März 2011 | A 12851 | www.pfalz.ihk24.de

Wirtschaftsmagazin Pfalz Geld allein...

Elektrisierende Atmosphäre

Modellprojekt „Neue ArbeitsZeitPraxis“

Lebensphasenorientierte Personalpolitik

19. Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz

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A 12851 Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt. Mitteilungen der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz.

Die Zeitfinder

Vom Eise befreit Konjunktur: Die Wirtschaft in der Pfalz Seite 18 spürt Frühlingsgefühle

STANDPUNKT

Zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz

Weichen richtig stellen

Die Präsidenten der vier rheinland-pfälzischen IHKs (v.l.): Willi Kuhn (Pfalz), Peter Adrian (Trier), Manfred Sattler (Koblenz) und Dr. Harald Augter (Rheinhessen)

Die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zeigen, dass die Wirtschaftstätigkeit in Rheinland-Pfalz ihre dynamische Aufwärtsentwicklung der vergangenen Monate ungebremst fortsetzt. Gleichzeitig steigt die Neigung der Unternehmen, neue Investitionen zu tätigen und zusätzliche Beschäftigung aufzubauen. Damit zeigt sich die rheinland-pfälzische Wirtschaft nach der Wirtschaft- und Finanzkrise in einer starken Verfassung, für die kommenden Monate ist mit einem stabilen, breit aufgestellten Wachstum zu rechnen. Dieser sehr er freuliche Befund darf aber nicht vergessen lassen, dass sich unser Bundesland dauerhaft in einem fortwährenden Standortwettbewerb befindet – sowohl in Deutschland als auch weltweit. Rheinland-Pfalz muss sich deshalb immer wieder kurzfristig veränderten Wettbewerbsbedingungen anpassen. Zugleich verlangen die Herausforderungen der kommenden Jahre – Alterung der Gesellschaft, Strukturwandel der Wirtschaft, Verschuldungssituation der Öffentlichen Haushalte – nach langfristig tragfähigen Handlungskonzepten als Antwort seitens der Politik. Von den politischen Entscheidungen der nächsten Jahre hängt die Weichenstellung für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Rheinland-Pfalz ab. Pünktlich zur Landtagswahl am 27. März 2011 haben die vier rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern deshalb die Forderungen und Erwartungen der Wirtschaft wieder in ihrem Positionspapier „Markenartikel

Rheinland-Pfalz“ zusammengefasst und allen Wahlkandidaten für den neuen Landtag zukommen lassen. Getreu dem Leitgedanken „Freiheit für den Mittelstand“ fordert die Wirtschaft darin die Landespolitik auf, in allen wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern Hemmnisse für Investitionen, Beschäftigung und wirtschaftliches Wachstum systematisch abzubauen. Denn nur mit einer unternehmerfreundlichen, aktiven Standortpolitik können die vorhandenen Potenziale unseres Bundeslandes erschlossen und sein Profil als zukunftsfähige Wirtschaftsregion geschärft werden. Dabei verstehen die IHKs den Markenartikel als Anregung für einen konstruktiven Dialog mit allen politischen Entscheidungsträgern in Rheinland-Pfalz. Auch über den Wahltag hinaus wollen sich die IHKs aktiv in die Diskussion und Ausgestaltung einer zukunftsorientierten Wirtschaftspolitik einbringen. Zugleich erwartet die Wirtschaft von der Politik, dass sie auf bestehende Handlungsbedarfe entschlossen reagiert und notwendige Reformprozesse anstößt. Wir setzen darauf, dass die Politik auch weiterhin ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der rheinland-pfälzischen Unternehmen hat und Entschlossenheit zeigt, dass sich Rheinland-Pfalz als Wirtschaftsstandort weiter zu einem wahrnehmbaren Markenartikel entwickelt!

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Einladung zur Diskussion „Freiheit für den Mittelstand“ am 14. März siehe Seite 32

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Dorothea-Jacob_pixelio.de

INHALT

Vom Eise befreit… Konjunktur: Die Wirtschaft in der Pfalz spürt Frühlingsgefühle

Geld allein… Es ist schwierig, Arbeitszeiten für Unternehmen und deren Mitarbeiter effektiv zu harmonisieren. Die Begriffsmarke „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ wird den tatsächlichen Herausforderungen kaum gerecht. Deshalb spricht man an der FH Ludwigshafen von „Lebensphasenorientierter Personalpolitik”. Prof. Dr. Jutta Rump hat das Modellprojekt zusammen mit elf Unternehmen und dem Wirtschaftsministerium zu anwendbaren Resultaten geführt.

Gerade noch Krise und jetzt schon wieder Aufschwung? Ganz so salopp geht es natürlich nicht, will man die gegenwärtige Situation der Pfälzer Wirtschaft und vor allem deren Erwartungen für die Zukunft korrekt einschätzen. Deshalb befragen die IHKs in Deutschland regelmäßig „ihre“ Unternehmen zu deren Lageeinschätzungen. In der Pfalz tut das seit Jahren Ruth Scherer, die nach der gerade aktuellen Frühjahrsumfrage zu der gefestigten Ansicht gelangt ist: „Die Konjunktur in der Pfalz ist stabil“. Beruhigend, dass die Wirtschaft auch in ganz Rheinland-Pfalz alles in allem in dieselbe Richtung steuert. Also: Frühlingsgefühle – schon jetzt - erlaubt.

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Seite 34

Themen | März 2011 Standpunkt

Starthilfe und Unternehmensförderung

03 | Zur Landtagswahl:

34 | Lebensphasenorientierte

Weichen richtig stellen

International 46 | Österreichische Mehrwertsteuer 46 | Gegen Produktpiraterie

Personalpolitik: Geld allein... 06

Firmenreport

Recht und Fair Play

37 | Von Identifikation zu Integration zu Innovation

47 | Videoüberwachung am Arbeits-

Titelthema

platz: Persönlichkeitsrecht verletzt

Aus- und Weiterbildung

18 | Vom Eise befreit... Konjunktur: Die Wirtschaft in der

39 | So unterstützt Sie Ihre IHK Pfalz:

Impressum

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Verbraucherpreisindex

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Wirtschaft Illustriert

Qualifizierungsberaterin Weyland

Pfalz spürt Frühlingsgefühle

40 | Zentrum für Weiterbildung in

Standortpolitik

Ludwigshafen wird umgebaut

30 | Die Zeitfinder: Modellprojekt

Innovation und Umwelt

32 | „Freiheit für den Mittelstand“ 32 | Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern

44 | Elektrisierende Atmosphäre: Technologie- u. InnovationsFORUM

mit neuem Vorstand

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Hallenbau

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INHALT

Die Zeitfinder Kleineren und mittleren Unternehmen fällt es naturgemäß schwerer, aus eigener Kraft geeignete Arbeitszeitmodelle zu finden, als großen Firmen. Mit dem Modellprojekt „Neue ArbeitsZeitPraxis“ steht nun aber ein zudem kostenloses Beratungsangebot in der Pfalz und im Saarland zur Verfügung, um zukunftsorientierte, moderne und gesundheitsgerechte Arbeitszeitmodelle für die KMUs zu erarbeiten. Ein eigens aufgebauter Beraterpool wartet auf Anfragen.

Elektrisierende Atmosphäre Das 19. Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz am 23. März in der TU Kaiserslautern steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Unter Hochspannung: Vom Ressourcenschutz zur Energieeffizienz”. Den Treffpunkt von Wirtschaft und Wissenschaft mit seinen Workshops und Vorträgen zu besuchen lohnt garantiert, wenn auch nur um konkret zu erfahren, wie man die Stromkosten für die IT halbieren kann.

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Neues aus Rheinland-Pfalz, Berlin und Brüssel 49 | Ausbildungsjahr 2010 in RLP 49 | Charta für flexible Arbeitszeiten

Bekanntmachungen 48 | Einigungsstelle zur Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten 48 | Wiederernennung zum Handelsrichter

Kultur & Genuss zum Schluss 50 | Feinste Schokoladen 50 | Pälzisch Wikipedia 50 | Weinfest-Saison

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Firmenindex BASF bbz Bührmann Weine Christel Krug Personalberatung Gutshof Ziegelhütte Gutting Pfalznudel Herzog Etiketten Klaus Scheller mawe presstec Nerz Zeitarbeit Nikolaus Gaffga Filmproduktion Planet Systems Germany plonsker media TÜV SÜD Industrie Service

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FIRMENREPORT

Eine einschneidende Änderung hat es an der Spitze der Gechem Gmbh & Co. KG gegeben: Die Geschäftsführende Gesellschafterin des Unternehmens, Martina Nighswonger, die bisher 25 Prozent der Anteile hielt, ist jetzt Alleininhaberin des traditionsreichen Kleinkarlbacher Chemieunternehmens. Nighswonger hat alle Anteile der bisherigen Mehrheitsgesellschafterin Ilse Lang übernommen. Ilse Lang beendet ihr Engagement bei Gechem. Die Übergabe ist seit längerem vorbereitet worden. (red)

@ www.gechem.de

Rhein-Galerie ausgezeichnet Das Einkaufszentrum Rhein-Galerie in Ludwigshafen ist auf der BAU 2011, der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, für seine nachhaltige Planung und städtebauliche Integration ausgezeichnet worden. Das Shopping-Center erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das Zertifikat in Gold. Nachhaltigkeit und praktizierter Umweltschutz sind für Union Investment und die ECE wichtig. So wurden bei der Rhein-Galerie hohe ökologische Ansprüche für das Trinkwasser- und Abwasserkonzept erfüllt und bei der Planung darauf geachtet, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu senken. Beim Bau wurden ökologische und nachhaltige Baustoffe verwendet. (red)

@ www.rhein-galerie.de

Weltmarktführer-Siegel Gutting PFALZNUDEL GmbH Mit der Nudel in Traubenform fing alles an, heute stellt Gutting Pfalznudel Pasta in über 200 Motiven und Geschmacksrichtungen alleine im Standardprogramm her, sehr häufig auf Kundenwunsch in Form von Firmenlogos oder auch schon mal als Betonmischfahrzeug. Jetzt erhielten die Südpfälzer Nudelspezialistinnen Gerlinde Thelen und Corinna Schreieck aus den Händen von Dr. Florian Langenscheidt die Weltmarktführer-Schwinge aus Meißner Porzellan. Zugleich wird das Unternehmen mit einem Artikel im „Lexikon der deutschen Weltmarktführer“ porträtiert, das im Verlag Deutsche Standards erscheint. Identifiziert wurden diese Firmen von den Herausgebern des Lexikons, Dr. Florian Langenscheidt und Prof. Dr. Bernd Venohr, sowie einem hochkarätigen Beirat aus Vertretern von Industrieverbänden, Forschungseinrichtungen, Medien und dem Finanzsektor. „Der Mittelstand ist Herz und Motor der deutschen Wirtschaft. Viele sind Marktführer in ihren jeweiligen Marktsegmenten", schreibt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle im Vorwort des Lexikons. Als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen ist Gutting Pfalznudel ein typisches Beispiel für diese „hidden stars“ („heimlichen Stars“). Dem stimmt auch Gerlinde Thelen, Geschäftsführerin der Gutting Pfalznudel GmbH, zu. „Wären wir auf ‚ausgetretenen Nudelpfaden’ geblieben, gäbe es heute wahrscheinlich keine Nudeln in Form eines

Wanderers oder des Rheinland-Pfalz-Wappens, aber auch unser Unternehmen nicht mehr. So aber haben wir uns unseren eigenen Nischenmarkt geschaffen und bearbeiten diesen mit großem Erfolg – und das weltweit.“ Davon zeugten auch viele Auszeichnungen wie der „Mutmacher der Nation“ oder die Darstellung als BestPracticeUnternehmen von Rheinland-Pfalz. „Ganz besonders stolz sind wir aber darauf, dass wir nun von Fachleuten zum Weltmarkführer gekürt wurden“, freute sich Gerlinde Thelen. (red)

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www.pfalznudel.de

Deutsche Standards

Gechem GmbH & Co. KG

Bei der Übergabe der Auszeichnung (v. l.): Steffen Schoch, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH, Corinna Schreieck (Gutting Pfalznudel GmbH), Gerlinde Thelen (Geschäftsführende Gesellschafterin Gutting Pfalznudel GmbH) und Dr. Florian Langenscheidt.

Crossmediale Unternehmensfilme plonsker media GmbH 50. Geburtstag Willi Fallot-Burghardt hat am 15. Februar seinen 50. Geburtstag gefeiert. Er setzt sich als Mitglied der Vollversammlung und der Tischrunde Kaiserslautern für die Belange der regionale Wirtschaft ein.

Sie ist kein einfaches Pflaster für Filmproduktionsfirmen, die Metropolregion: Gerade „zehn Prozent des Umsatzes“ generiert Thomas Plonsker hier – und dies, obwohl seine plonsker media GmbH nach eigenen Angaben zu den bundesweit renommiertesten Produktionsfirmen für Unternehmensfilme gehört. Dies wurde Ende letzten Jahres einmal mehr von fachlich kompetenter Seite mit Auszeichnungen bestätigt. So hat plonsker me-

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dia gleich mehrere Preise beim Fachwettbewerb „Corporate Media Veranstaltung“ erringen können, unter anderem einen „Master of Excellence“ für die Anwendung „Konfliktmanagement im Gesundheitswesen“ sowie eine „Auszeichnung für hohen Standard“ für den Film „Alltagshelden“ – Teil einer Reihe zum Thema Arbeitssicherheit für Auszubildende im Auftrag der Gesetzlichen Unfallversicherung- und Baustein eines Gesamtpaketes aus Film, interaktiven Anwendungen, Internet-Präsentation und Arbeits-

PFALZ 3/2011

FIRMENREPORT

Meininger Verlag

materialien, das die „plonsker media“ in Zusammenarbeit mit der Universität Landau erstellt hat. „Wir schauen uns an, welche Darstellungsformen von unserer Zielgruppe genutzt werden“, umreißt Plonsker die Konzeption seines crossmedialen Angebots. Vernetzung ist dabei nur ein Teil des Konzeptes. Plonskers Spezialität, die narrative Umsetzung von Doku-Inhalten, eine weitere: „Alltagshelden“, laut Plonsker für „einen hohen fünfstelligen Betrag“ unter anderem in Landau gedreht, operiert mit Spielfilm-Ästhetik, um der jungen Zielgruppe eine Identifikations-Plattform zu bieten. „Wir arbeiten dabei mit Spitzenkräften zusammen“, so der Geschäftsführer, der in seiner 1998 gegründeten Firma vier festangestellte und rund 30 freie Mitarbeiter beschäftigt. Eines der Probleme der Produktionslandschaft in der Metropolregion besteht laut Plonsker allerdings darin, dass dieser Standard keineswegs die Regel darstellt: „Es gibt im RheinNeckar-Raum viele Kleinstunternehmer, die sich mit Kooperationen schwer tun.“ Das Ergebnis dieser Zersplitterung: Die großen Aufträge bleiben nicht in der Metropolregion. Zwar herrscht an geeigneten Drehorten und Kooperationswillen der Behörden kein Mangel, aber so zieht es gut ausgebildete Filmschaffende eher in die Produktionszentren wie Köln oder Berlin. Abhilfe könnte laut Plonsker nur ein Zusammenschluss re-

gionaler Firmen bringen: „Das ist letztendlich eine Überlebensfrage.“ Genügend potenzielle Auftraggeber gäbe es dabei in der Metropolregion – zumal Plonsker für die Zielgruppe der Mittelständler ein modulares Konzept entwickelt hat, gleichsam eine Art virtuelle Loseblatt-Sammlung: So könnte der Kunde zunächst einzelne Kurzfilme, beispielsweise zur Präsentation auf seiner Homepage, in Auftrag geben – und die Sammlung nach Bedarf erweitern. Grobe Faustregel für Industriefilme laut Plonsker: „Unter 1.500 Euro pro Minute läuft nichts, über 10.000 Euro pro Minute auch nicht.“ Eine bessere Vernetzung zwischen Filmschaffenden versucht Plonsker bereits – und ist auf der Suche nach Partnern für ein neues Filmstudio: Vor kurzem hat die „plonsker media gmbh“ ihren Umzug von Ludwigshafen nach Landau abgeschlossen – und sucht am neuen Standort ein geeignetes Studio zum Drehen. (dlk)

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plonsker media GmbH

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= Sabine Fuchs-Hilbrich = Monika Lorenz = Fred G. Schütz

@ www.kiliandruck.de

Fotos sind, soweit nicht anders angegeben, Firmenfotos.

D o k u m e n t - N r. : 2 6 51 7 3 / 2 011 WI R T S C H AFTSMAGAZIN PFALZ

Der Kinderschutzbund und das Kinderhospiz Sterntaler freuten sich über die Spende (v. l.): Andreas Leininger, Ulrike Nickel, (beide Kinderschutzbund Neustadt-Bad Dürkheim e.V.), Beate Däuwel, Tobias Fouquet, (beide Kinderhospiz Sterntaler e.V.), Andrea Meininger-Apfel sowie Christoph Meininger.

Erneut dem Überwachungsaudit der Norm DIN EN ISO 9001:2008 hat sich KilianDruck Grünstadt Dinges GmbH unterzogen und dabei alle Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem erfüllt. KilianDruck Grünstadt Dinges GmbH und sein Partnerunternehmen Das Ideenteam erfinden, entwickeln und produzieren individuelle Lösungen im Bereich Spezialetiketten, Promotion-Lösungen und Sicherheitslösungen gegen Produktpiraterie. Am Standort Grünstadt sind derzeit über 60 Mitarbeiter beschäftigt. (red)

Die AutorInnen im Wirtschaftsmagazin Pfalz = Ulla Cramer = Daniel Krauser = Volker Reinle-Carayon = Peter Thiessen

@ www.meininger.de

KilianDruck erneut zertifiziert

Geschäftsführer: Thomas Maria Plonsker Gegründet: 1998, seit 2004 GmbH Standort: Landau Umsatz 2009: ca. 650.000 Euro Beschäftigte: vier feste, ca. 30 freie, ab Herbst ein Azubi www.plonsker.de

www.pfalz.ihk24.de

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Das Geschwisterpaar Andrea und Christoph Meininger, Inhaber und Geschäftsführer des Meininger Verlags in Neustadt a. d. W., überreichten eine Spende in Höhe von 24.000 Euro an das Kinderhospiz Sterntaler, den Kinderschutzbund Neustadt-Bad Dürkheim sowie weitere Projekte zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Region. „Engagement im sozialen Bereich, vor allem wenn es um Kinder und Jugendliche geht, ist uns seit Jahren ein großes Anliegen“, erklärt Christoph Meininger. Die Spende setzt sich zusammen aus dem Erlös der öffentlichen Verkostung der MUNDUS VINI-Siegerweine sowie des Weinverkaufs, der Mitte Januar im Hof des Verlagshauses stattgefunden hat. (red)

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FIRMENREPORT

BASF SE Mit ihrer Innovationskraft leisten sie einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland: Die 365 Preisträger 2011 im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. In die Kategorie Wirtschaft fallen dabei 68 Orte – einer davon ist Ludwigshafen am Rhein. So wurde die BASF mit „Chemie, die verbindet – Innovations- und Standortförderung von BASF“ von einer Expertenjury zu einem von 365 ausgewählten Orten in Deutschland bestimmt. Ab 1. März stellen sich alle Orte mit Veranstaltungen vor, BASF am 24. September. Die BASF unterstützt und begleitet zudem das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale Jahr der Chemie 2011 (International Year of Chemistry – IYC). Es steht unter dem Motto „Chemie: Unser Leben, unsere Zukunft“. Mit ihren Aktivitäten in Ludwigshafen zeigt die BASF der Bevölkerung in vielen Veranstaltungen, wo im Alltag Chemie eine spannende Rolle spielt.

@ www.land-der-ideen.de www.basf.com

Frigo-Trans Die Frigo-Trans GmbH in Frankenthal ist als erstes deutsches Logistikunternehmen mit dem in der Fachwelt viel beachteten „Cool Chain Excellence Europe Award“ der Branchenplattform Pharma IQ ausgezeichnet worden. Mit seinen maßgeschneiderten und konsequent umgesetzten Logistikkonzepten überzeugte der Spezialist für temperaturgeführte Transporte im Bereich der Pharmaindustrie. (red)

@ www.frigo-trans.de

Geschäftsführer Peter Norheimer (r.) und Advisory Board-Vorsitzende der Frigo-Trans GmbH, Dr. Nicola Spiggelkötter, freuen sich über den „Cool Chain Excellence Award 2011“.

