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3D Siebdruck: Ein Massenherstellungsverfahren für komplexe Bauteile
Dr.-Ing. Thomas Studnitzky
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Die Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Trägerorganisation für Einrichtungen der angewandten Forschung in Europa.
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Die Fraunhofer-Gesellschaft Forschung und Entwicklung anwendungsorientierte Forschung zum unmittelbaren Nutzen für Unternehmen und zum Vorteil der Gesellschaft anwendungsorientierte Grundlagenforschung Ressortforschung für das Bundesverteidigungsministerium Unternehmertum Institute arbeiten als Profit-Center ein Drittel des Budgets Einnahmen aus Industrieprojekten Ausgründungen durch Fraunhofer-Forscher werden gefördert
Vertragspartner/Auftraggeber Industrie- und Dienstleistungsunternehmen öffentliche Hand
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Die Fraunhofer-Gesellschaft jährliches Forschungsvolumen
> 2,0 Mrd Euro
davon
ca. 1,6 Mrd Euro Vertragsforschung
erwirtschaftet
zu ca. zwei Drittel aus Erträgen aus - Industrieprojekten sowie - aus öffentlich finanzierten
Forschungsprojekten zu ca. einem Drittel von Bund und Ländern für
die Vorlaufforschung (Problemlösungen, die in fünf oder zehn Jahren für Wirtschaft und Gesellschaft aktuell sein werden)
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Fraunhofer-Gesellschaft Rostock
Itzehoe Lübeck Bremerhaven Bremen Hannover
Potsdam
Braunschweig
Berlin Teltow
Magdeburg Cottbus
Oberhausen Dortmund Duisburg Schmallenberg St. Augustin Aachen Euskirchen Darmstadt St. Ingbert
Halle Schkopau
22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
12 Institute bzw. Institutsteile in Dresden
Dresden Chemnitz Ilmenau
Erlangen
Fürth
Nürnberg
Stuttgart Freising
EfringenKirchen
Leipzig
Saarbrücken Karlsruhe Pfinztal
Freiburg
66 Fraunhofer-Institute und selbständige Einrichtungen in Deutschland
Jena
Würzburg
Kaiserslautern
davon 4 im Institutszentrum Dresden
München Holzkirchen
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Fraunhofer-Standort Dresden 12 Institute, größter Standort der Fraunhofer-Gesellschaft ~1300 Mitarbeiter FEP
Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik
IFAM
Institut für Fertigungstechnik und Angewandte
Materialforschung, Institutsteil Dresden
IIS
Institut für Integrierte Schaltungen
IKTS
Institut für Keramische Technologien und Systeme
IPMS
Institut für Photonische Mikrosysteme
IVI
Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme
IWS
Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
IWU
Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik,
Institutsteil Dresden
IZFP
Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren,
Institutsteil Dresden
AVV
Anwendungszentrum für Verarbeitungsmaschinen
und Verpackungstechnik des Fraunhofer IVV
COMEDD
Fraunhofer-Einrichtung für Organik, Materialien und
und elektronische Bauelemente
ASSID
Projektgruppe All Silicon System Integration Dresden des
Fraunhofer IZM
IPMS, COMEDD
ASSID
IZFP
IWU
IVI,EAS AVV
FEP, IFAM IKTS, IWS
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Institutszentrum Dresden (IZD) IFAM
Fraunhofer IKTS Ins titut für Keram is che Technologien und S y s tem e Fraunhofer IWS Ins titut für Werks toffund S trahltechnik Fraunhofer FEP
Ins titut für Elektronens trahlund Plas m atechnik Fraunhofer IFAM
Ins titut für Fertigungs technik und Angew andte Materialfors chung, Ins tituts teil Dres den
