Lesewelten

Begleitheft für Lehrerinnen und Lehrer

Margit Macho / Isabella Spenger / Christine Weiher / Edith Zeitlinger

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Inhalt

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Einleitung ...........................................................................................................................3

u Du

brauchst zwei, drei Wege … . ....................................................................................4

Wann kommst du . ..................................................................................................................................... 4

Persönlicher Steckbrief von Gillian Cross .................................................................................... 10 u Wissenswertes

zum Thema Film ...................................................................................11

Es darf gelacht werden . ....................................................................................................................... 11

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. ......................................................................................... 21 Verfilmte Literatur .................................................................................................................................. 25 u Ich

will ich sein ....................................................................................................................................... 26

Die berühmteste Schwedin ................................................................................................................ 26 Die Jugendbuchautorinnen und -autoren . .....................................................................28 Illustratorin und künstlerischer Gestalter des Umschlags . ........................................29 Die Autorinnen und Herausgeberinnen .........................................................................30



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Einleitung

Beim Erstellen der Arbeitsaufträge für die Schülerinnen und Schüler wurden die Bildungsstandards Deutsch 8, Kompetenzbereich: LESEN berücksichtigt: Ausgehend von grundlegenden Lesefertigkeiten Sachtexte und literarische Texte in unterschiedlicher medialer Form inhaltlich und formal erfassen und reflektieren. Texte aus verschiedenen Medien formal erschließen u nicht-fiktionale u literarische

von fiktionalen Texten unterscheiden

Gattungen unterscheiden

u nichtlineare

Texte (Tabellen, Diagramme) und Bild-Text-Kombinationen erfassen

u Textstrukturen

erfassen

Texte aus verschiedenen Medien inhaltlich erschließen u Textu das

und Medieninhalte mit eigenem Wissen verknüpfen

Hauptthema eines Textes erkennen

u Bedeutungen

von Wörtern und Phrasen aus dem Kontext ableiten

u Wortbedeutungen

mit Hilfe von (elektronischen) Nachschlagewerken klären

Informationen aus Texten und Medien entnehmen u Zentrale Aussagen u Informationen

und Detailinformationen in Texten und Textabschnitten finden

aus unterschiedlichen Texten und Medien vergleichen, verbinden, prüfen

u Wiederholungen

und Verknüpfungen von Informationen (z. B. Überschriften, Vergleiche,

Umschreibungen, Anspielungen) erkennen Medienangebote nutzen u Bücher u in

und Medien eigenständig auswählen und nutzen

Bibliotheken und im Internet recherchieren

Texte und Medien reflektieren u Textfunktionen

wie Information, Unterhaltung, Argumentation, Appell, Wertung,

Manipulation in Sachtexten und Medientexten erkennen und ihre vermutlichen Wirkungen einschätzen u literarische

Texte „interpretieren“

u begründete

Wertungen zu Texten aus unterschiedlichen Medien abgeben 

Du brauchst zwei, drei Wege … Wann kommst du Anja Tuckermann Noch 30 Minuten und es ist Dezember Dezember bedeutet dunkel bedeutet Winter Kälte leckt die Beine hinauf die Schuhsohlen sind immer zu dünn wenn man steht noch 26 Minuten die Wärme versammelt sich woanders zieht ihre Reserven aus den Füßen ab färbt die Wangen rosa du kommst wann kommst du noch 23 Minuten diese Uhr hat keinen Sekundenzeiger alle Gedanken beschäftigen sich mit der Uhr die die Minuten fallen lässt eine nach der anderen noch 14 und wenn du nicht im Zug bist und wenn du mich nicht siehst und fort gehst und wenn du dich nicht freust und wenn ich zerspringe bevor der Zug einfährt Dezember bedeutet der Himmel liegt auf den Grasspitzen hängt bis an die Bordsteinkanten die Augenlider kämpfen gegen den Nebel bedeutet die Arme sind krumm denn die Hände verkriechen sich in den Jackenärmeln noch 1 Minute dann kommt der Zug nicht schon 1 Minute die Uhr wirft die Minuten mir vor die Füße eine nach der anderen schon 9 die Wangen frösteln ich zerspringe nicht ich klirre und wenn der Zug nicht kommt schon 16 Minuten und wenn du vorher an einem anderen Bahnhof aussteigst und wenn du überhaupt nicht in den Zug eingestiegen bist hast du es dir anders überlegt kommst du wer wärmt mir die Haut weich?

Aufgaben Aufgabe 1 Lies den Text still durch! Schreibe in Stichworten auf, wie es dir beim Lesen ergangen ist. Benenne auch Schwierigkeiten, Unlustgefühle und Widerstände, die du dabei in dir gespürt hast. 

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Aufgabe 2 Überlege, warum dieser Text schwierig zu lesen und zu verstehen ist? Sprich darüber mit deiner Sitznachbarin / deinem Sitznachbarn. Notiere einige Gründe: a) ______________________________________________________________________________ b) ______________________________________________________________________________ ________________________________________________________________________________ Aufgabe 3 Ergänze die Fragestellungen in dem Mind-Map und fasse danach den Inhalt mit eigenen Worten in wenigen Sätzen zusammen. Wer sind die handelnden Personen?

Was geschieht?

Wann kommst du? Analyse der Hoffnung Wann spielt der Text? Wo spielt der Text? Aufgabe 4 Die innere Stimmung der Ich- Erzählerin während des Wartens: a) Kreuze, die für dich richtigen Antworten an! traurig

erwartungsvoll

ungeduldig

glücklich

wütend

genervt

neugierig

gedankenverloren

hoffend

nervös

ruhig

verträumt

angespannt

verliebt

gelangweilt

b) Begründe deine Auswahl! z. B.: Die Ich-Erzählerin ist ungeduldig, weil ___________________________________ 

Aufgabe 5 In diesem Text gibt es viele Stellen, in denen die Angst der Ich-Erzählerin, dass sie vergeblich wartet, zum Ausdruck kommt. Finde drei davon und schreib sie auf. (Du kannst auch Satzteile aus dem Text nehmen.) 1._______________________________________________________________________________ 2._______________________________________________________________________________ 3._______________________________________________________________________________

Aufgabe 6 Mit welchen Worten beschreibt die Autorin, die Jahreszeit und die Kälte? _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________

Aufgabe 7 Eine METAPHER ist ein sprachliches Bild, das eine Situation oder ein Gefühl auf eine anschauliche, poetische Art und Weise beschreibt – zum Beispiel: „Alle Gedanken beschäftigen sich mit der Uhr, die die Minuten fallen lässt.“ Die Autorin verwendet in dem Text mehrere Metaphern. Finde noch drei weitere: _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________



Aufgabe 8 Formuliere die folgende Textstelle so um, dass sie sprachlich einfacher zu verstehen ist. Die Satzart, die dabei entsteht, kennst du bestimmt. Vergiss auch nicht auf die Satzzeichen! Dezember bedeutet der Himmel liegt auf den Grasspitzen hängt bis an die Bordsteinkanten die Augenlider kämpfen gegen den Nebel bedeutet die Arme sind krumm denn die Hände verkriechen sich in den Jackenärmeln Dezember bedeutet, dass

Dezember bedeutet, dass

Dezember bedeutet, dass

Dezember bedeutet, dass

Dezember bedeutet, dass

Aufgabe 9 Versucht in Kleingruppen, dem gesamten Text eine euch angemessene Zeichensetzung zu geben. Vergleicht danach eure Lösungen! (Eine Variante findet sich auf Seite 9.)