Umsatz 2010 gesteigert mawe presstec GmbH Die mawe presstec GmbH aus Hatzenbühl hat sich auf die Herstellung von Prototypen, Stanz-, Laser-, Biege- und Umformteilen spezialisiert – und nun die Wirtschaftskrise von 2009 endgültig überwunden: „2010 betrug unser Umsatz rund drei Millionen Euro und lag damit sogar knapp zehn Prozent über unserer Planung“, sagt Geschäftsführer Marco Werling. Auch für dieses Jahr seien die Aussichten gut: „Wir rechnen mit bis zu fünf Prozent mehr Umsatz“, so der 34-Jährige. Um das Auftragsvolumen zu schaffen, will die mawe presstec GmbH bis Mitte 2012 ca. 35 Mitarbeiter und damit zehn mehr als aktuell beschäftigen. „Denn derzeit sind wir an unserer Kapazitätsobergrenze.“ Zu Gründungszeiten beschäftigte der Betrieb zehn Mitarbeiter, zu Hochzeiten um die 50. Doch als Auswirkung der Wirtschaftskrise und des Irak-Kriegs musste Werling innerhalb von drei Tagen 16 Mitarbeitern kündigen. Kontinuierlich strukturierten Marco Werling und sein Vater Edmund Werling den Betrieb dann um und stockten den Personalstamm wieder auf 33 Mitarbeiter auf. Die Wirtschaftskrise 2009 brachte Umsatzeinbrüche von ca. 50 Prozent mit sich. Vor allem die Automobilbranche, die mawe presstec mit speziellen Abgasanlagenteilen versorgt, knickte ein. „Unsere Überlebensstrategie bestand darin, konzentriert ausgewählte Nischensegmente zu bedienen und sich mit Kleinserien und Prototypentwicklung zu positionieren“, so der Geschäftsführer. Damit sei mawe presstec gestärkt aus der Krise hervorgegangen. 1979 als CNC Metalltechnik Edmund Werling gegründet, stieg 1999 Sohn Marco Werling in die Geschäfte ein und überführte den väterlichen Betrieb nach und nach in die mawe presstec GmbH. „Der Firmenname ¸mawe’ setzt sich aus meinem Namen zusammen“, berichtet der Geschäftsführer. Vor knapp einem Jahr realisierte Werling dann die Übernahme einer Laserschweißmaschine mit einem Investitionsvolumen von 90.000 Euro. Zusätzlich kam im November 2010 noch ein Schweißroboter dazu. „Dass wir das Roboterschweißen aufbauen, ist für uns neu, aber eine gute Ergänzung zu unserem Angebot“, so Werling. 40 Prozent kommen aus

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Geschäftsführer Marco Werling legt bei der Produktion von Stanz-, Umform- und Biegeteilen Wert auf Präzision.

der Automobilbranche, zehn Prozent aus Medizin und Luftfahrt und weitere aus Maschinenbau, Gebäudetechnik und Sicherheitstechnik. Die neue Roboterschweißzelle hat Marco Werling geleast, denn „ich konnte während der letzten Wirtschaftskrise keine guten Erfahrungen mit Banken sammeln. Ich sollte mich im Rahmen eines Kredits unangemessenen Sicherheitsabfragen stellen, die Forderungen waren einfach zu überzogen.“ Mit der Beratung durch die Leasingfirma ist er zufrieden. „Die Bonitätsabfragen empfand ich als angemessen“, so der Unternehmer. „Wir haben einen konstanten Investitionszyklus bei den Maschinen von fünf Jahren“, erklärt er. „Mit dem linearen Leasing habe ich eine feste Planungsgröße und behalte den Überblick über die liquiden Mittel.“ Anders als beim klassischen Bankkredit stünden beim Leasing Investitionsvolumen und Sicherheitengestellung in einem angemessenen Verhältnis. „So sind wir für die künftige gute Geschäftsentwicklung bestens gewappnet“, sagt Werling optimistisch. (red/MoL)

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www.mawe-presstec.de

FIRMENREPORT

Daimler AG

Neue Niederlassung eröffnet Nerz Zeitarbeit GbR „Es ist uns wichtig, dass wir dort, wo wir Arbeitsplätze vermitteln, auch persönlich ansprechbar sind“, erläutert Andreas Ruiz, Geschäftsführer der Nerz Zeitarbeit GbR mit Hauptsitz in Troisdorf, die Motivation des Unternehmens, eine Niederlassung in Pirmasens zu eröffnen. Bereits im vergangenen Jahr hat das Unternehmen in der Region Südwestpfalz erfolgreich Arbeitsplätze vermittelt. Wohl wissend, dass der Branche ein manchmal negatives Image anhängt, weisen die beiden Geschäftsführer Ruiz und Werner Nehr darauf hin, dass bei Nerz Zeitarbeit über Tarif bezahlt werde. Bereits bei der Firmengründung im Juli 2008 sei den beiden Unternehmern klar gewesen, dass sie sich nur mit höchster Qualität im Markt der Arbeitnehmerüberlassung einen Namen machen können. „Deshalb haben wir uns vom ersten Tag an entschieden, bei der Vermittlung von Fach- und Hilfspersonal für die Industrie übertariflich zu zahlen.“ Aber auch auf die innerbetriebliche Weiterbildung der Mitarbeiter legt das Unternehmen Nerz größten Wert; dies wird unter anderem durch die neu gegründete Nerz Consulting sichergestellt. Für Fach- und Hilfspersonal bedeutet dies, dass die Mitarbeiter bei der Firma Nerz kundenspezifische Schulungsmaßnahmen erhalten, etwa im Bereich Logistik. Durch qualifizierte interne

Aus- und Weiterbildungen zur Befähigung zum Führen von Fahrzeugen werden Mitarbeiter für ihre neue Aufgabe professionell geschult, bevor sie beim Kunden eingesetzt werden. Das verringere zwar zunächst den Gewinn, zahle sich aber langfristig aus und diene der Kundenzufriedenheit. Auch bei der Niederlassung Pirmasens, die von Karl-Heinz Hahn geleitet wird, steht die Philosophie der Firma Nerz an oberster Stelle, „maximale Kundenzufriedenheit durch hoch motivierte interne und externe Mitarbeiter“. Dass die Aussage der übertariflichen Entlohnung und weiterer soziale Leistungen nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, dafür hat die Gesellschaft selbst gesorgt. Sie ist als erstes Unternehmen im Rheinland mit dem Qualitätssiegel der „Initiative Qualitätssiegel Zeitarbeit“ ausgezeichnet worden. Hinzu komme noch eine Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008, womit demonstriert werde, dass alle geschäftlichen Abläufe hohen professionellen Standards entsprechen. „Nerz steht für faire und solide Zeitarbeit“, sagt Ralf Wüstenberg, Geschäftsleiter der Nerz Consulting GbR. Das Unternehmen hat 2009 einen Umsatz von 1,51 Millionen Euro erwirtschaftet, für die betriebswirtschaftlichen Zahlen 2010 sei es noch zu früh. Für dieses Jahr bestehe eine Zielvorgabe im „mehrstelligen Millionenbereich“, so Wüstenberg. (pt)

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www.nerzeitarbeit.de

Auszeichnung für die Gastronomiebereiche der Daimler AG: Julia Klöckner, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), überreichte im MercedesBenz Werk Wörth die Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) an die Verpflegungsbetriebe der Daimler AG. Als erstes Unternehmen in der Automobilindustrie erfüllt Daimler die Empfehlungen des BMELV und der DGE für ein ausgewogenes Speisenangebot. Im Betriebsrestaurant Wörth werden täglich rund 5.000 Essen von 36 Mitarbeiter und neun Köchen bereitgestellt. Die DaimlerBetriebsrestaurants an den Standorten Gaggenau, Germersheim, Kassel, Mannheim, Rastatt und Wörth haben sich im Rahmen der Kampagne „JOB & FIT“ für die offizielle Zertifizierung ihres „vifa“-Menüs beworben. An den Standorten Germersheim, Kassel und Wörth hat die Zertifizierung stattgefunden, Gaggenau, Mannheim und Rastatt folgen in Kürze. „Vifa“ steht für „Vitale Fabrik“ und beinhaltet ein breit gefächertes Gesundheitsförderprogramm der Daimler AG. (red)

@ www.daimler.com

Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesernährungsministerium (5. v. l.), bei der Übergabe der „JOB & FIT“-Zertifikate an die Verantwortlichen der Betriebsgastronomie der Mercedes-Benz Werke Wörth, Germersheim und Kassel.

70. Geburtstag

Thiessen

Georg Nolte, Hauptgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Nolte Möbel GmbH & Co. KG in Germersheim, hat seinen 70. Geburtstag gefeiert. In seinem Unternehmen sind deutschlandweit etwa 3.100 Arbeiter beschäftigt, davon 1.200 am Standort Germersheim und 700 bei CS Schmal in Waldmohr. (red)

Andreas Ruiz, Geschäftsführer der Firma Nerzzeitarbeit GbR, und Karl-Heinz Hahn, Leiter der neu eröffneten Nerz-Niederlassung in Pirmasens.

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FIRMENREPORT

Daimler-Kinderkrippe Bis zum Sommer 2011 entsteht in direkter Nachbarschaft zum Global Logistics Center Germersheim ein Neubau für die DaimlerKinderkrippe „sternchen“. Die ersten Bagger haben mit den Erdarbeiten begonnen. In der Krippe wird es 20 Plätze für Kinder im Alter von acht Wochen bis zu drei Jahren geben. Insgesamt plant Daimler bis zum Jahr 2012 an 14 Standorten in Deutschland 569 Betreuungsplätze einzurichten. Die „sternchen“-Krippen sollen besonders Mitarbeiterinnen den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern sowie den Anteil von Frauen in der Belegschaft und in Führungspositionen weiter steigern. (red)

Erstes CO 2 -neutrales Klima-Hotel in Rheinland-Pfalz Gutshof Ziegelhütte

Bei der Übergabe des Zertifikats (v. l.): Stephan Krug, Geschäftsführer Viabono, Theresia Riedmaier, Landrätin Südliche Weinstraße, Staatsministerin Margit Conrad und Thomas Langhauser.

@ www.daimler.com Neues Amt

Jean-Louis Hoerle, Präsident der Chambre de Commerce et d’Industrie de Strasbourg (CCI), ist für fünf Jahre zum Präsidenten der Chambre de Commerce et d’Industrie de Région Alsace gewählt worden. Da er nach den französischen Statuten nicht mehr Präsident der CCI Strasbourg bleiben darf, scheidet er aus diesem Amt aus. Der Regionalkammer gehören die CCI de Strasbourg et du Bas-Rhin, die CCI de Colmar et du Centre Alsace und die CCI Sud Alsace Mulhouse an. Sie übernimmt für die Kammern übergeordnete Aufgaben wie etwa die Exportförderung. Der Nachfolger von Hoerle in Strasbourg ist Jean-Luc Heimburger, Geschäftsführer der SML Location (Gerätevermietung im Straßen- und Landschaftsbau) und bisheriger IHK-Vizepräsident. (red)

@ www.strasbourg.cci.fr Name

Werner Lehr, Vizepräsident der IHK Pfalz von März 1958 bis September 1973, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und geschäftsführender Gesellschafter der Karl Lehr KG Großkellereien in Lustadt, die bis zu ihrer Schließung 1974 zu den größten mittelständischen Unternehmen in dieser Branche in der Bundesrepublik zählten. Werner Lehr hat sich viele Jahre lang ehrenamtlich für die regionale Wirtschaft engagiert, allem voran in der Funktion als Vizepräsident der IHK Pfalz. (red)

Das Hotel „Gutshof Ziegelhütte“ in Edenkoben ist ab sofort das erste Haus in Rheinland-Pfalz, das den Hotelaufenthalt für seine Gäste klimaneutral anbietet. Landesumweltministerin Margit Conrad überreichte dem Hotelinhaber Thomas Langhauser die Urkunde „Klima-Hotel“ des Vereins „VIABONO“. Früher eine Ziegelei, gehört das Hotel und Restaurant nun zu einem derzeit exklusiven Kreis – denn es gibt bisher nur rund zehn klimaneutrale Hotels in Deutschland. Thomas Langhauser ist besonders stolz auf dieses Ergebnis: „Wir beschäftigen uns schon sehr lange mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz. jetzt haben wir es aber mit dem Zertifikat und dem CO2 Fußbabdruck schwarz auf weiß.“ Geheizt wird im Hotel mit Holz, der Strom aus der Steckdose stammt aus Wasserkraft und auch das Dusch- und Badewasser wird geklärt und für die Toiletten-Spülungen verwendet. Bei geöffneten Fenstern geht im Hotelzimmer automatisch die Heizung aus und gefahren wird seit Jahren mit einem Auto mit Erdgasantrieb. „In unserer neuen energiesparenden Küche verwendet das Köche-Team möglichst viele Produkte aus der Pfalz, um Frische und Regionalität zu gewährleisten und umweltbelastende Transporte zu vermeiden“, erklärt der Hotelinhaber. Auch werden ausschließlich Kaffee aus fairem Anbau sowie biologisch abbaubare Reinigungsmittel verwendet. Um den Rest der Emissionen zu kompensieren, unterstützt Thomas Langhauser das

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zertifizierte Klimaprojekt „CO2OL Native Tree Species Reforestation“ in Panama. Hier werden Bäume gepflanzt, die viele Tonnen an CO2 speichern. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Hotel wird im Gutshof bereits 80 Prozent weniger CO2 freigesetzt. Mit 14,6 Kilogramm CO2 pro Übernachtung erreiche das Hotel laut Umweltministerin Conrad einen Spitzenwert in seiner Klasse. Durch die Kompensation der verbleibenden Emissionen durch Klimaschutzprojekte sei das Hotel dann klimaneutral. Dieses Engagement des Gutshofes zeichnete der auf Initiative des Bundesumweltministeriums gegründete Verein „VIABONO“ (Weg zum Guten) als Vorkämpfer für nachhaltiges Reisen aus. Umweltministerin Conrad betonte, dass „die gelungene Kombination aus Effizienz- und Einsparmaßnahmen mit einer Kompensation der verbleibenden CO2-Emissionen den Gutshof Ziegelhütte zu einem Vorbild für andere Hotel- und Gaststättenbetreiber in Rheinland-Pfalz macht“. Doch wer als Gastgeber mit gutem Beispiel voran geht, darf auch an das Gewissen seiner Gäste appellieren, findet Thomas Langhauser. Auf seiner Internetseite hat das Hotel deshalb einen CO2-Rechner platziert, über den die Gäste den CO2-Ausstoß ihrer Anreise berechnen können. „Wer möchte, kann dann einen entsprechenden Betrag auf den Übernachtungspreis aufschlagen, der in Klimaprojekte investiert wird.“ (red/MoL)

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www.ziegelhuette-online.de

FIRMENREPORT

Rund um Dampf- und Drucktechnik TÜV SÜD Industrie Service GmbH

„Wir sind mit 15 Mitarbeitern an den Start gegangen und haben seitdem kontinuierlich weitere Mitarbeiter eingestellt“, sagt Jörg Bubinger, Abteilungsleiter Dampf- und Drucktechnik in Kaiserlautern. „Unsere Fachkräfte kommen durchweg aus Rheinland-Pfalz und sind mit den industriellen Gegebenheiten hier bestens vertraut.“ Die Gründung der Niederlassung in Kaiserlautern entspreche dem Ziel von TÜV SÜD, einem weltweiten Netzwerk durch lokale Präsenz eine besondere Note zu geben. Die TÜV SÜD Industrie Service GmbH gehört zur TÜV SÜD AG mit Sitz in München, die mit 16.000 Mitarbeitern an 600 Standorten einer der führenden internationalen Prüf- und Zertifizierungsdienstleister ist. Zu den Aktivitäten gehören unter anderem Haupt- und Abgasuntersuchungen von Fahrzeugen, Prüfungen und Zertifizierungen von Konsum- und Medizinprodukten sowie von Managementsystemen. In vielen hiesigen Unternehmen seien die Experten des

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Auch in Rheinland-Pfalz verfolgt die TÜV SÜD Industrie Service GmbH einen strikten Wachstumskurs. Im Oktober 2010 hat der Prüf- und Ingenieursdienstleister seine Niederlassung auf dem Werksgelände der Technischen Werke in Kaiserslautern eröffnet.

Das Team der neuen TÜV SÜD-Niederlassung in Kaiserslautern ist auch auf Dampf- und Drucktechnik spezialisiert.

Hauses bestens bekannt, so Jörg Bubinger. Die Kunden kommen u. a. aus den Reihen der Energieversorger, der Anlagenbauer, der Netzbetreiber, der Werkstoffhersteller oder der Petrochemie. Mit Gründung der Niederlassung Kaiserslautern hat TÜV SÜD einen kompetenten Anlaufpunkt für die Unternehmen geschaffen, so die Einschätzung von Abteilungsleiter Jörg Bubinger und Regionalbereichsleiter Stephan Reis: „Wir sind nicht nur Prüfer im klassischen Sinn“, so Reis. „Mit unserem ganzheitlichen Denken entwickeln wir effiziente Lösungen für unsere Kunden.“ (red)

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www.tuev-sued.de/is

FIRMENREPORT

Aus NRW in die Pfalz Bührmann Weine GmbH Vor zwei Jahren gründete die Duisburger Bührmann Weine GmbH, der größte nordrhein-westfälische Wein- und Spirituosenfachhändler, im pfälzischen Zeiskam eine Niederlassung – und hat diese Entscheidung nicht bereut. Im Dezember 2010 eröffnete das Familienunternehmen vor Ort zusätzlich einen Shop, in dem sich Endverbraucher aus dem umfangreichen Sortiment bedienen können.

Bereits ein Drittel des Umsatzes, so der geschäftsführende Gesellschafter Erich Kümper, läuft über die neugegründete Niederlassung, in der 25 der rund 80 Mitarbeiter beschäftigt sind. Der Name Bührmann Weine wird dabei dem aktuellen Geschäft allerdings nicht gerecht: Nur 40 Prozent des Umsatzes entfällt auf Wein, eine gleiche Summe fließt durch den Verkauf von Spirituosen in die Kassen des Unternehmens und auch Bier, Wasser und Säfte kann man bei Bührmann bestellen. „Unser wichtigster Kunde, die Gastronomie, bevorzugt Lieferanten mit einem Komplettangebot“, so Kümper. Während das Lager in Moers vor allem auf Spirituosen spezialisiert ist, liegt in Zeiskam der Schwerpunkt auf dem Thema Wein. „Seit wir hier in der Pfalz unseren zweiten Standort eröffnet haben, wurde natürlich das Angebot an Weinen aus der Region signifikant aufgestockt“, so Kümper. Ein Nacht-Shuttle verbindet die beiden Lager. Mit dem neu gegründeten Mitnahmemarkt auf einer Fläche von 150 Quadratmetern möchte Bührmann in der Pfalz stärker Flagge zeigen – auch mit Blick auf die privaten Verbraucher. „Wir bieten ja nicht nur Wein, sondern auch Spirituosen an“, berichtet Schäfer. „Vor allem bei Whisky sind wir breit aufgestellt.“ Und vielleicht helfe ein steigender Bekanntheitsgrad auch bei der Suche nach Mitarbeitern: „Fachkräfte sind in der Pfalz nicht so einfach zu finden“, bedauert der gelernte Winzermeister. „Wir brauchen noch dringend Verstärkung.“ (uc)

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www.buehrmann.de

In ihrer Niederlassung Süd in Zeiskam hat die Bührmann Weine GmbH einen Shop für Endverbraucher eröffnet.

Höchst diskretes Geschäft So mancher Zeitgenosse mag den Kopf geschüttelt haben, als Wilhelm Bührmann 1927 in Duisburg-Beeck, inmitten der bierseligsten Region Deutschlands, die erste Weinkellerei des Ruhrgebiets gründete. Doch der damals 37-jährige Kaufmann und Weinliebhaber hatte den richtigen Riecher: Seine guten Kontakte zu Winzern an Rhein und Mosel ermöglichten einen erfolgreichen Start, und schon bald hatte der mutige Existenzgründer alle Hände voll damit zu tun, Weine aus sämtlichen deutschen Anbaugebieten zu pflegen, abzufüllen und zu verkaufen. Mutige Entscheidungen trifft auch sein Enkel Erich Kümper. Nachdem das Unternehmen erst 2002 von Duisburg-Beeck nach Moers umgezogen war – und dort ein 5.000 Quadratmeter großes Hochregallager für 2,7 Millionen Flaschen in Betrieb genommen hatte – wurde 2009 bereits ein zweiter Standort in Zeiskam gegründet. An die 800.000 Euro investierte der Familienbetrieb in die neue Niederlassung Süd auf dem ehemaligen Gelände der Weinhandelsfirma Diekmann, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. In einer rund 4.000 Quadratmeter großen Halle hat Niederlassungleiter Frank Schäfer ein Hochregallager errichten lassen, in dem über zwei Millionen Flaschen bereit liegen. Kommissioniert wird über eine hochmoderne „pick-by-voice“-Logistiksoftware, mit deren Hilfe die Ware den Mitarbeitern auf die Ohrhörer „gespielt“ wird. Neun Zwölftonner beliefern von Zeiskam aus nun den Süden der Republik – von Gießen bis zum Bodensee. Eine zweite Halle mit einer Fläche von 2.000 Quadratmetern möchte Schäfer gerne vermieten.

