Konzeption Kindertagesstätte EmaS Am Jägerpark 5/ 7 01099 Dresden -Stand November 2015-

Landeshauptstadt Dresden Geschäftsbereich Soziales Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen

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Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ______________________________________________________________________ 4 2. Rahmenbedingungen der Kindertageseinrichtung _______________________________________ 4 2.1 Gesetzlicher Auftrag___________________________________________________________ 4 2.2 Träger und Leitbild ____________________________________________________________ 6 2.3 Unsere Kindertageseinrichtung stellt sich vor _______________________________________ 6 2.3.1 Einzugsgebiet ____________________________________________________________ 6 2.3.2 Personelle und räumliche Struktur ____________________________________________ 7 2.3.3 Gruppenstruktur __________________________________________________________ 8 2.3.4 Öffnungs- und Schließzeit ___________________________________________________ 8 2.3.5 Verpflegung ______________________________________________________________ 8 3. Der Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtung ________________________________________ 9 3.1 Das Bildungsverständnis _______________________________________________________ 9 3.1.1 Themen unserer pädagogischen Arbeit ________________________________________ 9 3.1.2 Unser Bild vom Kind _______________________________________________________ 9 3.1.3 Wie lernen Kinder in unserer Einrichtung _______________________________________ 9 3.1.4 Pädagogische Prinzipien ___________________________________________________ 10 3.1.5 Inhalte unserer pädagogischen Arbeit _________________________________________ 10 3.1.6 Ziele unserer pädagogischen Arbeit __________________________________________ 10 3.1.7 Sprachentwicklung _______________________________________________________ 11 3.2 Beziehungsgestaltung und Rolle der pädagogischen Fachkraft _________________________ 11 3.3 Die Bildungsbereiche _________________________________________________________ 12 4. Die pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung _________________________________ 12 4.1 Profil der Kindertageseinrichtung ________________________________________________ 12 4.2 Tagesablauf ________________________________________________________________ 13 4.3 Übergänge gestalten _________________________________________________________ 14 4.3.1 Der Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung _______________________ 14 4.3.2 Der Übergang von der Kindertagespflege in die Kindertageseinrichtung _ Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.3.3 Der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule/ Hort _ Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.3.4 Der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule _ Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.4 Schulvorbereitung ___________________________________________________________ 14 4.5 Integrative Pädagogik und Inklusion _____________________________________________ 15 4.6 Beteiligung und Rechte von Kindern _____________________________________________ 15 4.7 Beobachtung und Dokumentation _______________________________________________ 16 4.8 Zusammenarbeit mit Eltern ____________________________________________________ 16 4.9 Qualitätsentwicklung _________________________________________________________ 17

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4.9.1 Wie definiert sich Leitung für unsere Einrichtung? _______________________________ 17 4.9.2 Mitarbeiterführung - Management by objectivs __________________________________ 17 4.9.3 Fortbildung und Teamarbeit ________________________________________________ 17 5. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation _______________________________________________ 18 5.1 Kooperation im Sozialraum ____________________________________________________ 18 5.2 Projekte und Projektpartner ____________________________________________________ 18

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1. Einleitung Wir, die Mitarbeiter der Kindertagesstätte EmaS (Englisch mit allen Sinnen) stellen Ihnen unsere Konzeption vor, damit Sie mehr über unsere Einrichtung erfahren. Sie soll Ihnen als Eltern die Möglichkeit

geben,

sich

mit

den

Zielen

und

Inhalten

unserer

pädagogischen

Arbeit

auseinanderzusetzen sowie Ideen und Gedanken auf der Grundlage der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Erziehern einbringen zu können. Für unsere Arbeit ist sie der rote Faden und die Verpflichtung unsere Arbeit daran zu orientieren.

2. Rahmenbedingungen der Kindertageseinrichtung 2.1 Gesetzlicher Auftrag 

Grundgesetz der BRD - Grundrechtskatalog Artikel 1 - 19

Artikel 1 -

Menschenwürde

-

Menschenrechte als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft

Artikel 2 -

Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, soweit nicht andere Rechte verletzt werden

-

Freiheit der Person ist unverletzlich

-

Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit

Artikel 3 -

Gleichheitsgrundsatz vor dem Gesetz

-

Diskriminierungsverbot (Geschlecht, Herkunft, Glaube, religiöse und politische Anschauungen)

Artikel 6 -

Pflege und Erziehung der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern

-

Wächteramt des Staates

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Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

§ 1626 (1) Der Vater und die Mutter haben das Recht und die Pflicht, für das minderjährige Kind zu sorgen (elterliche Sorge). Die Sorge umfasst die Sorge für die Person des Kindes (Personensorge) und das Vermögen des Kindes (Vermögenssorge). (2) Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen Eltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln. Sie besprechen mit dem Kind, soweit es nach dessen Entwicklungsstand angezeigt ist, Fragen der elterlichen Sorge und streben Einvernehmen an. 

