EZ trifft Wissenschaft Wasser und Klimawandel – Being prepared for the uncertain 4. Expertengespräch in Eschborn am 19. Mai 2011

Herausgegeben von:

Inhalt Vorwort

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Einleitung

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Wasser-Meta-Management: Das Entwickeln und Anwenden von Hilfsmitteln zur Anpassung an Unsicherheiten

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Anpassung an den Klimawandel im Wassersektor – Themen und Trends in der Entwicklungszusammenarbeit

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Aktivitäten der KfW Entwicklungsbank zur Unterstützung der Anpassung an den Klimawandel

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Klimaanpassung in der Nil-Kooperation und im Wassersektor Ugandas: praktische Erfahrungen und künftige Bedarfe

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Klimaanpassungsforschung in Deutschland: Wie relevant und übertragbar sind unsere Ansätze für den Rest der Welt?

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Ergebnisse der Arbeitsgruppen

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Fish-Bowl-Diskussion

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Veranstaltungsprogramm

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Teilnehmerliste

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Weiterführende Literatur

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V O R W O R T

Vorwort Im Oktober 2006 hat das damalige GTZ-Sektorvorhaben »Politikberatung im Bereich Wasser« die Veranstaltungsreihe »EZ trifft Wissenschaft« ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei um ein Forum, das die Akteure der Wissenschaft sowie die der praktischen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Rahmen von eintägigen Expertengesprächen zusammenbringt, um sich über aktuelle Brennpunkte und Tendenzen auszutauschen. Diskutierte Themenbereiche sind sowohl für die Forschung und akademische Lehre als auch für die Durchführungsorganisationen und Adressaten in Entwicklungs- und Transformationsländern attraktiv. Die im Januar 2011 entstandene Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, die die Expertise der früheren Durchführungsorganisationen DED, GTZ und InWEnt vereint, hat in diesem Jahr unter dem neuen Namen an die Traditionsreihe angeknüpft und unter der Leitung des Sektorvorhabens »Internationale Wasserpolitik und Infrastruktur« die Expertengespräche erfolgreich fortgeführt. Am 19. Mai 2011 fand nunmehr das vierte Expertengespräch in Eschborn statt, diesmal unter dem Motto »Wasser und Klimawandel – Being prepared for the uncertain«. Rund dreißig Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und EZ nahmen daran teil. Die Beiträge der Referentinnen und Referenten konzentrierten sich in diesem Jahr vor allem auf Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel im Wassersektor. Diese wurden auch mit Blick auf Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels (im Wassersektor) sowie der daraus resultierenden Herausforderungen beleuchtet. Die Vorträge wurden in anschließenden Diskussions- und Austauschrunden vertieft.

In Arbeitsgruppen wurden dann auf einen Fragenkatalog hin Stellungnahmen erarbeitet und im Rahmen einer Fish-Bowl-Diskussionsrunde abschließend die erarbeiteten Ergebnisse der Arbeitsgruppen, die sich zu gezielten Leitfragen zusammengefunden haben, erörtert und weitergeführt. Das Ziel der Veranstaltung war es, Synergien zwischen Wissenschaft und EZ besser herauszustellen, um die zukünftige Zusammenarbeit zu stärken. Der vorliegende Bericht gibt einen zusammenfassenden Überblick über die vorgestellten Vorträge sowie über die jeweils folgenden Diskussionen.

Leitfragen zur Diskussion

> Welche Instrumente haben sich zum



klimaadaptiven Wassermanagement bewährt?

> Welche technischen, organisatori-



schen und institutionellen Maßnahmen sind für die Inwertsetzung der Instrumente erforderlich?

> Wie wird mit der Herausforderung der



Unsicherheit umgegangen? (Unsicherheit über das Verhalten des natürlichen Systems Wasser, aber auch Unsicherheit über die Wirksamkeit der Instrumente?)

> Wie könnten in diesem Zusammen-



hang konkrete Kooperationen zwischen EZ und Wissenschaft aussehen?

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E I N L E I T U N G

Einleitung Der Klimawandel ist längst real, und in zunehmendem Maße verändern sich die Bedingungen für menschliche Entwicklung in vielen Gebieten der Erde. Insbesondere die Länder Asiens, Afrikas oder Lateinamerikas werden von erhöhten Temperaturen, Veränderungen der Niederschlags- und Verdunstungsmuster und einer erhöhten Frequenz und Intensität extremer Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Stürmen betroffen sein. Die Ausprägungen des Klimawandels in bestimmten Regionen lassen sich nicht mit Sicher-heit prognostizieren. Mangelnde Datenverfügbarkeit und unzureichende Datenqualität verstärken die Unsicherheiten von Klimamodellen. Damit fehlen die notwendigen Voraussetzungen, um sich auf die erwartete Klimaänderung einzustellen. Die Erwartungen

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an die Prognosen sind zudem oft unrealistisch. Die Herausforderung besteht darin, trotz bestehender Unsicherheiten ein nachhaltiges, zukunftsorientiertes Wassermanagement zu realisieren. Dies betrifft insbesondere auch die Ebenen der politischen Steuerung und der mittel- und langfristigen Sektor- bzw. Ressourcenplanung. Viele Länder sind dabei, ihre Wassersektoren im Sinne eines Integrierten Wasserressourcenmanagements zu reformieren. Auch bestehen grenzüberschreitende Kooperationen in den wichtigsten Flussgebieten. Integriertes Wasserressourcenmanagement bietet einen Rahmen und einen Prozess für die Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen, da die optimale Entwicklung und Nutzung der Wasserressourcen und der dazugehörenden Ökosysteme

E I N L E I T U N G

sektorübergreifend betrachtet werden und sowohl auf der institutionellen als auch auf der Ressourcenebene ansetzen. Häufig mangelt es jedoch an zukunftsgerichteten Betrachtungen, und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf werden vernachlässigt. Zudem besteht eine Unsicherheit darüber, welche Maßnahmen und Instrumente geeignet sind, um auf die Herausforderungen des Klimawandels angemessen reagieren zu können. Anhand von Fallbeispielen in den Partnerländern will das Expertengespräch den Anstoß dafür geben, neue oder bereits bestehende Instrumente auf ihre Anwendung bzw. Umsetzbarkeit hinsichtlich der Anpassung an die Folgewirkungen des Klimawandels zu diskutieren. Zentral für die Umsetzung geeigneter Anpassungsmaßnahmen ist auch ein angepasster Politikrahmen, der die Maßnahmen auf allen politischen Ebenen verankert. Diese müssen an umfangreiches »Capacity Building« und »Development« gekoppelt sein, um vorhandene Kapazitäten weiterzuentwickeln. In einem weiteren Schritt wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Ideen und Ansatzpunkte für Kooperationen zwischen Wissenschaft und EZ über das Expertengespräch hinaus diskutieren und vorschlagen.