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Christel Krug Personalberatung Christel Krugs Beruf ist zugleich Gradmesser für die Befindlichkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft, und derzeit brummt beides: die Wirtschaft und ihr Geschäft. Die 51-jährige Pirmasenserin kann sich über die aktuelle Auftragslage nicht beklagen, sie sucht kluge Köpfe bei Firmen und Unternehmen für andere Firmen und Unternehmen. Christel Krug ist Personalberaterin oder Headhunterin – seit 20 Jahren findet sie jeweils passende Mitarbeiter. Die Christel Krug Personalberatung ist spezialisiert auf die Direktansprache von Fach- und Führungskräften – ein sehr diskretes Geschäft, wie sie sagt. Bisher wurde sie von Personalberatungsfirmen eingesetzt, weil dort beispielsweise die Ressourcen fehlten für die Direktansprache. „Ich war quasi Subunternehmerin“, so Krug. Diese Dienstleistung führt sie jetzt in eigener Regie durch und bietet diese nun direkt den Firmen – also den Endkunden – an. Und das erfolgreich: Die Firmen erkennen den wirtschaftlichen Nutzen und setzen auf die Ergebnisse der Direktansprache. Zahlreiche Branchen, unter anderen Pharma, Medizintechnik, Biotechnologie, Nahrungsmittel, Maschinenbau oder produzierendes Gewerbe (Metall, Kunststoff, Chemie) schalten Christel Krug ein, wenn es gilt, Fachkräfte oder gar Geschäftsführer zu finden, die zum Auftraggeber passen. „Mit geschickter Recherche komme ich an die Informationen, die ich brauche.“ Ein bisschen detektivischer Spürsinn sei zudem nötig. „Manchmal spreche ich bis zu 50 Leute an. Wenn diese Ansprache erfolgt ist und es hat jemand In-

pt Personalberaterin Christel Krug sucht für Unternehmen passgenau den Kandidaten für die jeweils ausgeschriebene Stelle.

teresse, erwarte ich seine Unterlagen, die ich sichte und beurteile. Ich gebe nur die Auswahl, die ich für geeignet halte, an den Kunden weiter. Das heißt, er spart immense Zeit und Personalkosten, weil er die Streuverluste nicht hat, die ihm durch Anzeigenwerbung oder Initiativbewerbungen entstehen. Er hat dann von mir quasi das Sahnehäubchen erhalten.“ Die Personalvermittlung hat auch ihren Preis, in der Regel liegen die Honorare der Personalberater zwischen 20 und 35 Prozent des Jahresbruttogehaltes der zu besetzenden Position. Christel Krug bietet eine wirtschaftlichere Variante an, da sie auf aufwändiges Marketing für ihr Unternehmen verzichtet und durch ihre Vorgehensweise keine Kosten wie zum Beispiel Reise- und Bewirtungsspesen für die Erfüllung eines Suchauftrages anfallen. Ohne Anzahlung laufe allerdings nichts, was damit zusammen hänge, dass sich Christel Krug eine gewisse Zeit exklusiv für ihren Kunden blockiere. Zudem schalte sie oft noch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, die ebenfalls bezahlt werden müssen. Zwischen 35 und 40 Beratungen und Direktsuchen im Jahr kann die gelernte Industriekauffrau abwickeln. Ihre Ausbildung hat sie bei der Firma Tehalit (heute Hager Group) in Heltersberg (Landkreis Südwestpfalz) erhalten. Acht Jahre war sie in Vertrieb und Marketing tätig, seit 1991 als selbstständige Personalberaterin. Zehn Jahre lebte und arbeitete sie in München, kehrte 2001 nach Pirmasens zurück und hat jetzt das Ziel vor Augen, stärker auf den regionalen Märkten Fuß zu fassen. (pt)

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www.cks-christelkrug.de

www.pfalz.ihk24.de

Wirtschaftsmagazin online Das Wirtschaftsmagazin Pfalz steht Ihnen auch online auf unserer Homepage zum Download zur Verfügung.

D o k u m e n t - N r. : 2 61 8 2

FIRMENREPORT

Stark bei WLAN-Technik Planet Systems Germany ® Ltd Webdesign und CMS, strukturierte Netzwerke, Optimierung der EDV, Suchmaschinen Listing, W-LAN aber auch SAT-Empfangstechnik – das gehört zum Dienstleistungsspektrum der Firma „Planet Systems Germany ® Ltd“. Die Firma in Kaiserslautern wurde vor rund fünf Jahren gegründet und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Vernetzung und Wartung von IT-Systemen im mittelständischen Bereich. Hauptstandbein ist jedoch der Geschäftszweig W-LAN im Gastronomiebereich. „Unser Produkt ,Einfach WLAN' wird in der HotelgasGeschäftsführer Marcus Käfer zeigt einen tronomie vom Saarland bis WLAN-Rooter. Immer mehr Unternehnach Frankfurt intensiv gemen in der Hotelgastronomie möchten nutzt“, so die beiden Geihren Gästen einen kabellosen Internetschäftsführer Marcus Käfer zugang in ihren Räumen ermöglichen und David Detjen (der zuund wenden sich an Planet Systems. gleich auch Mitglied in der Geschäftsleitung der Firma FTT ReifenSystem GmbH ist). „Es stellt eine Lösung dar, die von der Bundesnetzagentur als registrierter Provider angemeldet wurde und somit alle bundesweiten Richtlinien befolgt. Dort sind wir eine von wenigen Firmen.“

Internetwerbevideos aus der Südpfalz Nikolaus Gaffga Filmproduktion „Fernseh- und Printwerbung war gestern, heute ist Internetfernsehen die Zukunft.“ Davon ist Nikolaus Gaffga, Filmproduzent aus Klingenmünster in der Südpfalz, überzeugt. Mit seiner neu gegründeten Produktionsfirma bietet er Imagefilme, Reportagen, Werbe- und Musikclips sowie Konzertmitschnitte und Filme über Produktanwendungen für Unternehmen an. Der Diplom-Medienwirt und freiberufliche Videoreporter Nikolaus Gaffga ist überzeugt, dass „es für ein dynamisches und zukunftorientiertes Unternehmen nahezu unumgänglich ist, im Internet präsent zu sein“. Ein Internetwerbevideo bringe Schwung und Dynamik auf die Homepage und könne weltweit über das Internet gesendet werden. Anhand eines Videos auf der Webseite könnten sich Kunden auch ein lebendiges Bild von einer Firma machen. „Allerdings erfüllen nur einwandfreie Produktionen diesen Zweck als Brückenbauer und Werbeträger“, gibt Gaffga zu bedenken. Der 43-Jährige muss es wissen, denn er hat über 19 Jahre Fernseher-

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Fünf Mitarbeiter sind derzeit in der Firma beschäftigt beziehungsweise im Vertriebsgebiet unterwegs. Den Umzug von der Spittel- in die neuen Büroräume in der Burgstraße sowie die Entwicklung der Version 2 des Produktes „Einfach W-LAN“ rechnen Detjen und Käfer zu den Investitionen, ebenso der größer gewordene Personalbestand. Im vergangenen Jahr sei ein neuer Vertriebsangestellter sowie ein Designer mit ins Boot genommen worden. „Dieses Jahr stellen wir einen Auszubildenden im Bereich Fachinformatik (Anwendungsentwicklung) ein“, so Detjen. Au ssch ließlich gewerbliche Ku nden werden von Planet Systems bedient. Im Bereich der Systemwartung gebe es ein breit gestreutes Klientel, vom bayrischen Automobilhersteller bis zum Heizungsbauer vor Ort. „Wir scheuen weder die Region noch Aufträge zu internationalen Projekten.“ Kerngebiet sei allerdings das Saarland, Rheinland-Pfalz sowie angrenzende Teile von Baden-Württemberg und Hessen. Die Umsatzentwicklung im Zeitraum von Anfang 2009 bis Ende 2010 bezeichnet David Detjen als positiv: eine Steigerung von knapp 37 Prozent gegenüber den Vorjahren. Im Jahr 2011 „wollen wir mit starken Marketingkampagnen ein Umsatzplus von 25 Prozent erreichen“, geben Detjen und Käfer eine Zielmarke aus. Dies soll unter anderem dadurch erreicht werden, dass die Schwerpunkte auf die Entwicklung im Medien-, Homepage- und Gastronomiebereich gelegt werden. Die Systemwartung mache zwar einen soliden Bestandteil des Unternehmens aus, allerdings werde die Zukunft zeigen, dass „wir in unseren Kernkompetenzen stark sind und noch stärker werden“. (pt)

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www.planetsystems.de

fahrung bei verschiedenen öffentlich-rechtlichen Sendern und flog jahrelang für Reiseproduktionen um die Welt, unter anderem für „Vox-Tours“. „Meine Videos produziere ich deshalb mit Blick auf das Wesentliche und die Wirkung und setze meine ganze Kreativität ein“, sagt der Medienexperte. Wichtig dabei sei, das Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens zu finden, es in eine Werbebotschaft zu verpacken und im Film umzusetzen. „Diesen kreativen Findungsprozess liebe ich bei meiner Arbeit.“ Dabei stehe für ihn der richtige Mix zwischen Qualität und Bezahlbarkeit auch stets im Vordergrund. Neben der eigenen Filmproduktion hat sich Kameramann Gaffga als zweites Marketingstandbein ein „audiovisuelles Netzwerk“ mit PalatinaMedia.de geschaffen. Darin haben sich vier Medienmacher aus der Südpfalz zusammengeschlossen und bündeln so ihre fachliche Kompetenz in dem Kooperationszusammenschluss. „Damit können wir Unternehmen helfen, die für sie richtige mediale Werbelösung zu entwickeln. Der Kunde profitier t vor allem von den Synergieeffekten und der schlanken Unternehmensstruktur“, erklärt Gaffga. Das Netzwerk könne zudem Filme zu günstigeren Konditionen produzieren als andere Produktionsfirmen mit mehreren Angestellten. Dabei stehen dem Kunden über 20 Jahre Ton-Studio Erfahrung sowie ein großes Film- und Fotostudio zur Verfügung.

FIRMENREPORT

Ausbau der Aktivitäten bbz Beihilfe- und Bezüge GmbH Mit dem Erwerb der Rudolf Denk GmbH in Harthausen erweitert die bbz Beihilfe- und Bezüge GmbH aus Bad Dürkheim ihr Portfolio und baut damit ihr Dienstleistungsangebot im Bereich der Lohn- und Gehaltsabrechnung weiter aus.

Nikolaus Gaffga hat einen Blick für effektvolle Fernsehbilder.

Medienprofi Nikolaus Gaffga ist überzeugt, dass sich Unternehmensfilme, besonders im Internet, für die Firma auszahlen. „Allein schon deshalb, weil es immer noch nicht gang und gäbe ist.“ Darüber hinaus produziert der Medien-Allrounder auch für Kino und Fernsehen sowie DVDs. (red/MoL)

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www.suewtv.de www.palatinamedia.de

Die Rudolf Denk GmbH ist ein seit vielen Jahrzehnten im Bereich der IT-Dienstleistungen tätiges Consulting-Unternehmen mit Schwerpunkt in der Lohn- und Gehaltsabrechnung. Zudem werden Kunden auch in der Personalabrechnung betreut und eigene Softwareprodukte zu Auswertungs- und Controllingzwecken entwickelt. „Mit der Übernahme meines Unternehmens durch die bbz-GmbH habe ich sichergestellt, dass die aufgebaute Kompetenz erhalten bleibt und fortgesetzt werden kann, auch im Hinblick einer Nachfolgeregelung“, sagt Geschäftsführer Rudolf Denk. „Da die Mitarbeiter der Denk GmbH diesen Schritt mitgehen, behalten die betroffenen Kunden ihre gewohnten Ansprechpartner“, ergänzt Jürgen Rohr, Geschäftsführer der bbz-GmbH. Rudolf Denk wird künftig bei bbz als verantwortlicher Geschäftsfeldleiter für die Kunden der Privatwirtschaft den Bereich Outsourcing und Consulting Dienstleistungen verantworten. Die bbz-GmbH, ein Unternehmen der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat derzeit 89 Mitarbeiter an den Standorten in Bad Dürkheim und Berlin und betreut als Personaldienstleister rund

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1.200 Kunden. Waren es zum Start vor über zehn Jahren 12.000 Beihilfefälle im öffentlich-rechtlichen Bereich, so bearbeitet das Unternehmen heute mehr als 180.000 Fälle. Die Zahl der Personalabrechnungsfälle steigerte sich auf heute 360.000 im Jahr. (red)

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www.bbz-gmbh.de

bau. Laut Geschäftsführer Andreas Scheller werden am neuen Standort auf 12.500 Quadratmetern in den kommenden Jahren einige neue Arbeitsplätze entstehen; derzeit sind 61 Mitarbeiter, davon 17 Auszubildende, bei der Klaus Scheller GmbH beschäftigt. Das Investitionsvolumen bis zur Fertigstellung beträgt insgesamt 5 Mio. Euro, und die Freifläche wird Platz für 80 Gebrauchtwagen bieten. (red/MoL)

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www.bmw-scheller.de

Autohaus setzt auf Expansion Klaus Scheller GmbH

Erweiterte EcoflexAnlage in Betrieb BASF SE Die BASF SE hat am Standort Ludwigshafen die Anlagenerweiterung zur Produktion des biologisch abbaubaren Kunststoffs Ecoflex® in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau eines bestehenden Produktionsbetriebs im Werksteil Süd steigert sich die Kapazität für Ecoflex von bislang 14.000 auf nun 74.000 Tonnen pro Jahr. Zugleich erhöht sich auch die Produktionskapazität für die Compoundierung von Ecovio®, einer Weiterentwicklung von Ecoflex.

Beim Spatenstich für die neue BMW Filiale in Oggersheim (v. l.): Thomas von Großmann, BMW Leiter Vertriebsregion Deutschland Mitte, Geschäftsführer Andreas Scheller, Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin Ludwigshafen, Wilhelm Zeiser, Bürgermeister Ludwigshafen, sowie Klaus Dillinger, Baudezernet und erster Beigeordneter Ludwigshafen.

„Wir sind mit unserem bioabbaubaren Polyester Ecoflex und dem innovativen Ecovio bereits erfolgreich im Markt vertreten. Mit den größeren Produktionskapazitäten werden wir unsere Position erheblich ausbauen“, sagt Dr. Wolfgang Hapke, Leiter des Unternehmensbereichs Performance Polymers der BASF. „Außerdem können wir so noch gezielter den Ansprüchen unserer Kunden gerecht werden.“ Ecoflex ist ein Kunststoff, der Eigenschaften des klassischen Polyethylen aufweist, jedoch unter industriellen Kom-

Mit dem ersten symbolischen Spatenstich legte die Klaus Scheller GmbH den Grundstein für die neue BMW Filiale. Standort ist das Gewerbegebiet Oggersheim in Ludwigshafen, die Eröffnung ist für September geplant. Laut Andreas Scheller, Geschäftsführer des BMW Autohauses, werden am neuen Standort auf über 12.000 Quadratmetern in den kommenden Jahren einige neue Arbeitsplätze entstehen. Der Neubau neben dem Media Markt markiert den Beginn einer neuen Ära für das Unternehmen. In der Vorderpfalz wird er zugleich der größte Betrieb der Firma Scheller, neben Bad Dürkheim und Grünstadt, sein. Nach dem Konkurs des Autohauses Oster übernahm Scheller mitten in der Wirtschaftskrise von BMW zusätzlich die Verantwortung für das Gebiet Ludwigshafen und Frankenthal. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten zog zunächst ein kleines Team in das Gebäude in der Bruchwiesenstraße ein. Aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit der angestammten Betriebe gehört BMW Scheller seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten BMW Händlern in Deutschland. „So kamen Werkstatt und Gelände innerhalb weniger Monate an ihre Kapazitätsgrenze“, berichtet der gebürtige Ludwigshafener Andreas Scheller. Um die BMW- und Mini-Kunden in Ludwigshafen ebenso gut bedienen zu können, beschloss die Familie Scheller 2009 den Neu-

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Die neue EcoflexAnlage von BASF in Ludwigshafen.

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postierbedingungen gemäß DIN EN 13432 vollständig biologisch abbaubar ist. Ecovio, ein Veredlungsprodukt von Ecoflex und ebenfalls bioabbaubar, besteht zu bis zu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Typische Anwendungen sind Tragetaschen, Biomüllbeutel, Folien zum Abdecken von Pflanzen sowie Lebensmittelverpackungen. Zu den neuesten Weiterentwicklungen gehört Ecovio FS Paper, das dazu dient, Papierbecher und Kartonagen mit bioabbaubaren wasserfesten Innenbeschichtungen auszustatten. Mit den beiden Polymer-Werkstoffen Ecovio und Ecoflex gehört die BASF nach eigenen Angaben bereits heute zu den weltweit führenden Anbietern von biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen. Beide Eigenschaften sind im globalen Wettbewerb der Werkstoffe zunehmend gefragt: Weltweit wächst der Markt für bioabbaubare und biobasierte Kunststoffe zurzeit um mehr als 20 Prozent pro Jahr. (red)

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www.basf.com

Vielseitig drucken Herzog Etiketten KG Mit der Ergänzung des vorhandenen Maschinenparks um ein Siebdruckaggregat investiert die Firma Herzog Etiketten KG erneut in modernste Drucktechnik. Dies erweitert die Möglichkeiten beim Druck von Weinetiketten. Satte Farbflächen, Blindentastsymbole und Reliefdruck sind im Siebdruckverfahren qualitativ hochwertiger umsetzbar. Die Firma Herzog Etiketten KG ist für ihren Service zum nachträglichen Eindruck von Weinetiketten bekannt. „In vorhandene Etiketten Sorten, Prüfnummer, Barcodes oder auch Text zu drucken, braucht Erfahrung und Präzision“, so Rolf Herzog, Inhaber von Herzog Etiketten KG. „Wir bieten diese Leistung seit Jahren erfolgreich an und freuen uns, dass Weingüter von diesem praktischen Angebot profitieren.“ Mit der Investition in modernste Flexodrucktechnik hat die Firma aus dem südpfälzischen Rohrbach im Jahr 2009 eine richtungsweisende Entscheidung getroffen: zu mehr Qualität und Service. „Davon profitieren besonders auch die Weingüter,“ so Herzog, „denn hier ist äußerste Flexibilität gefragt. Mit dem nun hinzugekommenen Siebdruckverfahren ist eine noch höhere Veredelung von Weinetiketten möglich“. Weingüter aus der Region und anderen Anbaugebieten gehören zum Kundenstamm der Herzog Etiketten KG. Sie produziert selbstklebende Etiketten für Kennzeichnung, Organisation, Logistik und Produktausstattung verschiedenster Branchen. Weinetiketten, welche die gewünschte Ästhetik bieten und eine saubere Anwendung garantieren, gehören zum Portfolio der Druckerei. Mit einem Team von Fachberatern am Standort Rohrbach und im Außendienst sowie einem Netzwerk qualifizierter Partner reagiert die Herzog Etiketten KG schnell und flexibel auf Kundenwünsche. (red)

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www.herzogetiketten.de

3/2011 WIRTSCHAFTSMAGAZIN PFALZ

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Dorothea-Jacob_pixelio.de

Vom Eise befreit… Konjunktur: Die Wirtschaft in der Pfalz spürt Frühlingsgefühle Die pfälzische Wirtschaft hat allen Grund zu Frühlingsgefühlen. Der Konjunkturklimaindex, Mittelwert zwischen Geschäftslage und Erwartungen, liegt konstant bei hohen 127 Punkten und signalisiert eine stabile konjunkturelle Situation auf hohem Niveau. Ruth Scherer, die Konjunkturexpertin der IHK Pfalz, sieht bei genauer Betrachtung der einzelnen Teilindikatoren allerdings unterschiedliche Entwicklungstendenzen.

so die IHK-Expertin, befürchten daneben „eine mögliche Abschwächung der Weltkonjunktur im Verlauf dieses Jahres. In den USA könnte eine neuerliche Abkühlung der Wirtschaftsentwicklung anstehen und aufstrebende Schwellenländer wie China dämpfen zur Zeit ihre überschäumende Wirtschaftsentwicklung.”

„Während sowohl der Handels- als auch der Dienstleistungsindex seit dem Herbst nochmals zugelegt haben, ist der Industrieindex von 128 auf 125 Punkte leicht gesunken”, sagt Scherer. Die Beurteilung von Lage und Perspektive bleibe aber insgesamt sehr günstig. „Zugleich gewinnen die inländischen Investitions- und Arbeitsnachfragen, die für eine Festigung des konjunkturellen Aufwärtstrends unabdingbar sind, an Schwung”, liest die Expertin aus den Antworten der Betriebe in der Pfalz. Rund 1.800 Unternehmen, überwiegend Handelsregister-Firmen aus den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen, werden regelmäßig in die Umfragen einbezogen.

Das aktuelle Geschäftsklima wird zu Jahresanfang überaus günstig beurteilt. 46 Prozent der befragten Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen melden gegenwärtig eine befriedigende Geschäftslage und fast ebenso viele bezeichnen ihre derzeitige Situation sogar als gut. Lediglich in der Industrie hat sich der Anteil von „Gut“-Stimmen leicht – von 39 Prozent auf 37 Prozent – verringert, bleibt aber nach wie vor überdurchschnittlich hoch.