SGB VIII - Kinder- und Jugendhilfe

§1

(1) Jeder Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

§8

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

§8a

Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

§ 22 - 25

Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege

§§ 35 a, 36

Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

§§ 45 - 46

Betriebserlaubnis

§ 72

Fortbildung, Fachberatung

§§ 74 - 78

Förderung und Beteiligung der freien Jugendhilfe

§§ 79 - 80

Jugendhilfeplanung

§ 81

Zusammenarbeit mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen



Sächsisches Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (Gesetz über Kindertageseinrichtungen – SächsKitaG)



Sächischer Bildungsplan



UN Kinderrechtskonvention



UN Behindertenrechtskonvention

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2.2 Träger und Leitbild Landeshauptstadt Dresden Geschäftsbereich Soziales Eigenbetrieb Kindertagesstätten Dr.-Külz-Ring 19 01067 Dresden

2.3 Unsere Kindertageseinrichtung stellt sich vor 2.3.1 Einzugsgebiet

Unsere Einrichtung liegt im Stadtteil Radeberger Vorstadt und gehört unmittelbar zu einem kleinen Wohngebiet in der Dresdner Heide. Das Wohngebiet wurde 1988 erbaut. Es ist ein typischer Plattenbau mit ca. 900 Wohnungseinheiten in denen vorwiegend junge Familien mit kleinen Kindern wohnen. Unmittelbar zum Wohngebiet gehören: 

19. Grundschule



Kindergarten der freien Träger, Am Jägerpark 8



Kindertageseinrichtung mit Ganztagsbetreuung für Kinder mit Körperbehinderungen



Kindertageseinrichtung mit Ganztagsbetreuung für Kinder mit Sprachbehinderungen



Kindergarten Radeberger Str.92



„Fußballschule Jägerpark“ mit großem Sportplatz



Kindergarten „Flitzpiepen“ Jägerpark12



4 verschiedene Spielplätze



Einfamilienhäuser und einzelne Mehrfamilienhäuser



Waldschlösschenareal



Finanzministerium und Regierungspräsidium



Albertpark mit Spielplatz und Wildgehege



Netto Einkaufsmarkt



Gaststätte Fischhaus



Tankstelle mit Autohäusern

Zu erreichen ist unsere Kindertageseinrichtung mit der Straßenbahnlinie 11 und der Buslinie 64.

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2.3.2 Personelle und räumliche Struktur

11 pädagogische Fachkräfte, davon eine Erzieherin mit heilpädagogischer Zusatzausbildung und einem Heilerziehungspfleger. Des Weiteren ein Erzieher als Praxisanleiter sowie einer Erzieherin mit Escapädischer Zusatzqualifikation, eine amerikanische Muttersprachlerin, eine Sprachfachkraft sowie ein Pädagogischer Mitarbeiter, eine FSJlerin und eine Leiterin leben und erleben den Tag mit den Kindern gemeinsam. Zusätzlich stehen dem Kindergarten 2 Reinigungskräfte, ein Hausmeister sowie eine Köchin zur Verfügung. Die Einrichtung setzt sich aus zwei Häusern zusammen – dem Hort und der Kita. Im Hort an der 19. Grundschule „Am Jägerpark 5“ spielen und lernen Kinder in 4 Hortgruppen. In der Kindertageseinrichtung „ Am Jägerpark 7“ spielen und lernen Kinder in 4 Kindergartengruppen und einer Krippengruppe. Es besteht die Möglichkeit, in der Einrichtung Kinder mit erhöhtem Förderbedarf zu integrieren. Zwei Gruppenräume sind an den Waldkindergarten vermietet. Unsere Krippenräume sind hell, Licht durchflutet und mit neuen Möbeln ausgestattet. So laden verschiedene Ebenen und Podeste mit verschiedener Oberflächengestaltung zum Krabbeln, Fühlen und eigenständigem Entdecken ein. Ein weiterer Gruppenraum wird als Speise- und Schlafraum genutzt. Im Kindergarten spielen und lernen die Kinder in vier Gruppen. Jeder Gruppenraum ist zusätzlich mit einer Lern- und Leseecke ausgestattet. Den Kindern steht eine mathematische, eine somatische, eine naturwissenschaftliche sowie eine Sprach- und Kommunikationsecke zur Verfügung. Um allen Kindern das Sammeln von Erfahrungen in den einzelnen Lernecken zu ermöglichen, finden 1x wöchentlich offene Angebote und Projekte statt. Zusätzlich zu den Gruppenräumen gibt es einen Kreativraum mit Brennofen, einen Sportraum, einen Raum zum Fördern und Entspannen sowie eine Küche.

