuz in der Gedächtniskirche zu Berlin und in der St. Nicolai-Kirche in Leipzig (Montagsdemonstrationen vor dem Mauerfall !), aber das Erlebnis des Freitagsgebetes in England hat mich so tief bewegt, dass ich gerne für Sie über das CoventryKreuz berichte.

Darum bitten wir: Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse: VATER VERGIB!

Inge Janßen

Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr eigen ist: VATER VERGIB! Die Habsucht, die uns verleitet, Menschen auszubeuten und die Erde zu verwüsten: VATER VERGIB! Unseren Neid auf das Wohlergehen und das Glück der anderen: VATER VERGIB! Unsere Gleichgültigkeit gegenüber den Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlingen: VATER VERGIB! Die Begierde, die uns zum sexuellen Missbrauch unserer Mitmenschen verleitet: VATER VERGIB! Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott: VATER VERGIB! Seid also untereinander freundlich und herzlich, und vergebet einer dem andern, so wie Gott euch vergeben hat in Christus!“

19

Regelmäßige Veranstaltungen

Veranstaltungen in der Gemeinde Sonntag

Montag

Dienstag

Mittwoch

10.00 Uhr

Gottesdienst

11.15 Uhr

Treff nach dem Gottesdienst

11.30 Uhr

Kindergottesdienst

16.30 Uhr

Marinoldis Kindergarten, Heiliger Weg 30

17.00 Uhr

Internet und mehr (10-12 jährige) Paul-Gerhardt Gemeinde, Markgrafenstr. 121

17.30 Uhr

Gymnastikgruppe Damen

18.30 Uhr

Gymnastikgruppe Herren

19.30 Uhr

Gymnastikgruppe Damen

15.30 Uhr

Kirchlicher Unterricht 1 Heiliger Weg 32

16.45 Uhr

Kirchlicher Unterricht 2

20.00 Uhr

Kantorei

10.00 Uhr

Bibelkreis im Gemeindehaus (jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat)

15.30 Uhr

Gottesdienst im Josefinenstift, Ostwall 8-10, (14 tägig)

15.30 Uhr

Kirchenmäuse (5-8 jährige) Paul-Gerhardt Gemeinde, Markgrafenstr. 121

19.00 Uhr

"Teens Club" (13-16 jährige) im CVJM Westfalendamm 33

20.00 Uhr

Abendbibelkreis 1x im Monat nach Vereinbarung

20

Regelmäßige Veranstaltungen

Veranstaltungen in der Gemeinde Donnerstag

9.15 Uhr

Mutter- und Kind-Gruppe

15.00 Uhr

Frauenhilfe (14 täg.) im Wechsel mit Treff am Donnerstag

15.30 Uhr

Kinderchor

18.15 Uhr

Schola

19.00 Uhr

CVJM-Bibelkreis (2. und 4. Donnerstag im Monat)

19.30 Uhr

Oratorienchor

Freitag

19.45 Uhr

Kirchenchor

Samstag

11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit (jeden 1. Samstag im Monat in der Kirche)

Kirche nicht nur am Sonntag! Haben Sie nicht auch mal Lust, in die Kirche zu gehen, wenn es nicht gerade Sonntag ist? Unsere Kirche ist für Sie geöffnet: Dienstag - Freitag von 10.00 Uhr - 12.00 Uhr von 14.00 Uhr - 16.00 Uhr Samstag von 10.00 Uhr - 13.00 Uhr

Während der Schulferien finden keine Veranstaltungen im Kinder- und Jugendbereich und keine Kindergottesdienste statt. 21

Für Kinder und Junggebliebene

22

Mitarbeiter-Ausflug

Mitarbeiter-Ausflug nach Kalkar am 10. Juni 2002 Gut gestärkt besichtigten wir nach dem Mittagessen die berühmte St. Nikolai Kirche mit ihren 9 Schnitzaltären: 1 Hochaltar und 8 kleinere, zu denen uns die jeweiligen Legenden und sonstigen historischen Hintergründe auf „niederrheinische“ Art von einem kundigen Kirchenführer erzählt wurden.