Aufgabe 10 a) Was tust du, wenn du voll Ungeduld auf etwas/jemanden wartest? Formuliere fünf verschiedene Beispiele! 1. 2. 3. 4. 5. b) Schreibe einen kurzen zusammenhängenden Text, in dem ein Mensch voll Ungeduld auf etwas oder jemanden wartet!



KOPIERVORLAGE Eine Variante des Textes mit Satzzeichen und angepasster Orthografie.

Wann kommst du Anja Tuckermann Noch 30 Minuten und es ist Dezember. Dezember bedeutet dunkel, bedeutet Winter. Kälte leckt die Beine hinauf. Die Schuhsohlen sind immer zu dünn, wenn man steht. Noch 26 Minuten. Die Wärme versammelt sich woanders, zieht ihre Reserven aus den Füßen ab, färbt die Wangen rosa. Du kommst. Wann kommst du? Noch 23 Minuten. Diese Uhr hat keinen Sekundenzeiger. Alle Gedanken beschäftigen sich mit der Uhr, die die Minuten fallen lässt, eine nach der anderen. Noch 14. Und wenn du nicht im Zug bist? Und wenn du mich nicht siehst? Und fort gehst? Und wenn du dich nicht freust? Und wenn ich zerspringe, bevor der Zug einfährt? Dezember bedeutet, der Himmel liegt auf den Grasspitzen, hängt bis an die Bordsteinkanten, die Augenlider kämpfen gegen den Nebel, bedeutet, die Arme sind krumm, denn die Hände verkriechen sich in den Jackenärmeln. Noch 1 Minute, dann kommt der Zug nicht. Schon 1 Minute, die Uhr wirft die Minuten mir vor die Füße. Eine nach der anderen. Schon 9, die Wangen frösteln, ich zerspringe nicht, ich Klirre. Und wenn der Zug nicht kommt? Schon 16 Minuten, und wenn du vorher an einem anderen Bahnhof aussteigst? Und wenn du überhaupt nicht in den Zug eingestiegen bist? Hast du es dir anders überlegt? Kommst du? Wer wärmt mir die Haut weich?



Persönlicher Steckbrief von Gillian Cross Ich möchte, dass du weißt, wer ich wirklich bin Name Geboren Spitzname Hast du je eine Diät gemacht? Gruppen, in denen du mitgearbeitet hast Andere Bands, bei denen du gesungen hast Berufswunsch Betreibst du irgendeinen Sport? Was bietest du in einer Freundschaft? Warum lernst du? Womit bist du nicht einverstanden? Vorbild? Dein Motto 1. Dieser Steckbrief kann von den SchülerInnen persönlich aufgefasst werden. Er kann nach Bedarf verändert bzw. erweitert werden. Der Einsatz empfiehlt sich zu Beginn eines Unterrichtsjahres. Er kann auch in Konflikten zur Klärung der Positionen und Interessen der SchülerInnen beitragen, indem er eine Gesprächsbasis über Identität stiftende Selbstaussagen bietet, die man besonders für die Arbeit in Gruppen nützen kann. 2. Diesen Steckbrief kann man den Jugendlichen in modifizierter Form auch für die Figurenanalyse im Rahmen der Textlektüre anbieten. Man nehme die Hauptfigur des gelesenen Textes und lasse die SchülerInnen einen Steckbrief erarbeiten und beantworten. 3. Dieser Steckbrief kann zum Ausgangspunkt für eine persönliche Geschichte werden. Der Text von Gillian Cross schlägt das Spiel mit Jugendsprache, Slang, vor, das dem Jugendlichen eine besondere Kraft des Selbstausdruckes geben möge. 10

Wissenswertes zum Thema FILM

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Die nachfolgenden Texte sind als Ergänzungsstoff – mit Bearbeitungsvorschlägen – zum Kapitel Film gedacht, falls dieses als Gruppenprojekt bearbeitet wird (siehe eintauchen 4, Denkanstöße S. 123).

1 Es darf gelacht werden

Aus: Film & Kino: Geschichte, Technik, Stars, A Dorling Kindersley Book (Quelle: Film& Kino, Geschichte, Technik, Stars, © 1992 Dorling Kindersley Ltd. London, S. 54, gekürzt und bearbeitet von Christine Weiher) Eine Person zum Lachen zu bringen, ist relativ einfach; dass sich hundert Leute amüsieren, erfordert schon etwas mehr Geschick und einen ausgeprägten Sinn für Humor. Aber wenn man Millionen Menschen in Kinos auf der ganzen Welt zum Lachen bringen will, muss man ein echtes Komikertalent sein. Im Film ist das vor allem deshalb so schwierig, weil der Schauspieler nicht direkt auf sein Publikum reagieren kann wie auf einer Theaterbühne oder im Kabarett. Die frühe Leinwandkomik lebte vom so genannten Slapstick-Effekt: unbeholfenen Bewegungen, Verfolgungsjagden, Tortenschlachten – der ganze Witz lag im Bild. Erst der Tonfilm ermöglichte es den Komikern, ihren Wortwitz einzusetzen. Wie in den alten Stummfilmkomödien dient Humor im Film oft der anspruchslosen Unterhaltung, aber in vielen Filmen werden wir darüber hinaus durch komische Elemente auf eigene Fehler oder auf Missstände in der Gesellschaft gestoßen.

König Charlie Charlie Chaplin (1889 – 1977) ist der populärste Stummfilmkomiker. Er spielte in fast 70 kürzeren Filmen und 11 Spielfilmen. In dem Film „Der Einwanderer“ nagelte man Chaplins Schuhe am Deck eines schlingernden Schiffes fest. Die Schuhe lieh sich Chaplin von seinem Schauspielerkollegen Ford Sterling, der Schuhgröße 48 hatte. Chaplins Hosen als Tramp sind viel zu weit. Er hatte sie von einem Kollegen, dem dicken Roscoe Arbuckle geliehen.