Risiko Energiepreise Dennoch trübten nach wie vor einige bedeutende Risikofaktoren das überdurchschnittlich positive konjunkturelle Gesamtbild. „Die Hauptsorge gilt dabei der künftigen Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise”, sagt Scherer. Insbesondere Industrie und Handel befürchten hier weiter massiv ansteigende Preise, die durch Förderschwierigkeiten in den Herkunftsländern zusätzlich an Auftrieb gewinnen könnten. Zu den wichtigsten Risiken zähle, dass sich die – bisher positive – Entwicklung der Binnennachfrage abschwächen könnte. Auch die Entwicklung der Arbeitskosten im Zuge der anstehenden Tarifverhandlungen weckt Sorgen bei den Unternehmern. Wasser im Wein der guten Stimmung sind auch die Befürchtungen einiger Betriebe, im Inland könnten Steuern und Abgaben steigen. „Im europäischen Umfeld steht eine weitere Eskalation der europäischen Schuldenkrise zu befürchten”, sagt Scherer. Außerdem könnten die harten Sparmaßnahmen wichtiger EU-Nachbarländer die konjunkturelle Erholung dort abwürgen beziehungsweise ungünstige Tendenzen verschärfen. Einige Betriebe,

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Aktuelle Geschäftslage

Geschäftserwartungen Die Mehrzahl der Betriebe (55 Prozent) quer über alle Branchen rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit einer gleich bleibenden Geschäftsentwicklung. Zugleich hat sich der Anteil an Unternehmen leicht erhöht, die mit einem weiteren Aufwärtstrend im Jahresverlauf rechnen (von 33 Prozent auf 35 Prozent). Sogar die Händler blickten mit wachsender Zuversicht in die Zukunft.

Export „Nach einer kleinen Verschnaufpause wird wohl der Export im Verlauf dieses Jahres wieder an Dynamik gewinnen”, prognostiziert Ruth Scherer. Zwar rechne jeder zweite Exportbetrieb in der Pfalz mit einem konstanten Trend in den nächsten zwölf Monaten, aber zugleich erwarten 40 Prozent eine anziehende Auslandsnachfrage – sechs Prozent mehr als im Herbst.

Investitionen „Die inländische Investitionsnachfrage zieht an”, schließt die IHKExpertin aus den Unternehmensantworten. Deutlich mehr Unternehmen als bisher (27 gegenüber 19 Prozent) planten eine Ausweitung ihres Investitionsvolumens. Zugleich geben 55 Prozent (63 Prozent) an, dass sie ihre Investitionsausgaben in den kom-

TITELTHEMA

menden Monaten auf dem heutigen Niveau halten werden. „Dieser Trend vollzieht sich in allen drei Wirtschaftsbereichen gleichermaßen”, sagt Scherer. Das Hauptmotiv der geplanten Investitionen bleibt unverändert die Ersatzbeschaffung, wie 70 Prozent der befragten Betriebe angeben. An zweiter Stelle stehen Investitionen zu Rationalisierungszwecken (unverändert 32 Prozent), dicht gefolgt von Investitionen zur Erweiterung von Kapazitäten, die zunehmend an Bedeutung gewinnen (von 23 auf 31 Prozent). Zugleich sinke der Anteil an Investitionen zur Einführung von Produktinnovationen (von 32 auf 27 Prozent), ebenso wie die Ausgaben für den Umweltschutz (von 15 auf elf Prozent).

GESCHÄFTSLAGE Gesamt

„Die Daten für den Arbeitsmarkt signalisieren für die kommenden Monate eine leichte Belebung”, urteilt die IHK-Expertin Ruth Scherer. Zu Jahresbeginn 2011 steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften nennenswert an (von 16 Prozent auf 20 Prozent). Gleichzeitig kündigen zwei Drittel der befragten Betriebe (70 Prozent im Herbst) an, dass sie ihre Mitarbeiterzahl konstant halten werden. Dabei nimmt die Bereitschaft zu Neueinstellungen in den Bereichen Handel und Dienstleistungen zu, während die Lage in der Industrie im Großen und Ganzen stabil bleibe. (tz/red)

GESCHÄFTSENTWICKLUNG Gesamt

Industrie gut

Beschäftigung

42%

37%

gut

Industrie besser

35%

besser

38% 51% 11%

zufriedenstellend

46%

zufriedenstellend

50%

gleichbleibend

55%

gleichbleibend

schlecht

12%

schlecht

13%

schlechter

10%

schlechter

Handel

Handel

Dienstleistungen

Dienstleistungen

44%

gut

53%

besser

34%

besser

28%

zufriedenstellend

44%

zufriedenstellend

35%

gleichbleibend

58%

gleichbleibend

63%

schlecht

12%

schlecht

12%

schlechter

8%

schlechter

9%

gut

EXPORTE

INVESTITIONEN

Industrie

Gesamt Werte in %

100

75

50

52%

40%

Industrie 27%

mehr

27%

gleichbleibend

55%

gleichbleibend

53%

weniger

18%

weniger

20%

mehr

Handel

Dienstleistungen 22%

mehr

29%

gleichbleibend

59%

gleichbleibend

58%

weniger

19%

weniger

13%

mehr 25

0

8% mehr

gleichbleibend

weniger

KONJUNKTURKLIMAINDEX

BESCHÄFTIGUNG Gesamt

Industrie

Im IHK-Konjunkturklimaindex spiegelt sich die Gesamteinschätzung der pfälzischen Wirtschaft wider. Er berücksichtigt die Indikatoren Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Der Mittelwert von 100 wird erreicht, wenn alle Unternehmen beide Indikatoren als „befriedigend“ bewerten.

20%

mehr

22%

gleichbleibend

66%

gleichbleibend

62%

150

weniger

14%

weniger

16%

125

mehr

16%

mehr

20%

gleichbleibend

74%

gleichbleibend

68%

weniger

10%

weniger

12%

mehr

Handel

Gesamt

Dienstleistungen

Industrie

Dienstleistungen

Handel

100

75 50 Frühsommer 2008

Herbst 2008

Frühjahr 2009

Frühsommer 2009

Herbst 2009

Frühjahr 2010

Frühsommer 2010

Herbst 2010

Frühjahr 2011

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TITELTHEMA

Ungebremst dynamisch Wirtschaft in RLP weiter auf Wachstumspfad

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„Zum Jahreswechsel setzt die Wirtschaftstätigkeit in Rheinland-Pfalz ihre dynamische Aufwärtsentwicklung der vergangenen Monate ungebremst weiter fort”, konstatiert Robert Lippmann von der IHK Koblenz, der als Konjunkturexperte der Arbeitsgemeinschaft der IHKs in Rheinland-Pfalz die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfragen zusammengefasst und analysiert hat. „Ausgesprochen zuversichtlich”, so Lippmann, sehen die Unternehmen in Rheinland-Pfalz in die Zukunft. Aktuell gehen 90 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen davon aus, dass ihre Geschäfte 2011 mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch besser als derzeit laufen werden. Infolge dieser Entwicklung über alle Branchen und Regionen hinweg steige der IHK-Geschäftsklima-Indikator nochmals um fünf auf nun 129 Punkte an. „Damit erreicht er bereits zum dritten Mal in Folge ein deutlich expansives Niveau, was für die kommenden Monate ein stabiles, breit aufgestelltes Wachstum im Bundesland erwarten lässt” sagt Lippmann.

Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung Die weiterhin guten Auftragseingänge aus dem Inund Ausland führten zu einem Anstieg der Kapazitätsauslastung in den produzierenden Betrieben. Aktuell berichten 36 Prozent dieser Unternehmen von einer zunehmenden Auslastung, weitere 48 Prozent bewerten ihre Kapazitätsausnutzung als unverändert gegenüber dem Herbst 2010. Parallel dazu werde auch der Auftragsbestand in den Unternehmen insgesamt positiv bewertet.

Exporterwartungen „Auch bei den Exporterwartungen der Unternehmen, die im Herbst 2010 zunächst leicht gebremst wurden, geht es wieder aufwärts”, sagt Lippmann. Vor dem Hintergrund der seit Frühjahr 2010 stabil hohen Auftragseingänge aus dem Ausland erwarteten aktuell fast die Hälfte der Unternehmen eine weitere Verbesserung ihres Auslandsgeschäfts. Lediglich neun Prozent rechneten dagegen mit einer Eintrübung des Exports.

Investitionsabsichten Der fortgesetzte Anstieg des Konjunkturklimas zeige Wirkung bei der rheinland-pfälzischen Wirtschaft: Fast 30 Prozent aller Unternehmen planen, so Lipp-

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mann, im laufenden Jahr ihre Investitionen auszuweiten. Bestimmendes Investitionsmotiv bleiben Ersatzbeschaffungen, aber 31 Prozent der Unternehmen planen ausdrücklich Kapazitätsausweitungen.

Beschäftigungsabsichten Der allgemeine Aufwärtstrend, die verbesserte Planungssicherheit durch gut ausgelastete Kapazitäten und steigende Auftragsbestände ließen die Unternehmen langsam auch ihre bisherige Zurückhaltung hinsichtlich zusätzlicher Beschäftigung ablegen, sagt Lippmann. Mehr als jedes fünfte Unternehmen plane 2011 Beschäftigung aufzubauen, weitere 67 Prozent wollen das aktuelle Beschäftigungsniveau zumindest halten. „Inwieweit sich die zunehmend günstigen Beschäftigungsaussichten letztendlich aber tatsächlich in einer entsprechend positiven Arbeitsmarktentwicklung niederschlagen, dürfte im Wesentlichen von der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte abhängen”, prognostiziert Lippmann.

Regionale Tendenzen Im regionalen Vergleich läuft die Konjunktur der Region Trier mit einem Geschäftsklimaindex von 139 leicht voraus. Bestimmend hierfür ist die geringere Exportorientierung der dortigen Unternehmen. Dadurch wurde die Region weniger vom weltweiten Konjunktureinbruch 2009 getroffen und profitiert zugleich überdurchschnittlich von der aktuellen Stärke der Binnenkonjunktur. Die IHK Bezirke Koblenz und Pfalz liegen fast gleichauf, die Unterschiede bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen gehen dabei – mit einem kleinen Vorsprung für Koblenz – beinahe im statistischen Rauschen unter. Der Geschäftsklimaindex in Koblenz liegt bei 130, der der Pfalz bei 127. Nicht ganz so optimistisch ist die Gemütslage in Rheinhessen, wo der Index bei 119 Punkten liegt. Die Unternehmen in Rheinhessen beurteilen Geschäftslage und Geschäftserwartungen schlechter als in den übrigen IHK-Bezirken (jeweils 15 Prozent, Trier liegt bei neun und sechs Prozent). Die Stabilität der guten konjunkturellen Situation bestätigt sich also, der Geschäftsklima-Indikator bewegt sich insgesamt auf hohem Niveau und regionenübergreifend deutlich oberhalb des neutralen Wertes von 100 Punkten. Die seit Jahresbeginn 2010 wieder zunehmende Bedeutung der Industriekonjunktur für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bestätigt sich dabei grundsätzlich. (tz)

Schütz

STANDORTPOLITIK

Die Zeitfinder Modellprojekt „Neue ArbeitsZeitPraxis” Man kann sie stehlen, vergeuden, schenken, sparen, gewinnen, verlieren und finden – die Zeit. Und man kann sich als Unternehmer beraten lassen, wie man sich mit einer gelungenen Arbeitszeit-Gestaltung Wettbewerbsvorteile verschafft und sichert. Durch das Modellprogramm „Neue ArbeitsZeitPraxis” sogar ausgesprochen günstig, nämlich – zumindest in der Erstberatung – kostenlos. Die Ausgangslage ist schneller skizziert, als ohne fremde Hilfe eine praktikable Lösung gefunden und umgesetzt werden kann: Die (guten) Mitarbeiter werden weniger, weil es demographischen Wandel gibt; die guten Mitarbeiter werden schwerer zu halten sein, weil die Konkurrenz vielleicht bessere Arbeitsbedingungen und vor allem passendere Arbeitszeitmodelle zu bieten hat. Auch dies ist naheliegend: Ein großes Unternehmen, das seine Mitarbeiter nach Hunderten und Tausenden zählt, wird sich mit der Flexibilität leichter tun als der typische Mittelständler mit vielleicht bis 50 Mitarbeitern, bei dem überspitzt gesagt beinahe jeder etwas besser qualifizierte Mitarbeiter eine Schlüsselfunktion einnimmt. Hinzu kommt ein „Bewusstseins- und Informationsdefizit”, was „zukunftsorientierte, moderne und gesundheitsgerechte Arbeitszeitmodelle“ angeht, das Martina Josten bei den kleineren und mittleren Unternehmen im Zuge der Bedarfsermittlung für das Projekt festgestellt hat. Zudem habe es, so die Projektverantwortliche Josten, in ganz Rheinland-Pfalz bisher „kein weiterführendes gefördertes Arbeitszeitberatungsangebot gegeben”, wie jenes im Modellprojekt „Neue ArbeitsZeitPraxis”.

Wissenschaft und Praxis Hinter dem Projekt „Neue ArbeitsZeitPraxis” stehen die Projektpartner iso-Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft, Saarbrücken, und Inmit-Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier. Die beiden Institute haben das Modellprojekt entwickelt und werden es bis April 2013 in den Modellregionen Saarland und den IHK-Bezirken Trier und Pfalz bei kleinen und

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mittleren Betrieben umsetzen. Die Projektverantwortliche Martina Josten ist in Trier auch Geschäftsführerin des Inmit. Weil auch die Projektführer die Gefahr gesehen haben, dass sich die Verantwortlichen in den KMU im wuchernden und unübersichtlichen Beratungsdschungel verirren und die „Neue ArbeitsZeitPraxis” gar nicht erst in Anspruch nehmen werden, hat man sich für eine „niedrigstschwellige Anlaufstelle” entschieden. Soll heißen: Anruf oder E-Mail genügen. (Infos siehe Service-Kasten). „Die Unternehmen können sich direkt und unverbindlich an uns wenden”, sagt Josten. Dann wird passgenau zu den jeweiligen Anfragen ein Berater aus dem eigens aufgebauten Beraterpool des Modellprojekts für das Unternehmen ausgewählt und der Kontakt hergestellt.

Qualitätssicherung Die derzeit 13 Beraterinnen und Berater im Pool, ausgewiesene Arbeitszeitspezialisten mit langjähriger Erfahrung, haben in einer zweiteiligen Qualifizierungsphase ihre Kenntnisse zu modernen Arbeitszeitmodellen und betrieblicher Arbeitszeitgestaltung in Experten-Workshops zusätzlich erweitert. Weitere Qualifizierungen betrafen im Sinne der Qualitätssicherung den Beratungsprozess selbst. Während der gesamten Projektlaufzeit wird es sogenannte „Reflexions- und Vertiefungsworkshops” geben, die von den beiden Instituten in Trier und Saarbrücken im Sinne der Qualitätssicherung und Projektevaluierung angeboten werden. Darüber hinaus haben die Berater Zugriff auf bundesweit anerkannte Praxisspezialisten in Sachen Arbeitszeitberatung, so dass vor Ort in den Betrieben keine Fragen offen bleiben.

Passend machen Die Institute haben sich auf die Fahnen geschrieben, „nicht PaketLösungen beziehungsweise (Arbeitszeit-)Modelle von der Stange oder aus dem Lehrbuch”, anbieten zu wollen. Vielmehr müssten

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zunächst die Gegebenheiten und Machbarkeiten in den Betrieben individuell unter die Lupe genommen werden, was bei dem Beratungsangebot „Neue ArbeitsZeitPraxis“ der Fall sei. Des Weiteren verfügten kleine und mittlere Betriebe meist nicht über eigens verantwortliche Stellen im Unternehmen, die sich mit Fragen der Personalentwicklung oder Arbeitszeitgestaltung konzentriert befassen (können). „Hier gilt es ein Arbeitszeit-Beratungsangebot zu bieten, das auch ohne diese innenbetrieblichen Ressourcen durch die Unterstützung von außen praktikabel ist”, sagt Josten. Weil das Modellprojekt während der gesamten dreijährigen Laufzeit vom Bundesarbeitsministerium gefördert wird, kann die Erstberatung in den Unternehmen völlig kostenlos für die Firmen angeboten werden. Für den Normalfall wird von zwei bis drei kostenlosen Beratungstagen ausgegangen. Bei Bedarf können die Betriebe eine weitergehende Beratung in Anspruch nehmen, diese allerdings, wenn auch kostenreduziert, gegen Honorar. Die Höhe der Tagessätze, die, so Josten, „deutlich unter den branchenüblichen Beratungstagessätzen” liegen soll, kann bei den Instituten erfragt werden. (Fred G. Schütz)

LINKS UND K ON TAK TE Zugang zur Neuen ArbeitsZeitPraxis Den Erstkontakt zum Modellprogramm „Neue Arbeitszeitpraxis” knüpft man am einfachsten über: iso-Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft, Trillerweg 68, 66117 Saarbrücken, [email protected] oder telefonisch 0681 95424-0 @ www.iso-institut.de

We i te r e Adr e s s en un d A ns p r ec hp a r tn er : Dr. Volker Hielscher (Projektleiter): 0681 95424-14, [email protected] Dr. Alexander Neumann: 0681 95424-15, [email protected] Dr. Ingrid Matthäi: 0681 95424-20, [email protected] Inmit – Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier e.V., Max-Planck-Straße 22, 54296 Trier Martina Josten (Geschäftsführerin Inmit/Projektleitung Inmit): 0651 14577-18, [email protected], Dr. Karen von Auer: 0651 14577-29, [email protected] @ www.inmit.de

Linktipps @ www.neue-arbeitszeit-praxis.de Für weitere Informationen zu Modellen der innovativen Arbeitszeitgestaltung und Beispielen guter Praxis aus 24 kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz gibt es die Informationsplattform: @ www.zeitzeichen-rlp.de (tz)

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STANDORTPOLITIK

Wirtschaftsjunioren haben neuen Vorstand gewählt 5.000 Euro aus der Weihnachtslotterie gespendet Sie sollen künftig die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern führen: Bei den Vorstandswahlen setzten sich (oberstes Bild, v. l.) Dr. Robert Kautsch (IG Bauplan GmbH), Markus Anspach (WAMEDIA Werbeagentur) und Silke Hörauf (PFAFF Industriesysteme und Maschinen AG) und als Kreissprecher Maik Pfeifer (Kreissparkasse Kaiserslautern) durch. Die Wir tschaftsjunioren Kaiserslautern sind ein Zusammenschluss von jungen Selbstständigen und Führungskräften aus der gewerblichen Wirtschaft der Region Nordwestpfalz bis zum Alter von 40 Jahren. Und sie engagieren sich auch sozial: Den Großteil des Erlöses der Weihnachtslotterie und damit 5.000 Euro haben die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern dem Förderkreis kranker Kinder des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern gespendet. Die Junioren überreichten gemeinsam mit dem Vorstand des Managementforums Kaiserslautern, KL CONNECT, den Scheck an den Förderkreis. Prof. Dr. Gerhard Rupprath, Chefarzt der Kinderklinik, freute sich: „Mit diesem Geld ist der Grundstein für die Anschaffung eines notwendigen Ultraschall-Geräts gelegt.“ Zuletzt hatte der Förderkreis mit Hilfe von Spendern eine Drei-Zimmer-Wohnung in direkter Nähe zum Westpfalz-Klinikum angemietet und eingerichtet. Damit finden nicht ortsansässige Eltern in direkter Nähe zum Kind einen Rückzugsort. Die kleinen Patienten des Klinikums dienten bei der Weihnachtslotterie als Glücksfeen und zogen mehr als 60 Preise im Gesamtwert von fast 7.000 Euro, darunter Restaurantgutscheine oder ein Kurz-Trip nach Berlin. Die Aktion Weihnachtslotterie gibt es mit Unterbrechung bereits seit 2003. In diesem Jahr wurden die Wirtschaftsjunioren von KL CONNECT unterstützt. Es wurden mehr als 2.000 Lose verkauft, sodass rund 10.000 Euro an den Förderkreis sowie an die Stiftung „Mama/Papa hat Krebs“ gespendet werden können. (red)

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Heike Rottmann und Michael Schaum, IHK-Dienstleistungszentrum Kaiserslautern Tel. 0631/414480, [email protected], [email protected], www.wj-kl.de

Bei der Scheckübergabe (v. l.): Martin Hebach, Oliver Strecke, WJ-Kreissprecher Matthias Schlanke, Prof. Dr. Gerhard Rupprath, Organisatorin Grit Wehrmann, IHK-Zetis GmbH, und KL CONNECT Vorstand Wilfried de Buhr.

FREIHEIT FÜR DEN MITTELSTAND Die Wahl zum neuen Landtag von Rheinland-Pfalz am 27. März 2011 rückt näher. Um die Positionen der rheinland-pfälzischen Wirtschaft im Dialog mit den politischen Parteien wirkungsvoll zu vertreten, veranstalten die vier Industrie- und Handelskammern sowie die vier Handwerkskammern eine öffentliche Diskussion im Vorfeld der Wahl. Dabei werden sich die Spitzenkandidaten von SPD, CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen den Fragen der IHK- und HWK-Präsidenten stellen.

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Die Veranstaltung findet statt am 14. März um 15 Uhr in der Rheingoldhalle in Mainz. Die IHK Pfalz lädt interessierte Unternehmer und deren Mitarbeiter herzlich zu dieser Veranstaltung ein. Bitte melden Sie sich bis 9. März an per Fax an 06131 262-1010 oder unter www.rheinhessen.ihk24.de Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie unter www.pfalz.ihk24.de, Dok.-Nr. 77123.