lehrreich – lecker – lustig Wer bei Kalkar sofort an den „schnellen Brüter“ denkt und neuerdings auch an „Kernwasser Wunderland“, sei hiermit eines besseren belehrt und denke daran: die Stadt Kalkar ist eine Reise wert. Die Fahrt ging „zügig“ über Duisburg nach Xanten, von dort mit dem Bus nach Kalkar, wo wir von unserem Stadtführer im Städtischem Museum und Archiv bereits erwartet wurden und die ersten Informationen bei einem Glas Sekt / Orangensaft zur gotischen Bauweise bekamen, die typisch für Kalkar ist. Anschließend ging es, zu Fuß und mit Regenschirm ausgerüstet, die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt zu erkunden. Besonders beeindruckt haben uns das gotische Rathaus, die Gerichtslinde auf dem Marktplatz und der benachbarte Ratskeller, in dem wir mit einem köstlichen 3-Gänge-Menue bewirtet wurden. 23

Mitarbeiter-Ausflug stärkt, haben wir ganz nebenbei ein paar Trainingseinheiten absolviert. Ob jemand am folgenden Tag Muskelkater hatte, ist nicht bekannt geworden ...

Wissen macht hungrig – wir stärkten uns bei Kaffee und enorm viel Kuchen im Marktplatzcafé. Um wieder fit zu werden, verschafften wir uns Bewegung bei der Besichtigung der 8-stöckigen Kalkarer Mühle am Hanselaerer Tor. Die Mühle wurde 1770 aus Baumaterialien des Stadttors gebaut und ist mit über 27 Meter Höhe die größte Mühle am Niederrhein. Heute befinden sich dort eine Bäckerei, eine Brauerei mit Gastronomiebetrieb und die Touristik-Agentur Niederrhein.

Zum Schluss lässt sich nur noch eines sagen: Es war ein lehrreicher, leckerer und lustiger Mitarbeiterausflug, der zur Stärkung des guten „Betriebsklimas“ wieder beigetragen hat. Danke, liebes Presbyterium, für die Unterstützung dieses Tages.

Trotz der vielen lehrreichen Informationen kam der Spaß nicht zu kurz, denn wir mussten unsere gute Laune gegen das recht wechselhafte Wetter verteidigen, aber weil Lachen die Bauchmuskeln

Im Namen des gesamten Mitarbeiter-Teams von St. Marien Petra Jürries und Sabine Bölinger

24

Frauenhilfe

Neues aus der Frauenhilfe mancher der Reinoldi-Damen nicht ganz leicht, auf "ihre" Treffen in "ihrer" Gemeinde zu verzichten! Aber jetzt, nach einem Dreivierteljahr, scheint es so, als wenn wir uns alle miteinander wohlfühlen. Und wenn auch der eigentliche Anlass des Zusammenschlusses, der Mitgliederschwund in den Gemeinden, eher ein trauriger ist, so können wir uns doch freuen über die gefundene Lösung und wie sie umgesetzt wurde. In unseren Frauenhilfs-Mitteilungen hatten wir es schon geschrieben, und hier sei es noch einmal wiederholt: Ein herzliches Willkommen unseren Schwestern aus der Reinoldi-Gemeinde.