Dick und Doof Stan Laurel (1890 – 1965) und Oliver Hardy (1892 – 1957), bekannt als Dick und Doof, gehörten zu den wenigen, die ihren Erfolg auch im Tonfilm fortführen konnten. Doof erfand übrigens die Gags, die im Film meist auf sein Konto gingen.

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„Dick und Doof“ sprechen Deutsch Aus: www.br-online.de/kultur-szene/thema/dick-und-doof/ Stan Laurel und Oliver Hardy bringen seit Generationen das Publikum zum Lachen. Die wenigsten wissen, dass die beiden einige ihrer Filme in den Anfangsjahren des Tonfilms in mehreren Sprachen gedreht haben, genauso wie viele andere HollywoodSchauspieler – das Synchronisieren von Filmen war in dieser Zeit noch zu schwierig. Um die Slapsticks im Ausland vermarkten zu können, alberten die beiden Komiker auf Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch herum. Unterstützt wurden sie dabei von Sprachtrainern, die ihnen die richtige Aussprache beibrachten. Nebendarsteller wurden jedoch gegen Muttersprachler ausgetauscht. Während die spanischen Versionen und zwei französische erhalten geblieben sind, galten die italienischen und die deutschen Versionen als verloren. Deutsch-Premiere mit „Spuk um Mitternacht“ Der erste deutsche Spielfilm von Stan Laurel und Oliver Hardy hatte am 31. Mai 1931 in Berlin Premiere und wurde auf Anhieb ein Publikumserfolg. Mitarbeiter des Filmmuseums München haben sich nun auf die Suche gemacht und im Gosfilmofond Moskau ausgerechnet diesen Film in einer vollständigen Fassung gefunden – eine Sensation! Sie haben die Rarität aufwändig restauriert. Um die Identifikation mit dem jeweiligen Film zu erhöhen, ließen sich Stan Laurel und Oliver Hardy oft landestypische Anspielungen einfallen, wie der folgende Gag in der deutschen Version von „Spuk um Mitternacht“ zeigt: Ollie: Sagtest du nicht mal, du hättest einen Onkel? Stan: Ja, gewiss. Ollie: Wo ist er? Stan: Universität Berlin, medizinische Fakultät. Ollie: Sieh mal, sieh! Als Professor? Stan: Nein, preserviert in einer Flasche mit Spiritus.

Bearbeitungsvorschläge Einleitungstext Wortbedeutung – Synonyme suchen Ersetze im Einleitungstext die unterstrichenen Wörter/Wortgruppen durch ähnliche. Vergleiche mit deinem Nachbarn/deiner Nachbarin welche Wörter ihr beim Austauchen verwendet habt. Entscheidet euch für die besser lesbaren. Perspektivenwechsel • Erzähle den Text aus der Sicht eines berühmten Stummfilmstars zur Blütezeit des Stummfilms. Was musst du weglassen? Was musst du verändern? • Erzähle den Text aus der Sicht eines berühmten alternden Stummfilmstars Jahre nach der Erfindung des Tonfilms. Übertreibe ein bisschen und erinnere dich an die gute alte Zeit! 12

König Charlie Verschiedene Textsorten verfassen zum Thema Person – Persönlichkeit: Steckbrief, Lebenslauf, Personenbeschreibung Die Informationen über Charlie Chaplin sind sehr kurz gehalten. Wenn du seine Person beschreibst, brauchst du wesentlich mehr Angaben. Erstelle eine Liste, wo du genauere Informationen zu seiner Person erhalten kannst. Wenn du genügend Material gesammelt hast, verfasse über Charlie Chaplin einen Steckbrief, einen ausführlichen Lebenslauf und eine Personenbeschreibung. Suchtipp im Internet, 2007-08-10: Charlie Chaplin DVD Site

Dick und Doof Lesefertigkeit – Lesefähigkeit Den Text gibt es in drei möglichen Lesestufen: Original – Kritzeltext – Lückentext Du kannst mit dem Kritzeltext anfangen. Wenn du stockst und nicht weiterweißt, schau im Original nach. Lies danach den Lückentext. Welche Wörter ergänzt du? Was ist für dich einfacher zu lesen? Besprich das mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin. Versucht einen anderen kurzen Text aus eintauchen 4 so zu bearbeiten und tauscht die Texte untereinander aus. Begriffe erklären, austauschen Erkläre die kursiv gedruckten Begriffe. Ersetze sie, wenn möglich, durch deutsche Begriffe. Die folgende Liste hilft dir dabei, du kannst aber eigene Erklärungen finden. Spaß, Guthaben, Zuhörerschaft, Gleichlauf, Heiteres, Witzbold, Ausführung, Erstaufführung, Kostbarkeit, Gleichsetzung

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KOPIERVORLAGE und Bearbeitungsvorschläge

Es darf gelacht werden Eine Person zum Lachen zu bringen, ist relativ einfach; dass sich hundert Leute amüsieren, erfordert schon etwas mehr Geschick und einen ausgeprägten Sinn für Humor. Aber wenn man Millionen Menschen in Kinos auf der ganzen Welt zum Lachen bringen will, muss man ein echtes Komikertalent sein. Im Film ist das vor allem deshalb so schwierig, weil der Schauspieler nicht direkt auf sein Publikum reagieren kann wie auf einer Theaterbühne oder im Kabarett. Die frühe Leinwandkomik lebte vom so genannten Slapstick-Effekt: unbeholfenen Bewegungen, Verfolgungsjagden, Tortenschlachten – der ganze Witz lag im Bild. Erst der Tonfilm ermöglichte es den Komikern, ihren Wortwitz einzusetzen. Wie in den alten Stummfilmkomödien dient Humor im Film oft der anspruchslosen Unterhaltung, aber in vielen Filmen werden wir darüber hinaus durch komische Elemente auf eigene Fehler oder auf Missstände in der Gesellschaft gestoßen. Wortbedeutung – Synonyme suchen Ersetze im Text die unterstrichenen Wörter/Wortgruppen durch ähnliche. Vergleiche mit deinem Nachbarn/deiner Nachbarin, welche Wörter ihr beim Austauchen verwendet habt. Entscheidet euch für die besser lesbaren (siehe unter Lösungsvorschläge) Textsortenänderung durch Perspektivenwechsel: vom Sachtext zum inneren Monolog • Erzähle den Text aus der Sicht eines berühmten Stummfilmstars zur Blütezeit des Stummfilms. Was musst du weglassen? Was musst du verändern? • Erzähle den Text aus der Sicht eines berühmten alternden Stummfilmstars Jahre nach der Erfindung des Tonfilms. Übertreibe ein bisschen und erinnere dich an die gute alte Zeit! (Möglicher Textbeginn siehe Lösungsvorschläge)