STANDORTPOLITIK

Das ist 2011 geboten Arbeitskreis Einkauf (BME) Schon die Jahresauftaktveranstaltung sollte den Zuhörern zeigen, welche Themen dieses Jahr auf der Agenda stehen. So stellte Professor Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe, die Chancen für einen Wirtschaftsaufschwung auf den Prüfstand. Er präsentierte den rund 250 Zuhörer die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und warnte vor „allzu großer Euphorie“ über die derzeitig gute Konjunkturlage. Für das Publikum warf das die Fragen nach Absatz- und Einkaufsstrategien sowie der Wirtschaftspolitik auf. Kritisch zu beobachten sind das drohende Wiederaufflammen der Bankenkrise, das Ende der Niedrigzinspolitik sowie die teilweise

HANDELSSYMPOSIUM

stark erhöhten Rohstoffpreise. Auch 2011 bietet der Arbeitskreis Einkauf wieder ein breites Angebot an Fachveranstaltungen für Einkäufer an.

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Infos zu den Aktivitäten der Regionalgruppe Pfalz/Rhein-Neckar des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) unter www.pfalz.ihk24.de, Dok.-Nr. 3966 und unter ww.bme.de/pfalz

„Interviews fürs Fernsehen“ Intensivseminar für Führungskräfte

Wie spricht man als Händler seine Kunden mit kreativen Ideen an? Wie kann man innovative Geschäftsmodelle zusammen mit Künstlern und Kulturschaffenden entwickeln? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Handelssymposiums 2011 des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums am 7. April ab 13 Uhr in der Villa Ludwigshöhe in Edenkoben. Unter dem Motto „kreativ handeln – Erfolg durch Kreativität“ finden Vorträge, Workshops sowie künstlerische Darbietungen statt. Am Symposium nehmen neben Staatssekretär Alexander Schweitzer weitere Politiker, Unternehmer sowie Künstler teil. Weitere Infos bei Dr. Silke Dierks, Tel. 06131/16-2538, Anmeldung bis 23. März unter @ www.mwvlw.rlp.de/Aktuelles/Veranstaltungen

Am 11./12. Mai 2011 organisiert der Ernst-Schneider-Preis der deutschen IHKs e. V. für Führungskräfte das Intensivseminar „Interviews fürs Fernsehen“. Dabei üben die Teilnehmer, vor der Kamera Sicherheit und Authentizität zu erlangen und in wenigen Sätzen Kernbotschaften zu formulieren. Zum Seminar gehört unter anderem ein Gespräch mit der Wirtschaftsredaktion des WDR. Das Interviewtraining mit dem Fernsehmoderator und Autor Hans-Joachim Rüdel findet in der RTL Journalistenschule für TV und Multimedia in Köln statt. Das auf acht Teilnehmer begrenzte Seminar kostet 840 Euro. Im Preis enthalten sind zwei gemeinsame Essen. Außerdem erhält jeder Teilnehmer zur Nachbereitung seine vom Seminarleiter individuell kommentierten Übungen auf DVD.

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Anmeldung unter Tel. 0221 1640-157 oder per Mail an [email protected]

Rolf-van-Melis_pixelio.de

STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Geld allein… Großer Werkzeugkasten: Lebensphasenorientierte Personalpolitik Nein, wirklich gefallen kann Prof. Dr. Jutta Rump der Ausdruck „Lebensphasenorientierte Personalpolitik” auch nicht. Aber bislang ist noch niemandem, auch nicht am Institut für Beschäftigung und Employability (ibe) an der FH Ludwigshafen, dem Rump vorsteht, ein besserer eingefallen. Da aber der Name des Instituts nicht mit einem Schönheitspreis rechnen kann, ist es umso erquicklicher, dass das Modellprojekt „Lebensphasenorientierte Personalpolitik” für Teilnehmer und Beobachter höchst verwertbare Resultate gezeitigt hat, die bei einer Ergebniskonferenz Anfang Februar mehr als 300 Gästen an der FH in Ludwigshafen vorgestellt worden sind. Die gute Nachricht für die Unternehmen in der Pfalz – und darüber hinaus – ist, dass die Ergebnisse des vor zwei Jahren gestarteten Projektes bis April ausgewertet, zusammengeführt und als anwendbare und anwenderorientierte Online-Instrumente zur Verfügung stehen werden. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Pfalz empfahl die Wissenschaftlerin, das erarbeitete Instrumentarium der „Lebensphasenorientierten Personalpolitik” als einen Werkzeug- oder Baukasten zu verstehen. „Wir haben hier das Rad nicht neu erfunden, aber wahrscheinlich zum ersten Mal die durchaus bekannten Methoden und Möglichkeiten strukturiert zusammengeführt, sodass sie von den Unternehmen direkt angewandt und umgesetzt werden können.” Wo nötig und gewünscht, stehen natürlich auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Instituts von Rump als Berater zur Verfügung.

BASF SE: Angebot zum Wiedereinstieg nach beruflicher Auszeit Bitburger Braugruppe GmbH: Familienpolitische Erklärung Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG: Controllingsystem für lebensphasenorientierte Maßnahmen Chemische Fabrik Budenheim KG: Strukturierte Nachfolgeplanung G+H Isolierung GmbH: Kompetenz und Laufbahnentwicklung, Generation 50+, Frauen Karl Otto Braun GmbH & Co. KG: Employer Branding Kaufmann GmbH & Co. KG: Stellenneu- und umbesetzung LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz: Kompetenzerweiterung, Ganzheitlichkeit

HeLP Um eine Metapher zu finden, wurde im Projekt das gedankliche Konzept „Haus einer Lebensphasenorientierten Personalpolitik – HeLP” geschaffen, bei dem das Bauwerk aus den Lebenphasenspezifischen Instrumenten – mit den „Mauern” Lebenshintergründe, Berufshintergründe und Handlungsfelder – und den „Phasenübergreifenden Instrumenten“ als „Dach” zu visualisieren wäre. Mit den erarbeiteten Werkzeugen lassen sich Aspekte der Lebensphase, etwa Situation des Partners, der Kinder, Pflege, Ehrenamt usw., mit Aspekten von Berufs- und Arbeitsphase wie Einstieg, Arbeitsalltag, Veränderung, Auslandsaufenthalt und den Handlungsfeldern, etwa Unternehmenskultur, Führung, Kommunikation, Gesundheitsförderung etc., stimmig harmonisieren.

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D I E LOP -UN TERN EH MEN UN D I H RE TH EM EN

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Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz: Wissenstransfer, Führungsgrundsätze, Employer Branding Modehaus Marx KG: Leitbildentwicklung Sabath Media Designagentur GmbH: Mitarbeiterentwicklung Von Der Heydt GmbH: Personalförder- und entwicklungssystem

STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Gutes muss nicht teuer sein In einer Expertendiskussion, an der Vertreter der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Politik teilnahmen, hatte Stefan Grygiewski, Personalleiter bei der Trumpf GmbH und Co. KG, vorgerechnet, dass der Auslandseinsatz eines Mitarbeiters, etwa in Indien, mit gut 100. 000 Euro Investitionen unter anderem in die Schulbetreuung der Kinder und eventuelle Jobsuche für Partner oder Partnerin zu buchen sei. Professor Rump hatte allerdings schon zuvor darauf hingewiesen, dass der überwiegende Teil des „HeLP”-Instrumentariums „ohne größeren finanziellen Aufwand mit einem gewissen zeitlichen Personaleinsatz” umsetzbar sei. „Gutes muss nicht immer viel Geld kosten”, so ihr Credo. Elf von einer Jury ausgewählte Modellbetriebe plus das Wirtschaftsministerium selbst, das das Projekt angestoßen hatte, haben an dem Projekt teilgenommen. (Teilnehmende Betriebe und deren Themen siehe Kasten) Die dabei entwickelten Maßnahmen umfassen von der altersgerechten Personalentwicklung über Wissenstransferlösungen, lebensphasenorientierte Mitarbeitergespräche, Wiedereinstiegsseminare, Bildung einer Arbeitgebermarke bis hin zu einem Score-Card-Konzept viele Facetten der motivationsorientierten Personalpolitik. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hatte schon in seinem Grußwort zur Ergebniskonferenz angemerkt, dass die ursprüngliche Idee, Methoden zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln, „viel zu kurz gegriffen war”.

SERV I CE UN D I N F OS Lebensphasenorientierte Personalpolitik: @ www.lebensphasenorientierte-personalpolitik.de @ www.ibe-ludwigshafen.de

Bücher zum Thema: Armutat, Sascha et al.: Lebensereignisorientiertes Personalmanagement, 1. Aufl., Bielefeld: 2009. Edinger, Maria: Lebensphasenorientiertes Arbeiten und altersgerechte Karrieren unter dem Aspekt des betrieblichen Age-Managements, 1. Aufl., Norderstedt: 2009. Graf, Anita: Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung, 1. Aufl., Bern, Stuttgart, Wien: 2002. Rading, Juliane: Lebenszyklusorientierte Personalentwicklung in Zeiten des demografischen Wandels, 1. Aufl., Hamburg: 2010.

Neues MRN-Projekt Beschäfigungsfähig - Demografiefit Zukunftssicher Bei größeren Unternehmen können Konzepte zum Umgang mit dem demografischen Wandel im eigenen Haus entwickelt werden. Doch wie können kleinere und mittelständische Betriebe systematisch mit solchen Problemstellungen umgehen? Prof. Dr. Jutta Rump diskutierte mit Wirtschaftsminister Hering und weiteren Teilnehmern die Ergebnisse Ihres Modellprojekts.

Es rechnet sich Drei Viertel der Unternehmen sähen derzeit die größte Herausforderung in der Gewinnung von Fachkräften. Dabei haben sich, so Hering, die Vorstellungen der Mitarbeiter stark verändert: „Nicht nur die Höhe des Gehalts ist entscheidend. Es wird auch gefragt, ist das Unternehmen in der Lage mir zu helfen, meine Lebensvorstellungen zu verwirklichen?” 77 Prozent der 25- bis 33-jährigen seien aus diesen Gründen bereit, den Arbeitgeber zu wechseln, „25 Prozent haben aus diesem Grund bereits gewechselt”, sagte Hering. 40.000 Euro koste es im Schnitt, einen neuen Mitarbeiter zu gewinnen. Und wenn ein Mitarbeiter zu einem anderen Unternehmen wechsle, nehme der nicht nur sein Know-how, sondern auch seine Kontakte, sein Netzwerk mit. Hering beantwortete deshalb die Frage, ob sich die Investition in eine Lebensphasenorientierte Personalpolitik rechne, mit einem klaren „Ja, jeder Euro!” (Fred G. Schütz)

Hier setzt das Projekt „Beschäftigungsfähig – Demografiefit – Zukunftssicher (BDZ)“ der Metropolregion Rhein-Neckar an. Ziel ist, in Großunternehmen bereits vorhandene und erprobte Instrumente und Prozesse zum Umgang mit dem demografischen Wandel auf die konkreten Bedürfnisse von KMUs anzupassen. Dazu stellen „Paten“ aus regionalen Großunternehmen wie BASF, SAP oder G+H ihr Wissen strukturiert kleineren Betrieben zur Verfügung. Die kleineren Unternehmen identifizieren ihre Anforderungen und entscheiden, welches der angebotenen Instrumente sie nutzen wollen. Danach passen Pate und Betrieb das Instrument konkret an den Bedarf des kleineren Unternehmens an. Nach der Testphase werden die Ergebnisse evaluiert und ggf. angepasst. Dieses Projekt des Verbandes Region RheinNeckar (VRRN) ist auf rund drei Jahre angelegt und bewirbt sich um eine Förderung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

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Unternehmen mit 50 – 500 Mitarbeitern können sich bei Interesse an Maren Schmidt beim VRRN wenden, Tel. 0621 10708-47, [email protected].

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STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Einsatz und Gewinn: Die Projekterfahrungen der Unternehmen ?

Was hat Ihr Unternehmen konkret bewogen, an dem Modellprojekt teilzunehmen? Hier vielleicht auch der ein oder andere Satz zu Ihrem Unternehmen.

Sabath: Wir sind eine Designagentur mit hohem Anspruch an Qualität und Quantität. 1995 von Bettina Sabath gegründet, zählen wir heute über 30 Mitarbeiter und sind eine der größten Designagenturen in der Südpfalz. Mit einem klaren Bewusstsein für unsere kostbarste Ressource – unsere Mitarbeiter – wurden wir 2008 vom Audit „Beruf und Familie” für unser Engagement bezüglich der Vereinbarung von Privat- und Berufsleben zertifiziert. Den Blick auf neue Horizonte gerichtet, haben wir zusammen mit dem ibe unternehmens- und lebensphasenorientierte Arbeitsmodelle für unsere Mitarbeiter ausgearbeitet. Die Herausforderungen in unserem Bereich liegen in der Technologie und dem Fortschritt. Hard- und Software sind einem rasanten Wandel unterworfen. Hier ist ständige Weiter- und Fortbildung der Arbeitnehmer wichtig. Die Arbeitsmarktsituation für eine Werbeagentur ist noch immer recht einfach. Da diese Berufe nach wie vor „Trendberufe” sind, gibt es noch genügend Arbeitskräfte. Dennoch wird die Zahl der „guten” Arbeitskräfte auch in unserem Bereich weniger. Zwei bis drei Arbeitsplätze sind von Männern zwischen 45 und 60 Jahren belegt, hier gilt es das Wissen im Betrieb zu behalten und die jüngeren Mitarbeiter zu schulen. Bohrmann: Die Karl Otto Braun GmbH (KOB) mit dem Produktionsstandort Wolfstein liegt in einer Region, in der die Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten stark rückläufig ist; die verbleibende Bevölkerung wird sich aus überproportional vielen älteren und relativ wenig jungen Menschen zusammensetzen. Deshalb geht es darum, die Leistungsfähigkeit der alternden Belegschaft zu erhalten und auszubauen, neue, geeignete Bewerber für das Unternehmen zu rekrutieren und qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu binden. Darüber hinaus wollen wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sensibilisieren, aktiv – mit Unterstützung der Führungskraft – an dem Ausbau und Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit über alle Berufs- und Lebensphasen hinweg zu arbeiten.

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Was war Ihre Fragestellung, Ihr Thema im Projekt?

Sabath: Die Schwerpunkte der Projektarbeit lagen beim beruflichen Einstieg, beruflicher Neuorientierung, beruflicher Laufbahnentwicklung, Beruf und Eltern/Großeltern – Verantwortung und betriebliche Modifikationen. Daraus haben wir dann Folgendes entwickelt: Eine Mitarbeiterbefragung unter Berücksichtigung der Lebensphasen der Mitarbeiter sowie unternehmensspezifischen Kriterien, ein Weiterbildungskonzept und einen Mitarbeiterentwicklungsplan. Bohrmann: Unsere Zielsetzung war es, die Identifikation der Mitarbeiter mit der Karl Otto Braun GmbH und deren Personalpolitik zu erhöhen und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Als erstes ging es darum, unsere personalpolitischen Instrumente transparenter zu machen und den einzelnen Lebensphasen unserer Mitarbeiter anzupassen. Dazu wurden unsere Mitarbeiter vom ibe in einer teilstrukturierten, leitfadengestützten Interviewreihe zu ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Daraus ergaben sich neue lebensphasenorientierte Maßnahmen, die in einen so genannten „Medienplan“ integriert wurden, der sowohl die bestehenden als auch die in Planung befindlichen Instrumente transparent machen soll. Als ein wichtiges Instrument hat sich das Mitarbeitergespräch „aKrOBat!” entwickelt. Darin legen die Führungskräfte und ihre Mitarbeiter das stellenbezogene Kompetenzprofil fest und bewerten jährlich das Erreichte. Aus diesem Ergebnis und den Unternehmenszielen wird der zukünftige Förderungs- und Entwicklungsbedarf unter Berücksichtigung der altersgerechten Personalentwicklung festgelegt.

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Welchen Nutzen haben Sie sich von der Teilnahme für Ihr Unternehmen versprochen und konnten Sie den auch realisieren?

Sabath: Für uns intern ist der Nutzen enorm hoch, da die Loyalität und Solidarität bei den Arbeitnehmern deutlich zu spüren ist, was in Zeiten immer schneller werdender Technologien enorm wichtig ist. Einer der größten Nutzen für die Zukunft ist die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Somit erreichen wir eine Wissensbindung und gewährleisten den Wissenstransfer, von den Älteren an die jüngere Generation. Da unser Durchschnittsalter bei 35 liegt, wird uns das noch nicht so schnell einholen, aber wir denken, dass wir dies im Auge behalten müssen. Bohrmann: Von Dezember 2010 bis Januar 2011 wurden die ersten „aKrOBat!”-Gespräche als Pilotaktion geführt, dann ausgewertet und werden im März im ganzen Unternehmen realisiert. Parallel arbeiten wir an einem Flyer, der die lebensphasenbezogene Personalpolitik von KOB und die damit angebotenen Instrumente beschreibt und verdeutlicht. Diesen Flyer wollen wir unternehmensweit publizieren und auch für externes Personalmarketing einsetzen.

Michael Bohrmann, Personalabteilung der Karl Otto Braun GmbH (KOB)

Bettina Sabath, Sabath Media Designagentur

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Bei der Ergebniskonferenz haben die teilnehmenden Unternehmen ihre Lösungen in sogenannten „Open-Company-Cafés“ vorgestellt. Im Vorfeld haben Bettina Sabath, Inhaberin der Sabath Media Designagentur GmbH, Kandel, und Michael Bohrmann, Personalabteilung der Karl Otto Braun GmbH & Co. KG, ihre Projekterfahrungen geschildert.

STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

Von Identifikation zu Integration zu Innovation Drei Fragen an Prof. Dr. Burkhard Kemmann, FH Worms Der Vermittlung vor allem sogenannter „Soft Skills” hat sich Prof. Dr. Burkhard Kemmann als Dozent im Fachbereich Informatik an der Fachhochschule Worms verschrieben. In seiner Antrittsvorlesung hat der Geschäftsführende Gesellschafter der B + B Unternehmensberatungs GmbH & Co. KG den Dreisprung „Von Identifikation zu Integration zu Innovation” zu seinem Thema gemacht. Das Wirtschaftsmagazin Pfalz hat Kemmann gefragt, was Studierende und Unternehmen konkret zum Thema wissen müssen.

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Coachen oder Couch – Warum brauchen heute Berufsanfänger und Unternehmen so intensive Hilfe, damit beide voneinander profitieren?

Gerade junge Menschen werden beim Eintritt ins Berufsleben mit Anforderungen konfrontiert, die ihre bisherigen Erfahrungen übersteigen. Ziel muss es aber sein, neue Mitarbeiter schnellstmöglich in das Unternehmen zu integrieren. Denn jede Organisation ist dann erfolgreich, wenn neue Mitarbeiter sich als ein Teil des Ganzen begreifen und sie sich mit den Werten und Leitbildern ihrer Organisation identifizieren können. Da Führungskräfte in der Regel nicht mehr in dem Ausmaß über die Kontrolle verfügen, wie es in der Vergangenheit üblich war, sind sie auf ein Verpflichtungsgefühl ihrer Mitarbeiter angewiesen und müssen auf ein solches vertrauen können. Eine mangelhafte Integration der Mitarbeiter ist eine der häufigsten Ursachen für Fluktuationen in Unternehmen und hat zudem Auswirkungen auf das Betriebsklima.

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Welche „Soft Skills“ müssen konkret vermittelt werden, damit sich ein neuer Mitarbeiter optimal integrieren kann – und: Sind diese für jedes Unternehmen dieselben?

Bei meiner Lehrtätigkeit zum Thema „Soft Skills“ lautet die Zielsetzung, den drohenden Praxisschock beim Übergang in die Berufswelt zu reduzieren. Darüber hinaus sammeln die Studierenden im Rahmen von Gruppenübungen konkrete Erfahrungen zu Prozessen der Zusammenarbeit im Team, der Kommunikation und dem Führen von Menschen. Die Studierenden sind insofern nicht nur gefordert, den persönlichen Übergang in eine neue Aufgabe bestmöglich zu meistern, sondern sie werden zukünftig unter anderem auch Führungspositionen in Unternehmen übernehmen. Es geht daher um die Sensibilisierung für die heute notwendigen sozialen Kompetenzen wie Selbstmanagement, Konfliktmanagement, Führung und Motivation, unabhängig vom Fachgebiet, der Branche oder der Größe des Unternehmens. Neben der Vermittlung von Soft Skills soll bei ihnen ein Bewusstsein geschaffen werden für Unternehmenswerte, Normen und Regeln. In jedem System gelten ungeschriebene Gesetze und Regeln, die sich von Organisation zu Organisation unterscheiden können, zum Beispiel „Harmonie ist in unserer Abteilung ein hoher Wert, der nicht hinterfragt werden sollte”. Nur wer weiß, dass es implizite Regeln

Prof. Dr. Burkhard Kemmann, Fachhochschule Worms

gibt und welche Bedeutung der Unternehmenskultur beikommt, kann sich mit einer Organisation identifizieren und sich letztlich in sie integrieren.

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Was muss das Unternehmen selbst in diesem Sinne lernen, um seine neuen Mitarbeiter optimal zu integrieren und für die Innovationskraft des Unternehmens zu nutzen? Haben Sie konkrete Empfehlungen?