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W A S S E R - M E T A - M A N A G E M E N T

Wasser-Meta-Management: Das Entwickeln und Anwenden von Hilfsmitteln zur Anpassung an Unsicherheiten Jan Sendzimir, International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) Laxenburg, Österreich

als etwas Schlechtes und Gefährliches angesehen wurde, das man besser loswerden wollte.« Heute geht es darum, zu erkennen, dass die Kontrolle der Umwelt eine Illusion ist und gegenwärtige Prozesse zum Großteil von Unsicherheiten und Risiken beherrscht werden. Es stellt sich die Frage, wie man angesichts dieser Unsicherheiten handlungsfähig bleibt. Insbesondere mit Blick auf den Klimawandel hat jede Handlung Folgen, deren Wirkung noch nicht absehbar ist. Gerade weil die Auswirkungen und Konsequenzen einer Entscheidung oft unklar, komplex und häufig ambivalent sind, muss abgewogen werden, welche Kosten und Konsequenzen in Kauf genommen werden können. Dabei geht es nicht darum, die richtige Lösung zu finden, sondern im Spannungsfeld unterschiedlicher Probleme Lösungen zu finden, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt angemessen sind.

Bis heute sind die Auswirkungen des Klimawandels unklar. Das erschwert Präventionsmaßnahmen erheblich. Ohne genaues Wissen zu den Folgen des Klimawandels fällt es schwer, Entscheidungen über notwendige Aktionen zu treffen. In Zukunft werden deshalb Handlungsentscheidungen vor dem Hintergrund von Unsicherheiten getroffen werden müssen. »Unsicherheiten bezüglich klimatischer Veränderungen werden uns in Zukunft immer häufiger begegnen. Wir müssen daher lernen damit umzugehen und flexibler zu werden. Es gilt, Denkweisen und Paradigmen aus dem 19. Jahrhundert hinter uns zu lassen, in denen Wasser

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In diesem Kontext bieten Methoden des klassischen adaptiven Managements einen alternativen Ansatz. Lernprozesse, Erfahrungen und Verhandlungen in Koalitionen spielen dabei eine bedeutende Rolle, um Anpassungsprozesse einzuleiten. Als zentrale Idee des adaptiven Managements wird in einer Assessment-Phase festgestellt, wie viele plausible Antworten es gibt. Auf dieser Grundlage wird die beste Fragestellung ausgewählt. Dadurch ist Politik nicht mehr länger die Lösung, sondern wird zum Test der besten Frage. Zwei Beispiele zu unterschiedlichen Maßnahmen des adaptiven Managements sollen diesen Ansatz verdeutlichen.

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Beispiel Niger

Bis in die 1970er Jahre wurden in der nigrischen Landwirtschaft Windschutzgürtel (»Shelter Belts«) genutzt. Da diese aber zunehmend als Hindernis wahrgenommen wurden, wurden sie schließlich abgeschafft. Mit Blick auf die klimatischen und geologischen Bedingungen in Niger gingen dabei wesentliche Vorteile für die Landwirtschaft verloren. Einerseits wird durch Windschutzgürtel Wasser zurückgehalten und kann besser gemanagt werden, andererseits kann durch die erhöhte Verdunstung die Hitze besser reguliert und der zunehmenden Desertifikation der Böden entgegengewirkt werden. Dadurch kann die landwirtschaftliche Produktion gesteigert werden, insbesondere wenn man diese Windgürtel in einem Abstand von

ca. 300 m aufbaut. Die Evapotranspiration (Verdunstung und Transpiration) wird dadurch erhöht und dadurch die Hitzeenergie gesenkt. Das Mikroklima um die Felder herum kühlt ab und senkt den Wasserbedarf des Getreides zwischen den Windschutzgürteln. In Bezug auf das Wassermanagement dient die größere jährliche Wurzelstruktur der erhöhten Versickerung ins Grundwasser und erzeugt so einen stabileren Grundwasserzufluss. Gleichzeitig findet sich weniger Nitrat im Oberflächenwasser. Um eine Anpassung an das sich ändernde Klima in Niger zu unterstützen, könnten diese Windschutzgürtel als bewährtes Instrument wieder Verwendung finden. Schwierigkeiten bereiten dabei aber vor allem die politischen Umsetzungsstrukturen vor Ort.

Beispiel Florida, USA

Nach Flut- und Hurrikan-Katastrophen in Florida in den Jahren 1927 und 1948 wurde von den 1950er bis in die 1970er Jahre hinein versucht, den Folgen solcher Katastrophen mit einer Begradigung des Kissimee-Flusses entgegenzuwirken, um dadurch die Flutproblematik langfristig zu lösen. Die Umsetzung war jedoch ein Eingriff in das hydrologische Gleichgewicht von Fluss und Flussauen; es

gingen 75 % der Flussauen (Floodplains), 90 % des Vogelbestands und 50 % der Flusslänge verloren. Ab 1975 sollte deshalb die Begradigung des Flusses rückgängig gemacht werden, um so die ökologische Funktion von Fluss und Flussauen wiederherzustellen, die Biodiversität zu revitalisieren und ein hydrologisches Gleichgewicht zu erreichen. Restoring The Kissimee River Basin 1975-1990

Straightening The River Kissimee 1950-1970

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W A S S E R - M E T A - M A N A G E M E N T

Da für solch eine Renaturierung bisher aber keine Expertise vorhanden war, wurde ein flexibler Ansatz gewählt, der eine kontinuierliche Anpassung an neue Situationen, Erfahrungen und Erkenntnisse ermöglichte. Jede Handlung und Entscheidung wurde einer Evaluation unterzogen, um gegebenenfalls Anpassungen vornehmen zu können. Monitoring und Evaluation waren die Stützpfeiler des adaptiven Managements. Dadurch konnten die Ingenieure flexibler auf Probleme reagieren und die Entgradigung adaptiv umgesetzt werden. Aus diesem Ansatz ergeben sich folgende Fragen: •

Wie haben sich die Wissenschaft und Politik durch den Prozess verändert?



Was wäre die resultierende Policy?



Welcher adaptive Lernkreislauf ( »Adaptive Learning Cycle«) wurde geschaffen?

Gerade in Zeiten des Klimawandels muss man den Herausforderungen mit neuen Anpassungsstrategien begegnen. Angesichts der Vielfalt von Unsicherheiten und Risiken müssen alte Handlungsmuster hinterfragt werden, um neue Lösungsansätze zu ermöglichen. Meist erschweren mentale Modelle, die unsere Entscheidungen beeinflussen und Informationen filtern, das Umdenken.