Dieser Artikel hätte eigentlich schon in der vorigen Ausgabe der "Oase" stehen müssen, jedenfalls der erste Teil. Aber wie das so ist: Der Redaktionsschluss kommt immer so plötzlich - genauso plötzlich wie Weihnachten - , und da bleibt so manches in der Schublade liegen. So soll denn heute berichtet werden vom Zusammenschluss der Frauenhilfen der Reinoldi- und der Marien-Gemeinde. Er wurde am 1. Januar 2002 vollzogen, und es scheint so, als ob das nicht nur eine vernünftige, sondern auch eine sehr gute Lösung war. Vernünftig deshalb, weil, wie alle Gemeinden, auch und gerade die Innenstadt-Gemeinden unter Mitgliederschwund leiden, und sehr gut, weil es einfach effektiver ist und auch mehr Freude macht, wenn aus zwei kleinen Gruppen eine größere wird. Es ist ja nicht so, dass die Frauenhilfs-Nachmittage nur aus Kaffeetrinken und Miteinander-Reden bestehen - obwohl beides auch wichtig ist und gepf legt wird -, sondern jeder Nachmittag hat ja auch ein Thema, und oft sind auswärtige Referenten zu Gast. Die kommen natürlich lieber in einen gutgefüllten als in einen halbleeren Saal, und auch der Meinungsaustausch ist in einer größeren Gruppe interessanter und vielfältiger. Da die Marien-Frauenhilfe zahlenmäßig noch etwas stärker war als die "Reinoldinen", und weil wir das Glück haben, in einem geräumigen Gemeindehaus direkt neben der Kirche tagen zu können, lag es auf der Hand, dass die Reinoldi-Frauenhilfe sich uns anschloss. Vielleicht fiel es

Nun kommt der zweite Teil, und der ist noch ganz aktuell: Im Bereich unserer Gemeinde befindet sich das Josefinenstift, ein Altersheim für Frauen, ursprünglich nur für katholische Frauen. Es geht zurück auf eine Stiftung des Dortmunders Heinrich Schüchtermann und seiner Frau. Beide waren kinderlos und haben ihr Vermögen in eine Stiftung zum Wohle Dortmunder Kinder und Senioren eingebracht. Wer kennt nicht das Denkmal auf dem Ostwall, das eine Büste Heinrich Schüchtermanns, umringt von spielenden Kindern, zeigt? - Im Josefinenstift, das längst auch Heimstatt für evangelische alte Damen ist, finden alle vierzehn Tage von Pfarrer Maxeiner oder seiner Vertretung gehaltene evangelische Gottesdienste statt, und die Damen aus unserer Frauenhilfe, die jetzt im Josefinenstift wohnen, 25

Frauenhilfe Mit Hilfe der Heimleiterin und des auch sehr entgegenkommenden Personals konnten wir in dem festlich geschmückten Saal des Josefinenstifts zusammenkommen, und der Andrang von Heimbewohnerinnen und "auswärtigen" Frauen - war so groß, dass Tische und Stühle kaum ausreichten. Frau Wullen und ihre Seniorentanzgruppe trugen mit schwungvoller Musik und vielen Tänzen - auch Sitztänzen, die alle mitmachen konnten - entscheidend zum Gelingen des Nachmittags bei, der allen so gefallen hat, dass eine Wiederholung im nächsten Jahr geplant ist. Das war Frauenhilfe einmal anders, aber getreu ihrem Motto: ... dass ich die Liebe, von der ich lebe, liebend an andere weitergebe". Foto: M. Soldan

Erika Rehberg

freuen sich natürlich, "ihren" Pfarrer dort zu sehen. Sie, die zum Teil jahrzehntelang Frauenhilfsmitglieder waren, können jetzt den Weg in unser Gemeindehaus nicht mehr machen, und so entstand der Plan, einen Frauenhilfsnachmittag ins Josefinenstift zu verlegen.

26

Treff am Donnerstag

"Treff am Donnerstag" „Gereizt“ wird bei einer Runde „Elfer raus“ oder „Mensch ärgere dich nicht“. Auch für ein Schwätzchen in Ehren ist immer Zeit.

Im Wechsel mit der Frauenhilfe treffen sich alle 14 Tage, Donnerstags von 15.00 – 17.00 Uhr, etwa 12 Damen im Gemeindehaus in lockerer Runde. Wer gerne kreativ ist, bastelt für die verschiedenen Anlässe im Haus Tischschmuck und lässt sich dabei auch gerne über die Schulter schauen.