Nicht nur bei Berufseinsteigern, sondern auch bei erfahrenen Erwerbstätigen ist der Eintritt in ein neues Unternehmen mit Unsicherheit verbunden. Darum ist es Aufgabe der Führungskraft und der Personalabteilung, den Einstieg zu erleichtern. Neben einer umfassenden Vorbereitung auf den neuen Mitarbeiter, die die Vorbereitung des Arbeitsplatzes sowie die Ankündigung im Kollegenkreis und Erstellung eines Einarbeitungsplans umfasst, sollte die zuständige Führungskraft den neuen Mitarbeiter persönlich empfangen und sich für die Einarbeitung mitverantwortlich zeigen. Darüber hinaus sollte er mit Kollegen und Räumlichkeiten bekannt gemacht werden; ein Begrüßungspräsent stellt natürlich auch eine nette Geste dar. Der Vorgesetzte sollte Ziele vereinbaren und sich gerade in der Anfangsphase die Zeit für regelmäßige Mitarbeitergespräche nehmen. Dem Arbeitnehmer sollte klar sein, was von ihm erwartet wird. Anders herum dienen diese Gespräche aber auch dazu, sich der Erwartungen des Mitarbeiters bewusst zu werden. Ein Patensystem oder der Einsatz von Mentoren kann je nach Position als Unterstützung dienen und für die Weitergabe von Erfahrungswissen im Unternehmen sorgen. Des Weiteren können Einführungsveranstaltungen oder formale Orientierungsveranstaltungen sowie E-Learning-Programme die fachliche Einarbeitung beschleunigen. Neben Seminaren oder Abteilungsdurchläufen empfehlen sich zudem Peer-Group-Treffen mit anderen neuen Mitarbeitern. Auch Newcomer-Stammtische oder sportliche Angebote haben Ritualcharakter und bieten Orientierung für Neuankömmlinge. (Die Fragen stellte Fred G. Schütz).

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STARTHILFE UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

IHK Starterzentren: Gründer fühlen sich gut beraten

Steuerrecht einfach erklärt

Bei Finanzierung wird am meisten Hilfe benötigt

Vortragsunterlagen im Internet zum Download

Der Anteil der Frauen lag bei den befragten Gründern im letzten Jahr bei etwas über 30 Prozent.

Existenzgründer und junge Betriebe in der unternehmerischen Aufbauphase schätzen die qualitativ gute Beratung in den vier Starterzentren der pfälzischen IHK. Das hat eine IHK-Umfrage an den Standorten Landau, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Pirmasens ergeben: Befragt wurden rund 500 Kunden, die im vergangenen Jahr zu ihren Gründungskonzepten, öffentlichen Finanzierungshilfen, Standortfragen oder der Wahl der Rechtsform beraten wurden. Für die Beratungsleistungen wurden in über 90 Prozent aller Fälle die Note sehr gut und gut vergeben. Ähnlich gut wurden die Beratungen von den Kooperationspartnern der Starterzentren, wie der Steuerberaterkammer oder der Rechtsanwaltskammer, eingestuft. Das Gründungsgeschehen ist weiterhin von kleinen und kleinsten Gründungsprojekten dominiert. Die Mehrzahl der jungen Unternehmer starten im Dienstleistungsgewerbe (51 Prozent) gefolgt von verschiedenen Sparten des Groß- und Einzelhandels (30 Prozent) und dem Gastgewebe (7,1 Prozent). Lediglich vier Prozent der Geschäftskonzepte entfallen auf das produzierende Gewerbe.

Insgesamt wollten nahezu 50 Prozent der jungen Unternehmer, die von den Starterzentren in die unternehmerische Selbstständigkeit begleitet wurden, eine weiterführende Beratung. „Zentrale Probleme in der Startphase sind die Finanzierung des betriebsnotwendigen Kapitalbedarfs, die Kundenakquisition und Marketingkonzeption, die Organisation von Betriebsabläufen und die Mitarbeitersuche“, sagt Thomas Engel, Leiter des IHKGeschäftsbereichs Starthilfe und Unternehmensförderung. In der IHK-Umfrage wurden auch die Ursachen ermittelt, die dazu geführt haben, dass ein Existenzgründungsvorhaben nicht plangemäß umgesetzt werden konnte. Ergebnis: Die meisten Gründer scheitern am fehlenden Startkapital, erfolgloser Kundenakquise, falscher Standortwahl oder Fehleinschätzungen des Marktpotenzials. (red)

Die Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Michael Böhmer und Bernhard Kinzinger erklärten verständlich die 2011 anstehenden Änderungen im Steuerrecht, die Änderungen vom letzten Jahr und empfahlen beispielsweise, die steuerliche Situation betreffend Firmenfahrzeuge im Auge zu behalten: Hier gebe es immer wieder Nachforderungen der Finanzämter. Weitere Schwerpunkte waren das Bilanzmodernisierungsgesetz, steuerrechtliche Vergünstigungen bei Maßnahmen zur Kundenpflege und zur Mitarbeitermotivation. (red)

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Die von den Referenten verwendete Präsentation mit allen Infos können heruntergeladen werden unter www.pfalz.ihk24.de, Dok.-Nr. 77271

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Ihr Ansprechpartner bei der IHK Pfalz ist Thomas Engel, Tel. 0621 5904-2100, [email protected]

Gründer immer älter

www.pfalz.ihk24.de

Verbraucherpreisindex D o k u m e n t - N r. : 2 8 3 5 Verbraucherpreisindex für Deutschland (Basis 2005 = 100)

Wie die Umfrage weiter ergab, überwiegen Neugründungen mit 85 Prozent, gefolgt von Unternehmensnachfolgen (9,4 Prozent) und der Beteiligung an Franchisesystemen (4,2 Prozent). Vergleichweise stabil hält sich der Anteil von Frauen im Gründungsgeschehen mit etwas über 30

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Steuervereinfachungsgesetz 2011 hin oder her – dass das Steuerrecht kompliziert ist, darüber waren sich die rund 80 Teilnehmer der Veranstaltung zu aktuellen Entwicklungen im Steuerrecht in der IHK Pfalz einig. Zusammen mit der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz bot die IHK Pfalz diesen Infoabend an.

[email protected]

bilderbox.de

Prozent. Auffällig gestiegen ist das Durchschnittsalter der Existenzgründer, insbesondere in der Altersstruktur zwischen 40 und 49 Jahren. Mittlerweile liegt dieser Anteil bei 45 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent). Die Entspannung auf dem Arbeitsmarkt hat dazu geführt, dass Gründungen aus der Arbeitslosigkeit tendenziell rückläufig sind (Anteil aktuell: 44 Prozent).

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Jahr /Monat 2010

Veränderungen in % 2011

Januar 11

Januar 11

Januar

November

Dezember

Januar

Dezember 10

Januar 10

107,1

108,5

109,6

109,2

-0,4

2,0

Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland

AUS- UND WEITERBILDUNG

SERIE: So unterstützt Sie Ihre IHK Pfalz (1) Qualifizierungsberaterin Gabriele Weyland hilft Unternehmen bei der Personalplanung gere Arbeitskräfte nachrücken. „Deshalb ist auch die betriebliche Weiterbildung und Personalplanung wichtiger denn je“, betont Gabriele Weyland. Insbesondere in Zeiten älter werdender Belegschaft. Vor diesen Hintergrund habe die IHK als Partner der regionalen Wirtschaft ihr Beratungsangebot erweitert und biete nun als neues Werkzeug eine maßgeschneiderte Mitarbeiterqualifizierung an: die Qualifizierungsberatung.

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Konkrete Hilfe Ganz konkret hilft diese den Unternehmen mit einem breit gefächerten Leistungsspektrum, insbesondere im Hinblick auf die betrieblichen Altersstrukturen und die vorhandenen Qualifikationen der Mitarbeiter:

Stellt die Verbindungen zwischen Unternehmen und Anbietern für Weiterbildung her: Gabriele Weyland.

Der demografische Wandel kommt nicht erst, er ist schon lange angekommen – auch in der Pfalz. Unternehmer stehen vor der schwierigen Aufgabe, ihren Bedarf an qualifizierten Arbeitnehmern für die kommenden Jahre zu sichern. Dabei unterstützt sie nun die neue Qualifizierungsberaterin Gabriele Weyland. Die 53-jährige Diplomvolkswirtin hat jahrelang in Bereich der Berufsbildung, Weiterbildung und Existenzgründung bei der IHK Pfalz gearbeitet und berät nun rund um das Thema Fachkräftemangel. „Die Qualifizierungsberatung hat zum Ziel, berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten des Personals zu erhalten und zu erweitern“, erklärt Weyland. Zudem müssten die Fertigkeiten auch an die organisatorischen und technischen Entwicklungen der Unternehmen angepasst werden – maßgeschneidert. Der Qualifizierungsbedar f ergibt sich in der Regel aus ganz konkreten Anforderungen“, sagt Gabriele Weyland. „Die fachliche Kompetenz eines Mitarbeiters stimmt oftmals nicht mehr mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes überein oder ein Mitarbeiter wechselt, geht in den Ruhestand und muss durch einen anderen ersetzt werden. Oder der technische Fortschritt erfordert neue Qualifikationen.“ Die Beratung ist kostenlos, neutral und trägerunabhängig für alle Mitgliedsunternehmen der IHK Pfalz.

Der Druck wächst Viele Unternehmen stehen heute vor großen Herausforderungen: Nicht nur erhöhen Globalisierung und steigender Wettbewerb die Anforderungen der Wirtschaft an Arbeitnehmer. Gleichzeitig gehen in den nächsten Jahren mehr Beschäftigte in Rente als jün-

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Sie unterstützt Firmen bei der betrieblichen Qualifizierung mit Informations- und Beratungsangeboten Sie gestaltet betriebliche Weiterbildung konkret und bedarfsgerecht unter Sicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit Sie gibt Orientierung in einem sehr breit gefächerten Weiterbildungsmarkt Sie begleitet Qualifizierungsprozesse von der Bedarfsanalyse bis zur Evaluation Sie informiert über berufliche Erstausbildung und Aufstiegsfortbildung, Finanzierung und mögliche Förderungen.

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„Ein breites und sehr wichtiges Aufgabengebiet“, sagt Gabriele Weyland. „Das Schöne ist auch, wenn wir von der IHK Pfalz Unternehmen dann ganz konkret helfen können und sich unser Engagement auch für deren Arbeitnehmer auszahlt.“ (MoL)

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Ihre Ansprechpartnerin: Gabriele Weyland, Tel. 06331 5232658, [email protected]

TIPP Für Mitarbeiter in den Unternehmen, die sich beruflich weiterbilden möchten, bietet die IHK nach wie vor die individuelle Weiterbildungsberatung an. Ansprechpartnerin ist Ingrid Loch, Tel. 0621 5904-1801, [email protected]

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AUS- UND WEITERBILDUNG

IHK-Zentrum für Weiterbildung in Ludwigshafen wird umgebaut Kurse finden an drei Ausweichstandorten statt - Arbeiten sind bis August geplant Moderner und vor allem für alle Anforderungen bestens ausgelegt soll es werden: Das Zentrum für Weiterbildung der IHK Pfalz (ZfW) in der Bahnhofstraße wird für rund 1,9 Millionen Euro umgebaut. Es wurde in den 1960er Jahren errichtet und der Umbau notwendig. Die Lehrgänge, Kurse und Seminare finden während dieser Zeit an drei Ausweichstandorten statt. Die Umbauarbeiten haben Mitte Februar begonnen und umfassen insbesondere den Einbau neuer energieeffizienterer Außenfassaden sowie brandschutztechnischer Einrichtungen. Der Lehrbetrieb im ZfW muss deshalb für den Umbau in andere Institute ausweichen: in die Private Handelsschule Dr. Stracke bzw. das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Ludwigshafen. Die Mitarbeiter beziehen in der Zwischenzeit Büroräume in der früheren Lehrwerkstatt der IHK in Ludwigshafen in der Mundenheimer Straße 141. Alle Kontaktdaten wie Telefon- und Faxnummern sowie E-Mail-Adressen bleiben unverändert erhalten. „Der Lehrbetrieb läuft aber pünktlich und wie gewohnt“, betont Lutwin Strauch, Leiter des Geschäftsbereichs Weiterbildung bei der IHK Pfalz. „Wir bitten alle Teilnehmer, Dozenten und Interessenten um Verständnis für die Verlegungen. Wir werden auch weiterhin bestmöglich beraten und betreuen“, versichert Strauch. Voraussichtlich ab August steht dann das Zentrum für Weiterbildung am Standort Ludwigshafen in der Bahnhofstraße 101 wieder zur Verfügung. (red)

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Ingrid Loch, Geschäftsbereich Weiterbildung, Tel. 0621 5904-1801, [email protected]

Führungsakademie gegründet Austausch unter Gleichgesinnten ab März in Mannheim Die Unternehmensberatung Dart-Consulting hat in Mannheim die „Führungsakademie Rhein-Neckar“ neu gegründet. „Konzentration a uf den Pun kt statt von allem ein bisschen“ ist das Motto der

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„Focus Points“, dem ersten Angebot der Akademie. Praktiker öffnen für jeweils einen halben Tag ihren Wissens- und Erfahrungsschatz und tauschen sich mit den Teilnehmern aus., Das Angebot orientiert sich an Wünschen von Führungs-

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kräften: Weiterbildung mit hohem Praxisbezug und viel Gelegenheit zum Austausch mit anderen Führungskräften. Der Start der Seminarreihe mit zehn halbtägigen Veranstaltungen ist im März in Mannheim. (red)

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www.rhein-neckarfuehrungsakademie.de

AUS- UND WEITERBILDUNG

nehmer durch firmeninterne und externe Online-Tutoren.

Erfolgreich beim IHK-Onlinelehrgang IHK Pfalz verleiht Zertifikate an Sales-Manager Online zum Erfolg: 32 Damen und Herren des ersten IHK-Onlinelehrgangs zum „Sales Manager“ in Österreich erhielten in einer Feierstunde von der IHK Pfalz ihre Lehrgangszertifikate. So hatte die IHK Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) der Wirtschaftskammer Niederösterreich in St. Pölten und Vösendorf bei Wien im Sommer 2010 den Praxislehrgang für österreichische RENO-Mitarbeiter gestartet. Im Dezember führte die IHK den schriftlichen und mündlichen Abschlusstest durch. Mit Blick auf die veränderten Geschäftszeiten beschreitet RENO damit neue Wege der Wissensvermittlung mit dem Online-Praxistraining in rund 200 Lernstunden. Mit Computer und Internet konnten die Mitarbeiter sich bei einem

wöchentlichen Zeitaufwand von rund zehn Stunden neben der Arbeitszeit weiterbilden. Den Teilnehmern aus ganz Österreich wurde das kaufmännische und RENO-spezifische Wissen in sechs Monaten vermittelt. RENO ist eines der größten europäischen Schuhhandelshäuser. Die Lehrgangsinhalte waren Themen wie Zeitmanagement, Marketing oder Mitarbeiterführung. Ergänzend hinzu kamen für RENO spezifische Themen wie Ladenbau oder Unternehmenskultur. „Die Wissensvermittlung erfolgte über pädagogisch aufbereitete Web Based Trainings (WBT), die sich aus Texten, Animationen, Videos, Übungsaufgaben und Wissenstests zusammensetzten“, erläutert Martin Bruhn, der die Online-Akademie der IHK Pfalz führt. Unterstützt wurden die Teil-

„Die herausragenden Ergebnisse in den bisherigen rund zwanzig Lehrgängen, in denen RENO mit dem Zentrum für Weiterbildung in Pirmasens mehr als fünfhundert Filialleiter und leitende Mitarbeiter in Deutschland geschult hat, belegen, dass das Unternehmen mit seinem Konzept richtig liegt“, betont Lutwin Strauch, Leiter des Geschäftsbereichs Weiterbildung bei der IHK Pfalz. Über das Resultat der Online-Zertifikatsprüfungen seien die RENOGeschäftsleitung sowie die Leiter der Bildungseinrichtungen der IHK Pfalz und der Wirtschaftskammer Niederösterreich sehr erfreut gewesen. „Das ist auch die beste Motivation für die Teilnehmer des zweiten Lehrgangs in der Alpenrepublik, der letzten November begonnen hat.“ (red)

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www.hr-group.de

Seit zusammen 135 Jahren arbeiten sie ehrenamtlich für die IHK – die vier Prüfer Holger Ebeling, Franz Schollenberger, Dietmar Schromm und Dietrich Weeber. Nun wurden sie von der IHK dafür geehrt, Auszubildenden in den Berufen Industriekaufmann/-frau, Bürokaufmann/-frau, Bankkaufmann/-frau sowie Bankfachwirt/in die Abschlussprüfung abgenommen zu haben. Im Rahmen der praktischen Prüfungen für Hotel- und Gaststättenberufe dankte ihnen Bernd Eißner, IHK-Teamleiter kaufmännische Prüfungen, für ihre herausragenden Leistungen und überreichte ein Weinpräsent und ein Dankesschreiben der Geschäftsführung. Anschließend konnten die Geehrten sich selbst davon überzeugen, dass die Prüflinge für die Hotel- und Gaststättenberufe auch etwas Leckeres zubereiten können. (red)

Storz

VIER IHK-P RÜF ER GEEH RT

Bei der Ehrung (v. l.): Bernd Eißner, IHK Pfalz, Holger Ebeling (30 Jahre Prüftätigkeit) Franz Schollenberger (39 Jahre Prüftätigkeit) sowie Dietmar Schromm und Dietrich Weeber (beide jeweils 33 Jahre Prüftätigkeit).

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Aktuelle Angebote. Alle Themen bieten wir Ihnen auch als Inhouse-Seminare an.

Lehrgänge mit IHK-Prüfung Gepr. Schutz- und Sicherheitskraft . . . . . . . . . . . . . . . 03.03.07 – 22.09.07 Lehrgänge mit IHK-Prüfung Gepr. Industriemeister/-in Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.04.07 – 21.04.10 Gepr. Industriemeister/-in Chemie . . . . . . . . . . . . . . . . 12.04.07 – 30.09.10 Gepr. Industriemeister/-in Elektrotechnik . . . . . . . . . . 14.04.07 – 10.04.10 Industriemeister/-in Chemie .............................................15.08.11 - 26.09.14 Gepr. Industriemeister/-in Mechatronik . . . . . . . . . . . . 18.04.07 – 14.04.10 Industriemeister/-in Elektrotechnik ...................................28.09.11 – 25.10.14 Gepr. Industriemeister/-in Lagerwirtschaft . . . . . . . . . 19.05.07 – 14.04.10 Ausbildung der Ausbilder Vollzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 19.03.07 – 30.03.07 Industriemeister/-in Metall ...............................................28.11.11 - 25.10.14 Ausbildung der Ausbilder Vollzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.04.07 – 05.05.07 Logistikmeister/-in ...........................................................28.09.11 - 15.08.14 Ausbildung der Ausbilder Vollzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.04.07 – 09.05.07 Ausbildung der Ausbilder Teilzeit ................................28.09.11 . . . . . . . . . . . . . . . . 12.04.07 – 30.06.07 Meister/-in für Schutz und Sicherheit - 26.04.14 Techn. Betriebswirt/-in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27.03.07 – Herbst 09 Schutz- und Sicherheitskraft ............................................21.03.12 - 19.09.12 Wirtschaftsfachwirt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29.03.07 – März 09 Industriemeister/-in Kunststoff - 15.11.14 Wirtschaftsfachwirt . . . . . .und . . . Kautschuk..................08.02.12 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28.03.07 – März 09 Personalfachkaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25.09.07 – Sept. 09 Gepr. Bilanzbuchhalter/-in ...............................................18.08.11 – März 14 Handelsfachwirt/-in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbst 07 Gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in Kompakt..............................26.03.11 – 14.04.12 Lehrgänge mit IHK-Zertifikat Vertriebs- und Beratungsspezialist/-in im Gepr. Wirtschaftsfachwirt/-in ............................................17.03.11 – 17.10.13 Innen- und Außendienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.03.07 – 11.05.07 Gepr. Industriefachwirt/-in ................................................16.08.11 14 07 Grundlagen medizinischer Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . –. .März . März Wirtschaftsenglisch – Einstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.04.07 – 23.05.07 Gepr. Technischer Fachwirt/-in .........................................12.09.11 – Sept. 14 Buchführung in der Praxis in kleinen Gepr.mittleren Personalfachkaufmann/-frau – März 13 und Unternehmen . . ....................................20.09.11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.04.07 – 23.05.07 Lohn- und Gehaltsabrechnung i. d. Praxis inLehrgänge kl. u. mittl.mit Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07.05.07 – 12.06.07 IHK-Zertifikat Lohn- und Gehaltsabrechnung i. d. Praxis in kl. u. mittl. Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08.06.07 – 30.06.07 Grundlagen der Hydraulik Anfrage – 13.12.07 Fachwissen Logistik . . . und . . . .Elektrohydraulik . . . . . . . . . . . . ................Auf . . . . . . . . . 09.10.07 Fachwissen Einkauf . . . . und . . . .Elektropneumatik . . . . . . . . . . . . . ............Auf . . . . . . . 19.10.07 Grundlagen der Pneumatik Anfrage – 01.12.07 CAD-Technik Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18.04.07 – 31.05.07

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SPS Grundlagen ..............................................................Auf Anfrage

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SPS Aufbaustufe ..............................................................Auf Anfrage

