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Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr Multimediales Schulfernsehen GEMEINSCHAFTSKU...
Author: Liane Koch
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Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Multimediales Schulfernsehen

GEMEINSCHAFTSKUNDE Gemeinschaftskunde....................................................................................................................................................................................1 Alle Zeit der Welt-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1 Chinas Größenwahn am Yangtse--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------3 Das besondere Lernen-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------3 Das Geheimnis meiner Herkunft. Kinder von Samenspendern auf der Suche nach ihrem Vater---------------------------------------------------------------------------------------------------------------4 Der Hahn lebt. Von der Airbase zum Zivilflughafen-------------------------------------------------------------------------------------------------------------4 Die stählerne Zeit------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------5 Ehrenmorde – Verfolgte Töchter, verlorene Söhne-------------------------------------------------------------------------------------------------------------5 GG 19 - 19 gute Gründe für die Demokratie------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------5 Jede Minute zählt – Die Zeitungsmacher der FAZ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------6 Leben für Allah. Ein deutscher Imam in Berlin--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------6 Lieblingsfach Rockmusik-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------7 Eine Schülerband lernt laufen------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------7 Mit HipHop von der Straße-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------7 Mummenschanz – Vom Umgang miteinander --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------7 Orte des Erinnerns----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------7 Staat-Klar!----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------9 Tiananmen – 20 Jahre nach dem Massaker------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------9 Trip durch Kabul. Unterwegs mit einem Popstar-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------9 Weiße Blätter, grüne Wälder. Papierwende------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------9 Wieder auf eigenen Füßen stehen-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------9 „Zwangsheirat“. Familienehre vor Liebe?------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------10 Zwischen Rap und Ramadan Junge Muslime in Freiburg---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------10

Alle Zeit der Welt ab Klasse 11 6 Sendungen à 30 Minuten Produktion: SWR Auf die Frage, „Was ist Zeit?“, soll Einstein geantwortet ha­ ben: „Die Zeit ist das, was man auf der Uhr abliest“. Eine ein­ leuchtende Antwort – auf den ersten Blick. Schaut man genau­ er hin, stellen sich neue Fragen: Wie kommen wir dazu, die Zeit zu messen? Wieso teilen wir die Zeit in Sekunden, Stun­ den und Tage ein? Existiert jenseits unserer Zeiteinteilung eine „absolute“ Zeit? Oder ist sie relativ – abhängig von physi­ kalischen Phänomenen und subjektiven Wahrnehmungen? Gibt es einen Anfang und vielleicht auch ein Ende der Zeit? Die Sendereihe „Alle Zeit der Welt“ versucht eine Annäherung an diese Phänomene aus verschiedenen Perspektiven: Sie führt den Zuschauer in die Anfänge der Himmelsbeobachtung und der Zeit­ messung. Sie erzählt von der Macht über die Zeit, durch die Erfin­ dung der Uhr – aber auch von der Macht der Uhren über unser Le­ ben. Sie beleuchtet die Funktionsweise unserer inneren Uhr und klärt auf, weshalb ewige Jugend für immer ein Traum bleiben wird. Und die Reise führt zurück in die Entstehungsgeschichte des Kos­ mos, unserer „Himmelsuhr“, zum Anfang der Zeit.

Die Himmelsuhr Freitag, 05.02.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4680776 Wir teilen unsere Zeit in Tage, Wochen, Monate, Jahre ein – eine Einteilung, die sich am Himmel „ablesen“ lässt. Die Bewegungen der Gestirne als „Uhrwerk des Himmels“ wurden zur Grundlage un­ serer Zeitrechnung. Schon Menschen der Frühzeit haben erkannt, dass zwischen zwei Sonnenaufgängen immer etwa die gleiche Zeit vergeht. Hat sich ein Zeitbewusstsein beim Menschen über die Be­ obachtung wiederkehrender Himmelserscheinungen und Naturzy­ klen entwickelt?

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Die Sendung sucht nach Spuren, die zeigen, wie der Mensch ge­ lernt hat, die „Himmelsuhr“ zu lesen. Aber auch, wie und wofür er diese Kenntnisse genutzt hat: zum Beispiel für Bewässerung, Aus­ saat und Ernte, für religiöse Feste und Riten, für gesellschaftliche Ereignisse. Je verfeinerter die Beobachtungen wurden, desto mehr gelang es, wiederkehrende und oft lebensnotwendige Naturereig­ nisse vorherzusagen. Kalender, die Grundlage unserer heutigen Zeitrechnung, entstanden. Die filmische Spurensuche führt in das indische Observatorium Jantar Mantar. Die weitläufige Anlage in Jaipur wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Die einzigartigen, riesigen Instrumente zur Himmelsbeobachtung eignen sich in idealer Weise, astronomische Grundphänomene der Zeitmessung zu illustrieren. Dort lässt sich auch die Bedeutung dieser astronomischen Vorausberechnungen für die Menschen sehr gut in Szene setzen. Denn die heute noch archaisch anmutende Landwirtschaft und die traditionellen religi­ ösen Feste zeigen beispielhaft, wie erste Kalender das Leben der Menschen bestimmten. Die Instrumente von Jaipur bieten zudem gute Möglichkeiten, kultu­ rübergreifende Aspekte der Himmelsbeobachtung und Zeitrech­ nung bis in die frühesten Anfänge zu verfolgen.

Die Uhr in uns Samstag, 06.02.2010, 6.45 Uhr Stammnummer 4680777 Nachtschicht, Tagschicht oder gar Dienst rund um die Uhr: Für die Ärzte und Pfleger des Notfallkrankenhauses ist das Arbeitsalltag. Sie müssen voll da sein, auch wenn innerlich noch alles auf Schlaf eingestellt ist. Der Dienstplan nimmt keine Rücksicht auf den Bio­ rhythmus des Menschen. Der Arzt Sebastian Fahrmeyer kennt den täglichen Kampf gegen die Müdigkeit nur allzu gut. Wie ihm geht es allen Schichtarbeitern. Denn der menschliche Körper richtet sich nach einem ganz eigenen Zeitgeber. Die Sendung begibt sich auf die Spurensuche nach den inneren Taktgebern des Menschen. Und jeder Mensch hat seine eigene „innere Zeit“. In den Genen ist festgelegt, wie diese innere Uhr tickt. Darum kön­ nen manche Menschen ganz leicht die Nacht zum Tag machen,

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sind dafür aber morgens immer todmüde. Andere kommen früh aus den Federn, wollen aber auch früh zu Bett. Grundsätzlich sind Menschen tagaktive Wesen. Ihnen fällt Nachtar­ beit schwer. Der natürliche Wechsel von Tag und Nacht, von hell und dunkel, stellt unsere innere Uhr täglich neu und steuert so Akti­ vitäts- und Erholungsphasen, Stoffwechseltätigkeit und Immunab­ wehr. Alle Körperfunktionen, von der Temperatur bis zum Herz­ schlag, folgen diesem natürlichen Rhythmus. Doch unsere moderne Gesellschaft nimmt darauf kaum Rücksicht. Nacht- und Schichtarbeit zwingen den Körper zu einem Leben ge­ gen seine eigene Zeitsteuerung. Das führt auf Dauer zur Übermü­ dung, mindert die Leistungsfähigkeit und macht im Extremfall krank. Sind wir eine permanent übermüdete Gesellschaft? Chrono­ biologen suchen nach Wegen, die innere Uhr und die moderne Ar­ beitswelt zu vereinen.

Ötzi und der Urknall Samstag, 06.02.2010, 7.15 Uhr Stammnummer 4680778 Die Zeit lässt sich immer genauer bestimmen – nicht nur die, die gerade vergeht, sondern ebenso die längst vergangene. Und auch beim Blick in die Zukunft stehen Zahlen im Raum, werden zeitliche Prognosen gestellt. Wissenschaftler beziffern das Alter des Univer­ sums auf zwölf bis 14 Milliarden Jahre. In einer Billion Jahren soll der letzte Stern verglüht sein. Die Sendung stellt die Fragen, seit wann es „Zeit“ gibt und woher wir wissen, was einmal war. Sie schlägt einen Bogen von der Menschheitsgeschichte bis zur Erdgeschichte, erzählt von der spannenden kriminalistischen Spurensuche, die sich um ein kon­ kretes Beispiel an einem konkreten Ort entwickelt hat: Vor 5300 Jahren geht ein Mann in die Alpen. Es ist seine letzte Wanderung, er kommt nie an seinem Ziel an. 1991 wird seine mu­ mifizierte Leiche von Bergsteigern an einem Gletscher gefunden. Der Mann aus dem Eis, Ötzi genannt, wird zur Sensation – und für die Sendung zum Ausgangspunkt einer Reise in die Anfänge der Zeit. Denn der Körper des Toten und alle Gegenstände, die er bei sich trug, geben Aufschluss nicht nur über ihn – sie beinhalten Bot­ schaften aus vielen vergangenen Epochen. Das Kupfer in Ötzis Beil, der Feuerstein in seinen Pfeilspitzen, wo­ her kommen sie? Mit Hilfe modernster Methoden bestimmen Wis­ senschaftler die Zeit und Herkunft dieser Dinge, sie führen uns Hunderte Millionen von Jahren zurück, zur Entstehung unseres Planeten, unseres Universums. Eine Reise zurück zum Anfang un­ serer Zeit: dem Urknall.