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Wenn möglich, werden in der Regel altbewährte Methoden und Instrumente angewendet, anstatt innovative Lösungsansätze zu testen. Experimente bei der Suche nach neuen Lösungen sind häufig mit hohen Risiken verbunden. Es ist deshalb notwendig, Fehlschläge gegebenenfalls zu akzeptieren und als neue Chance in einem Lernprozess zu interpretieren. In Zukunft müssen diese Risiken öfter eingegangen werden, um im Falle von Unsicherheiten entscheidungs- und handlungsfähig zu bleiben. Einen innovativen Ansatz bieten hier adaptive Managementmodelle, die eine kontinuierliche Anpassung des Entscheidungsund Handlungsprozesses an sich verändernde Situationen und Realitäten ermöglichen. Insbesondere Monitoring und Evaluierung sind extrem wichtig, um herauszufinden, welche Lernprozesse stattfinden, wie Entscheidungen verbessert werden können und welche Anpassungsprozesse in der Politik stattfinden.

A N P A S S U N G A N D E N K L I M A W A N D E L I M W A S S E R S E K T O R

Anpassung an den Klimawandel im Wassersektor – Themen und Trends in der Entwicklungszusammenarbeit Philipp Magiera, GIZ, Deutschland

Seit ungefähr 2006 ist das Thema Anpassung an den Klimawandel in der deutschen EZ in den entsprechenden Politiken und Dokumenten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) verankert. Das BMZ hat die sogenannte OECD-Deklaration (Declaration on Integrating Climate Change Adaptation into Development Co-operation, Juni 2006) unterschrieben und sich damit verpflichtet, das Thema »Anpassung« in seine Programme zu integrieren. Darüber hinaus unterstützt es die entsprechende Handreichung von 2009. Die OECD-Deklaration bildet also den Rahmen für die Programme der technischen und finanziellen Kooperation. Basierend auf diesen generellen Rahmenbedingungen besteht einerseits die Notwendigkeit, »Anpassung« in die Entwicklungsplanung auf der Ebene des BMZ zu integrieren. Andererseits muss diese auch ganz konkret in einzelnen Projekten und Programmen implementiert werden. Insbesondere der Wassersektor wird hier seitens des BMZ als ein Schlüsselsektor betrachtet. Um die Anpassung an den Klimawandel in der EZ umfassend zu implementieren, ist es notwendig, Klimainformationen gemeinsam mit den Partnern zu sammeln, auszuwerten und wieder in den politischen Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Hierzu gehört seit Januar 2011 auch die verbindliche Klimaprüfung für die Bereiche Anpassung und in Teilbereichen auch Minderung. Hier soll ein strategischer Rahmen geschaffen werden, mit dessen Hilfe Anpassungsstrategien, Umset-

zungspläne, Roadmaps etc. für dieses Thema entwickelt werden sollen. Darüber hinaus nimmt das »Capacity Development« (CD) von Institutionen und Personen in der Zusammenarbeit eine hervorgehobene Bedeutung ein, beispielsweise wird die Beratung bei der Mobilisierung internationaler Finanzressourcen für die Partner immer wichtiger, um sicherzustellen, dass die verschiedenen internationalen Finanzierungen, die für die Anpassung zur Verfügung stehen, für die jeweiligen Länder auch tatsächlich zugänglich sind. Im Wassersektor betrifft »Anpassung an den Klimawandel« fünf große Themenbereiche im Integrierten Wasserressourcenmanagement (IWRM), Wasser für Menschen, Hochwassermanagement, Wasser für Ökosysteme und grenzüberschreitendes Wassermanagement sowohl

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von Oberflächengewässern als auch von Grundwasservorkommen. Die Wasserkrise wird sich in den meisten Ländern verschärfen. Die Herausforderungen sind dabei meist sektorenübergreifend, insbesondere hinsichtlich der Interaktion zwischen Wasser und Land; dies betrifft nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Landnutzungsänderungen, Landnutzungsplanung, Landnutzungsmanagement etc. Daraus leitet sich die Frage ab, welche TZInstrumente zum Einsatz kommen müssen, um die Anpassung an den Klimawandel bestmöglich zu verbessern.

Bei den Auslandsvorhaben der GIZ geht es deshalb vor allem darum, Wissen zu Lösungsansätzen, finanziellen Möglichkeiten und Zuständigkeiten zu generieren und Ansätze für die Anpassung an den Klimawandel in der jeweiligen Region aufzuzeigen. Hier ist die Expertise der Wissenschaft gefragt, um Wissen zu erarbeiten und um dieses in die Partnerstruktur einfließen zu lassen. Vor der Umsetzung stellt sich jedoch die Frage, welche Lernschleifen durchlaufen und welche Schritte eingeleitet werden müssen, um notwendige Ziele zu erreichen. Dabei stellt die Unsicherheit, die zukünftige Entwicklung in den Entwicklungsländern vorherzusagen, eine weitere Herausforderung dar.

Spektrum der Aktivitäten Schutz vor direkten Auswirkungen des Klimawandels Hochwasservorhersage-/Frühwarnsystem

Aufbau von Kapazitäten und Unterstützung bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen Effiziente Wassernutzung

Umsetzung sektoraler Anpassungsstrategien und -pläne

Verringern der Empfindlichkeit gegenüber Auswirkungen der Klimaänderungen »No-Regret-Maßnahmen« – bewährte Instrumente, neu/anders eingesetzt

Klimawandel hat in vielen Ländern dazu geführt, dass Institutionen geschaffen wurden, die einerseits für die Umsetzung der Anpassung verantwortlich sind, andererseits aber nicht die nötigen Kapazitäten aufweisen, um den Prozess erfolgreich und nachhaltig zu verfolgen. 9

Das BMZ sieht die Klärung der vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten dessen, was Klimawandel und Anpassung überhaupt sind, als zentralen Aspekt seiner Arbeit an. Hier liegt der eigentliche Auftrag an die EZ und an die Wissenschaft: für Pragmatismus zu werben und diesen in der Diskussion und in den Programmen herzustellen.

A K T I V I T Ä T E N D E R K F W E N T W I C K L U N G S B A N K

Aktivitäten der KfW Entwicklungsbank zur Unterstützung der Anpassung an den Klimawandel Manuel Schiffler, KfW Entwicklungsbank, Deutschland

Klimaschutz und Anpassung sind strategische Themen der Entwicklungszusammenarbeit. Sie erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen (Wasser, Energie, Landwirtschaft, Naturressourcenmanagement, Umwelt, Abfallwirtschaft, Disaster Risk Management, Gesundheit usw.) und Institutionen. Dadurch ergeben sich Herausforderungen für unsere Partner, da der Aufbau von Kooperationen zwischen nationalen Institutionen notwendig wird, die bisher nicht vorhanden und forciert wurden. Klimaschutz und Anpassung fordern folglich die Entwicklung neuer Handlungsmuster in Partnerländern. Eine Reihe von Problemen erschwert die Implementierung von Anpassungsmaßnahmen. Oft stellt schon die Datenverfügbarkeit in Ländern ein Problem dar. Informationen zur aktuellen Wassersituation sind entweder nicht vorhanden oder werden nicht bereitgestellt. Gleichzeitig ist es notwendig, Rücksicht auf die jeweiligen Partner zu nehmen, damit diese den Anschluss nicht verlieren, während sie mit grundlegenden Dingen beschäftigt sind. Aktuelle Trends wie Bevölkerungswachstum, steigender Lebensstandard oder steigende landwirtschaftliche Produktion haben oft einen viel größeren Einfluss auf den Wasserhaushalt als der Klimawandel. Anzeichen des Klimawandels sind deshalb zwar für die Partner nicht unwichtig, stehen aber nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit, da andere Probleme oftmals als dringender empfunden werden. Auch die Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen bereitet Schwierigkeiten. Während