Nutzfläche: 27.900 m² Mitarbeiter: ~ 830
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Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM
Standorte:
Bremen und Dresden
Institutsteile: - Formgebung und Funktionswerkstoffe - Klebtechniken und Oberflächen Projektgruppen in Oldenburg und Stade
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Das Fraunhofer IFAM: Institutsteil Dresden Stammpersonal
62
Student. Hilfskräfte
28
Betriebshaushalt
6,8 Mio. €
Industrieerträge
32 %
Öffentliche Erträge
56 %
Grundfinanzierung
12 %
Investitionen Nutzfläche
0,8 Mio. €
Leiter: Prof. Dr.-Ing. Bernd Kieback
2470 m2
(Budget 2014)
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Organigramm Verwaltung Dipl.-Ing. Anne-Kathrin Schaarschmidt
Leiter des Institutsteiles Prof. Dr.-Ing. Bernd Kieback
Institut für Werkstoffwissenschaft
Sekretariat
Professur für Pulvermetallurgie, Sinter- und Verbundwerkstoffe
Zellulare metallische Werkstoffe Dr.-Ing. Olaf Andersen
Metallische Hohlkugeln und offenzellige Metallschäume Dr.-Ing. Peter Quadbeck
Fasermetallurgie Dr.-Ing. Olaf Andersen
3D Metal Printing Dr.-Ing. Thomas Studnitzky
Wasserstofftechnologie Dr. rer. nat. Lars Röntzsch
Claudia Lieber
Sinter- und Verbundwerkstoffe Dr.-Ing. Thomas Weißgärber
Leichtmetalle und Verbundwerkstoffe Dr.-Ing. Thomas Schubert
PM-Technologien und Tribologie Dipl.-Ing. Gunnar Walther
Sintertechnologien und Funktionswerkstoffe Dr. Vicente Pacheco (komm.)
Energie und Thermisches Management Dr.-Ing. Jens Meinert
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Verfahren und Bauteile
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3D mit Siebdruck? 2D Siebdruck existiert seit ~200 Jahren
Üblicherweise flache Strukturen bis 200 µm Breite Nutzung in industriellen Applikationen Electronic Schaltungen, Photovoltaik, Dichtungen, Tastaturfolien, etc...
10 mm
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3D-Siebdruckprozess am IFAM Dresden Generatives Fertigungsverfahren, patentiert durch Fa. Bauer Technologies, Schwerpunkt keramische Werkstoffe Seit 2008 eigene 3D-Siebdruckanlage am Fraunhofer IFAM
Dresden Arbeitsgruppe „3D Metal Printing“, Personalstärke 2014: sechs Wissenschaftler, ein Techniker Inbetriebnahme einer neuen 3D-Siebdruckanlage im Juni 2014
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3D-Siebdruckprozess
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Anforderungen 3D-Siebdruck Verknüpfung von Know-How aus konventionellem 2D-Siebdruck und klassischer Pulvermetallurgie
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Siebdruckbauteile
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Eigenschaften Siebdruck Strukturabmessungen ab 60 µm Maximale Höhe mehrere Zentimeter Hohes Aspektverhältnis (>> 100) Umformbare und bearbeitbare Grünteile
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Eigenschaften Siebdruck Echte dreidimensionale Strukturen möglich Geschlossene Kanäle ohne Stützstruktur Hinterschneidungen, Brücken oder waagerechte Blenden möglich Realisierung von Wunschbauteilen
1 mm
10 mm possible geometry © Fraunhofer IFAM Dresden Institutsteil Dresden
Bauteilpräzision Konstante Wanddicke Konstante Zellgröße Druckhöhen zwischen 10 und 40 µm
100 µm walls © Fraunhofer IFAM Dresden Institutsteil Dresden
Werkstoffe Alle Werkstoffe, die als Pulver verfügbar sind Stahl, Ti, Cu, MoSi2, Ni, TiAl6V4, Mo, W, Edelmetalle, Keramiken, Glas, Seltene Erden, Kunststoff….