Das Diktat der Uhr Samstag, 06.02.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4680779 Auf die Sekunde genau... So pünktlich können wir erst sein, seit Uhren unser Leben regulieren. Jahrhundertelang bot der Stand der Sonne die alleinige Orientierung im Tageslauf. Doch diese natürli­ che Zeitordnung wurde abgelöst durch eine abstrakte Tageseintei­ lung: Orientierung findet man nicht mehr nur durch der Lauf der Sonne, sondern in immer ganggenaueren und erschwinglich ge­ wordenen Uhren. Mechanische Wunderwerke entstehen, zu den Stunden und Minutenzeigern kamen die Sekundenzeiger hinzu. Heute rechnet die Wissenschaft in Planck – der kürzesten physika­ lischen Zeiteinheit (10 -43 s). Die abstrakte Tageseinteilung durch den Taktgeber Uhr verändert das Leben der Menschen. Zeit wird immer kostbarer, verwandelt sich in etwas, was gespart werden muss. „Zeit ist Geld“ – dieses Diktat bestimmt zunehmend die Arbeitswelt. Immer schneller muss es gehen. Arbeits- und Handlungsabläufe werden sekundengenau kalkuliert, Fließband-Arbeit entsteht. Uhren optimieren sogar den

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Krieg. Bomberpiloten können sich zeitgenau abstimmen. Die Tö­ tungsmaschine läuft nun mit Präzision. Kirchenuhren. Taschenuhren, Armbanduhren, Wecker, Stoppuh­ ren, Funkuhren, Atomuhren. Mit der technischen Fortentwicklung der Zeitmessung gehen auch die Veränderungen in der Arbeitswelt in rasantem Tempo voran. Die Sendung zeigt das faszinierende Universum der Zeitmessung: alte, faszinierende Wunderwerke der Mechanik sowie moderne Hightech-Uhren und ihre Bedeutung in der Arbeits- und Lebenswelt der vergangenen 200 Jahre. Die alte Streitfrage ist noch immer ak­ tuell: Wer bestimmt unseren Umgang mit der Zeit? Wir selbst oder unsere Uhr?

Die High-Speed-Gesellschaft Samstag, 06.02.2010, 8.15 Uhr Stammnummer 4680780 „Time is money“ – das Glaubensbekenntnis des vergangenen Jahr­ hunderts bestimmt bis heute unseren Alltag. Der Lebensrhythmus der Industriestaaten ist immer schneller geworden. Die Zeit ist Roh­ stoff und Motor für das Wachstum von Volkswirtschaften. Die Tem­ posteigerung betrifft nicht nur Maschinen, sondern auch die Men­ schen, die sich nach deren Takt richten müssen. An der Spitze der High-Speed-Gesellschaften stehen unangefochten die USA. Fast Food und Drive-in, Over Night Service und Expresszustellungen sind Erfindungen aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Meister der Zeitoptimierung geben weltweit den Takt in Wirt­ schaft und Gesellschaft vor. Doch längst stellt sich die Frage, ob sich unser Leben wirklich immer weiter beschleunigen lässt. Immer häufiger verweigern sich Menschen dem Zeitdruck und versuchen aus­ zusteigen, in ein anderes, langsameres Leben. Andere suchen neue Lösungen, einen flexiblen Umgang mit ihrer Zeit. Der Film führt uns nach New York, in die Stadt, die „niemals schläft“. Hier leben sie alle: die Anhänger der „Zeit ist Geld“-Gesell­ schaft, die den Kick der Geschwindigkeit genießen. Und die Entde­ cker einer neuen Langsamkeit, die ein entschleunigtes Leben ver­ suchen.

Alles relativ... Samstag, 06.02.2010, 8.45 Uhr Stammnummer 4680781 Albert Einstein hat mit seiner Relativitätstheorie die bis dahin gängi­ gen Vorstellungen von Raum und Zeit auf den Kopf gestellt. Er kam unter anderem zu der Erkenntnis, dass Uhren umso langsam ge­ hen, je schneller sie bewegt werden. Das führt zu einer paradox erscheinenden Konsequenz: Rast ein Raumschiff annähernd mit Lichtgeschwindigkeit durchs All, altert die Besatzung merklich langsamer. Nach Einstein besteht also min­ destens theoretisch die Möglichkeit, die Zeit so zu manipulieren, dass weit entfernte Galaxien in einem Menschenalter erreichbar sind. Derartige Gedankenspiele beflügeln bis heute die Phantasie der Sciencefiction-Autoren. Ob Zeitreisen in die Vergangenheit oder Wurmlöcher (kurzlebige „Schlupflöcher“, die weit voneinander entfernte Bereiche des Universums durch eine Abkürzung verbin­ den), Anleihen bei der Relativitätstheorie gehören zu den gängigen Klischees bei Star Trek & Co. „Alles relativ“ greift diese Klischees in unterhaltsamer Weise auf und der Physiker Harald Lesch zeigt, was dahinter steckt. Der Zuschauer erfährt außerdem, dass relati­ vistische Effekte sogar im Alltag eine Rolle spielen. Jeder, der ein Pkw-Navigationssystem nutzt, profitiert von den Erkenntnissen Ein­ steins. Tipp: Für den bilingualen Unterricht in Biologie und Physik liegen drei Folgen der Reihe auf Englisch vor. Die Ausstrahlungen: The Celestial Clock: Sonntag, 16.05.2010, 6.30 Uhr The High Speed Society: Sonntag, 30.05.2010, 6.30 Uhr Everything’s relative...: Sonntag, 06.06.2010, 6.30 Uhr

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Chinas Größenwahn am Yangtse ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: WDR Dienstag, 08.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683127

neu!

Nirgendwo sonst liegen in China Alt und Neu, Naturschönheiten und Megacities so dicht beieinander wie am Yangtse. Aus der Per­ spektive des Flusses zeigt der Film eine Welt voller Abenteuer, Sehnsüchte und falscher Versprechen – und Menschen, die zwi­ schen Aufbruchstimmung und enttäuschten Hoffnungen hin- und hergerissen sind. Das Filmteam wurde zeitweise von der chinesi­ schen Polizei bespitzelt, Interviewpartner wurden verhört. Trotzdem melden sich viele Chinesen, ohne Angst vor Repressalien, offen zu Wort.

ab Klasse 7, alle Schularten 9 Sendungen à 30 Minuten Produktion: WDR, SWR Neun von 100 Deutschen sind behinderte Menschen, einige von ihnen mehrfach und besonders schwer. Die Art der Behin­ derung kann sehr unterschiedlich sein: blind, taub, bewe­ gungsunfähig, geistig behindert oder autistisch. In der Reihe „Das besondere Lernen“ werden mehrere Kinder und Jugend­ liche mit Behinderungen porträtiert und die schulischen und außerschulischen Anstrengungen dokumentiert, mit diesen jungen Menschen umzugehen, sie zu fördern und zu integrie­ ren.

Was ist Autismus? neu!