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Kurzlehrgänge und Seminare Rhetorik: Gesprächsführung - Zuhören, Seminare und und Kurzlehrgänge Argumentieren Überzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09.03.07 LU Präsentieren: Immer - Überall, Management im Bürokann und Sekretariat – Modul .1..............15.03.11 LU Nur wer sich zeigt, entdeckt werden . . . . . . . . . . . . . . .–. 16.03.11 . 14.03.07 LU Erfolgreiche Existenzgründung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.03.07 LU Erfolgreiche Verhandlungsführung im Einkauf...................15.03.11 – 16.03.11 LU Personalanpassung – Wege und Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.03.07 LU Workshop Abschreibung . . . . . . . . . im . . .Außendienst . . . . . . . . . .....16.03.11 . . . . . . . . . . . . 21.03.07 LU Verkaufstraining für Spitzenleistungen LU Rhetorik: Das richtige Auftreten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.03.07 LU Selbstmanagement und Zeitplanung.................................16.03.11 LU Kaufmännisches Rechnungswesen für Einsteiger . . . . 22.03.07 – 23.03.07 LU Einführung in die Abrechnung nach dem Altersteilzeitgesetz . . . 28.03.07 LU Mitarbeiterpotenziale erkennen und nutzen ......................22.03.11 LU Azubi FIT Präsentationstraining Auszubildende . . . . . . . . . . . 29.03./03.04.07 LD/LU Selbstmanagement undfür Zeitplanung.................................22.03.11 PS Übungen zur Vorbereitung Controlling – Workshop ...........................................22.03.11 23.03.11 PS auf die prakt. Prüfung Excel Industriekaufleute . . . . . . . . . . 13.04.07– + 20.04.07 LD Übungen zur Vorbereitung Geschäftsbriefe und E-Mail: freundlich, auf die prakt. Prüfung Industriekaufleute . . . . . . . . . . 20.04.07 + 27.04.07 LU MS-Office für Azubis: Word . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.04.07 - 17.04.07 PS modern, formgerecht - Basis ............................................23.03.11 LU Kommunikation für Bankkaufleute . . . . . . . . . . . . . . . . 07.05.07 + 10.05.07 LU Kommunikation für Bürokaufleute . . . . . .....................05.05.11 . . . . . . . . . . . 21.05.07– + 23.05.07 LU/ Lohn- und Gehaltsabrechnung in der Praxis 28.05.11 LD Kommunikation für Bürokaufleute . . . . . . . . . . . . . . . . 22.05.07 + 24.05.07 LD Buchführung inauf derdie Praxis ................................................10.03.11 – 12.04.11 LU Vorbereitung Abschlusspr. Teil 1 Metallberufe Steuerungstechnik Elektropneumatik (prakt. Teil mit Übungen) . . . . . . . . 05.03.07 – 09.03.07 LU Wirtschaftsenglisch – Einstieg..........................................09.03.11 – 13.04.11 LU CNC-Technik Grundstufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16.04.07 – 11.05.07 LD EDV-Grundlagen für Auszubildende Azubi FIT in gewerblich-technischen Berufen . . . . . . . . . . . . . . . 21.05.07 – 01.06.07 LU Grundlagen der Hydraulik . . . . . . . . . ............................19.04.11 . . . . . . . . . . . . . 18.06.07 – 29.06.07 LU Präsentationstraining für Auszubildende LU Grundlagen der Pneumatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20.08.07 – 31.08.07 LU Grundausbildung Metall . . . . . . . . . . ............................18.04.11 . . . . . . . . . . . . . 20.08.07 – 20.06.08 LU Präsentationstraining für Auszubildende LD Grundfertigkeiten der Metallbearbeitung . . . . . . . . . . 20.08.07 – 29.02.08 LU

Weiterbildungsangebote weiterer regionaler und überregionaler Anbieter finden Sie im Internet über Datenbanken wie z. B. das WeiterbildungsinformationssysWeiterbildungsinformationssytem können Sie (Telefon sich bei der IHK informierenerfragt unter stemWIS WIS(www.wis.ihk.de) (www.wis.ihk.de und ) unddiedieDatenbank DatenbankKURS KURSder derBundesagentur BundesagenturfürfürArbeit Arbeit(www.arbeitsagentur.de). (www.Arbeitsagentur.deZudem ) oder bei der IHK 0621 5904-1820) Tel. 0621 5904-1820. werden.

67059 Ludwigshafen Bahnhofstr. 101 Tel. 0621 5904-1840

67657 Kaiserslautern Europaallee 16 Tel. 0631 41448-0

76829 Landau Im Grein 5 Tel. 0 63 41 9 71-25 51

Unser gesamtes Lehrgangsangebot finden Sie unter: www.pfalz.ihk24.de/weiterbildung

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66954 Pirmasens Adam-Müller-Str. 6 Tel. 06331 523-2652

INNOVATION UND UMWELT

Forschung zum Anfassen

Das kleine 1x1 der Normung

TU Kaiserslautern auf der Hannover Messe

Neuer Leitfaden erschienen

Auch dieses Jahr ist die Technische Universität Kaiserslautern vom 4. bis 8. April auf der Hannover Messe mit verschiedenen Exponaten vertreten. Der rheinland-pfälzische Gemeinschaftsstand befindet sich im Bereich Research & Technology in Halle 2/C48.

Wer erstellt Normen? Wie können sich auch kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) am Normungsprozess beteiligen? Und wo sind die für sie relevanten Informationen zu finden? Diese und weitere Fragen beantwortet jetzt der Leitfaden „Kleines 1x1 der Normung“.

Nicht erst seit der Diskussion um Nacktscanner gehört die Terahertz-Technologie zu den Zukunftstechnologien. Auf der Messe wird die berührungslose Prüfung von Rohren zu sehen sein, ebenso wie der sich frei bewegende Roboter Marvin. Denn TU-Absolventen gründen zurzeit eine Firma, um die Forschungsergebnisse im Bereich Autonome Roboter, die immer mehr auch in der innerbetrieblichen Logistik eingesetzt werden, zu vermarkten. Das studentische Rennteam KaRaT (Kaiserslautern Racing Team) präsentiert zudem sein neuestes Rennfahrzeug. (red)

i Klaus Dosch, Tel: 0631 205-3001, [email protected] www.kit.uni-kl.de/hmi2011.html

Google Award für das DFKI Forschungszentrum erhält 100.000 US$ Der Internetkonzern Google hat das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz erneut mit einem „Google Research Award“ ausgezeichnet. Der Forschungsbereich Augmented Vision am DFKI-Standort Kaiserslautern erhält 100.000 USDollar für ein Projekt zur Objektverfolgung in digitalen Videos. Google fördert mit diesem Preis die Entwicklung neuer Softwarelösungen für die einfache Produktion und Administration von interaktiven digitalen Videos, die auf neuen Methoden zur Bildverarbeitung für die Objekterkennung über längere Sequenzen eines Videos hinweg basieren. Schon seit einiger Zeit setzt die Werbebranche verstärkt auf das Platzieren von Produkten innerhalb einer Filmszene, um gezielt und ständig zu werben. Der nächste Entwicklungsschritt nennt sich „Embedded Advertising“: Ein Objekt innerhalb einer Szene wird zum Werbeträger, Zuschauer können per Mausklick weitere Infos zu Produkten abrufen. Professor Didier Stricker, Wissenschaftlicher Direktor am DFKI und Leiter des Forschungsbereichs Augmented Vision, erklärt die Funktionsweise eines Demonstrators, der die Anwendbarkeit dieser Technologie beweisen soll: „Objekte oder Personen in Filmen können markiert und mit Zusatzinfos verlinkt werden, wie zum Beispiel der Computer eines Darstellers in einem Musikvideo. Schaut ein Benutzer sich diesen Clip an, kann er das Produkt anklicken und erhält Infos wie Hersteller, Modell oder Preis.“ Ende 2011 wolle man den ersten Pototypen vorstellen, der neue Einsatzmöglichkeiten für Anbieter von Videoinhalten, Werbetreibende aber auch für Entwickler von Computerspielen aufzeigen solle. (red)

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http://av.dfki.de/ www.google.com, Suchbegriff: Faculty Research Awards program

Die kostenlose Veröffentlichung wird gemeinsam vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem DIN Deutsches Institut für Normung und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) herausgegeben. Alle drei Organisationen setzen sich für eine verstärkte Beteiligung von KMUs in der Normung und einen besseren Zugang zu den derzeit mehr als 32.000 DIN-Normen ein. Denn für Unternehmen ist die Anwendung der Normen, aber auch die Beteiligung an deren Erarbeitung wirtschaftlich von großer Bedeutung: Normen sind zwar grundsätzlich nur freiwillig anzuwendende Regeln, aber der Bezug auf Normen bietet den Betrieben beispielsweise in Verträgen mehr Rechtssicherheit. Als weltweite Sprache der Technik erleichtern sie zudem den freien Warenverkehr und fördern den Export: So öffnen Europäische Normen („EN“) den Binnenmarkt, globale Normen („ISO“) den Weltmarkt. Sie können Katalysator für Innovationen sein, um technische Lösungen am Markt zu verankern. (red)

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Der Leitfaden „Kleines 1x1 der Normung“ kann unter www.pfalz.ihk24.de, Dok.-Nr. 28486 unter „Externe Links“ bezogen werden. Weitere Infos zu Normung und CE-Kennzeichnung bei der Innovations- und Technologieberatung der IHK Pfalz, Tel. 0621 5904-1640; [email protected]

D I GI TALE STEUERP RÜF UN G Die IHK Zetis veranstaltet ein Seminar zum Thema „Digitale Steuerprüfung: Wenn der Prüfer mit dem Laptop vor der Tür steht“. Es findet am 30. März von 14 bis 17 Uhr im Dienstleistungszentrum Ludwigshafen statt. So hat die Finanzverwaltung das Recht, im Rahmen einer Betriebsprüfung auf die Daten der Unternehmen zuzugreifen. Die Referenten vom Finanzamt Trier erläutern ihre Erfahrungen sowie die Rechtsgrundlagen und Zweifelsfragen. Außerdem stellen sie die praktische Arbeit mit der Prüfsoftware der Finanzverwaltung vor. Die Teilnahmegebühr beträgt 129 Euro zzgl. MwSt. @ Weitere Infos und Anmeldung bis 16. März unter www.zetis.de oder [email protected]

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INNOVATION UND UMWELT

Elektrisierende Atmosphäre 19. Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz

„Die Unternehmen könnten die Hälfte ihrer Stromkosten für die IT sparen, wenn sie nur energieeffiziente Geräte und intelligente Techniken nutzen würden”, wirbt Kathrin Mikalauskas, Referentin für Umwelt und Energie bei der IHK Pfalz, für den Besuch des „Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz”, weil es dort genau die Informationen abzuholen gibt, die die Unternehmen brauchen. Die Energie-Expertin verweist dabei auch auf die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturumfrage (Bericht auf Seite 18), nach der mehr als die Hälfte der Unternehmen steigende Energiepreise als größtes Risiko für den Aufschwung betrachten. Umso mehr, wenn durch die anziehende Konjunktur mit der Nachfrage nach Energie auch die Preise dafür steigen werden.

Erst informieren, dann investieren Höchste Zeit also, sich um Maßnahmen zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz und die Entwicklung neuer Umwelttechnologien zu kümmern. Chancen sieht Mikalauskas auch im Umbau der Energieerzeugung und dem Ausbau der Netzinfrastruktur im In- und Ausland, die möglicherweise neue Märkte und Absatzmöglichkeiten eröffnen. Doch vor der Investition sollte die Information stehen. Und dafür sei das Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz schließlich da, meint Kathrin Mikalauskas. Ein Förderprogramm, das auch das „energieeffiziente Büro" im Fokus habe, sei zum Beispiel die Energieeffizienzberatung im Rahmen des KfW-Sonderfonds. Die IHK Pfalz ist hierbei Ansprechpartner für die Unternehmen vor Ort mit Beratung vom Erstgespräch bis hin zur Einreichung der Abrechnungsunterlagen, wirbt Mikalauskas für die Veranstaltung. Markus Bauer von der IHK Tochter Zetis GmbH wird beim Technologieforum Informationen über dieses und weitere Förderprogramme bereit halten und rund um das Thema Energie und Energieeffizienz beraten (siehe Workshops).

Die Praxis bringts Auch wenn beim Umzug der OrgaMAXX.IT GmbH in neue Räume in Ludwigshafen-Ruchheim nicht die Energieeinsparung an erster Stelle gestanden hatte, „haben wir natürlich höchstes Augenmerk darauf gelegt die laufenden Kosten für die nächsten Jahre im Griff zu behalten”, sagt Martin Heide, Geschäftsführer von OrgaMAXX.IT. Bei nun 15 Mitarbeitern war mehr Platz für das Technikerteam, die EDV-Abteilung und auch für den administrativen Bereich notwendig. Außerdem brauchte man entsprechende Ausstellungsräume, um sich den Kunden präsentieren zu können. „Beim Umbau des mehr als 30 Jahre alten ehemaligen Lebensmit-

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juwi

Welche Assoziationen man auch mit dem Hinweis auf eine elektrisierende Atmosphäre verbinden mag: Das 19. Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz am 23. März in der TU Kaiserslautern steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Unter Hochspannung: Vom Ressourcenschutz zur Energieeffizienz”. Die vorgesehenen Vorträge und Workshops versprechen jedenfalls überschlagsblitzartige Einsichten in die Möglichkeiten und Notwendigkeiten, mit Energie vernünftiger, sparsamer und effizienter umzugehen.

100% Elektro: Der Roadster „Tesla“ von juwi

telmarktes wurde natürlich darauf geachtet, zukünftige Energiekosten zu minimieren”, sagt Heide. OrgaMAXX.IT bietet Service für Kopierer und Drucker sowie alle Leistungen eines EDV-Systemhauses. Zu den wesentlichsten Energiesparmaßnahmen gehörte der ausschließliche Einsatz von Fenstern mit hochwertigen wärmedämmenden Isoliergläsern. Die Fenster wurden von außen mit wärmeabweisenden Spiegelfolien beklebt. „Dadurch haben wir uns für den Sommer eine Klimaanlage erspart”, sagt Heide. Die Heizung wurde in mehrere Heizkreisläufe unterteilt und kann so entsprechend der Außentemperaturen in Stufen zugeschaltet werden. Die Beleuchtung wurde komplett erneuert, energiesparende Lampen eingesetzt und auch hier in sehr viele, differenziert schaltbare Stromkreise aufgeteilt. Auch der Einsatz einer sogenannten virtualisierten Server-Struktur „spart enorm viele Stromkosten”, erläutert Heide. Unternehmen, die sich energieeffizient modernisieren wollen empfiehlt Heide, sich von „aktiven Baubeziehungsweise Handwerksfirmen beraten” zu lassen. Und natürlich stehe auch die OrgaMAXX.IT zur Verfügung: „Für den Einsatz von effizienten EDV- und Druckausgabegeräten bieten wir unsere Beratung gerne an”, sagt Heide.

Erfahrungstausch im Mittelpunkt „Beim Technologie- und InnovationsFORUM Pfalz steht der Erfahrungsaustausch von Experten aus der Wissenschaft, spezialisierten Firmen und natürlich den Unternehmern untereinander an erster Stelle”, sagt IHK-Expertin Mikalauskas. Im Vortrags- und Workshop-Programm (siehe Kasten) und bei den Präsentationen der Firmen und Institutionen im Foyer des Gebäudes 42 gibt es Informationen satt für die Teilnehmer. Ein wahrer Hingucker wird wohl der 100-Prozent-Elektro-Roadster „Tesla” sein, den die juwi Holding AG präsentieren wird. (Fred G. Schütz)

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Anmeldung und Information bei Kathrin Mikalauskas, Tel. 0621 5904-1612, Fax 5904-1604 oder [email protected]

INNOVATION UND UMWELT

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DIE VORTRÄGE

D I E WORK SH OP S

10:00 Uhr: Begrüßung durch Prof. Dr. Helmut J. Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern, und Dr. Harald Schwager, Mitglied des Vorstandes der BASF SE und Vizepräsident der IHK Pfalz 10:15 Uhr: Energieversorgung im Wandel: Neue Märkte, Chancen und Risiken für die deutsche Wirtschaft; Dr. Harald Schwager 11:15 Uhr: Energieeffizienz in kleinen und mittleren Unternehmen – Einsparpotenziale im Betrieb; Prof. Dr. Hermann Heinrich, TU Kaiserslautern, Oliver Rechenbach, Landesenergieagentur EOR e.V., Peter Hildenbrand, LUWOGE Consult GmbH 11:45 Uhr: Energie- und ressourceneffiziente Produktionstechnologien; Prof. Dr.-Ing. Jan Aurich, TU Kaiserslautern, Frank Hallfell, enbiz gmbh 12:15 Uhr: Intelligente Energienutzung – Herausforderungen und Chancen; Prof. Dr. Frank Bomarius, Fraunhofer Institut Experimentelles Software Engineering, Johannes M. Krämer, EWR Netz GmbH 16:30 Uhr: Abschluss-Highlight Moderation: Gerhard Hohmann, SWR

Die Workshops finden von 14:15 Uhr bis 16:30 Uhr parallel statt. Von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr steht Markus Bauer von der IHK Zetis GmbH für die Einzel-Energieberatung zur Verfügung. Die Energiescouts von Zetis empfehlen passende Förderprogramme und Aktivitäten zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz. Termine können vor Ort vereinbart werden. Die Workshop-Themen: „Industrielle Stromversorgung aus erneuerbaren Energien: Ökonomisch vorteilhaft für Betriebe und Kommunen”; Referent ist Dr. Josef Pesch, Senior Manager 100 Prozent Erneuerbare Projekte, juwi Holding AG, Wörrstadt • „Das energieeffiziente Büro”; Referenten sind Daniela Findeis und Sarah Reusch von der Landesenergieagentur EOR e.V. • „Finanzierungshilfen für den Mittelstand - Öffentliche Fördermittel auf vielfältige Weise nutzen”; Referent ist Thorsten Bechtel von der Investitions- und Strukturbank RheinlandPfalz (ISB) GmbH, Mainz (tz)



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Ludwigshafen Neuhofen

LU-A-2805-12

All in One 4 in 1, Samsung SCX 5530FN MFP, gebraucht

Nähere Angaben unter: www.ihk-recyclingboerse.de

10 Stck. à 119 €

Neuhofen

LU-A-2813-1 LU-A-2814-12

Terephtalsäure Koks 2

Das Material stammt aus Versuchen Brennstoff, Steinkohle-Koks 2, Siebung 40-60 mm

30 t, Big Bags 1.000 kg in 25 kg Kunststoffsäcken, nur komplett, 450 €

Ludwigshafen Dahn

LU-A-2855-12

Laser HP 3.380 MFP, All in One, gebraucht

Nähere Angaben unter: www.ihk-recyclingboerse.de

2 Stck. à 149.90 €

Neuhofen

LU-A-2864-1 LU-A-2869-1

2-Amino 1-Butanol PEG 4.000

Hersteller: Alpha Amines PVT Pluriol E 4000 Lieferform: Schmelze

16.530 kg in 190 kg Fässern 10.000 kg à 1.000 kg-IBCContainer

Ludwigshafen Ludwigshafen

Recyclingbörse Gesuche Chiffre-Nr.

Bezeichnung des Stoffes

Zusammensetzung

Menge

LU-N-2495-2

HD-PE-Rohre

ungemahlen, Abschnitte, Produktionsabfälle etc.

20 t, monatlich

LU-N-2496-2 LU-N-2708-2

PP-Vlies auf Rollen oder in Ballen gepresst PVB-Folie, Reste

Produktionsabfälle, Reklamationsware etc.

50 t, monatlich 10.000 kg, bundesweit

Anfallstelle

In der Recyclingbörse können Unternehmen des IHK-Bezirks kostenlos inserieren. Interessieren Sie sich für eines der Inserate, möchten Sie eine Anzeige aufgeben oder wünschen Sie weitere Informationen? Wenden Sie sich an die Umweltberatung der IHK, Tel. 0621 5904-1611, Fax 5904-1604, Ludwigsplatz 2-4, 67059 Ludwigshafen. Sie können die Recyclingbörse auch im Internet unter http://www.ihk-recyclingboerse.de abrufen, sowie Ihre Annoncen selbst einstellen.

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INTERNATIONAL

Österreichische Mehrwertsteuer

bilderbox.de

Handelskammer hilft bei Rückerstattung

Die Deutsche Handelskammer in Österreich stellt seit vielen Jahren erfolgreich für deutsche Unternehmer die Mehrwertsteuerrückerstattungsanträge in Österreich. „Wir kennen das österreichische Steuerrecht und können deshalb Ihre Rechnungen richtig entsprechend der vorgegebenen Erstattungskategorien einordnen und so den Antrag richtig stellen“, sagt Johanna Werner, Leiterin Recht und Steuern in Wien. Zudem verfüge man über Zugang zum Online-Portal und könne daher eine schnelle Rückerstattung des Geldes innerhalb weniger Wochen garantieren. „Wir haben auch direkten Kontakt zu den entsprechenden Behörden“, betont Werner. Für die Rückerstattung der Mehrwertsteuer haben Unternehmen aus EU-/ EWR-Mitgliedsstaaten bis 30. September, Unternehmungen aus Drittstaaten nur bis 31. Juni des auf das Rückerstattungsjahr folgenden Kalenderjahres Zeit. Wer noch eine Rechnung aus Österreich mit Rechnungsdatum 2009 gefunden hat, kann sein Geld noch bis 31. März zurückholen. (red/MoL)

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Es geht um bares Geld: Die komplizierte Rückerstattung der österreichischen Mehrwertsteuer ist für Unternehmer deshalb besonders ärgerlich.

