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Auf den folgenden Seiten stellen wir in unserer Serie „Wandern und ...“ Regionen aus Deutschland vor, die nicht nur wunderschön zum Wandern sind, sondern sich auch durch eine hervorragende Gastronomie auszeichnen. Es geht uns darum, gelungene Kombinationen aus beiden Leidenschaften zu finden. Als besonders ausgereift haben sich dabei die Angebote aus Lörrach, Hohenlohe (Radwandern) und der Südlichen Weinstraße herausgestellt. Wer sich mit den hier gewählten Regionen nicht begnügen möchte – sie erheben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit – und selber weitersuchen will, dem sei ein Leitspruch von Werner Jülg aus Schweigen an der Deutschen Weinstraße mit auf die Suche gegeben: „Wo Wein wächst, gibt es auch immer eine gute Küche.“ „Und meistens auch eine schöne Landschaft“, ließe sich ergänzen. Folgen Sie also dem Wein, und sie werden nicht enttäuscht werden! Landeskunde mit der Zungenspitze • Bei dieser kulinarischen Entdeckungsreise durch Deutschland kann man auch sehr viel Interessantes lernen. Allein der Weinbau ist eine ausgeklügelte Wissenschaft. Denn die Frage: „Wo kann welche Traube wachsen?“ hängt von vielen Faktoren ab, am meisten von Boden und Wetter. Und diese Bedingungen können auf engstem Raum so unterschiedlich sein, daß man fast schon von „Nanowissenschaften“ sprechen kann. Aber auch wer alle äußeren Bedingungen im Griff hat, kann doch keinen guten Wein „erzwingen“. Vielmehr besteht die Kunst eines Winzers darin, die „Persönlichkeit“ eines Weines zu erkennen, um diese dann konsequent zu entwickeln. So lernt man sogar noch etwas über „Erziehung“!

Die schönste Erfahrung ist, zu sehen, daß es Regionen in Deutschland gibt, die sich gegen den Trend einer trotz extremen Reichtums vielfach katastrophalen Ernährung ge-

rade bei jungen Menschen wehren und Appetit auf gesundes Essen machen. Viel Spaß also bei der Erkundung Ihres Gaumens!

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ch kann nicht mehr! Ich würde gerne noch mehr essen können, aber es paßt nichts mehr rein, nicht mal mehr ein Pfefferminzblättchen. Meine Magenwände schmerzen vor Freude. Denn was ich heute alles probieren durfte, war grandios: Nachdem ich mich den Tag über zurückgehalten hatte, schlug ich um so heftiger am Abend zu: Als Vorspeise nahm ich im Pfälzer Hof in

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Edenkoben ein Carpaccio vom Saumagen. Allein der Name provozierte bei mir schon Entdeckerlust, da ich mir die deftige Leibspeise des Altbundeskanzlers Kohl nicht in hauchdünnen Scheiben vorstellen konnte. Irgendwie paßt das doch nicht zusammen! Aber ich wurde überrascht. Der Saumagen lag lecker, wegen der Kartoffeln und Mohrrüben sogar fast bunt, auf meinem Teller.

Mit ein paar Scheiben trocken Brot dazu war er wirklich die versprochene „leichte Vorspeise“, die ich haben wollte, da auch noch Maultaschen mit Bärlauchfüllung als Hauptgang kamen. Ich hatte lange gezögert, ob ich nicht doch schon Mitte April den ersten Spargel probieren sollte, entschied mich aber instinktiv dagegen. Schnell und genauso goldrichtig war die Entscheidung für

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Touristinformation

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Allgemein: Südliche Weinstraße e.V., Landau, Tel. 06341/ 940-407, E-Mail: [email protected]

N KMALSCHUTZ

Speziell: Annweiler, Meßplatz 1, Tel. 06346/2200, E-Mail: [email protected] Bad Bergzabern, Kurtalstraße 27, Tel. 06343/989660, E-Mail: [email protected] Edenkoben, Poststraße 23, Tel. 06323/959222, E-Mail: [email protected] Offenbach, Konrad-Lerch-Ring 6, Tel. 06348/986180, E-Mail: k.hö[email protected]