Nicole, Frederik und Julia: Drei junge Menschen leben mit der Ent­ wicklungsstörung Autismus. Schon der Alltag bedeutet für sie jeden Tag eine Menge Herausforderungen. Die 23-jährige Nicole zum Beispiel hat das Asperger-Syndrom, eine leichte Form des Autis­ mus. Man sieht es ihr nicht an, aber Nicole hat die für Autisten typi­ schen Schwierigkeiten, Gefühle anderer Menschen wahrzuneh­ men. Deshalb fällt es ihr schwer, mit anderen Kontakt aufzuneh­ men. Nicole weiß erst seit kurzem, dass sie Autistin ist. Ein neues Leben in neuem Bewusstsein hat für sie begonnen. Alleine arbei­ ten, alleine spazieren gehen – Nicole macht das gerne, für sie hat das nichts mit Einsamkeit zu tun. Der Film nähert sich dem Autis­ mus aus wissenschaftlicher Sicht. In zwei Experimenten wird ge­ testet, wie Nicole Gesichter und Gefühle anderer Menschen wahr­ nimmt. Autismus hat sehr viele Gesichter: Der Film stellt auch Fre­ derik und Julia vor. Julia ist sechs und hat eine schwere Form von Autismus. In Julias Welt gibt es strenge Regeln, gegen die ihre El­ tern auf keinen Fall verstoßen dürfen: Schon der Löffel auf der falschen Seite des Tellers bringt sie zum Ausrasten. Begleitmaterial: www.planet-schule.de im Wissenspool Sendung online: www.planet-schule.de im Filmpool

Ich möchte mich ganz normal fühlen – Die blinde Ka­ tharina Freitag, 11.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4680240 Katharina, 18 Jahre, ein griechisches Mädchen, in Deutschland ge­ boren, lebt in Lahnstein und besucht die Berufsfachschule in der Landesblindenschule. Nach der Mittleren Reife geht sie nach Mar­

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Aber Spaß hab' ich doch – Der 13-jährige Bruce Freitag, 18.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4680241

Das besondere Lernen

Freitag, 04.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683221

burg, um Abitur zu machen. Katharina hat mit acht Jahren ihr Au­ genlicht verloren. Wir begleiten Katharina durch ihren Alltag: Sie hilft im Restaurant ihrer Eltern, kauft alleine ein, geht mit ihrer Freundin ins Kino, in Kneipen und in die Schule. Wie orientiert sie sich? Wie erlebt sie ihre Umwelt? Wie sieht sie ihre Lebensper­ spektive? In einem Rückblick erlebt der Zuschauer, wie Blinde lernen, sich auf der Straße zu bewegen, wie sie zu einem Ziel kommen und wie es gelingt, zum Beispiel Zahnpasta auf eine Zahnbürste aufzutra­ gen, mit Messer und Gabel umgehen und mehr. Wie lernt man als blinder Mensch lesen und schreiben? Im Mittelpunkt des Rück­ blicks steht Daniela aus der zweiten Klasse, geburtsblind, acht Jah­ re alt. So alt war Katharina, als sie erblindete und die Welt neu ler­ nen musste. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2003/2004 und www.planet-schule.de im Wissenspool

Der 13-jährige Bruce kann weder stehen noch laufen. Er wurde zu früh geboren und musste künstlich beatmet werden. Eine Virusin­ fektion schädigte das Gehirn, so dass Arme und Beine spastisch gelähmt sind. Er besucht mit sechs anderen körperbehinderten Mädchen und Jungen die fünfte Klasse einer Ganztagsschule für Körperbehinderte. Dort will er seinen Hauptschulabschluss machen und strebt weiter den Realschulabschluss an. Bruce träumt davon, einmal in einem Basketballteam zu spielen, sieht aber trotzdem sei­ ne Zukunft sehr realistisch und wäre glücklich, selbstständig in sei­ nen von ihm gelenkten Rollstuhl ein- und aussteigen zu können. Die Kamera beobachtet Bruce daheim beim Spiel, beim Einkaufen, in der Schule und während einer Kur. In der Ganztagesschule kön­ nen Unterricht, Freizeit und Therapie ausgewogen verteilt werden. Statements der Mutter, der Lehrerin, des Schulleiters und eines Arztes geben weitere Informationen zu Bruce selbst, zu seiner Krankheit und den Therapiemöglichkeiten. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2003/2004 und www.planet-schule.de im Wissenspool Zeitschrift Schulfernse­ hen, Ausgabe 3-2007/2008: Praxisbericht zum Einsatz der Sen­ dung im Rahmen des „Innovativen Klassenzimmers“.

Denn die Seele kennt kein Koma – Die 17-jährige Lena Freitag, 25.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4680242 „Jeder Mensch ist lernfähig, sonst ist er tot”, heißt es in der Sen­ dung. Gemeint sind Menschen wie die 17-jährige Lena, die mit ih­ ren Mitschülerinnen und Mitschülern in einem Heim für Schwerst­ behinderte der Landesblindenschule in Neuwied lebt. Heimvideos zeigen Lena als quicklebendiges Kleinkind, fröhlich und aufgeweckt. Mit drei Jahren bekam sie eine tuberkulöse Me­ ningitis, heute ist sie blind, körperlich und geistig behindert, zucker­ krank und liegt im Wachkoma. Der Film begleitet Lena durch ihren Alltag in der Klasse, im Internat und beim Wochenendaufenthalt daheim bei den Eltern. Wir sehen die Möglichkeiten, auch einen schwer behinderten Jugendlichen zu fördern und „weiterzubilden”, zum Beispiel durch basale Stimulation. Kinder wie Lena, die kaum eigene Aktivitäten zeigen können, werden durch Klangwiege, Rum­ melkiste, Wasserbett, Gedichtrezitation und anderes angeregt. Die Eltern, Lehrer, Betreuer und Experten geben Statements zu Lena und ihrer Situation: Sie sprechen über ihre Erfahrungen, mit einem behinderten Kind zu leben, über die kleinen Erfolge, zu Lena eine Beziehung aufzubauen, über die Therapiemöglichkeiten. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2003/2004 und www.planet-schule.de im Wissenspool

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Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Kein Mensch ist eine Insel

Wenn Lesen und Schreiben zur Qual wird

Samstag, 26.06.2010, 6.45 Uhr Stammnummer 4681676

Samstag, 26.06.2010, 8.15 Uhr Stammnummer 4680511

Viktoria, neun Jahre, lebt in einem Heim für geistig behinderte Men­ schen in der Südpfalz, ihre eineiige Zwillingsschwester Katharina in einem Kölner Heim. Beide Mädchen leiden unter einer tief greifen­ den Störung der Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit: Autis­ mus. Ihr elfjähriger Bruder David, der in eine Integrierte Gesamt­ schule geht, hat autistische Züge. Die Sendung dokumentiert das Leben der drei Kinder in den Ein­ richtungen und zu Hause, wenn sie – was selten der Fall ist – alle in der Familie vereint sind. Es kommen die Eltern, die Betreuerin­ nen sowie Wissenschaftler und Experten zu Wort. Sie erläutern das für Außenstehende oft unverständliche Verhalten autistischer Kin­ der und erklären Ursachen und Heilungschancen der Krankheit.

Der elfjährige Thorsten findet „Deutsch“ nicht so gut. Früher schrieb er oft das gleiche Wort in fünf Varianten falsch. Auch der 14-jährige Mathias konnte nach seinem ersten Schuljahr weder lesen noch schreiben. Die Lehrer waren ratlos, die Eltern verzweifelt. Sie such­ ten Hilfe und waren fast erleichtert, als die Diagnose feststand: Legasthenie. Rund fünf Prozent der Grundschulkinder haben Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und der Rechtschrei­ bung. Mit Intelligenz hat dies nichts zu tun – es handelt sich um eine Störung, für die viele Faktoren verantwortlich sein können. Bei Thorsten haben sich die „Deutsch-Defizite“ durch eine Therapie in­ zwischen vermindert, und Mathias hat den Sprung auf eine techni­ sche Realschule geschafft. Technik begeistert ihn und wirkt als po­ sitives Gegengewicht zu seinen Lese-Rechtschreib-Schwierigkei­ ten.

Wege aus der Stille – Gehörlose unter uns Samstag 26.06.2010, 7.15 Uhr Stammnummer 4680406

Sophie – ein göttliches Geschenk Eine Mutter und ihr behindertes Kind

„Ich höre nichts, ich spüre Schwingungen auf der Haut, aber hören kann ich gar nichts“. Tatjana, 21, ist gehörlos geboren. Ihr Freund Krešo, 26, wurde mit eineinhalb Jahren nach einer Ohrenentzün­ dung und einer erfolglosen Operation taub. Tatjana und Krešo ge­ hören zu den rund 80 000 Gehörlosen und 100 000 Hörgeschädig­ ten in der Bundesrepublik. Beide machen eine Ausbildung als Me­ diengestalter in der Paulinenpflege in Winnenden bei Stuttgart. Dort wird mithilfe der Gebärdensprache kommuniziert. Auch außerhalb ihrer Ausbildung leben Tatjana und Krešo fast ausschließlich in der Welt der Gehörlosen. Anders Gabi Braig, 40, ebenfalls gehörlos. Sie ist Gebärdensprach­ lehrerin, hat zwei hörende Söhne und fühlt sich auch in der hören­ den Welt zu Hause. Heute ist Gehörlosigkeit nicht in allen Fällen ein unabwendbares Schicksal. Es gibt Hörhilfen, die den Weg in die Welt der Hörenden frei machen können. Eine revolutionäre Ent­ wicklung ist das Cochlear-Implantat. Jan, 15, hat eine solche Hör­ hilfe und besucht heute ein Regel-Gymnasium in Weil am Rhein. Er hat es geschafft, den Weg aus der Stille zu finden.