5 mm Printed parts of steel copper and MoSi2
SE picture of typical copper powder (source: Atmix)
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Materialkombinationen (Mehrfarbendruck) Verschiedene Kombinationen möglich
Gradierte Strukturen (z.B. unterschiedliche Werkstoffe) Paralleles Drucken etwa magnetische – unmagnetische Stähle oder elektr. Leitende – isolierende Werkstoffe Pulvermischungen
Ceramic
Steel Graded structure metal / ceramic
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Siebe Externe Herstellung (Koenen, Micron)
Ähnliche Siebe wie in Photovoltaik Kaum Optimierungen auf den 3D-Siebdruckprozess bisher Theoretische Nassschichtdicke 30-40 µm Druckhöhe 15-20 µm, unabhängig vom Sieb
10 mm
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Bauteilrauheit Hohe Oberflächenqualität Überstruktur durch Sieb
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Überstrukturen durch Sieb Ursache Wechselwirkung Sieb / Beschichtung Mögliche Verringerung durch feineres Pulver und feineres Sieb Nachträglicher Abtrag der Mikrorauheit durch Polieren
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Equipment, Pasten und Postprozessing
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Neue Laboranlage Anfang 2014 Zwei Drucktische Verkürzung Entwicklungszeiten Erhöhter Ausstoß von Bauteilen Max. Bauteilfläche 30x30 cm Ex-geschützte und klimatisierte Drucktischeinhausung Lösemittelbasierte Pasten Sauerstoffempfindliche Werkstoffe Freie Druckparameterwahl
Umfangreicher Datenlog Einbindung von UV-Härtung © Fraunhofer IFAM Dresden Institutsteil Dresden
Neue Laboranlage Anfang 2014
Zwei Drucktische Verkürzung Entwicklungszeiten Erhöhter Ausstoß von Bauteilen Max. Bauteilfläche 30x30 cm Ex-geschützte und klimatisierte Drucktischeinhausung Lösemittelbasierte Pasten Sauerstoffempfindliche Werkstoffe Freie Druckparameterwahl Umfangreicher Datenlog Einbindung von UV-Härtung © Fraunhofer IFAM Dresden Institutsteil Dresden
Weitere Ausstattung Suspensionslabor Rheometer Verschiedene Mischeinrichtungen Feuchtebestimmung Akkreditiertes Pulverlabor Optische und Elektronenmikroskopie Bestimmung von chemischen Verunreinigungen C, O, S, N, H
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Nutzung aller relevanter Pasteneinflussgrößen Wechselwirkung von Werkstoff und Binder Einfluss von Pulverform und Oberfläche Einstellung Viskosität in Ruhe / Belastung
Trocknungs- und Sedimentationsverhalten Gezielte Temperierung … Nutzung von pulvermetallurgischer Kompetenz Entwicklung alternativer Siebdruckpasten
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Anforderungen Siebdruckpaste Sehr hohe Anforderungen an Suspension Gegenseitige Beeinflussung von Maschinen- und Pastenparameter Genaue Kenntnis aller Prozessparameter unabdingbar Rheologieanpassung zentrale Bedeutung für 3D-Siebdruck
Sedimentation einer Siebdrucksuspension (Quelle: Bauer Technologies)
Geometrien erfordern genaue Prozesskenntnis
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Pulvereinfluss auf Rheologie Chemische Wechselwirkung von Pulvermaterial und Binder Einfluss von Werkstoff, Pulverform und Oberfläche
Viskosität [a.u]
Ruhephasen
316L 10F 316L 3F 313L 10R
Scherbelastung 60
120
180
240
300
Cu 3F
360
420
d50
Spez. Oberfläche
[µm]
[m2/g]
316L 10F
6
0,36
316L 3F
2-4
0,66
316L 10R
6
0,27
Cu 3F
3,4
0,41
480
t [s] Abhängigkeit der Viskosität vom Pulver im Sprungversuch
Verwendete Pulver (Hersteller Atmix)
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Einfluß Pulverbeladung Erhöhung der Strukturviskosität mit steigendem Pulveranteil Bei hohem Pulveranteil starke Viskositätsveränderung
Viskosität [a.u.]
Viskosität [a.u.]