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Garten In Zusammenarbeit mit den Eltern entstand ein großes Holzspielgerät mit mehreren Ebenen, welches zum Verstecken und Buden bauen ideal ist sowie ein Matschhügel mit Wasserpumpe und Becken, eine Kinderstadt- bestehend aus kleinen Häusern zum Zurückziehen. Es gibt Beete, die mit den Kindern gemeinsam bearbeitet werden. Die Verarbeitung und der Genuss der eigenen Ernte ist ein Erlebnis für alle Sinne. Im Garten nutzen die Kinder Wege, die zum Roller und Dreirad fahren einladen und mehrere Sandkästen. Das Ferienhaus kann zum Rollenspiel genutzt werden.

2.3.3 Gruppenstruktur



Kinderkrippe 15 Kinder



Kindergarten mit jeweils 18 Kindern in 2 Gruppen



Kindergarten mit jeweils 14 Kindern in 2 Integrationsgruppen davon 4 Integrationsplätze

2.3.4 Öffnungs- und Schließzeit

Montag bis Freitag

6.00 - 17.15 Uhr

Schließzeit zwischen Weihnachten und Silvester sowie 3 Schließtage für Weiterbildungen nach Wahl in Absprache mit dem Elternrat.

2.3.5 Verpflegung

Servito HDG mbH HW Dienstleistungs GmbH Rittergutshof 1 04463 Großpösna Das Essen wird frisch in unserer eigenen Küche von unserer Köchin zubereitet.

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3. Der Bildungsauftrag der Kindertageseinrichtung 3.1 Das Bildungsverständnis 3.1.1 Themen unserer pädagogischen Arbeit

Wir richten die Themen unserer pädagogischen Arbeit am sächsischen Bildungsplan für Kindertagesstätten aus, um eine ganzheitlich die Lebenswelt der Kinder umfassende Bildung zu ermöglichen. Dabei lassen wir aktuelle Erlebnisse, Ereignisse (jahreszeitliche, gesellschaftliche, sportliche etc.), Feste (Weihnachten, Geburtstag etc.) und die Themen der Kinder mit einfließen. Wir sind offen für die Anliegen der Eltern und nehmen ihre Mithilfe bei der Gestaltung der Themen gern an.

3.1.2 Unser Bild vom Kind

Das Kind eignet sich die Welt mit allen Sinnen an. Es sucht nach eigenen Lösungen und sammelt eigene Erfahrungen durch Ausprobieren. Erfolg und Misserfolg sind wichtige Wegbegleiter seiner Entwicklung. Von Natur aus ist es neugierig und lernt viel durch Beobachtung und Nachahmung. Es stellt Fragen an seine Umgebung und gibt seinem Handeln eine eigene Bedeutung. Seine Bedürfnisse und Interessen werden durch phantasievolles Tun verwirklicht. Das Kind ist auf unterstützende Reize seiner Umgebung angewiesen. Es reagiert entsprechend seines Entwicklungsstandes. In der Interaktion mit anderen erschließt sich das Kind sein Bild von der Welt. Kinder brauchen verlässliche und einfühlsame Bezugspersonen, die ihnen sowohl Unterstützung als auch Herausforderung bieten. Regeln und Rituale geben den Kindern Orientierung und Sicherheit. Wertschätzung und Ermutigungen fördern seine Lernbewegungen. Zusammen mit anderen Kindern gestalten und verändern sie ihre Umgebung, kooperieren und agieren gemeinsam in unterschiedlichen Spielsituationen. (co-konstruktiv)

3.1.3 Wie lernen Kinder in unserer Einrichtung

Entwicklung ist ein selbstgesteuertes Lernen und eine aktive Leistung in der Handeln, Kreativität, Phantasie und Intelligenz mit einbezogen sind. Wir sind selbst neugierig und wissbegierig und ermöglichen durch eine tragfähige Beziehung selbstgesteuerte Lernprozesse. Wir stellen anregende Lernumgebungen zur Verfügung und überprüfen diese regelmäßig. Wir initiieren Bildungsprozesse, indem wir hinterfragen, zum Philosophieren anregen, ausprobieren, Fehler zulassen, untersuchen, Lernstrategien entwickeln und gemeinsam nach Lösungen suchen.