EINE ENTDECKERTOUR ENTLANG DER SÜDLICHEN WEINSTRASSE

Herxheim, Rathaus, Tel. 07276/501115, E-Mail: [email protected] Landau (Stadt), Marktstraße 50, Tel. 06341/13-182, E-Mail: [email protected] Landau-Land (in Leinsweiler), Rathaus, Tel. 06345/3531, E-Mail: [email protected] Maikammer, Johannes-Damm-Straße 11, Tel. 06321/952768, E-Mail: [email protected]

gion verbracht hatte, der Südlichen Weinstraße. Grandios flankiert von den Weiten des Pfälzerwaldes und der Rheinebene, gehört die Weinstraßenregion westlich von Landau in der Pfalz mit zu den schönsten Landschaften Deutschlands. Sie bildet einen dieser phantastischen Übergänge eines Landschaftsreliefs in ein anderes, die eine ungeheure Spannung in sich tragen. Von den hochgelegenen Aussichtspunkten wie Burg Landeck bei Klingenmünster, Madenburg oberhalb von Eschbach und Rietburg über der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben hat man diese tollen Ausblicke auf die Ausläufer des Pfälzerwaldes, die urplötzlich abbrechen und unter Weinreben sich sanft dem Rhein zuneigen. Selten findet man so eine dramatische und gleichzeitig auch liebliche Szenerie in Deutschland.

den Grauburgunder, natürlich von der Südlichen Weinstraße, gefallen. Die Krönung bildeten dann die aufgesparten Trifels-Pralinen aus der Konditorei Escher in Annweiler. Ein nicht enden wollender Genuß! Eine Landschaft zum Verlieben • Oben beschriebenes Szenario war das Ende eines Tages, den ich in einer Top-Schlemmer-Re-

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Dazwischen liegen dann verstreut kleine Weindörfer wie St. Martin, Rhodt, Birkweiler oder Leinsweiler, in denen sich die Weingüter mit gemütlichen Probierstuben und Gasthäusern hinter roten und gelben Sandsteinfassaden und runden Torbögen schier endlos aneinanderreihen.

Wandern • Solange man sich zwischen den Reben bewegt, braucht man sich nicht zu verausgaben. Das ändert sich schlagartig in den Wäldern, die die steil abfallenden Kuppen des Haardthöhenzuges bedecken. Aber nur, wer die Anstrengung auf sich nimmt, wird mit den zahlreichen phantastischen Panoramen in die Rheinebene hinein belohnt! Außer auf der Rietburg bei Rhodt, zur der ein Sessellift von der Villa Ludwigshöhe aus hochfährt. „Die große Tour für Einkehrer“ verbindet Winzerorte, Weinberge, Schänken und Waldgaststätten zu einer 22 km langen (alternativ auch 16,5 km) Wandertour für Genießer. Von den Weinhängen rund um St. Martin geht es tief in den Pfälzerwald mit seinen Wanderhütten hinein. Zur Mandelblüte empfiehlt sich der Abschnitt des Wanderwegs Deutsche Weinstraße zwischen Albersweiler/ St. Johann und Birkweiler. Bei Gräfenhausen, nördlich von Annweiler, führt der Burgunderweg auf ungefähr 5 Kilometer in die Geschichte der Burgunderrebe ein. Durch die Kastanienwälder des Pfälzerwaldes führt der „Keschdeweg“ von Hauenstein über Annweiler, Leinsweiler, Albersweiler in 42 Kilometern (Hauptstrecke) nach Edenkoben (Infobroschüre und Wegbeschreibung erhältlich). Der Wanderweg „Deutsche Weinstraße“, der „Keschdeweg“ sowie 25 weitere Touren mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Weglängen stellt der „SÜW-Wanderführer“ vor. Parallel dazu gibt es für Radfahrer 22 Vorschläge in der Broschüre „Radtouren durch die Südpfalz“ und die Freizeitkarte „Radtouren Südpfalz“ Zum Wandern eignet sich am besten die Freizeitkarte „Naturpark Pfälzerwald - Südteil“ im Maßstab 1:40.000 aus dem Pietruska Verlag (ISBN 3-934895-27-1) Die zahlreichen bewirtschafteten Hütten des Pfälzerwaldes beschreibt das Buch: „Hüttenzauber in der Pfalz“, Teil 1., höma-verlag, ISBN 3-937329-00-5 Lesetips • Die besten Weingüter der Region werden von Matthias F. Mangold in „Die Pfalz im Glas“ vorgestellt (höma-verlag, ISBN 3-937329-10-2). Der Umschauverlag zeigt in „Die kulinarische Pfalz“ die besten Gasthäuser und Restaurants der Region (ISBN 3-86528-311-X) Veranstaltungen 2005 • Alle Weinfeste der Region listet der Miniguide „Die Weinfeste der Südlichen Weinstraße“.