Entwicklung und Anpassung getrennt finanziert werden sollen und eine eindeutige Darstellung der Mittelverwendung vonseiten der Ministerien gefordert wird, sind in der Praxis Entwicklung und Anpassung nur schwer zu trennen. Für die Zukunft ist es darüber hinaus notwendig, bei Vulnerabilitätsanalysen und im Bereich Klimaschutz und Klimafinanzierung eine stärkere Zusammenarbeit mit der Wissenschaft anzustreben. Diese befindet sich derzeit noch im Anfangsstadium. Bereits existierende Kooperationen mit der Wissenschaft gibt es etwa mit dem Indian Institute of Science oder mit der Universität Stuttgart und der Nile-Basin-Initiative. In Syrien wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ein

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hydrologisches Modell entwickelt; mit dem Karlsruhe Institute of Technologie hingegen eine Klimamodellierung. Zudem befindet sich ein regionales Kompetenzzentrum für den Klimawandel in Afrika gerade im Aufbau, das zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verwirklicht wird. Hier zeigt sich, dass nicht nur die Zusammenarbeit mit deutschen Wissenschaftlern not-

ist es daher wichtig, Plattformen für einen Austausch beider Bereiche zu schaffen. Treffen wie »EZ trifft Wissenschaft« sind hierfür von besonderer Bedeutung. Gerade in der EZ sollte es das Ziel der Wissenschaft sein, die Kapazität der Partner zu stärken. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in der Regel von Wissenschaftlern nicht adäquat an die Partner vermittelt. Dies macht es für die Partner schwierig, daraus sinnvolle

Stand-alone-Vorhaben

Erfahrungsaustausch: Instrumente, Szenarien, Umgang mit Unsicherheiten etc.

Systematische Auswertung der Erfahrungen

Mainstreaming-Adaptation

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wendig und wünschenswert ist, sondern auch mit Wissenschaftlern aus Partnerländern, um so Kapazitäten zu stärken. Neben der praktischen Umsetzung in Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis ist vor allem auch die Kommunikation wissenschaftlicher Ergebnisse ein zentrales Anliegen. Wissenschaftliche Ergebnisse sind meist schwierig zu kommunizieren; die vorhandenen wissenschaftlichen Journale werden oft nur oberflächlich gelesen, sind zielgruppenspezifisch und daher für den Laien nur schwer verständlich. Für einen besseren Austausch

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Anregungen und Lösungsansätze abzuleiten. Häufig werden wissenschaftliche Ergebnisse in Partnerländern auch nicht wahrgenommen. Zudem sind hochkomplexe wissenschaftliche Arbeiten den Partnern vor Ort nur teilweise dienlich, da spezifische Interessen der Partner oft nicht konkret abgebildet werden und Sprachbarrieren eine ergebnisorientierte Umsetzung behindern. Vor Ort gehen deshalb Entwicklungsanstöße verloren, und Änderungen werden nur begrenzt angeregt.

K L I M A A N P A S S U N G

Klimaanpassung in der Nil-Kooperation und im Wassersektor Ugandas: praktische Erfahrungen und künftige Bedarfe Axel Klaphake, GIZ Uganda

Mit 6.700 km Länge ist der Nil der längste Fluss der Welt. Sein Einzugsgebiet umfasst 3,2 Millionen km2 und 160 Millionen Menschen in den zehn Anrainerstaaten. Das ökologische, hydrologische, soziale und ökonomische Gleichgewicht in der Nilregion ist durch eine hohe Vulnerabilität gegenüber Klimaveränderungen gekennzeichnet. Insgesamt ist die Wasserverfügbarkeit im Nilbecken in Anbetracht seiner Größe relativ begrenzt. Dies wird durch eine hohe Variabilität von Niederschlägen und Wasserabfluss verstärkt. Da zehn Anrainerstaaten ihre nationalen Interessen in der Nilregion verfolgen, findet sich hier ein großes transnationales Konfliktpotenzial. Eine große Herausforderung ist es deshalb, dieses Konfliktpotenzial in Bemühungen zur Kooperation umzuwandeln. Schon heute lassen sich erste Ansätze von Kooperationen finden, etwa die »Nile-Basin-Initiative«, die von der GIZ seit einigen Jahren unterstützt wird. Ein Beispiel der Klimaanpassung im Nilbecken findet sich am Viktoriasee. Historische Daten zum Wasserstand des Sees zwischen 1900 und 2007 weisen auf die große Variabilität im hydrologischen System des Sees hin. Das hat große Relevanz für die Anrainerstaaten. Eine Veränderung des Seenniveaus beeinflusst nicht nur die Ökologie des Flusses, sondern auch die Nutzungsmöglichkeiten – sowohl für die Wasserkraftgenerierung als auch für die Infrastruktur und ihre Nutzbarkeit rund um den See. Zusätzlich konnte seit dem Jahr 2000 ein Absinken des Wasserspiegels festgestellt werden.

Dies wird in der Region als direkte Folge des Klimawandels wahrgenommen und entsprechend politisch instrumentalisiert. Wissenschaftliche Untersuchungen machen dagegen andere Ursachen verantwortlich, insbesondere eine veränderte Bewirtschaftung der Staudämme. Hier zeigt sich, wie wichtig nicht nur eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Klimawandel, seinen Auswirkungen und Risiken ist, sondern auch die Gefahr einer politischen Instrumentalisierung des Themas. Das hat auch für die internationale Zusammenarbeit große Relevanz und muss in Zukunft berücksichtigt werden.

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K L I M A A N P A S S U N G

Klimawandel am Nil Ergebnisse von Klimamodellen zeigen einen signifikanten Temperaturanstieg. Dagegen sind die Vorhersagen von Niederschlagsmenge und -verteilung recht ungenau und unterscheiden sich bei den unterschiedlichen Modellen stark. Diese Variationsbreite erschwert die Diskussion über den Klimawandel und seine Auswirkungen. Insbesondere widersprüchliche wissenschaftliche Ergebnisse, bei denen unterschiedliche Modelle entweder einen deutlichen Rückgang der Wasserverfügbarkeit im Hauptfluss belegen oder alternativ einen Anstieg der Wasserverfügbarkeit, erschweren die praktische Umsetzung des Themas »Anpassung«.