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Lösungsmöglichkeit

Es darf gelacht werden Jemanden zum Lachen zu bringen, ist verhältnismäßig einfach; dass sich hundert Menschen amüsieren, erfordert schon etwas mehr Gespür und einen ausgeprägten Sinn für Spaß. Aber wenn man Millionen Menschen in Kinos weltweit zum Lachen bringen will, muss man ein wirkliches Komikertalent sein. Im Film ist das vor allem deshalb so schwer zu bewältigen, weil der Schauspieler nicht unmittelbar auf sein Publikum reagieren kann wie auf einer Theaterbühne oder im Kabarett. Die frühe Leinwandkomik lebte vom so genannten Slapstick-Effekt: unbeholfenen Bewegungen, Verfolgungsjagden, Tortenschlachten – aller Humor lag im Bild. Erst der Tonfilm ermöglichte es den Komödianten, ihren Wortwitz einzusetzen. Wie in den alten Stummfilmkomödien dient Humor im Film oft der anspruchslosen Unterhaltung, aber vielfach werden wir darüber hinaus durch witzige Elemente auf eigene Fehler oder auf gesellschaftliche Unstimmigkeiten gestoßen.

Stummfilmstar – Stummfilm Ich bin stolz darauf, so ein guter Schauspieler zu sein. Meine Ausbildung, gekoppelt mit meiner Begabung, hilft mir in fast allen Filmszenen zum ausdrucksvollen Spiel. Dazu gehört natürlich noch mein komisches Talent …

Stummfilmstar – Tonfilm – Rückblick Ach das waren Zeiten! Im guten alten Stummfilm, da konnte ich mich …

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KOPIERVORLAGE und Bearbeitungsvorschläge

König Charlie Charlie Chaplin (1889 – 1977) ist der populärste Stummfilmkomiker. Er spielte in fast 70 kürzeren Filmen und 11 Spielfilmen. In dem Film „Der Einwanderer“ nagelte man Chaplins Schuhe am Deck eines schlingernden Schiffes fest. Die Schuhe lieh sich Chaplin von seinem Schauspielerkollegen Ford Sterling, der Schuhgröße 48 hatte. Chaplins Hosen als Tramp sind viel zu weit. Er hatte sie von einem Kollegen, dem dicken Roscoe Arbuckle geliehen. Verschiedene Textsorten verfassen zum Thema Person – Persönlichkeit: Steckbrief, Lebenslauf, Personenbeschreibung Die Informationen über Charlie Chaplin sind sehr kurz gehalten. Wenn du seine Person beschreibst, brauchst du wesentlich mehr Angaben. Erstelle eine Liste, wo du genauere Informationen zu seiner Person erhalten kannst. Wenn du genügend Material gesammelt hast, verfasse über Charlie Chaplin einen Steckbrief, einen ausführlichen Lebenslauf und eine Personenbeschreibung. Suchtipp im Internet, 2007-08-10: Charlie Chaplin DVD Site

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KOPIERVORLAGE und Bearbeitungsvorschläge

Original

Dick und Doof Stan Laurel (1890 – 1965) und Oliver Hardy (1892 – 1957), bekannt als Dick und Doof, gehörten zu den wenigen, die ihren Erfolg auch im Tonfilm fortführen konnten. Doof erfand übrigens die Gags, die im Film meist auf sein Konto gingen. „Dick und Doof“ sprechen Deutsch Aus: www.br-online.de/kultur-szene/ thema/dick-und-doof/ Stan Laurel und Oliver Hardy bringen seit Generationen das Publikum zum Lachen. Die wenigsten wissen, dass die beiden einige ihrer Filme in den Anfangsjahren des Tonfilms in mehreren Sprachen gedreht haben, genauso wie viele andere Hollywood-Schauspieler – das Synchronisieren von Filmen war in dieser Zeit noch zu schwierig. Um die Slapsticks im Ausland vermarkten zu können, alberten die beiden Komiker auf Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch herum. Unterstützt wurden sie dabei von Sprachtrainern, die ihnen die richtige Aussprache beibrachten. Nebendarsteller wurden jedoch gegen Muttersprachler ausgetauscht. Während die spanischen Versionen und zwei französische erhalten geblieben sind, galten die italienischen und die deutschen Versionen als verloren. Deutsch-Premiere mit „Spuk um Mitternacht“ Der erste deutsche Spielfilm von Stan Laurel und Oliver Hardy hatte am 31. Mai 1931 in Berlin Premiere und wurde auf Anhieb ein Publikumserfolg. Mitarbeiter des Filmmuseums München haben sich nun auf die Suche gemacht und im Gosfilmofond Moskau ausgerechnet diesen Film in einer vollständigen Fassung gefunden – eine Sensation! Sie haben die Rarität aufwändig restauriert. Um die Identifikation mit dem jeweiligen Film zu erhöhen, ließen sich Stan Laurel und Oliver Hardy oft landestypische Anspielungen einfallen, wie der folgende Gag in der deutschen Version von „Spuk um Mitternacht“ zeigt: Ollie: Sagtest du nicht mal, du hättest einen Onkel? Stan: Ja, gewiss. Ollie: Wo ist er? Stan: Universität Berlin, medizinische Fakultät. Ollie: Sieh mal, sieh! Als Professor? Stan: Nein, preserviert in einer Flasche mit Spiritus.