Weitere Highlights: 2.-3. Juli: Herxheim-Hayna: Tabak-Kultur-Fest in den historischen Tabakschuppen entlang der Tabakmeile. Zu dem markanten Landschaftsprofil tritt 3. Juli: Bergzaberner Land Partie: Mehrmals im Jahr wird rund um Bad Bergzabern ein Stationentheater aufgeführt. der Zauber der wechselnden Jahreszeiten 10. Juli: Roll und Schlapp-Dach in Offenbach/Queich: Den hinzu: Die Mandelblüte im März, KastanienLiebhabern von Rollern, Inlineskates oder Fahrrädern wird auf asphaltierten, autofreien Straßen während des Rundund Rebenblüte im Juni und die „Feuerwerkurses ein komplettes Menü bereitet. 20.-21. August: Pfälzer Gartenmarkt in Maikammer. 28. August: Erlebnistag Deutsche Weinstraße: Auf 85 KiW A N D lometern E R M A Gwird A Z Idie N Autostrecke J U N I / Jder U LDeutschen I 2 0 0 5 Weinstraße 89 für den motorbetriebenen Verkehr gesperrt.

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ke“ der Reben im Herbst sind die herausragenden Besonderheiten der Region. Und zu jeder Jahreszeit holt die heimische Gastronomie ganz spezielle Angebote der Natur aus dem Kochtopf. Ein Fest zu jeder Jahreszeit • Ein absoluter Renner an der Südlichen Weinstraße sind dabei die Eßkastanien. Sie wachsen dort in ganzen Wäldern und sorgen für reichlich Inspiration der südpfälzischen Küche. In allen möglichen Kombinationen werden die Früchte im Herbst angeboten. So hat der Annahof in Albersweiler zum Beispiel ein regelrechtes Kastanienmenü mit vier Gängen entwickelt. Den Beginn macht dabei eine Kastaniensuppe mit Entenmaultaschen, gefolgt von Ziegenfrischkäse auf Kastanienhonigsoße. Der Hauptgang besteht dann aus Zander unter Kastanienkruste und gekrönt wird alles durch ein Kastanien- und Schokoladenmousse. Doch damit ist die lukullische Seite der Kastanie noch lange nicht ausgereizt: Kastanien-Saumagen, Kastanien-Linsen Bratlinge, Gänsebraten mit Kastanien, Kastanienhonig oder Kastanien-Zwiebelkuchen - die ganze Pfalz hat sich im Herbst den prächtigen Bäumen verschrieben. Mit der Kastanienzeit erlebt das Schlemmerjahr zwischen Maikammer und Schweigen-Rechtenbach seinen Höhepunkt. Den Startschuß gibt jedes Jahr die Mandelblüte. Wenn sich im März rosafarbene Alleen von Mandelbäumen zwischen den Weinbergen entlang ziehen, dann erwarten den Gast Mandelbraten, Mandelklöße oder hausgemachtes Mandeleis auf manchen Speisekarten. Viele Betriebe beteiligen sich auch an der Aktion „Köstlicher Frühling“ und vertreiben mit knackigen Feldsalaten, Löwenzahn und Frühlingszwiebeln die gern fetthaltige Küche des Winters. Daran schließt ab Ende Mai nahtlos die Spargelzeit an. Vor zwei Jahren