Unterstützung im Bereich Klimaanpassung

> Klimastrategie – politische Dialoge:



Datensammlung und -auswertung: Entwicklung/Abstimmung NBI-Climate Change Strategy, Mandatsklärung, Nile Basin Development Forum

> Informationsaustausch und Wissens-



stand-Impacts: NBI-Klimamonitoring-Strategie, Ausbau hydrometeorologischer Messstationen (WB, GIZ, SIDA etc.), Klimamodelle in Nile-DSS

> Integration von CC in Infrastrukturin-



vestitionen: CC-Trainings in NBI-Investitionspro- grammen, Climate Proofing-Guidelines, CDM-Kapazitäten

> Umsetzungsprojekte in Grenzregionen:



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Hochwasserschutz am Blauen Nil, Wasserspeicherkapazitäten

Mit Unterstützung der KfW entwickelt auch die Nile-Basin-Initiative ein regionales Klimamodell für die äquatoriale Region des Nils. Dafür werden zurzeit vorhandene Ergebnisse mit vorhandenen Modellen verknüpft, um somit eine höhere Relevanz zu erreichen. Betrachtet man jedoch die Modellergebnisse, dann ist die Streubreite so groß und teilweise auch so inkonsistent, dass es eine Herausforderung darstellt, an die hydrologischen Modelle anzuknüpfen, um Ergebnisse zu generieren, die praktisch verwertbar sind. Hier zeigen sich die Grenzen und Möglichkeiten von Modellen und ihrer unmittelbaren Anwendbarkeit. Die Gründe für diese Schwierigkeiten sind vielschichtig. Problematisch sind vor allem die sehr schlechte Datenverfügbarkeit und ein schwacher politischer wie technischer Dialog zwischen den Anrainerstaaten. Insgesamt ist die Anfälligkeit der Nilregion auf Klimaschwankungen sehr hoch. Es mangelt vor allem an Detailwissen zu den tatsächlichen Auswirkungen. Außerdem ist der Dialog zwischen den Anrainerstaaten und der NileBasin-Initiative nur gering ausgeprägt und wird häufig instrumentalisiert. Da im Bereich Klimaanpassung bereits eine große Bandbreite an Akteuren, Plattformen und Projekten vertreten ist, ist es notwendig, einen Überblick über die vorhandenen Aktivitäten zu erhalten. Nur so können zukünftige Maßnahmen entsprechend geplant und durchgeführt werden. Im Nilbecken sind zurzeit ungefähr 40 Akteure mit regionalem Mandat vor Ort und implementieren etwa 100 laufende Vorhaben zum Thema Klimaanpassung. Während die Vielfalt an Projekten groß ist, finden sich dagegen kaum Kooperationen und Koordination zwischen den einzelnen Vorhaben und Akteuren.

K L I M A A N P A S S U N G

Im Rahmen der Nile-Basin-Initiative wurde in den letzten zwei Jahren eine Klimastrategie entwickelt. Dafür wurde das Mandat im Hinblick auf regionales integriertes Wasserressourcenmanagement zuerst inhaltlich und strategisch definiert.

matische Herausforderung anzugehen; gerade auch weil die Datenlage mit Blick auf historische Daten mangelhaft ist. Erschwert wird die Situation durch eine stark wachsende Anzahl an Akteuren, Programmen und überlappender Aktivitäten auf nationaler Ebene.

Darüber hinaus unterstützt die Nile-BasinInitiative die Koordination von Infrastrukturprojekten zwischen den einzelnen Ländern, insbesondere hinsichtlich Staudämmen. Weitere konkrete Aktivitäten bestehen darin, Lösungen für den Hochwasserschutz am Blauen Nil zu entwickeln und Wasserspeicherkapazitäten in ländlichen Regionen aufzubauen. Ein Beispiel hierzu ist eine Kooperation im Bereich »Flood Prepardness and Early Warning« zwischen Äthiopien und Sudan. Hier zeigen sich das große Interesse regionaler und lokaler Partner an Maßnahmen zur Klimaanpassung und das vorhandene Kooperationspotenzial.

Dabei sind die Themen Klimawandel und -anpassung auch in Uganda mit grenzüber-schreitenden Herausforderungen verknüpft. Ein Beispiel findet sich im Grenzgebiet zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo (DRC). Mit dem Abschmelzen des Gletschers auf dem Mount Rivensori (Eisdecke in den letzten 20 Jahren um etwa 50 % reduziert), der insbesondere Wassergenerierung und Abwasserregime des Semniki-Fluss stark beeinflusst, wurde das Bett dieses Flusses durch Schneeschmelze und damit einherge-hender Erosion verändert. Da der Fluss als Grenzmarkierung zwischen Uganda und DRC dient, hat eine Veränderung des Flusslaufs auch Auswirkungen auf Fragen der Grenzziehung. Auswirkungen des Klimawandels werden somit zu Fragestellungen internationaler Kooperation, Grenzziehung und damit einhergehenden Konflikten.

Uganda Im Mittelpunkt der Diskussion zur Klimaanpassung steht in Uganda die Hochwasserproblematik, die insbesondere Norduganda, aber auch die Hauptstadt Kampala betrifft. Aufgrund unterschiedlicher Klimazonen innerhalb des Landes stellen Dürren einen zweiten Problemkomplex dar. Auch Gesundheitsrisiken und Gesundheitsfragen werden im Zusammenhang mit Klimaveränderungen diskutiert. Als weiterer Problemkomplex hat Erosion in Folge von schweren Niederschlägen eine große Relevanz für das ostafrikanische Land.

Wichtigste Maßnahmen zur Klimaanpassung in Uganda finden sich im Bereich der Datensammlung und -auswertung sowie beim Hochwasserschutz mit entsprechenden Plänen und Aktionsprogrammen. Auch die Regulierung von Dämmen spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie Kommunikation und verbesserte Bildung. Das Ziel muss sein, Probleme pragmatisch zu betrachten und bei der Lösung einen konkreten Nutzen zu erzielen.

Die Kapazitäten bei den Entscheidungsträgern sind unzureichend, um Klimawandel als syste-

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Klimaanpassungsforschung in Deutschland: Wie relevant und übertragbar sind unsere Ansätze für den Rest der Welt? Jens Hasse, Forschungsinstitut für Wasserund Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V., Deutschland

Der Aktionsplan enthält neben einer kurzen Zusammenfassung des Stands der Forschung in erster Linie Ziele, Grundsätze und Prioritäten der Anpassungsaktivitäten des Bundes. Daneben findet sich eine Gliederung der Aktivitäten zur Klimaforschung, Klimafolgenforschung und der Anpassungsforschung in vier Säulen. Ziel ist letztendlich auch die Entwicklung eines Sets von Indikatoren für die Klimaanpassung. Im Rahmen der Klimaanpassungsforschung lassen sich Leitprinzipien, Chancen und Herausforderungen definieren, die auch bei der Planung, Umsetzung und Bewertung von Projekten eine Rolle spielen. Dabei geht es auch um die Legitimierung und Begründung von Forschungsprojekten, gerade auch in der Zielsetzung.