Samstag, 26.06.2010, 8.45 Uhr Stammnummer 4682147

Wenn das Sprechen klemmt

Samstag, 12.06.2010, 7.25 Uhr Stammnummer 4683504

Samstag, 26.06.2010 Uhr Stammnummer 4680245 Sandra, 13, begann zu stottern, als sie vier Jahre alt war und sich ihre Eltern scheiden ließen. Sie schämt sich ihres unflüssigen Spre­ chens und würde am liebsten gar nichts sagen. Da sich das Stot­ tern nicht besserte, ließ Sandra sich für 18 Wochen von ihrer Hei­ matschule beurlauben um an einer Stotterer-Intensiv-Therapie für Jugendliche teilzunehmen. Christopher, 15, begann zu stottern, als sein Vater schwer erkrank­ te. Die Symptomatik verstärkte sich, als sein Vater zwei Jahre spä­ ter starb. Sämtliche Therapien brachten nur eine kurze Besserung. Da der Leidensdruck unerträglich wurde, entschied er sich eben­ falls zur Intensiv-Therapie. Wie Sandra und Christopher sind etwa fünf Prozent aller Kinder und ein Prozent der Erwachsenen vom Stottern betroffen. Die Sprechstörung beginnt meist im Alter zwischen zwei und fünf Jah­ ren. Man vermutet eine genetische Veranlagung zum Stottern, aber auch Ängste spielen eine Rolle. Der Film begleitet die beiden Ju­ gendlichen bei ihrer Therapie am Sprachheilzentrum Ravensburg. Der Sprachtherapeut Frank Herziger geht den Ursachen des Stot­ terns nach, arbeitet Tag für Tag mit den Jugendlichen an den Sym­ ptomen und legt viel Wert auf psychologische Betreuung und auf das Zusammenleben in der Gruppe. Eine Arbeit, die bis in die Wur­ zeln der Persönlichkeit geht. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen 1-2003/2004 und ww­ w.planet-schule.de

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Als Sophies Mutter vor zehn Jahren im Kreißsaal mit der Diagnose Down-Syndrom konfrontiert wurde, waren sie und ihr Mann zu­ nächst verzweifelt. „Ist das eine Strafe Gottes?“ fragte Sylvia Kowa­ lik ihre Ärztin damals. Sie fühlte sich grundlos schuldig. Heute weiß sie: „Sophie war ein göttliches Geschenk.“ Ihre fröhliche und herzli­ che Tochter hat den Blick ihrer Mutter aufs Leben verändert. Und Sophie hat auch manchen anderen Menschen in ihrer Umgebung von seinen Vorurteilen gegenüber Behinderten kuriert.

Das Geheimnis meiner Herkunft. Kinder von Samenspendern auf der Suche nach ihrem Vater ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: RBB neu!

Immer mehr Paare mit Kinderwunsch und ohne Erfolg bei der na­ türlichen Zeugung suchen eine der vielen Praxen auf, die sich auf die „Insemination" spezialisiert haben. Inzwischen entstehen jähr­ lich rund 5000 Babys durch Samenspenden. Das Geheimnis ihrer Herkunft verunsichert die meisten so gezeug­ ten Menschen. Wer ist ihr biologischer Vater? Haben sie eine Chance, ihn ausfindig zu machen? Gibt es noch weitere Kinder von ihnen - Halbgeschwister? Der Film zeigt, dass die technisierte Zeugung für die Betroffenen mehr ist als ein „kleiner Kunstgriff" der Medizin.

Der Hahn lebt. Von der Airbase zum Zivilflughafen ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: SWR Dienstag, 16.02.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4682453 Hahn im Hunsrück ist heute vor allem durch den Flughafen Frank­ furt/Hahn bekannt: Ausgangspunkt für viele Urlaubsreisen. Vierzig Jahre lang war Hahn jedoch ein Stützpunkt der US-Streitkräfte. Nach ihrem Abzug 1993 fürchteten die Menschen in der Region um

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ihre eigene Existenz. Die Amerikaner hatten Geld und Arbeit in den Hunsrück gebracht, beides würde nun wegfallen. Die besten Ent­ wicklungschancen für das ehemalige Militärgelände sah das Land Rheinland-Pfalz in der Ansiedlung eines Zivilflughafens. Mit der Genehmigung für einen 24-Stunden-Flugbetrieb und dem Ausbau zum Low-Cost-Airport kam dann Ende der 90er Jahre der Auf­ schwung. Viele Menschen fanden dadurch Arbeit. Der Film erzählt, wie Flugzeuge und das Ende des Kalten Krieges das Leben in der abgelegen Region verändert haben. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 4-2007/2008 und www.planet-schule.de Sendung online: www.planet-schule.de im Filmpool

Die stählerne Zeit ab Klasse 8, alle Schularten 3 Sendungen à 30 Minuten Produktion: WDR Vor gut 160 Jahren befindet sich Deutschland in einem radika­ len Wandel – es beginnt die Zeit der industriellen Revolution. Die Sendereihe lässt die Sorgen und Nöte, die Ängste und Hoffnungen einer Epoche des tiefgreifenden Wandels wieder aufleben. Die industrielle Revolution macht aus beschaulichen Dörfern bizarre Fabriklandschaften mit Wohnsiedlungen für das Heer der Arbeiter, das in die wachsenden Städte strömt. Erzählt werden die Schicksale der Menschen dieser Zeit.

neu!

Wuppertal im 19. Jahrhundert. Der junge Hermann hilft unter schlechten Bedingungen seinem Vater beim Weben. Beide arbei­ ten verzweifelt und vergeblich gegen die neue Konkurrenz an – die neuen Fabriken mit ihren Dampfmaschinen. Immer weniger Geld bekommen sie für ihre Arbeit. Doch dem Maschinentakt will der Va­ ter sich nicht unterwerfen, auch wenn sein Sohn dafür von der Schule genommen und in die Lehre verkauft werden muss. Der kleine Hermann fügt sich, wird später in die USA auswandern und dort seine Erinnerungen aufschreiben – ein einmaliges Dokument dieser Zeitenwende. Die Sendung erzählt auch die Geschichte des Wirtschaftspioniers Friedrich Engels, der gleichnamige Vater des Mitbegründers des Kommunismus. Er fährt nach England, schaut sich die neuen riesi­ gen Fabriken genau an. Zuhause in Engelskirchen gründet er 1838 selbst eine Textilfabrik. Er wird reich – mit Hilfe von Kinderarbeit. Seinen Sohn dagegen empört das Elend der Arbeiter. Er wird sich gegen den Vater auflehnen.

Im Reich des Stahlbarons Dienstag, 13.04.2010, 7.30 Uhr Samstag, 24.04.2010, 8.15 Uhr Stammnummer 4683361

neu!

Mit gerade einmal 22 Jahren übernimmt Karl Ferdinand Stumm ein kleines Stahlwerk und baut es zum größten privaten Unternehmen im Saarland aus. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 ist die Nachfrage nach Produkten aus Eisen und Stahl groß. Das neue Kaiserreich industrialisiert sich mit rasanter Geschwindigkeit und viele werden in kürzester Zeit märchenhaft reich. Täglich ist Karl Ferdinand Stumm in seinem Werk, kontrolliert alles und jeden, sein Regiment ist eisern. Die Arbeiter müssen sich seinem Willen unterwerfen und gehorsam sein. Er drohte mit Entlassungen, wenn seine Arbeiter ohne Einwilligung heirateten. Dahinter stand die Sor­ ge, die Arbeiter könnten zu früh eine zu große Familie bekommen,

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Der Stolz der Arbeiter Dienstag, 20.04.2010, 7.30 Uhr Samstag, 24.04.2010, 8.45 Uhr Stammnummer 4683362

neu!