Herzlich Willkommen: wir haben noch Plätze frei. Ihr Treff am Donnerstag

Fotos: B. Schröer 27

Neuer Kirchenführer

Rückblick auf die Entstehungsgeschichte der seit dem 15.09.2002 vorliegenden Broschüre:

28

Foto: type art, Dortmund

Neuer Kirchenführer zu der Aufgabe, so dass wir trotz aller Selbstzweifel den Mut nicht verloren und die Arbeit gemeinsam vollendeten. Jetzt, da die Broschüre vorliegt, sich der Text so schnell lesen lässt, die Fotos sich noch schneller betrachten lassen, stellen wir fest: Von dem großen Zeitaufwand, den jeder von uns beim Lesen der Literatur und Textgestaltung investierte, und den ungezählten Entscheidungen spürt man wenig.

Jedem von uns ist bewusst, dass unser Glaube an den Dreieinigen Gott keiner 800 Jahre alten Kirche, wunderbarer Altarbilder und Skulpturen bedarf. Selbstverständlich könnten wir uns, wie die Christen im 1. – 3. Jahrhundert, zur Feier der Gottesdienste, zur Verkündigung, zur Predigt und zum Empfang der Sakramente in schlichten Räumen versammeln. Nur auf das starke Wort Gottes und unser Handeln nach seinen Geboten kommt es an. Unsere Ahnen bauten seit 325, seit dem Konzil zu Nicäa, offizielle Kirchen, zunächst aus Holz. Später beherrschten die Baumeister andere Techniken, und sie errichteten Gotteshäuser aus Stein. Der Glaube an Gott den Allmächtigen animierte die Gläubigen, für große Kirchbauten zur Ehre und zum Lobe Gottes zu stiften. St. Marien zeugt von dem Glauben vieler Jahrhunderte, und die liturgischen Objekte künden ebenfalls von der Stärke des Glaubens unserer Väter und Mütter. Weil dieses großartige mittelalterliche Erbe Christen und Nichtchristen aus nah und fern anzieht, ist unsere Kirche seit 15 Jahren nicht nur zu Gottesdiensten, sondern auch für Besucher geöffnet. Ihnen verdanken wir die Anregung, einen kleinen Führer zu erarbeiten, der die Orientierung erleichtert und Objekte erläutert. Frau Sieglinde Seidel sammelte über Jahre Fragen und Hinweise von interessierten Damen und Herren. Gemeinsam diskutierten wir stets neu auftauchende Probleme, z.B. über die Notwendigkeit an sich, den Umfang, die Auswahl der Abbildungen, die Kosten und den Verkaufspreis. Schließlich regten wir uns gegenseitig an und ermunterten uns

Von Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser der OASE, wünschen wir uns, dass auch Sie noch Neues über Ihre Kirche erfahren. Wenn Sie den Führer noch nicht besitzen, dann sollten Sie ihn beim nächsten Eintreten in die Kirche für 2 EURO erwerben. Übrigens, Sie können ihn gut als kleine Gabe zu Weihnachten oder anderen Anlässen verschenken. Wir danken Gott, dass er uns die Kraft und Gesundheit geschenkt hat, seine Ev. St. Marienkirche zu beschreiben und zu würdigen. Inge Janßen Sieglinde Seidel Karl-Dieter Seidel Peter Wittershagen

29

Kirchen erkunden und erschließen

Kirchen erkunden und erschließen Wenn ich mich als Christin in einem nicht christlich orientierten Umfeld zu erkennen gebe, werde ich von meinen Gesprächspartnern häufig bestaunt, ja sogar belächelt. Hin und wieder werde ich auch zum Blitzableiter für so manche trübe Vorerfahrung mit Kirche gemacht.

„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt !“ Psalm 26, 8 Seit kurzem finden regelmäßig in St. Marien spirituelle Führungen statt. Sie werden auch unter dem Namen „ kirchenpädagogische Führung“ angeboten. Im behutsamen direkten Kontakt mit Menschen werden Kirchenräume ganz neu erschlossen, Türen geöffnet zum „Ort, da Gottes Ehre wohnt.“

Hinter dieser Enttäuschung steckt bei vielen von ihnen immer noch der heimliche Wunsch, doch einen Zugang zu finden zum Anfang und Ende aller Dinge, auch zum Wesen des Christseins. In unserem christlich geprägten Kulturkreis sind meiner Meinung nach die Kirchengebäude ein ganz wesentlicher Platz bei der Suche nach dem „innersten Geheimnis, nach der Wirklichkeit“ (D.Sölle). Kirchenräume antworten aus sich heraus! Zugegeben, sie antworten auf eine verschlüsselte Weise, sie sind voll von Geschichten und Geheimnissen, aber vor allem ganz echt, nichts ist inszeniert! Sie sind kein Museum, sie arbeiten noch, und RICHTIG angeboten, können Sie wieder zum Mittelpunkt im Leben unserer Gesellschaft werden.