Irreversiblen Zerstörung des Binders mit zunehmendem Pulveranteil
87% 77% 74% 60% 40%
50
100
t [s] Abhängigkeit der Viskosität vom Pulvergehalt (316L) im Sprungversuch
150
90% 87%
77% 70% 40% 0%
83%
0
500
1000 Scherrate [s-1]
1500
2000
-1
Scherrate [s ]
Abhängigkeit der Viskosität vom Pulvergehalt (316L) unter Scherbelastung
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Komplexes Schubmodul – Speicher- / Verlustmodul Schubmodul setzt sich aus elastischem Anteil (Speichermodul) und viskosen Anteil (Verlustmodul) zusammen Messung erlaubt Bestimmung von Flüssigkeits- und Festkörpereigenschaften einer Suspension
Speicher- und Verlustmodul im Sprungversuch
Fließgrenze
Nachgebegrenze
lg Speichermodul lg Verlustmodul
lgSchubspannung Amplitudentest zur Detektierung von Nachgebe- und Fließgrenze
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Suspensionsmodifikation durch Verdicker Beeinflussung der Suspensionscharakteristik durch Auswahl zwischen newtonschen oder strukturviskosem Verdicker Durch Wahl von Verdicker Einstellung von Verlustwinkel Verdicker wesentlich zur Einstellung der prinzipiellen rheologischen Eigenschaften Viskosität[a.u.]
Visko sit ä t
Sch e rra t e Viskositätsverlauf verschiedener reiner Verdicker (Quelle: OMG Group)
Verdicker 1 Verdicker 2 Verdicker 3 Verdicker 4
100
200
t [s]
300
400
500
Sprungversuch einer Suspension mit verschiedenen Verdickern
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Suspensionsmodifikation durch Verdicker Beeinflussung der Suspensionscharakteristik durch Auswahl zwischen newtonschen oder strukturviskosem Verdicker Durch Wahl von Verdicker Einstellung von Verlustwinkel möglich Verdicker 1 Verdicker 2 Verdicker 3 Verdicker 4
Verlustwinkel [°]
80
60
40
20
0 100
200
300
400
500
t [s]
Unterschiedlicher Verlustwinkel trotz ähnlichem Viskositätsverlaufs (Bild links)
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Viskosität [a.u.]
Verlust- und Speichermodul [a.u.]
Verdickereinfluß auf Druckqualität
Zeit [s]
Zeit [s]
Pu lve rp a rt ike l
Suspensionen mit ähnlichem Viskositätsverlauf führen zu unterschiedlichen Ergebnissen
Verlust- und Speichermodul [a.u.]
Lö ch e r Dru ckfe h le r
Zeit [s] von Suspensionen Verlust und Speichermodul mit ähnlichem Viskositätsverlauf (links oben)
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Kontrolle mechanische Eigenschaften Grünteile erfahren während des Drucks hohe mechanische Belastungen Grünteile neigen nach Trocknung zu Rissen
Durch Einsatz von Plastifizierern Einstellung zwischen sprödem und elastischem Verhalten möglich
Zu geringer Plastifiziereranteil führt zu erhöhter Sprödheit
Hoher Plastifiziereranteil ermöglicht hohe Umformbarkeit
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Binderentfernung in der Wärmebehandlung (Beispiel Chrom-Nickelstahl 316L) Organische Bestandteile müssen vollständig entfernbar sein Besondere Herausforderung bei „schwierigen“ Werkstoffen, z.B. Titan, seltene Erden, empfindliche Stähle Einsatz von Infrarotspektroskopie zur Optimierung Entbinderung S intered S tructures
S pecification 316L
C
(m .-%)
0.017
< 0.03
O
(m .-%)
0.040
-
N
(m .-%)
0.001
< 0.11
Bindersystem mit Stahlpulver kompatibel
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Sinterschrumpf nach Wärmebehandlung Nach Binderentfernung Schrumpf bei Sintertemperatur Schrumpf 15-25 % (abhängig von Pulverbeladung in Paste) Einstellung der Porosität bis zu 100% theoretische Dichte
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Projekte und Beispiele
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Auswahl öffentlich geförderter Projekte Forschungsthemen
Industriepartner
Entwicklung von Bauteilen für kupferbasierte Methanolreformer (BMBF)