10 3.1.4 Pädagogische Prinzipien



Wir achten die Würde des Kindes und akzeptieren es in seiner Einzigartigkeit.



Wir geben den Kindern Sicherheit, indem unser Handeln authentisch, selbstreflektiv und nachvollziehbar ist.



Die spezifische Persönlichkeit eines jeden Kindes begreifen wir als eine Bereicherung für die gesamte Gruppe, denn die Vielfalt der anderen ermöglicht es dem Individuum sich weiter zu entwickeln.



Wir nehmen die Bedürfnisse und Interessen der Kinder wahr und ernst.



Die Erfahrungen der Kinder und ihre individuellen Möglichkeiten sind Grundlage unserer pädagogischen Arbeit.



Wir schaffen eine Lernumgebung, die den Bedürfnissen der Kinder entspricht



Wir unterstützen und fördern Kinder in der Entwicklung ihres Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins.



Der natürliche Forscherdrang, und die damit verbundene Anstrengungsbereitschaft der Kinder, sind für uns tägliche Herausforderungen.

3.1.5 Inhalte unserer pädagogischen Arbeit

Wir fördern die vielfältigen Kreativitäts- und Ausdrucksformen der Kinder im ganzheitlichen Sinne, zum Beispiel durch Musik, Malen, Gestalten, Bewegen, Darstellen, Wahrnehmen, Experimentieren, Konstruieren, Forschen und Beobachten. Wir Erzieherinnen unterstützen die Kinder darin, Fähigkeiten zu entwickeln, mit denen sie: 

Erlebtes verarbeiten können



an Selbstständigkeit gewinnen können und in der Lage sind, Eigenverantwortung für ihr Tun zu übernehmen



mit denen sie interkulturelle Toleranz ausüben, die sie im Zusammenleben mit anderen Menschen brauchen



mit denen sie Konflikte lösen können

3.1.6 Ziele unserer pädagogischen Arbeit

„Der Raum als dritter Erzieher“ ist für unsere pädagogische Arbeit und die Umsetzung unserer Erziehungsziele von großer Bedeutung. In jedem Raum gibt es eine thematische Lernecke, in der sich die Kinder selbstständig mit der vorbereiteten Lernumgebung auseinandersetzen können. Die

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Lernecken laden ein zum Forschen, Ausprobieren, Erfahrungen sammeln und diese im Dialog miteinander auszutauschen. 

Lernecke für mathematische Erfahrungen



Tüftlerecke



Küche



Naturwissenschaftliche Ecke



Kommunikation- und Leseecke



Bewegungsraum



Raum für gestalterisches Arbeiten



Rückzugsraum

Wir reflektieren regelmäßig, welche Erfahrungen Kinder in den Räumen sammeln können, werten diese aus und setzen die gewonnen Erkenntnisse um.

3.1.7 Sprachentwicklung

Sprachliche Bildung und Entwicklung ist für ihr Kind ab dem ersten Tag in der Kita fester Bestandteil des Alltags. Im gesamten Tagesablauf wird den Kindern sprachlicher Input angeboten, um ihnen die Möglichkeit zu geben ihren aktiven und passiven Wortschatz zu erweitern. Weiterhin wird durch den Einsatz von Mimik und Gestik das Sprachverständnis unterstützt. Ebenfalls werden spezielle Spiele und -angebote zur Sprachförderung im Morgenkreis oder als offenes Angebot bereitgestellt, um die Entwicklung des Wortschatzes, des Satzbaus und der Artikulation ganzheitlich positiv zu beeinflussen. Durch Anwendung des korrektiven Feedbacks in vielen Situationen des Alltags bekommt das Kind eine natürliche korrekte Wiederspiegelung seines Gesagten und kann somit sein bisheriges Sprachmuster kontrollieren und verändern. Das Interesse der Kinder an der Schriftsprache wird durch den Einbezug von Schriftbildern bei der Raumgestaltung geweckt.