Kirchenräume werden liebgewonnen und dabei ganz neu entdeckt. Vor allem alte Kirchen berühren Menschen in ihrem Innersten, sie sind alte

Kult – Ur – Orte, der ganz andere Ort im Leben. Dieser „heilige Ort“ kann Rastplatz für die Seele sein. Wie viele machen sich auf die Suche nach einer religiösen Bleibe! Für manchen Suchenden in unserer Gesellschaft ist dies wieder eine neue, zwanglose Begegnung mit einem Kirchenraum, vielleicht auch ein „Türöffner“ in Richtung Kirche geworden. Mir erscheint es wichtig, daß Menschen regelmäßig mit Kirchenräumen in Berührung kommen können, wenn sie sich auf die Suche nach neuen alten Werten machen.

Auf Ihren Besuch freuen wir uns. Ihre Brigitte Steinert

30

Kirchenchor

Chorbesuch aus Berlin-Adlershof unseren Besuchen dort ermöglichten. Anlaufpunkt blieb auch während des Abends unser Gemeindehaus, wo sich doch etliche zum gemeinsamen Abendessen wieder einfanden. Eine persönliche Freude an diesem Abend war es für mich, bei meinem Orgelkonzert in St. Reinoldi so viele bekannte Gesichter aus Berlin und Dortmund zu sehen.

Vom 27. bis zum 29. September 2002 fand der Besuch des Kirchenchores unserer Partnergemeinde Berlin-Adlershof statt. Es war schön, mal wieder die inzwischen schon über Jahre gewachsenen Kontakte zwischen beiden Kirchenchören zu pf legen.

Am Sonntagmorgen dann stimmten beide Chöre in das Lob der Engel ein mit der kleinen Barockkantate „Laudate Dominum omnes Angeli" („Lobet den Herrn alle Engel") von Johann Valentin Rathgeber.

Aber auch diesmal standen nicht allein der persönliche Austausch und die Geselligkeit im Vordergrund: der Höhepunkt dieses Wochenendes war gewiss die gemeinsam aufgeführte festliche Musik im Sonntag-Gottesdienst. Dass dieser Sonntag ein ganz besonderer war, nämlich der Michaelistag am 29. September, war ein guter Anlass, einmal etwas aus dem großen Repertoire der Kirchenmusik, die dem Thema „Engel" gewidmet ist, aufzuführen.

Den Zuspruch des gemeinsamen Schlussliedes „Über dir wach ein Engel" gaben wir unseren Gästen gerne mit auf den Weg, als sie am frühen Nachmittag wieder nach Hause aufbrachen. Über die Einladung zum Gegenbesuch in Berlin im nächsten Jahr haben wir uns natürlich gefreut. Angedacht ist ein Wochenende im September 2003.

Nachdem beide Chöre jeweils „zu Hause" schon die Stücke eingeübt hatten, fand am Samstagnachmittag dann die erste gemeinsame Probe zusammen mit den Instrumentalisten statt. Wie immer wechselten die Kantorin Beate Schlegel und ich uns beim Dirigieren der Chorstücke ab. An das Üben schloss sich ein gemütliches Kaffeetrinken an, bevor Gäste und Gastgeber sich in die Dortmunder Museumsnacht aufmachten. Durch die Einladung zu den besonderen kulturellen Veranstaltungen in der Museumsnacht hatten wir die Möglichkeit, uns bei den Berlinern etwas zu revanchieren für die schönen Einblicke in die Hauptstadt, die sie uns bei

Andrea Bärenfänger

31

2. Dortmunder Museumsnacht

2. Dortmunder Museumsnacht Noch bei Tageslicht bemühten wir uns, die exakt vor 30 Jahren eingesetzte Verglasung zu interpretieren, und freuten uns, dass über 170 Damen und Herren die theologische Aussage in der abstrakten Kunstsprache kennenlernen wollten. „Die Historie der Kirche" (Erbauung, Erweiterung, Reformation, Wiederaufbau nach 1945) lockte weniger Besucher als „Die Symbolsprache der Baumeister, Maler, Skulpteure im Mittelalter“.