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Kritzeltext

Dick und Doof Stan Laurel (1890 – 1965) und Oliver Hardy (1892 – 1957), bekannt als Dick und Doof, gehörten zu den wenigen, die ihren Erfolg auch im Tonfilm fortführen konnten. Doof erfand übrigens die Gags, die im Film meist auf sein Konto gingen. „Dick und Doof“ sprechen Deutsch Aus: www.br-online.de/kultur-szene/ thema/dick-und-doof/ Stan Laurel und Oliver Hardy bringen seit Generationen das Publikum zum Lachen. Die wenigsten wissen, dass die beiden einige ihrer Filme in den Anfangsjahren des Tonfilms in mehreren Sprachen gedreht haben, genauso wie viele andere Hollywood-Schauspieler – das Synchronisieren von Filmen war in dieser Zeit noch zu schwierig. Um die Slapsticks im Ausland vermarkten zu können, alberten die beiden Komiker auf Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Deutsch herum. Unterstützt wurden sie dabei von Sprachtrainern, die ihnen die richtige Aussprache beibrachten. Nebendarsteller wurden jedoch gegen Muttersprachler ausgetauscht. Während die spanischen Versionen und zwei französische erhalten geblieben sind, galten die italienischen und die deutschen Versionen als verloren. Deutsch-Premiere mit „Spuk um Mitternacht“ Der erste deutsche Spielfilm von Stan Laurel und Oliver Hardy hatte am 31. Mai 1931 in Berlin Premiere und wurde auf Anhieb ein Publikumserfolg. Mitarbeiter des Filmmuseums München haben sich nun auf die Suche gemacht und im Gosfilmofond Moskau ausgerechnet diesen Film in einer vollständigen Fassung gefunden – eine Sensation! Sie haben die Rarität aufwändig restauriert. Um die Identifikation mit dem jeweiligen Film zu erhöhen, ließen sich Stan Laurel und Oliver Hardy oft landestypische Anspielungen einfallen, wie der folgende Gag in der deutschen Version von „Spuk um Mitternacht“ zeigt: Ollie: Sagtest du nicht mal, du hättest einen Onkel? Stan: Ja, gewiss. Ollie: Wo ist er? Stan: Universität Berlin, medizinische Fakultät. Ollie: Sieh mal, sieh! Als Professor? Stan: Nein, preserviert in einer Flasche mit Spiritus.

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Lückentext

Dick und Doof Stan Laurel (1890 – 1965) und Oliver (1892 – 1957), bekannt als Dick und Doof, gehörten zu den wenigen, die ihren Erfolg auch im fortführen konnten. Doof erfand übrigens die die im Film meist auf sein Konto gingen. „Dick und Doof“ sprechen Deutsch Aus: www.br-online.de/kultur-szene/ thema/dick-und-doof/ Stan Laurel und Oliver Hardy bringen seit Generationen das Publikum . Die wenigsten wissen, dass die beiden einige ihrer Filme in den Anfangsjahren des in mehreren Sprachen gedreht haben, genauso wie viele andere Hollywood-Schauspieler – das Synchronisieren von Filmen war in dieser noch zu schwierig. Um die Slapsticks vermarkten zu können, alberten die beiden Komiker auf Spanisch, Französisch, und Deutsch herum. Unterstützt wurden sie dabei von Sprachtrainern, die ihnen die Aussprache beibrachten. Nebendarsteller wurden gegen Muttersprachler ausgetauscht. Während die spanischen Versionen und französische erhalten geblieben , galten die italienischen und die deutschen Versionen verloren. Deutsch-Premiere „Spuk um Mitternacht“ Der erste Spielfilm von Stan Laurel und Oliver Hardy hatte am 31. Mai 1931 in Berlin Premiere und wurde auf Anhieb ein Publikumserfolg. Mitarbeiter des Filmmuseums München haben sich nun auf die Suche gemacht und im Gosfilmofond Moskau ausgerechnet diesen Film in einer Fassung gefunden – eine Sensation! Sie haben die Rarität aufwändig restauriert. Um die mit dem jeweiligen Film zu erhöhen, ließen sich Stan Laurel und Oliver Hardy oft landestypische Anspielungen einfallen, wie folgende Gag in der deutschen Version von zeigt: Ollie: Sagtest du nicht mal, du hättest einen Onkel? Ja, gewiss. Ollie: Wo ist er? Stan: Universität Berlin, medizinische Fakultät. Ollie: Sieh mal, Als Professor? Stan: Nein, preserviert in einer Flasche mit Spiritus.

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Lesefertigkeit - Lesefähigkeit Den Text gibt es in drei möglichen Lesestufen: Original – Kritzeltext – Lückentext Du kannst mit dem Kritzeltext anfangen. Wenn du stockst und nicht weiterweißt, schau im Original nach. Lies danach den Lückentext. Welche Wörter ergänzt du? Was ist für dich einfacher zu lesen? Besprich das mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin. Versucht einen anderen kurzen Text aus eintauchen 4 so zu bearbeiten und tauscht die Texte untereinander aus. Begriffe erklären, austauschen Erkläre die kursiv gedruckten Begriffe. Ersetze sie, wenn möglich, durch deutsche Begriffe. Die folgende Liste hilft dir dabei, du kannst aber auch eigene Erklärungen finden. Spaß, Guthaben, Zuhörerschaft, Gleichlauf, Heiteres, Witzbold, Ausführung, Erstaufführung, Kostbarkeit, Gleichsetzung

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2 Humor ist, wenn man trotzdem lacht – Monty Python

http://de.wikipedia.org/wiki/Monty_Python (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, gekürzt und bearbeitet von Christine Weiher) Monty Python’s Flying Circus war eine englische Comedy-Show der Komikertruppe Monty Python. Ursprünglich wurde sie von 1969 bis 1974 vom britischen Sender BBC ausgestrahlt. Die Pythons zeigten hier in vier Staffeln und insgesamt 45 Folgen Sketche, welche sich durch hintersinnigen und vor allem schwarzen Humor auszeichneten. Oft wurde auch das britische Leben persifliert, oder es wurden politische Themen angesprochen. Der späte, oft geänderte Sendeplatz, das kleine Sendegebiet und das ungewohnte Format sorgten dafür, dass die Serie zunächst nur von einem kleinen Publikum beachtet wurde. Nach Aussage von Michael Palin bestand die Zuschauerschaft in der Anfangszeit aus Leuten mit Schlafstörungen, Intellektuellen und arbeitslosen Einbrechern. Erst nach der Absetzung der Serie stellte sich der Erfolg ein. Den Pythons verdanken wir übrigens auch die Bezeichnung Spam, die sich heute als geflügeltes Wort für alles Nutzlose eingebürgert hat. Da der Humor der Python Sendung als unübersetzbar galt, wurde sie in Deutschland von den dritten Programmen ausschließlich im Originalton mit deutschen Untertiteln ausgestrahlt. Dass diese Aufgabe aber dennoch zu meistern ist, zeigt die Synchronisation des Kinofilms „Das Leben des Brian“, die sehr gut mit dem Original harmoniert. Der Titelsong, ein Ausschnitt aus John Philip Sousas „Liberty Bell March“, war ein Produkt des Zufalls. Nach eigenen Angaben hörte die Gruppe eine Musikkapelle dieses Stück spielen, als sie gerade auf der Suche nach einem Titellied für ihre Sendung war. Die Rechte an diesem Song waren frei und somit hatte man keine Tantiemen zu zahlen.