Wer Ende des 19. Jahrhunderts Arbeit sucht, den zieht es ins Ruhrgebiet. Stahlfabriken und Kohlezechen zwischen Ruhr und Emscher brauchen dringend Arbeiter. Einer von ihnen ist August Siegel, 17 Jahre alt. Er fängt als ungelernter Arbeiter auf einer Dortmunder Zeche an, ganz unten auf der sozialen Leiter. Auf Mar­ garethe fördert er Kohle aus bis zu 300 Metern Tiefe. Als 1889 der erste große Streik das Deutsche Reich erschüttert und 90 000 Bergarbeiter aus Protest die Arbeit niederlegen, wird August Siegel zum Arbeiterführer. Eine Streikdelegation wird sogar von Kaiser Wilhelm II. empfangen, und August Siegel ist dabei. Seine Erinne­ rungen hat er niedergeschrieben und so ein einzigartiges Zeugnis dieser Jahre hinterlassen. Aber nach dem Streik muss er Frau und Kinder verlassen und nach England fliehen. Gegner im großen Streik ist Emil Kirdorf, der den Bau der heute als Weltkulturerbe ausgezeichneten Zeche Zollverein initiiert. Begleitmaterial: www.planet-schule.de im Wissenspool

Ehrenmorde – Verfolgte Töchter, verlorene Söhne 1 Sendung à 30 Minuten ab Klasse 9, alle Schularten Produktion: SWR

Die Not der Weber Dienstag, 06.04.2010, 7.30 Uhr Samstag, 24.04.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4683360

die sie nicht ernähren könnten. Gleichzeitig war Stumm einer der ersten Unternehmer, der Hilfskassen für die Arbeiter einführte.

Samstag, 13.02.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4681775 Tatort Esslingen: Ein junger Türke tötet den Freund seiner Schwes­ ter mit 40 Messerstichen. Tatort Berlin: Eine junge Türkin wird von ihrem Mann regelrecht hingerichtet. Tatort Djiarbakir: Eine Mutter pendelt zwischen dem Grab ihrer Tochter und der Gefängniszelle ihres Sohnes, der diese umgebracht hat. In allen drei Fällen war das Tatmotiv verletzte Familienehre. In allen drei Fällen waren nahe Verwandte die Mörder: der Vater, die Brüder, die Onkel. 45 Morde wurden in Deutschland innerhalb weniger Jahre „im Namen der Ehre“ verübt. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Denn Ehrenmor­ de werden nicht selten als Unfälle oder Selbstmord getarnt. Und: Häufig wird die Tat von der Familie beschlossen und gefördert. Warum töten junge Türken ihre Schwestern, mit denen sie gemein­ sam aufgewachsen sind? Warum bringen Väter ihre Töchter um, warum lassen Mütter das zu? Warum folgen alle alten Traditionen, die aus der Heimat ihrer Eltern oder Großeltern stammen, obwohl sie selbst in Deutschland aufgewachsen, ja geboren sind? Warum ist die Verteidigung der Ehre mehr wert als ein Menschenleben? Warum gehört zum Bild von Männlichkeit auch Gewalt? Wie wer­ den die Jungen von ihren Müttern und Vätern erzogen, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als ihre Schwestern zu schlagen oder gar zu töten? Susanne Babila ist durch Deutschland und die Türkei gereist, sprach mit jungen Türkinnen, auch mit einer Frau, deren Brüder ih­ ren Freund umbrachten, mit Männern, deren Frauen getötet wur­ den und vor allem mit jungen Türken, die in Deutschland aufwuch­ sen und trotzdem dem Druck uralter Mannbarkeitsriten ausgeliefert sind.

GG 19 - 19 gute Gründe für die Demokratie ab Klasse 9, alle Schularten

Multimediales Schulfernsehen

Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

3 Sendungen à 8 Minuten Produktion: SWR Co.

Artikel 4: „Fremdes Kind" Glaubens- und Bekenntnisfreiheit

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland trat am 24. Mai 1949, in Kraft. An den Anfang des Gesetzeswerks wurden 19 Grundrechte gestellt, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Dritten Reichs jedem Bürger ein Leben in Würde und Selbstach­ tung, frei von staatlicher Willkür, garantieren sollen. Den 19 Grund­ rechten ist ein außerordentliches Filmexperiment gewidmet: „GG19“. In kleinen Geschichten wird versucht, die Grundrechte szenisch zu thematisieren. Die Episoden bieten dem Zuschauer ungewöhnliche und teilweise provokante Sichtweisen auf die Be­ deutungen und Wirkungen, die diese 19 Verfassungsartikel in un­ serem Leben haben können und sollen. Dem filmischen Experiment GG19 gelingt es, fernab von abstrakten Belehrungen durch provokative Inszenierungen zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen. Wie ist das Verhältnis zwischen Bürger und Gesetz? Und wie passen Anspruch und Wirklichkeit zusam­ men? Die in ganz Deutschland gefilmten Geschichten sind teils dramatisch und berührend, teils aber auch komisch und unterhalt­ sam. Jenseits dieses gefühlsmäßigen Wechselbads ringen die Ge­ schichten dem Zuschauer eine eigene „Haltung“ ab.

Samstag, 12.06.2010, 6.30 Uhr Stammnummer 4683312

Artikel 9: „Human Resources“ Vereinigungsfreiheit Dienstag, 09.02.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683317 Nach einem missglückten Selbstmordversuch tritt ein arbeitslos ge­ wordener Arbeitsvermittler in Streik: Er weigert sich, nicht zu arbei­ ten und besetzt seinen ehemaligen Arbeitsplatz. So wird der Erfin­ der der "Kampfarbeit" zum Vorbild für alle Arbeitswilligen, die ihm nacheifern, und außerdem zum Sonderbeauftragten der Bundesre­ gierung.

Die 18-jährige Johanna hat beschlossen, in ein Kloster einzutreten. Der Vater reagiert verständnis- und hilflos auf die Religiosität seiner Tochter, kann sie aber von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Ein ernsthaftes – obwohl fast anachronistisch wirkendes Plädoyer für die Glaubens- und Religionsfreiheit.

Artikel 5: „Der große Videoschwindel" Meinungs- und Pressefreiheit Samstag, 12.06.2010, 6.35 Uhr Stammnummer 4683313 Ein bekannter Journalist wird wegen gefälschter Reportagen ange­ klagt. Nach einem Schlagabtausch mit Richter und Staatsanwältin droht er, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Doch dann schließt der Richter Publikum und Presse aus … Ein Gespräch über den irrwitzigen Medienalltag als Kommentar zur Meinungsfreiheit.

Artikel 15: „Piet Melzer" Sozialisierung Samstag, 12.06.2010, 6.45 Uhr Stammnummer 4683323

Artikel 14: „Kaspars Erbe“ Eigentum Erbrecht, Enteignung

Nahe Zukunft. Die Nachricht, dass ihr Sohn laut genetischem Test besonders lebenstüchtiges Sperma haben wird, ist nicht nur für die schwangere Frau Melzer interessant, denn lebenstüchtiges Sper­ ma ist ein wertvolles wirtschaftliches Gut. Grund genug also für den Staat, sich den Embryo noch im Mutterleib auf schonungslose Wei­ se für zukünftige Zwecke zu sichern. Eine zynische Zukunftsperspektive zu den Naturschätzen in den Hoden eines jungen Mannes.

Dienstag, 09.02.2010, 7.40 Uhr Stammnummer 4683322

Begleitmaterial: www.planet-schule.de im Wissenspool

Kaspars reiche, adelige Eltern versuchen vergebens, einen würdi­ gen Nachfolger aus ihm zu machen. Er geht der Arbeit aus dem Weg und wartet lieber auf sein Erbe. Als der Vater ihm einen Strich durch die Rechnung machen will, beschleunigt Kaspar mit Gewalt seinen Weg zur Erbschaft.

Jede Minute zählt – Die Zeitungsmacher der FAZ

Artikel 16: „Geschichte eines Abends“ Ausbürgerung, Auslieferung, Asylrecht

Freitag, 23.04.2010, 7.30 Uhr Samstag, 08.05.2010, 7.15 Uhr Stammnummer 4683491

Dienstag, 09.02.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4683324 Die junge Aurélie ist aus dem Kongo geflohen und lebt seit mehre­ ren Jahren illegal in Deutschland. Als ihr deutscher Freund bei ei­ nem Autounfall schwer verletzt wird, entscheidet sie sich, auf Poli­ zei und Krankenwagen zu warten – und riskiert damit die Abschie­ bung in ihr Heimatland.

Artikel 18: „Abspann oder Der Held der Stunde“ Verwirkung von Grundrechten Dienstag, 09.02.2010, 7.50 Uhr Stammnummer 4683326 Artikel 18 ist es leid, dass er eigentlich nie gebraucht wird. In Per­ son eines übergewichtigen Herrn mit 50er-Jahre-Charme wettert er vor der Kinoleinwand – und steigt herunter zu den Zuschauern ins richtige Leben.

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ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: HR

neu!

Für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zählt jede Minute, um auf dem hart umkämpften Markt der Tageszeitungen bestehen zu kön­ nen. Aktualität ist unbedingt Voraussetzung, aber auch Seriosität der Informationen. Wer will schon Falschmeldungen lesen? Wie die Zeitungsmacher vom Main diesen Spagat täglich bestehen, zeigt der Blick der Auto­ ren hinter die Kulissen der „FAZ“. Sie haben von der morgendli­ chen Redaktionskonferenz über die Suche der Bildredakteure nach geeigneten Motiven bis hin zur Redaktionsarbeit im Großraum und zur Drucklegung den Alltag einer Tageszeitung filmisch begleitet.