In der 2. Dortmunder Museumsnacht am 28. September dieses .Jahres öffneten die vier Innenstadtkirchen ihre Portale von 16.00 – 2.00 Uhr! Die Pressemitteilung (WAZ – 30.09.02): „Kirchen wegen Überfüllung geschlossen“ meinte u.a. St. Reinoldi, wo sich Besucher zu drei Orgelkonzerten und zur Turmbesteigung drängten. Auch St. Marien zog magnetisch etwa 1100 (!!!) Interessenten für die drei kunsthistorischen und vier spirituellen Kirchenführungen an. Zwischen diesen nahmen wir ein reges Kommen und Gehen wahr und mussten zusätzlich den Marien- und Berswordtaltar erläutern.

Konzentriert lauschten die Anwesenden der früher den Gläubigen vertrauten sinnbildlichen Bedeutung der Farben, Tiere und Pf lanzen – Kenntnisse, die uns verloren gegangen sind.

in der St. Marien-Kirche Fotos: Internet 32

2. Dortmunder Museumsnacht Angenehm empfanden die vielen, vielen Teilnehmer in der nur spärlich beleuchteten Kirche die zauberhaften Klänge der Klarinette (Joachim Striepens), das Hören der Worte, das Schauen, das persönliche Gefühl, das Schreiten vom Westportal bis in den Chorraum, wo das gemeinsame Erleben mit dem bekannten Lied: „Der Mond ist aufgegangen...“ endete.

Antje Rösener, Pfarrerin, begann die Spirituellen Kirchenführungen, bei denen Körper, Geist und Seele aktiv gefragt sind, mit den Worten von Magdalena Ruetschi: „Das scheue Licht! Kein Geheimnis ist greifbar mit habsüchtiger Hand, weder der Sternenglanz am Himmel, noch sein Widerschein im See – und niemals die Liebe – das scheue Licht zwischen uns.“

Möge Gott es leiten, dass die ungezählten Besucher St. Marien nicht vergessen, sich an unsere Kirche erinnern und gelegentlich zurückkehren. Inge Janßen

in der St. Reinoldi-Kirche

in der Petri-Kirche 33

Kirchenmusik an St. Marien

Kirchenmusik an St. Marien Samstag, 07.12.2002, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit mit adventlicher Musik für Violine/Gesang und Orgel Vera Plum, Mezzosopran und Violine Andrea Bärenfänger, Orgel

Samstag, 01.02.2003, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit Orgelmusik zum Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmeß) Andrea Bärenfänger, Orgel

Samstag, 01.03.2003, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit Heitere Orgelmusik am Karnevalssamstag Andrea Bärenfänger, Orgel

Samstag, 05.04.2003, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit Orgelwerke zur Passionszeit Andrea Bärenfänger, Orgel 34

Kirchenmusik an St. Marien

Kirchenmusik an St. Marien Samstag, 03.05.2003, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit Andrea Bärenfänger, Orgel

Samstag, 07.06.2003, 11.00 Uhr

Musik zur Marktzeit Orgelwerke zum Pfingstfest Andrea Bärenfänger, Orgel

Sonntag, 15.06.2003, 17.00 Uhr

Chorkonzert a-capella-Chormusik von Heinrich Schütz, Henry Purcell, Orlando Gibbons, u. a. Ausführende: Camerata Mariana, Leitung: Andrea Bärenfänger