Das Leben des Brian a) Handlung des Films Gleichzeitig mit Jesus Christus wird in Palästina Brian, die Hauptperson des Filmes, geboren. Drei Könige aus dem Osten bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Nachdem die Könige bemerken, dass sie im falschen Stall waren, holen sie sich die Geschenke zurück. 30 Jahre später: Brian wohnt bei seiner Mutter und geht mit ihr oft zu Verkündigungen (u. a. zur Bergpredigt) und Steinigungen. Brian hasst die Römer, wie viele andere Juden jener Zeit auch. Er verliebt sich in Judith, eine Widerstandskämpferin, und schließt sich aus Liebe zu ihr der Volksfront von Judäa (nicht zu verwechseln mit der Judäischen Volksfront) an, die versucht, gegen die römische Besatzung zu opponieren. Er erfährt von seiner Mutter, er sei Halbrömer, was ihn umso mehr anspornt, gegen die Besatzer anzugehen. Beim Schreiben von antirömischen Parolen hat er jedoch mit den Tücken der lateinischen Sprache zu kämpfen. Auch die Entführung der Frau von Pilatus scheitert und Brian wird verhaftet. Bei der Verwirrung während des Verhörs mit Pilatus kann Brian fliehen, wird aber von Römern auf einen Turm gejagt. Beim Absturz von diesem halbfertigen Turm wird er von einem Raumschiff gerettet, das bei einer wilden Verfolgungsjagd durch das Sonnensystem 21

von einem anderen Raumschiff abgeschossen wird und mit Motorschaden genau am Fuß des Turms havariert, von dem Brain vorher gefallen ist, womit die Verfolgung durch die Römer weitergeht. Auf einem Marktplatz tarnt sich Brian als Volksredner und wird von einigen Zuhörern wider Willen zum Messias erkoren. Dialog: „Er ist der Messias! Ich muss es wissen, denn ich bin schon so manchem gefolgt!“ Er wird nun von seinen „Jüngern“ und weiterhin von den Römern verfolgt. Zwischendurch vollbringt er „Wunder“, indem er einem Eremiten beim Sprung in dessen Erdloch auf den Fuß tritt und so dessen 18 Jahre andauerndes Schweigegelübde beendet. („18 Jahre ist mir kein Wort über die Lippen gekommen, bis er aufgetaucht ist! Er hat mir auf den Fuß getreten! “). Ein blinder Jünger, der behauptet wieder sehen zu können, fällt in das Loch des Eremiten. Schließlich wird Brian von den Römern eingekerkert und endet am Kreuz, von dem ihn trotz vielfältiger Möglichkeiten niemand rettet. Der Abschluss des Films ist dann das von einem Leidensgenossen am Kreuz gesungene Lied „Always Look On The Bright Side of Life“. b) Randbemerkungen Der Film wäre beinahe mitten in der Produktion Pleite gegangen, weil ein Verantwortlicher von EMI das Drehbuch gelesen und daraufhin den Geldhahn zugedreht hatte. Den Monty Pythons fehlten plötzlich 2 Millionen englische Pfund. Durch das Engagement von George Harrison, der dadurch die Produktionsfirma „HandMade Films“ begründete, konnte die Produktion zu Ende geführt werden. Als kleines Dankeschön für sein Einspringen erhielt er eine Gastrolle im Film als „Herr Papadopoulos“, der der VVJ für eine Kundgebung seinen Weinberg zu Verfügung stellen möchte. In Norwegen wurde der Film ursprünglich nicht in die Kinos gebracht, was in Schweden zu dem Werbeslogan führte: „Der Film, der so witzig ist, dass er in Norwegen nicht gezeigt werden darf.“ Der Film wurde nicht nur in Norwegen wegen „Blasphemie“ aus den Kinos ausgesperrt, auch in Irland durfte er acht Jahre lang nicht gezeigt werden. In Italien kam der Film erst 1990 in die Kinos, ohne Erwähnung, dass der Film schon 1979 gedreht wurde. „Das Leben des Brian“ läuft in vielen Programmkinos zur Weihnachtszeit, als Kultfilm mit seinen eigenen Sitten. Sechs der Schauspieler traten in über 40 verschiedenen Rollen auf. Der Film wurde in den übrig gebliebenen Kulissen der Bibelverfilmung „Jesus von Nazareth“ (1977) von Franco Zeffirelli gedreht. Die Musikaufnahme zu „Always look on the bright side of life“ wurde im Hotelzimmer von Eric Idle aufgenommen. Obwohl die Single mit dem Lied „Always look on the bright side of life“ bereits 1979 veröffentlicht wurde, gelang erst der Wiederauflage von 1991 in Deutschland der Sprung auf Platz 2 in den Hitparadenlisten und wird seit dem regelmäßig für verschiedene Produkte als (TV-)Werbeuntermalung verwendet. Wie bei allen Monty-Python-Filmen gilt: Entweder man lacht und findet es irre komisch, oder man fragt sich, was das soll.

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c) Schau immer auf die Sonnenseite des Lebens – Always look on the bright side of life! Der Text wurde von „Joerg Philipp“ überarbeitet: http://joerg.philipp.com Gesprochen: Kopfhoch, Brian! Du weißt doch wie es heißt. Ja. Es gibt Dinge im Leben, die sind nun mal nicht schön. Und das kann einen wirklich manchmal verrückt machen. Und dann passieren wieder Dinge, da schwörst und fluchst du nur. Und wenn du nun am Knorpel des Lebens rumkaust, sei nicht sauer deswegen. Nein. Pfeif dir doch eins. Denn pfeifen hilft dir, die Dinge auf einmal ganz anders zu sehen. Verstehst du? Uuund ... Gesungen: Always look on the bright side of life! Always look on the light side of life! If life seems jolly rotten, there‘s something you forgotten And that‘s to dance ‚n smile ‚n dance ‚n sing! When you failin‘ in a dumps, damn this silly champs Just purse your lips and whistle, that‘s the thing! And … Always look on the bright side of life Always look on the right side of life For life is quite absurd And that‘s the final word You must always face the curtain with a bear Forget by your sin Give the audiance a grin Enjoy. It‘s a life chance in the air! So always look on the bright side of death Just before you draw your terminal breath Life‘s a piece of shit When you look at it Life‘s a love, a desert, junk, it‘s true. You see it‘s all a show Keep ‚em laugh and as you go Just remember that the last laugh is on you! And always look on the bright side of life Always look on the bright side of life Always look on the bright side of life (Come on, Brian! Cheer up!) Always look on the bright side of life