Seit 2008 gibt es eine Deutsche Anpassungsstrategie (DAS). Diese definiert im Wesentlichen 14 Handlungsfelder, die für Deutschland und für Westeuropa relevant sind. Diese Anpassungsstrategie ist ein erster abstrakter Ansatz. Basierend auf dieser Strategie, wird derzeit ein »Aktionsplan Klimaanpassung« entworfen, der von einer interministeriellen Arbeitsgruppe erarbeitet wird und somit ein erstes Zeichen für eine Kooperation zwischen einzelnen Ministerien und ihren jeweiligen Programmen setzt.

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K L I M A A N P A S S U N G S F O R S C H U N G I N D E U T S C H L A N D

Zehn Leitprinzipien zur Anpassung an den Klimawandel in Europa (UBA) Liste der Leitprinzipien

In den folgenden Phasen berücksichtigen Planung

Umsetzung

Evaluierung

1. Anpassung initiieren, Unterstützung und Management sicherstellen

2. Wissen und Verständnis vertiefen 3. Relevante Betroffene identifizieren und mit ihnen kooperieren

4. Mit Unsicherheiten umgehen

5. Mögliche Klimafolgen und Verletzlichkeiten untersuchen und prioritäre Gefahren identifizieren 6. Die Bandbreite von Anpassungsmöglichkeiten untersuchen

7. Anpassungsmöglichkeiten priorisieren 8. Existierende Strukturen, Instrumente und Prozesse verändern 9. Maladaption (Konflikte mit anderen Schutzgütern) verhindern 10. Systematisch beobachten und bewerten

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Forschungsprojekt dynaklim Bei Fragen zur Anpassung an den Klimawandel treffen Unsicherheiten über die langfristigen Klimafolgen mit einem weit entfernten Planungshorizont zusammen. Erschwerend wirkt zusätzlich, dass es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe aller Gruppen und Einzelakteure handelt, die technische, planerische, soziale, politische und ökonomische Aspekte miteinander verknüpft. Der hohe Grad an Komplexität macht Maßnahmen der Klimaanpassung nur bedingt plan- und steuerbar. Diese können nicht als Masterplan entworfen und umgesetzt werden, sondern erfordern neue Instrumente und Vorgehensweisen. Anpassung an den Klimawandel

> sehr hohe Unsicherheiten über unge-



wisse Klimafolgen

> komplexe technische, planerische,



soziale, politische und ökonomische Aufgabe

> lange, weit entfernte Planungshorizonte > eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft,



aller ihrer Gruppen und Einzelakteure

> nur bedingt plan- und steuerbar

4 kann nicht als Masterplan geplant und

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umgesetzt werden, sondern erfordert neue Instrumente und Vorgehensweisen

Hier soll das Forschungsprojekt dynaklim (»dynamische Anpassung an den Klimawandel in der Emscher-Lippe-Region (Ruhrgebiet)« ansetzen und einen integrativen Ansatz für die Klimaanpassung entwickeln. Anpassung soll nicht länger als Reaktion auf Wandel verstanden werden, sondern verlangt in Zukunft ein pro-aktives Verständnis von Anpassung. Der Wandel soll also vorweggenommen werden, Wandelprozesse sollen integriert und unterschiedliche Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Im Fokus steht deshalb der regionale Wasserkreislauf mit einer konkurrierenden Wassernutzung zwischen unterschiedlichen Sektoren, Akteuren und Zielsetzungen. Alle Verantwortlichen sind dabei gefordert, eine gemeinsame Handlungsstrategie zu entwickeln und gemeinschaftlich umzusetzen. Dafür sollten auch Fragen der Klimaanpassung mit Klimaschutzmaßnahmen verknüpft werden, um Synergieeffekte zu erzielen. Ziel muss ein Verbesserung der Anpassungsfähigkeit in allen Bereichen sein: Kapazitäten und Ressourcen müssen entwickelt werden, Kooperationen und die Kommunikation verbessert und erleichtert werden, Potenziale erkannt und genutzt werden, um eine langfristige Lösung zu ermöglichen. Umgesetzt wird der Ansatz mit einem »Roadmap Tool«, das unterschiedliche Planungshorizonte, Extrapolation und Retropolation mit einer Vielfalt von äußeren Faktoren verbindet. Mit Hilfe von Plattformen sollen regionale Akteure in das Projekt eingebunden werden. Sie dienen als Arbeitsgruppen, bieten aber auch einen offenen Zugang für jeden und stellen Netzwerke zum Informations-, Erfahrungs- und Ideenaustausch bereit. Gleichzeitig bieten sie professionelle Unterstützung für eine regionale Strategie zur Klimaanpassung. Gerade der Zusammenfluss von Wissen und Informationen über diese Plattformen bieten einen langfristigen Mehrwert bei der Entwicklung von Anpassungsstrategien.

K L I M A A N P A S S U N G S F O R S C H U N G I N D E U T S C H L A N D

»Integrated Roadmap« – methodisches Konzept Heute

Zukunft Kurzfristig

Einflussfaktoren

Globalisierung Politik Ökonomie Umwelt Technologie Wissenschaft Gesellschaft Kunden

Mittelfristig

Langfristig

Suchfelder Identifikation unerwünschter Nebenfolgen und Risiken Anwender-/Stakeholder-Integration Extrapolation

Retropolation

Ist-Analyse

Zukunftsbilder

Trend-Analyse

Innovationspfade

Wirkungsanalye

Quelle: IZT 2006

Roadmap Richtungssicherheit Orientierungswissen

Inwieweit ist dieses Konzept übertragbar auf andere Regionen – etwa Afrika? Das Konzept wurde auf Einladung des Parlamentarischen Forums in Uganda im Rahmen eines Workshops in Hinblick auf eine potenzielle Übertragbarkeit vorgestellt. Zentral war dabei der Aspekt der Bildung. So ist in einer breiten Schicht der ugandischen Bevölkerung ein starkes Umweltbewusstsein bereits vorhanden. Außerdem gibt es Ingenieurbüros, mit denen ein Markt für Infrastruktur zur Klimaanpassung entwickelt werden kann. Generell ist bereits ein hoher Anteil an (theoretischem) Wissen vorhanden. Hauptsorge bei Fragen der Klimaanpassung ist jedoch das Problem der Nahrungsmittelsicherheit und der Energieversorgung. Dabei spielt auch eine Verknüpfung von Themen eine wichtige Rolle, da diese nicht isoliert betrachtet und gelöst werden können.