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überraschte die Patisserie Rebmann in Leinsweiler die Gourmetfreunde in Deutschland: Sie bot Spargel-Trüffel an! Auch sonst machen die Rebmanns vor fast keiner Zutat halt und verwandeln Feigen, Kiwis, Kastanien und Pfirsiche in Schokoladenträume. Selbst der bekannte Pfälzer Saumagen wird mit Schokolade umhüllt! Und natürlich gehören zu alldem auch die Weine, die die Region auf der Weltkarte für Schlemmer erst bekannt gemacht haben. Der Grundstein • „Wo Wein wächst, gibt es auch immer eine gute Küche“, behauptet Werner Jülg aus Schweigen am Deutschen Weintor. Dem Wein kommt dabei in der Südpfalz die Vorreiterrolle zu, in dessen Folge sich eine ausgeprägte Regionalküche entwickeln konnte. Diese Grundlage besteht im wesentlichen aus Riesling und Gewürztraminer und in Schweigen, ganz im Süden der Deutschen Weinstraße mit seinen Lehmund Lößböden, auch aus Burgunder. Hier bauen hochkarätige Weingüter den Burgunder zu regionaltypischen „Markenweinen“ aus, die man in den unzähligen gemütlichen Weinstuben kosten kann. Im Gegensatz zum eher sauren, aber weltbekannten Riesling aus dem Norden werden hier magenfreundliche, saftige Weiß- und Grauburgunder gekeltert. Mit ihrem markanten Geschmacksprofil entstehen so Weine, die für Kenner aus der ganzen Welt ein Begriff geworden sind. Eine Entdeckungsreise mit dem Gaumen geht mit dem Gefühl zu Ende, daß die Winzer, Köche und Konditoren aus der Südpfalz immer das eine Ziel vor Augen haben: gegen eine sich ausbreitende Fast-Food Mode mit einem globalisierten Einheitsgeschmack à la McDonalds die Reichhaltigkeit einer sehens- und genießenswerten Region zugänglich zu machen. - av -

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VON GOTT VERWÖHNT Mit manchen Regionen hat es Gott einfach gut gemeint! So wie in Hohenlohe. Nicht, daß er ihnen mehrere tausend Meter hohe Berge zum Bestaunen geschenkt hat, die gibt es woanders. Aber er hat aus Feld, Wald, Wiese, Berg und Fluß ein harmonisches Ganzes geschaffen, das die Menschen als Geschenk angenommen haben und zu dem sie das ihrige beitragen, es zu veredeln. Landschaftsprägend sind die beiden vielfach sich schlingenden Flüsse Kocher und Jagst, die nahezu parallel in einem großen Nordwestbogen dem Neckar zu fließen. Sie haben sich zwei liebliche Flußbetten geschaffen, an deren „Bettkante“ zahlreiche Weindörfer, Burgen und Schlösser entstanden sind. Ob zu Wasser, zu Fuß oder mit dem Rad – es gibt viele versteckte Kleinode zu entdecken. Starke Gemeinschaft • Da sich die Hohenloher aber nicht mit dem zufrieden geben, was ihnen in den Schoß gelegt wurde, haben sie sich eine eigenständige Gastronomie „erkocht“, die aus den Zutaten der Region das Beste herausholt. Meistens kauft der Koch direkt beim Bauern im eigenen Dorf ein, wo er weiß, woran er mit den Zutaten ist. Oder er sucht sich seine Kräuter im eigenen Garten und auf den umgebenden Wiesen zusammen. Immer frisch und mit gutem Gewissen!