Wieland Werke, Bauer Technologies, WS Reformer
Entwicklung von Komponenten für Elektroantriebe (BMBF)
Wittenstein, ASYS Automatisierungssysteme, Micron
Ersatz von Kühlkompressoren durch magnetokalorisch aktive Strukturen aus Seltenen Erden (EU)
Vacuumschmelze Hanau, Indesit, Camfridge
Herstellung von optimierten Schleifperlen aus MMCs (kmu-inno)
DiaBü, Koenen, Lixos, Steinwerk Tringenstein, Jogerst Stein Technologie
Bauteilentwicklung zur Strahlfokussierung aus Refraktärmetallen (BMBF)
H.C. Starck, Siemens
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Projektübersicht (Auszug) Direkte Industrieprojekte Alternative Herstellung von Spezialhülsen für die Medizintechnik (Stahl) Heizstrukturen aus Refraktärmetallbasis Mikromischer für die Verfahrenstechnik (Stahl)
Bauteile für den Personenschutz im Automotivbereich (Eisenbasis) Schmuck aus Edelmetallen
Bauteile für die Medizintechnik aus Formgedächtnislegierungen
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Beispiel: Bipolorplatte Brennstoffzelle Integrierte Kanalstruktur
Ziel: Reduzierung Größe, Gewicht und Kosten Strukturgrößen< 100 µm
10 mm © Fraunhofer IFAM Dresden Institutsteil Dresden
Beispiel: Mikrokühler
CAD sketch of a micro cooler Flowfield design via COMSOL
10 mm 120 µm thin structures
20 mm
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Projektbeispiel: Bauteil aus Refraktärmetall Einschränkungen schwer umformbarer Werkstoff Wunschgeometrie nicht realisierbar
Mehrere Verarbeitungsschritte bei > 2000° C 80 % Ausschuss von Primärmaterialeinsatz Endformnaher 3D-Siebdruck Wunschgeometrie realisierbar Verringerung von Energieeinsatz und Materialverbrauch Kostensenkung
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Beispiel: Komponenten für elektrische Antriebe Konventionelle Herstellung komplex und keine Weierentwicklung möglich
Ceramics
Für innovative Antriebe neue Konzepte notwändig
Ansatz: Kompaktes Bauteil ohne Packaging Integration von zusätzlichen Funktionen (z.B. Kühlung)
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Beispiel_ Magnetokalorik als aktive Elemente für Kühlschränke Bisher Kühlkompressoren
Seltene Erden
Limitierte Effizienz Kaum Weiterentwicklung möglich Magnetokalorischer Prozess mit höherer Effizienz Geometrieen mit anderen Verfahren kaum herstellbar
Quelle: Indesit
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Anwendungsbeispiel: Lochblechfilter Platte aus Übergangsmetall 200 x 200 x 1 mm mit 196000 Löchern (Alle 0,2 mm ein Loch mit 0,2 mm)
Zur Zeit alle gebohrt -> hohe Fertigungskosten bisher Kosteneinsparung durch 3D-Siebdruck
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Katalysatorträger Kooperation Bauer Technologies mit Automobilzulieferer Filterelement aus hochabrasiven SiC Bauteilhöhe 12,5 cm Bauteildurchmesser 14,5 cm
Waagerechte Strömungsblenden durch Strangpressen nicht herstellbar
Quelle: Bauer Technologies
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Anwendungsbeispiel: Mikrobauteile Mikrohülsen für elektrische Aufgaben Bauteil mit Hinterschnitten (fünf Siebe) ~3500 Bauteile gleichzeitig auf Laboranlage IFAM Dresden
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Upscaling und Produktivität
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Potentielle Massenfertigung IFAM Dresden Laboranlage Druckfläche etwa DIN A4 -> 3500 Teile pro Tag -> 700.000 Teile pro Jahr (s. Bild) Z.Zt. ca. eine Minute pro Drucklage bei 15-20 µm Druckhöhe
Drucktisch Druckstation Mikrohülsen mit 2 mm Durchmesser
Laboranlage IFAM Dresden
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Possible upscaling for mass production Laboranlage IFAM Dresden (neu) Zwei Drucktische (300 x 300 mm²) -> 1.500.000 Teile/Jahr