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Gesprochen: Das macht doch alles wesentlich einfacher, findest du nicht? Ich meine, was hast du schon zu verlieren? Du weißt, du kommst aus dem Nichts und du gehst wieder ins Nichts zurück. Was hast du also verloren? NICHTS! Wir sind aus dem Nichts gekommen und nichts ist nichts. Du weißt ja Bescheid. Kopf hoch, alles halb so wild. Komm. Wir wollen jetzt abhauen! Tja. Das wär‘s. Siehst Du? Ende der Fahnenstange. Ach übrigens. Diese Platte gibt‘s zu kaufen. Sonja hat das Titellied gesungen, weißt du? Werdet ihr eigentlich für den Quatsch hier bezahlt? Damit macht ihr doch keine müde Mark! Also ich habe zu denen gesagt, ich habe gesagt: „Monty,‘‘ habe ich gesagt, „mit dem Ding macht ihr nicht eine müde Mark!‘‘ Textkürzung und mündliches Weitergeben der Zusammenfassung • Arbeiten mit Verschnittgruppen • Vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis • zwei Stunden, Hausübung • Stellt euch vor, der Text löst sich in zehn Minuten auf und ist unwiederbringlich verloren. Ihr wollt aber für euch wichtige Informationen festhalten und mündlich an möglichst viele Personen weitergeben. Arbeitet in Gruppen zu viert • Jedes Gruppenmitglied wählt einen Textteil zum Bearbeiten. Nach zehn Minuten wird der Text abgesammelt! • Nun sucht sich jeder aus einer anderen Gruppe jemanden, der denselben Textteil bearbeitet hat (1 sucht 1, 2 sucht 2 …). Vergleicht: Wer hat sich was gemerkt? – fünf Minuten Zeit. • Nach diesem ersten Wissenstausch sucht euch noch zwei Partner/innen mit dem gleichen Text. Tauscht und vertieft euer Wissen erneut. – fünf Minuten Zeit • Arbeitet so weiter, bis alle Schüler/innen, die denselben Textteil bearbeitet haben, in einer Gruppe sind. • Überlegt nun, wie ihr den anderen Gruppen euer Wissen weitergeben könnt: Wer spricht? Was ist wesentlich? Welche Hilfsmittel könnt ihr verwenden? Was schafft ihr im vorgegebenen Zeitrahmen? • Teilt die Arbeit innerhalb der Gruppe auf und bereitet sie bis zur nächsten Deutschstunde zur Weitergabe an die anderen vor.

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3 Verfilmte Literatur Dieser Unterrichtsvorschlag bietet die Chance auf eine komplexe Unterrichtsarbeit mit verschiedenen Medien und Textvorlagen aus allen Epochen. Den SchülerInnen erteile ich den Auftrag, in der Schulbibliothek nach Texten zu suchen, die verfilmt wurden. Da erscheinen dann historische Stoffe, Liebesromane, Kriminalromane, Sciencefiction etc. in der Klasse. Mir ist es wichtig, dass die SchülerInnen ihre Wahl begründen. Für die Arbeit haben sich Teams bewährt – Teams mit max. drei Schülern. Ziele dieser Einheit sind folgende: • Lesen und Erarbeitung des Textes (Handlung, Figuren, Autor …) • Betrachtung des Filmes unter Berücksichtigung einiger einfacher filmtechnischer Kriterien: Einstellungen, Haupt- und Nebenrollen, Filmmusik etc. • Vergleich der Textvorlage mit der Filmfassung: Kürzungen, Veränderungen im Handlungsgefüge oder in der Rollenverteilung, Beginn und Ende, Spannungsaufbau etc. • Vorführung eines charakteristischen Filmausschnittes • Präsentation der Ergebnisse in einem Team-Vortrag und einer anschließenden Power-Point-Präsentation Wenn die Teams sich gefunden haben, erstelle ich in Absprache mit ihnen einen Terminplan für die Präsentationen. Jede Woche eine von Mitschülern ausgewählte Verfilmung mit all den angeführten Facetten vorgestellt zu bekommen – das entwickelte sich zu einem Element des Deutschunterrichtes, das durchwegs positiv angenommen wurde – trotz der „Schwitzerei“ bei der Vorbereitung, trotz manch auftretender Schwierigkeiten im Team, trotz der „Bastlerei“ im Power-Point-Programm, trotz der Aufregung bei der Präsentation- TROTZDEM. Recherchen in Sachbüchern, in Filmlexika und im Internet, wo Informationen, Filmkritiken, Biographien, filmgeschichtliche bzw. filmtechnische Hinweise zu finden sind, bieten den Schülern die Möglichkeit zu eigenständiger Arbeit in der multimedialen Schulbibliothek und ihrer Koordination mit den anderen Teamkollegen.

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Ich will ich sein

Die berühmteste Schwedin

Porträts

Wer Wo Wann Sein Lebens-Weg Seine Freunde und Helfer/Mit-Menschen Feinde und Gegner Errungenschaften und Leistungen Niederlagen Kinder Visionen Zurückgelassenes/ Verworfenes

Die berühmteste Schwedin Die berühmteste Österreicherin Der berühmteste Italiener Der berühmteste Amerikaner

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Es müssen nicht berühmte Menschen sein, die in Porträts vorgestellt werden, aber sie interessieren Jugendliche sehr. Und man muss nicht nach Ländern vorgehen, aber es ist recht kurzweilig. Porträts bieten Jugendlichen einen Spiegel: Ihre Wahl bietet viele Möglichkeiten zur Selbstreflexion, zur Identifikation und Gegenidentifikation. Sie lernen zu erkennen, wie Wege, Umwege, Irrwege sich im Leben zeichnen und wie sie nachgezeichnet werden von ihnen selbst. Eine interessante Modifikation kann bei entsprechender Motivation und Offenheit der Kommunikation in der Klasse auch das SELBSTPORTRÄT des Schülers/der Schülerin sein. Porträts habe ich wiederholt als Jahresprogramm im Deutschunterricht eingesetzt. Da hier eine Teamarbeit kontraproduktiv ist, ist die Anzahl der Präsentationen erklecklich. In der Regel setze ich pro Woche nicht mehr als eine an, sodass sie sich wie ein Thema durch das Schuljahr ziehen. Biographie bzw. Autobiographie als Grundlage für die Vorbereitung auf die Präsentation erweitern das Lesespektrum der SchülerInnen um eine pittoresque Gattung und können zusammen mit Bild- bzw. Tonmaterial das Lebensbild entwerfen helfen. Die reduzierte Technik der Power-Point-Präsentation kann zusätzlich trainiert und von interessierten SchülerInnen auch bei der Vorstellung ihres „berühmten …“ eingesetzt werden.