Da es aber nicht reicht, nur gut zu kochen, haben sich seit vier Jahren Gastronomen in Hohenlohe zusammengeschlossen, um sich gemeinsam weiter zu entwickeln und als starke Gemeinschaft aufzutreten. Mittlerweile sind es 17 Betriebe (siehe Infokasten), die den Namen „Servicegasthof Hohenlohe“ tragen dürfen. Gemeinsam erfüllen sie eine ganze Liste an Anforderungen. Ganz oben steht dabei das Angebot von regionaltypischen Speisen, deren Grundlagen wie Fleisch, Gemüse, Kräuter und Wein überwiegend aus der Region stammen sollten. Die familiengeführten Hotels und Gasthöfe mit ländlichem Ambiente bemühen sich in besonderem Maße um den Gast. Verstärkt geht es dabei auch um die Radfahrer. Neben der Ausgabe von Informations- und Kartenmaterial werden Radverleih, Abstellplätze, Pannenecke, Trockenmöglichkeiten und Lunchpakete angeboten. Auch eine eigene Radtour wurde ausgearbeitet, die bei Bedarf ganz nach den individuellen Bedürfnissen abgeändert werden kann (siehe Infokasten). Der Gast steht also in allen Belangen im Mittelpunkt bei den Hohenloher Servicegasthöfen und kann sich daher ganz entspannt der schönen Landschaft und dem Genuß hingeben.

Die 17 Servicegasthöfe in Hohenlohe: Braunsbach: Gasthof und Metzgerei „Löwen“, Tel. 07906/91050 • Regionale Gerichte, reichhaltige Vesperkarte, pikant herzhafte Wurst- & Schinkenspezialitäten aus eigener Herstellung, direkt am Kocher-JagstRadweg, Bett & Bike. Bretzfeld-Bitzfeld: Gasthaus und Landhaus „Löwen“, Tel. 07946/1388 • Wildspezialitäten aus heimischer Jagd, eigener Wein- und Obstbau, regionale Vesperkarte, Biergarten unter Bäumen. Bretzfeld-Bitzfeld: Hotel Gasthof „Rose“, Tel. 07946/7750 • Hauseigene Metzgerei (nur Tiere von regionalen 92 W A NErzeugern), D E R M A Wurst G A Z und I N Schinkenspezialitäten, JUNI/ JULI 2005 Maultaschen aus eigener Produktion; Wellnessbereich, 3 eigene Wanderrunden vom Hotel-Parkplatz ausgehend.

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Bretzfeld-Brettach: Gasthof „Rößle“, Tel. 07945/91110 • Gute Feinschmeckerküche mit wechselnden saisonalen und regionalen Spezialitäten, idyllischer Biergarten im Mainhardter Wald. Bühlertann: Landgasthof „Stern“, Tel. 07973/726 • Gutbürgerliche, regionaltypische Küche, Bett & Bike, Biergarten. Forchtenberg-Sindringen: Landgasthof-Hotel „Krone“, Tel. 07948/91000 • Sonnige Gartenterrasse, regionale und internationale Spezialitätenküche, am Kocher-Jagst-Radweg. Frankenhardt: Gasthof „Linde“, Tel. 07959/925007 gutbürgerliche und vegetarische Gerichte, mtl. 1 x Blooz und Flammkuchen frisch aus dem Ofen, Biergarten.

Gaildorf-Unterrot: Landgasthof „Kocherbähnle“, Tel. 07971/7054 • Schwäbisches und mehr ..., direkt am Kocher-Jagst-Radweg, Gartenwirtschaft. Ilshofen: Flair Park-Hotel, Tel. 07904/703-0 • 3 Sterne Superior Hotel mit ausgezeichneter regionaler, internationaler und saisonaler Küche, besonderer Komfort. Künzelsau-Belsenberg: Gästehaus „Lell“, Tel. 07940/93540 • Komfortable Gästezimmer, behindertengerechte Ferienwohnung. Kupferzell-Eschental: Landhotel-Gasthof „Krone“, Tel. 07944/670 • Themenabende mit Hohenloher Mundart, Schwimmbad und Sauna, regionale und internationale Küche.