Leben für Allah. Ein deutscher Imam in Berlin ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: RBB Samstag, 13.02.2010, 8.45 Uhr

Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Multimediales Schulfernsehen

Stammnummer 4683493

neu!

Ferid Heider ist mit 28 Jahren der jüngste Imam in Berlin. In zwei Moscheen in Wedding und Neukölln ist er für die religiöse Weiter­ bildung der Konvertiten und die Erziehung Jugendlicher zuständig. Als 15-Jähriger verbrachte er seine Tage mit Haschischrauchen und drohte in der Schule zu scheitern. Sein irakischer Vater schick­ te ihn nach Ägypten, wo er den Islam kennenlernte. Seine polni­ sche Mutter hatte ihn christlich-liberal erzogen. In Ägypten faszi­ nierte ihn der Islam mit seinen klaren festen Regeln. Ferid Heider predigt und unterrichtet in einer Sprache, die junge Muslime inzwischen besser verstehen als Arabisch oder Türkisch: Deutsch. Anders als die meisten seiner Kollegen, die aus den Hei­ matländern nach Deutschland entsandt werden, kennt Ferid Heider den Alltag der Jugendlichen: Probleme in der Schule, keine Per­ spektive am Arbeitsplatz.

Das phantastische Maskentheater (Folge 1) Samstag, 10.04.2010, 6.30 Uhr Stammnummer 4680412 In phantasievollen Aufmachungen erzählen die Künstler von Mum­ menschanz fabelhafte Geschichten ohne Worte. Sie halten uns einen Spiegel vor; als skurrile Figuren vermummt führen sie uns al­ lerlei Stärken und vor allem auch Schwächen vor Augen. In der ersten Folge sind die phantastischen Charaktere vor allem darauf bedacht, andere auszugrenzen, sie zu vertreiben, nicht an ihren Aktivitäten teilhaben zu lassen, und sie können einfach nicht genug bekommen.

Das phantastische Maskentheater (Folge 2)

Lieblingsfach Rockmusik

Samstag, 17.04.2010, 6.30 Uhr Stammnummer 4680413

Eine Schülerband lernt laufen ab Klasse 7, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: RBB Samstag, 15.05.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4683501

theaters regt zur Diskussion an und das ganz ohne erhobenen Zei­ gefinger oder Patentlösung.

In der zweiten Folge stellen sich die einen eitel zur Schau, bilden sich ein, viel besser als alle anderen zu sein. Dabei sind sie das in keiner Weise, und die leisen, bescheidenen Gegenspieler stellen sie glatt in den Schatten. neu!

Eine Schülerband zu gründen ist ziemlich cool. Schon nach einem halben Jahr vor Publikum auf einer großen Bühne zu stehen, ist ganz schön mutig. Elena und ihre Freunde wollen ihren ersten Auf­ tritt wagen – zum Weltkindertag in Berlin, mitten auf dem Potsda­ mer Platz. Dabei spielt die Band „Weltmeer“ erst seit drei Monaten zusammen: Elena und Franzi an der E-Gitarre. Luisa am Bass und am Keyboard, Lukas als einziger Junge am Schlagzeug.

Das phantastische Maskentheater (Folge 3) Samstag, .24.2010, 6.30 Uhr Stammnummer 4680414 In der dritten Folge geht es darum, anderen Mut zu machen, ihnen zu helfen – dabei meinen es aber nicht alle phantastisch ver­ mummten Gestalten ehrlich.

Das phantastische Maskentheater (Folge 4) Samstag, 08.05.2010, 6.30 Uhr Stammnummer 4680423

Mit HipHop von der Straße ab Klasse 8, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: WDR Dienstag, 02.02.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4682717

Die vierte Folge führt vor Augen, dass Kommunikation nur funktio­ nieren kann, wenn die Partner gelernt haben, aufeinander zu- und einzugehen und einander zuzuhören. neu!

Reggie ist 19 und arbeitslos, Migrant ohne Schulabschluss. Krimi­ nalität und Drogen bestimmten bisher sein Leben. Nun steht er vor einer großen Herausforderung: In drei Monaten spielt er mit 14 an­ deren Jugendlichem im Schauspielhaus Köln „Macbeth“ von Sha­ kespeare – als HipHop-Musical. Das Musical soll den jungen Mi­ granten zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen und ihnen Impulse für ein neues Leben geben.

Mummenschanz – Vom Umgang miteinander Das phantastische Maskentheater 4 Sendungen à 15 Minuten ab Klasse 2, Grundschule ab Klasse 5, alle Schularten Produktion: SWR Wie gehen Menschen miteinander um, weshalb entstehen Konflikte und wie werden diese gelöst? Dies sind Fragen, die in allen Alters­ stufen wichtig sind und mit denen sich Lehrer und Schüler schon in der Grundschule auseinandersetzen müssen – vor allem, wenn im­ mer häufiger Probleme mit Gewalt gelöst werden und Eigenschaf­ ten wie Nächstenliebe, Verständnis für andere und Rücksichtnah­ me verloren gehen. Jede der 13 kleinen Episoden des Masken­

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Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 3-2009/2010 Sendungen online: www.planet-schule.de im Filmpool

Orte des Erinnerns ab Klasse 7, alle Schularten 5 Sendungen à 30 Minuten Produktion: SWR/WDR/EBU Die europäische Reihe „Orte des Erinnerns" hat sich zum Ziel gesetzt, aus einem Mosaik einzelner europäischer Ge­ schichtsorte das Bild einer europäischen Geschichte zu zeich­ nen, erzählt aus der „nationalen“ Perspektive der Betroffenen. Damit ermöglichen die Sendungen Einblicke in die verschiede­ nen historischen „Vorbedingungen“ der Länder Europas – eine wichtige Voraussetzung für eine europäische Verständi­ gung.

Das Völkerschlachtdenkmal Samstag, 20.03.2010, 6.45 Uhr Stammnummer 4680006 Das Völkerschlachtdenkmal – 1913 eingeweiht, um an die Befrei­ ungskriege gegen Napoleon einhundert Jahre zuvor zu erinnern – sollte in allererster Linie den Gedanken der nationalen Einheit

Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Multimediales Schulfernsehen

transportieren. Es sollte das größte Nationaldenkmal der Welt und ein „Ruhmestempel deutscher Art“ werden. Tatsächlich behielt es seine Funktion als Kultstätte des nationalen Bürgertums nicht allzu lange, schon im Ersten Weltkrieg wurde es „volkserzieherisch“ genutzt, um die Schicksals- und Opfergemein­ schaft des Krieges zu beschwören. Wie nicht anders zu erwarten, nutzten „vaterländische“ Verbände während der Weimarer Republik das Denkmal als Ort für Fahnenweihen und dem Gedenken an die Frontsoldaten. Daneben wird es aber auch zu einem schlicht touris­ tischen Ort, zum Ausflugsziel. Die Nationalsozialisten interpretierten das Denkmal „völkisch“: Man akzentuierte die Rolle der Volksmassen im Kampf um die nationale Einheit. Das Denkmal wurde zum „nationalsozialistischen Sakral­ bau“, nun stand es für „Soldatentum“, „Pflichterfüllung“, „Zucht“ und „Opfer“. Die DDR schließlich hob die „fortschrittlichen“ Traditionen der Ge­ schichte aufs Schild: Die DDR wurde zur legitimen Nachfolgerin der patriotischen deutschen Volksbewegung, das Denkmal zum Sym­ bol der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Und heute ringt man erneut um eine Neudefinition: das Denkmal soll jetzt – passend zur europäischen Einigung – als „europäisches Friedensmahnmal“ interpretiert werden. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2002/2003 und www.planet-schule.de