3.2 Beziehungsgestaltung und Rolle der pädagogischen Fachkraft 

Wir leben mit Kindern auf der Grundlage von stabilen Bindungsbeziehungen und gegenseitiger Achtung und Anerkennung.



Wir beziehen Kinder in Absprachen und Entscheidungen ein.



Wir sind jederzeit Ansprechpartner der Kinder und sorgen uns um ihr Wohlbefinden.

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Wir begleiten die Kinder in ihrer Entwicklung, indem wir sie fördern, Impulse setzen, beobachten, ihre Entwicklungsverläufe dokumentieren (z.B. in Form von Portfolio) ihnen positiven Zuspruch geben und ihnen aufmerksam zuhören.



Wir verstehen unsere Rolle darin, uns regelmäßig zu reflektieren und weiterzubilden.



Wir schaffen eine Lernumgebung in der einerseits die Interessen und Themen der Kinder angeregt und aufgegriffen werden und die darüber hinaus Herausforderung und Unbekanntes bietet.



Um den Interessen und Wünschen der Kinder nachzuspüren, um ihre Beweggründe zu verstehen, versetzen wir uns in die Lage der Kinder.



Wir arbeiten mit allen pädagogischen Kollegen zusammen und gestalten unsere Arbeit transparent, arbeiten ressourcenorientiert und sind für Neues offen.



Wir stehen im Dialog mit den Kindern und leben eine Kultur in der Irrtümer, Fehler und Konflikte Möglichkeiten sind, zu lernen.



Wir lassen Kinder unterschiedliche soziale Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben.



Wir geben jedem Kind die Möglichkeit seine soziale Rolle innerhalb der Gruppe zu erfahren.

3.3 Die Bildungsbereiche Unsere Einrichtung bezieht die sechs Bildungsbereiche des Sächsischen Bildungsplanes in die tägliche Arbeit mit den Kindern ein. Dies sind folgende Bereiche: 

Somatische Bildung – Leitbegriff „Wohlbefinden“



Soziale Bildung – Leitbegriff „Beteiligung“



Kommunikative Bildung – Leitbegriff „Dialog“



Ästhetische Bildung – Leitbegriff „Wahrnehmen“



Naturwissenschaftliche Bildung – Leitbegriff „Entdecken“



Mathematische Bildung – Leitbegriff „Ordnen“

4. Die pädagogische Arbeit in der Kindertageseinrichtung 4.1 Profil der Kindertageseinrichtung EmaS  Englisch mit allen Sinnen Unsere Methode: Immersion ( in der Sprache baden )

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Gerade Kindertageseinrichtungen verfügen über ideale Vorrausetzungen, um das vorhandene „Sprachfenster“ für Fremdsprachen zu öffnen. Wir geben Kindern die Chance sich die englische Sprache spielerisch, kindgerecht und ohne Überforderung oder Zwang aneignen zu können. Die Lerngeschwindigkeit bestimmen die Kinder selbst. Wichtiger Aspekt dabei ist: „Spaß macht, wenn man etwas kann!“ Es gibt keine Arbeitspläne, Zielvorgaben und keinen Unterricht, denn die Haupttätigkeit der Kinder in diesem Alter ist Lernen durch Spielen. Spielerisch- konstruktiv können die Kinder Wendungen, Sätze und Wörter selbst entschlüsseln. Dabei begleiten eine Englische – Sprachfachkraft auf Honorarbasis die Kinder im Tagesablauf in englischer Sprache. Wir arbeiten nach dem sozial– ökologischen Handlungsansatz, das bedeutet, dass Kinder und ihre Familien in ihrem familiären, natürlichen und gesellschaftlichem Lebensumfeld, in ihren Bedürfnissen und ihrer Individualität wahrgenommen werden, um zu verstehen, was das Kind an Entwicklungsfördernden Rahmenbedingungen in der Kindertageseinrichtung benötigt. Unsere Planung orientiert sich also an der individuellen Lebenssituation der Kinder und an dem, was das Zusammenleben in den Gruppen erfordert.