Unternehmen

Blick nach vorne

Bewährte Instrumente sind bereits aus dem Wassermanagement bekannt und folgen integrierten Ansätzen unter Berücksichtigung lokalen Wissens und Beteiligung der Bevölkerung und von Stakeholdern. Dafür sind Maßnahmen zur Inwertsetzung notwendig. Maßnahmen und Rahmenbedingungen müssen angepasst, gebündelt und bewertet werden. Dies schließt unterschiedliche Disziplinen und Säulen mit ein. Reflexion über Exposition und Sensibilität eines Systems ist ebenso wichtig wie die Rahmensetzungen, das Können, Wollen und Dürfen.

Herausforderung Unsicherheit Auch bei Fragen der Klimaanpassung unterliegen Planung und Entwicklung vielschichtigen Unsicherheiten. Dieser Aspekt der Unsicherheiten ist zu unterscheiden in Bandbreiten (wissenschaftlich/rechnerisch), Ungewissheiten und Un- bzw. Nichtwissen bzw. Nicht-WissenWollen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird im Rahmen von dynaklim ein Moni-

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K L I M A A N P A S S U N G S F O R S C H U N G I N D E U T S C H L A N D

toring- und Indikatorensystem zur Bewertung von Anpassungsmaßnahmen entwickelt, um dadurch Unsicherheiten zu reduzieren. Abschließend ist es wichtig zu betonen, welche große Bedeutung insbesondere Kooperationen bei der Frage der Klimaanpassung haben. Anpassung ist eng mit Verhaltensweisen verbunden, mit Menschen und mit Abstimmung untereinander. Deshalb müssen Menschen und Institutionen zukünftig in einer Weise zusammenarbeiten, wie sie das heute noch nicht tun.

Zentral ist hierfür die Idee der »Regional Governance«, die die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure auf unterschiedlichen Ebenen und Säulen unterstützt. Auch die Kooperation und der Austausch zwischen Wissenschaftlern spielen eine wichtige Rolle, gerade auch über ein Hochschulnetzwerk. Dabei sollten die Empfängerländer integriert werden, um eine bessere Kommunikation und Wissensvermittlung in alle Richtungen zu ermöglichen.

E R G E B N I S S E D E R A R B E I T S G R U P PE N

Ergebnisse der Arbeitsgruppen Die Leitfragen, mit denen sich die zwei Arbeitsgruppen umfassend auseinandersetzten, lauteten wie folgt: • Welche Instrumente haben sich zum klima adaptiven Wassermanagement bewährt? • Welche technischen, organisatorischen und institutionellen Maßnahmen sind für die In wertsetzung der Instrumente erforderlich? • Wie wird mit der Herausforderung der Un sicherheit umgegangen? (Unsicherheit über das Verhalten des natürlichen Systems Wasser, aber auch Unsicherheit über die Wirksamkeit der Instrumente)? • Wie könnten in diesem Zusammenhang kon krete Kooperationen zwischen EZ und Wissen schaft aussehen? Das Integrierte Wasserressourcenmanagement (IWRM) wurde als Antwort auf die Frage nach dem bewährtesten Instrument genannt. Es wurde von den Teilnehmern als Kreislauf verstanden, der ausgehend von einer ersten Bestandsaufnahme der vorherrschenden Situation (bestehende Datenbanken, Monitoring-Instrumente, Klimaprüfung etc.) den politischen Prozess/Governance betrachtet und dabei beispielsweise Steuerungsprozesse wie Dezentralisierung, Regulierung, Landnutzungsplanung etc. in das Gesamtmanagement einbezieht. Dem folgt eine Umsetzungsphase, in der u. a. Bewusstseinsbildung /Capacity Development, No-Regret-Maßnahmen usw. durchgeführt werden. Der gesamte Managementprozess schließt letztendlich mit der Evaluierung und knüpft wiederum an die veränderte Situation mit einer erneuten Bestandsaufnahme an. Auf die Frage nach den Maßnahmen zur Inwertsetzung der Instrumente kamen die Ar-

beitsgruppen zu folgender Bilanz: Zum einen stehen Capacity Development und Trainings im Vordergrund, um das generierte Wissen an Forschungseinrichtungen, aber auch die Fachexpertise aus der Praxis einem breiteren Publikum weiterzuvermitteln. Zum anderen sind Organisations- und Governance-Strukturen maßgeblich, die den Rahmen und die Richtung für Wasser-Klimamanagement vorgeben. Beispielsweise sollten Verantwortlichkeiten von Akteuren (staatlich/nicht staatlich) und die effektive Steuerung derer festgelegt, Prinzipien (Verursacherprinzip/Kostendeckung) geklärt und technische Standards (nicht notwendigerweise 1:1-Übertragung von westlichen Ansätzen) bestimmt sein. Generell sollte laut den Experten das adaptive Management integrativer Teil von Klima-Governance werden. Auf die Fragestellung, wie man bestehenden Unsicherheiten begegnet, wurde verdeutlicht, dass eine reine Anhäufung von Daten und Information nicht zu weniger Unsicherheit führt. Vielmehr sind es kleinere Hilfsmittel wie Simulationen oder Rollenspiele, die Aufschluss über Unsicherheiten geben können. Unsicherheit muss explizit gemacht werden, d. h., es sollte klar definiert sein, was konkret als Unsicherheit wahrgenommen wird. Dies geschieht durch die Formulierung klarer Ziele und das Schaffen von Transparenz im System. Zuletzt wurde die Frage hinsichtlich verstärkter Kooperation zwischen der Wissenschaft und der EZ aufgeworfen. Dies könnte beispielsweise durch mehr Governance-Forschung über Naturwissenschaften hinaus entstehen. Zudem sollten Wissenschaftler verstärkt mit EZ-Projekten kommunizieren und sich Feedback zu den Praktiken einholen. Darüber hinaus wurde u. a. mehr Organisations- und Managementforschung zu Wasser und Klima als Möglichkeit für konkrete Kooperation aufgezeigt.

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F I S H - B O W L -D I S K U S S I O N

Fish-Bowl-Diskussion

Abschließende Diskussion der Vortragenden, von links nach rechts: Jan Sendzimir, Philipp Magiera, Manuel Schiffler, Elke Herrfahrdt-Pähle, Hermann Plumm und Jens Hasse.

In der abschließenden Fishbowl-Diskussion wurde angeregt, den Austausch zwischen Wissenschaft und Entwicklungzusammenarbeit zu verstärken. Es sollten Arbeitsgruppen zu klar formulierten Zielen und gemeinsamen Interessen eingerichtet werden, um so den Wissenstransfer in beide Richtungen zu ermöglichen und langfristig eine stabile Kooperation anzubahnen.

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Die Teilnehmer der Diskussion kamen darin überein, dass der Austausch von Gedanken und Erkenntnissen in dieser Form des eintägigen Workshops sinnvoll sei und fortgesetzt werden sollte. Aus dieser Veranstaltung heraus sollten dann konkrete Arbeits- und Diskussionsgruppen entstehen, die dabei helfen könnten, den Transfer von Wissen und Erfahrungen zu vertiefen.