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Die Jugendbuchautorinnen und -autoren

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Das Konzept der Lesebuchreihe sieht unter anderem vor, dass in jedem Band eine Jugendbuchautorin bzw. ein Jugendbuchautor der Gegenwart mit Originalbeiträgen im Gesamtumfang von etwa zehn Seiten vertreten sind. In „eintauchen 1“: Rudolf Gigler Geboren am 13. Mai 1950 in Hartberg in der Steiermark, lebt heute als freier Schriftsteller in Stubenberg am See. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder. 1985 begann er die seinen Söhnen erzählten Geschichten aufzuschreiben. Im selben Jahr erschien sein erstes Kinderbuch „Der Faulpelz“. Bei seinen Lesungen, die ihn bereits in alle Bundesländer sowie in die Schweiz, nach Südtirol, Deutschland und Istanbul führten, werden die Kinder sehr stark in das Geschehen einbezogen. Die Lesungen in Schulen, Bibliotheken, Büchereien und Buchhandlungen haben viel Schwung und sind eine Mischung aus Vorlesen, Mitspieltheater, Tipps zum besseren Aufsatzschreiben, Entstehung eines Buches etc. Dabei kommt aber das Grundsätzliche, nämlich die Lust auf das Lesen zu wecken und den Kindern Freude am Schreiben zu vermitteln, nicht zu kurz. 1997 erhielt er für sein Buch „Der vergnügte Beistrich“ die Steirische Leseeule. Ein Preis, bei dem Kinder ihr Lieblingsbuch und ihren Lieblingsautor wählen. Eine Besonderheit sind die von ihm geleiteten Literaturwerkstätten, bei denen die Kinder gemeinsam mit ihm ein Buch produzieren. Unter seiner Anleitung schreiben, zeichnen, gestalten und verlegen die Kinder ihr eigenes Buch. 2003 erschien im Verlag G&G das Buch „Der König mit den O-Beinen“. Weitere Informationen zu Rudolf Gigler finden Sie auf seiner homepage: www.rgigler. com. In „eintauchen 2“: Monika Pelz 1944 in Wien geboren; Studium der Philosophie und der Wirtschafts- und Sozialgeschichte; verfasste zahlreiche Kinder- und Jugendbücher und erhielt mehrere Auszeichnungen (z. B. Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis, Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien, Österreichischer Würdigungspreis für Kinder- und Jugendliteratur u. v. m.). In „eintauchen 3“: Jutta Treiber 1949 in Oberpullendorf (Burgenland) geboren. Studium der Germanistik und Anglistik; seit 1988 freie Schriftstellerin; erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien sowie den Österreichischen Jugendbuchpreis. Nähere Informationen: www.juttatreiber.com In „eintauchen 4“: Stefan Slupetzky 1962 in Wien geboren; Studium an der Akademie der bildenden Künste; seit 1991 freischaffender Autor und Illustrator für in- und ausländische Buch-, Zeitschriften- und Theaterverlage; zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter die Steirische Leseeule 1995, der Österreichische Kinder- und Jugendbuchpreis 1999, der Friedrich-Glauser-Preis (Krimipreis der Autoren) 2005 sowie der Burgdorfer Krimipreis (bester deutschsprachiger Kriminalroman) Oktober 2006. 28

Illustratorin und künstlerischer Gestalter des Umschlags

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Sibylle Vogel – Birdie Productions Geboren 1963 in Mainz (Deutschland); Kurse in Illustration und Grafik Design an der Rhode Island School of Design, Boston Museum School of Fine Arts und der Salzburger Sommerakademie. Seit 1996 ist sie als freischaffende Illustratorin für verschiedene Verlage tätig. Sie zeichnet Cartoons und Comics, illustriert Bilder-, Kinder-, Schul- und Reisebücher. Oktober 1998: 1. Preis für den Entwurf einer Sonnenuhr für das Bezirksgericht in Reutte, Tirol – Verwirklichung Mai 2000. November 2000 und Juni 2002: Begleitung der österreichischen Ausstellung „6 x 6 Bilderbücher aus Österreich“ nach Nicaragua und Leitung eines zweiwöchigen Illustrationsworkshops für Künstler aus Nicaragua, gesponsert vom Bundeskanzleramt und dem österreichischen Außenministerium. Cartoonistin für das Jahr 2001 für das österreichische Magazin für Kinder- und Jugendliteratur „1000 und 1 Buch“. 2003 erhielt sie den Illustrationspreis des Kinder- und Jugendbuchpreises der Stadt Wien. Professor Karl Korab Geboren 1937 in Falkenstein (Niederösterreich); Besuch der AHS in Horn, Matura 1957; Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien bei Prof. Sergius Pauser, wo es auch zur Begegnung mit den Wiener Phantasten Hausner, Lehmden, Fuchs, Hutter und Brauer kommt; 1964 Diplom und Abgangspreis der Akademie. Heute lebt und arbeitet der Künstler im Waldviertel. Karl Korab gehört zu den wenigen österreichischen Künstlern, die sich sowohl im Kunsthandel als auch bei Sammlern und Kritikern international durchsetzen konnten.

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Die Autorinnen und Herausgeberinnen

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Margit Macho unterrichtet Deutsch und Psychologie/Philosophie an einer AHS in Klagenfurt und ist als Schulbibliothekarin in der Bibliotheksentwicklung tätig. Sie redigierte wiederholt die wissenschaftlichen Publikationen des „Janineum“ und veröffentlichte Lyrik und Prosa. E-Mail-Adresse: [email protected] Isabella Spenger hat das Lehramt für Hauptschulen und Polytechnische Schulen aus Deutsch und Geschichte. Sie ist am Pädagogischen Institut des Bundes in Kärnten in der Abteilung für allgemein bildende Pflichtschulen beschäftigt. E-Mail-Adresse: [email protected] Christine Barbara Weiher unterrichtet Deutsch, Musikerziehung, Musikensemble und Schülerradio an einer Hauptschule in Spittal an der Drau. E-Mail-Adresse: [email protected] Edith Katharina Zeitlinger unterrichtet an einer AHS in Klagenfurt Deutsch, Geschichte und Darstellendes Spiel und ist am Pädagogischen Institut des Bundes für Kärnten beschäftigt. Sie ist Medienpädagogin und Lektorin für Fachdidaktik am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt. E-Mail-Adresse: [email protected]

Redaktionssitzung (Juni 2002) – von links nach rechts: Ingrid Bernscher (Lektorin öbvhpt), Christine Weiher (Autorin), Isabella Spenger (Autorin), Oswald Riederer (Hersteller öbvhpt), Edith Zeitlinger (Autorin), Margit Macho (Autorin). 30