4.2 Tagesablauf Unser Tagesablauf gestaltet sich in der Krippe, dem Kindergarten und dem Hort wie folgt. Krippe 6.00 – 7.30

Ankommen und Freispiel

7.30 – 8.00

Ankommen und Frühstück

8.00 – 8.45

Ankommen und Freispiel

8.45 – 9.00

Morgenkreis mit gemeinsamer Begrüßung

9.00 – 10.30

Angebotszeit bzw. Sporttag oder Waldtag

10.30 – 11.15 Mittagessen 11.15 – 12.00 Bad- und Umziehzeit 12.00 – 14.00 Mittagsschlaf 14.00 – 14.30 Bad- und Umziehzeit 14.30 – 15.00 Vesper Ab 15.00

Freispiel im Gruppenraum oder im Garten

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Kindergarten 6.00 – 7.30

Ankommen und Freispiel

7.30 – 8.00

Ankommen und Frühstück

8.00 – 8.45

Ankommen und Freispiel

8.45 – 9.00

Morgenkreis mit gemeinsamer Begrüßung

9.00 – 11.00

Angebotszeit bzw. Sporttag oder Waldtag

11.00 – 11.30 Mittagessen 11.30 – 12.00 Bad- und Umziehzeit 12.00 – 14.00 Mittagsschlaf 14.00 – 14.30 Bad- und Umziehzeit 14.30 – 15.00 Vesper Ab 15.00

Freispiel im Gruppenraum oder im Garten

4.3 Übergänge gestalten 4.3.1 Der Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung

In einem Aufnahmegespräch werden die Eltern über das Konzept, Abläufe, die Struktur, Rahmenbedingungen, Besonderheiten der Gruppe, die Gruppensituation und Organisationsformen informiert. Die Eltern informieren die Erzieher über individuelle Besonderheiten und das Lebensumfeld des Kindes. In der Kinderkrippe und bei Bedarf auch im Kindergarten erfolgt die Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dieses besteht aus drei Phasen. In der Grundphase begleitet ein Elternteil das Kind die ganze Zeit passiv, damit die Erzieherin Kontakt zum Kind aufnehmen kann. Am 4. Tag beginnt die Stabilisierungsphase in der ein kurzer Trennungsversuch unternommen werden kann. In der Schlussphase sind die Eltern nicht mehr anwesend, aber jederzeit erreichbar. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin als sichere Basis akzeptiert.

4.4 Schulvorbereitung Im letzten Jahr vor Schulbeginn nehmen die Kinder einmal wöchentlich am ABC- Club im Kindergarten und am Vorschulsport sowie an einzelnen Veranstaltungen in der benachbarten Grundschule teil. Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre künftigen Lehrer, die Schulatmosphäre und das Schulgebäude kennenzulernen.

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Aufbauend auf die im Elementarbereich erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Ausdauer, Konzentration, Anstrengungsbereitschaft, Selbstbewusstsein und soziale Kompetenz, werden diese in der neuen Lebenssituation Schule weiterentwickelt und gefördert. Dabei stehen Erzieher und Lehrer im Austausch, um die Startphase in das Schulleben fließend zu gestalten.

4.5 Integrative Pädagogik und Inklusion Mit der Entscheidung für integrative Arbeit in der Kindertagesstätte haben wir uns für ein pädagogisches Konzept entschieden, das gemeinsames Spielen und Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung

ermöglicht

und

unterstützt.

Unter

Berücksichtigung

der

besonderen

Entwicklungsbedürfnisse lernen und erleben alle Kinder in der integrativen Gruppe dabei, dass Verschiedenheit als normal angesehen wird. Grundsätzlich stehen die Integrationsplätze in unserer Einrichtung allen Kindern mit erhöhtem Förderbedarf zur Verfügung. Dieser wird von einem Amtsarzt des Gesundheitsamtes festgestellt. Durch zwei Erzieherinnen mit heilpädagogischer Zusatzausbildung und einem Heilerziehungspfleger bekommen die integrativen Kinder im Tagesverlauf heilpädagogische Unterstützung und Entwicklungsfördernde Impulse. Regelmäßige Förderstunden werden in den Gruppenalltag integriert. Durch Beobachtungsergebnisse und die Auswertung von Entwicklungsbögen lassen sich gemeinsam mit Eltern, Kindern und den heilpädagogischen Fachkräften Entwicklungsziele planen und realisieren. Diese bieten Orientierung in der heilpädagogischen Arbeit und ermöglichen es, Erfolge und Entwicklungsschritte sichtbar zu machen. Es stehen im Kindergarten- und Hortbereich spezielle Förderräume zur Verfügung, die bei Bedarf auch als Rückzugsraum genutzt werden können.