35

Gottesdienste St. Marien

Gottesdienste zwischen Weihnachten und Neujahr St. Marien Heiligabend

24.12.02

14.30 Uhr Kinderchristvesper 16.00 Uhr Christvesper 1 mit Kirchenchor 18.00 Uhr Christvesper 2 mit Solisten

1. Feiertag

25.12.02

10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

2. Feiertag

26.12.02

10.00 Uhr Gottesdienst

Silvester

31.12.02

17.00 Uhr Jahresabschlussgottesdienst

Neujahr

01.01.03

10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in St. Reinoldi 11.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl in St. Reinoldi

Sonntag

05.01.03

10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

36

Gottesdienste St. Reinoldi

Gottesdienste zwischen Weihnachten und Neujahr St. Reinoldi Heiligabend

24.12.02

14.30 Uhr Kinderchristvesper in St. Marien 16.00 Uhr Christvesper 1 mit Posaunenchor 18.00 Uhr Christvesper 2 23.00 Uhr Mitternachtschristvesper mit Bachchor

1. Feiertag

25.12.02

10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl 11.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

2. Feiertag

26.12.02

10.00 Uhr Gottesdienst 11.30 Uhr Gottesdienst

Silvester

31.12.02

18.00 Uhr Jahresabschlussgottesdienst mit Abendmahl 22.00 Uhr Offene Kirche Den Jahreswechsel in St. Reinoldi erleben mit besinnlichen Texten, Orgelmusik, Solisten, Turmbesteigen, ... (für das leibliche Wohl ist gesorgt)

Neujahr

01.01.03

10.00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl 11.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

Sonntag

05.01.03

10.00 Uhr Gottesdienst 11.30 Uhr Gottesdienst

37

Wichtige Adressen

Wichtige Adressen und Rufnummern Diakoniestation Mitte-Ost Westfalendamm 188 Tel.: 0231-435688

Kindergarten Heiliger Weg 30 Tel.: 0231-521854

Bahnhofsmission Hauptbahnhof, Gleis 2-5 Tel.: 0231-141592

Telefonseelsorge

Ferien- u. Freizeitdienst Jägerstr. 5 Tel.: 0231-8494333

Vereinigte Kirchenkreise Jägerstr. 5 Tel.: 0231-84940

Info-Zentrum 3. Welt Luisenstr. 17 Tel.: 0231-145234

Ev. Fam.-Bildungsstätte Schwanenwall 34 Tel.: 0231-8494404

Deutscher Kinderschutzbund Hohestr. 16 Tel.: 0231-146316

Kinder- und Jugendtelefon

Tel.: 0800-1110111

Tel.: 0800-1110333

Beratungs- und Hilfsstellen für Frauen Bodelschwingh-Heim Scheffelstr. 17 Tel.: 0231-830201

Migrationsberatung Mallinckrodtstr. 103 0231-8494475

Mitternachtsmission Dudenstr. 2 Tel.: 0231-144491

Schuldner- und Insolvenzberatung Alsenstr. 110 Tel.: 0231-2268574

Männliche Jugendliche Blücherbunker Blücherstr. 27 Tel.: 0231-54223453

Freundeskreis Suchtkrankenhilfe e.V. Reinoldinum Schwanenwall 4 Tel.: 0231-525245 Anrufbeantworter

38

Wichtige Adressen

Wichtige Adressen und Rufnummern Diakonische Dienste Dortmund Jägerstr. 5 Tel.:0800-1002125 (kostenlos)

Ehe-, Familien-, Lebensfragen Klosterstr. 18 Tel.: 0231-8494480

Strafentlassenenfürsorge Essener Str. 14 Tel.: 0231-121434

Nichtsesshafte u. Obdachlose Rolandstr. 10 Tel.: 0231-8494213

asylsuchende Flüchtlinge Mallinckrodtstr. 103 Tel.: 0231-835660

Suchtkranke Bornstr. 61 Tel.: 0231-8494461

Die OASE erscheint zweimal im Jahr. Nächster Ausgabetermin: Juni 2003 Redaktionsschluss: 27.04.2003 Später eingehende Artikel können in dieser Ausgabe nicht berücksichtigt werden !!!

39

Suggest Documents