Deutsche Handelskammer in Österreich, Rechtsanwältin Johanna Werner, Tel. +43 1 5451417-25, [email protected] und unter www.dhk.at

In der letzten Zeit haben viele Unternehmer selbst Antrag auf Rückerstattung der österreichischen Mehrwertsteuer gestellt. Denn seit 1. Januar wurde dies durch die EU erleichtert. Doch aufgrund materieller Fehler im Antrag gaben ihnen die österreichischen Finanzbehörden oft einen negativen Bescheid. Hier hilft die deutsche Handelskammer: Sie bewahrt Unternehmer vor Fehlanträgen und ausgelaufenen Ausschlussfristen.

Gegen Produktpiraterie EU und USA starten gemeinsames Portal

Mit dem ersten Teil des Mehrwertsteuerpaketes des Europäischen Gesetzgebers, welches zum 1.10.2010 in Kraft getreten ist, sollte das Verfahren zur Mehrwertsteuerrückerstattung in den EU-Mitgliedstaaten vereinfacht werden: von einer Antragstellung in Papierform hin zu einer elektronischen Antragsform und die zwingend vorgeschriebene Antragstellung im Sitzstaat des Unternehmens, statt wie zuvor, im Erstattungsstaat. Ein Jahr später die Ernüchterung: Schon die Installation der elektronischen Portale für die Antragstellung in den einzelnen Mitgliedstaaten erwies sich als derart aufwendig, dass die EU-Kommission am 30.09.10 beschloss, mit Wirkung zum 1.10.10 (!), die Antragsfrist für das Kalenderjahr 2009 um weitere sechs Monate zu verlängern. Viele Unternehmen scheiterten bereits an der langen Bearbeitungszeit der Behörden für die Beantragung der Zugangsdaten für die Online-Portale. Und war der Antrag geschafft und nicht wegen Formfehlern zurückgewiesen, standen viele ratlos vor Abweisungsbescheiden der nationalen Behörden. In Deutschland z. B. ist selbstverständlich, dass Firmenfahrzeuge zum Vorsteuerabzug berechtigen – in Österreich hingegen nur, wenn es sich um speziell gelistete Nutzfahrzeuge handelt. Reisevorleistungen hingegen berechtigen sowohl in Deutschland als auch gerade in Österreich nicht zum Vorsteuerabzug.

VERANSTALTUNGEN 30. März 14. April

Erfolgreicher Export nach China Podiumsdiskussion Brasilien

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P FAL Z 3 / 2 011

Die USA und Europa wollen kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs) behilflich sein, auf Drittmärkten, in denen die USA und die EU oft dieselben Sorgen haben, die Risiken der Verletzung der Rechte an ihrem geistigen Eigentum zu vermeiden. Die gemeinsame Website soll EU- und US-Unternehmen helfen, die entwickelten Ressourcen und Instrumente zum Schutz des geistigen Eigentums einzusetzen. Die Website bietet dazu Ratschläge an, sozusagen „Ländergebrauchsanweisungen“ zum Schutz des geistigen Eigentums auf über 20 Märkten in der ganzen Welt. Zudem gibt es Leitfäden für verschiedene Branchen, darunter Textilien, Lederwaren, Schuhe und Möbel. KMUs sollen so in die Lage versetzt werden, ihre immateriellen Vermögenswerte – Marken, Warenzeichen und Patente – vor dem Eintritt in den ausländischen Markt zu schützen. Das Portal ist Teil der Bestrebungen zur Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA. (DIHK)

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http://ec.europa.eu/enterprise/ initiatives/ipr/index_en.htm

RECHT UND FAIR PLAY

ckige Verletzung des Selbstbestimmungsrechts der Klägerin darstelle, die eine Entschädigung in Höhe von 7.000 Euro rechtfertige. Die Richter argumentierten, dass eine ausschließliche Ausrichtung der Videokamera auf den Eingangsbereich des Büros möglich gewesen wäre. Es sei unerheblich, dass die Kamera nicht ständig eingeschaltet gewesen sei, da die Mitarbeiterin einem ständigen Anpassungs- und Überwachungsdruck ausgesetzt gewesen sei.

Persönlichkeitsrecht verletzt: Entschädigung zugestanden Videoüberwachung am Arbeitsplatz

bilderbox.de

Arten der Videoüberwachung

Die Überwachung von Mitarbeitern per Video ist immer wieder Gegenstand von Klagen.

Das Hessische Landesarbeitsgericht verurteilte (Entscheidung vom 25.10.2010, Az. 7 SA 1586/09) einen Arbeitgeber, 7.000 Euro Entschädigung an eine Mitarbeiterin zu zahlen, da er diese an ihrem Arbeitsplatz ständig mit einer Videokamera überwacht hatte.

rin gerichtet war. Die Klägerin begehrte Schadensersatz wegen Verletzung ihres Persönlichkeitsrechts. Die Beklagte verteidigte die Überwachung mit dem Sicherheitsbedürfnis der Mitarbeiter, da es zu Übergriffen auf diese gekommen sei – zudem sei die Videokamera nicht ständig an.

Die Klägerin arbeitete bei dem Unternehmen als Personaldisponentin. Der Arbeitgeber hatte gegenüber der Eingangstür eine Videokamera installiert, die nicht nur auf den Eingangsbereich des Büros, sondern auch auf den Arbeitsplatz der Kläge-

Das Arbeitsgericht gab der Klage auf Entschädigungin Höhe von 15.000 Euro teilweise statt. Die Berufung hatte nur zum Teil Erfolg: Das Landesarbeitsgericht vertrat die Auffassung, dass die Videoüberwachung eine schwerwiegende und hartnä-

Die Entscheidung verdeutlicht, dass die Videoüberwachung im Arbeitsverhältnis nur in engen Grenzen zulässig ist. Es ist zwischen einer offenen und einer verdeckten Überwachung sowie der öffentlichen Zugänglichkeit der überwachten Orte zu unterscheiden. Eine offene Videoüberwachung öffentlich zugänglicher Orte zur Sicherung berechtigter Interessen wie im Kaufhaus ist auch bei einer Erfassung von Mitarbeitern zulässig, soweit deren berechtigte Interessen nicht überwiegen. Bei einer offenen Videoüberwachung in öffentlich zugänglichen Räumen ist ein erkennbarer Hinweis anzubringen. Die Mitarbeiterüberwachung an nicht öffentlich zugänglichen Orten bedarf einer Güterabwägung und Verhältnismäßigkeitsprüfung. Bei einer verdeckten Videoüberwachung geht regelmäßig das allgemeine Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter den Arbeitgeberinteressen vor. Eine verdachtsunabhängige Überwachung am Arbeitsplatz ist unzulässig. (red)

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Ihr Ansprechpartner bei der IHK Pfalz ist Ass. jur. Heiko Lenz, Tel. 0621 5904-2020, [email protected]

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RECHT UND FAIR PLAY

IMPRESSUM Herausgeber: Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, 67059 Ludwigshafen Ludwigsplatz 2-4, Tel. 0621 5904-0, Fax 5904-1204 www.pfalz.ihk24.de Verantwortlich: Sabine Fuchs-Hilbrich M.A. Redaktion: Sabine Fuchs-Hilbrich M.A. Tel. 0621 5904-1200 [email protected] Monika Lorenz M.A. Tel. 0621 5904-1202 [email protected] Redaktionsassistentin: Jennifer Fahn Tel. 0621 5904-1201 [email protected]

Monatliche Durchschnittsarbeitszeit?

Haftung des GmbHGeschäftsführers

Arbeitsverträge unzulässig

Infoveranstaltung am 6.4.

Eine vom Arbeitgeber mit einem Arbeitnehmer in einem Arbeitsvertrag vereinbarte monatliche Durchschnittsarbeitszeit ist unwirksam.

Um ein Update zur Haftung des GmbHGeschäftsführers sowie um Haftungsrisiken und Begrenzungsmöglichkeiten dreht sich alles bei der Infoveranstaltung am 6. April um 16 Uhr im IHK-Dienstleistungszentrum Ludwigshafen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Das hat das Landesarbeitsgericht Köln im Fall eines Fluggastkontrolleurs entschieden, dessen Arbeitgeber mit ihm eine monatliche Durchschnittsarbeitszeit von 150 Stunden vereinbart hatte. Tatsächlich ergaben sich unterschiedliche Arbeitszeiten, die teilweise unter, teilweise über dieser Marke lagen. Nach einigen Jahren forderte der Arbeitnehmer eine regelmäßige Beschäftigung von 175 Stunden monatlich.

Verlag: IHK-Magazin Pfalz GbR Sitz: Landau c/o ProVerlag GmbH Hans-Sachs-Ring 85 68199 Mannheim

In seiner Begründung verweist das Gericht darauf, dass die Vereinbarung einer Durchschnittsarbeitszeit von 150 Stunden unwirksam sei, weil sie den Arbeitnehmer unangemessen benachteilige. Denn damit werde das typische wirtschaftliche Arbeitgeberrisiko, den Arbeitnehmer nicht beschäftigen zu können, auf den Arbeitnehmer verlagert. Gesetzlich sei der Arbeitgeber verpflichtet, in einem solchen Fall Entgeltfortzahlung zu leisten.

Layout und Herstellung: DTP-Studio, Michael Bechtold Schlesierstraße 54b 69509 Mörlenbach Tel. 06209 7140-20, Fax 7140-44 Anzeigen-Marketing und verantwortlich für Anzeigen: ProVerlag GmbH, Norbert Bleuel Ilsenklinger Weg 18 69509 Mörlenbach Tel. 06209 7140-0, Fax 7140-33 [email protected] Druck: pva Druck und MedienDienstleistungen GmbH Industriestr.15, 76829 Landau/ Pfalz Tel. 06341 142-0, Fax 142-265 Anzeigenpreisliste: Nr. 8 vom 1. Januar 2010 Erscheinungsweise: 10 x pro Jahr Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Das Wirtschaftsmagazin Pfalz ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

Mit einer Durchschnittsarbeitszeit könne der Arbeitnehmer zudem nicht mit einer gesicherten Einkommensgrundlage rechnen. Auch könne er wegen einer fehlenden Angabe zum Ausgleichszeitraum keinen Annahmeverzug wegen zu geringen Arbeitsvolumens durchsetzen. Vorliegend gelte an Stelle der unwirksamen Arbeitszeitvereinbarung die monatliche Mindestarbeitszeit von 160 Stunden des allgemeinverbindlichen Manteltarifvertrags des Wach- und Sicherheitsgewerbes NRW (Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln vom 21. Juni 2010; Az.: 5 Sa 1353/09). (DIHK)

Nicht-IHK-Mitglieder können das Magazin im Jahresabonnement beziehen (10 Ausgaben, 31 Euro + 7% MwSt.). Das Abonnement läuft zunächst für ein Jahr ab Bestellung und verlängert sich automatisch um ein weiteres, wenn es nicht drei Monate vor Ablauf gekündigt wird. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der IHK dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion.

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P FAL Z 3 / 2 011

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Verlagsmanagement: Christian Voigt, Hans-Sachs-Ring 85 68199 Mannheim Tel. 0621 84480-0, Fax 84480-33 [email protected] www.proverlag.de

Referent ist Dr. jur. Andreas Masuch, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg. Eine GmbH wird von ihren Gesellschaftern vor allem zu dem Zweck gegründet, die eigene Haftung auf die übernommenen Einlageverpflichtungen zu beschränken. Für den GmbH-Geschäftsführer gilt diese „beschränkte Haftung“ indes nicht. Neben den zivilrechtlichen Haftungsrisiken gibt es zudem zahlreiche strafrechtliche Haftungsvorschriften. In gewissem Umfang lassen sich diese Risiken aber begrenzen – wie, erläutert Dr. Masuch. (red)

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Anmeldung bis 23. März unter Tel. 0621 5904-2020, [email protected]

BEKANNTMACHUNGEN Einigungsstelle zur Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten bei der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen am Rhein 2011 Vorsitzender Bernhard Kiphuth Rechtsanwalt Syndikus Leiter Recht Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen-Schifferstadt Postfach 21 12 09 67012 Ludwigshafen Stellvertretender Vorsitzender Assessor Heinrich Jöckel IHK Pfalz Leiter Recht und Fair Play Ludwigsplatz 2 – 4, 67059 Ludwigshafen

Wiederernennung zum Handelsrichter Mit Wirkung vom 21.03.2011 wurde Herr Egon Sebastian, Kurgartenstraße 2, 67098 Bad Dürkheim, erneut für die Dauer von fünf Jahren zum Handelsrichter bei den Kammern für Handelssachen des Landgerichts in Frankenthal (Pfalz) ernannt.

U ES RR H E I N L A N D - P F A L Z , B E R GG LGIEEENSSSCCCUHH G E S C HNÄEF UT SE FS E AL D HNÄÄÄDFFFTTTBSSSRFFFÜEEESLLLDSD DEEEELRRR

Positive Bilanz Ausbildungsjahr 2010 in RLP Auf der Sitzung des „Erweiterten Ovalen Tischs für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ haben die Paktpartner das Land Rheinland-Pfalz, Arbeitsagentur sowie die Wirtschaftskammern und -verbände im Februar eine positive Bilanz des Ausbildungsjahres 2010 gezogen. Die gemeinsamen Paktbemühungen seien erfolgreich gewesen, sagte IHK-Präsident Peter Adrian für die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern. Obwohl viele Betriebe noch von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen waren, haben die Unternehmen voll auf Ausbildung gesetzt. Daher konnte die Zahl der Lehrverhältnisse im Jahr 2010 leicht erhöht werden. Die Vorzeichen am Ausbildungsmarkt haben sich mittlerweile jedoch gedreht. Der Bewerberrückgang in Folge der Demographie und des wachsenden Trends junger Leute zu längeren Schulzeiten und höheren Abschlüssen führt dazu, dass mehr und mehr Betriebe ihre Ausbildungsstellen nicht besetzen können. Das stellt immer mehr ausbildungswillige Unternehmen vor neue Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Deshalb steht für die Wirtschaft auf der Agenda, mehr begabte Jugendliche für eine Berufsausbildung zu

gewinnen und die Chancen und Perspektiven einer Karriere mit Lehre deutlich herauszustellen. Dabei komme es auch entscheidend auf eine höchst qualitätsvolle Lehreraus- und weiterbildung an, die die Wirtschaft nach besten Kräften unterstützen wolle, so IHK-Präsident Adrian in der Pressekonferenz zum Ovalen Tisch.

Nachholbedarf Frankreichs Umweltmarkt Anfang Dezember nahm das Land Rheinland-Pfalz in Form eines Firmengemeinschaftsstandes an der Pollutec teil, der für die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs durch die IHK Pfalz organisiert wurde. Die Messe in Lyon ist die größte im Umwelttechnikbereich der frankophonen Welt. Neben dem Informationsstand des Landes präsentierten sich sieben Unternehmen. Auch Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen waren auf der Messe vertreten. Ein für die Aussteller organisierter Messerundgang machte sichtbar, dass es in Frankreich im Bereich Umwelttechnik bzw. erneuerbare Energien einen großen Nachholbedarf gibt und dieser Markt damit sehr gute Chancen für deutsche Firmen bietet.

Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz

Angesichts von 2.400 Ausstellern, zum großen Teil französische Unternehmen bzw. Institutionen, boten sich sehr gute Kontaktmöglichkeiten. Positive Resonanz erhielten zudem Ablauf und Ergebnisse der Kooperationsbörse, die in Zusammenarbeit mit dem Enterprise Europe Network (EEN) vorbereitet worden war. Der Besucherstrom während der Messetage war zwar schwächer als erwartet, die Aussteller haben sowohl die Zahl als auch die Qualität der über 30.000 Fachbesucher dennoch insgesamt als gut bis sehr gut gewertet. Die rheinland-pfälzischen Aussteller gaben in einer Befragung am Ende der Messe an, dass die angestrebten Ziele größtenteils erreicht wurden. Die Möglichkeiten für ein Nachmessegeschäft im Nachbarland werden als gut bzw. sehr gut eingestuft. 2011 wird erneut ein Firmengemeinschaftsstand Rheinland-Pfalz auf der Pollutec in Paris organisiert, dann durch die IHK Trier.

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Pollutec 2011: Susanne Martin – IHK Trier [email protected] - Tel. 0651 9777-230

© BMFSFJ / Ingo Heine

Bundesfamilienministerin Schröder und DIHK-Präsident Driftmann nach Unterzeichnung der Charta.

Charta für flexible Arbeitszeiten Familienministerin unterschreibt Berlin. Familienfreundliche und flexible Arbeitszeiten sind Trumpf, wenn es darum geht, Fachkräfte zu sichern. Darin waren sich Wirtschafts- und Gewerkschaftsver treter einig, als Bundes-

kanzlerin Angela Merkel und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sie in großer Runde am 8. Februar 2011 einluden. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann unterzeichnete gemeinsam mit der Familienministerin und weiteren Wirtschafts-

vertretern eine Charta, in der sie zusichern, sich für familienfreundliche Arbeitszeiten und damit für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf einzusetzen. So sollen die vielen Möglichkeiten, die flexible Arbeitszeitmodelle bieten – jenseits der bislang häufig starren Vorstellungen von Halbtags- oder Vollzeitstellen – bekannter gemacht und weiterentwickelt werden. Dabei ist es wichtig, sowohl die Belange der Beschäftigten als auch die jeweilige betriebliche Situation zu berücksichtigen. Driftmann: „Gleichzeitig soll auch in den Blick genommen werden, welche Rahmenbedingungen derzeit Unternehmen und ihre Beschäftigte dabei hemmen, flexible Lösungen auch tatsächlich umzusetzen.“

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KULTUR & GENUSS ZUM SCHLUSS

Feinste Schokoladen

VORSCHAU

Bereits zum fünften Mal lädt der „Petit Salon du Chocolat“ in das Saalbau-Theater in Neustadt a. d. W. ein. Am 12. März und 13. März dreht sich alles um Schokolade aus Meisterhand, handwerklich und hingebungsvoll gefertigt. Die Chocolatiers kommen aus ganz Deutschland, Italien und dem Elsass. Es sind zwölf Meisterbetriebe mit dabei, Höhepunkt ist erstmals die Austragung des Wettbewerbs „Konditor des Jahres 2011“. Damit ist es den Initiatoren gelungen, die Deutsche Meisterschaft nach Neustadt zu holen. Die Schoko-Fans können Klassiker und neue Kreationen ausprobieren.

© eyezoom1000 - Fotolia.com

www.petit-salon-du-chocolat.de

Pälzisch Wikipedia Für alle Pfälzer gibt es jetzt im Internet die „Pälzisch Wikipedia“, eine regionale Variante der bekannten Online-Enzyklopädie Wikipedia. In der pfälzischen Variante werden Daten und Fakten im Pfälzer Dialekt angeboten. Auf der „Haubdtsaid“ heißt es „die Pfälzisch Wikipedia is ä Projekt zum Uffbau von änner Enzyklopädie mid fraie Inhalde uff Pälzisch“. Mitmachen können alle Pfälzer: „Ä jeda kann do mit seim Wisse baidrache un ebbes naischreiwe“, betonten die Initiatoren. Bis jetzt sind mehrere hundert Beiträge zu finden, der Artikel des Monats ist der „Schbayra Dum“.

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Formular intelligent Der elektronische Ausbildungsvertrag ist ein weiterer Schritt, Verträge und Verwaltungsakte auf den Stand der ITTechnik und zeitgemäßen Kommunikationsgepflogenheiten zu bringen. Demnächst wird der elektronische Ausbildungsvertrag als intelligentes Formular bei der IHK Pfalz nutzbar sein – eine Erleichterung für die Betriebe.

© Karen Roach - Fotolia.com

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April 2011

http://pfl.wikipedia.org Weinfeste, Weinmessen und Feste

Weinfest-Saison Für passionierte Weinfest-Besucher ist die Broschüre „Die Pfalz feiert...“ für 2011 ein Muss: Fast 200 Pfälzer Weinfeste sowie 411 weitere Termine zum Feiern und Entspannen sowie 15 autofreie Erlebnistage und 24 Weinmessen enthält der kleine Kalender, der in einer Auflage von knapp einer Million Exemplaren gedruckt wird. Die aktuelle Ausgabe umfasst nun 650 Termine auf 32 Seiten. Die Festsaison in der Pfalz beginnt schon im März – mit den Fastnachtsumzügen und ersten Weinfesten. Die Broschüre ist erhältlich bei der Pfalz.Touristik, die Festtermine sind auch im Internet zu finden.

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2011

Zum Wohl. Die Pfalz.

www.pfalz.de

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Die Pfalz feiert!

P FAL Z 3 / 2 011

Neue Deutsche Stipendienkultur Mit dem Deutschlandstipendium will die Bundesregierung begabte und leistungsfähige Studierende unterstützen. Zur angestrebten neuen Stipendienkultur in Deutschland soll auch gehören, dass die Unternehmen in eine noch zu gründende Stiftung mit einzahlen. Ist gut, was gut klingt oder ist es nur aus anderer Leute Leder Riemen schneiden?