4.6 Beteiligung und Rechte von Kindern 

das Recht auf aktive, positive Zuwendung und Wärme



das Recht in Ruhe gelassen zu werden und sich zurückziehen zu können



das Recht auf einen individuellen Entwicklungsprozess und sein eigenes Tempo dabei



das Recht auf Hilfe und Schutz bei der Verarbeitung von gewalttätigen und zerstörerischen Zusammenhängen



das Recht so akzeptiert zu werden, wie es ist



das Recht auf Gemeinschaft und Solidarität in der Gruppe



das Recht auf selbstbewusste, verantwortungsbewusste und engagierte Bezugspersonen

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das Recht auf eine stabile, liebevolle Beziehung zu Erwachsenen



das Recht auf zuverlässige Absprachen zwischen Kindern und Erwachsenen



das Recht zu forschen, zu experimentieren und vielfältige Erfahrungen zu sammeln



das Recht auf Phantasie und eigene Welten



das Recht auf eine vielfältige, anregungsreiche und gestaltbare Umgebung

4.7 Beobachtung und Dokumentation Die Planung, Reflexion und Dokumentation sind wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Einmal wöchentlich finden in monatlichem Turnus Dienstberatungen zu folgenden Themen statt: 

Lerngeschichten und Portfolios,



Gruppenübergreifende Arbeit,



pädagogische Themen / Fallberatung,



Projektbesprechungen.

Mit dem „Baum der Erkenntnis“ hat unsere Einrichtung eine gezielte ganzheitliche Beobachtung– und Dokumentationsform gefunden. Gemeinsame Entwicklungsbögen für die gesamte Einrichtung nach Lueger und Beller und Beller ermöglichen eine gezielte Reflexion der pädagogischen Arbeit. In Portfolios dokumentieren wir für die Eltern und Kinder die Entwicklungsschritte.

4.8 Zusammenarbeit mit Eltern Das Gespräch und den direkten Kontakt zu den Eltern erachten wir als sehr wichtig. In regelmäßigen Entwicklungsgesprächen geben wir den Eltern einen Einblick in die Entwicklungsschritte und Fähigkeiten ihres Kindes. Sowohl durch unsere Aushänge als auch durch die halbjährlich stattfindenden Elternabende können sich die Eltern mit der pädagogischen Arbeit unserer Einrichtung auseinander setzen. Im Eingangsbereich informiert ein Monitor die Eltern zeitnah über pädagogische Prozesse in der Einrichtung. Bei verschiedenen Festen rund ums Jahr, z.B. Lampionumzug, Weihnachtsfeier oder Kindertag, werden persönliche Kontakte sowohl zwischen Erziehern und Eltern, als auch zwischen Eltern untereinander aufgebaut. Die Eltern haben die Möglichkeit im Elternrat ihre Ideen mit einzubringen, aktiv mitzuwirken und konkrete Themen, Fragen oder Bedürfnisse anzusprechen. Für alle interessierten Eltern, die noch kein Kind in unserer Einrichtung haben, stellen wir einmal im Monat unser pädagogisches Konzept vor. (Jeden letzten Dienstag im Monat 15. 30 Uhr)

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4.9 Qualitätsentwicklung 4.9.1 Wie definiert sich Leitung für unsere Einrichtung?

Die Basis der Leitungstätigkeit ist nicht die kategorische Bewertung in „richtig“ oder „falsch“, sondern das kollegiale Reflektieren der pädagogischen Arbeit. Durch die gegenseitige Analyse der Denkweisen wird eine Transparenz erreicht, die Blockaden zu überwinden hilft, Werte- und Glaubenssysteme werden diskutiert, Verhalten und Vorbildwirkung überprüft, und damit eine Identifikation mit den gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätzen ermöglicht. Leitung bedeutet für uns: 

das gemeinsame Erarbeiten von Zielen und Visionen



das Erkennen und Strukturieren von Aufgaben



mit allen am pädagogischen Prozess Beteiligten im Dialog zu stehen,



neue Ideen zu kreieren, Ressourcen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkennen und zu fördern



Kreativität fließen zu lassen und zu potenzieren.

Die Aufgaben der Leiterin sind die Begleitung, Förderung, Unterstützung, Anleitung, Betreuung, Koordination, Information, Verständigung, Steuerung und Moderation der pädagogischen und verwaltungstechnischen Arbeit sowie der Teamentwicklung.