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Infos:

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1: Rad-Rundtour durchs Hohenloher Land Von Servicegasthof zu Servicegasthof Unser Service pro Tag: • Ein Begrüßungscocktail • 1 Ü im Komfortzimmer mit Dusche / WC, TV und Telefon • Reichhaltiges regionales Frühstück • Kostenloser Füllservice für Tourengetränk • Individuelle Tourenberatung • Infos zu interessanten Sehenswürdigkeiten an der Strecke • Gepäcktransfer (bis 25 km inklusive) • Fahrradgarage (abgeschl.) und Trockenmöglichkeit • Beginn und Ende an jedem Servicegasthof möglich • Kostenfreier Abstellplatz für Pkw Servicepreis pro Person und Tag im Gasthof DZ Euro 40,00, EZ-Zuschlag Euro 8,00 Servicepreis pro Person und Tag im Landhotel DZ Euro 43,00, EZ-Zuschlag Euro 8,00 inkl. aller Abgaben und MwSt. Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus Stauffenbergstraße 35-37 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791/580120 Internet: www.hs-tourismus.de

2: Guck Mal!

Mainhardt: Hotel Cafe Restaurant „Schoch“, Tel. 07903/91900 • hauseigene Konditorei, direkt am Limes gelegen, römische Saunalandschaft. Rosengarten-Westheim: Landgasthof „Rössle“, Tel. 0791/51607 • direkt am Kocher-Jagst-Radweg, typisch hohenlohische Saisongerichte, Biergarten, Hausbrennerei. Rott am See: Gasthof „Lamm“, 07955/2344 • Truthahn-, Straußen- und Lammspezialitäten, Vesperbuffet, Biergarten. Schöntal: Gasthof „Post“, Tel. 07943/2226 • Direkt beim Kloster Schöntal gelegen, Wellnessbereich, regionale und internationale Spezialitätenküche.

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Vellberg-Eschenau: Restaurant „Rose“, Tel. 07907/2294 • Ausgefallene wöchentlich wechselnde Speisen aus vorwiegend regionalen BioZutaten, Eigenanbau oder Wildsammlung, auch für Vegetarier und Allergiker. Wolpertshausen-Cröffelbach: Hotel „Goldener Ochsen“, Tel. 07906/930-0 • Wildspezialitäten aus hohenloher Wäldern und eigenem Wildschweingehege, Terrasse mit Blick ins Bühlertal, Wellnessbereich. Nähere Informationen zu jedem einzelnen Servicegasthof auch im Internet unter: www.servicegasthoefe.de

Das Magazin stellt Hohenlohe von seiner besten Seite dar: Prallvoll mit Themen wie „Hohenlohe aktiv“, „Wellness“, „Museen in Hohenlohe“ oder „Hohenloher Gastronomen“ spiegelt es die Vielseitigkeit der Region. Die 136 Seiten sind gespickt mit konkreten Tips für Unternehmungen. So hilft einem zum Beispiel der Veranstaltungskalender die Übersicht über alles Sehenswerte zu behalten, und ein Bericht über die hohe Konzentration an Sterne-Köchen in Hohenlohe überraschen den Leser. W A N D Gucken E R M A Sie G Aeinfach Z I N Jmal U Nauf I /dieJ UInternetseite: L I 2 0 0 5 www.guck93 mal.info oder bestellen sich Ihr Exemplar telefonisch unter: 0791/755-7238.

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FRANKEN ZWISCHEN HÄCKERWIRTSCHAFT UND GOURMETTEMPEL Miltenberg, Bürgstadt und Kleinheubach umrahmen eine der markantesten Schleifen, die der Main zwischen Odenwald und Spessart unternimmt. Zentral am Ufer der Krümmung liegt die sehenswerte Altstadt von Miltenberg. Weinkenner schätzen das idyllische Weindorf Bürgstadt. Es ist die Heimat des Bürgstädter „Roten“. In Bürgstadt startet auch der Fränkische Rotweinwanderweg, Richtung Großwallstadt. Rund um den Wein hat sich eine breit gefächerte Gastronomie entwickelt. Wer es gemütlich mag, ist in der „Häcke“ genannten Weinstube direkt beim Winzer genau richtig. Aber auch die gehobene Gastronomie ist reichhaltig in und um Miltenberg vertreten, drei davon stellen wir im folgenden kurz vor: Das Hotel „Brauerei Keller“ aus Miltenberg wird seit 1881 von der Familie Keller geleitet. Einmal im Jahr (2005 am 12. November) werden hier die Gäste zum Gänseessen mit Apfelrotkohl und Kartoffelknödeln eingeladen. Begleitet wird das Menü mit ganz individuell abgestimmten und hochwertigen Frankenweinen. Aber auch das restliche Jahr wird versucht, dem Gast et-

