Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens
Weihnachten im Krankenhaus Ein weihnachtliches Spiel von Uwe Hahn
Ein weihnachtliches Spiel von Uwe Hahn
Personen: Oberarzt Schwester Maria Josef Thomas (Caspar) 1. König (Balthasar) 2. König (Melchior) 1. Hirt 2. Hirt 3. Hirt Ein Wächter Der Onkel
Weihnachtsspielangebot 2002 Uwe Hahn, Weihnachten im Krankenhaus Die Aufführungserlaubnis wird durch den Kauf von 14 Heften erworben. Unkostenpreis pro Heft: 0,75 EUR Herausgegeben als Arbeitsmaterial für die Weihnachtszeit vom Ev.-Luth. Landesjugendpfarramt Spielen & Gestalten – Musisch-Kulturelle Bildung Caspar-David-Friedrich-Straße 5 01219 Dresden
Schwester
Junger Mann, seien Sie doch nicht so aufgeregt. Heute kommt keiner mehr. Auch an Weihnachten ist im Krankenhaus Nachtruhe. Jetzt legen wir uns schön hin und schlafen. So ist das immer mit diesen jungen Menschen, erst kann es nicht schnell genug gehen und sie brechen sich die Knochen, aber nichts daraus gelernt, wollen gleich wieder raus. Dabei ist Ruhe die beste Medizin.
Maria
Bist du sicher, daß das die richtige Etage ist?
Josef
Ich hab seine Mutter gefragt: Station 4, Unfallchirurgie, Zimmer 8.
Maria
Wenn das mal gut geht.
Josef
Wir sind keine Einbrecher.
Maria
Ist das erlaubt?
Josef
Du tust so, als ob wir jemanden entführen wollen. Vorsicht!
Oberarzt geht über den Flur
Josef
Das war knapp. Was kann ich dafür, wenn nach 20.00 Uhr keine Besuchszeit mehr ist. Nur um diese Zeit konnten alle.
Maria
Dieser blöde Unfall bringt alles durcheinander.
Josef
Hier ist das Zimmer 8.
Schwester
So, alles erledigt.
Oberarzt
Hab ich Ihnen schon erzählt: Rufen mich heute die Freunde von unserem Fensterspringer aus Nummer 8 an. Sie möchten ihr Krippenspiel auf unserer Station aufführen, aber es geht erst nach 20.00 Uhr. Nach 20.00 Uhr, das ist immer noch eine Klinik – oder.
Schwester
Ist doch eine gute Idee.
Oberarzt
Gute Idee hin oder her. Patienten sollen gesund werden, dazu brauchen sie ihren Schlaf.
Schwester
Es ist Weihnachten.
Oberarzt
Erinnern sie mich nicht daran. Meine Frau ist allein mit ihren Eltern, und ich verbringe die Nacht auf Station.
Maria
Thomas, Thomas, schläfst du schon?
Thomas
Wer ist da?
Josef
Josef und Maria, wir suchen ein Zimmer für die Nacht.
Thomas
Ach, ihr seid es.
Josef
Mach doch mal Licht.
Maria
Schöne Bescherung.
Thomas
Die ist heute ausgefallen.
Josef
Wieso?
Thomas
Meine Eltern haben mir nur erzählt, was ich bekomme.
Josef
Und?
Thomas
Ein neues Fahrrad.
Maria
Das paßt nicht hierher.
Thomas
Was ist aus meiner Rolle geworden?
Maria
Der Pfarrer ist eingesprungen.
Josef
Er hat einmal den Text vergessen.
Thomas
Ich wollte unbedingt mitspielen. Als ich zur Hauptprobe wollte, hatte meine Schwester die Tür zugeschlossen. Ich wollte nicht fehlen. Da bin ich aus dem Fenster gesprungen. Wir wohnen Hochparterre. Aber genau beim Aufsprung lag dieser blöde Stein. Fuß kaputt.
Maria
Ich bin zum ersten mal Weihnachten im Krankenhaus. Das Jesuskind wäre hier besser aufgehoben als damals im Stall.
Thomas
Das Jesuskind war nicht allein.
Josef
Ich möchte Weihnachten nicht im Krankenhaus liegen. zündet eine Kerze an
Thomas
Kerzen sind verboten.
Josef
Es ist Weihnachten.
Oberarzt
Sucht ihr was?
1. König
Ja, wir suchen Caspar.
Oberarzt
Wen?
2. König
Wir kommen aus dem Morgenland, und ein Stern hat uns die Geburt eines neuen Königs angekündigt.
1. König
Aber wir haben Caspar verloren.
Oberarzt
Das ist ein Krankenhaus, Unfallchirurgie. Wir haben keinen Caspar.
1. König
Er muß hier sein.
Oberarzt
Es ist Nachtruhe. Bitte geht. Solltet ihr einen Caspar hier in der Klinik finden, dann sagt mir Bescheid. Ich bin Oberarzt Rothe, ich muß wissen, was hier los ist.
2. König
So kommen wir unserem Ziel nicht näher.
1. König
Wir hatten es fast geschafft.
Oberarzt
Schwester, haben Sie das gesehen?
Schwester
Was gesehen.
Oberarzt
Die zwei heiligen Könige.
Schwester
Herr Rothe, hier ist niemand. Zwei heilige Könige? Es waren drei, drei heilige Könige oder waren es Weise?
Oberarzt
Es ist Weihnachten.
Schwester
Und wir haben Dienst. Kommen Sie, ich habe Kaffee gekocht.
1. Hirt
Hirten ohne Schafe sind keine richtigen Hirten.
2. Hirt
Sehen wir vielleicht wie Hirten aus?
3. Hirt
Glaubst du, die Hirten hatten es damals besser als heute die Leute vom Putzkommando?
2. Hirt
Sie waren immer draußen auf dem Feld, bei jedem Wetter.
1. Hirt
Kamen Löwen oder so, dann mußten sie ihre Tiere verteidigen.
3. Hirt
Löwen, wo sollen die denn herkommen?
1. Hirt
Das war vor 2000 Jahren und nicht in Deutschland.
Schwester
Das wird aber Zeit.
1. Hirt
Es ist Weihnachten, da gehen die Uhren anders.
3. Hirt
Wie anders? Meine Uhr geht genau, funkferngesteuert.
1. Hirt
Das sagt man so, weil heute ein besonderer Tag ist.
3. Hirt
Wieso?
1. Hirt
Es ist Weihnachten.
3. Hirt
Ich weiß.
Schwester
Machen Sie leise, es ist Nachtruhe.