Mögliche Produktionsanlage Fünf Drucktische (400 x 600 mm²) -> 7.000.000 Teile/Jahr Mögliche Massenproduktion 12 Tische / 4 Druckstationen Erhöhung Ausstoß Druck von komplexen Teilen
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Kostenbetrachtungen I Siebdruck ist industriell vielfältig genutztes Verfahren (Elektronikindustrie, Solarzellen, Brennstoffzellentechnik) Robuster und serientauglicher Prozess mit hoher Präzision
Dreidimensionaler Siebdruck vor allem sinnvoll, wenn sehr günstige Verfahren (z.B. Prägen) schwierig sind Dreidimensionaler Siebdruck sinnvoll bei hohen Stückzahlen
Bauteile mit vielen Sieben sind zu vermeiden (Anlagen- und Rüstkosten) Produktivität skaliert linear mit Bauteilvolumen und Druckfläche
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Kostenbetrachtungen II Siebkosten von Pulverfeinheit und Bauteilanforderungen abhängig Siebverschleiß gering
Pulver geringe Anforderungen bei Arbeitsschutz und Entsorgung Binderkosten gegenüber Pulverkosten vernachlässigbar
Druckmassenaufbereitung unaufwändig
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Generative Fertigung metallischer Bauteile durch 3D-Siebdruck
Hohlräume / Kanäle möglich 3D-Freiformen aufwändig Mehrkomponenten-Bauteile
Entwurf
Geringe Werkzeugkosten
Massenfertigung möglich Große Werkstoffvielfalt Mittlere Oberflächengüte
Ggf. Nachbearbeitung
Werkzeug
Fertigung
Postprocessing
Generative Fertigung metallischer Bauteile durch Strahlverfahren (SLM, EBM)
Keine Hohlräume möglich Hohe Designfreiheit Stützstrukturen notwendig
Werkzeugfrei
Geringe Stückzahlen Geringe Oberflächengüte Mäßige Werkstoffvielfalt
Oberflächenbearbeitung Spannungsfrei glühen
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Generative Fertigung metallischer Bauteile durch 3D-Siebdruck
Hohlräume / Kanäle möglich 3D-Freiformen aufwändig Mehrkomponenten-Bauteile
Entwurf
Geringe Werkzeugkosten
Massenfertigung möglich Große Werkstoffvielfalt Mittlere Oberflächengüte
Ggf. Nachbearbeitung
Werkzeug
Fertigung
Postprocessing
Serienfertigung metallischer Bauteile durch Metallpulver-Spritzguss (MIM)
Freie Außenkonturen Innere Freiformen begrenzt Keine Hohlräume
Kostenintensives Werkzeug
Massenfertigung möglich Hohe Oberflächengüte
Keine Nachbearbeitung
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Verfahrenseinordnung 3D-Siebdruck
Rapid Prototyping
Spritzguss
+ Geringe Strukturgrößen (minimal ~60 µm)
- Hohe Strukturgrößen (in der Regel > 200 µm)
Mittlere Strukturgrößen (minimal ~100-150 µm)
+ Komplexe Innenstrukturen (Hohlräume, Kanäle)
- Keine geschlossenen Kanalstrukturen
- Keine geschlossenen Kanalstrukturen
+ Großserientauglich
- Nicht Großserientauglich
+ Großserientauglich
- Nicht „Rapid“
+ Schnelle Produktumsetzung
- Nicht „Rapid“
- Freiformen nur bedingt möglich
+ Weitgehende Designfreiheit
+ Weitgehende Designfreiheit (außen)
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Verfahrenseinordnung
[Tausend Stück]
Bauteile / Jahr
1000 T 500 T
Sinterformteile
Metallpulverspritzguss 3D-Siebdruck
100 T 50 T
Mechanische Bearbeitung Feinguss
10 T
RP-Techniken
Geometrischer Schwierigkeitsgrad klein
mittel
groß
Quellen: Schunk Group, MIMTechnik
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Zusammenfassung 3D-S iebdruck is t ein geeigneter Prozes s zur Hers tellung v on kom plex en und präzis en S trukturen
Eigens chaften: Echte dreidimensionale Teile möglich Weitgehende Materialfreiheit Poröse und dichte Strukturen möglich
Prozessgrenzen noch nicht ausgeschöpft
Kundenv orteile: Wunschbauteile mögliche Kosteneffiziente Massenfertigung Ergänzung anderer Fertigungsmethoden
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Vielen Dank !
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