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was Besonderes zu bieten. Zum Beispiel von März bis April Bärlauchsuppe und Bärlauchnudeln. Die regionale Küche des Hauses mit leicht internationalem Flair drückt sich am besten im Gericht „Mainzander mit schwarzen Oliven“ aus. Daneben sind im Herbst Wildwochen und Lamm der Renner. Auch im Gasthof-Landhaus „Adler“ in Bürgstadt ist Wild, hier mit Knödeln und Steinpilzen, eine Spezialität. Kalbfleisch, Forellen und Saiblinge werden mit Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert, so daß anspruchsvolle Feinschmecker ebenso auf ihre Kosten kommen wie die Freunde der fränkisch rustikalen Küche. Das Essen wird begleitet von einer Auswahl Bürgstadter Weine, ausländischer Spitzenweine oder einheimischem Faustbräu vom Faß. Und hinterher kann man alles mit einem der hausgebrannten Schnäpse aus Wildkirsche oder Mirabelle „bekrönen“. Im Sommer lädt die idyllische Gartenwirtschaft zum Schlemmen ein.

„gebratene Blutwurst auf Kartoffelgemüse“ bestellen, wie auch „gefüllten Spanferkelfuß“ oder „Rehbratwürstchen mit Kartoffelbrezeln“. Außerdem stehen Schmorgerichte wie Sauerbraten und viel Kalbfleisch auf der Speisekarte. Einen der 300 Weine genießt man am besten in der Rebenlaube, wo hundert Jahre alte Weinstöcke ein passendes Ambiente verbreiten.

Im Hotel Weinhaus „Stern“ in Bürgstadt kocht Klaus Markert eine herrliche Kombination aus deftiger Fränkischer Küche und Ausgefallenem. So kann man hier sowohl

Infos: Tourismusgemeinschaft Miltenberg Bürgstadt Kleinheubach, im Rathaus in Miltenberg, Tel.: 09371/404119, www.miltenberg.info

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Nirgends legt Deutschland seine verbreitete Kleinbürgerlichkeit so elegant ab wie im Markgräflerland, südlich von Freiburg. In unmittelbarer Nähe zur immer auf ihre Unabhängigkeit bedachten Schweiz und den freiheitsliebenden Franzosen transformiert sich der deutsche Michel zu einem Lebenskünstler. Zwischen den südlichsten Weinreben Deutschlands hat es sich Lörrach mit seinen umliegenden Weinorten gemütlich gemacht. Weit kann man zum Beispiel von der mächtigen Burg Rötteln in den Schweizer Jura hineinblicken, manchmal sogar bis zu den schneebedeckten Gipfeln der Zentralschweiz. Hier am Anfang oder je nach Perspektive Ende von Baden gedeihen die Reben von Müller-Thurgau, Weißburgunder, Sylvaner oder dem Lokalmatador Gutedel und lassen sich in den urigen Straußwirtschaften direkt beim Winzer kosten. In Lörrach ist natürlich auch die badische Küche zuhause. Namhafte Gastronomen haben sich in und um Lörrach zu den „Avantgarde-Betrieben“ zusammengeschlossen und bieten neben einer modernen, zeitgemäßen Küche aus heimischen Produkten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Sie haben auch den Wanderer fest im Visier und von Gasthaus zu Gasthaus eine Wandertour entwickelt: Unter dem Motto „Natur, Kultur und Kulinarisches“ führt sie von der Burg Rötteln durch das Wiesental nach Riehen, zu einer der bedeutendsten Kunstsammlungen Europas und dann durch das malerische Aubachtal zum Wasserschloß in Inzlingen. Entlang der knapp vier Wanderstunden beanspruchenden Strecke besteht die Möglichkeit, in vier Avantgarde-Betrieben einzukehren.