V E R A N S T A L T U N G S P R O G R A M M

Veranstaltungsprogramm 9:00 Uhr

Registrierung

9:30 Uhr

Begrüßung Bernhard Zymla, GIZ

9:40 Uhr

Wasser-Meta-Management: Das Entwickeln und Anwenden von Hilfsmitteln zur Anpassung an Unsicherheiten Jan Sendzimir, International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), Laxenburg, Österreich

10:10 Uhr

Anpassung an den Klimawandel im Wassersektor – Themen und Trends in der Entwicklungszusammenarbeit Philipp Magiera, GIZ

10:40 Uhr

Kaffeepause

11:00 Uhr

Aktivitäten der KfW Entwicklungsbank zur Unterstützung der Anpassung an den Klimawandel Manuel Schiffler, KfW Entwicklungsbank

11:30 Uhr

Klimaanpassung in der Nil-Kooperation und im Wassersektor Ugandas: praktische Erfahrungen und künftige Bedarfe Axel Klaphake, GIZ Uganda

12:00 Uhr

Klimaanpassungsforschung in Deutschland: Wie relevant und übertragbar sind unsere Ansätze für den Rest der Welt? Jens Hasse, Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V.

12:30 Uhr

Mittagessen

13:30 Uhr

Arbeitsgruppen AG 1: Instrumente AG 2: Umsetzung

15:30 Uhr

Kaffeepause

15:50 Uhr

Vorstellung Ergebnisse

16:20 Uhr

Fish Bowl: Jan Sendzimir, IIASA; Elke Herrfahrdt-Pähle, DIE; Philipp Magiera, GIZ; Manuel Schiffler, KfW Entwicklungsbank; Jens Hasse, RWTH-Aachen; Axel Klaphake, GIZ; (inkl. Teilnehmer/-innen)

16:45 Uhr

Schlusswort 22

T E I L N E H M E R L I S T E

Teilnehmerliste Name

Vorname

Institution

Bartels

Matthias

GIZ – Ägypten

Batz

Franz-Josef

GIZ – Eschborn

Borchardt

Dietrich

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Dede

Christian

GIZ – Algerien

Dietrich

Kerstin

Consultant

Disse

Markus

Universität der Bundeswehr München

Hasse

Jens

Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW)

Herrfahrdt-Pähle

Elke

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik

Hörmann

Georg

Universität Kiel

Huber

Lea

GIZ – Eschborn

Hübschen

Katja

GIZ – Eschborn

Kerres

Martin

Consultant KfW Entwicklungsbank

Klaphake

Axel

GIZ – Uganda

Klingler

Michael

GIZ – Eschborn

Kranz

Nicole

GIZ – Berlin

Magiera

Philipp

GIZ – Eschborn

Meier

Brigitta

GIZ – Eschborn

Müller

Sophie

GIZ – Eschborn

Mylius

Hans-Günter

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Neumann

Martin

GIZ – Namibia

Olivier

Julia

GIZ – Eschborn

Petermann

Thomas

GIZ – Bonn

Plumm

Hermann-Josef

GIZ – Albanien

Prasch

Monika

Ludwig-Maximilians-Universität München

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T E I L N E H M E R L I S T E

Name

Vorname

Institution

Renger

Jochen

GIZ – Eschborn

Schiffler

Manuel

KfW Entwicklungsbank

Schulze

Sabine

Universität Leipzig

Sendzimir

Jan

International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) Laxenburg, Österreich

Ziegler

Dörte

GIZ – Eschborn

Zymla

Bernhard

GIZ – Eschborn

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W E I T E R F Ü H R E N D E

L I T E R A T U R

Weiterführende Literatur und Links Brugmann, Jeb (2011): Financing the Resilient City: A demand driven approach to development, disaster risk reduction and climate adaptation – An ICLEI White Paper, ICLEI Global Report. von Haaren, Christina; Galler, Carolin (Hrsg.) (2011): Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum Hannover: Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Band 234. Kok, K.; Van Vliet, M.; Dubel, A.; Sendzimir, J.; Bärlund, I. (2011): Combining participative backcasting and explorative scenario development: Experiences from the SCENES project. Technological Forecasting & Social Change. 78: 835-851. Pahl-Wostl, C.; Sendzimir, J. and Jeffrey, P. (2009): Resources management in transition. Ecology and Society 14(1): 46. Siehe http://www.ecologyandsociety.org/vol14/iss1/art46/ Sendzimir, J.; Magnuszewski, P.; Flachner, Z.; Balogh, P.; Molnar, G; Sarvari, A. and Nagy, Z. (2008): Assessing the resilience of a river management regime: informal learning in a shadow network in the Tisza River Basin. Ecology and Society 13(1): 11. Siehe http://www.ecologyandsociety.org/vol13/iss1/art11/ Sendzimir, J.; Magnuszewski, P.; Barreteau, O.; Ferrand, N.; Daniell, K. and Haase, D. (2009): Tools and Instruments for Adaptive Management – Participatory Modeling. In: The Adaptive Water Resource Management Handbook. Mysiak, J; Henrikson, H. J.; Sullivan, C., Bromley, J. and Pahl-Wostl, C., eds. Earthscan, London. Sendzimir, J.; Pahl-Wostl, C.; Kneiper, C.; Flachner, Z. (2010): Stalled Transition In The Upper Tisza River Basin: The Dynamics Of Linked Action Situations. Environmental Science and Policy 13 (7): 604-619. Sendzimir, J.; Reij, C.; Maguszewski, P. (2011): Rebuilding Resilience in the Sahel: Regreening in the Maradi Region of Niger. Ecology and Society 16 (3): 1. Siehe http://www.ecologyandsociety.org/vol16/iss3/art1/ http://www.unece.org/index.php?id=11658 http://www2.gtz.de/publikationen/isissearch/publikationen/Search.aspx?table=default &language=de&query=IX:BIB-GTZ073437&QueryText=Water%20and%20adaptation%20 to%20climate%20change.%20Consequences%20%20for%20developing%20countries http://www.earthscan.co.uk/?tabid=34059

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I MP R ESSUM

Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Sektorvorhaben Internationale Wasserpolitik und Infrastruktur Sitz der Gesellschaft Bonn und Eschborn Friedrich-Ebert-Allee 40 53113 Bonn T + 49 228 44 60-0 F + 49 228 44 60-17 66

Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5 65726 Eschborn T + 49 61 96 79-21 71 F + 49 61 96 79-80 21 71

[email protected] www.giz.de Autor/en und Redaktion Sektorvorhaben Internationale Wasserpolitik und Infrastruktur Dr. Michael Klingler Gestaltung Alexandra Müller Bildnachweis Titelfoto © istockphoto/Coldimages alle übrigen Fotos © GIZ Stand Januar 2012 Die GIZ ist für den Inhalt der vorliegenden Publikation verantwortlich. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ); Referat 313, Wasser; Energie; Stadtentwicklung; Geosektor Postanschriften der BMZ-Dienstsitze BMZ Bonn

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