4.9.2 Mitarbeiterführung - Management by objectivs



Aushandeln von Zielvereinbarungen



Wechselnder Informationsaustausch durch Dokumentationspflicht und Berichtwesen



Erfahrungsaustausch, Teamgespräche



Ergebnisbezogene Mitarbeiterbeurteilung



Delegation von Aufgaben und Verantwortung



Sicherstellung von Qualifizierungsmöglichkeiten



Transparenz von Entscheidungen

4.9.3 Fortbildung und Teamarbeit



Fortbildung als Angebot oder Selbststudium



Fortbildungen werden für das gesamte Team aufbereitet



ständige Qualitätsüberprüfungen durch die QMB, moderierte Teamberatungen

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Nutzung vielfältiger Angebote, Fachliteratur, Medien, Selbststudium



Orientierung auf Kooperation und auf gemeinsame Ziele



Entwicklung einer Teamkultur, Gegenseitiges Feedback, Supervision, Fallberatung



Planvolles, konzeptionelles Vorgehen



Nutzen der Ressourcen aller Mitarbeiter



Reflexion der päd. Arbeit



Gegenseitige Hospitationen, Hospitationen bei Lehrern und Therapeuten

5. Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation 5.1 Kooperation im Sozialraum Es besteht eine Kooperation zwischen der 19. Grundschule am Jägerpark 5, 01099 Dresden und unserer Kindertageseinrichtung.

5.2 Projekte und Projektpartner Seit Mai 2012 nimmt unsere Kita am Projekt „frühe Chancen“ teil und wird dadurch zur SchwerpunktKita für „Sprache & Integration“. Damit steht unserer Kita für den Projektzeitraum eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung, die ausschließlich Aufgaben zur alltagsintegrierten Sprachbildung übernimmt und das Kita-Team in diesem Bereich unterstützt. Die Sprachfachkraft übernimmt folgende Aufgaben: 

Beratung und Begleitung des Kita-Teams zum Thema alltagsintegrierte Sprachbildung -

Beratung der päd. Fachkräfte bezüglich sprachauffälliger Kinder und deren Förderung

-

Einführen von speziellen Sprachbeobachtungsbögen für einsprachige und mehrsprachige Kinder



Anschaffung und Beratung zu sprachanregenden Materialien und Spielen

Unterstützung bei alltagsintegrierter Sprachbildung von Kindern -

Gestaltung von sprachanregenden Projekten wie z.B. Entenland für 3jährige Kinder, Flaschengeschichten, Sprachspiele als freies Angebot in der Freispielzeit oder als festes Angebot für alle Kinder im Morgenkreis

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Unterstützung des Kita-Teams bei der Zusammenarbeit mit den Eltern

-

Anfertigen von Sprachbriefen zum Geburtstag des Kindes

-

Teilnahme an Elterngesprächen zur Unterstützung, Beratung und Vorbeugung von Sprachentwicklungsstörungen

-

Informationen für Eltern rund um das Thema „Kindersprache“

Gute Aussichten für die Zukunft: Auf die Sprache kommt es an Sprache ist die Grundlage für den Erfolg in der Schule und im weiteren beruflichen Leben. Schon in der Grundschule haben Kinder, die ein gutes Sprachverständnis haben und viele Erfahrungen im Umgang mit Sprache sammeln konnten, klare Vorteile. Unterstützung bei der sprachlichen Bildung und Entwicklung ist vor allem dann effektiv, wenn sie früh beginnt. Deshalb werden Kinder ab ihrem ersten Tag in der Schwerpunkt-Kita entsprechend begleitet. Dabei geht es hier vor allem um eine alltagsintegrierte Unterstützung: Situationen aus dem täglichen Leben der Kinder werden so gestaltet, dass die Kinder die Möglichkeit haben, wichtige Erfahrungen bei Erlernen der deutschen Sprache zu machen. Elternarbeit Den Eltern wird regelmäßig berichtet, wie sich ihr Kind entwickelt. Fortschritte beim Erwerb der Sprache werden dokumentiert und in Form von „Geburtstagsbriefen“ den Eltern zur Ansicht vorgelegt. Ebenso werden auf Wunsch Fördermöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Kita aufgezeigt. Des Weiteren bekommen Eltern praktische Tipps und Ratschläge, was sie zu Hause tun können, um die Sprachentwicklung ihres Kindes zu fördern. Denn Sprache ist der Schlüssel für die weitere Entwicklung des Kindes. 2015 endet das bisherige Projekt und geht fließend in das neue Sprachprojekt „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ über. Die Schwerpunkte des neuen Projektes sollen die Zusammenarbeit mit den Familen der Kinder und die Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund sein. Mehr Informationen im Internet: www.fruehe-chancen.de