DEN SÜDEN ZUM GREIFEN NAHE Die Avantgarde-Betriebe in Lörrach: Hotel-Restaurant-Bar Am Burghof, Lörrach, Tel. 07621 / 94 03 80, www.amburghof.de Kranz Hotel & Restaurant, Lörrach, Tel. 07621 / 8 90 83, www.kranz-loerrach.de Landgasthof & Hotel Maien, Lörrach-Tüllingen, Tel. 07621 / 27 90, www.maien-loerrach.de Burgschenke Rötteln, Lörrach-Haagen, Tel. 07621 / 5 21 41, www.burgschenke.de Landgasthof Waldhorn, Lörrach-Brombach, Tel. 07621 / 5 30 30, www.waldhorn-loerrach.de Hotel Restaurant Krone, Inzlingen, Tel. 07621 / 22 26, www.krone-inzlingen.de Restaurant mit Gästehaus Inzlinger Wasserschloss, Inzlingen, Tel. 07621 / 4 70 57, www.inzlinger-wasserschloß.de

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FILDERKRAUT, DINNETE & GUAZLE Bad Saulgau liegt südlich der Schwäbischen Alb zwischen Donau und Bodensee, inmitten von grünen Wiesen und Wäldern. Die mittelalterliche Altstadt beeindruckt durch schöne Fachwerkhäuser und Brunnen. Zahlreiche ausgewiesene Rad- und Wanderwege führen durch die beschauliche oberschwäbische Landschaft. Ruhe und Entspannung nach ausgiebigen Erkundungstouren finden Gäste im schwefelhaltigen Thermalwasser der Sonnenhof-Therme. Kulinarisch liegt Bad Saulgau mitten in Schwaben. Aus der Schwäbischen Küche sind einige Gerichte deutschlandweit bekannt. So wie das schwäbische Gericht überhaupt, die Maultaschen. Wie Pizza und Ravioli ehemals als „Arme-Leute-Essen“ in die Welt gekommen, so auch die ähnlich „funktionierenden“ Maultaschen. Mittlerweile sind sie aber diesem Status längst entwachsen und als echt schwäbische Köstlichkeiten anerkannt. Die Hülle aus Nudelteig, gefüllt mit Bratwurstbrät, Fleisch, Speck, Spinat, Zwiebeln, Eiern, Petersilie, Muskat und Majoran. Jede Hausfrau und jeder Gastronom hat dafür sein Hausrezept. So wie im Landgasthof „Zum Hasen“ in Bad Saulgau-Renhardsweiler. Hier wird im Früh-

jahr Bärlauch in die Taschen „gepackt“, und das gesamte Jahr über auch Lachs, Forelle, Zander, Putensteak und sogar Rumpsteak! Mancher Koch zaubert sogar Wachtelfleisch, Kalbsbries oder Morcheln in die Riesen-Ravioli. Die Maultaschen können dann noch mit Zwiebeln überschmelzt werden, um die gut sättigende Speise damit zu perfektionieren. Ebenfalls aus Schwaben sind die Spätzle bekannt, auch in Form von Käsespätzle oder

Schupfnudeln. Das Filderkraut kennt man sonst als Sauerkraut und die Pizza heißt hier Dinnete, ein eher deftiges urschwäbisches Gericht meistens mit Speckwürfeln, Lauchstreifen und Kümmel. Es wird vom Oberarmer Hof in Bad Saulgaul-Bondorf einmal in der Woche zubereitet. Zum Abschluß eines schwäbischen Menüs darf der Gast dann noch ein „Guazle“ erwarten, eine kleine Leckerei. - av -

Mehr Informationen zu den Wander- und Schlemmermöglichkeiten, auch zur Wanderpauschale „Frühtau-Guazle“, bei: Tourist-Information Bad Saulgau, Tel. 07581/2009-42, Internet: www.bad-saulgau.de

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