Der Obersalzberg Samstag, 20.03.2010, 7.15 Uhr Stammnummer 4680005 Er war der „Berg des Führers“, im Berchtesgadener Land ließ sich Adolf Hitler seinen „Berghof“ erbauen, auf den er sich zurückzog und den Privatmann spielte. Dem Führer folgten zunächst seine engsten Vertrauten Martin Bor­ mann, Hermann Göring und Albert Speer auf den Berg, um in sei­ ner nächsten Umgebung ebenfalls eine Zweitresidenz zu errichten. Und dann strömten Scharen von treuen Hitleranhängern hinauf, in der Hoffnung, einen Blick auf den „Führer“ zu erhaschen. Bis dem Führer schließlich die Anhänger zu viel wurden und er den Berg für jeglichen Publikumsverkehr sperren ließ. Die alteingesessenen Ein­ wohner wurden zwangsenteignet und bis 1945 blieb der Berg dann „Führersperrgebiet“. Gleichzeitig wurden der Obersalzberg und Berchtesgaden zum zweiten Regierungssitz ausgebaut, die altein­ gesessene Bevölkerung musste zwangsweise den neuen Machtha­ bern weichen. Und schließlich wurde der Berg zu einem einzigen Bunker ausgebaut. Grund für die Alliierten, hier die sagenhafte „Al­ penfestung“ zu vermuten. Die US-Armee, die den Obersalzberg schließlich 1945 eroberte, machte daraus ein Erholungszentrum für die in Europa stationier­ ten Truppen, aus der ehemaligen SS-Kaserne wurde ein Hotel, das ehemalige Teehaus Hitlers zum Ausflugslokal. Die Häuser der NSGrößen hingegen wurden geschliffen, einen Hitlertourismus wollte man vermeiden. Lange vergebens: bis zum Frühjahr 1949 war der weitgehend zerstörte Obersalzberg für Deutsche gesperrt, was je­ doch Plünderer und „Wallfahrer“ keineswegs fernhielt. In den 60er Jahren kamen Busladungen voll mit Besuchern auf den Spuren des Führers und noch heute verkaufen die Kioske allerlei braune Devo­ tionalien. Nach dem Abzug der Amerikaner herrschte beim Freistaat Bayern, dem Eigentümer, zunächst Ratlosigkeit über die weitere Nutzung, bis schließlich im Oktober 1999 eine ständige Ausstellung zur Ge­ schichte des Ortes eröffnet wurde. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2002/2003 und www.planet-schule.de

Das Reichsparteitagsgelände Samstag, 20.03.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4680007

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Schulfernsehen multimedial 2010

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Keine andere deutsche Stadt ist bis heute so stark mit ihrer natio­ nalsozialistischen Vergangenheit konfrontiert wie Nürnberg. Hier ließ Hitler regelmäßig die Parteitage der NSDAP inszenieren. Leni Riefenstahl hat hier mit ihren Parteitagsfilmen wesentlich zum Füh­ rermythos beigetragen, Albert Speer hatte den Auftrag eine gewal­ tige Kultstätte und eine überdimensionale Aufmarsch- und Ver­ sammlungsstätte zu gestalten. Die Monumentalbauten sollten Deutschlands Herrschaftsanspruch verkünden und noch Jahrhun­ derte später die Herrlichkeit des Dritten Reiches preisen. Nach dem Krieg kennzeichnete Ratlosigkeit, aber auch Unbeküm­ mertheit den Umgang mit dem Gelände. 1949 fand hier die Interna­ tionale Bauausstellung statt, Autorennen und Fußballspiele wurden veranstaltet. Große Teile wurden abgerissen, bis 1973 die Überres­ te der Anlage unter Denkmalschutz gestellt wurden. Aber auch da wurde sie noch als Lagerraum und Abstellplatz genutzt. 1985 wur­ de unter der Zeppelintribüne eine kleine Ausstellung eröffnet, die wegen des schlechten Erhaltungszustands des Gebäudes aber nur von Mai bis Oktober zugänglich war. Erst Mitte der 90er Jahre reifte der Entschluss, ein neues, dauerhaftes Dokumentationszentrum zu schaffen, welches die Rolle der Propaganda im NS-Herrschaftssys­ tem aufzeigen soll. Für Arno Hamburger ist der Machtantritt der Nazis eine Katastro­ phe: als Jude erlebt er die Parteitage als Bedrohung. Bis er in die USA emigrieren kann, ist er zunehmenden Repressionen ausge­ setzt. Als amerikanischer Soldat kehrt er 1945 in seine Heimatstadt zurück und erlebt als SPD Stadtrat, wie sich seit den 70er Jahren eine junge Generation für die Aufarbeitung der NS-Geschichte Nürnbergs einsetzt. Begleitmaterial: Zeitschrift Schulfernsehen, Ausgabe 1-2002/2003 und www.planet-schule.de

Bautzen Samstag, 20.03.2010, 8.15 Uhr Stammnummer 4680008 Wer Bautzen hört, der denkt an Knast. Der Name der sächsischen Kleinstadt steht wie kein anderer für Unrecht und politische Verfol­ gung in der DDR. Dabei sollte das Gefängnis, zu Beginn des 20. Jahrhunderts für rund 1.000 Insassen erbaut, zunächst ein Beispiel für einen humanen Strafvollzug sein. Aber 1956 wurde „Bautzen II“ als einzige Sonderhaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit eröffnet. Überwiegend politische Gegner des Regimes waren hier unter katastrophalen Haftbedingungen inhaftiert. Die meisten sa­ ßen wegen gescheiterter Fluchtversuche. Berühmt und berüchtigt war Bautzen schon nach dem Krieg, als Speziallager für Naziver­ brecher. Danach sperrten die sowjetischen Besatzer dort die ersten politischen Häftlinge ein: echte und vermeintliche Feinde der So­ wjetunion. 1989, nach den ersten Montagsdemonstrationen in Dresden, wurden über 300 Menschen dort interniert. Ein Gefange­ ner und der damalige Leiter des Gefängnisses erinnern sich an die dramatischen letzten Tage vor dem Mauerfall. Kurz danach wurden alle politischen Häftlinge entlassen. Im Gebäude des ehemaligen „Stasi-Knastes“ befindet sich heute die Gedenkstätte Bautzen. Die Sendung schildert nicht nur die unmenschlichen Haftbedingun­ gen des „Stasi-Knastes“ Bautzen, sondern auch die Wege, die dorthin führten.

Stammheim Samstag, 20.03.2010, 8.45 Uhr Stammnummer 4680597 Stammheim ist jahrelang eine ganz normale Strafvollzugsanstalt wie viele andere in Westdeutschland auch. In die Schlagzeilen ge­ rät sie, als es der Polizei in den 70er Jahren gelingt, die strategi­ schen Köpfe der terroristischen Rote-Armee-Fraktion Ulrike Mein­ hof, Gudrun Ensslin und Andreas Baader festzunehmen. Um die „Staatsfeinde Nr. 1“ sicher zu verwahren, wird Stammheim zum Hochsicherheitsgefängnis ausgebaut. Damit beginnt für die Voll­

Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Multimediales Schulfernsehen

zugsbehörden ein Drahtseilakt. Ehemalige Vollzugsbeamte, Ange­ hörige der Terroristen und ein RAF-Terrorist der zweiten Generati­ on, Peter-Jürgen Boock, berichten, wie es den Terroristen gelingt, den vermeintlichen Hochsicherheitstrakt als Ort der Isolationsfolter erscheinen zu lassen. Die Wahrheit sieht anders aus. Innerhalb der Anstalt beschweren sich die anderen Häftlinge über die vergleichs­ weise lockeren Haftbedingungen der Terroristen: Sie dürfen Radio hören, fernsehen, sich ungestört mit ihren Anwälten treffen und mit­ einander reden. Von Isolationsfolter keine Spur. Die scheinbar tota­ le Kontrolle, die Undurchdringbarkeit der Gefängnismauern, leistete noch im Jahr 1977 einem weiteren Mythos Vorschub: Als Befrei­ ungsversuche – die Entführung Hanns Martin Schleyers sowie die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ nach Mogadischu – scheitern, erschießen sich Baader und Ensslin in ihren Zellen, mit einer eingeschmuggelten Pistole. Ein Ereignis, das den Mythos be­ gründet, die beiden seien vom Staat hingerichtet worden. Denn wie sollen in einem mehrfach geschützten Gefängnis Selbstmorde mit Waffen möglich sein, fragen sich nach dem Tod der RAF-Gründer nicht nur Gefolgsleute der Terroristen. Heute lässt sich nachvollzie­ hen, was damals geschah, und wie Stammheim – zu Unrecht – zum Symbol für Isolationsfolter und Justizmord wurde.

Tiananmen – 20 Jahre nach dem Massaker ab Klasse 10, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: WDR Dienstag, 15.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683372

In der Nacht zum 4. Juni 1989 eröffnete die chinesische Volksbe­ freiungsarmee auf dem Platz des Himmlischen Friedens, dem Tia­ nanmen-Platz, das Feuer auf eine wehrlose Menschenmenge. Über Wochen hinweg hatten bis zu einer Million Menschen im Zen­ trum Pekings für Demokratie demonstriert. Der Platz wurde vom Wahrzeichen unangefochtener Staatsmacht zum Symbol aufkei­ mender Zivilcourage. Die chinesische Staatsführung spricht von 319 Toten, Menschenrechtsorganisationen von bis zu 3000 – er­ schossen und von Panzern überrollt.

Trip durch Kabul. Unterwegs mit einem Popstar

Staat-Klar!

ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 15 Minuten Produktion: SWR

ab Klasse 8, alle Schularten 2 Sendungen à 15 Minuten Produktion: WDR

Freitag, 02.07.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683492

Die Sendereihe „Staat-Klar" blickt auf die höchsten Organe der Bundesrepublik Deutschland. Die wichtigsten Organe der deutschen Demokratie sind direkt im Grundgesetz verankert und werden filmisch und mit anschaulichen Animationen sehr verständlich aufbereitet.

Der Bundespräsident – Folge entfällt! Die Bundesregierung Dienstag, 22.06.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4683482

neu!

Wer hat das Sagen im Land? Was machen unsere Minister? Und wie viel Macht hat eigentlich die Bundeskanzlerin? Unumschränkt ist sie jedenfalls nicht, denn dafür sorgt schon das Prinzip der Ge­ waltenteilung. Was es mit diesem und anderen Prinzipien auf sich hat und warum das Regieren seit der Weimarer Republik sehr viel stabiler geworden ist, erklärt die Sendung.

Der Bundestag Dienstag, 22.06.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4683226

neu!

Der Bundestag - Ort heftiger politischer Debatten und Herzstück unserer Demokratie. Das Parlament in Berlin mit seinen etwa 600 Abgeordneten ist das zentrale Bundesorgan im politischen System der Bundesrepublik Deutschland und bestimmend für die Wahl des Bundeskanzlers. Der zweite Teil von „Staat-Klar!" befasst sich mit den wichtigsten Aufgaben des Parlaments und beschreibt mit vielen Erklärclips poli­ tische Zusammenhänge, zum Beispiel den Prozess der Gesetzge­ bung und die Kontrolle der Regierung. Der 15-minütige Film für Sekundarstufe I und II orientiert sich dabei an den Vorgaben des Grundgesetzes. Begleitmaterial: www.planet-schule.de im Wissenspool Sendungen online: www.planet-schule.de im Filmpool

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neu!

Darya ist ein afghanischer Superstar – ein Popstar, der weltweit Konzerte gibt. Aber Darya hat seine Herkunft nicht vergessen: Ge­ boren und aufgewachsen in Kabul, kommt er oft hierher zurück. Und unterstützt die ärmsten der Armen - mit „Kocha", einem Projekt für Straßenkinder. „Nur wenn die Kinder Afghanistans die Möglich­ keit bekommen zu lernen, kann das Land seine Misere in den Griff bekommen". Darya nimmt den Zuschauer mit durch einen „Trip durch Kabul" und zeigt seine Stadt aus der Perspektive von Kin­ dern, deren Leben als Kriegswaisen, als Flüchtlinge, als Obdachlo­ sescheinbar freud- und chancenlos ist. Darya will das ändern…

Weiße Blätter, grüne Wälder. Papierwende ab Klasse 8, alle Schularten 1 Sendung à 15 Minuten Produktion: WDR Freitag, 02.07.2010, 7.45 Uhr Stammnummer 4683114

neu!

Papier ist ein preiswertes Massenprodukt, doch jeder fünfte Baum auf der Welt muss dafür gefällt werden. 80 Prozent der Urwälder sind zerstört und jedes Jahr verschwindet mehr. Deutschland ver­ braucht mehr Papier als Afrika und Südamerika zusammen. Welt­ weit liegen wir auf Platz vier. Der Film zeigt, dass Altpapier ein wertvoller Rohstoff geworden ist. Aus ihm entsteht Ökopapier – modern, schneeweiß und vom Umweltbundesamt mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Begleitmaterial: www.planet-schule.de im Wissenspool Sendung online: www.planet-schule.de im Filmpool

Wieder auf eigenen Füßen stehen Minenopfer in Afghanistan ab Klasse 9, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: WDR Freitag, 16.07.2010, 7.30 Uhr Stammnummer 4682845

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neu!

Multimediales Schulfernsehen

15 Jahre lang hatte der italienische Arzt Alberto Cairo ein Ziel in seinem Leben: Die Wiederherstellung der Gesundheit und Würde von tausenden Minenopfern in Afghanistan. Alberto Cairo ist der Leiter des Roten-Kreuz-Orthopädie-Zentrums in Kabul. Seine Ar­ beit besteht unter anderem darin, den Opfern zu helfen, mit Prothe­ sen wieder zu laufen. Der Film zeigt den italienischen Arzt bei sei­ ner Arbeit, die er trotz täglicher Frustrationen liebt. Der Zuschauer erhält einen genauen Einblick in seinen Alltag. Im Gegensatz zu al­ len Erwartungen ist die Atmosphäre in dem Orthopädie-Zentrum heiter und lebensbejahend.

„Zwangsheirat“. Familienehre vor Liebe? 1 Sendung à 30 Minuten ab Klasse 9, alle Schularten Produktion: SWR Samstag, 13.02.2010,8.15 Uhr Stammnummer 4681778 Etwa 30 000 junge Türkinnen und Türken reisen jedes Jahr nach Deutschland, um hier zu heiraten. Die Ehen werden nicht selten von den Familien arrangiert, wenn nicht sogar erzwungen. Mit dem Islam hat das nichts zu tun, wohl aber mit dörflicher Tradition und auch mit Geld. Die Autorin Fatma Bläser und die Rechtsanwältin Seyran Ates sind nur knapp diesem Schicksal entgangen und en­ gagieren sich heute für die Selbstbestimmung türkischer Frauen und Mädchen in Deutschland. Susanne Babila hat die beiden Frauen begleitet und ist dabei auf eine entwurzelte Diasporagesellschaft gestoßen, in der Normen und Werte aus der Zeit der Einwanderung vor vierzig Jahren kon­ serviert werden und die oft konservativer ist, als die Bevölkerung in der heutigen Türkei.

Sendezeiten im SWR Fernsehen Montag – Freitag 7.30-8.00 Uhr Samstag 6.30-9.15 Uhr Sonntag 6.00-7.00 Uhr

Samstag, 13.02.2010, 6.45 Uhr Stammnummer 4680928 Junge Muslime in Deutschland: Vielfach leben sie im Spannungs­ feld zwischen traditionellen Vorstellungen und ihrem modernen All­ tag. So wie Malik, Meryem, Hamze und Selma aus Freiburg. Der Film gibt einen Einblick in ihr Leben und Denken und zeigt sie als weltoffene Menschen. „Es kommen bessere Zeiten, so Allah will – die Welt dreht total durch, doch ich chill“, singt der junge Rap-Musi­ ker MC Malik. Der Freiburger Rapper mit afghanischen Wurzeln fühlt sich mit der islamischen Religion seiner Eltern verbunden. Er ist jedoch kein Traditionalist und schon gar kein Fundamentalist. Doch seit den Anschlägen vom 11. September wird er immer wie­ der misstrauisch angesehen. Ähnlich geht es auch anderen muslimischen Jugendlichen, die in Freiburg leben. Zum Beispiel der Studentin Meryem. Sie trägt das Kopftuch, ist sehr gläubig. Aber sie nimmt sich die Freiheit, ihre Re­ ligion selbstbewusst und selbstständig zu interpretieren. Schau­ spielschüler Hamze ist mit einer Deutschen verheiratet. Religiöse Vorschriften sind für seinen Alltag von geringer Bedeutung, an Re­ geln aus dem Islam mag er sein Leben nicht strikt orientieren. Auch die Schülerin Selma lebt ein Leben zwischen Disko und muslimi­ schen Traditionen. Samstags geht sie aus wie andere junge Mäd­ chen in ihrem Alter, amüsiert sich in der Disko, und neben dem Bild des Propheten hängt in ihrem Zimmer ein Poster von Rapper Tu­ pac.

Multimedia Auf der CD-ROM „Warum? ...Ereignisse, die Schlagzeilen machten“, Vol. 2 des Multimedialen Schulfernsehens geht es im Kapitel „Einwanderung“ um die Geschichte der Zuwanderung nach Deutschland – von den ersten Gastarbeitern bis zur Situation heu­ te. Weitere Informationen zur CD-ROM erhalten Sie in der Schulfern­ seh-Zeitschrift, Ausgabe 1-2005/2006. Die CD-ROM können Sie über die Landesmedienzentren beziehen. Adressen, Bezugsbedingungen und Bestellscheine: www.planetschule.de im Bereich „Service“.

Zwischen Rap und Ramadan Junge Muslime in Freiburg ab Klasse 7, alle Schularten 1 Sendung à 30 Minuten Produktion: SWR

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